niggli-magazin 2013/2014

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niggli-Magazin

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design

_ In unserem Designprogramm stellen wir erfolgreiche Designer wie Alfred Altherr und K.D. Geissbühler vor und verraten Ihnen zudem, was einen erfolgreichen Design-Unternehmer auszeichnet, mehr noch, wie man als Designer erfolgreicher Unternehmer wird.

_ Psychogramm des Selbstständigen Gestalter gründen. Gründung gestalten

_ Von den Grossen und Erfolgreichen kann man lernen – das dachten sich auch Markus Nebel und Saskia Friedrich, die für ihr Psychogramm des Selbstständigen zahlreiche erfolgreiche Gründer von Designbüros und Agenturen interviewten. Aus dem Input, den sie bekommen haben, leiteten sie zehn Thesen ab, die verschiedene Motivationen und Haltungen reflektieren. Ergänzt wird das Buch um ein gleichermassen unterhaltsames wie informatives Stichwort-Kompendium von dreissig Aspekten rund ums Thema «Gestalter und Unternehmer sein» – von Akquise bis Wettbewerb. Keine Antwort schuldig blieben Gregor Ade, Ruedi Baur, Roman Bittner, Johannes Erler, Juli Gudehus, Lars Harmsen, Fons Hickmann, Eike König, Christoph Niemann, Johannes Plass, Anne-Lene Proff, Chris Rehberger, Raban Ruddigkeit, Jan Schwochow, Erik Spiekermann, Andreas Trogisch und Andreas Uebele.

_ Markus Nebel, Saskia Friedrich Psychogramm des Selbstständigen Gestalter gründen. Gründung gestalten Deutsch, 128 Seiten, 13,5 × 20,5 cm, Broschur mit blauem Farbschnitt Euro (D) 19.80, Euro (A) 20.40, CHF 25.– ISBN 978-3-7212-0860-3

_ Alfred Altherr Junior Protagonist der Schweizer Wohnkultur

_ Design+Design (Hrsg.)

_ Es erscheint fast unmöglich, zu Lebzeiten von Alfred Altherr Junior (1911–1972) von ihm nicht in irgendeiner Funktion als Designer, Architekt, Museumsdirektor, Dozent, Ausstellungsmacher und Geschäftsführer des Schweizerischen Werkbundes Notiz genommen zu haben. Während Jahrzehnten setzte er sich für die Förderung schweizerischer Wohnkultur ein. Nie jedoch schrieb bisher jemand über ihn und seine Arbeit. Der Aufgabe, Alfred Altherr als Protagonist und Pionier der Moderne wieder ins öffentliche Bewusstsein zu holen, haben sich Samuel Eberli und Joan Billing von Design+Design mit der Aufarbeitung des Nachlasses in eindrücklicher Weise angenommen. Sie machen damit auf ein weiteres kulturelles Erbe aufmerksam und vermitteln die Wertigkeit und Nachhaltigkeit innovativer Designentwicklungen und Gestaltungsprozesse und schliessen damit eine (Wissens-)Lücke in der Entwicklungsgeschichte der schweizerischen Wohnkultur.

Alfred Altherr Junior Protagonist der Schweizer Wohnkultur Deutsch, 132 Seiten, ca. 100 Abbildungen und

Musterwohnungen – ein wichtiges Instrument der allgemeinen Erziehung zu einer würdigen Wohnkultur

Pläne, Format 21 x 27 cm, Broschur

und England. In diesen Ländern fand die Beschäftigung mit allen Wohnfragen bereits den Weg in das Lehrprogramm der Volksschule. Der Werkbund schaffte Wohnungsberatungsstellen und nahm sich als grosse Aufgabe vor, in Siedlungen Ausstellungen von beispielhaftem Wohnen zu organisieren. Anhand eines praktischen Beispiels konnte so wirksam zu besserem Wohnen angeregt und beraten werden. Diese Strategie der Aufklärungsarbeit wurde nicht nur in grossen städtischen Siedlungen, sondern auch auf dem Land durchgeführt. In Zusammenarbeit mit Architekten und Firmen wurde nach Lösungen gesucht, damit die Wohnausstellung auf die Atmosphäre der jeweiligen Siedlung und auf den Charakter ihrer zukünftigen Einwohner abgestimmt wurde. In den folgenden Jahren zogen die Wohnausstellungen des Schweizer Werkbundes (SWB) das Interesse nicht nur von jungen Leuten an, die zum ersten Mal ihre erste Wohnung möblieren wollten und sich gerne anregen liessen, sondern auch von bereits «möblierten» Schweizer Bürgern, die sich dadurch inspirieren liessen, ihre Wohnungseinrichtung zu verändern. Alfred Altherr jun. war bei dieser Aufgabe eine tragende Säule. Er selbst gestaltete für den Schweizer Werkbund zahllose Wohnausstellungen in verschiedenen Schweizerischen Städte und gründete 1956 die erste «neutrale Wohnberatungsstelle» in Winterthur. Die von ihm für den Schweizer Werkbund konzipierte Wanderausstellung «Good Design in Switzerland» von 1957, welche die Stiftung Pro Helvetia und die Schweizer Zentrale für Handelsförderung beim SWB in Auftrag gegeben haben, wurde neben der Schweiz auch

Euro (D) 29.80, Euro (A) 30.60, CHF 38.– ISBN 978-3-7212-0893-1 erscheint im November 2013

architektur

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01 Sonderausstellung «Der gedeckte Tisch» der Wohnberatung im Gewerbemuseum Winterthur 1955/56

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«Der Schweizerische Werkbund hat sich – gerade in seiner dem «Guten Wohnen» gewidmeten Tagung vom vergangenen Oktober – dazu bekannt, dass aktiver als bisher etwas zur Verbesserung der allgemeinen Wohnkultur getan werden muss. Es gibt keine Stelle, die den einfachen Mann in Fragen der Wohneinrichtung objektiv und unter Berücksichtigung seiner finanziellen Verhältnisse berät. Diese Stelle muss geschaffen werden. Niemand tut heute etwas dafür, im jungen Staatsbürger den Sinn für die Schönheit einer zeitgemässen, zweckentsprechenden, schlichten, dem Einkommen angemessenen, mit echten Mitteln aus echten Materialien hergestellten Einrichtung zu wecken. Diese grosse und dringende Aufklärungs- und Erziehungsarbeit muss erst in Angriff genommen werden.

01 oben Möbelwahl und Grundriss, schlechstes Beispiel 02 unten Möbelwahl und Grundriss, gutes Beispiel

aneinanderstellbare Fauteuils, Teetischchen und Büchergestell Firma K. H. Frei, Design Alfred Altherr

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in den USA und Kanada gezeigt. Sie hatte die Aufgabe die Allgemeinheit über die Leistungen der Schweizer Architekten und Designer und «das Formschaffen unseres Landes» zu orientieren. So schrieb Alfred Altherr Junior auch die «Richtlinien für neutrale Wohnberatungsstellen». Er beschreibt einerseits, welche Ziele die «neutrale Wohnberatungsstelle» verfolgt, und erklärt, wie diese umgesetzt werden sollten. Sein Originaltext weist eine derart grosse Spannkraft auf, dass er hier vollständig wiedergeben wird:

«Richtlinien für neutrale Wohnberatungsstellen» 1950

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