Fragmente einer Sprache eines Tagebuchs (2007-2012)

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Agony

003 - 16/04/2007 Ich hoffe ich kann heute noch mit M. chatten... [Fortsetzung auf Seite 46]

005 - 18/04/2007 [...] Ich habe Angst. Was ist wichtiger? Freundschaft oder M.? Ich würde zur Zeit M. sagen. Zumindest wenn es um meine Freundschaft zu [Freund] geht. Aber wenn ich darüber nachdenke darf ich nicht wütend auf ihn sein, sollte M. sich für ihn entscheiden. Aber es würde weh tun. Warum habe ich solche Angst, dass das etwas passieren wird? Weil ich ein verdammter Paranoider bin, der glaubt, das er [Freund] mit ihr zusammen sein will, weil er ihr auf ihr Pinnwand [auf einer Online Plattform] schreibt. Ich bin so eifersüchtig! Bei C. war ich das überhaupt nicht. Warum? [...] Also M., ich hoffe du hörst das hier... Ich bin so verliebt in dich, ich werde eifersüchtig, wenn man auf deine Pinnwand schreibt. Warum sollte sie das hören?! Ich bin krank im Kopf. [Fortsetzung auf Seite 06]

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1.

der Andere hat sich entschlossen, später heimzukommen. Und schon sind die Ängste da wie ein vorbereitetes Gift (die Eifersucht, das drohende Verlassenwerden, die Unruhe)

und ein Schlafmittel, ganz »ruhig«

Ich nehme ein Buch

nichts Freundliches, an dem man sich wärmen könnte (»Mir ist kalt, kehren wir nach Paris zurück«)

2. Der Psychotiker lebt in der Angst vor dem Zusammenbruch (deren Abwehr die verschiedenen Formen von Psychosen bilden). Aber die »klinische Angst vor einem Zusammenbruch ist die Angst vor einem Zusammenbruch, der bereits erlebt worden ist (primitive agony)


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