Stiftung NaturSchutzFonds Jahresbericht 2014

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Mehr Wasser – aber bitte behutsam

Schweres Gerät im Einsatz für die Moore – Bagger verschließen alte Entwässerungsgräben. Foto: Holger Rößling

Gerade in trockenen Sommern litten die Moore rund um die Töpchiner Seen unter Wassermangel. Der Grundwasserstand fiel unter die Geländeoberfläche. Um das Ökosystem vor der Austrocknung zu schützen, mussten stabile Wasserverhältnisse erreicht werden. Die wertvollen Braunmoosmoore durften jedoch nicht überstaut, die

Jahresrückblick – Maßnahmen bis Ende 2014

Siedlungen Waldeck und Töpchin nicht beeinträchtigt

• Flächensicherung für die Durchführung von

werden. Schon 2012 wurden ein Probestau im Töpchiner Hauptgraben und Messstellen mit Datenloggern ein-

Projektmaßnahmen abgeschlossen • Hagerungsmahd von Landröhrichten, eutrophen

gerichtet, die stündlich den Wasserstand aufzeichnen.

Großseggenrieden und Hochstaudenfluren auf

Nach über einem Jahr Erprobung standen die Zielwas-

einer Fläche von über 248 ha sowie Gehölzent-

serstände und die dafür notwendigen Wasserbaumaßnahmen fest. Nach zweimonatiger Bauzeit waren Ende

nahmen auf etwa 41,5 ha • Deaktivierung von etwa 44 km Grabensystemen

Februar 2014 alle wasserbaulichen Arbeiten abge-

in 11 Projektgebieten durch vollständige Verfül-

schlossen. Seitdem stabilisiert eine Sohlschwelle den

lung oder Kammerung der Gräben

Wasserstand im Sommerhalbjahr auf das Niveau der Winterwasserstände. Zudem fließt der Töpchiner Hauptgraben nun wieder vollständig durch die Töpchiner Seen und entwässert die Moorflächen im Sommer nicht mehr.

• Initialisierung von Rohbodenstandorten durch Flachabtorfungen für lichtliebende Kalkmoorarten auf ca. 50 ha • Wiederansiedlung von Charakterarten der

Bereits im Sommer 2014 zeigten sich erste Erfolge:

Kalkmoore auf mehr als 10 ha Fläche abge-

Trotz eines hohen Defizits in der Wasserbilanz sank der

schlossen

Wasserstand nie unter die Geländeoberfläche.

• Anlage von 22 Stauen oder Sohlschwellen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes sowie der ökologischen Durchgängigkeit • Überprüfung der Vegetationsentwicklung und

Projektziele

Maßnahmenerfolge auf 100 Dauerbeobach-

• Moorflächen durch Erwerb langfristig für den

tungsflächen

Naturschutz sichern • gut erhaltene Braunmoosmoore stabilisieren • den Wasserhaushalt von Braunmoosmooren verbessern • Moorflächen als natürliche Kohlenstoffspeicher erhalten • bedrohte bzw. ausgestorbene Pflanzenarten wiederansiedeln • gemeinsam mit Landnutzern Nutzungs- und Pflegekonzepte erarbeiten

Projektpartner • Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV), • Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur, • Stiftung Europäisches Naturerbe, • NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, • NABU Regionalverband „Strausberg – Märkische Schweiz“ e.V.

STIFTUNGSPROJEKTE

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