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DESTINATION
WOHNZIMMER IN DER NATUR
Dänische Sommerhäuser sind attraktiv – bis jetzt als Mietobjekte. Das skandinavische Land sperrt sich gegen den Verkauf an Ausländer, doch die Praxis könnte aufgeweicht werden
E
s ist ein wenig wie am Mittelmeer: Espresso auf der fast ganztägig besonnten Holzterrasse. Der Blick geht aufs blau-grüne Wasser, die Sanddünen; Weite und intensives Licht prägen die Stimmung. Natürlich windet es, es ist Dänemark. Doch die Attraktivität der Ferienhäuser hängt nicht am Sommer. Sie heissen auf Dänisch zwar «Sommerhuse», aber die einstöckigen Holzhäuser sind zu allen Jahreszeiten ein Erlebnis. Viele Dänen nutzen sie als Wochenend-Refugium, dann Residence 4 / 2017
rückt das Wohnzimmer in die Natur hinaus, freie Aussicht ins Grüne oder aufs Wasser ist wesentlich. Im Vergleich zu Norwegen oder Schweden, wo abgelegene Wald- und Berghütten beliebt sind, zeichnen sich die durchschnittliche 85 Quadratmeter grossen dänischen Häuser durch gute Erreichbarkeit aus. Es gibt alle möglichen Objekte: von den Grosseltern vererbte Trouvaillen, liebevoll und eher traditionell eingerichtet – oder gradliniges, modernes Design, wobei das Ambiente durch viel Holz in Fassaden,
Parkett und Interieur aufgewärmt wird. Meist sind es schnörkellose Formen, bisweilen einer Scheune nachempfunden; die wandhohen Fenster lassen Licht ins Innere fluten. Das Ganze lebt vom grossen Wohnzimmer, oft mit skandinavischen Designermöbeln und Cheminée – hier kommt die berühmte hygge, die dänische Gemütlichkeit mit Freunden und Familie, voll zum Tragen. Dazu kommen eine moderne Wohnküche sowie eher einfache Schlafräume für Familie und Gäste.