ABB Schweiz (D)

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«Roboter bestellen Felder besser» — ETH-Forscher Roland Siegwart über die Frage, was Maschinen den Menschen voraushaben – und was nicht — R OL AND SIEGWART, 57, IST PROF ESSOR FÜR ROBOTIK UND CO-DIREKTOR D E S W YSS ZURICH A N DER ETH ZÜRICH.

Herr Siegwart: Roboter, die uns Arbeit abnehmen, wecken Ängste. Was sagen Sie? Diese Maschinen sind nicht sehr intelligent, sie können einfache, repetitive Arbeiten ausführen. In der Regel keine Traumjobs für Menschen. Die Automatisierung erhöht also unsere Lebensqualität. Die Tätigkeit in Minen,

— I H M W IR D N IC HT L A N GWE ILIG , E R E R MÜD E T NIC HT UN D M AC H T KE INE FE HL E R : YuMi E N T L A ST E T D E N M E N S C H EN VO N R O UT IN E TÄT IGKE IT E N.

einige Kilometer unter Tag, ist keine menschenwürdige Arbeit. Die sollten Roboter übernehmen. Was werden Roboter die nächsten 100 Jahre nicht besser können als wir? Computer können Daten sammeln und analysieren. Daraus etwas Kreatives zu machen, bleibt die – schöne – Aufgabe des Menschen. Wie ist der Stand der Forschung? Wir versuchen, Robotern mehr Autonomie zu geben, um sich im täglichen Umfeld zurechtzufinden, etwa in autonomen Fahrzeugen. Die Sicherheit im Strassenverkehr wird damit eindeutig erhöht, weil der Computer immer volle Aufmerksamkeit hat. Dann ist die

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Lernfähigkeit ein grosses Thema der Forschung: Ein Computer in einem autonomen Fahrzeug soll auf einem Bild einen Menschen von einem Tier oder von einem Pfosten unterscheiden können. Sie kennen den ABB-Roboter YuMi aus Ihrem Labor: Was ist er für ein Typ? YuMi steht für die nächste Generation von Robotern, die aus den geschützten Produktionshallen in unser tägliches Umfeld hinauskommen können, um mit Menschen zusammenzuarbeiten. Bei der Montage von Smartphones oder Uhren kann der Roboter zum Beispiel gewisse Teile anbringen. Ist dann Fingerspitzen­ gefühl gefragt, übernimmt der Mensch. Gibt es einen Roboter, den Sie gern erfinden würden? Die Frage ist einerseits: Was ist mühsam für uns? Eine Automatisierung, die uns die Wäsche macht oder den Tisch abräumt, wäre doch angenehm. Die andere Frage ist: Was brauchen wir wirklich? Zum Beispiel mehr Nahrungsmittel für eine stetig wachsende Weltbevölkerung. Roboter bestellen Felder besser: Drohnen fliegen über den Acker, analysieren ihn und können dann mit höchster Präzision aussäen, bewässern, düngen und ernten.


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