Spielzeit 2022.2023 | Hessisches Staatstheater Wiesbaden

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SPI ELZEIT

2022.2023 DAS PROGRAMM DES HESSISCHEN STAATSTHEATERS WIESBADEN


LUDWIG VAN BEETHOVEN, »FIDELIO«

O WELCHE LUST, IN FREIER LUFT DEN ATEM LEICHT ZU HEBEN! NUR HIER, NUR HIER IST LEBEN!


INHALT

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116

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OPER SCHAUSPIEL KONZERT BALLETT JUST

166 Theaterpädagogik

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SERVICE

174 Karten

176 Abonnements 180 Kartenpreise 182 Saalpläne 186 Anfahrt 188 Personalia 192 Spielplan 196 196

KONTAKT IMPRESSUM



VORWORT

Liebes Publikum, Theater besteht in der Kunst, unmit­ telbar und direkt für die Menschen der Jetztzeit zu spielen. In Zeiten wie diesen ist das schwer geworden, mitunter sehr schwer. Denn wie wir alle wissen, waren die letzten zwei Jahre die krisenhaftesten für das Medium Theater – und natürlich für alle öffentlichen Veranstalter, Künstler, Gastro­ nomen. Es war zeitweilig nicht mehr möglich und später nur stark eingeschränkt, live vor einem Publikum zu spielen, zu singen, zu tanzen, zu musizieren. Doch genau das ist der Kern unserer Kunst. Als diese Worte geschrieben wurden, befanden wir uns am siebenhundertdreiundsiebzigsten Tag der Pandemie. Und furchtbarerweise ist die Chronik der Pandemie in diesen Tagen über­ gegangen in eine Chronik des Krieges: Bei der Niederschrift befanden wir uns am achten Tag des brutalen Einmarschs von Putins Russ­ land in die freie Ukraine. Und dennoch! Wir müssen und wir wollen spielen. Wir wollen es immer wieder ­versuchen. Auch wenn wir heute so wenig wie selten wissen, wie die Welt am Beginn der neuen Spiel­ zeit aussehen wird. Am Anfang stehen »Hiob« im Schauspiel und »Fidelio« in der Oper. Beethovens Befreiungs­ oper, die davon träumt, dass es einen Tag geben könnte, an dem alle Menschen in Freiheit miteinander leben. Und Joseph Roths 1930 veröffentlichter Roman, der die Geschichte Mendel Singers erzählt, eines Juden, der aus Russland – oder der Ukraine – nach Amerika flieht und den Glauben an seinen Gott verliert und wiederfindet. Evelyn Herlitzius, eine der großen Leonoren/Fidelio-Sängerinnen unserer Zeit, wird diesmal als Regisseurin ihre Sicht auf Beethovens einzige Oper präsentieren, Will Humburg wird dirigieren. Und Henriette Hörnigk wird sich nach ihrem großen Wurf mit Tom Stoppards »Die Küste Utopias« dem »Hiob« widmen.

Natürlich werden wir uns auch wieder heiteren und lustigen Stücken zuwenden (»Die lustige Witwe«-Inszenierung wird ihre Premiere zuerst bei unseren baltischen Freundinnen und Freunden in Riga haben!), und wichtige Urauf­ füh­rungen stehen an: Im Schauspiel »Digitales Feuer« von Ulf Erdmann Ziegler sowie »Die Eroberung der Finsternis« des kurdischen Autors Bachtyar Ali, in der Oper ein neues Werk von Søren Nils Eichberg: »Oryx and Crake« nach dem bewegenden dystopischen Roman von Margaret Atwood. Zu den Maifestspielen gibt es dann ein sehr ungewöhnliches Janáček-Projekt: Wir werden die Opern »Die Sache Makropulos«, die dem Rezept des ewigen Lebens auf der Spur ist, und »Aus einem Totenhaus« kombinieren, in der Menschen versuchen, den nächsten Tag zu erleben und ihre menschliche Würde zu bewah­ ­ren. Nicolas Brieger wird inszenieren und Johannes Klumpp dirigieren. Gewaltherrschaft, Unterdrückung und Krieg setzen die Menschen auf eine zynische Weise aufs Spiel. Das Theater will ein Gegenentwurf dazu sein: Auch hier wird der Mensch aufs Spiel gesetzt, doch nicht um Lebensräume zu schließen, sondern um sie zu öffnen – wenigs­ tens in der Fanatasie. Deshalb bleibt Theater wichtig und immer aktuell. Auch und gerade in Zeiten wie diesen. Ihr

Uwe Eric Laufenberg, Intendant

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»… DAS MACHT DIE WELT SO TIEFSCHÖN«


EINLEITUNG

Ein kurzer Versuch über die zwei Erkenntnissysteme Wissenschaft und Kunst TEXT WOLFGANG BEHRENS

Jimmy studiert an der Martha-Graham-­ Akademie, sein Freund Crake am Watson-CrickInstitut. Die Namen der Hochschulen sind natürlich Programm: Die Kunstakademie ist nach der großen amerikanischen Choreografin Martha Graham benannt, deren Innovationen im Bereich des Balletts zur Grundlage dessen wurden, was man später als Modern Dance bezeichnen sollte. Das Wissenschaftsinstitut hingegen bezieht seinen Namen von den Molekularbiologen James Watson und Francis Crick, die als erste die Struktur der DNA ent­ schlüsselten. Jimmy und Crake stehen paradigmatisch für ihre jeweiligen Disziplinen ein, und genau darüber geraten sie in Streit. Während Crake davon träumt, mittels der Wissenschaft das menschliche Leben zu optimieren und viel­ leicht sogar das zwischenmenschliche Konflikt­ potential abzuschaffen, glaubt Jimmy an die Kraft der Kunst: »Wenn eine Zivilisation Staub und Asche ist, ist die Kunst das Letzte, was übrig bleibt. Bilder, Worte, Musik, Strukturen der Vorstellungskraft. Inhalte – also der Sinn menschlicher Existenz – definierten sich dadurch.« Crake hält dagegen: »Die Archäologen interessieren sich genauso für Knochen und alte Ziegel und versteinerte Scheiße. Manchmal sogar noch mehr. Auch das definiert mensch­ liche Bedeutung.« Zynischer­ weise stellt Crake die Kunst sogar in einen biologischen Zweckzusammenhang, sie mache nämlich ihre Schöpfer attraktiv. Letztlich sei sie nur »ein Mittel, Sex zu kriegen«.

Jimmy und Crake sind zwei Figuren aus ­Margaret Atwoods dystopischem Roman »Oryx und Crake«, nach dem das Hessische Staats­ theater in diesem Jahr eine Oper von Søren Nils Eichberg uraufführen wird (siehe S. 28). Die Auseinandersetzung, die sie führen, ist uralt. Kunst versus Wissenschaft – es treffen da zwei offenbar unvereinbare Erkenntnissysteme aufeinander. Und die aus ihnen resultierenden unterschiedlichen Sichtweisen können schon einmal zu Kontroversen führen. Was an sich kein Schaden ist, denn schon der Schriftsteller Arno Schmidt bemerkte einmal scharfsinnig: »Der Geist der Controverse erhält die Welt in Gang.« Schwierig wird es erst, wenn eines der beiden Systeme die Oberhand zu gewinnen droht. In Margaret Atwoods »Oryx und Crake« ist ­letzteres der Fall: Die Wissenschaftler widmen sich darin derart der Optimierung der Welt, dass die Kunst als Störfaktor erkannt und letzt­lich abgeschafft wird. Im dystopischen Genre ist das ein altes Motiv. In seinem 1920 entstan­ denen Roman »Wir« – einem Vorläufer von Aldous Huxleys »Schöne Neue Welt« und George Orwells »1984« – entwarf etwa der russische

Nachdem die Theater, Konzerthäuser und Museen lange Zeit geschlossen waren, muss die Kunst erst wieder lernen, ihren Platz zu behaupten.

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Schriftsteller Jewgenij Samjatin das visionäre Schreckbild eines totalitären Einheitsstaates, in dem wissenschaftlich begründete Normie­ rungen, die alle Lebensbereiche umfassen, jegliche Individualität verdrängen. In dieser Welt dient eine mit Hilfe mathematischer Kon­ struktionen produzierte Musik nur noch dem Zweck, den Menschen ein übersubjektives Gefühl von Harmonie und Ruhe zu vermitteln. Einmal jedoch besucht der Protagonist des Romans (der auf den schönen Namen D-503 hört) in einer Art Aufklärungsstunde ein Konzert mit Musik vergangener Zeiten, das von einem »Historiker« moderiert wird:

»›Ich gebe Ihnen jetzt ein äußerst komi­ sches Beispiel von dem, was man damals zuwege brachte. Sie hören Musik von Skrjabin. Diesen schwarzen Kasten‹ – der Vorhang teilte sich, wir sahen ein altmodisches Musikinstrument – ›diesen Kasten nannte man damals Flügel.‹ […] Die Pianistin setzte sich und begann zu spielen. Es klang exaltiert, wild und wirr, wie alles aus jener Zeit – bar der Ver­nunft des Mechanischen. Und alle, die hier saßen, hatten recht: Sie lachten. […] Ich aber fühlte einen brennenden, süßen Schmerz, wie einen Biss, und ich wollte, dass er tiefer in mich eindrang, dass ich ihn noch stärker spürte. Und da ging langsam die Sonne auf. Nicht unsere Sonne, nein, eine wilde, unaufhaltsam dahin­ jagende, alles versengende Sonne – nichts mehr blieb von mir –, alles zerfiel in kleine Fetzen …«

In einer auf diese Weise von der Wissenschaft durchregierten Welt würde die Kunst buch­­stäb­lich ihren Sinn verlieren. Eingeräumt sei immer­­hin, dass in beiden Romanen der Wissen­ schaftsbegriff stark reduziert wird: Die utili­taristische Inanspruchnahme, also das Nütz­ lichkeits- und Optimierungsdenken, ist der Wissenschaft nicht eingeschrieben; sie wird ihr in der Regel von außen angetragen. Doch sobald der Wissenschaft die Anwendungszwecke implantiert sind, scheint sie keinen Wider­ spruch mehr zu dulden. Ein nicht-­kantischer kategorischer Imperativ scheint dann von ihr auszugehen, der da lautet: »Du sollst dein Leben nach meinen Erkenntnissen gestalten.« In der Zeit der Corona-Pandemie führte dies dazu, dass die Wissenschaft plötzlich zum poli­ tischen Leitsystem wurde: Die Politiker:innen »folgten« der Wissenschaft – was auch insofern problematisch war, als die Wissenschaft selbst ja den Widerstreit der Hypothesen und sogar Para­digmenwechsel kennt; die Eindeutigkeit ihrer Ergebnisse wurde nicht selten nur sugge­ riert. Dennoch hat die Wissenschaft während der Pandemie Wichtiges geleistet, zuallererst natürlich Lebensrettendes. Auf einem anderen Blatt steht, dass andere Er­kenntnissysteme in der Pandemie fast voll­ ständig ausgeblendet wurden. Und dass das Menschenbild, das eine utilitaristisch aus­ gerichtete Wissenschaft predigt, ein ungemein verkürztes ist. Gesundheitsdiktaturen, wie sie in Juli Zehs »Corpus Delicti«, in Aldous Huxleys »Schöne Neue Welt« (beide noch im Schauspielprogramm des Hessischen Staats­ theaters Wiesbaden) oder in Atwoods »Oryx und Crake« geschildert werden, sind nur eine (vielleicht gar nicht so sehr) übertriebene Zuspitzung dessen, was wir tatsächlich erlebt haben.


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Nachdem die Theater, Konzerthäuser und Museen lange Zeit geschlossen waren, muss die Kunst erst wieder lernen, ihren Platz zu behaupten. Und sie darf dabei nicht in Fallen tappen. Die größte Falle ist, dass sie sich zu rechtfertigen sucht, indem sie sich Zwecken verschreibt (wobei der von Crake angege­ bene Zweck, »Sex zu kriegen«, wohl zu den ursprünglichsten der Menschheit gehört.) Kunst muss sich nicht dadurch legitimieren, dass sie politisch ist, aufklärerisch, therapeu­ tisch, entspannend oder einfach nur schön. Kunst darf das alles sein, aber sie muss es nicht. Denn ihre Kraft zieht sie daraus, dass sie die Dinge »anders« anschaut, ästhetisch, im freien Spiel der Sinne. Was genau dieses ­Ästhetische ist, darüber haben sich Philoso­­phen seit jeher die Köpfe zerbrochen – und alle Formulierungen, vom »interesselosen Wohlgefallen« Immanuel Kants angefangen – werden wohl immer nur Notbehelf bleiben. Dass aber in der Kunst sich etwas grundlegend Menschliches artikuliert, das nicht wissen­ schaftlicher Rationalität unterworfen ist, steht außer Frage. In einem Lied von Alban Berg auf einen Text von Alfred Mombert heißt es: »Der Eine stirbt, daneben der Andere lebt: / Das macht die Welt so tiefschön.« Diese Zeile in Zeiten der Pandemie zu zitieren wurde, so meine Erfah­ rung, als Skandalon empfunden. Doch einem Gedicht wie diesem von Mombert – zumal mit der Musik Bergs – ist nicht rein verstandes­ mäßig beizukommen, es darf nicht auf seinen Informationswert herabgewürdigt werden. Für die Theater gilt dasselbe: Der hier sich öffnende Erlebnisraum ist nicht einfach eine Anstalt zur Verbesserung des Menschen, aus dem man mit einer gewissen Informations­ menge wieder hinausgeht. Dieser Raum bietet vielmehr Erlebnisse, die gewissermaßen Selbstzweck sind und die den Zuschauer:innen im besten Fall eine ganzheitlich gefüllte ­Gegenwart ermöglichen. Und das ist – Verzei­ hung! – eben doch mehr als versteinerte Scheiße. Kunst im Allgemeinen und Theater im Besonderen dürfen daher nie als bloßes »kulturelles Anhängsel«, als »reiner Luxus« denunziert werden. Das sind sie nicht. Sie sind nichts weniger als Grundrechte. Und diese müssen wir verteidigen. Unter allen Umständen.

„ALLES MIT STIL, STATT VON ALLEM ZU VIEL.“ Betina Weiler

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202 2 IST ENDLICH WIEDER WIESBADEN BIENNALE!


EINLEITUNG

Vom 1. bis 11. September 2022 finden auf allen Bühnen und rund um das Staatstheater herum 50 Vorstellungen von 15 internationalen Künstler:innen aus den Bereichen Tanz, Bildende Kunst, Performance und Theater statt. TEXT KILIAN ENGELS

Das strikt multidisziplinäre Festival will Ort der ästhetischen und politischen Diskussion sein und herausragende Positionen der zeit­ genössischen Kunst in Wiesbaden präsentieren. Darunter Ur- und Erstaufführungen von Per­ formances, Installationen und Filmen preis­ gekrönter internationaler Künstler:innen, die eigens für die Biennale entstehen. Eröffnet wird die Biennale im großen Haus mit der Arbeit »The Köln Concert« des USChoreo­graphen Trajal Harrell (auch »Tänzer des Jahres 2018«) nach der erfolgreichsten Solo-Klavier-Einspielung aller Zeiten von Keith Jarrett. Weitere Musik von Joni Mitchell. Voguing meets Postmodern Dance und Butoh. Aus Valparaíso in Chile kommen LASTESIS, das weltberühmte feministische Kollektiv, um mit bis zu 60 Wiesbadener:innen eine kollektive Performance zu erarbeiten, in der das Recht auf ein gewaltfreies Leben eingefordert wird. Für »Sun and Sea (Marina)« wird in der ­Wartburg eigens ein Sandstrand installiert, um die Goldenen-Löwen-Gewinner:innen der Venedig Biennale 2019 zu präsentieren. In der OpernPerformance von Rugilė Barzdžiukaitė, Vaiva Grainytė und Lina Lapelytė geht es um unser Leben am Strand und den Klimawandel. Wer will, kann sich mit an den Strand legen. Schnell Karten sichern!

Ebenfalls preisgekrönt: Samira Elagoz’ neue Film-Performance »Seek Bromance«, eine »trans romance at the end of the world« ­(Silberner Löwe der Venedig Biennale 2022). Mit »2020 Obscene« kommt die neue Arbeit der Künstlerin und documenta 13/14-Teilneh­merin Alexandra Bachzetsis ins Große Haus, und eigens für die Biennale ­dokumentiert das Kenianische The Nest Collective (Teilneh­ mer:innen der documenta fifteen) die Arbeit von Schwarzen Aktivist:innen in der RheinMain-Region und Nairobi (in Kooperation mit der Initiative Schwarze Menschen in Deutsch­ land). Außerdem veranstaltet The Nest mit »High Voltage« eine FLINTA*-Party. In Kooperation mit verschiedenen ­Partner:innen sollen die koloniale Vergangenheit des Staats­ theaters thematisiert, koloniale Kontinuitäten aufgezeigt und an einer dekolonialen Ästhetik gearbeitet werden. Mögliche Perspektiven eines Theaters der Zukunft sollen gezeigt und diskutiert werden.

Weitere Infos zu den Produktionen, Partizipationsmöglichkeiten und Karten unter www.wiesbaden-biennale.eu

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NEUINSZENIERUNGEN 13

FIDELIO

WIEDERAUFNAHMEN 34

Ludwig van Beethoven 16

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Richard Wagner

DIE LUSTIGE WITWE Franz Lehár

36

ORYX AND CRAKE (UA) Søren Nils Eichberg

28 DOPPELPREMIERE

DIE SACHE MAKROPULOS / AUS EINEM TOTENHAUS Leoš Janáček

CABARET

Joe Masteroff (Buch), Fred Ebb (Gesangstexte), John Kander (Musik)

RUSALKA

Antonín Dvořák

24

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG

38

RIGOLETTO

Giuseppe Verdi

39

HÄNSEL UND GRETEL

Engelbert Humperdinck 40

PIQUE DAME

Peter Tschaikowski 41

TRISTAN UND ISOLDE Richard Wagner

42

DER ROSENKAVALIER Richard Strauss

43

IL TRITTICO

Puccinis »Triptychon« Giacomo Puccini

44

CARMEN

Georges Bizet


OPER


1. – 31. Mai 2023

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Oper

»WER DU AUCH SEIST, ICH WILL DICH RETTEN!« NEUINSZENIERUNG

FIDELIO

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)

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Ludwig van Beethovens Oper »Fidelio« ist ein Plädoyer für politische Gefangene aller Zeiten. Wie schön wäre es, wenn die Oper heute nicht mehr aktuell wäre. TEXT CONSTANTIN MENDE

Leonore hat alles durchgemacht, um ihren Ehe­mann Florestan zu retten. Der politische Gefangene sitzt bei Wasser und Brot im Kerker Don Pizarros. Unter falschem Namen, Fidelio, schleicht sich Leonore beim Kerkermeister Rocco ein, verkleidet sich als Mann – Kerker ist im 18. Jahrhundert nichts für Frauen – und ist dabei gezwungen, Teil des Systems zu werden, gegen das sie kämpft. Sie sorgt selbst für die Reparatur der Ketten, die ihren Ehemann gefangen halten. Rocco vertraut »Fidelio«, lässt die Gefangenen auf dessen Bitte sogar in den Hof, ins Sonnenlicht. Florestan ist jedoch nicht unter ihnen, er bleibt in den tiefsten Kata­ komben. Leonore, immer noch im Unklaren darüber, ob es sich bei dem geheimen Gefangenen wirklich um Florestan handelt, begleitet Rocco in den tiefsten Kerker. Auf Pizarros Auf­ trag sollen sie ein Grab schaufeln, Pizarro wird den Mord selbst ausführen. Leonore sieht im Dunkeln den schlafenden Gefangenen, der von Hunger und Durst ausgezehrt ist. Und dann fällt der Satz, der das Libretto in die Zukunft öffnet und aus der Oper mehr macht als eine Geschichte zwischen Ehemann und aufopferungsbereiter Gattin: »Wer du auch seist, ich will dich retten, bei Gott!, du sollst kein Opfer sein!« Beim Anblick des Menschen, der nur noch ein Schatten seiner selbst ist, der nichts mehr besitzt als das nackte Leben, wird die gesamte Handlung durchbrochen. Hier geht es nicht mehr um das private Unglück

Leonores, deren Ehemann gefangen ist. Unab­ hängig davon, wer der Gefangene ist, will ­Leonore ihn retten. In diesem Moment ist er der unbekannte Gefangene, der für alle zu Unrecht Gefangenen der Welt steht. Wenn man als Dramaturg Ankündigungstexte schreibt, dann passt ein Satz eigentlich immer: »Das Werk hat bis heute nichts an Aktua­­lität eingebüßt.« Das bedeutet aber nicht ­unbedingt, dass das Werk so weitsichtig war, dass es schon damals wissen konnte, was heute aktuell ist. Manchmal bedeutet es auch, dass die Welt sich weniger verändert hat als gehofft. Hätte Beethoven ahnen können, dass Florestan nicht nur für alle politischen Gefangenen seiner Zeit steht, sondern dass auch über 200 Jahre später, selbst nach der Erfah­ rung der Gräueltaten des 20. ­Jahrhunderts, noch Menschen in Gefangenschaft leben? Zum Redaktionsschluss dieses Spielzeitheftes ist noch nicht absehbar, in welcher Situation sich die Ukraine befinden wird, wenn Sie diese Zeilen lesen. Aber momentan lässt sich Grauen­ haftes erwarten. Und soll dieser Text auch im nächsten Jahr noch aktuell sein, dann lehrt die Geschichte, dass es ver­ nünftig ist, sich an das zu halten, was schon in der Vergangenheit galt. Besser wird es nie. Nur anders. Schade eigentlich, dass man Opern wie »Fidelio« oder auch »Tosca« noch immer spielen kann und


Oper

Dieses »Nein« ist der revolutionäre Akt per se. sie nicht antiquierte Liebhaberstücke sind, sondern in jeder Inszenierung und jeder Auf­ führung aktuell. Wie schön wäre eine Welt, in der wir all die großen Theaterstoffe in die Archive der Geschichte verbannen könnten, weil die Abgründe geebnet, die Probleme gelöst, die Gewalt der Macht aufgelöst und Freiheit durchgesetzt wurde. Hoffnung macht aber, dass der unbekannte Gefangene auch sein Gegenüber hat: die unbe­kannte Retterin. Denn »Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch«, wie es der im selben Jahr wie Beethoven geborene ­Friedrich ­Hölderlin formulierte. »Fidelio« bietet gleich zwei mögliche Formen der ­Rettung. ­Leonore nimmt alle Entbehrungen in Kauf, um ­Florestan zu retten. Sie wird Teil des Systems, um von innen nah genug an die Ungerechtigkeiten heranzukommen und sie verändern zu können. Anders Rocco. Er hat seinen festen Platz im Gefängnis­system. Zwar ist ihm keine direkte Schuld zu unterstellen, er hat aber sein Leben häuslich eingerichtet im Unrechtssystem. Das macht ihn jedoch nicht zwangsläufig unfähig, ­zwischen dem Richtigen und Falschen zu unterscheiden. Als Pizarro ihn bittet, Florestan zu ermorden, antwortet er schlicht mit: »Nein, das Leben nehmen ist nicht meine Pflicht.« Dieses »Nein« ist der revolutionäre Akt per se. Man denke nur an den Satz »Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin«, das griechische »oxi« oder auch das »I prefer not to« in Herman Melvilles Erzählung ­»Bartleby, der Schreiber«. Es mag utopisch sein, an die Kraft des Neins zu glauben, aber es macht Hoffnung, dass dieses Nein doch immer und überall möglich ist. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Text nicht mehr aktuell sein wird, wenn Sie ihn lesen.

NEUINSZENIERUNG

FIDELIO

Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Oper in zwei Akten Libretto: Joseph Sonnleitner und Stephan von Breuning Uraufführung: 1814 in Wien In deutscher Sprache. Mit Übertiteln. Musikalische Leitung Will Humburg Inszenierung Evelyn Herlitzius Bühne & Kostüme Frank Philipp Schlößmann Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Dramaturgie Constantin Mende Leonore Barbara Haveman Florestan Marco Jentzsch Don Pizarro KS Thomas de Vries Rocco Dimitry Ivashchenko Marzelline Anastasiya Taratorkina / Anna El-Khashem (20. / 22. Okt., 4. Nov., 8. Jan.) Jaquino Ralf Rachbauer Don Fernando Christopher Bolduc / Benjamin Russell (27. / 30. Okt., 4. / 13. Nov., 8. Jan.) Chor & Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Premiere 16. Okt. 2022, Großes Haus Weitere Vorstellungen 20. / 22. / 27. und 30. Okt., 04. / 11. / 13. Nov. 2022, 08. Jan. 2023 Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

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EINE LÜGE IST NICHTS … … NEUINSZENIERUNG

DIE LUSTIGE WITWE

Franz Lehár (1870 – 1948)


Oper

Was ist Diplomatie? Pontevedro ist der Fantasiestaat in der Operette »Die lustige Witwe« von Franz Léhar, in dessen Pariser Botschaft die Handlung ihren Lauf nimmt. Neben den genretypischen amourösen Verstri­ ckungen der Handlung spielen auch obskure poli­­ tische Machtgeschäfte eine zentrale Rolle. Ins­besondere die titel­gebende Witwe wird von der Männer­welt aus patriotischen und egoistischen Gründen umgarnt. Doch die Liebe steht den diplo­matischen Schach­zügen der Herren schluss­ endlich im Weg. TEXT EGON FRIEDELL Die Schurkerei, sagt der Pessimist, ist leider der menschlichen Rasse ziemlich eingefleischt, was sich nur zu oft gerade in den für uns typi­ schen (sowohl privaten wie öffentli­ chen) Handlungen zeigt. Nein, sagt der Optimist, die Schurkerei ist der bedauerliche Ausnahmefall, sonst hätte sie nicht allemal das (sowohl private wie öffentliche) Gewissen gegen sich; gibt es zum Beispiel irgendeinen offiziell anerkannten oder gar staatlich betriebenen Beruf, dessen Inhalt die Schurkerei wäre? Gewiss, erwidert der Pessimist, gibt es einen solchen: die Diplomatie.

… IST ALLEMAL NUR DIE NEGATION IRGENDEINER WIRKLICHKEIT.

Eine ganze Klasse von Menschen, zu­meist jener fetten, trüben Ober­ schicht von Nichtstuern, Weiber­jägern und Hasardspielern ­angehörig, die man die Creme nennt, wird von der Regierung in besondere Schulen geschickt, mit Revenuen ausgestattet, mit Ehrenzeichen und Titel belohnt, ausdrücklich und eingestande­ner­ maßen dafür, dass sie ihr ganzes Leben mit Intrigen, Spionieren, Betrügen und Bestechen hinbringt: staatlich anerkannte und besoldete Gauner und Taugenichtse also. Sie sind die Meister der Lüge, die Handlanger der Hölle, die schlimmste Spielart von Schurken, nämlich Schurken mit gutem Gewissen, denn sie lügen ja »fürs Vaterland«. In der Renaissance taten sie einander Gift in die Schokolade, ebenfalls fürs Vaterland; was heute unseren humanen Abscheu erregt. Aber der Unterschied ist sehr klein: sie ver­ giften noch immer, nur mit feineren, böseren Giften. Mit Lügen lässt sich nie etwas ­dauernd Wertvolles erzielen. Eine Lüge ist nichts, ist allemal nur die Negation irgendeiner ­Wirklichkeit; wie sollte es möglich sein, auf einem Nichts und einer Verneinung irgendetwas von einiger Festigkeit zu errichten? Jede Lüge ist eine grenzenlose Stupidität: der sinnlose Versuch, einen Zweck mit prin­zi­piell untauglichen Mitteln zu ­erreichen. Und daher kommt es wohl hauptsächlich, dass geistig minder­ wertige Personen sich mit besonderer Vorliebe zur diplomatischen Kar­riere drängen. Ein Leben fortwähren­ ­der Spiegelfechterei, Geheimnis­ krämerei, krummer, unreiner und zweideutiger Beziehungen zu allen Menschen und Dingen kann man auf Dauer nur aushalten, wenn man ein hoffnungslos gescheiterter Dummkopf ist.

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Dass das Lügen ein unentbehrliches Instrument des diplomatischen Geschäfts sei, ist eine Lüge der Diplo­maten. Wir haben seinerzeit erör­ tert, dass die siegreiche Grundkraft sowohl Friedrichs des Großen wie Bismarcks ihre tiefe Wahrhaftigkeit war. Die Größe Julius Cäsars bestand darin, dass er inmitten eines trüben Chaos eine kristallklare Seele war. Auch Napoleons Kardinal­ begabung war die Fähigkeit, den ­Realitäten ins Herz zu blicken, zu ihnen in einer geraden Beziehung zu stehen. Solange er der Sohn der Tatsache blieb, war er der freudig begrüßte Kaiser von Europa; als er anfing, die Welt zu belügen, begann sein Stern zu sinken. Die Diplomaten haben natürlich den Krieg nicht erfunden. Aber sie sind seine stärksten Helfer und Ver­ längerer. Ohne sie würden die Kriege nicht aufhören, aber sie würden viel­leicht seltener und bestimmt edler, aufrichtiger und mit mehr Widerstreben geführt werden; und vielleicht, indem sie so ihre bishe­­rige Stellung in der Ökonomie unseres Denkens und Empfindens immer mehr verlören, würden sie dann doch aufhören.

Quelle: Egon Friedell: »Was ist Diplomatie?«, in: Ders.: »Kulturgeschichte der Neuzeit«, München 1929.

NEUINSZENIERUNG

DIE LUSTIGE WITWE

Franz Lehár (1870 – 1948) Operette in drei Akten Libretto: Victor Léon und Leo Stein nach dem Lustspiel »L’attaché d’ambassade« von Henri Meilhac Uraufführung: 1905 in Wien In deutscher Sprache. Musikalische Leitung Johannes Klumpp Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Julius Theodor Semmelmann Kostüme Jessica Karge Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Choreografie Myriam Lifka Dramaturgie Bjarne Gedrath Baron Mirko Zeta KS Konstantin Gorny Valencienne Anna El-Khashem Graf Danilo Danilowitsch Thomas Blondelle / Johannes Martin Kränzle Hanna Glawari Elissa Huber Camille de Rosillon Ioan Hotea / Gustavo Quaresma Vicomte Cascada Ralf Rachbauer Raoul de Saint-Brioche Erik Biegel Bogdanowitsch Martin Stoschka / Slawomir Wielgus Kromow Yoontaek Rhim / Oliver Steinmetz Pritschitsch Darcy Carroll Njegus Hans-Joachim Heist Grisetten Ayako Daniel, Ines Behrendt, Michaela Wielgus, Izumi Geiger, Petra Urban, Shirli Polena Chor des Hessischen Staatstheater Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Koproduktion mit der Lettischen Nationaloper Riga Premiere 3. Dez. 2022, Großes Haus Weitere Vorstellungen 8. / 10. / 16. / 18. / 21. / 25. / 31. Dez. 2022, 15. / 19. Jan., 24. Feb., 10. Mär., 23. Apr., 14. Jun. 2023

Hätten Sie’s gewusst? Zweifellos stellt »Die lustige Witwe« die bekannteste und wohl auch beliebteste Operette des Komponisten Franz Lehár dar. Ihre Uraufführung erlebte sie am 30. Dezember 1905 im Theater an der Wien. Anlässlich der 300. Wiener Aufführung des Werkes, am 11. Januar 1907, unterzog Lehár sein Erfolgsstück nochmals einer eingehenden Umarbeitung, in deren Zuge er unter anderem das bis dahin von Hanna und Danilo lediglich gesummte Tanzduett am Ende des Stückes von seinen beiden Librettisten Victor Léon und Leo Stein nachträglich mit einem Text unterlegen ließ. Erst hierdurch sollte schließlich das weltberühmte Duett »Lippen schweigen« entstehen, das bis heute den musikalischen Höhepunkt jeder Aufführung von Lehárs Operette bildet.


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GEMISCHTES DOPPEL NEUINSZENIERUNG

RUSALKA

Antonín Dvořák (1841 – 1904)


Oper

Zwei Frauen inszenieren Antonín Dvořáks lyrisches Märchen »Rusalka«. Die romantische und zugleich abgründige Oper nach dem Libretto von Jaroslav Kvapil wurde 1901 in Prag uraufgeführt und hat als zentrale Figur eine Frau, ein Wasserwesen, das, um Mensch zu werden, seine Stimme opfert. Olesya Golovneva und Daniela Kerck sind beide keine Unbekannten für die Zuschauer:innen des Hessischen Staatstheaters: Golovneva trat als Sängerin bereits in mehreren Opern auf, unter anderem in Mozarts »Titus« und in Puccinis »Il trittico«. Kerck ist als Regisseurin und Bühnenbildnerin verantwortlich für die Erstaufführungen von »Admissions« (Joshua Harmon) und »The Minutes – Die Schlacht am Mackie Creek« (Tracy Letts) und Jörg Widmanns Oper »Babylon«. Gemeinsam werden sie Regie führen – nicht nur!

INTERVIEW ANIKA BÁRDOS

Was sind eure Berührungspunkte mit »Rusalka«? Habt ihr die Oper schon mal inszeniert oder gesungen? Olesya Golovneva: In drei sehr verschiedenen, aber spannenden Inszenierungen habe ich jeweils die Hauptrolle gesungen, und davon geträumt, eines Tages selbst diese Oper auf der Bühne umzusetzen. Daniela Kerck: Für mich ist es tatsäch­ lich das dritte Mal, dass ich an dieser Oper arbeite. Das erste Mal, als ich an »Rusalka« gearbeitet habe, war für den Opernregiewettbewerb der Camerata Nuova, die ihren Sitz sogar in Wiesbaden hat. Wir waren Mitte 20, gerade mit dem Stu­dium fertig und haben davon ge­träumt, an einem Opernhaus arbei­ten zu können.

Dann saßen wir Tag und Nacht am Modell, hörten die Musik auf und ab und haben uns für »Rusalka« eine Konzeption ausgedacht, die am Ende sogar den ersten Preis erhielt. Und dieser Preis war die Umset­ zung unserer Inszenierung an der ­Lettischen Nationaloper in Riga. Fasziniert hat mich immer die »Rusalka«-Inszenierung von Stefan Herheim, 2008 an der Oper in Brüssel. Er erzählt die Geschichte sehr psychoanalytisch aus der Perspektive des Wassermanns, alles wirkte sehr filmisch und hat sich sehr gut mit der Musik Dvořáks ver­ bunden. Olesya hat mir mal erzählt, dass sie darin gesungen hat.

Olesya Golovneva Die Sopranistin wurde in Russland geboren und studierte am St. Petersburger Konservatorium sowie in Wien. Zu ihrem Repertoire gehören u. a. die Elisabetta (»Don Carlo«), Mimì (»La Bohème«), Luisa Miller, Violetta (»La ­Traviata«), Tatjana (»Eugen Onegin«), Natascha (»Krieg und Frieden«), Vitellia (»La Clemenza di Tito«), Lucia di Lammermoor und Katja Kabanowa. Sie singt u. a. in Berlin, Wien, Aix-en-Provence, Zürich, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Wiesbaden. Olesya Golovneva ist ­Preisträgerin des Nikolai RimskyKorsakow-­Wettbewerbes sowie des Internationalen Gesangswettbewerbs in ’s-Hertogenbosch. Für ihre Interpretation der »Rusalka« an der Oper Köln wurde sie 2021 für den Deutschen Theaterpreis FAUST nominiert.

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Wie oft passiert es doch, dass unsere Träume nicht der Realität entsprechen. Daniela Kerck Daniela Kerck studierte Bühnenbild an der ­Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Erich Wonder. Sie realisierte Bühnenbilder u. a. an der National Opera in Riga, am Schauspielhaus Wien, am Théâtre du Châtelet Paris und am Teatro Zarzuela in Madrid und am Theater Luzern. Von 2014 – 2017 studierte sie Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. 2019 inszenierte sie die Oper »Aida« bei den Tiroler Fest­­spielen in Erl. Am ­Hessischen Staatstheater ­Wiesbaden inszenierte sie ­»Admissions« von Joshua Harmon und »The Minutes – Die Schlacht am Mackie Creek« von Tracy Letts, 2022 eröffnet die Oper »Babylon« von Jörg Widmann die ­Internationalen Maifestspiele.

Wie kamt ihr beiden zueinander? Kanntet Ihr euch vorher aus einer gemeinsamen Arbeit? DK: Wir haben uns tatsächlich erst in der konzeptionellen Zusammen­ arbeit kennengelernt. Uwe Eric Laufenberg hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, mit Olesya gemeinsam Regie zu führen, und ich war sofort offen für diese Idee, weil mich unkonventionelle Arbeits­ weisen immer interessieren. OG: Dank Uwe Eric Laufenberg habe ich Daniela Kerck kennengelernt, und es steht uns eine schöne und dankbare Aufgabe bevor, unsere »Rusalka« auf die Beine zu stellen. Ihr seid beide jeweils in doppelter Funktion für »Rusalka« engagiert – Olesya als Regisseurin und Sängerin und Daniela als Regisseurin und Bühnenbildnerin. Das sind alles für sich genommen Fulltime-Jobs. Habt ihr Respekt vor diesen Aufgaben? DK: Absolut. Dazu kommt der Respekt vor dem Werk. Die meiste Arbeit steckt darin herauszufinden, wie es geht, Ideen zu verfolgen, Entwürfe zu überprüfen oder auch Gedanken wieder loszulassen und nochmal neu anzusetzen. Weil man am Ende auch immer dem Werk doch auch gerecht werden möchte, zumindest ist

es mein Anspruch an mich als Regisseurin. Die Arbeit als Bühnen­bildnerin mache ich sehr gern, sie ergänzt die Regiearbeit, weil es Abläufe sind, die ich sehr gut kenne. Wo liegt euer Erzählschwerpunkt? Wird das »lyrische Märchen« ­­tatsächlich als Märchen erzählt? OG: Rusalka träumt von einem ­Märchen, von einem Märchenprinzen, einer Märchenbeziehung und einer Märchenwelt. Es wird aber zu einem Traum, zu einem Albtraum und das lyrische Märchen wird zu einem Horrorszenario. DK: »Rusalka« ist ein düsteres ­Märchen für Erwachsene, ein Psycho­gramm, eine Betrachtung von Kind­ heit über die Jugend zum Erwachsen­ werden, die auch einen religiösen Kontext und die Naturverbundenheit einschließt. Rusalka bringt eine Menge Opfer – und verliert am Schluss alles. Gibt es trotzdem Hoffnung? DK: Als ich als Kind die Märchen von Hans Christian Andersen las, war ich sehr wütend darüber, wie die Erzäh­ lungen endeten, ich wollte immer ein Happy End. In der ersten Fassung von Andersens Märchen stirbt die kleine Seejungfrau sogar und wird zu


Oper

Schaum auf dem Meer, nachdem sie sich weigert, den Prinzen zu töten. Später wurde das Ende umgeändert, sie erhält eine zweite Chance auf eine unsterbliche Seele, indem sie sich den Luftgeistern anschließt. Wenn ich heute diese Enden betrachte, erkenne ich, wie sie mich schon als Kind der Realität unserer Welt näher­gebracht haben. Und doch ertappe ich mich dabei herauszufinden, wo es in dieser Oper Möglichkeiten gibt, Hoffnung hineinzulassen. OG: Gibt es Hoffnung für eine Menschen­seele? Trotz Fleischeslust bleibt die Tür zur Erkenntnis der ewigen reinen Liebe geöffnet! Ist Rusalka eine heutige Frauenfigur? DK: Sie ist definitiv eine heutige Frau­ enfigur, denn sie ist bereit, alles von sich zu opfern, um ihrem Verlangen nach dem Anderen, dem Anderssein nachzugehen. Sie fühlt sich nicht wohl in ihrem Körper, also ändert sie das, auch wenn sie einen hohen Preis dafür zahlen muss. Sie eman­zi­ piert sich, kämpft darum, auch wenn sie von allen Seiten gesagt bekommt, dass es nicht gut ausgehen wird, ­verfolgt sie weiter ihr Ziel. OG: Nur schöne Bilder zu schaffen ist uns zu wenig, wir wollen ­aktuelle Themen und Fragen ans Licht bringen. Unsere Rusalka ist auch eine moderne Frau, ein Teenager, der viele Vorstellungen und Träume über eine märchenhafte Beziehung zu einem Prinzen hat. Sie wird aber mit der brutalen Realität konfron­ tiert. Wie oft passiert es doch, dass unsere Träume nicht der Realität entsprechen. Reine Liebe und eine heilige Ehe, davon träumt Rusalka. Es wird aber nicht so kommen, sie wird betrogen, sie wird alleine gelassen, sie wird nicht wahrge­ nommen und sie wird nicht so akzep­ tiert, wie sie ist. Was, denkt ihr, wird die größte ­Herausforderung sein? DK: Diese Frage kann ich noch nicht beantworten, meistens stelle ich erst in der Arbeit fest, dass ich eine Schwelle übertreten muss, um einem Gedanken künstlerisch näher zu kommen.

Gibt es Ambivalenzen oder Widersprüche, die euch interessieren? OG: Rusalka verlässt ihren liebenden Vater, um ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Durch viel Leid und schwere Prüfungen erfährt sie, dass der Vater in allem recht gehabt hat. In diesen Erfahrungen verliert sie aber nicht ihr reines Herz, ob­­wohl sie ihre Stimme und ihr Wasser­ kleid – was für ihre Jungfräulichkeit steht – Ježibaba geben muss, sie bleibt ihren Prinzipien treu und ver­ gilt nicht Böses mit Bösem. Wir alle wollen unsere Kinder beschützen und ihnen schmerzhafte Erfah­ rungen ersparen, aber eines Tages gehen sie ihre eigenen Wege. Ob Rusalka zu ihrem Vater zurückgeht, wie in der Geschichte vom ver­ lorenen Sohn aus der Bibel, bleibt offen … DK: Ich finde den Schluss von »Rusalka« in der Tat sehr ambivalent. Er weicht von der Tradition von Opernfinali stark ab, welche oft die letzte Begegnung und rührende ­Verabschiedung der Liebenden insze­niert. Rusalka hat für sich die Ent­ scheidung getroffen, das Leben des Prinzen zu retten: Sie opfert dafür ihr eigenes Leben – wird fortan in der kühlen, dunklen, starren Welt in Einsamkeit umherirren, während der Prinz von seinen Leiden und irdi­ schen seiner Pein befreit sterben kann. Für die beiden Liebenden gibt es kein erneutes Zusammentreffen und somit ein Erreichen des überirdi­ schen Glücks, das den Liebenden im irdischen Leben verweigert wurde. Und doch ist es auch ein faszinieren­ ­des Ende, dass Rusalka ihr Los nicht passiv erträgt, sondern dass sie es als bewusste und freie Wahl annimmt.

NEUINSZENIERUNG

RUSALKA

Antonín Dvořák (1841 – 1904) Lyrisches Märchen in drei Akten Libretto: Jaroslav Kvapil Uraufführung: 1901 in Prag In tschechischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Philipp Pointner Inszenierung Olesya Golovneva & Daniela Kerck Bühne Daniela Kerck Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Licht Oliver Porst Dramaturgie Anika Bárdos Chor Albert Horne Rusalka Olesya Golovneva Der Prinz Gerard Schneider Vodník Derrick Ballard Ježibaba / Die fremde Fürstin Katrin Wundsam Der Heger Christopher Bolduc Der Jäger Erik Biegel Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Premiere 21. Jan. 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 25. / 27. Jan., 04. / 08. / 12. / 16. Feb., 18. / 25. Mär. 23

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URAUFFÜHRUNG

ORYX AND CRAKE

Søren Nils Eichberg (*1973)


Oper

A

DAS ALPHABET DER CRAKER TEXT WOLFGANG BEHRENS

Mit dem Auftragswerk »Oryx and Crake« nach dem Roman von Margaret Atwood entführt uns der Komponist Søren Nils Eichberg in eine faszinierend dystopische Welt, in der friedliche genmanipulierte Wesen ohne Fantasie die Menschheit ersetzen sollen. Ein kleines Lexikon.

Atwood, Margaret (*1939) kanadische Schriftstellerin, Autorin des Romans »Oryx und Crake«. Sie gehört zu den erfolgreichsten Autor:innen der Gegenwart, ihre Bücher, z.B. »Der Report der Magd«, erreichten Millionen­auf­ lagen und wurden mehrfach ver­ filmt, immer wieder wird sie als Nobelpreiskandidatin gehandelt. Zu ihren zahlreichen Auszeich­ nungen zählen etwa zweimal der Booker Prize (2000, 2019) oder der Friedenspreis des deutschen Buchhandels (2017). Atwood bezeichnet ihre Bücher in Unter­ scheidung zum Begriff »Science Fiction« als »Speculative Fiction« und meint damit, dass sie »sich mit Mitteln auseinandersetzen, die wir bereits anwenden, und nicht mit Dingen, die wir noch nicht tun können«. Auftragswerk »Oryx and Crake« ist eines der zwei Auftragswerke, die das Hessische Staatstheater in der Spielzeit 2022.2023 zur Urauf­ führung bringt, das andere ist in der Schauspielsparte Ulf Erdmann Zieglers »Digitales Feuer«, i siehe S. 70.

B BlyssPluss eine von i Crake projektierte und bei i RejoovenEsense entwickelte Pille, die vor Geschlechtskrankheiten schützen, für eine unbegrenzte Libido sorgen und die Jugend verlängern soll. Crake implantiert der Pille jedoch heimlich einen Krankheitserreger, der die Menschheit nahezu voll­ ständig auslöscht.

C Crake eigentl. Glenn, aus dem Spiel i Extinctathon ent­ lehntes Pseudonym (dt. »Ralle«) des genialen Wissenschaftlers, der die i Crakers gezüchtet und i BlyssPluss entworfen hat. Er ist seit früher Jugend mit i Jimmy befreundet und wie dieser in i Oryx verliebt.

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Craker genetisch modi­ fizierte Menschen, die i Crake gezüchtet hat, um die Utopie einer von jeglichen Konflikten befreiten Welt zu erreichen. Craker sind grünäugig, pflanzen­ fressend und außerordentlich friedlich, jedoch auch fantasie­los und nur zu biologisch festge­ legten Zeiten zur Fortpflanzung bereit. Anders als die Menschen überleben die Craker die durch i BlyssPluss herbeigeführte Pandemie.

D Dübgen, Hannah (*1977) deutsche Schriftstellerin und Librettistin der Oper »Oryx and Crake«. Neben einem Schau­spiel und mehreren Libretti ­verfasste sie auch die vielbeach­ teten Romane »Strom« (2013) und »Über Land« (2016). Nach »Glare« (London 2014) ist »Oryx and Crake« ihre zweite Zusam­menarbeit mit dem Kompo­ nisten Søren Nils i Eichberg.

E Eichberg, Søren Nils (*1973) dänischer Komponist. Eichberg, der in Stuttgart geboren und in Dänemark aufgewachsen ist, gehört zu den produktivsten zeitgenössischen Komponisten. Er erhielt Kompositionsaufträge u.a. von der Geigerin Hilary Hahn, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Ensemble Modern und dem Royal Opera House Covent Garden in London. ­Eichbergs ­Musiksprache ist nie hermetisch, sondern immer auf (auch musiktheatralische) Wirkung bedacht, ihre Energien bezieht sie aus so unterschied­ lichen Bereichen wie den Rhyth­ ­men der Rockmusik oder der Harmonik der Impressionisten und Neoklassizisten. Nach der eindrucksvollen Flüchtlingsoper »Schönerland« (2017) ist »Oryx and Crake« sein zweites i Auftragswerk für das Hessische Staatstheater Wiesbaden.

Wisst ihr noch, wie man überall hinfahren konnte? Wisst ihr noch, wie alle in Plebsland lebten? Wisst ihr noch, wie wir an jeden beliebigen Ort der Welt fliegen konnten, ohne Angst zu haben? Erinnert ihr euch noch an die Hamburger-Lokale, immer echtes Rindfleisch, erinnert ihr euch an die Imbissstände? Erinnert ihr euch an New York, als es noch nicht New-New York war? Erinnert ihr euch an die Zeit, als das Wählen noch etwas bedeutet hat? Margaret Atwood, »Oryx and Crake«

K, L, M Extinctathon ein Online-Spiel, das i Jimmy und i Crake als Jugendliche spielen, in dem man ausgestorbene Tierarten raten muss. Aus dem Spiel stammen die Namen von i Oryx und Crake; aus den besten Spielern des Spiels rekrutiert Crake später die auf genetische Veränderungen spezialisierten Experten für seine Firma i Rejooven­Esense.

F, G, H, I, J Jimmy ein Jugendfreund von i Crake, der für die Firma i RejoovenEsense das Marketing übernimmt. Wie Crake ist er in i Oryx verliebt. Jimmy ist die Identifikationsfigur in Margaret i Atwoods Roman, er ist ­normalbegabt und steht den Genex­perimenten seines Freundes kritisch gegenüber. Dank einer von Crake an ihm vorgenommen Impfung überlebt Jimmy als (nahezu) einziger Mensch die i BlyssPluss-Epidemie und wird unter dem Namen i Snowman zu einer Art Mentor der i Craker.

MaddAddam-Trilogie Roman-Trilogie von Margaret i Atwood, benannt nach dem geheimnisvollen Leiter des Online-Spiels i Extinctathon. Dem ersten Band »Oryx und Crake« folgen noch die Teile »Das Jahr der Flut« und »Die Geschichte von Zeb«.

N, O OrganInc eine Firma, die Tierarten genetisch verändert, um z.B. Ersatzorgane für den menschlichen Körper zu erhal­ ­ten. Bei OrganInc werden u.a. i Pigoons (Organschweine) und i Wolvogs (Hunölfe) gezüchtet. Oryx eine rätselhafte Frau, in die sich sowohl i Jimmy als auch i Crake verlieben. Sie stammt aus einem nicht näher benannten fernöstlichen Land und hat ihr Dasein als Sexarbei­ terin gefristet, ehe sie von i Crake zur Firma i Rejooven­ Esense geholt wird, um die i Craker zu erziehen. Der Name Oryx stammt aus dem Spiel i Extinctathon und steht für eine ausgestorbene Antilopenart.


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P

Paradice der Ort auf dem Gelände der Firma i RejoovenEsense, an dem die i Craker unter künstlich paradiesischen Umstän­ ­den zu den »Menschen« der Zukunft erzogen werden. Pigoon dt. Organschweine, zur Lieferung von menschlichen Ersatzorganen von der Firma i OrganInc gezüchtete Wesen; frei­gelassen stellen sie sich als nicht ungefährliche Allesfresser heraus. Plebsland Wohnort für die unteren Schichten; die Mitarbeiter von großen Firmen wie i OrganInc oder i RejoovenEsense wohnen dagegen in streng bewachten und kontrollierten Wohnkomplexen.

Q, R RejoovenEsense eine Firma, die mit dem Programm antritt, die Mensch­heit mittels der Pille i BlyssPluss zu verbessern und zu verjüngen.

S Snowman einer der letzten Überlebenden der Menschheit, zugleich der Name, den →Jimmy gegenüber den i Crakern nach der i BlyssPlus-Epidemie annimmt.

T, U, V, W Wolvogs dt. Hunölfe, eine niedlich aussehende, jedoch sehr gefährliche Kreuzung aus Hund und Wolf, die die Firma i OrganInc gezüchtet hat.

X, Y, Z

URAUFFÜHRUNG

ORYX AND CRAKE

Søren Nils Eichberg (*1973)

Hochwertige Mode für jede Bühne

Ein Auftragswerk des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Oper Libretto: Hannah Dübgen Musikalische Leitung Albert Horne Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Daniela Kerck Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Licht Oliver Porst Chor Albert Horne Dramaturgie Wolfgang Behrens, Constantin Mende Snowman Benjamin Russell Jimmy Samuel Levine Oryx Heather Engebretson Crake Christopher Bolduc Sharon, Jimmys Mutter Fleuranne Brockway Jimmys Vater Mischa Schelomianski Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Premiere 18. Feb. 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 1. / 11. / 23. / 31. März, 16. / 21. April 2023

Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

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Leoš Janáček gilt mittlerweile als einer der bedeutendsten Füchslein«, »Jenůfa« und »Katja Kabanowa« sind moderne Klassiker ein noch nie dagewesenes Mammutprojekt zu Ehren des großen »Die Sache Makropulos« und »Aus einem Totenhaus«

TEXTE CONSTANTIN MENDE

Die Sache Makropulos &

DOPPELPREMIERE / ­N EUINSZENIERUNG

DIE SACHE MAKROPULOS Leoš Janáček (1854 – 1928)

In Leoš Janáčeks Spätwerk »Die Sache Makropulos« dreht sich alles um eine mysteriöse Formel, die das Leben um 300 Jahre verlängern kann. Glücklich macht das lange Leben aber ­ an­scheinend nicht: Elina Makropulos hat nach 300 Jahren, die sie als Opernsängerin unter immer wieder ­ wech­selnden Namen – zuletzt als Emilia Marty – verbracht hat, für das Leben und die Lebenden nur noch Verachtung übrig. Sterben will sie trotzdem nicht. Als die Wirkung beginnt nach­zu­lassen, versucht sie mit allen Mitteln an die Formel zu gelangen. i weiter auf S. 34

»Diese Ope hinterei und mitein verw zu erlebe aufreg Reise un Epide mensch Exist Nicolas


Opernkomponisten überhaupt. Seine Bühnenwerke wie »Das schlaue geworden. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden bringt 2023 Musikdramatikers auf die Bühne: Die beiden Spätwerke werden erstmalig an einem Tag aufgeführt.

Oper

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& Aus einem Totenhaus DOPPELPREMIERE / NEUINSZENIERUNG

AUS EINEM TOTENHAUS Leoš Janáček (1854 – 1928)

e zwei ern inander doch nander oben en, ist die gende nter die ermis hlicher tenz.«

Leoš Janáček verarbeite in seiner letzten Oper Fjodor M. Dostojewskis Roman »Aus einem Totenhaus«. Dostojewski beschreibt darin die erschütternden Erlebnisse seiner Verhaftung und Verban­nung in die Katorga.

Brieger

i weiter auf S. 35


Die Sache Makropulos

30 TEXT CONSTANTIN MENDE

Wie wäre es, unendlich lange zu leben? Oder, wenn das unendliche Leben vernünftigerweise in den Bereich des Unmöglichen zu verban­nen ist, wenigstens ein bisschen länger? Zumindest etwas länger als alle anderen Menschen zu leben, wäre doch schön. In der Welt des Silicon Valley ist dieser Traum wieder ganz aktuell. Alles »Welt­liche« haben die Herrscher der all­mächtigen Tech-Konzerne schon erreicht. Die Marktkapitalisie­rung von Apple etwa ist mit 2,1 Billionen US-Dollar höher als das BIP von ­ 96 Prozent aller Staaten, darunter auch Italien, Brasilien, Kanada und Russ­ land. Längst stehen Unternehmen wie Amazon, Facebook, und Google über jeglichen staatlichen Strukturen, sie schaffen ihr eigenes Recht. Im Zuge dieser Überheblichkeit liegt es nahe, sich nun jenen Träumen zu widmen, die die restliche Mensch­ heit bisher nicht verwirklichen konnte. ­Vielleicht schaffen es ja nun die gottglei­chen CEOs. An die engen Grenzen der Menschheit sind diese nicht gebunden. Die »Philosophie« bzw. Ideologie des Silicon Valley wird die Menschen unsterblich machen. Oder zumindest die Krone der Schöpfung: Jeff Bezos, Elon Musk, Peter Thiel und Co. Und was ist mit uns Übrigen? Jede:r habe sein Glück selbst in der Hand, vermitteln uns Werbung, Influen­ cer:innen und zahlreiche YouTubeCoaches. Und Glück bedeutet hier, einen instagrammablen Körper ohne Krankheit und Verfallserschei­ nungen zu besitzen, und befreit zu sein vom großen Übel der Vergan­gen­ heit: Langeweile. »Die MethusalemFormel ist gefunden«, titelt selbst der Spiegel. »Wer sich genug bewegt und aus­-gewogen ernährt, lebt bis zu 17 Jahre länger.« Wie das für Normal­ sterbliche funktionieren soll? Durch ständige Selbstoptimierung. Der Weg ist das Ziel. Die MorningRoutine, gesunde Ernährung (durch Superfood), tägliches Workout und die Freiheit von Lasten wie Zigaretten

und Alkohol werden transparent in den sogenannten Sozialen Medien aus­gestellt. Jeder Einzelne wird verant­ wortlich für seine ­Gesundheit und damit schuldig an seinen ­Gebrechen. Mit solcher Unsterblichkeit für Arme haben CEOs nichts zu tun. Bei ihnen soll es die Technik richten, die ja bereits die Weltherrschaft errungen hat. Peter Thiel, PayPal-Mitgründer und einer der ersten Investoren von Facebook, möchte sich Blut von jungen Männern transfundieren lassen, Elon Musk experimentiert mit Neuralink, wobei kürzlich wieder einmal dutzende Affen in den Labo­ren grausam zu Tode kamen, und träumt von einer Simulation, in der der Mensch digital, körperlos und ewig existieren wird. In asiatischen Ländern, die durch fehlende ethische Regulationen zum Wild West des Transhumanismus geworden sind, experimentieren Neurochirurgen an Hirntransplantationen und ­Biophysiker an Genmanipulationen, denn die Lebenserwartung scheint immer noch am zweitstärksten durch die genetischen Anlagen bestimmt zu sein. Am stärksten wird die Lebens­erwartung selbstverständlich durch Armut reduziert. Sollte der technische Fortschritt nicht so schnell von­ stattengehen wie erhofft und inner­ halb der eigenen Lebensdauer noch keine Unsterblichkeit zu kaufen sein, so plant etwa Jeff Bezos, sich ein­frieren zu lassen, damit spätere Generationen ihn wieder zum Leben erwecken können.

i weiter auf S. 36


Aus einem Totenhaus

Oper

TEXT CONSTANTIN MENDE

In den frühen Morgenstunden des 23. April 1849 stehen plötzlich bewaff­nete Mitglieder der russischen Geheimpolizei in Fjodor Dostojewkis Wohnung in St. Petersburg. Der 28-jährige Schriftsteller wird unsanft aus dem Schlaf gerissen. Die Polizis­ten durchsuchen seine Wohnung nach verbotenen Büchern, dann wird er verhaftet und in die Peter-und-Paul-­ Festung gebracht. Es wird ihm vor­ geworfen, »bestehende nationale Gesetze und die staatliche Ordnung untergraben« zu haben.

Was war passiert? In Reaktion auf die Europäischen Revolutionen 1848 – 1849 hatte Zar Nikolaus i. die Bemühungen verstärkt, ­revolutio­näre Strömungen zu unterbinden, die von Frankreich und Deutschland aus drohten, nach Russland überzuschwap­pen. Zahlreiche intellektuelle Kreise, die sozialistische Ideen dis­kutierten und sich gegen Leibeigen­schaft und zaristische Autokratie engagierten, mussten ­Verfolgung fürchten. Der junge Fjodor D ­ ostojewski schloss sich nach der Veröffentlichung seines ersten Romans »Arme Leute« dem konspirativen Kreis um Michael Petraschewski an. Die Mitglieder dieses Kreises hatten keine einheit­ liche politische Ideologie, disku­ tierten aber insbesondere die Ideen des französischen Frühsozialisten Charles Fourier. Dostojewski scheint i weiter auf S. 37

sich vor allem für die Abschaffung der Leibeigenschaft eingesetzt zu haben. Unbemerkt von den Mit­ gliedern des Kreises gelang es der Geheim­polizei, einen agent provocateur einzuschleusen, dessen Aussagen Grund für die Festnahme waren. Mehrfach werden Dostojewski und seine Mithäftlinge verhört: »Was wissen Sie über Petraschewski? Was geschah im Kreis? Gab es einen geheimen Auftrag?« Keiner der Gefangenen nimmt die Verhaftung wirklich ernst. Die haltlosen Anschul­ digungen können unmöglich zu einer Verurteilung führen. Doch die Gefangenschaft zieht sich hin. Acht Monate verbringen sie in der Peter-und-Paul-Festung. Am Morgen des 22. Dezember 1849 werden die »Petraschewzen« auf den SemenovskyPlatz geführt. Dort ist bereits ein hölzernes Schafott errichtet. Die Häftlinge müssen sich in einer Reihe aufstellen, dann wird das Urteil verlesen. Die Angeklagten werden wegen Verschwörung zum Umsturz der Regierung zum Tode durch Erschießen verurteilt. Ein Priester segnet die Verurteilten, die in weiße Leichengewänder gekleidet werden. Ihre Hände werden auf den Rücken gebunden, und sie werden an Pfähle gefesselt. Das Erschie­ ßungskommando nimmt Stellung. Den Gefesselten wird die Kapuze über den Kopf gezogen. Sie hören das Kommando »Zielen!« Plötzlich wird die Hinrichtung unter­brochen. Ein Erlass wird ­verlesen. Zar Nikolaus i. schenkt den Verur­ teilten das Leben. Fjodor Dostojewski verliert sein gesamtes Vermögen, wird zu vier Jahren Zwangsarbeit verurteilt und soll anschließend als Soldat dienen. Die Minuten von der Verkündung des Todesurteils bis zur erlösenden Begnadigung sind ein Initialmoment der Literatur Dostojewskis. Stefan Zweig zählt ihn zu einer der »Stern­ stunden der Menschheit« und

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Die Sache Makropulos

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Bei all diesen Bemühungen rückt die Frage in den Hintergrund, was denn überhaupt mit einem langen Leben an­zufangen sei. Die perfekte Ober­­fläche der Instagram-Körper führt nicht zu einer gesteigerten Sexualität, geschweige denn zu mehr Lebenssinn. Mehrere Studien zeigen, dass diese Generation deutlich weniger Sex hat als ihre Eltern. Der Traum vom glücklichen langen Leben führt para­doxerweise in den Lustverzicht. Die größte Bedrohung sieht diese Gene­ration durch die Langeweile. Psycho­analytisch mag man die Angst, die die äußere Bedrohung auslöst, als Projektion des Feindes, der im Inneren lauert, betrachten. Um Lange­weile zu vermeiden, müssen Reize in immer kürzeren Abständen gesetzt werden. Dramaturgien, die auf einen Höhepunkt hinauslaufen, sind in Film, Theater und Literatur zunehmend unmöglich. Eher gilt es, die Gefahr der Langeweile, die ­zwischen 15-Sekunden-Tiktok-Videos aufkommen könnte, auch noch zu verbannen. Auch die Liebe, in ­ver­gangenen romantischen Zeiten noch zuweilen Lebenssinn, ­reduziert sich auf der Tiktok-App ­entspre­chendes Weiterscrollen. Dabei hätten wir es doch wissen können. An der Schwelle zum 20. Jahr­hundert war das Kommende bereits zu ahnen. Schon G ­ ontscharow, aber auch Kafka, Musil und die Literatur der Jahrhundertwende zeugen davon. Dass die Konsequenz der Moderne die unendliche Langeweile ist, ist die Einsicht, die Emilia Marty in »Die Sache Makropulos« in ihrem großen Schlussmonolog ausspricht: »Sie sind alle hier, als wenn Sie nicht hier wären, Sie sind Dinge und Schatten. Sterben oder weggehen, es ist alles gleich! Ach nein, man soll nicht so lange leben! […] Diese furchtbare Einsamkeit! Es ist gleich vergeblich, Singen oder Schweigen … Überdrüssig wird man des Guten, überdrüssig des Schlechten. Langweilig die Erde, ­langweilig der Himmel! Und man spürt, dass die Seele in einem starb.«

Angst vor dem Tod bei gleichzeitiger Langeweile durch das Leben. Alles, was dann noch möglich ist, ist ein ewiges »Weiter so!«. Vielleicht ist der Traum von der Unsterblichkeit bloß träumenswert, in der Realität aber nicht lebenswert. Oder, wie es die Silicon-Valley-Ikone Steve Jobs, der bestimmt kein Heiliger war, aller­dings zu früh gestorben ist, um in den Kreis der unsterblichen TechBosse aufgenommen zu werden, in martyrischer Weisheit verkündete: »Niemand will sterben. Nicht mal Menschen, die in den Himmel kommen wollen, wollen sterben, um dorthin zu gelangen. Und dennoch ist der Tod das Schicksal, das wir alle teilen. Niemand ist jemals entkom­­men. Und das ist so, wie es sein sollte, denn der Tod ist wahrscheinlich die beste Erfindung des Lebens. Er ist der Vertreter des Lebens für die ­Veränderung.«

Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Junge Oper ⊲ Siehe S. 158

DOPPELPREMIERE / ­N EUINSZENIERUNG

DIE SACHE MAKROPULOS

Leoš Janáček (1854 – 1928) Oper in drei Akten

Libretto: vom Komponisten, nach dem gleichnamigen Schauspiel (1922) von Karel Čapek Uraufführung: 1926 in Brünn In tschechischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Johannes Klumpp Inszenierung Nicolas Brieger Bühne Raimund Bauer Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Dramaturgie Constantin Mende Emilia Marty Elissa Huber Albert Gregor Aaron Cawley Vítek Erik Biegel Krista Fleuranne Brockway Jaroslav Prus Claudio Otelli Janek Prus Gustavo Quaresma Dr. Kolenatý Darcy Carroll Kammerzofe & Putzfrau Romina Boscolo Hauk-Šendorf Ralf Rachbauer Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Premiere 30. April 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 14. Mai, 2. / 11. / 28. Juni, 7. Juli 2023


Aus einem Totenhaus DOPPELPREMIERE / NEUINSZENIERUNG

AUS EINEM TOTENHAUS

Leoš Janáček (1854 – 1928) Oper in drei Akten

Libretto: vom Komponisten, nach »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« (1861 – 1862) von Fjodor M. Dostojewski Uraufführung: 1930 in Brünn In tschechischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Johannes Klumpp Inszenierung Nicolas Brieger Bühne Raimund Bauer Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Dramaturgie Constantin Mende Alexander Petrowitsch Gorjantschikoff Christopher Bolduc Aljeja, ein junger Tartar Julian Habermann Luka Kusmič Aaron Cawley Der große Sträfling, Nikita Ralf Rachbauer Die kleinen Sträflinge, Don Juan & Malé Darcy Carroll Platzkommandant Alexander Teliga Der ganz alte Sträfling Erik Biegel Ein Sträfling in der Rolle des Kedril Tianji Lin Skuratov Samuel Levine Tschekunoff Young Doo Park Dirne Silvia Hauer Schapkin Peter Marsh Schischkoff Johannes-Martin Kränzle Tscherewin Alexander Spemann Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Premiere 30. April 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 14. Mai, 10. / 23. Juni, 6. Juli 2023

schreibt eine Hymne mit dem Titel »Heroischer Augenblick«: »Er fühlt mit einmal die ganze Welt / Wahr und in ihrem unendlichen Leid. / […] Und dass er, wie Er, / Seit jenem brennenden Todeskuss / Um des ­Leidens das Leben liebhaben muss.« »Um des Leidens das Leben liebhaben« muss Dostojewski auch in den folgen­ ­den Jahren, um überhaupt zu über­ leben. Einen Monat dauert die Reise zur Festung Ostrog in Omsk, wo er die »Katorga«, abgeleitet vom grie­chi­ schen κάτεργον (zwingen), verbringen muss. In der Festung ange­kommen, wird Dostojewski der Kopf zur Hälfte rasiert, und er muss von nun an seine Häftlingsuniform tragen. Die übliche Brandmarkung im Gesicht, das »Stigma«, bleibt ihm erspart, da er adelig ist. Als Adeliger hat er allerdings kein nützliches Handwerk gelernt, weshalb er in den nächsten Jahren zu Schwerstarbeit heran­gezo­gen wird. Die Erfahrung des Leids in der Katorga prägt Dostojewski ent­scheidend. Die Grausamkeit, die er dort erlebt, und die ständige Bedrohung, zu erfrieren oder an Krankheiten zugrunde zu gehen, ver­än­ dern den jungen Schriftsteller. In einem geheimen »sibirischen Notizbuch« notiert er seine Erlebnisse und verarbeitet sie später zu dem Roman »Aus einem Totenhaus«. »In meiner Seeleneinsamkeit unterzog ich mein ganzes vergangenes Leben einer genauen Überprüfung«, heißt es

Oper

dort resümierend, »hielt erbar­ mungslos ein strenges Gericht über mich und segnete sogar hin und wieder das Schicksal dafür, dass es mich in diese Einsamkeit verbannt hatte, ohne die weder dieses Urteil über mich noch diese gestrenge Revision meines früheren Lebens zustande gekommen wäre.« Mit den »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« begründete D ­ ostojewski eine Literaturgattung, die mit der russischen Geschichte eng verknüpft wird: Lagerliteratur. Das Leid der Katorga wurde zum Symbol des Wider­stands gegen die Zarenherrschaft. Zum Zynismus der Geschichte gehört, dass der Protest gegen die Grau­samkeit des Zarismus in die russische Revolution führte, die daraufhin ­entstandene Sowjetunion unter Stalin jedoch wieder ein System der Katorga aufbaute, das noch grau­samer war. Leoš Janáček wählte ­Dostojewskis »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« zur Vorlage für seine letzte Oper. Er folgt darin Dostojewski in seiner nüchternen Beschreibung des Leids, aber auch der Hoffnungen der Gefangenen. Die Musik ist existenziell-menschlich, voll Grausamkeit und Schönheit. Am Ende der Oper ist der Adler, der wegen seiner gebrochenen Flügel mit den Häftlingen gefangen war, geheilt und fliegt in die Freiheit davon; die Gefangenen werden wieder zur Arbeit gerufen.

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WIEDERAUFNAHME

DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG Richard Wagner (1813 – 1883)

Oper in drei Aufzügen Dichtung vom Komponisten Uraufführung: 1868 in München In deutscher Sprache. Mit Übertiteln. Musikalische Leitung Alexander Joel Inszenierung Bernd Mottl Bühne, Kostüme Friedrich Eggert Chor Albert Horne Licht Klaus Krauspenhaar Dramaturgie Regine Palmai

»Chor und Extrachor beeindruckten mit einem Höchstmaß an vokaler Homogenität …« Opernglas, 11. 2018

Hans Sachs Derrick Ballard Veit Pogner Timo Riihonen / Young Doo Park Eva Betsy Horne Magdalene Anne Schuldt Walther von Stolzing Marco Jentzsch Sixtus Beckmesser KS Thomas de Vries David Gustavo Quaresma Kunz Vogelgesang Ralf Rachbauer Konrad Nachtigall Marek Reichert Balthasar Zorn Rouwen Huther Ulrich Eisslinger Samuel Levine Augustin Moser Hans-Georg Priese Hermann Ortel Darcy Carroll Hans Schwarz Alexander Teliga Hans Folz Wolfgang Vater Ein Nachtwächter Seungwon Choi Chor & Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 17. Sep. 2022, Großes Haus Weitere Vorstellungen 3. / 9. Okt. 2022, 17. Juni, 8. Juli 2023


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»An diesem Abend ist alles da, was man erwarten durfte – und noch viel mehr. Stimmung schafft schon das fantastische Bühnenbild von Bettina Neuhaus.« Wiesbadener Kurier, Birgitta Lamparth, 18. 10. 2021

Buch von Joe Masteroff Nach dem Stück »Ich bin eine Kamera« von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood Gesangstexte von Fred Ebb Musik von John Kander Deutsch von Robert Gilbert in der reduzierten Orchesterfassung von Chris Walker Uraufführung: 1966 in New York City In deutscher Sprache. Musikalische Leitung Michael Nündel Regie Tom Gerber Nach einer Inszenierung von Iris Limbarth Choreografie Myriam Lifka Bühne Bettina Neuhaus Kostüme Heike Korn Licht Oliver Porst Dramaturgie Daniel C. Schindler Conférencier Lina Habicht Sally Bowles Femke Soetenga / Elissa Huber Clifford Bradshaw Julian Culemann Fräulein Schneider Evelyn M. Faber Herr Schultz Gottfried Herbe Ernst Ludwig Stefan Roschy Fräulein Kost Felicitas Geipel Chansonsängerin Silvia Willecke Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Wiederaufnahme 18. Sep. 2022, Großes Haus

WIEDERAUFNAHME

CABARET

Joe Masteroff (Buch), Fred Ebb (Gesangstexte), John Kander (Musik)

Weitere Vorstellungen 25. Sep., 27. Nov., 15. / 20. Dez. 2022, 14. / 28. Jan., 2. Feb., 8. März, 2. / 6. / 29. April, 1. Juli 2023


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WIEDERAUFNAHME

RIGOLETTO Giuseppe Verdi (1813 – 1901)

Melodramma in drei Akten Libretto: Francesco Maria Piave, nach dem Versdrama »Le Roi s’amuse« (1832) von Victor Hugo Uraufführung: 1851 in Venedig In italienischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Will Humburg Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Gisbert Jäkel Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Dramaturgie Katja Leclerc

»Prädikat, unbedingt hörenswert« Rhein-Zeitung, Axel Zibulski, 21. 1. 2019

Der Herzog von Mantua Ioan Hotea / Piero Pretti (Mai) Rigoletto Aluda Todua / Amartuvshin Enkhbat (Mai) Gilda Anastasiya Taratorkina / Cristina Pasaroiu (Mai) Sparafucile Young-Doo Park Maddalena Fleuranne Brockway (Okt. / 6. Nov.), Silvia Hauer Graf Monterone KS Thomas de Vries Marullo Christopher Bolduc Borsa Eric Biegel Graf Ceprano Frederic Mörth Chor und Chorsolist:innen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 2. Okt. 2022, Großes Haus Weitere Vorstellungen 8. / 23. Okt., 6. / 19. / 26. Nov. 2022, 22. Feb., 9. Mai 2023


Oper

Märchenspiel in drei Bildern

»Pünktlich zum vorweihnachtlichen Lebkuchenduft können bei dieser Aufführung die Eltern ihren Jugendträumen nachhängen – und ihre Sprösslinge die Verführungskraft von Musiktheater altersgerecht erfahren.« Frankfurter Neue Presse, Bettina Boyens, 17. 11. 2015

Libretto: Adelheid Wette, nach dem Märchen aus den »Kinderund Hausmärchen« der Brüder Grimm Uraufführung: 1893 in Weimar In deutscher Sprache. Musikalische Leitung Christoph Stiller Inszenierung Beka Savić Bühne Bettina Neuhaus Kostüme Susanne Füller Licht Andreas Frank Jugendchor Niklas Sikner Dramaturgie Katja Leclerc Peter Besenbinder Christopher Bolduc Gertrud Vera Ivanovic Hänsel Fleuranne Brockway / Silvia Hauer Gretel Anastasiya Taratorkina Knusperhexe Ralf Rachbauer Sandmännchen & Taumännchen Stella An Jugendkantorei der Ev. Singakademie Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 4. Dez. 2022, Großes Haus Weitere Vorstellungen 11. / 23. / 26. Dez. 2022

WIEDERAUFNAHME

HÄNSEL UND GRETEL

Engelbert Humperdinck (1854 – 1921)

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Oper in drei Akten Libretto: Modest Tschaikowsi, nach der gleichnamigen Erzählung (1834) von Alexander Puschkin Uraufführung: 1890 in St. Petersburg In russischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. WIEDERAUFNAHME

PIQUE DAME

Peter Tschaikowski (1840 – 1893)

Musikalische Leitung Holger Reinhardt Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Rolf Glittenberg Kostüme Marianne Glittenberg Chor Albert Horne Licht Andreas Frank Video Gérard Naziri Choreografie Myriam Lifka Dramaturgie Constantin Mende Hermann Aaron Cawley Graf Tomski KS Thomas de Vries Fürst Jeletzki / Plutus Benjamin Russell Lisa / Chloë Elena Bezgodkova Polina / Daphnis Silvia Hauer Gräfin Romina Boscolo Tschekalinski Erik Biegel Surin Marek Reichert Bühnenmusik Julia Palmova Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 9. Dez. 2022, Großes Haus Weitere Vorstellungen 14. Dez. 2022, 20. Jan., 17. / 25. Feb. 2023

»Die Inszenierung, das Bühnenbild und die Kostüme fügen sich gut in den goldenen Rahmen und den kaiserlichen Stuck, der sie im Staatstheater Wiesbaden wie eine natürliche Kulisse umgibt.« FAZ, Guido Holze, 31. 1. 2022


Oper

WIEDERAUFNAHME

TRISTAN UND ISOLDE Richard Wagner (1813 – 1883)

Handlung in drei Aufzügen Dichtung vom Komponisten, nach dem Versroman »Tristan« (um 1210) von Gottfried von Straßburg Uraufführung: 1865 in München In deutscher Sprache. Mit Übertiteln.

»Das war ein rauschhafter Abend … « hr2 Frühkritik, Susanne Pütz, 9. 11. 2021

Musikalische Leitung Alexander Joel Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Rolf Glittenberg Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Chor Albert Horne Video Gerard Naziri Licht Andreas Frank Dramaturgie Wolfgang Behrens Tristan Marco Jentzsch / Andreas Schager (28. Mai) Isolde Nina Stemme (29. Jan.) / Anja Harteros (12. März / 28. Mai) / Magdalena Anna Hofmann ( 2. Juli) Brangäne Khatuna Mikaberidze König Marke Young Doo Park Melot Aaron Cawley Kurwenal KS Thomas de Vries Ein Hirte Erik Biegel Stimme eines jungen Steuermanns Gustavo Quaresma Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 29. Jan. 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 12. März, 28. Mai, 2. Juli 2023

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Komödie für Musik in drei Aufzügen Libretto: Hugo von Hofmannsthal Uraufführung: 1911 in Dresden In deutscher Sprache. Mit Übertiteln.

WIEDERAUFNAHME

DER ROSENKAVALIER Richard Strauss (1864 – 1949)

»Es ist ein wahrer Genuss, diesen Rosenkavalier zu sehen und zu hören, ein stimmiges Zusammenspiel von Sängern, Regie, Musik.« Angelika Mattäus, Opernmagazin.de, 20. 11. 2019

Musikalische Leitung Johannes Klumpp Inszenierung Nicolas Brieger Bühne Raimund Bauer Kostüme Andrea Schmidt-Futterer Licht Andreas Frank Video Gérard Naziri Chor Albert Horne Knabenchor Roman B. Twardy Dramaturgie Daniel C. Schindler Die Feldmarschallin Elissa Huber / Maria Bengtsson (Mai) Baron Ochs Timo Riihonen Octavian Silvia Hauer Herr von Faninal KS Thomas de Vries Sophie Anastasiya Taratorkina / Katharina Konradi (Mai) Jungfer Marianne Sharon Kempton Valzacchi Rouwen Huther Annina Fleuranne Brockway Ein Polizeikommissär Benjamin Russell Haushofmeister Ralf Rachbauer Ein Notar Benjamin Russell Ein Wirt Erik Biegel Ein Sänger Ioan Hotea Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Wiesbadener Knabenchor, Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 26. Feb. 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 5. / 19. März, 9. / 15. Apr., 29. Mai, 16. Juni 2023


Oper

Der Mantel | Schwester Angelica | Gianni Schicchi Zyklus aus drei Operneinaktern Libretti: Giuseppe Adami & Giovacchino Forzano Uraufführung: 1918 in New York City In italienischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Albert Horne Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Gisbert Jäkel Kostüme Jessica Karge Licht Andreas Frank Chor Albert Horne Knabenchor Roman B. Twardy Dramaturgie Daniel C. Schindler Der Mantel (Il tabarro) Michele Daniel Luis de Vicente Luigi Aaron Cawley Tinca Erik Biegel Talpa Wolf Matthias Friedrich Giorgetta Cristina Pasaroiu / Olesya Golovneva (Mai) Frugola Romina Boscolo Schwester Angelica (Suor Angelica) Schwester Angelica Cristina Pasaroiu / Olesya Golovneva (Mai) Fürstin Romina Boscolo Äbtissin / Schwester Eiferin Fleuranne Brockway Schwester Genoveva Stella An Schwester Dolcina Britta Stallmeister Gianni Schicchi Gianni Schicchi Daniel Luis de Vicente Lauretta Cristina Pasaroiu / Olesya Golovneva (Mai) Zita Romina Boscolo Rinuccio Ioan Hotea Gherardo Erik Biegel Nella Britta Stallmeister Betto di Signa Benjamin Russell Simone Wolf Matthias Friedrich Marco Christopher Bolduc Ciesca Fleuranne Brockway Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, Wiesbadener Knabenchor, Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 17. März 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 26. / 29. März, 7. April, 8. Mai 2023

»Am Hessischen Staatstheater leistete die bestechend klare, im positiven Sinne unspektakulär auf den Punkt gebrachte Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg den entscheidenden Beitrag.« Das Opernglas, J. M. Wienecke, 1. 6. 2021

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IL TRITTICO

Puccinis »Triptychon« Giacomo Puccini (1858 – 1924)

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Oper in drei Akten Libretto: Henri Meilhac und Ludovic Halévy, nach der Novelle (1845) von Prosper Mérimée Uraufführung: 1875 in Paris In französischer Sprache. Mit deutschen Übertiteln. Musikalische Leitung Albert Horne Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Gisbert Jäkel Kostüme Antje Sternberg (Entwürfe), Louise Buffetrille (Ausführung) Licht Andreas Frank Video Gerard Naziri Chor Albert Horne Jugendchor Niklas Sikner Dramaturgie Laura Weber, Marie Johannsen Carmen Silvia Hauer / Fleuranne Brockway Micaëla Sumi Hwang Don José Aaron Cawley Escamillo Jordan Shanahan Remendado Ralf Rachbauer Zuniga Alexander Teliga Dancaïro Erik Biegel Moralès Darcy Carroll Frasquita Stella An Mécerdès Fleuranne Brockway / Silvia Hauer Lillas Pastia Thomas Braun Jugendkantorei der Ev. Singakademie Wiesbaden Chor & Extrachor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Wiederaufnahme 3. Juni 2023, Großes Haus Weitere Vorstellungen 8. / 18. / 22. / 25. / 30. Juni, 4. / 9. Juli 2023

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CARMEN

Georges Bizet (1838 – 1875)

»Der von Albert Horne gut präparierte Chor trumpft immer wieder klangmächtig auf« Michael Demel, deropernfreund.de, 16. 9. 2019


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Chor des Hessischen Staats­theaters Wiesbaden Chordirektor: Albert Horne In allen großen Choropern ebenso wie in unseren Sonderkonzerten ist der Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden regelmäßig zu erleben. Der Klangkörper aus 23 Sängerinnen und 22 Sängern wird seit der Spielzeit 2014.2015 von Chordirektor Albert Horne geleitet. In dieser Saison tritt der Opernchor in 13 Produktionen auf und wird das Neujahrskonzert mit gestalten. LEITUNG CHORBÜRO Petra Urban p.urban @ staatstheater-wiesbaden.de

Extrachor Der Extrachor am Hessischen Staatstheater ­ iesbaden wurde im Jahr 1914 ins Leben W gerufen. Zur Bewältigung der großen Chor­ partien in »­Parsifal« zog Hofkapellmeister Franz M ­ annstaedt erstmals Verstärkung für den hauseigenen O ­ pern­chor heran. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Extrachöre zu einer festen Einrichtung an fast a ­ llen Opern­ häusern. Heute besteht der Extrachor des Hessischen Staatstheaters ­Wiesbaden, der seit 2014 von Chor­direktor Albert Horne geleitet wird, aus etwa 50 Damen und Herren mit sängerischer Vorbildung. Für die Sängerinnen und Sänger steht nicht nur die Lust am Singen im Mittelpunkt ihres Engage­ments, sondern sie wissen auch die am Theater ­gebotene Viel­seitigkeit in musikalischer und darstellerischer Hinsicht zu schätzen. Seit seiner Gründung war der Extrachor an einer Fülle von Opern und Konzerten b ­ eteiligt. In den letzten Spielzeiten wirkte er bei den Opern »Der fliegende Holländer«, »Otello«, »Tosca«, »Die Macht des Schicksals«, ­»Tannhäuser«, »La Boheme«, »Jesus Christ Superstar«, »Götterdämmerung«, »Die Meistersinger von Nürnberg«, »Ein Maskenball« und »Carmen« mit. In dieser Spiel­zeit kommt die Oper »Fidelio« dazu. Zudem übernehmen einzelne Mitglieder ­solistische Aufgaben in »Cabaret«.

Jugendund Kinderchor Bis in die 1950er Jahre gab es keinen Jugend­chor am Theater, man behalf sich mit Kindern von Wiesbadener Schulen. Für die Oper »Die Jakobiner« von Antonín Dvořák, gründete der damalige Chordirektor, Dr. Carl Howe, 1954 einen festen Jugendchor am Theater. Unter der Leitung seiner Frau Margarethe Howe, einer ausgebildeten Sängerin und Musikpäd­ agogin, stand der Chor am 17. Dezember 1954 zum ersten Mal auf der Bühne. Von ihrer Mutter übernahm Dagmar Howe 1983 den Jugendchor und leitete ihn bis zum Ende der Saison 2017.2018 mit großem Engagement. Auch durch die Gründung einer Chorschule zur musika­lischen Früherziehung setzte sie neue Akzente. Seit der Spielzeit 2018.2019 freut sich das H ­ essische Staatstheater Wiesbaden über die Kooperation mit der Evangelischen Sing­ akademie Wiesbaden. So ist die Jugendkantorei in der Spielzeit 2022.2023 wieder in »Hänsel und Gretel« zu erleben. Die Evan­gelische Sing­akademie Wiesbaden ist eine Einrichtung des Evangelischen Dekanats Wiesbaden mit Heimat an der Lutherkirche. Niklas Sikner ist seit 2020.2021 Leiter der Sing­­akademie und ­ver­ant­wortet gemeinsam mit Jud Perry, Silvia Hauer, Lena Naumann, Rouwen Huther und Marina ­Russmann die musikalische Arbeit. LEITUNG Niklas Sikner

VORSTAND EXTRACHOR Beate Jobst und Wolfgang Schorn wolfgang@schorn-online.de

CHORINSPIZIENTIN EXTRACHOR Ulrike Dautzenberg ulrike.dautzenberg @ web.de

In ausgewählten Inszenierungen singen Kinder aus dem Wiesbadener Knabenchor, der von Roman B. Twardy geleitet wird. In der ­Spielzeit 2022.2023 wird dieser Chor wieder in Richard Strauss' »Der Rosenkavalier« und Puccinis »Il Trittico« zu erleben sein.


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PREMIEREN 52

EIN SOMMERNACHTSTRAUM

William Shakespeare 56

HIOB

Joseph Roth

56

MICHAEL KRAMER Gerhart Hauptmann

61

64

DER FALL MEDEA

BAKCHEN

DIE BESETZUNG DER ­D UNKELHEIT (UA) DIGITALES FEUER (UA)

DIE SCHULE DER ­D IKTATOREN

Erich Kästner 76

TARTUFFE

Molière 78

DIE PEST

Anton Tschechow

Ulf Erdmann Ziegler 74

DER ZERBROCHNE KRUG

Von Heinrich von Kleist

MORD AUF SCHLOSS HAVERSHAM – THE PLAY THAT GOES WRONG

Bachtyar Ali

70

CORPUS DELICTI

Julie Zeh

Nach Albert Camus

Raoul Schrott nach Euripides 68

ADMISSIONS

Joshua Harmon

Euripides

Henry Lewis, Jonathan Sayer und Henry Shields 66

REPERTOIRE

ENDSTATION SEHNSUCHT

Tennessee Williams

DREI SCHWESTERN INSTAME

Christoph Kohlbacher

KALLDEWEY, FARCE

Botho Strauß

KÖNIG LEAR

William Shakespeare

SCHÖNE NEUE WELT

Aldous Huxley

TYLL

Nach dem Roman von Daniel Kehlmann

WHAT DREAMS ARE MADE OF Vera Mohrs und Florian Mahlberg Mehr Informationen zum Repertoire ⊲ Siehe S. 82


SCHAU SPIEL


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PREMIERE

EIN SOMMERNACHTSTRAUM William Shakespeare

»DER MENSCH IST NUR EIN ESEL«


SCHAUSPIEL

Nach seinen umjubelten Inszenierungen »Shockheaded Peter« und »Tyll« kehrt Tilo Nest erneut als Schauspielregisseur auf die Bühne des Großen Hauses zurück. Das Stück könnte berühmter kaum sein: Shakespeares »Ein Sommernachtstraum«. Und worum geht’s da eigentlich? TEXT WOLFGANG BEHRENS

Zugegeben: Ein Rätsel, dessen Lösung bereits unübersehbar in großen Versalien auf derselben Doppelseite steht, hat seinen Witz verloren. Aber Hand aufs Herz: Hätten Sie gewusst, in welchem Stück von William Shakespeare, das im 13. vor­ christlichen Jahrhundert in Athen spielt, ein gutgestellter Bürger den Herrscher der Stadt um die Todesstrafe für seine Tochter bittet, falls diese nicht den von ihm ausgesuchten Ehemann heiratet? So gefragt, würden die meisten wohl nach einer nicht gar so bekannten Tragödie suchen: Worum ging es doch gleich in »Timon von Athen«? Und gibt es nicht sogar ein ShakespeareStück, das keiner kennt und »Perikles« heißt? Dass die richtige Antwort »Ein Sommernachts­ traum« lautet, ist durchaus verblüffend, und niemand müsste sich schämen, nicht auf sie gekommen zu sein. Zumal es mit den Inhaltsangaben von Shakespeare-Stücken so eine Sache ist: Die Performancegruppe Nature Theater of Oklahoma hat mal einen ganzen Abend über »Romeo und Julia« gemacht, der ausschließlich auf erinnerten Nacherzählungen von zufällig Befragten beruhte. Wer da angeblich wann starb und wann welchen Zaubertrank zu sich nahm, das war schon abenteuerlich zu hören (und wahn­ sinnig komisch). Auf eines immerhin konnten sich alle einigen: Romeo und Julia, zwei junge Leute aus verfeindeten Familien, lieben sich unsterblich und sterben deswegen. Was ja auch irgendwie der Kern der Tragödie ist.

Welcher Kern schälte sich wohl heraus, wenn man auf dieselbe Weise den »Sommernachts­ traum« anpacken würde? Vermutlich würde man sich auf waldnächtliche Liebesverwirrungen von vier jungen Leuten einigen, auf einen Mann mit einem Eselskopf und auf eine Laien­ spielgruppe, die herzzerreißend komisch ein Stück im Stück namens »Pyramus und Thisbe« aufführt. Die Rahmenhandlung hingegen, in welcher der eingangs erwähnte menschenbzw. töchterverachtende Vater seinen Auftritt hat, würde wohl kaum Erwähnung finden. Dabei ist der Anlass, der die vier jungen Leute in den Wald treibt, beileibe nicht unwichtig. Gewissermaßen begeben sie sich ja auf einen ziemlich krassen Selbsterfahrungstrip (Drogen inbegriffen, wenn man so will, denn welcher Natur sollte der Blumensaft, den Puck ihnen verabreicht, sonst sein?), in den sie vor einem gefühlsunterdrückenden System fliehen. Dieses wiederum ist im mythischen Griechen­ land angesiedelt (das 13. Jahrhundert ist eine grobe Schätzung), sein Herrscher ist Theseus, einer der bekanntesten Sagenhelden der Antike. Allerdings kein zimperlicher: Um die Athener von der Tributpflicht gegenüber den Kretern zu befreien, erschlug er den Stier­ menschen Minotaurus, dessen tödliches Laby­ rinth er nur mithilfe der kretischen Prinzessin Ariadne verlassen konnte. Sein daraufhin erfolgtes Eheversprechen erfüllte Theseus jedoch nicht, stattdessen vergnügte er sich mit Affären und brachte schließlich die Amazonenkönigin Hippolyta gewaltsam in seinen Besitz. Nun – zu Beginn der Handlung des »Sommer­ nachtstraums« – steht er im Begriffe, diese zu heiraten. Ein verlässlicher Schutzpatron für Eheschließungen scheint Theseus, der Vorgeschichte nach zu urteilen, jedenfalls nicht zu sein.

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Einen solchen sucht Egeus auch nicht, als er seine Tochter Hermia bei Theseus verklagt, vielmehr ruft er in diesem den Hüter einer starren Gesetzesordnung an: »Verspricht sie hier vor Eurer Hoheit nicht / Sich dem Demetrius zur Eh, so fordr ich / Das alte Bürger­ vorrecht von Athen, / Mit ihr, wie sie mein eigen ist, zu schalten. / Dann übergeb ich diesem Manne sie, / Wo nicht, dem Tode, welchen unverzüglich / In diesem Falle das Gesetz verhängt.« Starker Tobak für einen Komödien­ auftakt! Wer würde sich da nicht vorsichts­ halber in den Wald absetzen? Der Wald stellt sich als Gegenwelt dar, und auch die dort residierenden Elfenherrscher Oberon und Titania lassen sich als Spiegelbild von Theseus und Hippolyta interpretieren: Ein Paar, das – anders als seine städtische Variante – Konflikte auf Augenhöhe auszutragen in der Lage ist. Der Wald fungiert, das werden auch die jungen Leute bald merken, ohnehin als ein ungeheurer Gefühlskatalysator. Vielleicht um diesen zu nutzen, probt hier auch eine Handwerkertruppe ihr Stück, das sie zu den bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten auf­ führen will. Sie geht mit großem Eifer und Kunsternst zu Werke, und so komisch das mitunter anzuschauen ist, so sehr ergreift es auch. Wenn es – zurück in der Stadt – tatsächlich zur Aufführung vor Theseus und Hippolyta kommt, erweist sich die seltsame Anarchie der Performance als durchaus unerwünscht. An diesem Hof ist man offenbar einer nicht-repräsentativen Kunst gegenüber abgeneigt: Theseus und die Seinigen witzeln über die Theaterdarbietung, und Hippolyta lässt sich gar zu der Bemerkung hinreißen: »Dies ist das einfältigste Zeug, das ich jemals hörte.« In Shakespeares Athen hätte man nicht Künstler sein wollen. PREMIERE

EIN SOMMERNACHTSTRAUM

Von William Shakespeare

Inszenierung Tilo Nest Bühne Robert Schweer Kostüme Anne Buffetrille Dramaturgie Wolfgang Behrens Premiere 24. Sep. 2022, Großes Haus Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

»Ich hatte ’nen Traum – ’s geht über Menschenwitz, zu sagen, was es für ein Traum war.« Zettel

Auf eigenartige Weise bildet der »Sommernachtstraum« so etwas ab, das auch in anderen Werken – die man kaum mit ihm in Verbindung bringen würde – verhandelt wird Richard Wagners »Tristan und Isolde« etwa: Hier wie dort trifft eine starre, auf den äußeren Schein bedachte Tagwelt auf eine Nachtwelt voller heimlicher Ekstasen. Nur, dass die Nachtwelt im »Sommernachtstraum« nicht nur voller e ­ mo­tionaler Abgründe, sondern auch voller sub­ versiver künstlerischer Energie und Irrwitz steckt – man kann da schon einmal mit einem Eselskopf erwachen. Dem Handwerker Zettel, demdies widerfährt, bleibt es denn auch vorbe­ halten, mit einigen der schönsten Zeilen der Theatergeschichte die Essenz jener Nacht im Walde zu formulieren (bzw. zu formulieren, dass es für diese Essenz jenseits der Kunst keine Sprache gibt): »Ich hatte ’nen Traum – ’s geht über Menschenwitz, zu sagen, was es für ein Traum war. Der Mensch ist nur ein Esel, wenn er sich einfallen lässt, diesen Traum auszulegen. Mir war, als wär ich – kein Menschenkind kann sagen, was. Mir war, als wär ich, und mir war, als hätt ich – aber der Mensch ist nur ein lum­ piger Hanswurst, wenn er sich unterfängt zu sagen, was mir war, als hätt ichs; des Menschen Auge hat’s nicht gehört, des Menschen Ohr hats nicht gesehen, des Menschen Hand kann’s nicht schmecken, seine Zunge kanns nicht begreifen und sein Herz nicht wieder sagen, was mein Traum war.« Amen.


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TEXT MARIE JOHANNSEN

IM ANFANG WAR DAS WORT PREMIERE

HIOB

Nach dem Roman von Joseph Roth

Ein

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Der jüdisch-orthodoxe Tora-Lehrer Mendel Singer ist ein guter Mann. Bescheiden, fromm und gottesfürchtig, und er hat eine liebe Frau namens Deborah. Sie schenkt ihm zwei Söhne, Jonas und Schemarjah, und eine Tochter, Mirjam. Das Leben könnte zwar besser sein im Schtetl im russischen Zuchnow, aber es ist gerade gut genug, um glücklich zu sein. Doch Mendel möchte noch ein bisschen mehr vom Glück – und ein viertes Kind. Aber mit der Geburt dieses Kindes sollte alles anders werden. Menuchim ist nicht wie die anderen Kinder; er spricht nicht, er krabbelt nicht, er ist in allem hinterher. Ein Arzt diagnostiziert Epilepsie und empfiehlt eine Behandlung in einem Krankenhaus – doch Mendel will auf Gott vertrauen. Für die Familie wird die Krankheit Menuchims zur harten Prüfung und offenbart das Schlechteste in jedem einzelnen Familienmitglied. Aus Frust versuchen die Geschwister sogar, Menuchim zu ertränken. Deborah beschließt, nicht weiter tatenlos zusehen zu wollen, und bittet einen »Wunderrabbi« um Rat. Er verspricht ihr, dass Menuchim – wenn auch sehr spät – gesund werden wird und die Schmerzen ihn zu etwas ganz Besonderem machen werden. Doch das Wunder ist an eine Bedingung geknüpft: Die Familie darf Menuchim nie verlassen,


SCHAUSPIEL

auch wenn die Last noch so groß werden sollte. Also versuchen die Eltern alles, um ihn zu fördern, und Mendel beschließt, seinen Sohn mit den Worten Gottes vertraut zu machen und ihm aus der Tora vorzulesen. Doch Menu­ chim bleibt stumm. Die Zeit vergeht und die Hoffnung ist beinahe aufgegeben. Doch eines Morgens passiert das Unglaubliche: Menuchim stößt einen nie gehörten schrillen Schrei aus und sagt dann sehr deutlich: »Mama.« Ein Wort voller Liebe und Wärme, wie eine Offenbarung und mächtig wie ein Donner. Von diesem Moment an ist Deborah voller Hoffnung. Dieses eine Wort bedeutete plötzlich die Welt. Im Johannesevangelium heißt es: »Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.«

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Auch auf Menuchims Weg ins Leben stand das Wort, nur war das Wort für »Gott«: Mama. Eine einfache wie logische Schlussfolgerung: Die Mutter hatte ihm das Leben geschenkt, und das Leben bedeutete seine Existenz. Also war dieses eine Wort der Ursprung von allem, der Grund, der Sinn von allem in seinem Leben. So wurde »Mama« zum Wort für Essen und Trinken, Schlafen und Lieben, Lust und Schmerz, Himmel und Erde – einfach für alles, was er ausdrücken wollte. Menuchim brauchte nicht mehr als dieses eine Wort, um seinem Lebenswillen Ausdruck zu verleihen. Und Deborah erschien ihr

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Worten Taten folgen lassen. Psalm 33, 9 sagt: »Denn wenn er spricht, so geschieht’s, wenn er gebietet, so steht’s da.« Das bedeutet: Das Wort kann in direkten Zusammenhang mit einer Tat, mit einem Ereignis gebracht werden. So ist Menuchims erstes und einziges Wort für die fromme Deborah gleichbedeutend mit einem göttlichen Wort, und sie hofft, dass Menuchim nun endlich gesund und etwas ganz Besonderes werden würde. So wie es der Rabbi versprochen hatte. Menuchim wird für sie zum Gesandten Gottes und sie zur Mutter Gottes: »Also vernachlässigte sie die älteren Kinder. Sie wandte sich von ihnen ab. Sie hatte nur einen Sohn, den einzigen Sohn: ­Menuchim.« Letztendlich hat Deborah nie herausfinden können, ob diesem einzigen Wort ihres Sohnes auch tatsächlich Taten folgen würden. Denn als die Familie nach Amerika emigrierte, mussten Mendel und Deborah schweren Herzens – entgegen der Prophezeiung des Rabbis – Menuchim in Russland zurücklassen. Deborah starb und Mendel wurde ein armer, trauriger Mann. Doch die göttliche Prophe­ zeiung sollte sich tatsächlich erfüllen, wenn auch erst nach vielen Jahren: Am Abend des Pessachfests stand plötzlich ein fremder Mann in der Tür. Es war Menuchim. Er war gesund, ein erfolg­ reicher Musiker und hatte eine Familie. Und sein alter Vater, der beinahe seinen Glauben an Gott verloren hatte, konnte seinen Augen kaum trauen. In diesem Moment hatte sich alles bewahrheitet, was ihm Gott versprochen hatte. Im Anfang war das Wort gewesen. Gott hatte Mendel nicht verlassen. Und Mendel »ruhte aus von der Schwere des Glücks und der Größe der Wunder«.

werden w ird.

Sohn »beredt wie ein Prediger und reich an Ausdruck wie ein Dichter. Sie verstand jedes Wort, das sich in dem einen verbarg«.

Nicht nur Deborah, sondern jede andere Mutter wartet ungeduldig auf das erste Wort ihres Kindes. Eine scheinbare Bestätigung dafür, dass alles gut werden wird. Die Fähigkeit des Kindes, sich auszudrücken, gibt indirekt Hinweis darauf, dass das Kind ein Bewusstsein hat – also Mensch ist. So nimmt auch Gott durch seine Worte Menschengestalt an: In der Gestalt seines Sohnes, der quasi als sein Stellvertreter fungiert, kommt er auf die Erde und bringt den Glauben in die Welt. Ein kluger Schachzug, denn so ganz ohne mensch­ lichen Zwischenhändler, zum Beispiel als mysteriöse Papyrusrolle oder per Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone, hätten die Menschen vielleicht doch den ein oder anderen (berechtigten) Zweifel an der Kraft der Worte gehabt. Und so konnte Jesus den

PREMIERE

HIOB

Nach dem Roman von Joseph Roth Inszenierung Henriette Hörnigk Ausstattung Claudia Charlotte Burchard Dramaturgie Marie Johannsen Premiere 1. Okt. 2022, Kleines Haus

Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

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» ... VON DEN RHYTHMEN HOHER KUNST DURCHWÄRMT …«

PREMIERE

MICHAEL KRAMER Gerhart Hauptmann

Für sein epochemachendes Künstlerdrama »Michael Kramer« hat sich Gerhart Hauptmann realer Vorbilder bedient. Eine Spurensuche.


SCHAUSPIEL

»Einer, der notwendig TEXT WOLFGANG BEHRENS

Am 19. Dezember 1900 geht Rainer Maria Rilke ins Theater. Er ist in Begleitung seiner Geliebten Lou Andreas-Salomé – was durchaus etwas Pikantes hat: Denn sie hat sich zu diesem Zeitpunkt innerlich bereits entschieden, sich von Rilke zu trennen (einen Schritt, den sie dann erst zwei Monate später voll­ zieht). Und er hat sich kurze Zeit zuvor in der noch sehr jungen Künstlerkolonie Worpswede gleich in zwei andere Frauen verliebt, in Paula Becker (die spätere Frau von Otto Modersohn) und in Clara Westhoff (die Rilke einige Monate später tatsächlich heiraten sollte). Eine gewisse seeli­ sche Anspannung darf bei Rilke an diesem Abend kurz vor Weihnachten wohl voraus-gesetzt werden, zumal es ein neues Künstlerdrama zu sehen gibt.

Abbruch tun konnte: »Michael Kramer« sollte – so schreibt es Haupt­ manns Biograph Peter Sprengel – dessen »Geltung als führender Ver­treter der literarischen Moderne über die Grenzen Deutschlands hinaus nachhaltig befestigen«. Es geht in »Michael Kramer« um einen altern­ ­den Kunstprofessor, der seinen Anspruch an sich selbst künstlerisch nicht einzulösen vermag. Statt­ dessen muss er erkennen, dass sein Sohn ihn an Begabung um ein Viel­ faches überragt, dies jedoch aufgrund seiner Charakterschwächen und ­i nsbesondere seiner mangelnden Disziplin nicht zu nutzen weiß. Nach dem Selbstmord des Sohnes hebt Michael Kramer im letzten Akt zu einem singulären Monolog an, zu einer Art kunstreligiöser Toten-andacht. Dieser Monolog sollte das Stück berühmt machen, sogar ein James Joyce wurde von ihm inspiriert.

weil er voller Verachtung

Rilke und Lou Andreas-Salomé sitzen fast alleine im Saal des Deutschen Theaters in Berlin, denn es handelt sich um eine Generalprobe; zwei Tage später würde die Uraufführung sein. Was die beiden zu sehen bekommen, erschüttert und ergreift sie zutiefst. Rilke vertraut seinem Tagebuch an: »Aufgewühlt, aufgefurcht im Innersten, war ich wie ein offenes Feld, und als die große Gebärde des Säemanns über mich hinwies, da fühlte ich schmerzhaft den Fall des Samenkorns an meinem bloßgelegten Herzen.« Was Rilke derart packte, war »Michael Kramer«, ein neues Stück von Gerhart Hauptmann, in dessen Titelrolle der berühmte Max Reinhardt dem Vernehmen nach eine leider nicht allzu glückliche Figur machte. Was dem Erfolg des Dramas jedoch dauerhaft keinen

Hauptmann war für »Michael Kramer« in seine eigene Vergan­ genheit hinabge­ stiegen, in die Zeit, als er sich 1880 in Breslau als Student der Bildhauerei einschrieb. In mehrere Figuren des Stücks sind reale Vorbilder eingeflossen – so etwa in den erfolglosen Maler Lachmann, der von den Erfahrungen in der Großstadt Berlin enttäuscht seinem ehemaligen Lehrer Kramer einen Besuch abstattet: In ihm hat Haupt­ mann seinen Malerfreund Hugo Ernst Schmidt porträtiert, der 1899 früh verstorben war (am Tage der Uraufführung von »Michael Kramer« legte Hauptmann Rosen an seinem Grab ab). Und auch Michael Kramer selbst ist nach einer realen Person aus Hauptmanns Breslauer

zu seiner Einsamkeit stand, Studienumfeld modelliert, nämlich nach dem Professor für Freihand­ zeichnen Albrecht Bräuer. Wer aber war dieser Professor, dem Hauptmann einen für das Selbstverständnis der Moderne zu Beginn des 20. Jahrhunderts so wegwei­ senden Monolog in den Mund legte? Das sonst so vielwissende Internet gibt sich auf erste Anfragen hin erstaunlich schweigsam. Kein Wiki­ pedia-Artikel ist verfügbar, auch kein sonstiger Enzyklopädie-Eintrag findet sich. Relativ schnell immerhin stößt man auf drei Zeichnungen, die im Besitz des Städelschen Insti­ tutes in Frankfurt sind. Und auch die Lebensdaten Bräuers lassen sich hier ermitteln: Gebürtig 1830 in Breslau, 1897 verstorben ebendort. Wei­ tere Spuren indes sind rar, und so verfes­ tigt sich der Eindruck, dass das Urbild Michael Kramers tatsächlich ein Inbegriff der folgenlosen Mittel­ mäßigkeit war. Erst eine beharrliche Recherche fördert schließlich einen Fund zutage, der ein höchst inter­ essantes Licht auf Albrecht Bräuer und damit auf Hauptmanns Hauptfigur wirft. Denn zehn Jahre nach Bräuers Tod hat ein genialischer, mit 26 Jahren jedoch bereits früh ver­­stor­bener Kunstkritiker namens Konrad Müller-­ Kaboth in der Zeitschrift »Kunst und Künstler – Illustrierte Monats­ schrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe« eine anrührende Würdigung Bräuers veröffentlicht.

sich nicht in die Welt zu schicken wusste.«

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»Wenn ich hier vom alten Albrecht Bräuer, weiland Professor und Lehrer für Freihandzeichnen an der Breslauer Kunstschule, berichten will, so denke ich zuletzt daran, dass dieses starke Talent ungekannt blieb und einen neuen Akt der vielbemühten Ausgleichsgerechtigkeit erfordere; er selbst mit seinem ­bitteren und trotzigen Stolz würde ihn ohne Höflichkeit und Besin­nen ablehnen. Sondern ein Mann steht vor mir, von dem undefinierbaren Alter Derer, die keine Jugend hatten, zur Härte erzogen und von cholerischer Derbheit; schwerfällig im Leben, schwierig in der Kunst; reinen Sinnes, schroff und unnachgiebig; grüblerisch und prinzipienstreng bis zur ­Pedanterie; ein Mann, der vieles hasste, weil er schwärmerisch zu verehren verstand; inbrünstig der Musik ergeben und von den Rhythmen hoher Kunst mit ­verzehrender Glut durchwärmt: in Summa, Einer, der notwendig zu seiner Einsamkeit stand, weil er voller Verachtung sich nicht in die Welt zu schicken wusste.

Wir erfahren bei Müller-Kaboth, dass Bräuer als Stipendiat in Frankfurt am Städelschen Institut war und dort »den Kreis der eklektizistischen Nazarener« wählte, »weil ein begabter Jüngling zu seiner Zeit, mit den Problemen hoher Kunst beschäftigt, naturgemäß nicht anders konnte«. Wir erfahren, dass Bräuer nach seiner Berufung an die Breslauer Kunstschule »außer zwei Altarbildern aus den Jahren 1861 und 62 bis zum Jahre 1878 kein einziges Werk reiner Kunst mehr« zustande brachte, da er sich »über seine künst­ lerische Arbeit sehr kritische Gedanken« gemacht habe. Und wir erfahren, dass er sich diesem »Ver­ sagen der Kraft« erst durch eine Reise nach Italien entziehen konnte (freilich zu einem Zeitpunkt, da Hauptmann schon aus Breslau ent­ schwunden sein dürfte).

Das Schicksal, im resignierenden Phlegma einer kleinstädtischen ­Professorenexistenz sich langsam zu zerreiben, hat er ertragen, weil von einem gewissen Zeitpunkt an für ihn feststand, dass sein Mangel an Naivität, die grüblerische Schwere seines Temperamentes und der von unerbittlicher Selbstkritik gebrochene Mut seiner Instinkte jedem freien Werben um Gunst, Macht und Wirkung den Erfolg versagen mussten. Er wurde bewusst und entschlossen Lehrer […]. Er hatte seinen Schülern viel zu geben; sie verehrten ihn, wiewohl sie ihn fürchten mussten. Mehr aber als die Details seiner Praxis, seines großen theoretischen ­Wissens, die er ihnen mitteilte, wog das schlichte Beispiel seiner Individua­lität: die Unerschrockenheit der Konsequenz, die im gegebenen Moment Pläne und Träume, Fragmente tausend schöner Hoffnungen leidlos, wortlos einsargt, weil die Erkenntnis ein Gelingen nur um den Preis schwächlicher Kompromisse ­verbürgt.«

Müller-Kaboth schreibt schließlich, dass Bräuer »mit dem Bewusstsein guter Leute [starb], die namenlos ihre Pflicht gethan haben und hoffen dürfen, vergessen zu werden, da die Spur ihres Daseins in das Leben Nachgeborener hinüberglitt und unsichtbar in gewandelten Formen fortwirkt.« Das ist vielleicht das Seltsamste an diesem Text, denn Müller-Kaboth dürfte nicht gewusst haben, dass sich hinter Hauptmanns Michael Kramer ein Porträt Albrecht Bräuers verbirgt. In der Tat wirkt Bräuer durch Gerhart Hauptmann im Leben der Nachgeborenen fort, und zwar so, dass Rilke ein Jahr nach der General­ probe des Dramas beteuern konnte, »dass in allem Schlichten und Schönen, das ich seither erlebt habe, Beziehungen zu dem ›Michael

Kramer‹ waren, dass alles, was mich tief freute, und alles, woran ich wirklich litt, und alles, wodurch ich wuchs –: dass alles Wichtige meines Lebens sich unwillkürlich immer auf ihn berief und von ihm sprach.« Davon aber hätte der trotzig stolze Albrecht Bräuer, der akademische Kunstmaler ohne Œuvre, wohl nicht einmal zu träumen gewagt.

PREMIERE

MICHAEL KRAMER

Von Gerhart Hauptmann Inszenierung Ingo Kerkhof Bühne Anne Neuser Kostüme Britta Leonhardt Dramaturgie Wolfgang Behrens Premiere 5. Nov. 2022, Kleines Haus


SCHAUSPIEL

PREMIERE

DER FALL MEDEA

Truecrime-Tragödie nach Euripides

DIE NACHT DES VERGESSENS

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TEXT MARIE JOHANNSEN

Mutter, Ehefrau, Betrogene, Heimat­ lose. Königstochter, Zauberin, Mör­ derin. Medea. Kaum eine Frauengestalt der Antike ist zugleich unheimlicher und faszinierender als sie. Eine Frau, die sich aus Leidenschaft zu grausamen Taten hinreißen lässt. Eine Frau, die sich nicht ihrem Schicksal ergibt und stumm ihr Leiden erträgt, sondern vor Wut tobt und, von tiefem Schmerz geleitet, sich an ihren Peini­ gern rächt – und wenn das bedeutet, die eigenen Kinder zu töten. Doch: Kann ein Schmerz groß genug sein, um als Mutter die eigenen Kinder zu töten? Alles antikes Drama, alles nur ein alter Mythos? Die Kriminologie sagt: Nein. Es gibt Geschichten wie die von Helga – die nicht wirklich Helga heißt – die über Jahre derart tiefe Verletzungen und Schmerzen erlitten hat, dass sie sich nach langem Abwägen dafür entschieden hat, dass es das Beste sei, sich selbst und ihre Kinder zu töten. Vor der Tat schrieb sie einen Abschiedsbrief.

Ich weiß, es ist schrecklich, was heute passiert und was ich euch damit antue, aber ich kann nicht mehr anders. Seit Wochen habe ich diesen Entschluss gefasst und immer wieder verworfen, aber jetzt ist endgültig Schluss. Ich stehe vor dem absoluten Chaos, mein Leben ist kein Leben mehr, sondern ein Spießrutenlauf. Und jeder sagt mir: So gehts nicht mehr weiter. Und jeder davon hat recht. medea Schlaft nur! Was gäb’ ich, könnt’ ich schlafen so wie ihr. Die Nacht bricht ein, die Sterne steigen auf, Mit mildem, sanftem Licht herunterscheinend; Dieselben heute, die sie gestern waren Als wäre alles heut, wie’s gestern war; Indes dazwischen doch so weite Kluft Als zwischen Glück befestigt und Verderben: So wandellos, sich gleich, ist die Natur So wandelbar der Mensch und sein Geschick.

Ich hab’ so viele Menschen derart enttäuscht durch meine Lügen, durch das ewige Hinhalten, weil ich immer geglaubt habe, den Karren noch aus dem Dreck ziehen zu können. Ich hatte gehofft, den großen Gewinn machen zu können und endlich alle Schulden begleichen zu können, aber das Glück war nicht auf meiner Seite. Es hat sich schon lange von mir abgewandt und jedem Menschen bringe ich nur Unheil und Kummer. medea Bleiben die Kinder hier beim Vater zurück, Beim treulosen, schändlichen Vater, Welches ist ihr Los? Stiefgeschwister kommen, Höhnen sie, spotten ihrer Und ihrer Mutter, Der Wilden aus Kolchis. Sie aber, entweder dienen als Sklaven, Oder der Ingrimm, am Herzen nagend, Macht sie arg, sich selbst ein Greuel: Denn wenn das Unglück dem Verbrechen folgt, Folgt öfter das Verbrechen noch dem Unglück. Was ist’s denn auch zu leben? Ich wollt’, mein Vater hätte mich getötet, Da ich noch klein war, Noch nichts, wie jetzt, geduldet, Noch nichts gedacht – wie jetzt.


medea Meine sind’s! jason Wo hast du sie? medea Sie sind an einem Ort Wo ihnen besser ist, als mir und dir. jason Tot sind sie, tot!

gora Was also tust du? medea Lass sie kommen! Lass sie mich töten, es ist aus! Von hier nicht geh ich, aber sterben will ich. An dieser Stelle steht sie vom Küchen­ tisch auf, tritt an das Bett des 10-jährigen Sohnes. medea Wie könnt ihr schlafen? schlafen? Glaubt ihr weil eure Mutter wacht bei euch? In schlimmern Feindes Hand wart ihr noch nie! Erst versucht sie ihm eine ätzende Säure einzuflößen, doch das misslingt, der Sohn wacht auf. Es kommt zu einem Kampf, und sie versucht, den Sohn mit einem Kissen zu ersticken oder zu erwürgen. Es ist ein langer, schlimmer Kampf zwischen der kleinen Mutter und dem sehr sportlichen Jungen. Nach einer langen Zeit obsiegt sie und tötet ihn sehr qualvoll. Danach setzt sie sich nochmal für zwei Stunden an den Küchentisch. Dann geht sie in den Keller, holt eine Axt und erschlägt die beiden 8-jährigen Zwillingstöchter mit einer unvorstellbaren Wucht. Das eine Mäd­ chen bekommt fünf Schläge ins Gesicht, der anderen schlägt sie auf den Nacken und trennt fast den Kopf ab. Zuletzt tötet sie die Katze. Dann vollendet sie den Brief:

medea Dir scheint der Tod das Schlimmste; Ich kenn ein noch viel Ärgres: elend sein. Hätt’st du das Leben höher nicht geachtet Als es zu achten ist, uns wär’ nun anders. Drum tragen wir! Den Kindern ist’s erspart! Dann nimmt sie sich ein Messer und sticht auf sich selbst ein. Sie sticht sich mehrfach in den Brustkorb, erwischt zwei Mal das Herz, sticht in den Hals, reißt sich mit dem Messer beide Unterarme auf, zerfetzt Adern und Sehnen. Dann legte sie sich in warmes Badewasser und fängt an zu sterben. Doch sie schafft es nicht.

PREMIERE

DER FALL MEDEA

Eine Truecrime-Tragödie nach Euripides Inszenierung Sophia Aurich Ausstattung Kim Zumstein Musik Friederike Bernhardt Dramaturgie Marie Johannsen Premiere 2. Dez. 2022, Wartburg

Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

Die Medea-Sage

mason Wo hast du meine Kinder?

dabei. Der Preis: Sie muss ihren Vater verraten und ihren Bruder töten. Mit Jason und ihren Kindern flieht sie nach Korinth an den Hofe des Königs Kreon. Doch die Rettung ist nur eine scheinbare und das erhoffte Familienglück bleibt

Ich habe alles Für und Wider abgewogen. Es war furchtbar. Ich wollte keine solche Sauerei machen, aber es ging nicht anders. Weil der Bub so gelitten hat. Ich bin so ein Stück Dreck. Mir graust vor mir selbst.

In Medeas Heimat Kolchis befindet sich das Goldene Vlies, bewacht von einem tödlichen Drachen. Der Grieche Jason hofft, mithilfe des Vlieses Anspruch auf den Thron seiner Heimat zu erwerben. Medea, die Jason sehr liebt, hilft ihm

Dass ich die Kinder mitnehme, werdet ihr nicht verstehen. Aber was hätten die für eine Zukunft? Sie würden das nicht verkraften. Ein Vater, zu dem sie kein Vertrauen haben, wo nur Hass regiert. Nein, das kann keine Zukunft sein. Es wird schwer werden für euch alle, aber ihr werdet darüber hinwegkommen. Und es ist niemand mehr da, der ständig um Geld bettelt und jammert. Der liebe Gott hat mich wahrscheinlich schon lange verdammt und ich sehe es ein, dass ich auf dieser Welt nichts mehr verloren habe.

aus: Jason wird Medea untreu und will Kreons Tochter Glauke heiraten. Vor Wut beschließt Medea, nicht nur Kreon und seine Tochter, sondern auch ihre eigenen Kinder zu töten, um sich an Jason zu rächen.

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ABSOLUT KRIMINELL! Prem iere von »Mor d auf Schlo ss Have rsham « ist ein Verbr eche n an der Thea terku nst TEXT BJARNE GEDRATH

Was das Publikum am gestrigen Abend in der hiesige n Univer sität erleben musste, wird keiner der Anwesenden so schnell vergessen – auch wenn man es gern vergessen würde. Angekündigt war das Debüt des neuen Leiters der Universitäts­ theatergruppe, der nicht nur Regie führen, sondern auch gleichzeitig eine der Rollen in seiner eigenen Inszenierung übernehmen würde. Ein so ambitionierter wie gefährli­ cher Dreikla ng, bei dem man sich wundert, wie aus nur drei Tönen solche Disson anzen entsteh en konnten. Eigentlich hat der Abend vieles, was ein »spannungsgeladener Krimi« – als solches wird das Stück angekün­ digt – braucht. Als sich der Vorhang öffnet (was sich im Nachhinein als der gröbste aller Fehler des Abends erweisen sollte), liegt der Hausherr Charles Haversham bereits tot auf der Chaiselongue in der Mitte seines Salons. Es ist eine eisige Winter­ nacht, das Schloss ist völlig einge­ schneit, und jede:r der Anwesenden hat ein plausibles Mordmotiv: Die Verlobte des Verstorbenen ist eigent­ lich in den Bruder des Bräutigams verliebt, der Hausdiener wurde erst am gleichen Tag als Alleinerbe einge­ setzt, und der beste Freund des Toten und Bruder der Verlobten ver­ hält sich schrecklich

PREMIE RE

MORD AUF SCHLO SS HAVER SHAM – THE PLAY THAT GOES WRON G Henry Lewis, Jonathan Sayer und Henry Shields


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Ac h wa s, tri nk en Sie am be ste n gle ich die ga nz e Fla sc he . besitzergreifend gegenüber seiner Schwester und ist deshalb rasend vor Eifersucht auf seinen besten Freund. Und hat der Gärtner wirk­ lich schon um 18 Uhr mit seinem Hund das Anwesen verlassen, um in den Feierabend zu verschwinden? So weit, so unklar. Was aber dann passiert, ist nicht etwa das gelun­ gene Zusammenspiel von gut gesetzten Pointen und ausgefeilten Dialogen und eine spannungsgeladene Suche nach dem Mörder, sondern ein Theaterskandal, wie er schon lange nicht mehr zu erleben war. Vom ersten Augenblick an reihen sich zunächst kleinere, dann größere und zuletzt katastrophale Pannen aneinander, die beim besten Willen nicht mehr als solche zu kaschieren sind. Zu den kleineren Pannen gehören, dass Türen sich nicht mehr öffnen lassen, der Stoff der Bahre die offenbar zu schwere Leiche nicht tragen kann und Kleiderhaken aus dem Bühnenbild krache n. Alles entschuldbare Vor­ fälle, wenn man bedenkt, dass wir uns ja nicht etwa im Staatstheater Wiesbaden, sondern bei der Auffüh­

rung einer universitären Laien­ gruppe befinden. Doch schnell verfestigt sich der Eindruck, dass das wiederholte Verwechseln von Requisiten, der überaus nachlässig gelernte Text und sogar fehlende Bühnenelemente symptomatisch für die ungenaue, um nicht zu sagen: miserable (Regie-)Arbeit sind.

Der unermüdliche Wille aller Betei­ ligten, den Abend zu retten, war beeind rucken d, doch die Häufun g der eben beschriebenen Momente ließ ihnen keine Chance. Die Inspi­ zientin, eigentlich für das reibungs­ lose Zusammenspiel zwischen Ton, Licht, Schauspieler:innen und Bühne verantwortlich, wird zur heimlichen Protagonistin des Abends. Zu oft ist für die Zuschauer:innen ersichtlich, wie sie hinter der Bühne die Fehler der Kolleg:innen korrigieren muss. Sie organisiert die Requisiten im lau­ fenden Spiel neu, repariert kaputte Bühnenelemente und springt dann sogar für eine der Schauspielerinnen ein, als diese durch einen Kollegen mit einer Tür bewusstlos(!) geschlagen wird. Aber selbst diese Bereit­ schaft zur totalen Selbstaufopferung geht nach hinten los, als sie sich zum Ende der Vorstellung mit der mittler­ weile wieder erwachten Kollegin (ein Glück!) um den Platz im Rampen­ licht zu streiten beginnt.

Falls Sie zu den Unglücklichen gehören sollten, die eine Karte für diesen – nun ja – speziellen Theater­ abend erworben haben, dann kann ich Ihnen nur raten: Verschieben Sie den Pausen-Sekt auf möglichst weit VOR der Vorstel lung. Ach was, trinken Sie am besten gleich die ganze Flasche. Das sollte helfen, dieses Regied ebüt einer zu Recht bisher nicht weiter in Erscheinung getretenen Theatergruppe vergessen zu können.

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Anmerkung der Redaktion: Wären wir tatsächlich eine seriöse Lokalzeitung, dann hätten wir es uns nicht nehmen lassen, spätestens im Mittelteil – wenn möglich aber schon früher – über angebliche Verwerfungen und Intrigen innerhalb der Theatergruppe zu berichten. Natürlich wäre das meiste daran Spekulation und vor allem nur Hörensagen von Leuten, die der Theatergruppe mehr oder weniger nahestehen. Was aber auf keinen Fall fehlen dürfte, wären Andeutungen zum angeblich missbräuchlichen Führungsstil des Leiters der Theatergruppe. Aber zum Glück handelt es sich hierbei ja um eine höchst seriöse Angelegenheit.

PREMIE RE

MORD AUF SCHLO SS HAVER SHAM – THE PLAY THAT GOES WRON G

Komödie von Henry Lewis, Jonathan Sayer und Henry Shields Inszenierung Tom Gerber Bühne Bettina Neuhaus Kostüme Jannik Kurz Dramaturgie Bjarne Gedrath Premiere 10. Dez. 2022, Kleines Haus


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Der Ruf des Dionysos TEXT MARIE JOHANNSEN

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EN B A KuClHSchrott,

R ao tung d ic h s Neu pid e Eu r i h c na

Egal, auf welcher Höhe des Rheins man sich befindet, auf eines können wir uns in Hessen einigen: Wir lieben den Wein, die Feste, die Kunst – und Sie, liebe Leser:innen, höchstwahrscheinlich auch das Theater. Und als Theater- und Wein-Liebhaber:innen können wir uns über alle Grenzen hinweg auf einen Gott einigen: Dionysos. Er ist der Gott des Weines, der Fruchtbarkeit, der Freude, der Ekstase, des Rausches – und der einzige Gott mit eigenem weiblichem Fanclub, den sogenannten Bakchen. Der Name leitet sich von Dionysos Zweitnamen »Bacchus der Rufer« ab. Dort, wo sein Ruf erklingt, sind auch die Bakchen nicht weit. Im Gefolge des Dionysos spielen Frauen eine wichtige Rolle. Die mythischen und


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die menschlichen Verehrerinnen des Gottes hießen zunächst Bakchai, später Mänaden nach dem griechischen Ausdruck für »Raserei«. Der Sage nach streifen diese in orgiastischen Zügen durch die Wälder. Ihre göttlich inspirierte Begeisterung äußert sich in ekstatischem Tanz, den sie mit Rhythmusinstrumenten anfeuern. In ihrem rauschhaften Taumel zerreißen sie Tiere und machen auch vor Menschen nicht Halt … – So kommt Dionysos zu seinen drei weiteren Namen: »Bromios der Lärmer«, »Lysios der Sorgenbrecher« und »Anthroporraistes der brutale Menschen­ zerschmetterer«. Dem Namen nach haben wir es also mit einem ziemlichen »Troubleshooter« zu tun, der sich vor allem durch seine Unberechenbarkeit auszeichnet: Dionysos steht für Glück und Leid gleichermaßen, für Ordnung und Chaos, Rausch und Kater. Der Ruf des Dionysos gleicht einer verheißungsvollen Verführung, die eigenen Grenzen des Körpers und des bewussten Seins zu überschreiten und sich in ekstati­ sche Zustände fallen zu lassen. Das Erleben einer solchen Ekstase – also eines wörtlichen »Aus-sichHeraustretens« – soll, so wusste es schon der griechische Historiker Strabon (63 v. Chr. – 23 n. Chr.), ganz neue gedankliche Horizonte eröffnen oder sogar für »göttliche Inspiration« sorgen. Ein erstrebenswerter Zustand für all diejenigen, die der Realität und dem eigenen emotionalen Einheitsbrei entfliehen wollen. Und wer möchte das nicht ab und zu? Kein Wunder also, dass der Rausch seit jeher fester Bestandteil unserer Kulturgeschichte ist. Vermutlich wäre unsere Welt ohne

den ein oder anderen im Rausch gefassten Gedanken nicht dieselbe: Sehr wahrscheinlich hätte so manche Entdeckung nüchtern niemals stattgefunden, eine Vielzahl der schönsten Zeilen wären nie geschrieben worden, so manche Krise hätte ohne den ein oder anderen schmerzlindernden Schluck vielleicht nie eine Lösung erhalten. Welchen Unterschied so eine rauschhafte »göttliche Inspiration« machen kann, wird in Thomas Vinterbergs Film »Rausch« in einem Experiment auf die Probe gestellt: Der norwegische Psychiater Finn Skårderud stellte die These auf, dass wir Menschen mit einem um 0,5 Promille zu geringen Blutalkoholwert auf die Welt gekommen sind. Würde man diesen Pegel durch gezieltes Trinken ausgleichen, könnte man nicht nur mehr Freude am Leben, sondern auch ein gesteigertes Selbstbewusstsein erleben und so insgesamt erfolgreicher sein. Die These scheint sich anfangs zu bestätigen, doch wer einmal dem Ruf des Dionysos gefolgt ist, will mehr: Das Experiment gerät aus dem Ruder, wird zur Katastrophe und stürzt die vier Protagonisten mitsamt ihrem Umfeld ins Chaos. Ach, Dionysos, du Menschenzer­ schmetterer! Der »geistige Urlaub« birgt durchaus ernsthafte Gefahren, nicht nur für die eigene Gesundheit, sondern auch für die Mitmenschen. Wenn es schlecht läuft, kommt man vielleicht auf die Idee, tatsächlich fliegen zu können – oder es geht

einem wie dem Wiener Vogel­ schwarm, der so betrunken war, dass er das Fliegen vergaß und kol­ lektiv abstürzte. Glücklicherweise gibt es neben Alkohol und Drogen noch andere Wege, um sich in Rausch und Ekstase zu versetzen: Musik, Sex, rituelle Festlichkeiten oder sportliche Betätigung (einzeln oder auch in Kombination) gelten als ebenso probate Mittel, um ein Gefühl des »Aus-sich-Heraustretens« zu erreichen. Also kein Grund nüch­ tern zu bleiben, würde Baudelaire sagen: »Man muss immer trunken sein. Das ist alles: die einzige Lösung. Um nicht das furchtbare Joch der Zeit zu fühlen, das eure Schultern zerbricht und euch zur Erde beugt, müsset ihr euch berauschen, zügellos. Doch womit? Mit Wein, mit Poesie oder mit Tugend, womit ihr wollt. Aber berauschet euch.« Na dann, Prost! Auf dich, Dionysos, du Sorgenbrecher! Doch bitte nur unter einer Bedingung (die auch dringend den Wiener Singvögeln vermittelt werden sollte): Don’t drink and drive!

PREMIERE

BAKCHEN

Raoul Schrott, Neudichtung nach Euripides Inszenierung Sebastian Sommer Bühne Philip Rubner Kostüme Wicke Naujoks Video Astrid Gleichmann Musik Jan Brauer Chorleitung Esmeralda Conde Ruiz Dramaturgie Marie Johannsen Premiere 28. Jan. 2023, Kleines Haus

Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

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URAUFFÜHRUNG

DIE BESETZUNG DER DUNKELHEIT Nach dem gleichnamigen Roman von Bachtyar Ali TEXT BJARNE GEDRATH

Kann man eine Volksgruppe aus der Geschichte ver­ schwinden lassen, indem man ihre Sprache auslöscht? Kann man eine Sprache überhaupt komplett und allumfassend auslöschen? Und definiert uns nicht vielleicht unsere Sprache mehr, als unsere Herkunft oder unsere soziale Zugehörigkeit? In seinem bisher nur auf Kurdisch erschienen Roman »Die Eroberung der Finsternis« geht Autor Bachtyar Ali eben diesen Fragen nach. Der Schauplatz des Romans ist die Türkei. Ankara im Jahr 1945: Tarik Akansu ist Professor an der örtlichen Universität und glühender Verfechter des Sozialdarwinismus. Um die Türkei nach dem Zweiten Weltkrieg für den Aufbruch in eine neue Epoche vorzubereiten, wird er vom türkischen Ministerpräsidenten Ismet Inönü mit einer bedeutenden Aufgabe betraut: Im Rahmen der geplanten Sprachreform wird er nach Diyarbakir (Südostanatolien) geschickt, um von dort jede Sprache – außer der türkischen – auszumerzen. Infolge dieser Reformbemühungen verschwinden alle weniger verbreiteten Sprachen aus der Türkei: Griechisch, Armenisch – und auch Kurdisch. Tariks Söhne, der 13-jährige Ali Ihsan und der 16-jährige Arsin, begleiten ihren Vater in den Südosten der Türkei. Derweil Tarik alles unternimmt, um die kurdische Sprache in der Region auszulöschen, versuchen seine beiden Söhne zu verstehen, warum ihr Vater diese Sprache so sehr hasst. Um die Neugierde seiner Söhne zu befriedigen, und sie gleichzeitig mit dieser wichtigen Aufgabe vertraut zu machen, beschließt Tarik, ihnen die verbotene Sprache Kurdisch beizubringen. Dies wiederum setzt eine radikale Wandlung und Entwicklung der beiden Jungen in Gang. Während sich der ältere Sohn in eine kurdische Frau ver­ liebt und mit ihr nach Istanbul zieht, bleibt der jüngere dem Vater treu und beginnt eine berufliche Laufbahn, die ihn zum MIT, dem türkischen Nachrichtendienst führt.

Parallel zu dieser innerfamiliären Geschichte spinnt Bachtyar Ali zudem einen weiteren Erzählstrang, der 1977 seinen Beginn findet: Der einfache türkische Bürger Ismet Oktay erwacht eines Morgens und bemerkt, dass er die türkische Sprache vergessen hat. Stattdessen spricht er eine ihm unbekannte Sprache. Ismet selber ist Nationalist und Mitglied der »Grauen Wölfe«, einer Bewegung der türkischen Rechtsextremisten. Als er zur Behandlung nach Ankara gebracht wird, stellt sich durch Zufall heraus, dass es sich bei der neuen Sprache um Kurdisch handelt. Der einzige Türke, der diese Sprache noch beherrscht, ist Ali Ihsan Akansu, der dort mittlerweile als Dolmetscher arbeitet. Wie Ismet Oktay geht es plötzlich immer mehr Türken. Sie wachen morgens auf und sprechen plötzlich Kurdisch, Armenisch oder Griechisch. Nach vielen Diskussionen beschließt der Staat, die Erkrankten in ein entferntes Gefängnis in Elazig zu bringen, in dem bereits Menschen inhaftiert sind, die sich geweigert haben, Türkisch zu lernen. Als die »Grauen Wölfe« davon erfahren, dass es in der Türkei einen Ort gibt, an dem Kurdisch gesprochen wird, beschließen sie, das Gefängnis von Elazig zu zerstören. Ismet Oktay, der mittlerweile auch in Elazig inhaftiert ist, überlebt den Angriff wie durch ein Wunder und kann zu seiner Familie flüchten. Aber auch seine eigene Familie akzeptiert ihn nicht mehr als Teil von sich, solange er Kurdisch spricht. Völlig niedergeschlagen von dieser Ablehnung beschließt Ismet Oktay darafhin, mit der Hilfe von Ali Ihsan Akansu in den Nordirak zu ziehen ... Bachtyar Ali gibt mit seinem Roman nicht nur Einblicke in die Problematik der Kurden und die Kulturgeschichte ihrer Sprache, sondern nimmt uns auch mit auf eine lange Reise durch die türkisch-kurdische Geschichte, die großen politischen Auseinandersetzungen in der Türkei, der Republikanischen Volkspartei und dem Militär, bis hin zu den Konflikten zwischen den Rechten und den Linken in den 1970er und 1980er Jahren. In der Süddeut­ schen Zeitung beschreibt Martin Ebel den Autor als »einen Schriftsteller, der das Politische mit dem Poeti­ schen zu einer einzigartigen Erzählsprache verbindet.«


SCHAUSPIEL

URAUFFÜHRUNG

DIE BESETZUNG DER DUNKELHEIT

Nach dem gleichnamigen Roman von Bachtyar Ali Inszenierung Ihsan Othmann Dramaturgie Bjarne Gedrath Premiere 17. Feb. 2022, Kleines Haus

Bachtyar Ali ist der bekannteste zeitgenös-

sische Schriftsteller und Poet des autonomen irakischen Kurdistan. Er wurde 1966 in Sulaimaniya (Nordirak) geboren. 1983 geriet er in Konflikt mit der Diktatur Saddam Husseins, wurde bei Studentenprotesten verletzt und brach sein Geologiestudium ab. Er widmete sich der Poesie und erhielt noch im selben Jahr seinen ersten Preis für sein Gedicht »Nishtiman« (»Heimatland«). Sein erster Gedichtband »Gunah w Karnaval« (»Sünde und Karneval«) erschien 1992. 2005 kürte das Bildungsministerium des autonomen irakischen Kurdistan den Roman »Die Stadt der weißen Musiker« zum besten Buch des Jahres. 2009 erhielt er als Erster den HARDILiteraturpreis, der zum größten Kulturfestival im kurdischen Teil des Irak gehört. 2014 wurde er mit dem neu eingerichteteten Sherko Bekas-Literaturpreis ausgezeichnet. Bachtyar Ali lebt seit Mitte der Neunzigerjahre in Deutschland. 2017 wurde er mit dem Nelly-Sachs-Preis ausgezeichnet.

Ihsan Othmann Der kurdische Schauspieler,

Autor und Regisseur Ihsan Othmann stammt aus dem Irak. In seiner Wahlheimat Berlin war er in mehreren Theaterproduktionen zu sehen und wirkte bei verschiedenen Filmprojekten mit. In Bagdad kam unter seiner Regie »Der Besuch der alten Dame« von Friedrich Dürrenmatt zur Aufführung. An der Potsdamer Winteroper entwickelte er unter der Regie von Uwe Eric Laufenberg die Sprechrolle des Bassa Selim in Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« und war in dieser Rolle auch beim Irak-Gastspiel der Oper Köln (Frühjahr 2011) zu sehen, ehe er sie auch am Hessischen Staatstheater Wiesbaden übernahm. Als Regisseur ist Ihsan Othmann in Wiesbaden durch seine Inszenierungen von Salman Rushdies »Satanische Verse« und dem von ihm selbst geschriebenen Stück »Wir werden unter Regen warten« bekannt.

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DAS LICHT DES DIGITALEN ZEITALTERS Das Hessische Staatstheater Wiesbaden hat den Schriftsteller Ulf Erdmann Ziegler mit einem Auftragswerk betraut. In dem noch in Arbeit G RUN H Ü UFF E U EgRler befindlichen Stück »Digitales Feuer« wird URA F S E A L Z ie es nicht zuletzt darum gehen, wie sich die D I GfIETrdmann Ul digitale Revolution auf den politischen Aktivismus auswirkt. In einem 2020 erschienenen Essay hat sich der Autor erstmals mit der Metapher des »digitalen Lagerfeuers« befasst.

TEXT ULF ERDMANN ZIEGLER

Ein warmer Spätsommer, es dämmert bereits, als ich schwimmen gehe, der See ist eine helle Scheibe, gerahmt von schwarzen Schraffuren, die bis vor wenigen Minuten noch präch­ tige Bäume waren. Auf dem Rückweg kann ich schon fast den Weg nicht mehr erkennen, und der See ist plötzlich tiefschwarz. Ich wundere mich über ein Flackern in der Ferne, denn Feuer machen ist wirklich streng verboten. Als ich näher komme, höre ich, dass dort zwei Menschen beisammen­ sitzen. Ein Mann und eine Frau, sie reden leise miteinander, und sie haben sich ein Licht gemacht, an dem sie sich wärmen.

Zwei Minuten weiter des Wegs im Dunkeln wiederholt sich das, ich höre zwei Menschen miteinander reden und sehe auch den Lichtschein, aber als ich näher komme, sitzt eine Frau ganz allein auf der Rückenlehne einer Bank. Die andere Stimme, die des Mannes, kommt aus dem Feuer, das sie sich gemacht hat. Es ist kein warmes Feuer, sondern ein kaltes, aber die Verwechslung erwärmt mich als Motiv, als Motiv der Erkenntnis. Erst jetzt erkenne ich, dass der Bildschirm des Smart­ phones ein universales Licht ist. Eigentlich hätte ich das früher bemerken müssen, denn das Kino hat es als solches schon lange gezeigt, Gesichter in Nahaufnahme, die im blauen Schimmer eines Bildschirms eine Verwandlung durchlaufen: eine Entdeckung, eine Verlockung, ein Erschrecken.


SCHAUSPIEL

Das Phone kennt keinen Unterschied von Arbeit und Freizeit, Zuhause oder auf der Straße, intim oder öffentlich …

Einige Jahre habe ich probiert, das Kaminfeuer zu fotografieren, mit dem Ergebnis, dass es nicht möglich ist. Gewiss, die Flammen, ihr Zün­ geln, das Sprühen und die Glut kommen irgendwie ins Bild, aber die Bilder sind tot. Im Feuer gibt es also ein Geheimnis, eine Dynamik, etwas, was man schon mit bloßem Auge nicht erfassen und deshalb weder herauslösen noch metaphorisieren kann. Das Feuer gehört nicht zum System von Sender und Empfänger. So wie das Schweizer Armeemesser in sich alle möglichen Werkzeuge des täglichen Lebens bündelt, ist auch das Smartphone multifunk­ tional. Was am Messer der Korken­ zieher ist, mag am Telefon etwa die Taschenlampe sein. Diese Funk­ tionen sind allerdings peripher; wenn sie ausfallen, ist das Ganze noch lange nicht wertlos. Wie das Armeemesser in sich unsichtbare Federn birgt, die alle Funktionen in stille oder potenzielle rückverwan­ deln – also als Versprechen noch stärker ist als im

tatsächlichen Einsatz –, besteht auch das Phone aus Versprechungen, aus solchen, die im Konkreten beginnen und im Abstrakten verlaufen. Das Phone hat sehr viel mehr Funk­ tionen, als der gewöhnliche Anwender jemals nutzen oder auch nur kennen kann. Wenn man ein Junge ist und etwas schnitzt, kann man mit einem Armeemesser viel Zeit verbringen, vielleicht Stunden. Aber das Telefon ist eben kein Werkzeug. Obwohl es auch ermüdet (»eines dieser langen, anstrengenden Gespräche mit der Oma«), meldet es sich gleich danach mit einem Angebot von Abwechs­ lungen zurück. Dazu gehören die während des Gesprächs eingegan­ genen Nachrichten. Deren Beantwor­ tung braucht Zeit. Man verschickt Bilder und bekommt auch welche, tippt auf Links und lässt sich weiter­ leiten, liest einen Blog-Eintrag und schickt den Link wiederum weiter. Es gibt Filme, Videospiele und sogar eine App für das älteste Spiel der Einsamen, die Patience.

Das Phone kennt keinen Unterschied von Arbeit und Freizeit, Zuhause oder auf der Straße, intim oder öffentlich, und man bekommt nie den Anruf einer Stimme, die einem sagt, man möge das Gerät ausschalten. Die Zeit, die es in Anspruch nimmt, ist überhaupt nicht begrenzt. Sie könnte locker 24 Stunden am Tag überschreiten. Viele Leute benutzen es als Uhr, ein weiterer Anlass, um es aufleuchten zu lassen, oder als Wecker, damit man nicht den Telefontag verschläft. Anders gesagt, Silicon Valley ist immer da. Selbst wenn man bereits gestorben ist, treffen noch Nachrichten ein. Das Phone ist ein digitales Feuer. Sein kühler Schimmer täuscht, es ist in Wirklichkeit wärmend, ein kleines Lagerfeuer, das nie ausgeht und völlig ungefährlich zu transportieren ist. Das blaue Licht bedeutet den Kontakt mit der Menschheit. Oder ist es nicht sogar so, dass es einen über­ haupt erst zum Menschen macht? Der Hund ist da ganz anders, der will überhaupt kein

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Das digitale Feuer bestimmt das Verhältnis des Einzelnen zur Welt, aber es schafft auch Kollektive. Bild von sich selbst sehen. Ich sehe Menschen auf den Straßen, die beseelt oder sogar beglückt in ihr Phone schauen. Das ist interessant, wie Gespräche die Telefonierenden anspannen, die Textnachrichten sie aber entspannen. Da hatten die Kali­ fornier ihren Blaise Pascal wohl gut gelesen. Ablenkung und Unterhaltung sind nicht überflüssig, wie fundamentalistische Calvinisten meinen, sondern ein tiefes Bedürfnis des Menschen seit Urzeiten. Das digitale Feuer bestimmt das Verhältnis des Einzelnen zur Welt, aber es schafft auch Kollektive. Jetzt, da es am See dunkel geworden ist und etwas herbstlich, merkt man davon nichts, aber vor wenigen Tagen noch kreiste ein Schlauchboot auf dem Wasser, mit drei jungen Männern darauf, und aus dem Boot schallte ein elektronischer Beat, solange sie unterwegs waren, und als sie angelegt hatten, hörte man ihn noch eine Weile vom Ufer her. An den langen, warmen Abenden des Sommers waren die Uferstellen von Gruppen so eng belegt, dass die

Sound-Glocken sich überschnitten: Das, was man früher Natur nannte, ist ersetzt worden durch eine zweite Natur, eine andere Vorstellung des Ursprünglichen. Als noch der indische Tüftler Bose selbst in Massachusetts forschte, waren kleine Lautsprecher mit starker Bassleistung ein verwickeltes Geheimnis, jetzt kann man so etwas mit dem Taschengeld bezahlen. Die Boxen sind aber keine Schachteln mehr, sondern Röhren, die in jeder Richtung schallen. Es ist nämlich ein so großes Glück, dabei sein zu dürfen. Bespeist werden sie per Funk aus dem Phone, das wiederum aus dem Streamingdienst über den Satelliten die Signale bezieht, und die kommen endlos. So wird das kleine digitale Feuer ein großes, und weil es ein großes ist, fällt die Kontrolle darüber den Anführern der Lagerfeuerge­ meinschaft zu; so bleibt den anderen Zeit, über ihr je eigenes Feuer-Phone Freunde herbeizurufen. Freunde sind alle, die kommen, und die, die sogleich absagen, auch.

Das große Feuer geht über in Glut. Der Beat, die Schwingung, der Hall, das Säuseln und das Zischeln; man rückt enger zusammen, wenn es dunkel wird, und der Feuer-DJ stellt es lauter. Der Schein des Bildschirms erleuchtet dabei sein heldenhaftes Gesicht. Die Musik läuft per algorith­ mischer Wahl weiter, wenn er selbst zu wählen vergisst. Die Gruppe weiß sich verbunden mit einer Million Gruppen, die zur selben Zeit das­ selbe tun; das ist der Globus, und in der Mitte des Globus brennt ein Feuer. Es ist auch nicht eigentlich eine Gruppe, sondern eher eine Herde. Ich kann mich erinnern an die Enttäu­ schung, die mich als Kind überfiel, als man mir sagte, dass das Feuer für die Olympischen Spiele nicht wirk­ lich aus Athen überbracht, sondern zwischendrin einfach wieder ange­ zündet werde. Jetzt braucht man die Läuferstaffel gar nicht mehr, sie erscheint als albernes Mätzchen im Vergleich mit dem globalen digitalen Feuer, das die Gesichter erleuchtet, das Hirn, den Tag, die Nacht. Es stimmt, dass hinter dem blauen Schimmer die ganze Welt verborgen ist: der Brief, die Fotografie, das Buch, das Glücksspiel, der Waren­ kauf und die Suche nach Liebe. Alles ist in diesem Feuer gebündelt, das die Herzen wärmt. Das aber, sofern man es aus der Nähe betrachten kann, dennoch kalt bleibt. Eine Kartoffel darauf rösten, das kann man nicht.

Der Text erschien zuerst in der Neuen Zürcher Zeitung vom 14. Oktober 2020.


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Es ist kein warmes Feuer, sondern ein kaltes, aber die Verwechslung erwärmt mich als Motiv, als Motiv der Erkenntnis. U R AU F F

ÜHRUN

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UER D IG ITA LEErSdmF Eann Ziegler

Von Ulf agswerk in Auftr E . g n u r rs Urauffüh atstheate chen Sta is s s e H des en er Wiesbad ohlbach istoph K r h C g n ru Inszenie neke ars Wer L e Bü h n Kurz e Jannik nen Kostüm rje Hirvo a rafie M g o e rens r o e h C ang B h ie Wolfg g r tu a m Dra e Premier es Haus 23, Klein 0 2 z r ä 11. M

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HOW TO BE A Lektionen für den unaufhaltsamen Aufstieg

DICTATOR TEXT MARIE JOHANNSEN

Na, auch genervt von »denen da oben«? Nichts läuft so, wie Sie sich das wünschen? Werden Sie einfach Diktator!

Lektion 1: Seien Sie der Inhalt Ihrer Ideologie! Jeder große Diktator (hier müssen wir nicht gendern) hat irgendwann ­festgestellt: Bevor man sich irgend­ eine komplexe Ideologie ausdenkt, ist es praktischer, wenn man selbst Inhalt und Kern der eigenen Herr­ schaft wird. Unter Stalin war man Stalinist, unter Mao Maoist, unter Trump Trumpist – das Rezept ist also ganz einfach. Sollten Sie also zum Beispiel Dietmar Müller heißen, machen Sie ihre Gefolgschaft einfach zu Mülleristen. Oder Dietmaristen.

PREMIERE

DIE SCHULE DER D­ IKTATOREN Komödie in neun Bildern von Erich Kästner


SCHAUSPIEL

Lektion 2: Sie sind der Beste! Klingt logisch für Sie? Dann sind Sie auf einem guten Weg. Wichtig ist, dass Sie in allem besser sind als der Durchschnittsmensch. Kim Jong-Un zum Beispiel behauptete, dass er so schwer arbeitet und sich dabei so sehr konzentrieren muss, dass er sämtliche Energie verbrennt und keinerlei Ausscheidungen von sich gibt. Das können Sie mit Sicherheit toppen. Pro-Tipp: Erfinden Sie eine mystische Legende, die Ihre Geschichte belegt. Zum Beispiel eine höhere Macht oder ein sprechendes Alpaka, das Ihnen im Traum erschienen ist. Das halten Sie für übertrieben? Kim Jong-Il erschuf die Legende, dass bei seiner Geburt der schönste Doppelregen­ bogen, den die Welt jemals gesehen hatte, am Himmel erschienen sei.

Lektion 3: Seien Sie unberechenbar! Seien Sie aufbrausend, wenn Ihnen etwas nicht passt, bestrafen Sie Schuldige viel zu heftig und begna­ digen Sie andere aus heiterem Himmel. Das, was Sie gestern noch gesagt haben – muss heute schon nicht mehr stimmen. Seien Sie sprunghaft und impulsiv, das ver­ pflichtet zu nichts und hält Ihre Untertanen in Atem.

Pro-Tipp: Sollten Sie vor einem großen Publikum sprechen müssen, lassen Sie die Menschen immer auf sich warten. Das wusste auch schon Godot. Umso begeisterter wird die Menge über ihr Erscheinen sein. Große Jubelstürme sind Ihnen so stets sicher.

Zensur und eigenem Staatsfern­ sehen. Ab jetzt ist es egal, was die Wissenschaft oder die Geschichte sagen: Ihre Wahrheit ist die einzig wahre. Und sollte die Beweislage doch mal allzu erdrückend werden, bezeichnen Sie diese einfach als »Alternative Fakten«.

Lektion 4: Im Feindbild vereint

Bjarne Gedrath (Oberbefehlshaber aka Regisseur)

Aufgewachsen in Lüneburg kam Bjarne Gedrath 2013 ins Ruhrgebiet und studierte Musikjournalismus an der TU Dortmund bei Prof. Dr. Holger Noltze.

Die großen Diktatoren haben bewiesen: Es ist immer einfacher, viele Menschen hinter sich zu versammeln, wenn man sich im Hass zusammenfinden kann. Hitler verbreitete antisemitische Verschwörungstheorien, Muammar al-Gaddafi überzeugte sein Volk davon, dass der Westen generell an allem schuld sei – und Donald Trump hasst einfach alles, was fremd ist. Wichtig ist, dass Sie Ihren Hass nicht vernünftig begründen, sondern sein Objekt möglichst mit einfachen unlogischen Schlussfolgerungen und Theorien zum Zentrum allen Übels erklären.

2016 – 2021 war er als Regieassistent für die Sparten Oper und Schauspiel am Theater Dortmund tätig. Er assistierte u. a. bei Jens-Daniel Herzog, Tilman Knabe, Kay Voges und Claudia Bauer. 2018 inszenierte er ein großangelegtes Projekt mit den Mädchenchören der Chorakademie Dortmund. 2020 brachte er das Melodram »Enoch Arden« von Richard Strauss in einer eigenen Fassung am Schauspiel Dortmund auf die Bühne. PREMIERE

DIE SCHULE DER DIKTATOREN Eine Komödie in neun Bildern von Erich Kästner

Lektion 5: Alternative Fakten und interpretierte Wahrheiten

Inszenierung Bjarne Gedrath Ausstattung Christine Hielscher Video Mario Simon Dramaturgie Marie Johannsen

Ihre wahrscheinlich erste und wichtigste Amtshandlung sollte sein, die Pressefreiheit abzuschaffen. Die hat noch keinem Diktator geholfen. Also: Her mit einer ordentlichen

Premiere 22. April 2023, Wartburg

Zu dieser Produktion gibt es ein ­theaterpädagogisches Angebot.

Theaterpädagogik ⊲ Siehe S. 166

Winken und grüßen

Selfies und ­Photoshop

Regierungs­ erklärungen in 280 Zeichen twittern

D ie ns ta g

Andere Länder annektieren Gesetze erfinden und verabschieden

Reichtümer anhäufen: Wie man sich die Staatskasse zu eigen macht

M it tw oc h D on ne rs ta g Fr ei ta g Ju

Orden basteln und Biografien fälschen

Proseminar Journalisten beleidigen und verhaften lassen

Erweiterungsmodul für Fortgeschrittene: Menschen beseitigen

stiz bestechen für Einsteiger

Korruption für Fortgeschrittene

Polizeistaat errichten (Achtung: Prüfungsfach!)

Sa m st ag

Oberkörperfrei durch die Tundra reiten

Ganztägiger Bunga BungaWorkshop

M on ta g

Wodka-Kampftrinken

Betrunken winken und grüßen

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DER HEILIGE SCHEIN DER SCHEINHEILIGEN Lügner, Heuchler, Bigottisten sind überall zu finden: in der Politik, der Gesellschaft, der Familie – und in der Literatur. Molières Imposteur Tartuffe ist das Paradebeispiel des niederträchtigen Schwindlers, der selbst dann, als er enttarnt ist, noch am längeren Hebel zu sitzen scheint. Uwe Eric Laufenberg wird in der Spielzeit 2022.2023 dieses Lustspiel im Kleinen Haus inszenieren. Zeit, sich ein paar Gedanken über den Kosmos der Hochstapelei und des Betrugs zu machen.

PR EM IE RE

TA R T U FF E

Komödie in n fünf Aufzüge re iè von Mol

TEXT ANIKA BÁRDOS

Den Vorwurf der Scheinheiligkeit müssen sich Eltern pubertierender Kinder häufig anhören, wenn sie das meist fragile Konstrukt von Arbeit, Freizeit, Alltag und Erziehung unter einen Hut zu bringen versuchen. Dabei wird, unterstelle ich jetzt mal, bei den wenigsten dieser Eltern die Scheinheiligkeit als vorsätzliche Strategie betrieben.

Was aber versteht man unter dem Begriff »scheinheilig«? Das Vortäu­ schen einer Meinung, ohne diese wirklich zu vertreten bzw. entgegen­ gesetzt dieser Meinung zu handeln (oft im Geheimen). Das sprichwört­ liche »Wasser trinken und Wein predigen« (Heinrich Heine: »Deutsch­ land. Ein Wintermärchen«, 1844).


SCHAUSPIEL

Der englische Begriff dafür ist übri­ gens hypocrite, vom griechischen Wort hypókrisis, was wörtlich mit »vom Schauspieler, der eine Rolle spielt« übersetzt wird und zu Unrecht das Gewerbe der Schauspielerei in Verruf bringt. Umso interessanter wird es sogar, wenn ein:e Schauspie­ ler:in eine Rolle spielt, bei der die Figur etwas vortäuscht. Wenn der Zuschauende begreifen soll, dass es sich um eine Täuschung handelt, muss der Spieler seine Mittel gut beherrschen, um alle Ebenen glaub­ haft zu behaupten.

Eine Reihe von Beispielen finden sich in der Politik: Fälle wie der des republikanischen US -Kongressabgeordneten Tim Murphy, der sich öffentlich gegen Abtreibungen aus­ sprach, seiner Geliebten aber zu einer ebensolchen riet, als er dachte, sie sei schwanger, sind natürlich pikant und führen häufig, wie auch in Murphys Fall, zu Rücktritten. Aber auch nicht immer: Boris Johnsons »Partygate« (nach dem inbrünstigen Aufruf des britischen Premiers an die Bevölkerung, wäh­ rend der Corona-Pandemie die Kontakte zu beschränken, stellte sich kürzlich heraus, dass in der Downing Street mehrere Partys ohne social distancing stattgefunden hatten) hatte bislang (Stand: März 2022), trotz höchst fadenscheiniger Aus­ reden, noch keine politischen Konsequenzen. Und denken wir an die immer länger werdende Liste derjenigen, die sich mit unlauteren Mitteln einen Universitätstitel erschlichen oder erkauft haben – hier bewirkt, im Falle einer Enthüllung, das Mittel, das zur größtmöglichen gesellschaftlichen Anerkennung dienen sollte, den tiefsten Absturz. Impression management ist der euphemistische Fachbegriff für solche Strategien (oder auch Selbstinszenierung – womit wir wieder beim Theater wären).

Was macht Menschen zu Heuchlern?

PREMIERE

TARTUFFE

Komödie in fünf Aufzügen von Molière Inszenierung Uwe Eric Laufenberg Bühne Rolf Glittenberg Kostüme Marianne Glittenberg Dramaturgie Anika Bárdos Premiere 29. April 2023, Kleines Haus

Aber natürlich sind Heuchler nicht nur auf der politischen oder gesell­ schaftlichen Bühne zu finden (nicht zu vergessen der religiösen), auch den ganz »­ normalen« Alltagsbetrüger kennt jeder von uns aus eigener (oft bitterer) Erfahrung. Und oft ist es von der harmlosen Notlüge zum groß angelegten Betrug kein allzu großer Schritt.

Wie immer bietet uns die Weltliteratur (und nicht zu vergessen: der Film) eine irrsinnige Bandbreite von Lügnern, größenwahnsinnig oder gewitzt, g ­ rausamen Schurken oder liebenswerten Schelmen. Was wäre die Welt, was wären wir, ohne einen Jago, Richard III., Macbeth? Oder ohne trickreiche Hochstapler wie Münchhausen, Odysseus, Schwejk? Felix Krull ist der Inbegriff der kreativen Wunschbiografie zur Ver­ besserung der persönlichen Außen­ wirkung. Jane Austen war eine Meisterin in der exakten Charakteri­ sierung intriganter Charaktere vom Kaliber eines scheinheiligen Mr. Collins (aus »Stolz und Vorurteil«) oder einer boshaften Mrs. Ferrars (aus »Verstand und Gefühl«), in den Theaterstücken Schillers wimmelt es von heimtückischen Heuchlern, die durch wohlüberlegte Intrigen die Handlung tragisch vorantreiben. Sein »Parasit« Selicour zum Beispiel ist ein direkter Nachfahre Tartuffes. Die Commedia dell’arte könnte ohne den hinterhältigen Brighella kaum so eine große Reichweite errungen haben. Auch in der Märchenwelt wimmelt es von Schurken und Schurkinnen, die sich verstellen, um ihren Vorteil oder Gewinn aus einer Situation zu schlagen. Die Gebrüder Grimm selbst waren übrigens in dieser Hinsicht keine Kinder von Traurigkeit, präsentierten sie doch die ihnen überlieferten Märchen als ihre eigenen Entdeckungen. Um wie viel ärmer an Geschichten wäre diese Welt ohne diese literarischen Betrüger, die uns häufig die Haare zu Berge stehen lassen und nicht selten großes Vergnügen bereiten. Nur im echten Leben könnte man gut und gerne auf sie verzichten …

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PREMIERE

ENDSTATION SEHNSUCHT

PORT R ÄT EINER

RO S E

Tennessee Williams


SCHAUSPIEL TEXT ANIKA BÁRDOS

Tennessee Williams beginnt bereits als Kind zu schreiben: Über sein Leben und über die Menschen, die ihn umgeben. Niemand hinterlässt jedoch einen so nachhaltigen Ein­ druck bei ihm wie seine geliebte Schwester Rose. Ihr Leben wird für ihn zur Inspiration für viele Frauen­ figuren seiner Stücke, vor allem für Laura in »Die Glasmenagerie« (1944) und Rosa in »Die tätowierte Rose« (1950). Auch zu Blanche in »End­ station Sehnsucht« (1947) gibt es auffällige Parallelen. Rose wird 1909 geboren, zwei Jahre vor Tennessee, der eigentlich Thomas Lanier Williams Ill. heißt. Der Vater, Cornelius Coffin Williams, ist als Vertreter der International Shoe Company häufig auf Reisen. Rose ist eine zierliche Schönheit und ungeheuer schüchtern. Die beiden Geschwister sind untrennbar – sie stehen einander viel näher als dem acht Jahre jüngeren Bruder Dakin. Von Anfang an taucht Rose in Williams’ Schreiben auf, mit drei Jahren widmet er ihr sein erstes Gedicht »Kindergarten«, später ist sie die Heldin seiner Geschichten. Mit 30 schreibt er »Portrait of a Girl in Glass«, eine Kurzgeschichte über Rose, knapp zwei Jahre später wird das Erinnerungsstück »Die Glas­ menagerie« sein erster Bühnenerfolg. Trotz ihrer Schüchternheit ist Rose in der Schule beliebt. Mit 14 verliebt sie sich heftig in einen 17-jährigen Mitschüler, Richard Miles, den sie bei einem Schulkonzert am Klavier begleiten soll. Richard kommt nun häufig zum Üben mit seiner Geige ins Haus der Williams’. Doch das Schul­ konzert wird ein Fiasko. Rose ist hysterisch vor Angst und kann nicht spielen. Kurz darauf zieht die Familie nach St. Louis und ein Jahr später stirbt Richard Miles an Lungenentzündung. Für Tom und Rose, die es gewohnt sind, sich im Freien aufzuhalten, ist das unruhige Großstadtleben ein Schock. Ihr Vater ist alkoholab­ hängig, schlägt seine Frau und seine Kinder, vor allem Tom. Rose zieht

sich mehr und mehr zurück, sie verlässt ihr Zimmer kaum noch und betrachtet oft stundenlang ihre Glastiersammlung. In einer kurzen, hoffnungsvollen Epi­ sode zeigt ein junger Mann Interesse an Rose und lädt sie zum Ausgehen ein. Aber kurz vor ihrem ersten Date erleidet er einen Zusammenbruch wegen Überarbeitung und muss ins Krankenhaus. An dem Tag, als er entlassen wird, überfährt ihn noch auf dem Gelände des Krankenhauses ein Lieferwagen und tötet ihn. 1929 beginnt Tom sein Studium an der University of Missouri. Doch durch sein Schreiben wird er so sehr von seinem Studium abgelenkt, dass seine Noten sich immer mehr ver­ schlechtern. Sein Vater zwingt ihn daraufhin, ebenfalls bei der Inter­ national Shoe Company zu arbeiten. Die stumpfe Arbeit macht ihn sehr unglücklich, er flüchtet sich in Tag­ träume und schreibt Geschichten. Bei der International Shoe Company gibt es einen Mitarbeiter, der für ein paar Monate ernsthafte Absichten an Rose zeigt. Die Familie schöpft Hoff­ nung, dass der liebenswürdige junge Mann, ein leitender Angestellter der Firma, Rose heiraten wird. Doch ihrem Vater, dessen Alkoholexzesse immer schlimmer werden, wird nach einer Poker-Partie bei einem Kampf ein halbes Ohr abgerissen, was ihn für den Rest seines Lebens entstellt. Roses Verehrer bricht daraufhin jeden Kontakt mit ihr ab. Da durch den Skandal auch der Arbeitsplatz von Cornelius Williams gefährdet ist, wird Rose nahegelegt, dass sie sich selber finanzieren soll. Sie wird panisch, und alle Versuche, auf eigenen Beinen zu stehen, scheitern an ihrer nahezu krankhaften Schüchternheit. Edwina Williams, Roses Mutter, schreibt sie in einen Kurs am Rubicam Business College ein, hoffend, dass dieser Unterricht ihr entweder zu einem Job oder einem Ehemann verhelfen würde (am besten zu beidem). Doch Rose bricht die Ausbildung wegen

Drei Fragen an Mirja Biel Was fasziniert Dich an »Endstation Sehnsucht«? Es sind vor allem die Biografien der Figuren mit ihren Geheimnissen, die mich faszinieren. Jede einzelne Figur ist psychologisch extrem genau beschrieben. Man tritt mitten hinein in das äußerst fragile Personengeflecht und kann erleben, wie aus alten, gut unterdrückten Verletzungen eine umfangreiche familiäre Katastrophe erwächst. Wie würdest Du Deinen Inszenierungsstil (kurz) beschreiben? Ich beschäftige mich lange mit der Ästhetik einer Aufführung, ihrer Klangwelt sowie Erzähl- oder Spielform, wobei ich immer nach einem offenen, direkten Gestus suche, der im Hier und Jetzt der Aufführungssituation verortet ist und direkt mit dem Publikum kommuniziert. Die theatralen Mittel werden meist offengelegt, produzieren dennoch emotionale, atmosphärisch dichte Bilder. Was gefällt Dir am Theater am besten? Theater ist für mich ein urdemokratischer Raum. Spieler:innen wie Publikum atmen für eine bestimmte Zeit dieselbe Luft, tauchen zusammen in Themen, Geschichten und Fragestellungen ein – intellektuell, emotional, humorvoll oder poetisch. Wenn es gelingt, kann die Intensität des Erlebten den eigenen Gedankenraum erweitern, einen Raum für Verständigung schaffen oder Meinungsbildungsprozesse eröffnen.

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ihrer Angstzustände ab. Schließlich gelingt es ihr, eine Stelle als Emp­ fangsdame in einer Zahnarztpraxis zu bekommen. Schon am ersten Tag wird sie jedoch wieder entlassen, weil sie Briefe falsch beschriftet. Sie schließt sich daraufhin im WC der Praxis ein, Tom und seine Mutter müssen sie abholen.

Mirja Biel wird in Kiel geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Theatermalerin am Theater Lübeck studiert sie Neuere Deutsche Literatur, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Berlin und ab 2003 Theaterregie in Hamburg. Mit dem ­bildenden Künstler Joerg Zboralski inszeniert sie von 2008 bis 2014 am Theater Bremen, am Deutschen Theater Göttingen, am Nationaltheater Mannheim und am Theater Lübeck. 2013 wird Mirja Biel Hausregisseurin am Theater Bonn. Außerdem inszeniert sie u.a. am Theater Bremen, Theater und Orchester der Stadt Heidelberg, Staatstheater Oldenburg, Schauspiel Leipzig sowie dem Münchner Volkstheater.

PREMIERE

ENDSTATION SEHNSUCHT

Von Tennessee Williams

Deutsch von Helmar Harald Fischer Inszenierung Mirja Biel Bühne Matthias Nebel Kostüme Sophie Reble Musik Réka Csiszér Premiere 17. Juni 2023, Kleines Haus

Nach dem Vorfall bei dem Poker­ spiel wird Cornelius nahegelegt, zu kündigen. Sein Alkoholismus wird immer schlimmer. Als Rose mit­ erlebt, wie er die Mutter verprügelt, erleidet sie einen hysterischen Zusammenbruch. Sie wird in eine Klinik eingewiesen. In den nächsten Jahren ist sie in verschiedenen Sana­ torien untergebracht, die Angstzustände eskalieren zu Halluzina­ tionen, Wutausbrüchen, schwerem Verfolgungswahn und explizit sexuellen Phantasien. Ihr wird Schizophrenie diagnostiziert, wahr­ scheinlicher ist aber, dass sie an Autismus leidet. Ihre sexuellen Phantasien werden immer stärker. Bei Besuchen der Familie bereitet es ihr Vergnügen, ihre puritanische Mutter mit obszönen Anspielungen zu schockieren. Nach einem besonders schlimmen Besuch läuft die Mutter aus dem Krankenzimmer zum Arzt und schreit: »Machen sie irgendwas, irgendwas, damit sie still ist!« 1937, im Alter von 28 Jahren, nach zahlreichen Aufenthalten in ver­ schiedenen Kliniken, wird an Rose eine Lobotomie vorgenommen – eine der ersten überhaupt. Man nimmt

damals an, dass dieser Eingriff, bei dem die Nervenenden im Gehirn durchtrennt werden, ihrem psy­ chischen Zustand Erleichterung verschaffen würde. Doch neben dem emotionalen Leid und körperlichen Schmerz durch die Operation ver­ liert Rose auch ihre Vitalität und Lebensfreude, sie stumpft regelrecht ab, verblödet. Williams, der zu dieser Zeit in lowa ist, wird erst im Nach­ hinein über den Eingriff informiert und macht sich schwere Vorwürfe. Da auch er an Depressionen leidet, fürchtet er, eines Tages das gleiche Schicksal zu erleiden wie seine Schwester. Er verzeiht seinen Eltern – und sich selbst – diesen Eingriff nie. Für Rose bleibt Tom die wichtigste Bezugsperson. Sie darf nun nicht mehr allein ausgehen, da sie als Folge des Eingriffs häufig epileptische Anfälle bekommt. Er besucht sie häufig, führt sie aus, kauft ihr Geschenke, bringt sie zu sich nach Hause, zahlt das Sanatorium, wo sie sich ihre eigene Welt errichtet. Manchmal denkt sie, sie sei die Königin von England. In seinen Memoiren schreibt Williams: »Es ließe sich schwerlich eine liebens­ wertere und gütigere Monarchin finden als Rose, dazu eine, die eine größere Dame wäre, als Rose es in meinen Augen ist. Schließlich erringt man sich eine hohe Stellung im Leben nicht zuletzt durch die aufrechte Haltung, mit der man schreckliche Schicksalsschläge hinnimmt und überlebt.«


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KUNST BERÜHRT.

Was wären Kunst und Kultur ohne Förderung? Herausragende Kulturinstitute brauchen herausragende Produktionen. Der Kulturfonds Frankfurt RheinMain fördert die Kulturlandschaft der Region seit 2007 mit bisher rund 70 Millionen Euro. Getragen wird der gemeinnützige Fonds vom Land Hessen, von Frankfurt am Main, dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis, Darmstadt, Wiesbaden, Hanau, Bad Vilbel, Offenbach am Main und Oestrich-Winkel. Weitere herausragende Kunst- und Kulturprojekte finden Sie unter www.kulturfonds-frm.de / Facebook / Instagram / Newsletter


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REPERTOIRE ADMISSIONS

KÖNIG LEAR

Joshua Harmon Inszenierung Daniela Kerck

Von William Shakespeare Inszenierung Uwe Eric Laufenberg

CORPUS DELICTI

THE MINUTES – DIE SCHLACHT AM MACKIE CREEK

Von Julie Zeh Inszenierung Daniel Kunze

DER ZERBROCHNE KRUG Von Heinrich von Kleist Inszenierung Uwe Eric Laufenberg

DIE PEST Nach einem Roman von Albert Camus Inszenierung Sebastian Sommer

Von Tracy Letts Inszenierung Daniela Kerck

SCHÖNE NEUE WELT Von Aldous Huxley Inszenierung Malte Kreutzfeldt

TYLL

DREI SCHWESTERN

Nach einem Roman von Daniel Kehlmann Inszenierung Tilo Nest

Von Anton Tschechow Inszenierung Uwe Eric Laufenberg

WHAT DREAMS ARE MADE OF

INSTAME Von Christoph Kohlbacher Inszenierung Christoph Kohlbacher

Ein Liederabend übers Wachen und Schlafen von Vera Mohrs und Florian Mahlberg Inszenierung Florian Mahlberg

KALLDEWEY, FARCE Von Botho Strauß Inszenierung Bernd Mottl

Die Termine der Wiederaufnahmen werden zeitnah bekannt gegeben.

Kunstgefixe

Nachgespräche

Die Theaterwundertütenfete mit Anfassen. Prädikat: besonders bumms! Kunstgefixe ist die Black Box des Schauspiele­ nsembles. Die Wartburg-Reihe präsentiert fix ­produzierte Schauspielkunst mit offenem Ausgang – und anschließend gibt’s immer eine Party mit DJ. Aber Vorsicht: Suchtgefahr!

Kommen Sie ins Gespräch mit den ­K ünstler:innen der Aufführung: bei den Nachgesprächen im Anschluss an ausgesuchte Vorstellungen unserer Neu­inszenierungen.

Theatervermittlung

Kostproben

⊲ Siehe S. 167

Zu ausgewählten Neuproduktionen bieten wir unseren Besucher:innen eine Kostprobe an. Seien Sie bei der Probe dabei und erhalten Sie eine exklusive Einführung durch Mitglieder des Regieteams.

Alle Informationen und ­Termine finden Sie im Monatsleporello.













FOTOS KERSTIN SCHOMBURG KOSTÜM- UND MASKENBILD JANNIK KURZ



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GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES STAATSTHEATERS WIESBADEN E.V. Sie fühlen sich unserem Staatstheater verbunden und möchten seine künstlerische Arbeit fördern? Dann sind Sie genau richtig bei den Wiesbadener Theaterfreunden. GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES STAATSTHEATERS E. V. Wilhelmstraße 47 65183 Wiesbaden Tel. 0611 . 306 868 www.theaterfreunde-wiesbaden.de info @ theaterfreunde-wiesbaden.de VORSITZENDER Helmut Nehrbaß STELLVERTRETERIN Katharina Queck GESCHÄFTSZEITEN Mo 10 – 14 Uhr Mi 17 – 19 Uhr Do 10 – 12 Uhr

Wir engagieren uns durch ideelle und materielle Unterstützung künstle­­ri­­scher Projekte der verschiedenen Sparten des Theaters und bieten ergän­ zende Veranstaltungen zum Spielplan an. Als Mitglied haben Sie k ­ ostenlos exklusiven Zugang zu ausgewählten Endproben im Musik-, Sprech- und Tanztheater und erleben zu Jahresbeginn beim Neujahrsempfang des Staats­ theaters ein besonderes Bühnenprogramm. Bei Premierenfeiern finden Sie leicht Kontakt zu den Mitwirkenden und dem Regieteam. Außerdem erhalten Mitglieder der Theaterfreunde ­vergüns­tigte Konditionen bei etlichen Veranstaltungen des Staatstheaters. Die »theater­ freunde wiesbaden« gehören zu den mitgliederstarken Theaterfreundes­ kreisen in Deutschland und wirken aktiv in deren Dachverband MUTHEA mit. Sie sind ein Freund des Theaters und noch nicht dabei?

Dann werden Sie Mitglied der Theaterfreunde!

THEATERGEMEINDE WIESBADEN E.V. Für alle, die Kultur und schöne Künste lieben. GESCHÄFTSSTELLE DER THEATERGEMEINDE Christian-Zais-Straße 3 Theaterkolonnade 65189 Wiesbaden Tel. 0611 . 30 34 56 Fax 0611 . 30 88 842 info @ theatergemeinde-wiesbaden.de www.theatergemeinde-wiesbaden.de VORSITZENDER Dr. Thomas Weichel STELLVERTRETER Hans Kloos GESCHÄFTSZEITEN Di & Fr 9 – 13 Uhr oder nach Vereinbarung

Wir sind eine Kulturorganisation und bieten unseren Mitgliedern nicht nur flexible Abonnements und Karten zu ermäßigten Preisen, sondern auch zahlreiche Zusatzveranstaltungen. Wir leben Theater und Kultur mit einem bunten Angebot gemeinsamer Aktivitäten.

Zusätzliche Angebote › Theater und Konzerte › Dramaturgie-Gespräche › Lesungen und Weinproben › Diskussionsabende › Museumsführungen › Theaterreisen ... und vieles mehr

Eine Mitgliedschaft bei uns ermöglicht Ihnen Kultur vielfältig zu erleben!


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Wiesbaden Biennale

1.–11. Sept.22

International Arts Festival


108 SINFONIEKONZERTE

Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

1. SINFONIEKONZERT

113 KAMMERKONZERTE

1. KAMMERKONZERT

2. Okt. 2022

2. KAMMERKONZERT

Klavier Claire Huangci Dirigent Johannes Klumpp 21. Sep. 2022

6. Nov. 2022

2. SINFONIEKONZERT

5. Feb. 2023

3. KAMMERKONZERT

Bariton Johannes Martin Kränzle Dirigent Yoel Gamzou 19. Okt. 2022

19. März 2023

3. SINFONIEKONZERT

16. April 2023

Cello Johann Ludwig Dirigent Michael Güttler 16. Nov. 2022

NEUJAHRSKONZERT

Dirigent Albert Horne 1. Jan. 2023

4. SINFONIEKONZERT

Klavier Mūza Rubackytė Dirigentin Keri-Lynn Wilson 11. Jan. 2023

5. SINFONIEKONZERT

Dirigent Yoel Gamzou 1. Feb. 2023

6. SINFONIEKONZERT

Dirigent Michael Güttler 8. März 2023

7. SINFONIEKONZERT

Violine Michael Barenboim Dirigent Alexander Joel 12. Mai 2023

8. SINFONIEKONZERT

Dirigent Johannes Klumpp 21. Juni 2023

4. KAMMERKONZERT 5. KAMMERKONZERT 6. KAMMERKONZERT

4. Juni 2023

7. KAMMERKONZERT

25. Juni 2023

WEIHNACHTS-­ KAMMERKONZERT

10., 11. & 19. Dez. 2022

NEUJAHRS-­ KAMMERKONZERT

14., 15. & 22. Jan. 2023


KONZERT


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Fünf Fragen an …

Michael Güttler

Johannes Klumpp

Albert Horne

1. Michael Güttler: Interessante Frage. Ich habe z. B. noch nie »Otello« ­dirigiert, noch nie die 9. Bruckner, noch nie die »Alpensinfonie«. Das sind natürlich keine unterschätzten Werke, so wie Verdi, Bruckner und Strauss keine unterschätzten Komponisten sind. Wenn es unter­ schätzte Werke gäbe, die den genannten Werken in meinen Augen gleichzustellen wären, dann würde ich mich bemühen, sie zu dirigieren. Ich kenne solche Werke aber nicht und werde deshalb ­versuchen, so bald wie möglich »Otello«, 9. Bruckner, »Alpensinfonie« etc. zu dirigieren.

Welches Werk oder welchen Komponisten / Komponistin halten Sie für unterschätzt und würden Sie gerne dirigieren? Johannes Klumpp: Da ich mich gerade intensiv mit Janáček beschäftige, gibt es natürlich viele Werke von ihm, die ich gerne aufführen würde, zum Beispiel seine Rhapsodie für Orchester »Taras Bulba«. Gerade nehme ich mit den Heidelberger Sinfonikern Haydn-Sinfonien auf und entdecke vor allem frühe Haydn-­ Sinfonien. Das ist phänomenale Musik! Und viele dieser Sinfonien sind kaum bekannt. Die hundertsieben Haydn-Sinfonien sind ein Schatz.

Albert Horne: Ich bin ein großer Fan der Werke des belgischen Kom­po­nisten Nicholas Lens (geb. 1957), und eines meiner Lieblingswerke ist sein Feuer-Requiem »Flamma Flamma« aus dem Jahr 1994, das den ersten Teil der Opern-Trilogie »The Acchaccha Chronicles« darstellt. Eine bahnbrechende Komposition, die die traditionellen Grenzen ­zwischen ernster und populärer Musik überschreitet und eine un­­glaub­­lich emotionale Wirkung hat.


KONZERT

2. MG: Das ist in Kürze schwer zu beant­worten und eigentlich ein lohnens­ wertes Thema für ausführlichste Betrachtungen. Während es viele gute Operndirigenten und -orchester gibt, die auch auf dem ­Konzertpodium höchsten Ansprüchen genügen, so gilt der Umkehrschluß nicht in jedem Falle. Handwerklich, technisch lernt ein Dirigent auf jeden Fall mehr durch das Operndirigieren. Technik ist allerdings, wie überall, so auch in der Musik, nicht alles. Um wirkliche musi­kalische Erlebnisse zu bekom­men, braucht es Hingabe, »Seele«, innere Musikalität. Ohne gute Technik funk­ tioniert das auf dem Konzertpodium gelegentlich durchaus, im Orchester­ graben wiederum sehr selten.

3.

Was ist der Unter­ schied zwischen dem Dirigieren von Konzerten und Opern? JK: Der Hauptunterschied liegt in

AH: Der Aspekt des Dirigierens

der Einstudierung. Im Sinfoniekonzert probt man drei Tage lang und spielt dann direkt das Konzert. In der Oper liegen die Vorstellungen oft weit aus­einander, und es spielen viele Aspekte außerhalb des Orchestergrabens wie die Inszenierung eine Rolle. Im Konzert kann ich mich mehr auf das verlassen, was ich geprobt habe, und die Musiker frei spielen lassen. In der Oper ist natürlich die Koor­ dination sehr wichtig, und man ist viel mehr gefragt, spontan zu reagieren und im Moment zu musizieren.

unterscheidet sich nur wenig, obwohl das Hauptaugenmerk bei einer Oper auf der Gestaltung der Musik zusam­men mit dem visuellen Drama auf der Bühne liegt. Die musikalische Phrasierung, das Tempo und die emotionalen Ausbrüche sind auf die Inszenierung zugeschnitten und sind eine Zusammenarbeit zwischen der musikalischen Leitung, dem Regisseur, dem Bühnenbildner und den Musikern auf der Bühne. Im Konzert hängen diese musikalischen Aspekte ausschließlich von der Vision des Dirigenten und der Solisten ab, die die Musik gemeinsam mit den Orchestermusikern aufgrund ihrer eigenen Interpretation drama­ tisch und emotional gestalten.

Was macht eine gute Dirigentin oder Dirigenten aus?

MG: Unter anderem eine Intuition

JK: Jeden Dirigenten und jede Diri­

für Energieflüsse und deren Über­tra­gungswege. Die von ihm ­ausgehen­den Impulse müssen das Orchester vor dem eigentlichen Spielvorgang erreichen, um Wirkung zu haben. Die zunehmend anzutreffenden »Gleichzeitigen« sind im eigentlichen Sinne keine Dirigenten, sondern Choreografen.

gentin macht etwas anderes gut. Alle, die mich faszinieren, bringen aber ein gewisses Maß an Fleiß mit, den es braucht, um sich eine Partitur ein­ zuverleiben. Für meine eigene Arbeit ist es mir wichtig, die Frage nach dem Warum in der Musik zu stellen, den Komponiervorgang sozusagen umgekehrt zu gehen, bis ich mich natürlich in der Musik bewege.

AH: Eine gute Dirigentin oder Dirigent ist in der Lage, den Musiker:innen starke musikalische Ideen zu vermit­teln, sie von der eigenen Interpre­tation zu überzeugen und damit sicherzu­ stellen, dass das Werk so aufgeführt wird, wie er oder sie es im Ohr hat. Natürlich muss man flexibel sein, erkennen, was nicht funktioniert, und sich entsprechend anpassen, um der Komposition gerecht zu werden und dem Publikum ein befriedi­ gendes, aber interessantes musikali­ sches Hörerlebnis zu bieten.

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4.

Maestro oder Primus inter pares?

MG: Diener am Werk. Die Diktatoren

JK: Ich kenne in meiner Generation gar

sind Mozart, Wagner, Verdi …Was sie wollen, muss man versuchen zu verstehen und zu erfüllen. Beim Durchsetzen ihrer Forderungen gilt es, die richtige Mischung aus Vertrauen, Strenge und freundlichem Bemühen zu finden und das Verbin-­ dende, die Musik, zu stärken. »­ Falsche Kameradschaft« ist genauso wenig zielführend wie »Dompteurgebaren«. Alle wollen Musik machen, so gut wie möglich. Wenn der Dirigent dabei kein Hindernis, sondern ein Syner­ getiker ist, dann hat er seinen Beruf verstanden.

keine »Maestros« mehr. Ein Orches­ter braucht in unterschiedlichen Situa­ tionen eine unterschiedliche Art der Führung. Manchmal braucht es eine große Führungsstärke, jemanden, der Tempo in den Proben macht und eine klare Vorstellung hat. Und in anderen Momenten wollen Musi­ ker:in­nen eingeladen und mitgenom­men werden zum gemeinsamen Musizieren. Es gibt da kein Richtig und Falsch.

5. MG: Ganz grundsätzlich auf eine Rück­kehr zur Normalität in meiner Berufsausübung, in der glühenden Hoffnung, die aktuell lediglich »papierne« Verheißung möge sich dann auch real manifestieren. Dass das Wiesbadener Opernhaus und sein mir sehr ans Herz gewachsenes Orchester bei dieser Rückkehr eine wichtige Rolle spielen, darauf freue ich mich ganz besonders.

AH: Man darf nicht vergessen, dass der Dirigent die volle Verantwortung für das gesamte musikalische Niveau einer Aufführung trägt – am Ende des Tages wird das Publikum den Konzertsaal verlassen und über die Interpretation und Darbietung des Dirigenten sowie das Leistungs­ niveau der Musiker diskutieren. Die Probensituationen sind manchmal nicht ideal – es wird nie genug Proben geben, oder das Spielniveau der Musiker kann schwanken, oder soziale oder politische S ­ ituatio­nen können die Stimmung der Musiker beeinflussen – und es ist daher die Aufgabe des Dirigenten, diese oft stressige Situation zusammen­ zubringen und dem Publikum ein hörenswertes Erlebnis zu bieten. Allerdings ist auch ein Dirigent nur ein Rädchen im Getriebe. Die Zeit der Diktatoren am Dirigentenpult ist längst vorbei.

Worauf freuen Sie sich in der kommenden Spielzeit am meisten? JK: Ich freue mich auf die Opernpro­

AH: Ich freue mich darauf, eines

duktionen, die ich in Wiesbaden ­dirigiere: Der Kosmos Janáček mit dem Janáček-Doppelprojekt faszi­ niert mich gerade am meisten. Der »Rosenkavalier« ist ein Olymp für jeden Dirigenten. »Die lustige Witwe« begleitet mich seit meiner Jugend – als Jugendlicher habe ich als Geiger viel Lehár auf Hochzeiten und ­Ver­anstaltungen in meiner Heimatstadt gespielt. Im Konzert freue ich mich ganz besonders auf Bruckners 5. Sinfonie. Außerhalb Wies­badens werde ich wieder viel Mozart dirigie­ren und mit den Heidelberger ­Sinfonikern weiter an einer Gesamt­ einspielung aller Haydn-Sinfonien arbeiten. Es ist in vielerlei Hinsicht eine tolle Saison!

meiner Lieblingskonzerte zu dirigie­ren – das Neujahrskonzert, mit dem großartigen Hessischen Staats­ orchester. In diesem Jahr habe ich das Glück, auch meinen wunder­ baren Opernchor des Hessischen Staatstheaters zusammen mit dem Chor der Stadt Wiesbaden unter der Leitung von Christoph Stiller dabei zu haben, und wir freuen uns darauf, ein Programm mit Orchesterund Chorwerken zu präsentieren, mit dem wir das neue Jahr garantiert mit Bravour einläuten werden!


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Hessisches Staatsorchester Wiesbaden Das Hessische Staatsorchester Wiesbaden ist das Opern- und Kulturorchester der Hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Mit gegenwärtig rund 78 Planstellen bietet der Klangkörper in der Einstufung eines A-Orchesters alljährlich – neben zahl­­reichen Operndiensten im Staatstheater – auch eine rege Konzerttätigkeit. Neben diversen Kammer- und Sonderkonzerten seiner Mitglieder sind dies insbesondere die Reihe mit Sinfonischen Konzerten im Friedrich-von-Thiersch-Saal im Wiesbadener Kurhaus. Geprägt wird die künstlerische Tätigkeit des Orchesters durch seine intensive Zusammenarbeit mit wechselnden, international renommierten Gastdirigent:innen.


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Der Chor der Stadt Wiesbaden ist der Konzertchor der ­hessischen Landeshauptstadt. Er wurde im Jahre 1847 von Carl Bogler als »Gesang Verein« gegründet und 1854 in »Cäcilien-Verein« umbe­nannt. 1938 erhielt er seinen jetzigen Namen durch Vertrag mit der Stadt Wiesbaden. Der Chor wirkt regelmäßig bei den Sinfoniekonzerten des ­hessischen Staatsorchesters mit. In den letzten Jahren wurden dort unter anderem Händels »Messias«, die zweite Sinfonie von Mahler, Haydns »Jahreszeiten«, »Paulus« und »Die erste Walpurgisnacht« von Mendelssohn-Bartholdy sowie Bruckners »Te Deum« aufgeführt. Außerdem tritt der Chor auch bei anderen Gelegenheiten auf, so etwa gemeinsam mit der Frankfurter Singakademie bei den Rhein-Main-Festspielen 2014 in der Alten Oper in Frankfurt mit einer konzertanten Aufführung des »Parsifal« von Wagner und dem Schicksalslied von Brahms. Im April 2017 fand mit dem Requiem von Maurice Duruflé das erste Konzert in der Wies­badener Bonifatiuskirche statt. Im Februar 2018 war der Chor auf Einladung von »Distinguished Concerts International« bei einer Aufführung des DurufléRequiems in der New Yorker Carnegie Hall dabei. Seit Herbst 2014 gibt es neben dem Hauptchor auch einen Kammer­ chor, der projektweise besetzt wird. Dieser trat im Dezember 2014 beim Weihnachtskonzert des Hessischen Staatsorchesters mit der »Ceremony of Carols« von Benjamin Britten auf, brachte beim Herbstkonzert 2015 Quartette von Brahms zur Aufführung und bestreitet regelmäßig einen Teil des Programms bei den Adventskonzerten des Stadtchores.

Wenn Sie am Mitsingen auf anspruchsvollem Niveau interessiert sind, laden wir Sie herzlich zu einer unverbindlichen Chorprobe ein.

Kontakt & Informationen Carmen Böhm | Tel. 0163 . 465 26 14 kontakt @ chor-der-stadt-wiesbaden.de www.chor-der-stadt-wiesbaden.de

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Sinfoniekonzerte Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

1. Sinfoniekonzert Ludwig van Beethoven Ouvertüre Nr. 3 zur Oper »Leonore« op. 72 Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58 Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« Klavier Claire Huangci Dirigent Johannes Klumpp

»Die ›Eroica‹ von Beethoven faszi­niert mich in die tiefsten Tiefen. So stark und so zerbrechlich gleich­zeitig. So düster und so hoffnungsvoll euphorisch. So idealistisch und so zutiefst real. Ein Kosmos Mensch­lichkeit. Was für ein Über-Werk!« Johannes Klumpp

Termin 21. Sep. 2022, 19.30 Uhr

2. Sinfoniekonzert Richard Strauss Don Juan op. 20 Gustav Mahler Kindertotenlieder Johannes Martin Kränzle Mutationes. Memento Coronae (Uraufführung) Richard Strauss Tod und Verklärung op. 24, TrV 158 Bariton Johannes Martin Kränzle Dirigent Yoel Gamzou

»In diesem Programm erleben wir zwei Extreme – vom Don Juan, der fürs Carpe Diem steht, für die Auskostung jedes Momentes und jedes Erlebnisses, bis zu den Kindertotenliedern, die sich mit allen Facetten von Trauer befassen. Besonders freue ich mich auf Johannes Martin Kränzle, der an diesem Abend sowohl als Bariton wie auch als Komponist einer Uraufführung zu erleben ist.« Yoel Gamzou

Termin 19. Okt. 2022, 19.30 Uhr

3. Sinfoniekonzert Michail Glinka Ouvertüre zu »Ruslan und Ljudmila« Dmitri Schostakowitsch Cello Konzert Nr. 1 Es-Dur op. 107 Sergei Rachmaninow Sinfonie Nr. 2 e-Moll op. 27 Cello Johann Ludwig Dirigent Michael Güttler Termine Proben ab 14. Nov. 2022 Konzert am 16. Nov. 2022, 19.30 Uhr

»›Volksfeinde‹, ›Verräter‹, Diener der Macht, Nationalisten: russische Künstlerschicksale exemplarisch im Spannungsfeld zwischen äußerer und innerer Emigration.« Michael Güttler


KONZERT

Neujahrskonzert Dirigent Albert Horne Chor des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden & Chor der Stadt Wiesbaden Termin 1. Jan. 2023, 17 Uhr

4. Sinfoniekonzert Kaija Saariaho Du cristal Edvard Grieg Klavierkonzert a-Moll op. 16 Jean Sibelius Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Klavier Mūza Rubackytė Dirigentin Keri-Lynn Wilson Termin 11. Jan. 2023, 19.30 Uhr

5. Sinfoniekonzert Johannes Brahms Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73 Edward Elgar Variations on an Original Theme »Enigma Variations« op. 36 Dirigent Yoel Gamzou Termin 1. Feb. 2023, 19.30 Uhr

»Ein Konzert voller nostalgischer Erinnerungen … Als junge Musikerin spielte ich die bravouröse Anfangs­ passage von Griegs Klavierkonzert immer wieder und hörte Sibelius’ 2. Sinfonie auf meinen Wanderungen durch die verschneiten kanadischen Rocky Mountains. Zusammen mit dem mitreißenden ›Du Cristal‹ ist es ein perfektes romantisches Programm, um das Wiesbadener Publikum im Winter zu erwärmen!« Keri-Lynn Wilson

»Ich freue mich sehr, Brahmsʼ zweite Symphonie in diesem Konzert zum ersten Mal zu dirigieren. Unsentimental, oft sehr introvertiert und extrem poetisch, ist diese Symphonie frei von jeglichem Effekt oder Pathos. Elgar ist für mich das Gegenteil von Brahms – nach außen wirkt er vielleicht effektbeladen, aber dahinter steckt eine tiefe Melancholie und Einsamkeit die mich extrem berührt.« Yoel Gamzou

6. Sinfoniekonzert Darius Milhaud La création du monde op. 81a Maurice Ravel La Valse Igor Strawinsky L’Oiseau de feu (»Der Feuervogel«, 1910) Dirigent Michael Güttler Termin 8. März 2023, 19.30 Uhr

»Allesamt in engem, geradezu simultanem, zeitlichen Zusammen­hang und in Verbindung mit der stark russisch geprägten Pariser Ballettszene entstanden, stellen diese Ballettmusiken Gipfelwerke im Schaffen der jeweiligen Komponisten dar und haben seit Jahrzehnten einen Spitzenplatz im internationalen Konzertrepertoire inne.« Michael Güttler

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7. Sinfoniekonzert Modest Mussorgski Eine Nacht auf dem kahlen Berge Peter Tschaikowski Violinkonzert D-Dur op. 35 Leoš Janáček Sinfonietta op. 60 Violine Michael Barenboim Dirigent Alexander Joel Termin Konzert am 12. Mai 2023, 19.30 Uhr

8. Sinfoniekonzert

»Janáčeks ›Sinfonietta‹ ist ein Werk, dass ich schon lange dirigieren wollte. Dieses geniale Spätwerk strahlt einen Optimismus aus, den wir derzeit alle gut gebrauchen können. Mit Tschaikowskis Violinkonzert steht ein Klassiker auf dem Programm, der nach Generationen von Interpreten, die über ihn hinweggegangen sind, immer noch und immer wieder neu zu entdecken ist.« Alexander Joel

»Bei Bruckner interessiert mich weniger das Laute, Blechige, Bepanzerte, sondern vielmehr das Nuancierte, das Feine, das Menschliche. All das liegt auch in seiner Musik. Phrasierter Bruckner, klangfarbenreich und vielschichtig – da geht mir das Herz auf.«

Xavier Montsalvatge Desintegració Morfològica de la Xacona de J. S. Bach Anton Bruckner Sinfonie Nr. 5 B-Dur, WAB 105 Dirigent Johannes Klumpp

Johannes Klumpp

Termin 21. Juni 2023, 19.30 Uhr

Die Sinfoniekonzerte finden im ­Friedrich-von-Thiersch-Saal des ­Kurhauses Wiesbaden statt. Extras

Konzert­einführungen Vor allen Sinfoniekonzerten findet jeweils 45 Minuten vor Beginn eine Konzerteinführung im Friedrich-vonThiersch-Saal statt.

Junges Konzert ⊲ Siehe S. 164 www.facebook.com/ hessisches.staatsorchester


KONZERT

Vorgestellt TEXTE CONSTANTIN MENDE

Kaija Saariaho

Johannes Martin Kränzle

Kaija Saariaho gehört zu der kleinen Gruppe finnischer Komponist:innen und Künstler:innen, deren Werke inter­ nationalen Ruhm erlangt haben. Kaija Saariaho studierte Komposition in Helsinki, Freiburg und Paris, wo sie seit 1982 auch lebt. Ihre Forschung am IRCAM (Institute for Research and Coordination in Acoustics/Music) hatten großen Einfluss auf ihr musikalisches Schaffen. Ihre Werke zeichnen sich durch einen schwelgerischen, aber auch mysteriösen Charakter aus, der durch die Kombination von Livemusik mit elektronischen Klängen entsteht. Auch wenn ein Großteil von Kaija Saariahos Repertoire Kammer­ musik umfasst, hat sie sich seit Mitte der neunziger Jahre größer besetzten Werken zugewandt. Entstanden sind beispielsweise die Opern »L’amour de loin« und »Adriana Mater« oder das Oratorium »La Passion de Simone«.

Johannes Martin Kränzle, in Augsburg geboren, ist besonders durch die intensive musiktheatralische Ausdeu­tung komplexer Charaktere bekannt geworden und gehört zu den führenden Baritonisten seiner Generation. Zunächst studierte er Violine und Musiktheaterregie, danach Gesang bei Martin Gründler in Frankfurt. Die Opernhäuser Dortmund, Hannover und Frankfurt waren seine Stationen im Festengagement.

Im 4. Sinfoniekonzert 2022.2023 führt das Hessische Staats­ orchester unter der Leitung von Keri-Lynn Wilson eines ihrer erfolgreichsten Werke auf. Das Orchesterwerk »Du cristal« ist inspiriert von Henri Atlans Essay »Entre le cristal et la fumée«. Ebenso wie Atlan ist Saariaho beein­ flusst von Natureindrücken, aber ebenso von Wissen­schaft und Technik. Daher verbindet sie in ihren Komposi­ tionen häufig Naturgeräu­ sche und am Computer und Synthesizer erschaffene Klänge. Keri-Lynn Wilson kombiniert Saariahos Werk mit dem eines anderen großen finnischen Kompo­ nisten: Jean Sibelius. Ob sich Saariaho als finni­ sche Komponistin in der Tradition Sibelius’ sieht? »Sibelius ist für jeden fin­ nischen Komponisten sehr wichtig. […] Einige Leute meiner Generation und der Generationen vor uns hatten das Gefühl, dass der Einfluss sehr niederdrückend und übermächtig ist. Doch ich spürte eine solche Beklemmung nie wirklich. […] Da meine Musik meine Person reflek­tiert, dürfte auch die Musik in dieser Art und Weise f­i nnisch sein. Der musikalische Ausdruck und der Weg, in die Tiefe zu gehen und große Formen mit langen Zeitspannen zu bilden, das alles ist, denke ich, sehr nordisch.«

Er ist regelmäßig an den großen Opernhäusern zu Gast: an der Metropolitan Opera New York, an der Mailänder Scala, am Royal Opera House London, an der Opéra National de Paris, am Teatro Real Madrid, in Zürich und Genf, bei den ­Salzburger- und Bregenzer Festspielen, beim Glyndebourneund Luzern- Festival, in Berlin, München, Hamburg, Köln, Stuttgart, in San Francisco, Kairo, Antwerpen, Spoleto, Sofia, Tel Aviv, Tiflis und Tokyo. Seit Beginn seiner Karriere als Sänger ist er auch als Kom­ponist aktiv. 1997 wurde seine Komposition, die Kam­ meroper »Der Wurm«, beim Kompositionswettbewerb in Berlin ausgezeichnet und uraufgeführt. 2016 kompo­ nierte er den Zyklus »Lieder um Liebe« nach Brechts Liebes­gedichten. Über seine »Mutationes«, die im 2. Sinfonie­­ konzert der Spielzeit 2022.2023 vom Hessischen Staats­orchester unter der Leitung von Yoel Gamzou uraufgeführt werden, schreibt Kränzle: »Ich möchte Sie zu einer ­Hörreise einladen. ›Mutationes‹ ist eine Komposition, die ein melodisches Grundthema (Materia) mit ganz strengen, fast wissenschaftlichen Mitteln variiert.« Im selben Konzert ist Kränzle auch als Solist mit Gustav Mahlers »Kindertotenliedern« zu erleben.

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Lieder-Soireen Liedgesang ist die Kunst, in wenigen Minuten ganze Geschichten entstehen zu lassen, die die Zuhörer:innen ebenso ergreifen wie ein ganzer Opernabend. In der Tradition der Abendgesellschaften des 19. Jahrhunderts stehen die Lieder-Soireen, zu denen die Sängerinnen und Sänger des Opernensembles des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden in der Spielzeit 2022.2023 monatlich montags einladen. Im Prunkfoyer präsentieren sie sich mit bekannten und noch zu entdeckenden Kunstliedern. Im Ticket inbegriffen sind ein Glas Wein und Canapés, die in der Pause serviert werden.

Lieder-Soiree mit

Christopher Bolduc Termin 17. Okt. 2022, 19 Uhr

Silvia Hauer

Termin 7. Nov. 2022, 19 Uhr

Darcy Carroll Termin 9. Jan. 2023, 19 Uhr

Young Doo Park Termin 6. März 2023, 19 Uhr

Anastasiya Taratorkina Termin 27. März 2023, 19 Uhr

Marco Jentzsch

Termin 5. Juni 2023, 19 Uhr

Anastasiya Taratorkina

Benjamin Russell

Christopher Bolduc

Termin 3. Juli 2023, 19 Uhr Benjamin Russell Silvia Hauer

Young Doo Park Marco Jenztsch

Darcy Carroll


KONZERT

Kammerkonzerte Liebe Freund:innen der Kammermusik, wir hoffen, Sie in der neuen Spielzeit wieder im voll besetzten Foyer begrüßen zu dürfen. Zu Ehren von Astor Piazzolla starten wir unsere Kammermusikreihe mit »Tango«, einer ebenso leidenschaftlichen wie beschwingten Reise in die Welt des Tanzes. Im November lernen Sie unsere Orchesteraka­ demisten kennen, sie werden mit Tubist Roland Vanecek ein bunt gemischtes Programm quer durch alle musikalischen Genres präsentieren. In unseren Weihnachtskammerkonzerten ist wie jedes Jahr Schauspielkollege Uwe Kraus zu Gast, der besinnliche und festliche Kammer­ musik mit dazu passenden Texten und Geschichten bereichert. Im neuen Jahr dürfen natürlich die Neujahrs­ konzerte nicht fehlen, Walzer, Polka und alles was ins Ohr geht steht auf dem Programm. Weiter geht es im Februar mit einem TrioKammerkonzert: Oboe, Horn und Klavier mit Stücken aus der Romantik von Carl Reinecke und Heinrich von Herzogenberg. Wir bleiben in der Romantik, nur die Besetzung ist deutlich größer beim »Tchaikovsky Project« im März. Es erklingen »Souvenir de Florence« und die Streicherserenade, gespielt vom Rheingau Chamber Orchestra. »Crossover« haben wir unser 5. Kammerkonzert betitelt, die Posaune in unterschiedlichen Kombinationen mit Klarinette, Klavier und Schlagzeug mit Werken von Daniel Schnyder stehen im Fokus.

Holzbläserquintette von Ibert, Ligeti, ­Hindemith und Klughardt gibt es im Juni zu hören. Abge­rundet wird die Spielzeit mit einem anspruchs­ vollen Streichquartett-Programm: Das Lilien­ quartett hat sich Streichquartette von Haydn, Janáček und Zemlinsky ausgesucht. Für unsere jungen Zuhörer finden im November und März zwei Kinderkammerkonzerte statt, mit spannenden, lustigen und nachdenklichen musikalischen Geschichten aus aller Welt. Judith Oberndorfer Jens Hentschel André van Daalen Organisator:innen der Kammermusik

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1. Kammerkonzert »Tango« zum 30. Todesjahr von Astor Piazzolla

Astor Piazzolla Tango Ballett für Streichquartett Astor Piazzolla Las Cuatro Estaciones Porteñas, Bearbeitung für Streichquartett bzw. Klaviertrio Peter Ludwig Tango E, Milonga Mit Judith Oberndorfer und Svantje Wolf Violine, Wolfgang Grabner Viola, Tobias Galler Violoncello, Waldemar Martynel Klavier Termin 2. Okt. 2022, 11 Uhr

2. Kammerkonzert

Tubist Roland Vanecek und die Akademist:innen des Hessischen Staatsorchesters mit einem Überraschungsprogramm

4. Kammerkonzert

7. Kammerkonzert

Peter Tschaikowski Souvenir de Florence op. 70 (Fassung für Kammerorchester) Streicherserenade op. 48

Leoš Janáček Streichquartett Nr.1 »Kreutzersonate«

»The Tchaikovsky Project«

Mit Rheingau Chamber Orchestra: Alexander Bartha | Svantje Wolf | Igor Mishurisman | Maryna Veremeeva, Uta Lorenz | Judith Oberndorfer | Anne - Catherine Eibel | Amelie Huang Violine, Tilman Lauterbach, Esther Becker | Nina Torborg - Hunck Viola, Johann Ludwig | Tobias Galler Violoncello, Eunseon Kim Bass, Julia Okruashvili Cembalo Leitung Daniel Geiß Termin 19. März 2023, 11 Uhr

5. Kammerkonzert

Termin 6. Nov. 2022, 11 Uhr

»Crossover« Werke von Daniel Schnyder

3. Kammerkonzert

Worlds Beyond für Bassposaune, Klarinette und Klavier

Carl Reinecke Trio op. 188 a-moll für Oboe, Horn und Klavier

Jean-Michel Damase Trio für Oboe, Horn und Klavier Heinrich von Herzogenberg Trio für Oboe, Horn und Klavier Mit André van Daalen Oboe, Jens Hentschel Horn, Erika Le Roux Klavier Termin 5. Feb. 2023, 11 Uhr

Carmen Suite für Posaune, Klarinette und Klavier Agitata da due venti für Bass­posaune, Klarinette und Klavier

Joseph Haydn Streichquartett D-Dur op. 20 Nr. 4

Alexander von Zemlinsky Streichquartett Nr. 1 Mit Lilienquartett: Svantje Wolf und Nicole Windolf Violine, Kristof Windolf Viola, Susanne Tscherbner Violoncello Termin 25. Juni 2023, 11 Uhr

WeihnachtsKammerkonzert

Weihnachtliche Kammermusik und Lesungen von Uwe Kraus Termine 10. & 11. Dez. 2022, 15 Uhr, Foyer, 19. Dez. 2022, 19.30 Uhr, Großes Haus

NeujahrsKammerkonzert Musikalische Neujahrsgrüße der Kammermusikvereinigung Termine 14. Jan. 2023, 15 Uhr, 15. & 22. Jan. 2023, 11 Uhr

Suite für Posaune, Bassposaune, Klarinette und Schlagzeug Mit Adrian Krämer Klarinette, Christoph Paus und Tobias Hildebrandt Posaune, Erika le Roux Klavier Termin 16. April 2023, 11 Uhr

6. Kammerkonzert

Jaques Ibert Trois pièces brèves Paul Hindemith Kleine Kammermusik August Klughardt Quintett op. 79 György Ligeti Six Bagatelles Mit Jessica Jiang Flöte, Adrian Krämer Klarinette, Peter Brechtel Fagott, Jonas Finke Horn Termin 4. Juni 2023, 11 Uhr

Kammer­konzerte für Kinder ⊲ Siehe S. 165


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Fit für die Zukunft Die Nachwuchsförderung liegt dem Hessischen Staatsorchester Wiesbaden besonders am Herzen.

KONTAKT

Orchesterakademie des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden am Staatstheater Wiesbaden e. V. Christian-Zais-Str. 3, 65189 Wiesbaden Geschäftsstelle | Tel. 0611 . 132 256 info @ orchesterakademie-wiesbaden.de www.orchesterakademie-wiesbaden.de

Dieses Anliegen verfolgt die 2010 gegründete Orchesterakademie, die sich die konse­quente Förderung junger Musikerinnen und Musiker zu hochqualifizierten Orchestermusiker:innen zum Ziel gesetzt hat. Um sich in einem Probespiel gegen die Konkurrenz durchzusetzen und den gestei­ gerten Qualitätsansprüchen der Orchester gerecht zu w ­ erden, sind heute Praxiserfahrung und weitergehende ­Fähigkeiten gefragter als je zuvor. Diese werden in der Orchesterakademie ver­mittelt: Die Akademist:innen werden durch qualifizierten Einzelunter­richt gezielt auf Probespiel und das Berufs­ leben vorbereitet. Durch die zusätzliche praktische Arbeit im Orchesteralltag erhalten sie wertvolle Einblicke in die Arbeitsweise eines Orchesters. Der­ zeit werden bis zu elf junge Musikerinnen und ­Musiker in die Orchester­ akademie aufgenommen. Sie können die Arbeit der Akademie durch Ihre Mitgliedschaft unter­ stützen! Ein Mitgliedsantrag steht auf unserer Homepage zum Herunter­ laden zur Verfügung.

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Wir & Sie Der Förderverein unterstützt das Hessische Staatsorchester Wiesbaden. Werden Sie Mitglied des Fördervereins und ermöglichen Sie: › die Verpflichtung prominenter Solistinnen und Solisten sowie Dirigentinnen und Dirigenten. › Kinder­, Jugend­ und Familienkonzerte, um bereits eine junge Zielgruppe früh für das ge­ meinsame Live­Klangerlebnis zu begeistern und das Interesse am aktiven Musizieren zu wecken. › jungen Musikerinnen und Musikern ein Stipendium in der Orchesterakademie. › die Anschaffung neuer Instrumente. Sprechen Sie uns an: Förderverein Hessisches Staatsorchester Wiesbaden e. V. | Am Melonenberg 12, 65187 Wiesbaden T 0611.580 882 36 | FVOrchesterWI@gmx.de | www.foerderverein-staatsorchester-wiesbaden.de


PREMIEREN 120

V/ERTIGO

Choreografien von Damien Jalet und Imre & Marne van Opstal 121

TIMELESSNESS

Choreografien von u.  a. Xie Xin

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gerade NOW

Zeitgenössische Choreografien 123

STARTBAHN FLUXUS

Choreografien von Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts WIEDERAUFNAHME

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DER NUSSKNACKER

Ballett von Tim Plegge mit Musik von Peter Tschaikowski


BALLETT


118 INTERVIEW

NEUE IMPULSE SETZEN Interview mit Ballettdirektor Bruno Heynderickx

INTERVIEW LUCAS HERRMANN FOTO DE-DA PRODUCTIONS

Worauf darf sich das Wiesbadener Publikum in dieser Spielzeit freuen? Seit der Gründung vom Hessischen Staatsballett ist das Konzept der Vielfalt in der »DNA« der Kompanie verankert. Vielfalt in Stil, Format und Ausdruck der verschiedenen Tanzstücke. Ein roter Faden waren dabei bisher Tim Plegges zeitgenössische Ballette. Diese Facette des Tanzes mussten wir jetzt neu verhandeln. Ich freue mich darum sehr, dass wir für den Doppelabend »Timelessness« mit »Timeless« eine Arbeit der chinesischen Choreografin Xie Xin präsentieren können. Xies Stücke sind von poetischer Tiefe, deren fließende Bewegungssprache die internationale Tanzszene zukünftig prägen wird. Wir stellen »Timeless« noch eine weitere Kreation von choreografischem Weltrang zur Seite. Darüber hinaus werden wir eine große Bandbreite spannender, innovativer und zum Nachdenken anregende Tanzposi­ tionen in unseren Doppelabenden und Gastspielen zeigen. Gibt es ein Spielzeitthema? Nach dieser relativ schwierigen Covid-Zeit, in der es so viele Heraus­ forderungen auf allen Ebenen gab und die es extrem verkompliziert hat, so etwas wie Normalität in unsere Arbeitsweise zu bringen, möchten wir

uns auf die Möglichkeiten konzentrieren, die die »Suche nach einer neuen Normalität« bietet. Ein gesellschaft­ liches Thema, über das während dieser Pandemie viel gesprochen wurde. Ich denke also, dass das Setzen neuer Impulse, vielleicht kein »Thema« ist, aber definitiv eine Leitlinie für diese Spielzeit darstellen wird. Hierdurch wollen wir die Erfahrungswelt für unser Publikum erweitern und hof­ fentlich auch neue Zuschauer:innen für unsere Arbeit begeistern.

Nach welchen Kriterien wurden die Stücke und Choreograf:innen ausgewählt? Es gibt immer mehrere Kriterien, die bei der Auswahl von Stücken sowie den zu beauftragenden Cho­ reograf:innen wesentlich sind. Für mich ist das wichtigste Kriterium, ob die Arbeit und der Kreationsprozess dieser oder jener Choreograf:in sowohl uns (das Ensemble) als auch unser Publikum künstlerisch bereichern. Das ist eine schwierige Frage, für die


Galerie

»DIE SUCHE NACH EINER NEUEN NORMALITÄT« es lohnt, sich genug Zeit zu nehmen. Vor vielen Jahren hatte ich die Ehre und das Privileg, Möglichkeiten zu eröffnen und die Sichtbarkeit für die Arbeit einer der derzeit einfluss­ reichsten zeitgenössischen Choreo­ graf:innen zu schaffen. Daher sehe ich es als eine der Pflichten in meiner Position, durch den Zugang zu insti­ tutionalisierten Ressourcen immer wieder Möglichkeiten für neue Stimmen im Tanz zu schaffen. Denn wären diese Möglichkeiten nicht gegeben, würde die Entwicklung des Tanzes stagnieren. Ein Fokus liegt somit auf jungen choreografischen Positionen. Allerdings haben alle dieser Choreograf:innen, die in dieser Spielzeit für uns kreieren werden, trotz ihrer Einstufung als »jung« bereits eine beachtliche Reputation innerhalb der Tanzszene inne. Es wird auch wieder eine neue Ausgabe von »Startbahn« mit Choreografien von Tänzer:innen unseres Ensembles geben. »Startbahn« findet dieses Mal im Rahmen des »Kultursommers 2023« statt. Dieser beschließt ein großes Fluxus-Jubiläumsjahr der Stadt Wiesbaden. Es war inspirierend, mehr über dieses Projekt zu erfahren, in das viele Institutionen einbezogen sind. Als ich ein besseres Verständnis über die Fluxus-Bewegung bekommen hatte, von dem wunderbaren Buch von Alison Knowles zum Leben von Yoko Ono und anderen Künstler:innen dieser Richtung erfuhr und darüber

hinaus lernte, dass Wiesbaden ein wichtiges Zentrum für die Entwicklung dieser Bewegung war, fand ich es einen guten Rahmen für die Kreativität unserer Tänzer:innen. Die Fluxus-Prinzipien lassen genügend Raum zur Erneuerung und dienen gleichzeitig als Inspiration für unser Ensemble. Kannst du auch schon etwas zum Tanzfestival Rhein-Main sagen? Vom 27. 10. bis 13. 11. feiert das Tanz­ festival Rhein-Main seine 7. Ausgabe. Die Eröffnung findet in Frankfurt statt, aber wie bei den vorherigen Ausgaben werden wir auch wieder exzellente Tanzproduktionen nach Wiesbaden, Darmstadt und Offenbach bringen. Derzeit stellen wir das Programm noch zusammen, daher kann ich noch nichts Konkretes verraten. Was ich aber sagen kann, ist, dass wir uns anders als im letzten Jahr entschieden haben, den Tanztag Rhein-Main wieder in das Festival zu integrieren.

Einrahmung

Restaurierung

Worauf freust du dich besonders in dieser Spielzeit? Dass unser Ensemble und die Kom­ panien, die wir einladen, wieder vor einem vollen Haus auftreten dürfen; die Energie in der Interaktion des Publikums mit dem, was auf der Bühne passiert, zu spüren, diese nicht in Worte zu fassende Kommunikation zu erleben, wünsche ich mir sowohl für uns, vor allem aber auch für unser Publikum. Faulbrunnenstr. 11 65183 Wiesbaden Di bis Fr 10 – 18 Uhr

Tel: 0611 304721 kunst-schaefer .de Sa 10 – 14 Uhr


120 PREMIERE

V/ERTIGO Choreografien von Damien Jalet und Imre & Marne van Opstal Existenzielle Erfahrungen offenbaren sich im Spannungsfeld simultaner Dualitäten. Mit der deutschen Erstaufführung von »Skid« des renommierten Choreografen Damien Jalet und einem Auftragswerk der beiden aufstrebenden Choreograf:innen Imre & Marne van Opstal zeigt das Hessische Staatsballett in »V/ertigo« den Menschen in Extremsituationen eines ungewissen Lebens. Zwischen dem Wunsch aufzusteigen und der Angst vor dem Fallen setzt »Skid« die Tänzer:innen dem Gesetz der Schwerkraft aus und im Sinne einer Poesie des Widerstands in Bewegung; auf einer um 34 Grad abgewinkelten Plattform, die direkt in den Orchestergraben eintaucht. Das Set der New Yorker Künstler Jim Hodges und Carlos Marques da Cruz ist inspiriert von der Messung der Gravitationsbeschleunigung der Erde von 9,8 Metern pro Sekunde. Mit nur zwei Eingängen in den abgewinkelten Raum, von oben und unten, ziehen die Tänzer:innen physische Handlungs­ linien zwischen Erscheinen und Verschwinden. Der menschliche Körper wird zum Knotenpunkt von Wille, Widerstand, Zusammenbruch und Resilienz – in einer Welt, in der die körperliche Beziehung zu anderen oft der einzige Trost gegen den Abgrund der Leere ist.»Skid« ist nach der für den Theaterpreis »Der Faust« 2017 nominierten Choreografie »Thr(o)ugh« die zweite Zusammen­ arbeit des Hessischen Staatsballetts mit dem belgischen Ausnahmechoreografen Jalet. Das niederländische Geschwisterpaar Imre & Marne van Opstal sind die Shootingstars in der europäischen Tanzszene. Nach einer tänzerischen Karriere bei NDT 1 & 2 (Nederlands Dans Theater) und Batsheva Dance Company begannen sie ab 2014 eigene Choreografien für NDT 1 & 2 oder Rambert Dance Company in London zu kreieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Ensemble des Hessischen Staatsballetts und unter Einbezug von Chören erforschen die beiden Choreograf:innen in »I’m afraid to forget your smile« den Moment des Loslassens als einen Übergangszustand in der Hingabe an den Verlust. An diesem Treffpunkt des Physischen mit dem Flüchtigen, blitzt der Moment auf, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Ein Moment so greifbar und vergänglich zugleich. Skid Choreografie Damien Jalet Bühne Jim Hodges mit Carlos Marques da Cruz Musik Fennesz (mit Schleifen von Mahler), zusätzliche Musik von Marihiko Hara Kostüme Jean Paul Lespagnard Licht Joakim Brick I’m afraid to forget your smile Choreografie Imre & Marne van Opstal Bühne & Licht Tom Visser Dramaturgie Lucas Herrmann

Wiesbadener Premiere 28. Okt. 2022, Großes Haus


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PREMIERE

TIMELESSNESS Choreografien von u. a. Xie Xin Zwei zeitgenössische Tanzpositionen zeigt das Hessische Staatsballett in dem Doppelabend »Timelessness«. »Timeless« der chinesischen Choreografin Xie Xin erzählt von der Begegnung miteinander und dem Eintauchen in die umgebende Welt. Der Mensch schreibt sich ein in eine zeitlose Ebene bestehender Existenz. In impulsartigen Gruppenformationen verschmelzen die Tänzer:innen zu einem Gesamtkörper, der sich, zwischen Elastizität und Eleganz changierend, anmutig durch den Raum bewegt. Es entstehen Kalligrafie-ähnliche Körperlandschaften, gezeichnet aus der Erinnerung des Herzens. Die Choreo­ grafie von »Timeless« wird begleitet von einer live eingespielten Auftragskomposition aus Streichinstrumenten und Piano des chinesischen Komponisten Sylvian Wang. Xie Xin ist eine der gefragtesten Choreografinnen Asiens. Seit dem Jahr 2014 tourt sie mit ihrer eigenen Kompanie, dem XieXin Dance Theatre weltweit. In der Spielzeit 2018/2019 zeigte Xie in Wiesbaden das Gastspiel »From In« im Kleinen Haus und entwickelte anschließend das Kurzstück »Spe­ cial Moment« für den vierfachen Tanzabend »Shortcuts« in der Wartburg. Mit »Timeless« präsentiert die Chinesin erstmals ein großformatiges Auftragswerk dem Wiesba­ dener Publikum, ehe sie als erste asiatische Choreografin überhaupt die Möglichkeit bekommt, an der weltbe­ rühmten Pariser Oper zu kreieren.

Mangiare è un’esigenza, godere è un’arte. – La Rochefoucauld

Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst.

Neben »Timelessness« wird noch ein zweites zeitgenössi­ sches Tanzstück renommierter Couleur dem Aspekt der subjektiven Wahrnehmung von Zeit eine weitere Facette entlocken. Timeless Choreografie Xie Xin Musik Sylvian Wang Musikalische Einrichtung & Leitung Christoph Stiller Bühne Hu Yanjun Assistenz Bühne Li Feng Kostüm Li Kun Probenleitung Jaione Zabala Martin Dramaturgie Lucas Herrmann Es tanzt das Hessische Staatsballett Es spielt das Hessische Staatsorchester Wiesbaden

LITTLE ITALY Wiesbadener Premiere 8. April 2023, Großes Haus

Burgstraße 1-3 65183 Wiesbaden 0611 / 88 00 75 09 www.littleitaly-wiesbaden.de Mo – Sa 11:00 – 23:00 Uhr So 12:00 – 21:00 Uhr Durchgehend warme Küche.


122 PREMIERE

gerade NOW Zeitgenössische Choreografien Jetzt ist die Zeit, just in diesem Moment, gerade NOW. Wir brauchen Positionen. Nicht gestern und auch nicht morgen, sondern gerade NOW. Von ganz weit her und von vor der Tür, national, international, Hauptsache wunderbar, gerade NOW. Glamour gerne, Hammer immer, en vogue und ein bisschen vage, mit weniger Apokalypse, da sind wir d`accord, gerade NOW. Bei dem ganzen Krieg und dem ganzen anderen. Es brennt überall. Brennen wir mit für das, was wir tun, gerade NOW. Machen wir das Beste draus, seien wir zeitgenössisch, bleiben im Hier und Jetzt, gerade NOW. Da denke ich an dich und an dich und an dich. Check mal deine Dispo. Du auch und du auch. Ist da ein Slot? Gerade NOW? Wäre doch schön, wenn wir was machen würden. Gerade NOW sollten wir was tun. Das Hessische Staatsballett zeigt in dem Mehrfachabend »gerade NOW« verschiedene Arbeiten zeitgenössischer Choreograf:innen. Vom kreativen Experiment bis zum existenziellen Statement reichen die Tanzpositionen, wenn es darum geht, sich gerade NOW in einer Zeit der Verunsiche­ rung dem Gedanken an Fortschritt zuzuwenden. Es tanzt das Hessische Staatsballett

Wiesbadener Premiere 27. Mai 2023, Kleines Haus


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PREMIERE

STARTBAHN FLUXUS Choreografien von Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts Das »Startbahn«-Format geht in die nächste Runde. Nach seinen sehr erfolgreichen Ausgaben im Jahr 2020 und seiner digitalen Webversion »Startbahn 2021« zeigt sich der kreative Reichtum unseres aus vielen künstlerischen Einzelstimmen bestehenden Ensembles auch in dieser Spielzeit. Im Rahmen des »Kultursommers 2023« und vor dem Eindruck des Jubiläumsjahres zum 60-jährigen Entstehen der Fluxus-Bewegung in Wiesbaden im Jahr 2022 beziehen sich die choreografischen Arbeiten dieser »Startbahn« unter dem Titel »Fluxus« mit der gleichnamigen Kunstrichtung. Die Fluxus-Bewegung sorgte in den 1960er Jahren gattungsübergreifend für Furore und stellte den herkömmlichen Kunstwerkbegriff in Frage durch eine Fokussierung auf die schöpferische Idee und ihren Entstehungsprozess bei gleichzeitiger Durchdringung von Kunst und Leben. Die Tänzer:innen des Hessi­ schen Staatsballetts setzen sich mit dem künstlerischen Reichtum dieser Avantgardeströmung und den mit ihr verbundenen Künstler:innen wie etwa John Cage, Yoko Ono, Wolf Vostell oder Nam June Paik auseinander. In thema­ tischer wie ästhetischer Bandbreite experimentieren sie mit eigenen Konzepten und neuen Formen tänzerischen Ausdrucks. Dabei fragen sie zum einen nach dem heu­ tigen Innovationspotenzial von Kunst in der Gesellschaft und stellen zum anderen die Ansätze der historischen Fluxus-Künstler:innen auf die Probe. Choreografie Tänzer:innen des Hessischen Staatsballetts Dramaturgie Lucas Herrmann


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WIEDERAUFNAHME

DER NUSSKNACKER Ballett von Tim Plegge mit Musik von Peter Tschaikowski Mit »Der Nussknacker« eröffnete Hauschoreograf Tim Plegge die Spielzeit 2019.2020 am Hessischen Staatsbal­ lett und landete damit bei Publikum wie Kritik gleicher­ maßen einen Erfolg. In einem neuen Arrangement der Musik Tschaikowskis verschmilzt in der Choreografie Plegges der Weihnachtsalltag im Hause der Familie Silberhaus mit der Fantasiewelt der zehnjährigen Marie, die mit dem von ihrem Patenonkel Drosselmeier geschenkten und zum Leben erwachten Spielzeugnussknacker einige Abenteuer zu bestehen hat. Der Kampf gegen das Ratten­ heer unter der bösen Rattenkönigin und die Reise in das verheißungsvolle Zuckerland sind nur zwei Stationen auf Maries Weg der persönlichen Entwicklung. Die Ballettversion des Hessischen Staatsballetts entfernt sich vom Libretto des berühmten Handlungsballetts Marius Petipas und nimmt Bezüge zur Märchen -Vorlage »Nussknacker und Mäusekönig« von E. T. A. Hoffmann. Zwischen skurrilem Spielwitz und vielerlei überraschenden Momenten besticht das Ensemble des Hessischen Staatsballetts in der mitreißenden Choreografie von Tim Plegge zur live eingespielten Musik der beiden Staatsorchester. Der großen Nachfrage folgend, wird der Weihnachtsklassiker auch in dieser Spielzeit in beiden Staatstheatern wiederauf­ genommen. Choreografie Tim Plegge Musikalische Leitung Christoph Stiller Bühne Frank Philipp Schlößmann Kostüme Judith Adam Licht Tanja Rühl Dramaturgie Karin Dietrich Es spielt das Hessische Staatsorchester Wiesbaden

Wiesbadener Wiederaufnahme 30. Dez. 2022, Großes Haus


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ERLEBEN FÖRDERN BEWEGEN Sind auch Sie inspiriert und begeistert von dem vielfältigen und innovativen Programm des Hessischen Staatsballetts? Möchten Sie sich gerade in diesen Zeiten für die Förderung der Tanzkunst in der Region ­engagieren? Als Förderer oder Mitglied des Vereins »Freunde des Hessischen ­Staatsballetts e. V.« sind Sie mehr als nur Zuschauer: Sie unterstützen und stärken das Ensemble und genießen gleichzeitig attraktive Vorteile – vom exklusiven Probenbesuch bis hin zum persönlichen Aus­tausch mit Ballettdirektor Bruno Heynderickx und ­Ensemblemitgliedern, die Ihnen einen unmittelbaren Blick in die Welt des Hessischen Staatsballetts eröffnen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann werden Sie Mitglied bei uns! Nähere Informationen zu Vereinssatzung, ­Beitragsordnung und Aktivitäten finden Sie unter www.hessisches-staatsballett.de / freunde Freunde des Hessischen S ­ taatsballetts e.V. Vorsitzende: Dr. Gabriele Sophia Volmer Christian-Zais-Strasse 3, 65189 Wiesbaden info @ freunde-des-hessischen-staatsballetts.de

Dr. Gabriele Sophia Volmer, Vorsitzende


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TANZFESTIVAL RHEIN-MAIN 27.10. – 13.11.2022 Wiesbaden | Darmstadt | Frankfurt | Offenbach

Das jährlich stattfindende Tanzfestival RheinMain ist einer der Höhepunkte im Programm der Tanzplattform Rhein-Main. Das zweiwöchige Bühnenprogramm vereint in diesem Jahr vom 27. Oktober bis zum 13. November 2022 Produktionen herausragender Choreograf:innen aus der Region sowie Gastspiele internationaler Tanzstars. Ergänzend zu den Gastspielen haben Besucher:innen mit und ohne Tanzerfahrung Gelegenheiten, ihre Kenntnisse und Erfahrungen zu vertiefen und tanzbezogene Themenfelder zu erforschen: in Künstler:innengesprächen, Workshops und Präsentationen, bei Konzerten, Vorträgen, Tanztees oder Barabenden. Das siebte Tanzfestival Rhein-Main wird organisiert von der Tanzplattform Rhein-Main, einem Kooperationsprojekt vom Hessischem Staatsballett und dem Künstlerhaus Mousonturm.


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TANZPLATTFORM­ RHEIN-MAIN Die Tanzplattform Rhein-Main ist ein Kooperationsprojekt des Hessischen Staatsballetts und dem Künstlerhaus Mousonturm. Damit haben sich erstmals die Tanzsparte zweier Staatstheater und ein internationales Produktionshaus zusammengetan, um gemeinsam Produktions-, Aufführungs- und Vermittlungsformate zu entwickeln. Mit ihren Aktivitäten will die Tanzplattform Rhein-Main Tanzschaffende nachhaltig stärken, Akteure und Institutionen regional und überregional vernetzen und noch mehr Menschen für den Tanz begeistern. Zu den Aktivitäten zählen beispielsweise Residenzprogramme, mobile Tanzproduktionen, Profitrainings, Tanz-in-Schulen-Projekte undTanzklubs für alle Altersgruppen. Ein Höhepunkt ist das Tanzfestival Rhein-Main, das vom 27. Oktober bis zum 13. November 2022 zum siebten Mal in Wiesbaden, Darmstadt, Frankfurt und Offenbach stattfindet. Die Tanzplattform Rhein-Main, ein Projekt von Hessischem Staatsballett und Künstlerhaus Mousonturm, wird ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und ist gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz (Aventis Foundation, BHF BANK Stiftung, Crespo Foundation, Dr. MarschnerStiftung, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main).

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BALLETT

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FOTOS DE-DA PRODUCTIONS


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DAS HESSISCHE STAATSBALLETT LÄDT EIN Gastspiele

Residenzen

Das Label »Das Hessische Staatsballett lädt ein« steht für eine Reihe außergewöhnlicher Gast­ spiele und Residenzen. Unter der Kuration von Ballettdirektor Bruno Heynderickx und seinem Team wird alljährlich ein vielseitiges Tanzprogramm zusammengestellt, das nationale sowie internationale Gäste aus der freien Szene wie auch mit institutionellem Theaterhintergrund einlädt. Die gezeigten Gastspiele changieren zwischen klassischen und zeitgenössischen Tanzpositionen. Auch in dieser Spielzeit werden verschiedenste choreografische Zugriffe in Wiesbaden und Darmstadt die Eigenproduk­ tionen des Hessischen Staatsballetts flankieren.

Neben den Gastspielen fällt unter das Label »Das Hessische Staatsballett lädt ein« auch ein Resi­ denzprogramm zur Förderung frei arbeitender Tanzschaffender aus der ganzen Welt. Für Choreograf:innen, die keine eigenen Proben­ räume besitzen oder nicht an ein bestimmtes Haus gebunden sind, stellt die Beschaffung geeigneter Räumlichkeiten meist eine große finanzielle und organisatorische Herausfor­ derung dar. In den Residenzen werden sowohl aufstrebenden als auch noch unbekannten Künstler:innen für mehrere Wochen der Ballett­ saal und die Strukturen des Theaters als Ort für Neukreationen zur Verfügung gestellt, damit sie ihren Fokus ganz auf die künstlerische Arbeit legen können. Das Hessische Staatsballett leistet so einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung und Stärkung des zeitgenössischen Tanzes. Zugleich eröffnet es die Möglichkeit künstlerischen Austauschs, sammelt neue Impulse und schafft neue Formen der Kooperation zwischen festem Ensemble und freien Gruppen. Vor diesem Hintergrund wurde das Format »Work in progress« entwickelt. Am Ende der jeweiligen Residenz öffnen die Choreograf:innen die Türen des Ballettsaals für eine Präsentation und geben Einblick in ihren Arbeitsprozess.

Das Programm ist in den Leporelli der beiden Staatstheater und des Hessischen ­Staatsballetts sowie unter www.hessisches-staatsballett.de zu finden.


BALLETT

BALLETT EXTRA Einführungen & öffentliche Proben Wir bieten eine Reihe von Veranstaltungen an, um Tanzspezifisches zur Sprache zu bringen und die Interaktion der Zuschauer:innen mit den Tanzschaffenden zu fördern. In Einführungen ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn erzählt der Dramaturg Wissenswertes zur Pro­ duktion und gibt Hintergrundinformationen. Einführungsmatineen und öffentliche Proben verraten mehr über die Arbeitsbedingungen und Herangehensweisen bei unseren Produktionen.

T-Talk – Tanzgespräche des Hessischen Staatsballetts »T-Talk« ist ein wiederkehrendes Gesprächsformat zu Themen aus der Welt des Tanzes. Dramaturg Lucas Herrmann freut sich auf spannende Gäste vor Livepublikum und im Stream, jeweils abwechselnd in Wies­ baden und Darmstadt.

Tanzvermittlung Das Hessische Staatsballett widmet sich intensiv den verschiedenen Berei­ chen der Tanzvermittlung im Rahmen von umfangreichen Programmen und Formaten für Menschen jeder Altersgruppe. Hierbei wollen wir Interessierte verschiedenster Altersstufen, (Vor-)Erfahrungen und Lebensrealitäten mit Tanz in Kontakt zu bringen und einen Zugang zu dieser Kunstform zu ermöglichen. In unseren partizipatorischen Langzeitprojekten schaffen wir den Raum, um gemeinsam die Vielfalt von Ballett und zeitgenössischem Tanz körperlich zu reflektieren.

Forum Tanzvermittlung Als offenes Angebot ermöglicht das »Forum Tanzvermittlung« einen intensiven Austausch zu Vermittlungsfragen, Konzepten und Ideen und ergänzt so die projektbezogenen Aktivitäten der Tanzplattform RheinMain in diesem Bereich. Das Format richtet sich an Pädagog:innen, Erzieher:innen, Künstler:innen, Leh­ rer:innen, Vermittler:innen sowie an andere Interessierte.

Tanz in Schulen Mit Tanz in Schulen« sind wir in ver­ schiedenen Schulen im Rhein-Main Gebiet vertreten. Die Projekte reichen von einzelnen Workshops bis zu Langzeitprojekten mit dem Ziel, zeit­ genössische Tanzkunst und Kultur in der schulischen Bildung zu etab­ lieren. Darüber hinaus bieten wir für Schulklassen und Kindergärten u. a. produktionsbegleitende Paten­ klassen, Workshops wie TanzAktiv!« und »Tanz & Spiele« sowie Kost­ proben bzw. Probensichtungen an.

Antanzen* Für alle bewegungsfreudigen Men­ schen steht zudem das monatlich stattfindende »Antanzen« in Koope­ ration mit der HFMDK Frankfurt zur Verfügung, das sich als offenes Trai­ ning an Erwachsene mit und ohne Tanzerfahrung richtet. *Das Format Antanzen wird in Zusammenarbeit mit Tanzpädagog:innen aus der Region und dem nationalen und internationalen Netzwerk der Alumni des Masterstudiengang Contemporary Dance Education (Ma CoDE) der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) durchgeführt. Die Tanzklubs und ANTANZEN finden in Rahmen der Tanzplattform ­R hein-Main statt. Die Tanzplattform Rhein-Main ist ein Projekt des Hessischen Staatsballetts und des Künstlerhauses Mousonturm, ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-BANKStiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-­Stiftung, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Stiftung Poly­ technische Gesellschaft Frankfurt am Main].

Workshops Im Rahmen des Gastspiel- und Residenzprogramms geben darüber hinaus Tanzschaffende Workshops zu ihren sehr individuellen Stilen an, wodurch unterschiedliche Tanz­ formen erprobt werden können.

Leiterin Tanzvermittlung Nira Priore Nouak priorenouak @ staatstheater-darmstadt.de Extras

Tanzklubs Zudem gehen in der Spielzeit 2022.2023 unsere beliebten »Tanz­ klubs« in ihre siebte Ausgabe. Diese Spielzeit richtet sich der »Tanz­ klub« an Interessierte zwischen 18 – 28 Jahren und es geht um das Gefühl des Chaos im Körper!

Die Termine der Ballett-­Extras ­entnehmen Sie bitte dem jeweils ­aktuellen Leporello sowie unter www.hessisches-staatsballett.de.

Junges Ballett ⊲ Siehe S. 159

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JUNGES SCHAUSPIEL JUNGE OPER JUNGES BALLETT JUNGES STAATSMUSICAL JUNGES KONZERT THEATERPÄDAGOGIK

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Theatervermittlung

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Mitmischen

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Entdecken & Extras

JUST


T

WIEDERAUFNAHMEN

PREMIEREN 149

BLAU (UA)

2+

Stückentwicklung von Felix Berner 148

SCHNECKE DURCH DIE HECKE (UA) 6+

Von Jens Raschke 151

PETER PAN

EIN FISCH WIRD NUR SO GROSS WIE SEIN AQUARIUM (UA) 12+

Stückentwicklung von Hannah Biedermann 161

SISTER ACT

12+

Musik von Alan Menken, Gesangstexte von Glenn Slater, Buch von Cheri Steinkellner & Bill Steinkellner 160

CHICAGO

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154

DIE GOLDENE STADT (UA) 14+

3+

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DAS NEINHORN

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GOLD!

152

5+

DAS VERSCHWUNDENE LIED 5+

163

Liedermärchen von Sophie Pompe 162

KATZEN

5+

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JENNY HÜBNER GREIFT EIN 6+

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152

BEHALT DAS LEBEN LIEB 10+

144

156

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE 11+

Von Jens Raschke 162

FAME – DAS MUSICAL

14+

12+

Idee und Entwicklung von David de Silva, Buch von Jose Fernandez, Song-Texte von Jacques Levy, Musik von Steve Margoshes und dem Titel-Song »FAME« von Dean Pitchford und Michel Gore

DER MENSCH IST EIN ANDERER 14+

FAUST 1

15+

MICHAEL KOHLHAAS

15+

White Boxx Vol. 2 Nach der Novelle von Heinrich von Kleist

Nach Jaap ter Haar in einer in einer Fassung von Dirk Schirdewahn

Von Markolf Naujoks

DIE WEISSE ROSE – LEBT

White Boxx Vol. 1 Von Johann Wolfgang Goethe

WUTSCHWEIGER 10+

Von Jan Sobrie und Raven Ruëll 155

14+

Stückentwicklung der CyberRäuber und Neuronaler Netzwerke

KÖNIG MIDAS – ICH! ODER: WIE WERDE ICH KLUG? 8+

Von Katrin Lange 155

JUGEND OHNE GOTT

Klassenzimmerstück von Günther Breden

Von Hartmut El Kurdi 155

14+

Musical von Paul Graham Brown Nach Ödön von Horváth

Miezical von Agneta Elers-Jarleman 154

FRANKENSTEIN JUNIOR

Musical von Mel Brooks & Thomas Meehan Musik und Gesangstexte von Mel Brooks

Oper von Leonard Evers 158

BLUES BROTHERS – IM AUFTRAG DES HERRN! 12+

Rhythm & Bluesical frei nach dem Kultfilm von John Landis

4+

Nach dem Bilderbuch von Marc-Uwe Kling

12+

Buch von Fred Ebb & Bob Fosse | Musik von John Kander Liedtexte von Fred Ebb

DIE KLEINE RAUPE

Von Luisa Schumacher

6+

Von Marita Erxleben Nach J. M. Barrie 148

154

153

WOYZECK

15+

White Boxx Vol. 3 Nach Georg Büchner 153

DER SANDMANN

15+

White Boxx Vol. 4 Nach E. T. A. Hoffmann


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EINE DUNG A L N I E

TEXT DIRK SCHIRDEWAHN

Lieben Sie auch dieses Gefühl kurz vor der Vorstellung? Der Moment, wenn die Türen geschlossen werden und es jeden Augenblick losgehen kann. Die Konzentration im Saal und auf der Bühne. Den Blick durch das Publikum, um zu sehen, mit wem man diese gemeinsame Zeit erlebt. Das Erlöschen der Lichter im Thea­ tersaal. Die letzten Gespräche, die verstummen und der Spannung auf den Moment des Beginns weichen. Der Beginn eines gemeinsamen Erleb­ nisses. Gemeinschaft im Moment der Aufführung, zwischen Ihnen, dem Publikum, den Spieler:innen und allen, die in diesem Moment an der Produktion beteiligt sind. Gemeinsam werden wir mit uns und der Welt konfrontiert, tauchen ab in die vielfältigen Geschichten, erleben den Bühnen­ raum und die Kraft des Spiels und werden inspiriert durch neue Gedanken und andere Perspektiven. Auch wenn wir nicht alle dasselbe fühlen und sehen, wir das Stück vollkommen unter­ schiedlich bewerten, so erleben und gestalten wir zusammen diesen einen Moment. Grundlage dessen, was wir auf der Bühne sehen, ist die Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke und Abteilungen und das gemeinsame Einlassen des künstlerischen Teams auf den Stoff und den Probenprozess. Diese Gemeinschaft ist der Kern und der Motor des Theaters, aus dem das künstlerische Werk auf der Bühne hervor­ geht und in den es mündet. Das JUST wird in der Spielzeit 2022.2023 gemeinsam mit den eingeladenen Künstler:innen einige neue Wege einschlagen, zu denen wir Sie herzlich einladen möchten. Mit vier Urauf­­­füh­rungen im JUST werden wir uns aktuellen Themen unserer Gesellschaft widmen. Markolf Naujoks wird sich mit seinem von ihm geschrie­ benen und inszenierten Antikriegs-Stück »Die Goldene Stadt« mit einer jugendlichen Utopie von Gesellschaft auseinandersetzen.

Hannah Biedermann entwickelt auf Grundlage von Interviews mit Wiesbadener Jugendlichen das Stück »Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium« zum Thema Chancengleichheit. Der renommierte Theaterautor Jens Raschke schreibt ein humorvolles Stück für Kinder ab sechs Jahren zum Thema Anderssein und die Vielfalt unserer Gesellschaft mit dem Titel »Schnecke durch die Hecke«. Die Uraufführung mit dem Stücktitel »blau« ist eine Kooperation zwischen dem Hessischen Staatsballett und dem Schau­ spiel für die jüngsten unserer Zuschauer:innen zum faszinierenden Nass, dem Element Wasser. Das Junge Staatsmusical wird unter der Leitung von Iris Limbarth mit »Chicago« und »Sister Act« zwei großartige Musical-Klassiker auf die Bühne des Kleinen Hauses und der Wartburg bringen, und die Kammermusikvereinigung bereichert mit zwei neuen Kinderkammerkonzerten im Foyer des Großen Hauses unser Programm. Die Theaterpädagogik öffnet mit »Mitmisch«-An­­­geboten Groß und Klein die Türen zu unseren Bühnen und bietet ein vielfältiges Vermitt­ lungsprogramm an. Auch die eine oder andere Wieder­aufnahme wird sich durch die Turbu­ lenzen der Pandemie wie eine kleine Premiere anfühlen. Wir möchten Sie herzlich einladen, die Spiel­ zeit 2022.2023 gemeinsam mit uns zu erleben und wieder reichlich Theaterluft zu schnuppern. Und auch wenn Sie kein Kind oder Jugendlicher mehr sein sollten, so können Sie sich darauf verlassen, dass gutes Kinder- und Jugendtheater keine Altersgrenze nach oben kennt. Das ganze JUST freut sich sehr auf Sie.


JUST

EIN FISCH WIRD NUR SO WIE SEIN ­AQUARIUM Die Regisseurin Hannah Biedermann wird die Stück­entwicklung »Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium« auf die Bühne der Wartburg bringen. Gemeinsam mit dem Team wird Hannah Biedermann mit Wiesbadener Jugendlichen zum Thema Chancengleichheit arbeiten und auf dieser Grundlage ein Theaterstück für alle ab zwölf Jahren entwickeln. Wir haben sie zu ihrer besonderen Arbeitsweise befragt.

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INTERVIEW LAURA ZUR NIEDEN

Was motiviert dich, dich ständig auf neues Terrain zu begeben? Ich empfinde es als großes Geschenk, dass ich das in meiner Arbeit machen darf. Obwohl ich immer wieder dasselbe tue, nämlich Theater, ist eigentlich jede Reise anders. Selbst wenn man Stücke macht, die ein:e Autor:in geschrieben hat, ist es eine gemeinsame Reise heraus­ zufinden, wie man das eigentlich erzählen will. Und auch da erfährt man sehr viel Neues über sich und über die Welt. Aber bei Recherche­ stücken ist das noch vielfältiger. Man darf beispielsweise in eine Müllverbrennungsanlage reingucken, oder man interviewt verschie­ denste Menschen. Ich durfte neulich sogar eine schamanische Reise mit einem Schamanen machen. Das sind alles Erfahrungen, die ich sonst nicht machen würde. Ich finde das total bereichernd. Und allein aus dieser persön­ lichen Motivation heraus mache ich das gerne. Abgesehen davon finde ich, dass Kinder und Jugendliche ein Recht auf gute Kunst, aber auch auf Themen haben, die sie betreffen und die diese Welt komplex auseinandernehmen. Und dafür existieren nicht immer die entspre­ chenden Theaterstücke. Es motiviert mich, Theater herzustellen, das relevant für diese Altersklasse ist. Was macht deine Arbeitsweise bei einer Stückentwicklung aus? Ich arbeite sehr gerne autobiografisch mit den Spieler:innen. Die Geschichten oder Stand­ punkte, die in der Probenphase erzählt worden sind, müssen dann nicht immer auch auf der Bühne stattfinden. Aber ich finde

es total wichtig, dass man da die eigene Haltung überprüft und nicht von oben herab agiert, wenn man als erwachsene Menschen gerade jungen Leuten etwas erzählen will. Man sucht nach seinen eigenen Fragen, Unsicherheiten, Schmerzpunkten innerhalb des Themas. Was habe ich eigentlich mit dem Thema heute noch zu tun und wo betrifft mich das? Auch wenn man diese Punkte später nicht erzählt, ebnet das trotzdem die Ernsthaftigkeit dieser Erzählhaltung. Ansonsten besuchen wir Rechercheorte, lesen Texte und improvisieren viel. Vor allen Dingen suche ich auch immer eine Ausdrucksform, die den Spieler:innen entspricht. Grundsätzlich arbeite ich mit einer performativen Spielhaltung und abstrakteren Bildern und Situationen. Trotzdem versuche ich, Räume und Improvisationssituationen zu schaffen, in denen sich die Spieler:innen mit ihren Ausdrucksmitteln zeigen können. Die Spieler:innen sollen nicht erfüllen, was ich mir überlege, sondern selber einen eigenen ästhe­ tischen Zugang zum Thema finden. Welches »Aquarium«, welche Umgebung hat dich persönlich besonders geprägt? Mein Aquarium ist sicherlich ein sehr gutes. Ich glaube, dass dies aber auch ein großes Pro­ blem darstellt. Das Problem, dass im Theater immer wieder eher die privilegierten, weißen Menschen aus dem Bildungsbürgertum die Geschichten erzählen. Ich versuche deswegen, wenigstens Orte, Menschen, Themen auf­ zusuchen, die andere Perspektiven sichtbar machen. Mein Aquarium war in Bonn in einem schönen Haus, das mein Vater entworfen und

»Chancengerechtigkeit sollte ein ­Möglichkeitsraum für alle sein. ­Gerechtigkeit sollte das Ziel sein und nicht die Gleichmachung.« Hannah Biedermann


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bauen lassen hat. Ich bin zum Glück auf eine Gesamtschule gegangen, weil ich im Gymnasium untergegangen wäre. Ich war jemand, der ein bisschen Zeit brauchte, um zu sich und zu seinen Stärken zu finden. Wenn ich in der fünften Klasse schon einsortiert worden wäre, dann hätte ich nicht mein Potenzial entfalten können. Ich war in einer super Schule, die mir die Zeit gelassen und dann auch sehr viele Möglich­ keiten geboten hat. Nicht zuletzt habe ich dort auch schon meine Liebe zum Theater ent­ decken und ausleben dürfen. Die Möglichkeit, sich mit Kunst auseinanderzusetzen und Zeit zu bekommen, sich selbst zu finden, hat mich sehr geprägt. Was verstehst du unter Chancengleichheit? Wo fängt sie für dich an? Ist Chancen­ gerechtigkeit für dich der passendere Begriff? Das ist ein sehr komplexes Thema und eine schwierige Frage, aber ich versuche, sie einfach mal intuitiv zu beantworten. Chancengleich­ heit fängt schon bei der Familie an, in die man hineingeboren wurde. Vielleicht fängt es sogar dabei an, ob man der älteste Bruder oder die jüngste Schwester ist. Das hängt auch davon ab, wie die Eltern miteinander leben, welche öko­ nomischen Möglichkeiten und welche Bildung sie haben, wie sie dich unterstützen können in dem, was du bist oder wohin du dich ent­ wickeln möchtest. Zusätzlich gibt es natürlich Einschränkungen, die sind noch viel subtiler als nur die Frage, ob deine Eltern Geld haben, oder dir den Flötenunterricht zu bezahlen. Das können auch die Gespräche sein, die zu Hause so geführt werden. Sind das Gespräche,

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EIN FISCH WIRD NUR SO GROSS WIE SEIN AQUARIUM (UA) 12+

Eine Stückentwicklung von Hannah Biedermann Inszenierung Hannah Biedermann Ausstattung Mascha Mihoa Bischoff Premiere 13. Mai 2023, 19.30 Uhr, Wartburg

die vermitteln, dass dir die Welt offensteht oder dass du deine Wünsche klein zu halten hast? Ein weiterer großer Faktor mit sehr unterschied­ lichen Chancen ist natürlich die Schule. Global gesehen, gibt es so viele verschiedene ent­ scheidende Faktoren, wie beispielsweise das Geburtsland oder welche Hautfarbe man hat. All das kann einschränken oder ermöglichen, bemächtigen oder ohnmächtig machen. Und es scheint ein schwieriger, langer Weg zu sein, dafür zu sorgen, dass das nicht mehr so ist und dass es eine gewisse Chancengerechtigkeit gibt. Chancengerechtigkeit sollte ein Möglichkeits­ raum für alle sein. Gerechtigkeit sollte das Ziel sein und nicht die Gleichmachung. Man muss ja nicht das Gleiche wollen, man muss auch nicht immer schneller oder besser sein. Wichtig ist, dass man sein darf, wer man sein möchte und dass man Ziele, die man für sich steckt, nicht gleich aufgibt und schon im Vorhinein sagt, dass diese nicht erreichbar sind. Es ist auch essen­ tiell, dass man nicht nur davon ausgeht, dass alles die eigene Schuld ist, wenn etwas nicht funktioniert. Diese Haltung betont, dass es nur auf die eigene Leistung ankommt, und das ist, glaube ich, der geringste Teil von dem, der beeinflusst, wo wir im Leben landen.

Hannah Biedermann, geboren 1982 in Bonn, ist freie Regisseurin und Performerin. Sie entwickelt, ihrem Studium der Szenischen Künste in Hildesheim folgend, performative und interaktive Formate jenseits klassischer Narrative für Kinder und Jugendliche. Sie setzt sich für das Recht von Kindern auf ihre ganz eigene Kunst ein, aber bemüht sich immer auch um eine zeitgenössische Form und komplexe gesellschaftliche Themen. In ihren Stückentwicklungen wird ein Thema nie ausschließlich aus der Perspektive des Publikums gewählt, sondern immer auch aus der Erwachsenensicht der Macher:innen untersucht und erzählt. 2007 gründete Hannah Biedermann ihre Theatergruppe »pulk fiktion«, mit der sie seither sehr erfolgreich neue Akzente in der Szene setzt und auf nationalen und internationalen Festivals tourt. Die Produktionen wurden unter anderem mit dem Westwind Jurypreis, dem Heidelberger JugendstückePreis oder dem BestOFF Preis ausgezeichnet. »pulk fiktion« erhielt 2016 den George Tabori Förderpreis. 2016 erhielt Hannah Biedermann zudem den Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler NRW und wurde 2017 mit dem FAUST Preis in der Kategorie »Beste Regie Kinder- und Jugendtheater« ausgezeichnet.

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SCHNECKE DURCH DIE HECKE Der preisgekrönte Autor Jens Raschke schreibt im Rahmen der »Nah Dran!«-Förderung mit »Schnecke durch die Hecke« ein neues Stück, das am JUST Wiesbaden uraufgeführt wird. Die kleinen Weichtiere spielen darin eine wichtige Rolle, denn insbesondere die Geschichte der außergewöhnlichen Schnecke Jeremy inspirierte den Autor zu seinem Werk rund um das Thema »Anderssein«. INTERVIEW ANNE TYSIAK

Woher nimmst du die Ideen für deine Stücke? Es sind eigentlich immer zufällige Begebenheiten, Begeg­ nungen oder Funde, die dann ganz unvermutet einen Anfall von spontanem Interesse bei mir auslösen. Das kann ein Foto sein, ein Artikel in einer Zeitschrift, ein Buch, ein Gespräch, ein Musikstück, eine Filmszene, alles Mögliche. Wenn ich gleich darauf anspringe und mich in das Thema weiter vertiefen möchte, ist das meistens ein guter Start.


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Was war der Ausgangspunkt für »Schnecke durch die Hecke«? Die ursprüngliche Inspiration war eigentlich ein Online-Artikel über das biologisch-medizi­ nische Phänomen des »Situs inversus«: Da ging es um Menschen, die oftmals jahrzehntelang beschwerdefrei leben, ohne zu merken, dass ihre inneren Organe komplett spiegelverkehrt angeordnet sind. Meistens wird das erst bei einem medizinischen Eingriff entdeckt, bei einer Blinddarmentzündung oder einem Herzin­ farkt. Ich fand das sehr beeindruckend und habe dann schnell herausgefunden, dass es dieses Phänomen auch bei Weinbergschnecken gibt. Allerdings ist das »Andersrum-Sein« hier viel eindeutiger erkennbar, da sich bei diesen sehr seltenen Exemplaren (im Volksmund »Schneckenkönige« genannt) das Gehäuse linksstatt rechtsherum windet. Das fand ich einen interessanten Ausgangspunkt für ein Kinderstück zum Thema Anders-/Besonderssein, Ausgrenzung und Vorurteile. Welche Gedanken und Ideen entwickelten sich im Laufe der Arbeit an diesem Stück? Schnecken sind, rein theatralisch betrachtet, eine echte Herausforderung. Je mehr ich mich mit ihnen beschäftige, desto faszinie­render – und gleichzeitig rätselhafter – werden diese Tiere für mich. Es gibt so vieles, was sie von uns Menschen unterscheidet – und was sie deshalb auf den ersten Blick für ein Kinderstück ungeeignet erscheinen lassen könnte, denn Tiere übernehmen in Kinderstücken klassischerweise ja wichtige Identifikationsfunktionen. So leben Schnecken nicht in Familienverbänden, kennen weder Eltern noch Geschwister; sie sind behäbig und gemütlich, von ihrem gesamten Äußeren nicht sehr aufregend. Sie sind Zwitter, haben also keinerlei Probleme mit Geschlechterrollen. Als Haustiere eignen sie sich nicht sonderlich, sie sind nachtaktiv, sondern unappetitliche Substanzen ab, können über Scherben kriechen und machen uns den Salat kaputt. Im Jahr sterben weltweit tausendmal so viele Menschen durch Schnecken als durch Haifische. Zusammengefasst: Es gibt schon gute Gründe, warum man zur Faschingszeit nicht allzu viele Schneckenkostüme sieht. Anders als man denken könnte, ergeben sich beim Schreiben hieraus jedoch keineswegs nur Probleme, im Gegenteil: Man sucht umso tiefer nach den Gemeinsamkeiten zwischen Schnecke und Mensch, und die muss es ja geben, schließlich leben wir alle auf demselben Planeten. Die Gemeinsamkeit, die mir am interessantesten erscheint, ist unser Hang zum Ausgrenzen und Bewerten anderer Artgenoss:innen anhand von Äußerlichkeiten.

Warum wählst du (auch) Tiere als Protagonist:innen? Welche Möglichkeiten bietet das? Ich bin zwar Tierfreund, was mich allerdings nicht automatisch zum größten Freund von Tierstücken macht. Tierstücke haben ihre Tücken: Man wird als Autor:in verleitet, oftmals geradezu gezwungen, althergebrachte Stereotype zu bedienen und weiter zu transportieren: der schlaue Fuchs, der gutmütige Bär, der treue Hund, die weise Eule usw. Es gibt die klassischen »Täter­ tiere« (Wolf, Adler, Schlange) und »Opfertiere« (Schweinchen, Schaf, Reh). Furchtbar! Auf der anderen Seite lassen sich gerade dadurch Figuren viel flotter etablieren, sie benötigen keinen großartigen biografischen Hintergrund, keine individuelle Einführung wie menschliche Protagonist:innen. Ich persönlich finde ein gemischtes (also tierisch-menschliches) Rollenensemble am interessantesten, also wenn Tier auf Mensch trifft, und das nicht nur metaphorisch, sondern tatsächlich. Ob es dabei zu einer gelungenen Kommunikation kommt, steht wiederum auf einem anderen Blatt, und das wird auch in diesem Stück Thema sein, soviel sei verraten.

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DIE AUSSERGEWÖHNLICHE SCHNECKE JEREMY TEXT ANNE TYSIAK

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Doch glücklicherweise kann modernes OnlineDating fast jedem, der Pech in der Liebe hat, helfen, sein passendes Gegenstück zu finden. Angus Davison, Genetiker an der englischen Universität Nottingham, startete im Herbst 2016 in der BBC einen Aufruf, weitere linksgewundene Schnecken zu melden. Mehr als 1000 Beiträge erschienen in Zeitungen, im Radio und im Internet (Hashtag #snaillove). Weltweit gingen Menschen auf Schneckensuche. Die Kuppel­ hilfe des Biologen war freilich weniger roman­ tisch als wissenschaftlich motiviert: Dr. Davison wollte Jeremy zu Nachkommen verhelfen, um die Vererbung der Linksprägung zu erforschen.

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Dass damit auch alle Organe, inklusive der Geschlechtsorgane, auf der linken Seite lagen, bedeutete für Jeremy ein zunächst unüberbrückbar scheinendes Hindernis in der Partnersuche: Obwohl Jeremy wie alle Landlungenschnecken ein Hermaphrodit war, war dadurch die Fort­ pflanzung mit seinen rechtsgewundenen Artgenossen unmöglich. Vereinigung und Liebesglück schienen der kleinen Schnecke verwehrt, war es doch mehr als unwahrscheinlich, zufällig der einen aus einer Million Schnecken zu begegnen, mit der sie »zusammenpassen« würde.

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Was war das Besondere an Jeremy? Die Schnecke, die 2016 in einem Londoner Komposthaufenentdeckt wurde, wies eine genetische Eigenart auf, die sie von 99,9999 Prozent ihrer Artgenossen unterschied: Ihr Haus war nicht rechts-, sondern linksgewunden, der ganze Körper spiegelverkehrt.

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Mit diesen Worten besingt die ameri­ kanische Songwriterin Lydia Hiller in »The Tragical Ballad of Jeremy the Left Twisting Snail« ein kleines Tier, das es zu großer Bekanntheit gebracht hat. Das Schicksal der Weinbergschnecke Jeremy hat nicht nur die biologische Fachpresse beschäftigt, sondern auch weltweit Menschen berührt.

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Mit Tomeu aus Mallorca und Lefty aus Ipswich wurden so tatsächlich zwei weitere »linksdrehende« Exemplare gefunden. Ein Dreier-Date wurde arrangiert, doch für Jeremy ging es tragisch weiter: Zunächst blieb er außen vor, als sich Tomeu und Lefty paarten und ganze 170 Babyschnecken zeugten.


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Diese Generation sollte es also weniger schwer haben, kompatible Partner zu finden. Dafür wurden sie aber auch nicht so berühmt wie ihre Eltern: Als Jeremy 2017 starb, erschienen Nach­ rufe unter anderem im »Spiegel«, bei der BBC und in der »Welt«.

Eine weitere überraschende »Wendung« der Geschichte: Die Nachkommen der drei Schnecken hatten allesamt rechtsgewundene Gehäuse. Das liegt laut Dr. Davison wahrscheinlich daran, dass die Mutter sowohl die dominante als auch die rezessive Version der entsprechenden Gene trägt.

»Anders« zu sein, von der Norm abzuweichen, ist nicht immer leicht. Aus der Masse herauszu­ stechen, kann einsam machen, und manchmal dauert es – nicht nur bei Schnecken – etwas länger, bis man sein Glück und diejenigen, zu denen man wirklich passt, findet. Oft sind aber auch die »besonderen« Exemplare so wertvoll, weil sie uns berühren und neue Wege und Erkenntnisse eröffnen. So singt auch Lydia Hiller im zweiten Teil ihrer Ballade, ihrem Nachruf auf Jeremy: »The moral of this tale: Human or sinistral snail – The things that make us different give us worth«

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Schließlich aber fanden Jeremy und Tomeu noch zueinander, und Tomeu brachte 56 Eier zur Welt. Etwa ein Drittel davon seien höchstwahr­ scheinlich Jeremys Nachkommen, erklärte die Universität Nottingham, der Rest das Ergebnis von Tomeus früherer Verbindung mit Lefty.

PREMIERE

SCHNECKE DURCH DIE HECKE (UA)

Von Jens Raschke Inszenierung Dirk Schirdewahn Ausstattung Lorena Diaz Stephens & Jan Hendrik Neidert Komposition Timo Willecke Premiere 5. März 2023, Studio

6+

Jens Raschke wurde 1970 in Darmstadt geboren und wuchs in und bei Heidelberg auf. Seit 1992 wohnhaft in Kiel. Studium der Skandinavistik und Geschichte, seit 1998 als Theaterdramaturg, -regisseur, -kritiker (zeitweise) und -autor tätig. In letzterer Funktion erhielt er mehrere Preise, u.a. den Mülheimer Kinderstückepreis (2012 für »Schlafen Fische?«), den Niederländisch-Deutschen Kinder- und Jugenddramatikerpreis und den Deutschen Kindertheaterpreis (2014, für »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«). Sein Theaterstück »Schlafen Fische?«, dessen Uraufführung er 2012 selbst inszenierte, wurde bislang in über ein Dutzend Sprachen übersetzt und 2014 von Deutschlandradio als preisgekröntes Hörspiel bearbeitet. »Was das Nashorn sah…« zählt seit seiner Uraufführung 2015 zu den meistgespielten Kinderstücken im deutschsprachigen Raum und ist seit 2019 auch in der Wartburg zu sehen (Regie: Dirk Schirdewahn). Durch die Wiesbadener Inszenierung des »Nashorns« entstand ein reger Austausch zwischen Jens Raschke und dem Team des Jungen Staatstheaters und schließlich die Idee, gemeinsam ein neues Stück auf die Bühne zu bringen.

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JUNGES SCHAUSPIEL NEU

PREMIERE PREMIERE

EIN FISCH WIRD NUR SO GROSS WIE SEIN AQUARIUM (UA) 12+ Eine Stückentwicklung von Hannah Biedermann Inszenierung Hannah Biedermann Ausstattung Mascha Mihoa Bischoff

Wie werden wir zu dem, was wir sind? Können wir alles schaffen, wenn wir nur wollen? Was und wer bestimmt, wie wir uns entwickeln? Wo liegen die Grenzen unserer persönlichen Möglichkeiten? Wenn ein Fisch in einem zu kleinen Aquarium gehalten wird, so wird er im Laufe der Zeit an Kummerwuchs leiden und sein Wachstum ein­ stellen. Kann man dieses Bild auf uns Menschen übertragen? Auch wir wachsen immer wieder in unterschiedlichen geschlossenen Systemen (Aquarien) auf, in denen wir uns entwickeln und die uns maßgeblich prägen. Die Familie, die Schule, das Wohnviertel – all diese »Aquarien« haben Einfluss auf unsere Entwicklung und unser Leben. Aber wie wirken sich die gesetzten Grenzen dieser Systeme auf uns aus? Passt sich auch unser Wachstum diesen an und wie chan­ cengerecht ist eigentlich unsere Welt?

SCHNECKE DURCH DIE HECKE (UA) Von Jens Raschke Inszenierung Dirk Schirdewahn Ausstattung Nina Wronka Komposition Timo Willecke

6+

Nach einer verheerenden Naturkatastrophe haben die Schnecken einen sicheren Flecken Erde gefunden, auf dem sie seit nunmehr vielen Generationen leben: eine prächtige Wiese, umgrenzt von einer hohen Hecke, die sie vor ihren Fress­ feinden schützt. Eines Tages erblickt eine Neuschnecke das Licht der Wiese: Schnecke Nummer 6-7-2-3-3-8-3-2-21-2-4-9-9-5-6. Voller Vorfreude stürzt sie sich ins Leben – muss aber schon rasch feststellen, dass ihre Mitschnecken alles andere als begeistert über ihre Anwesenheit sind. Ihr Haus windet sich nämlich andersrum als bei allen anderen Schnecken. Zur Außenseiterin abgestempelt, entschließt sich das frustrierte Weichtier zu einem folgenschweren Schritt: es durchdringt die Hecke – und macht eine erstaunliche Ent­ deckung … Ein Stück über das Besondere am Anderssein und über die Schnecke in uns allen.

Diesen Fragen wird die Regisseurin Hannah Biedermann in dem Rechercheprojekt »Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium« mit Hilfe von Interviews mit Wiesbadener Jugendlichen nachgehen.

Das Stück und die Inszenierung sind im Rahmen von »Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater«, ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V., mit Mitteln der Beauf­ tragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert worden.

Premiere 13. Mai 2023, Wartburg

Premiere 5. März 2023, Studio


PREMIERE

BLAU (UA)

2+

Stückentwicklung von Felix Berner Inszenierung Felix Berner Bühne & Kostüm Christin Vahl Komposition Jan-S. Beyer

»Wasser ist blau, ist formlos, ist kalt, ist sauber, ist wichtig, ist salzig, ist laut, ist geheimnisvoll.«

Wasser ist das Element des Lebens. Die Erd­ oberfläche ist zu 71 Prozent davon bedeckt. Es fließt, verdampft oder wird, als Eis, hart wie Stein. Täglich wird es gebraucht. Es kommt vom Himmel und ist ebenso tief unter der Erde zu finden, so auch in Wiesbaden. Dort gibt es besondere Wasseradern, die an vielen Orten der Stadt an die Oberfläche treten. Menschen fürchten die Kraft des Wassers und lieben es zugleich, und gerade die Jüngsten zieht es immer wieder voll in seinen Bann, und es erfreut sich vor allem auf Wasserspielplätzen größter Beliebtheit. Gemeinsam widmen das Junge Schauspiel und das Hessische Staatsballett, im Jahr des Wassers, diesem besonderen Element eine eigene Produktion, die sich auf eine Forschungsreise für die Kleinsten (2+) in unbekannte Gewässer begibt. Das Stück »blau« (UA ) wird vom Choreografen Felix Berner mit Mitteln des Tanzes und Schau­ spiels inszeniert. Premiere 2. Okt. 2022, 15 Uhr, Studio

Susanne Orosz

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PREMIERE

DIE GOLDENE STADT (UA)

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Von Markolf Naujoks Inszenierung Markolf Naujoks Zeichnungen / Kostüm Theda Schoppe Bühne Lena Schmid Als Kara und Marek sich in einem verlassenen Waldstück treffen, ist die Welt um sie herum in eine seltsame Stille ver­ sunken. Leere Dörfer, ein alter Panzer und andere Dinge, die von Erwachsenen zurückgelassen wurden, zeugen noch von einer Zivilisation, die einst hier existierte. Doch nun scheint sich außer den beiden kaum noch jemand in diese unwirtliche Gegend zu verirren. Und so schließen sie sich für eine Weile zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen, durchstreifen das Gelände auf der Suche nach Nahrung und Gegenständen, die sie für ihr neues Leben in vollständiger Autonomie gebrau­ chen können. Doch Kara hat nicht vor zu bleiben, ihre Rastlosigkeit steckt auch Marek an, und gemeinsam beschließen sie, sich auf den Weg zu machen, hin zu der goldenen Stadt, von der Kara gehört hat und die wie eine utopische Verheißung am Horizont glänzt. Als sich ihnen ein Soldat anschließen will, kommt Marek nach und nach dahinter, dass es nicht nur die Neugier ist, die Kara fortzieht, sondern auch ein dunkles Geheimnis, das sie verfolgt und nicht mehr umkehren lässt. Mit »Die goldene Stadt« erzählt Markolf Naujoks eine märchenhafte Abenteuer­ geschichte über eine von Erwachsenen verlassene Welt, in der Kinder sich in vollkommener Freiheit bewegen und nach ihren eigenen Regeln leben. Und allen Gefahren und Hindernissen zum Trotz die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft in die Hand nehmen. Premiere 27. Jan. 2023, Wartburg

Markolf Naujoks ist Theaterregisseur, Musiker und Autor und arbeitet seit 2013 am Theater und Orchester Heidelberg, Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Mainz, Theater Erlangen, Stadttheater Ingolstadt, Comedia Theater Köln, Staatstheater Kassel, Staatstheater Braunschweig und am Oldenburgischen Staatstheater. Er entwickelt Inszenierungen zwischen Installation, Konzert und Theater und komponiert dafür Songs und Musik (Indie/Folk/Dream-Pop/Elektronika). 2019 wurde sein erster eigener Stücktext »Every Heart is Built Around a Memory« für den Jugendpreis des Heidelberger Stückemarkts nominiert, 2020 war der Text auf der Auswahlliste des Deutschen Jugendtheaterpreises. Markolf Naujoks war 2016 für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Beste Regie / Kinder- und Jugendtheater nominiert. Die Inszenierung »Superhero« nach dem Roman von Anthony McCarten wurde zum norddeutschen Kinder-und Jugendtheaterfestival Hart am Wind 2014 eingeladen (Preis der Jugendjury) sowie zum TotalTheaterTreffen am Théâtre National du Luxembourg. Markolf Naujoks studierte Philosophie, Germanistik und Klassische Literaturwissenschaft in Köln und Prag.


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WEIHNACHTS-­ MÄRCHEN PREMIERE

PETER PAN

6+

Von Marita Erxleben nach J. M. Barrie Inszenierung Marita Erxleben Ausstattung Julia Schiller Komposition Tillman Ritter Kampfchoreografie Atef Vogel

BELIEBT November 2022 So 13 11.00 Do 17 10.30 12.30 Fr 18 10.30 12.30 Sa 19 10.30 12.30 So 20 10.30 12.30 Sa 26 10.30 12.30 So 27 10.30 13.00 Mi 30 12.30 18.00 Dezember 2022 Sa 03 10.30 So 04 10.30 13.00 Mo 05 10.30 12.30 Do 08 10.30 12.30 Fr 09 10.30 12.30 Sa 10 10.30 13.00 So 11 10.30 13.00

Peter Pan will nicht erwachsen werden. Deswegen lebt er, zusammen mit der Fee Tinkerbell und den verlorenen Kindern, in Nimmerland, wo es schur­ kische Piraten, wunderschöne Meerjungfrauen und tickende Krokodile gibt. Eines Abends fliegt er durch das offene Fenster ins Kinderzimmer der Familie Darling, und ehe die besorgten Eltern etwas dagegen unternehmen können, fliegen Wendy, John und Michael hinaus in die Nacht. Die Zweite rechts und dann immer geradeaus, bis zum Morgen! Angeführt von Peter Pan und argwöhnisch beäugt von Tinker Bell, der eigenwilligen Fee an Peters Seite, landen die Kinder auf Nimmerland. Gemeinsam mit den verlorenen Kindern treffen sie auf Käpt’n Hook und das tickende Krokodil und müssen große Abenteuer bestehen. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit, Fantasie und Träumerei erzählt James Matthew Barrie von Zauber und Tücken der Kindheit, von Freund­ schaft, Familie und der Suche nach dem eigenen Weg. Premiere 13. Nov. 2022, Großes Haus

»Und vergesst nicht: nach Nimmerland gibt’s immer einen Weg! Ihr braucht nur einen schönen Gedanken – und etwas Feenstaub.« Der Vorverkauf für Vorstellungen für KiTas, Schulen und andere pädagogische Einrichtungen erfolgt über das Gruppen­büro. Die genauen Termine und weitere Informa­tionen erhalten Sie zeitnah auf unserer Homepage. Der Vorverkauf für die Familienvorstellungen erfolgt über die Theaterkasse. Weitere Informationen erhalten Sie zeitnah auf unserer Homepage.

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10.30 12.30 Di 13 10.30 13.00 Mi 14 10.30 13.30 Do 15 10.30 12.30 Fr 16 10.30 13.00 Sa 17 10.30 13.00 So 18 10.30 Mo 19 10.30 12.30 Di 20 10.30 12.30 Mi 21 10.30 12.30 Do 22 10.30 Fr 23 10.30 So 25 10.30 13.00 Mo 26 10.30 13.00 Januar 2023 Mi 04 10.30 18.00 So 07 10.30 Mo

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Preise

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13,– 11,50

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WHITE BOXX WIEDERAUFNAHME

FAUST 1

15+

White Boxx Von Johann Wolfgang Goethe Inszenierung Tom Gerber Kostüme Anna Hostert Video De-Da Productions

VOL. 1 WIEDERAUFNAHME

MICHAEL KOHLHAAS

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White Boxx Nach der Novelle von Heinrich von Kleist Inszenierung Kieran Joel Kostüme Madeleine Sahl Der reisende Pferdehändler Michael Kohlhaas wird an der sächsisch-brandenburgischen Grenze aufgehalten und soll einen scheinbar benötigten Passierschein vorlegen. Doch so einen Schein besitzt er nicht, also muss er gezwungenermaßen zwei seiner Pferde zurücklassen. Wenige Wochen später findet er die Tiere völlig verwahrlost und ausge­ mergelt wieder. Kohlhaas klagt gegen dieses Unrecht. Aber er scheitert an Intrigen, Korruption und Vetternwirtschaft. Da Kohlhaas auf legalem Weg nicht weiterkommt, beginnt er einen blutigen Rachefeldzug: »Es soll Gerechtigkeit geschehen, und gehe die Welt darüber zugrunde«. Wartburg

Faust hat alles gelernt und fühlt nichts. Immer drastischer werden die Bemühungen, sein inneres Gefängnis zu sprengen, nichts lässt er unversucht. Sein Wille, die Kränkung eines begrenzten Daseins zu überwinden, ist so stark, dass Faust einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Das junge, unerfahrene Gretchen wird dabei zum Objekt seines Begehrens. Mithilfe von Mephisto gelingt es Faust, die junge Frau zu verführen und an sich zu binden. Aber trotz Gottesfurcht und sozialer Hörigkeit wird sie zur unfreiwilligen Doppelmörderin an der Mutter und dem eigenen Kind. Dann verstoßen sie Kirche und Gesellschaft – und ihr Liebhaber lässt sie im Stich. Wartburg

VOL. 2


JUST

WIEDERAUFNAHME

WOYZECK

15+

VOL. 3

White Boxx Nach Georg Büchner Inszenierung Marlene Anna Schäfer Kostüme / Video Marina Stefan Woyzeck hetzt durch sein Leben. Über ihn bestimmen nur die anderen. Von seinem Hauptmann hat er sich überlegene Reden über die Moral anzuhören, während er ihn rasieren muss. Weil er als Soldat nicht genug verdient, lässt er sich vom Doktor als Versuchskaninchen benutzen. Das Geld gibt er Marie und ihrem gemeinsamen Kind. Marie flirtet aber schon gegen ein Paar geschenkte Ohrringe mit dem nächsten Mann. Woyzeck erduldet, bis er han­ delt – und alles zerstört. Wie viel bleibt einem zum Menschsein, wenn man nichts mehr hat? Büchners »Woyzeck« ist ein Stück über eine Welt, an der man verrückt werden könnte. Wartburg

VOL. 4

WIEDERAUFNAHME

DER SANDMANN

15+

White Boxx Nach E.T. A. Hoffmann in einer Fassung von Jacqueline Reddington Inszenierung Jacqueline Reddington Ausstattung Ji Hyung Nam Sound Florian Wulff Durch eine Begegnung mit dem unheimlichen Wetterglashändler Coppola wird der Student Nathanael an sein Kindheitstrauma erinnert: Er glaubt, in Coppola den dämonischen Advokaten Coppelius wiederzuerkennen, den er als Kind für den grausamen Sandmann gehalten hatte, der seinen Opfern die Augen ausreißt. Weder seine Verlobte Clara noch ihr Bruder Lothar können Nathanael aus seinem Wahn befreien – und so verwischen für ihn nach und nach die Grenzen zwischen Realität und Einbildung, bis eine Katastrophe nicht mehr abzuwenden ist. Die rätselhafte Geschichte des Studenten Nathanael ist eine der berühmtesten Schauer­ geschichten der Romantik und fasziniert damals wie heute in ihrer Abgründigkeit und motivischen Komplexität. Wartburg

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WIEDERAUFNAHME

DIE KLEINE RAUPE

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Von Luisa Schumacher Inszenierung Luisa Schumacher Ausstattung Luisa Schumacher & Elke Opitz Was macht eine Raupe? Sie frisst, wächst, frisst, wächst, frisst, wächst … aber das ist nicht alles. Auch das Leben einer kleinen Raupe steckt voller Überraschungen, Gefahren und Freuden. Mit liebevollem Blick für das Kleine nimmt uns diese poetische Geschichte mit in eine Welt jenseits des Blattrandes. Als mobile Produktion buchbar.

Studio

WIEDERAUFNAHME

JENNY HÜBNER GREIFT EIN WIEDERAUFNAHME

DAS NEINHORN

4+

Nach dem Bilderbuch von Marc-Uwe Kling Inszenierung & Ausstattung Kristine Stahl Im Herzwald kommt ein kleines, schnickel­ dischnuckeliges Einhorn zur Welt. Aber obwohl alle ganz lilalieb zu ihm sind und es ständig mit gezuckertem Glücksklee füttern, benimmt sich das Tierchen ganz und gar nicht wie es sich für ein Einhorn gehört. Es sagt einfach immer Nein, sodass seine Familie es bald nur noch NEINhorn nennt. Eines Tages genügt es dem NEINhorn und es bricht aus seiner Zuckerwattewelt aus. Es trifft einen Waschbären, der nicht zuhört, einen Hund, dem alles schnuppe ist, und eine Prinzessin, die immer Widerworte gibt. Die vier sind ein ziemlich gutes Team. Denn sogar Bockigsein, macht zusammen viel mehr Spaß! Studio

6+

Von Hartmut El Kurdi Inszenierung & Ausstattung Irina Ries Wenn man beim Lesen geradewegs in eine Geschichte gerissen wird und in ein lebensgefährliches Abenteuer gerät, dann gibt’s nur noch eine, die helfen kann: Jenny Hübner und ihr mobiles Rettungskommando. Dieses mobile Theaterabenteuer ist buchbar fürs Klassenzimmer oder eine geräumige Piratenkajüte

Mobile Produktion

Alle Produktionen mit diesem Symbol können auf Anfrage auch als mobile ­Produktion gebucht werden. Kontakt und Information theaterpaedagogik @ staatstheater-wiesbaden.de


JUST WIEDERAUFNAHME

KÖNIG MIDAS – ICH! ODER: WIE WERDE ICH KLUG? 7+

Von Katrin Lange Inszenierung Rainer Fiedler Ausstattung Cristina Suarez-Herrero Musik Wolfgang Böhmer König Midas von Phrygien – den kennen wir aus der griechischen Sagenwelt als offensicht­ lich ein wenig dusslig. Erst greift er sich ein Paar Eselsohren ab. Und dann wünscht er sich auch noch die Gabe, alles zu vergolden, was er berührt – dabei kann man doch, wie allseits bekannt, Gold nicht essen! Was aber, wenn Midas kein etwas dussliger Erwachsener wäre? Sondern ein Kind, das erkenntnisbedürftig und erkennt­ nisgierig hineinstolpert ins Leben? Eine tempo­ reiche und witzige Inszenierung, die in die Welt der antiken Götter abtaucht. Studio

WIEDERAUFNAHME

BEHALT DAS LEBEN LIEB WIEDERAUFNAHME

WUTSCHWEIGER

10+

Von Jan Sobrie und Raven Ruëll Inszenierung Mia Constantine Ausstattung Brigitte Schima »Willkommen im Club. Im ›Du sitzt in der Scheiße-Club‹«. So begrüßt Sammy den neuen Jungen Ebeneser. Sammy und Ebeneser kennen einander aus der Schule. Obwohl die beiden sehr verschieden sind, freunden sie sich miteinander an. Denn eine Sache haben sie gemeinsam: Sie wohnen in der Hochhaussiedlung. »Es ist nur für eine kurze Zeit«, hat Ebenesers Vater gesagt, aber darüber lacht Sammy: »Das hat mein Vater auch gesagt.« Als klar wird, dass Sammy und Ebeneser nicht mit auf die Ski-Woche fahren dürfen, weil die Eltern die Kosten nicht tragen können, fassen die Kinder einen Entschluss: Von nun an wollen sie in der Schule nicht mehr sprechen – bis Sammy ihr Schweigen bricht. Studio

10+

Nach Jaap ter Haar in einer Fassung von Dirk Schirdewahn Inszenierung Dirk Schirdewahn Ausstattung Lorena Diaz Stephens & Jan Hendrik Neidert Musik & Komposition Wingel Mendoza Choreografie Matthew Tusa Nach einem schweren Unfall erwacht der 13-jährige Beer im Krankenhaus mit einem dicken Verband um den Kopf und starken Schmerzen. Erst nach und nach erfährt er von dem Unfall, den er hatte, und Stück für Stück schafft er sich Gewissheit über sein Schicksal, den Verlust seines Augenlichts. Liebe und Enttäuschung, Hoffnung und Verzweiflung, Schmerz und Freude, Tod und Leben sowie Norm und Abweichung. Das Stück spricht universelle und existenzielle Themen an. Es zeigt, wie ein junger Mensch mit einer außer­ gewöhnlichen Situation umgeht und wie diese schicksalhafte Erfahrung ihn befähigt, gestärkt aus ihr hervorzugehen. Der Unfall Beers und seine Folgen wirken gleichsam als Vergröße­ rungsglas, das die offenen Fragen des Lebens dringlicher erscheinen lässt. Wartburg

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WIEDERAUFNAHME

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE 11+ Von Jens Raschke Inszenierung Dirk Schirdewahn Ausstattung Nina Wronka

Nachdem in einem kleinen Zoo das Nashorn unter seltsamen Umständen starb, zieht ein Bär in das wohlgeordnete Leben der Zoogemeinde. Doch die unangenehmen Fragen, die der Bär über die seltsamen gestreiften dürren Tiere auf der anderen Seite des Zauns stellt, sorgen für Unruhe. Papa Pavian gibt ihm den dringlichen Ratschlag, nicht zu neugierig zu sein. Doch der Bär kann nicht über das Geschehen auf der anderen Seite des Zauns hinwegsehen und ent­ schließt sich zum Handeln. Jens Raschke sagt über sein Stück: »Es ist kein Stück über das KZ Buchenwald, sondern ein Stück über die Frage: Bär oder Pavian?« Im Juni 2021 gewann das Stück den »HessenKUSS Preis 2021« für die beste Produktion im Rahmen der Hessischen Theatertage 2021.

Wartburg

»Regie und Dramaturgie haben eine wunderbare Haltung zu diesem Stück Erzähltheater gefunden. Die vier Darsteller:innen souverän in ihrer Haltung als Geschichtenerzähler, spielend leicht im ständigen Wechsel der Figuren und auch in stillen Momenten eine starke Präsenz ausstrahlend.« Votum der Auswahlkomission des HessenKUSS Preises


JUST

WIEDERAUFNAHME

DER MENSCH IST EIN ANDERER

14+

Eine Stückentwicklung der CyberRäuber und Neuronaler Netzwerke Inszenierung CyberRäuber (Björn Lengers & Marcel Karnapke) Bühne Lars Werneke Kostüme Steffi Sucker Operator Lana Bandorski Musik Jörg Brinkmann WIEDERAUFNAHME

DIE WEISSE ROSE – LEBT

Klassenzimmerstück Von Günther Breden Inszenierung Sophie Pompe

14+

Sophie hat ein Stück geschrieben über die letzten Minuten der beiden Protagonist:innen der Widerstandsgruppe »Die Weiße Rose«. Nun sucht sie Mitspieler:innen. Ihr Mitschüler Manni ist dabei – doch scheint er mehr an Sophie interessiert als an der Geschichte, außerdem hat er Bedenken: »Diesen alten Rotz will doch keiner hören.« Doch Sophie entdeckt während des Spiels immer wieder Parallelen zur Gegenwart und erzählt einfach und doch eindringlich authentisch die Geschichte der »Weißen Rose«. Ein aktuelles Stück, das zum Teil auf den Briefen und Aufzeichnungen der Geschwister Scholl basiert, über Wachsamkeit, Mut und Engagement. Mobile Produktion

In »Der Mensch ist ein Anderer« lassen die CyberRäuber den Theaterabend von einer Künstlichen Intelligenz (KI) steuern. Das wohl leistungsstärkste künstliche neuronale Netz, das Generative Pretrained Transformer 3 (GPT-3), übernimmt die Live-Autorenschaft und Regie. Die KI gibt per In-Ear-Kopfhörer den drei Spieler:innen die Texte und Spielanweisungen live ins Ohr, entwirft die passenden Licht­ konzepte, kreiert auf Grundlage des Textes die Visuals und komponiert die jeweils passende Musik. So entsteht bei jeder Vorstellung ein einzigartiger unwiederholbarer Theaterabend. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Wartburg

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JUNGE OPER WIEDERAUFNAHME

GOLD!

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Oper von Leonard Evers Libretto von Flora Verbrugge nach den Brüdern Grimm Deutsche Übersetzung von Barbara Buri Inszenierung Sophie Pompe Ausstattung Nina Wronka Jacob und seine Eltern leben am Meer. Allerdings sind sie so arm, dass sie sich nicht einmal Schuhe oder gar ein Haus leisten können. Doch als Jacob eines Tages mit seinem Vater zum Angeln geht, fängt er einen besonderen Fisch. Der erfüllt ihm jeden Wunsch, wenn er ihn denn nur am Leben lässt. Jacob wünscht sich als erstes ein Paar neue Schuhe, doch als die Eltern von dem Fisch erfahren, werden die Wünsche immer größer und maßloser: ein Haus, ein Schloss mit Personal, Urlaubsreisen, Palmenstrand! Allerdings bleibt dies nicht ohne Folgen, denn je größer die Gier wird, desto dünner wird der Fisch und desto wilder das Meer … Leonard Evers fasst in »Gold!« Grimms Märchen »Vom Fischer und seiner Frau« fantasievoll in Musik. Eine poetische und tiefsinnige Kinderoper über Armut, Hochmut und das Glück, zufrieden sein zu können. Studio

WIEDERAUFNAHME

DAS VERSCHWUNDENE LIED

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Ein Liedermärchen von Sophie Pompe Inszenierung Sophie Pompe Ausstattung Daniela Ruchser-Schlote Gerade war es noch da, das eine Lied, das Shira braucht, um einzuschlafen, und nun findet sie es einfach nicht wieder. Stattdessen bringt sie den Dachboden zum Klingen. Mit klassischen Liedern und Arien wird ein Märchen vom Mädchen Shira erzählt, das die Zauberkraft der Stimme entdeckt, Blumen zum Blühen bringt und schließlich auch das gesuchte Lied für den eigenen Schlaf wiederfindet. Studio


JUNGES BALLETT Eine s

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J U ST

PREMIERE

JUST

S. 149

BLAU (UA) ickl2+ Berner ung von Felix Stückentw Felix Berner Inszenierung Vahl tüm Christin Bühne & Kos Jan-S. Beyer Komposition

Felix Berner absolvierte seine tänzerische Ausbildung an der Folkwang Universität der Künste in Essen und schloss diese mit dem Tanzpreis der Josef und Else Classen Stiftung ab. Als Tänzer arbeitete er mit einer Vielzahl von internationalen Choreograf:innen wie Pina Bausch, Ann van den Broek, Sharon Eyal, Tero Saarinen, Club Guy & Roni und Jan Pusch u. v. a. Seine Arbeit als Choreograf brachte ihn u. a. an das Residenztheater in München, ans Staatstheater Oldenburg, Staatstheater Mainz und das Theater der Jungen Welt in Leipzig. Neben Lehraufträgen, z. B. am HZT der Universität der Künste Berlin, der Universität Mozarteum Salzburg und der Universität Koblenz-Landau gibt er zahlreiche Fortbildung zum Thema Tanzvermittlung, ist Jurymitglied für das Tanztreffen der Jugend der Berliner Festspiele und im Leitungsteam für den Tanzkongress 2022.

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JUNGES STAATSMUSICAL den Staranwalt Billy Flynn. Mit Hilfe der Boule­ vardjournalistin Mary Sunshine gelingt es Roxy, als »Jazz-­Mörderin« zum Medienstar zu werden. Beide sind getrieben von Eifersucht und Konkurrenz – nicht allein um eine Karriere im Rampenlicht, auch im anstehenden Prozess, denn sowohl für Roxy als auch für Velma steht nichts weniger als ihre eigene Freiheit auf dem Spiel.

PREMIERE

CHICAGO

12+

Buch von Fred Ebb & Bob Fosse Musik von John Kander Liedtexte von Fred Ebb Deutsch von Erika Gesell und Helmut Baumann Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn Chicago in den 1920ern. Als Roxy Hart, eine erfolg­ lose Vaudeville-Tänzerin, ihren Liebhaber erschießt, nimmt die Geschichte ihren Anfang. In Untersu­ chungshaft teilt sie sich ihre Zelle mit der ebenfalls wegen Mordes verhafteten Tänzerin Velma Kelly. Die korrupte Aufseherin Mama Morton, welche die beiden unter ihre Fittiche nimmt, vermittelt ihnen

Mit dem wilden Lebensgefühl der 20er-Jahre bietet »Chicago« alles, was den Broadway und das West End ausmacht: eine fesselnde Story und mitreißende Rhythmen. Das preisgekrönte Musical hat bis heute mehr als 31 Millionen Besucher:innen in 36 Ländern begeistert. 30.000 Vorstellungen und die Rekord-Spielzeit von aktuell über 22 Jahren in New York sowie von 15 Jahren in London sprechen für sich. John Kander und Fred Ebb schufen einen ungebrochen erfolgreichen Musical-Hit voller zwielichtig schillernder Figuren und Songs wie »All That Jazz« und »Cell Block Tango«, die zu Musical-Klassikern wurden. Premiere 26. Nov. 2022, Kleines Haus


JUST

» SchwesPREMIERE

SISTER ACT

12+

Musik von Alan Menken, Gesangstexte von Glenn Slater, Buch von Cheri Steinkellner & Bill Steinkellner Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn Deloris Van Cartier ist Nachtclubsängerin, als sie eine Tages Zeugin eines Mordes wird. Ver­ antwortlich für den Mord ist niemand anderes als ihr Liebhaber Curtis Shank, eine bedeu­ tende Figur der Unterwelt, welcher nun seine Gefolgsleute auf sie ansetzt. Als Schwester Mary Clarence ist Deloris gezwungen, sich in einem katholischen Kloster zu verstecken. Nach einer turbulenten Eingewöhnungsphase wird sie zur idealen Chorleiterin des allzu viel­ stimmigen Nonnenchores, der durch ihre Mit­ wirkung endlich wieder Menschen und sogar den Papst in die Kirche lockt. Aufmerksam auf ihren Erfolg werden allerdings auch die Gangster, die noch auf der Suche nach ihr sind. Das Musical »Sister Act« basiert auf dem gleichnamigen Film mit Whoopi Goldberg in der Hauptrolle. Zusammen mit der mitreißenden Musik des mehrfachen Oscargewinners Alan Menken und der spannenden wie witzigen Handlung gelang dem Musical 2011 mit großem Erfolg der Schritt an den Broadway. Von dort trat es seinen Siegeszug um die Welt an. Premiere 4. März 2023, Wartburg

tern, vergesst nicht: Der Herr liebt Gesang! Sogar diesen!« Sister Act

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KATZEN

4+

Ein Miezical von Agneta Elers-Jarleman Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn Vier ausgesetzte Katzen im Hinterhof einer Pizzeria. Jede hat ihr eigenes Schicksal, und jede hat einen Traum vom besseren Leben. Aber alle, Mizzi Motzartella, den roten Prinzen, das weiße Kätzchen und den grauen Bauernkater bewegt die Frage: »Gibt es über­ haupt jemanden, der mich mag?« Ein bald fröhliches, bald romantisch sehnsüchtiges Hinterhofkonzert über das Leben und seine verschiedenen Aspekte.

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FAME – DAS MUSICAL

12+

Idee und Entwicklung von David de Silva, Buch von Jose Fernandez, Song-Texte von Jacques Levy, Musik von Steve Margoshes und dem Titel-Song »FAME« von Dean Pitchford und Michael Gore Deutsche Fassung von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn

FAME gibt einen Einblick in die Welt der jungen Studierenden an der amerikanischen LaGuardia High School of Music and Art and Performing Arts. Die tempogeladene Show erzählt von den Freuden und Leiden der angehenden Darstel­ ler:innen Nick, Serena, Carmen, Tyrone u.v.a. und begleitet ihren Alltag von der Aufnahme­ prüfung bis zum Diplom. Vorlage für das mitreißende Musical ist der Film von Alan Parker »FAME – der Weg zum Ruhm« aus dem Jahre 1980, der damals die Musicalwelle in Deutschland mit auslöste und dessen Hauptdarstellerin Irene Cara mit dem Titelsong zum Weltstar wurde. Später folgte noch eine ebenso erfolgreiche Fernseh­ serie und 1988 dann das Musical. Die Palette der Musik reicht von berührenden Musicalballaden bis zu großartigen Tanz­ nummern. Nicht zu vergessen: der weltberühmte Titelsong. Tausende bewerben sich jährlich an der so genannten »P.A.« und nur wenige schaffen die Aufnahme. Berühmte Absolvent:innen der FAME SCHOOL sind u.a.: Liza Minelli, Al Pacino, Catherine Malfitano und Keith Haring. Wartburg

Studio WIEDERAUFNAHME

FRANKENSTEIN JUNIOR

12+

Musical von Mel Brooks & Thomas Meehan Musik und Gesangstexte von Mel Brooks Deutsch von Frank Thannhäuser und Iris Schumacher Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn Steppchoreografie Benjamin Rufin Der junge Doktor Frankenstein lehrt an der berühmten Johns, Miriam and Anthony Hopkins Schule für Medizin in New York und ist glücklich verlobt. Er nennt sich Fronkensteen und möchte nicht mit seinem berüchtigten Großvater Victor in Verbindung gebracht werden, der Monster erschaffen haben soll. Da ereilt ihn die Nachricht von dessen Tod. Er muss unverzüglich nach Transsilvanien reisen und das Erbe antreten. Wie es auch kommen musste, so setzt er die Experimente seines Großvaters fort und erweckt eine Leiche zum Leben. Seine Partner in dem gruseligen Spiel sind der liebenswerte Igor, die naive Inga und die düstere Frau Blücher. Als dann Frankensteins egozentrisch-verrückte Verlobte Elizabeth in Transsilvanien auftaucht, nimmt die Geschichte, gespickt mit gruseligen wie urkomischen Verwicklungen, ihren drama­ tischen Lauf. Nummern wie »The Transsylvania Mania«, »He Was My Boyfriend« und »Puttin’ On The Ritz« garantieren »monströse« Unterhaltung. Kleines Haus


JUST

WIEDERAUFNAHME

JUGEND OHNE GOTT

14+

Musical von Paul Graham Brown nach Ödön von Horváth Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn

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BLUES BROTHERS – IM AUFTRAG DES HERRN!

12+

Ein Rhythm & Bluesical frei nach dem Kultfilm von John Landis in einer Bearbeitung von Iris Limbarth Inszenierung & Choreografie Iris Limbarth Musikalische Leitung Frank Bangert Bühnenbild Britta Lammers Kostüme Heike Korn Der Tag ist da! Jake Blues kommt endlich aus dem Knast heraus, sein Bruder Elwood holt ihn ab, aber statt mit dem Blues Mobil kommt er in einem ausrangierten 1974er Dodge Monaco der Mount Prospect Police. Ihr erster Weg führt sie in das katholische Waisenhaus, in dem sie ihre gesamte Kindheit verbracht haben. Mutter Oberin steckt in der Klemme. Wenn sie nicht 5000 $ auftreibt, muss das Heim wegen Steuerschulden schließen. Die Brüder beschließen, ihr zu helfen, aber schmutziges Geld würde sie nie im Leben annehmen. Doch wie sollen sie auf ehrliche Weise so viel Geld auftreiben? Während eines Gottesdienstes hat Jake eine Erleuchtung. Im Auftrag des Herrn wollen sie die alte Band wieder zusammentrommeln und ein großes Konzert zu Gunsten des Waisen­ hauses veranstalten. Ein legendärer Roadtrip beginnt. Kleines Haus

Eingebettet in die Geschichte eines Mordes zeichnet Horváth das verstörend eindrückliche Bild einer ideologisch verblendeten Jugend am Beginn des NS-Regimes. Eine Kriminalgeschichte über erste Liebe und Sexualität, Gewalt und Gleichgültigkeit, die Suche junger Menschen nach Orientierung und Erwach­ sener nach dem Umgang mit der Wahrheit, die Frage nach eigener Verantwortung und der Notwendigkeit zu handeln. Gefühlvolle Balladen und rockige Songs sind der treibende Motor dieser packenden Geschichte. Wartburg

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JUNGES KONZERT BRÜDERCHEN, KOMM TANZ MIT MIR! 0 – 3

Feinste Musik für die kleinsten Ohren Moderation & Musikpädagogik Gisela Reinhold Musik hat keine Altersgrenze, und schon die ganz Kleinen nehmen musikalische Klänge und Rhythmen auf. In den Konzerten für Kinder von 0 – 3 Jahren erwartet euch ein Konzerterlebnis mit pädagogischer Begleitung. Es wird in kleinen Besetzungen konzertiert, bei angemessener Lautstärke, mit allen Freiheiten, die Eltern, Babys und Kleinkinder brauchen. »Brüderchen, komm tanz mit mir!« Auch als mobile Produktion buchbar.

Termine 23. Okt. 2022, 11 Uhr, 20. Nov. 2022, 11 Uhr, 5. Feb. 2023, 15 Uhr, 2. April 2023, 11 Uhr, 18. Juni 2023, 11 Uhr, Foyer Großes Haus

DER TEDDY UND DIE TIERE

Musik Werner Thomas-Mifune Text Michael Ende

3+

Mit dem kleinen Teddy spielt schon lange nie­ mand mehr. Also zieht er los, um zu erfahren wozu er eigentlich auf der Welt ist. Doch kein Tier, das er trifft, kann ihm eine Antwort geben. Denn er kann nicht Honig sammeln wie die Biene, nicht kommandieren und gehorchen wie die Affen … nicht einmal als Futter für die Klap­ perschlange taugt er. Bis eines schönen Tages ein kleines Kind eine ganz einfache Lösung hat. Teddys Wanderschaft von Michael Ende für Streichquartett und Erzähler:in. Mobile Produktion

DER FROSCHKÖNIG

4+

Musik Bernhard Gortheil Text Brüder Grimm

Alle Produktionen mit diesem Symbol können auf Anfrage auch als mobile ­Produktion gebucht werden. Kontakt und Information theaterpaedagogik @ staatstheater-wiesbaden.de

Der Komponist und Musiker Bernhard Gortheil hat das weltbekannte Märchen der Brüder Grimm für die Besetzung Streichquartett und Gitarre vertont. Erzählt von einer:m Schau­ spieler:in aus dem Ensemble verschmilzt und ergänzt sich der Text mit der humorvollen, kontrastreichen Musik. Mit Musiker:innen des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden, an der Gitarre Jens Mackenthun und Erzähler:in aus dem Schauspielensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Mobile Produktion


JUST

KAMMERMUSIK FÜR KINDER 1. KINDER-KAMMERKONZERT »DIE SCHNEEKÖNIGIN«

5+

Nach dem Märchen von Hans Christian Andersen mit Streicherkammermusik von Grieg, Vivaldi u. a. Erzählerin Elke Opitz Streichersolist:innen des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden Zur Musik folgen wir der mutigen Reise des Mädchens Gerda. Ihr Freund Kay wurde von der Schneekönigin in einen eisigen Bann gezogen. Allein macht sie sich auf den Weg, um ihn aus dem Schloss der Schneekönigin zu befreien. Ein Märchenklassiker über die Kraft der ­Freundschaft.

Termine 12. Nov. 2022, 15 Uhr & 13. Nov. 2022, 11 Uhr, Foyer

2. KINDER-KAMMERKONZERT »DER KLEINE PRINZ«

6+

Nach der Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry mit französischer Holzbläserkammermusik von Ravel, Ibert u. a. Erzähler Philipp Steinheuser Bläsersolist:innen des Hessischen Staatsorchesters Wiesbaden Der kleine Prinz lebt allein auf einem winzigen Planeten mit drei Vulkanen und einer wunder­ vollen Rose. Als er an der Liebe der Blume zu zweifeln beginnt, begibt sich der kleine Prinz auf eine Reise, die ihn von Planet zu Planet, bis hin zur Erde führt. Dort trifft er auf einen abgestürzten Piloten, mit dem er Freundschaft schließt und dem er von seinen Abenteuern und Begegnungen berichtet. »Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!« ist das wohl bekannteste Zitat dieses berühmten Klassikers.

Termine 11. März 2023, 15 Uhr & 12. März 2023, 11 Uhr, Foyer

SPIEL & MUSIK

5+

Einführung in die Musikwelt

Musiker:innen des Hessischen Staatsorches­ ters Wiesbaden stellen ihre Instrumente vor und entführen Kinder ab 5 Jahren in die Wun­ derwelt der Klänge und der Musikinstrumente. Zum Zuhören und Mitmachen! Termine 24. Sep., 29. Okt. 2022, 25. März, 23. April 2023, 15 Uhr, Orchesterproberaum

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JUST

THEATERVERMITTLUNG Die spartenübergreifende Vermittlung von Theater ist für uns eine zentrale Aufgabe. Unsere Angebote können Ihren Theaterbesuch umrahmen oder ergänzen. Alle aufgeführten Formate sind sowohl für Schulen als auch für alle anderen Bildungseinrichtungen und Institutionen geeignet.

S PRODUKTIONEN MIT THEATER­ PÄDAGOGISCHEM ANGEBOT Zu den Stücken des Kinder- und Jugendtheaters sowie zu ausgewählten Produktionen der anderen Sparten bieten wir ein theaterpädagogisches Begleitprogramm an. Das bedeutet: Zu diesen Produktionen gibt es Materialien, (praktische) Einführungen und Gespräche oder auch einen passenden Workshop, sowie die Möglichkeit einer Führung durch das Theaterhaus. Stellen Sie – in Absprache mit uns und speziell auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten – Ihr individuelles Rahmenprogramm zu unseren ausgewählten Produktionen zusammen. Sie können Ihren Theaterbesuch so über die Vorstellung hinaus erweitern.

E L U CH

. O C & A T , KI

WORKSHOPS

MATERIALMAPPEN

Drama Aktiv! Gemeinsam erfahren wir spielerisch Inhalte verschiedenster Schauspielproduktionen durch einfache Schauspielübungen und Impro­ visationen. Oper Aktiv! In einer szenisch-musi­ kalischen Einführung entdecken wir eine Oper. Tanz Aktiv! Gemeinsam in Bewe­ gungen aktueller Tanzproduktionen kommen, ohne viel nachzudenken. Tanz und Spiel Bewegungsworkshop in Ihrer Kindertagesstätte (Produk­ tionsbezogen zu »Nussknacker« und »blau«). Konzert Aktiv! Musikalische Einfüh­ rung zu einem Konzertprogramm

Um Ihnen die Vor- oder Nachbereitung eines Theaterbesuches mit Ihrer Gruppe zu erleichtern, stellen wir Ihnen zu ausgewählten Produk­ tionen Materialmappen zusammen. Diese können Sie als PDF von unserer Website herunterladen. Die Mappen beinhalten Hintergrundinforma­ tionen zur jeweiligen Inszenierung, Informationen zur Thematik und Vorschläge zur Vor- und Nachberei­ tung des Theaterbesuchs.

Kosten 3 Euro pro Person, in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch. Alle Angebote sind sowohl bei uns im Theater als auch in Ihrer Einrichtung sowie über Videokonferenz möglich.

THEATERVORSCHULE Mit diesem Format, das sich speziell an Vorschulkinder und Kita-Gruppen richtet, wollen wir einen ersten Eindruck von Theater vermitteln. Das Angebot besteht aus drei Teilen: einer Führung durch das Hessische Staatstheater Wiesbaden, einem Schauspielworkshop in der jeweiligen Einrichtung und einem Besuch einer altersgerechten Vorstellung im just.

Kosten für das Gesamtpaket: 11 Euro pro Person

FÜHRUNGEN Im Rahmen einer Backstage-Führung bekommen Sie und Ihre Gruppe die Gelegenheit, das Hessische Staats­ theater Wiesbaden aus einer anderen Perspektive als der des Zuschau­ enden kennenzulernen. Vorbei an den Schildern »Zutritt nur für Mitarbei­ ter:innen« erfahren Sie, wie in den Werkstätten gearbeitet wird, können einen Blick hinter die Bühne werfen und wandeln auf des alten Kaisers Wegen.

Dauer ca. 90 Minuten Kosten 3 Euro pro Person, in Kombination mit einem Vorstellungsbesuch. Die Eintrittskarten zur Führung gelten gleichermaßen als Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr im RMV-Gebiet.

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PROBENBESUCHE Von der Kitagruppe bis zum Leis­ tungskurs, können Sie mit Ihrer Gruppe eine Opern-, Konzert-, Tanzoder Schauspielprobe miterleben und ein bisschen Probenluft schnuppern. Gerne bieten wir dieses Angebot auch in Kombination mit einer Backstage-Führung an.

PATENKLASSEN / PATENKITA Zu ausgewählten Produktionen aller fünf Sparten bieten wir Ihnen und Ihrer Gruppe die Möglichkeit, eine unserer Patenklassen/Patenkita zu werden. Gemeinsam mit der Patenklasse /Patenkita begleiten wir eine Produktion von der Konzeptionsprobe bis hin zur Premiere. Proben- und Vorstellungsbesuche, Führungen und vieles mehr machen den Prozess von der Probenarbeit bis zum Endergebnis auf der Bühne für die Kinder und Jugendlichen sicht- und erfahrbar. Schauspiel »Der Fall Medea« Oper »Oryx and Crake« Ballett »blau« JUST »Schnecke durch die Hecke«

Bewerbung als Patenklasse / Patenkita unter theaterpaedagogik @ staatstheater-wiesbaden.de

SICHTUNGSTERMINE FÜR ­PÄDAGOG:INNEN Wir laden Sie herzlich zu unseren Sichtungsterminen für Pädagog:in­nen ein. Über gemeinsame Endprobenbesuche aller Sparten erhalten Sie einen exklusiven Einblick in ausgewählte aktuelle Produktionen und können sich mit anderen Lehr­ kräften, Pädagog:innen und uns darüber austauschen. Die Termine dieser Veranstaltungen entnehmen Sie bitte unserem Vermittlungsnewsletter, der »Pädagog:innenpost«.

THEATERPROFIS UNTERWEGS Sie wollten schon immer mal einen Theaterprofi in Ihrer Institution willkommen heißen? Wir wollen Ihnen gerne die Möglichkeit dazu geben. Ob durch eine Instrumentenvorstellung durch ein Mitglied des Hessischen Staatsorchesters, einen Besuch einer Tänzerin, eines Tänzers oder auch durch den Besuch eines Ensemblemitglieds aus dem Schauspiel. Wir wollen die Arbeit hinter den Kulissen zeigen und erklären und sind für alle Wünsche aus allen Bereichen des Theaters offen.

PÄDAGOG:INNENPOST Über unseren Vermittlungsnews­ letter »Pädagog:innenpost« erfahren Sie unsere aktuellen Sichtungs­ termine und alle weiteren Angebote speziell für Bildungsinstitutionen und Ihre Gruppen.

Anmeldung für den Newsletter unter www.staatstheater.wiesbaden.de/newsletter

SCHULTHEATERTAGE Die Schultheatertage 2023 finden vom 27. März bis zum 31. März 2023 statt. Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist dann wieder fest in der Hand von Schüler:innen und ihren ganz unterschiedlichen Pro­ duktionen. Es wird auch wieder die Chance geben, als Helfer:in für die Schultheatertage aktiv zu sein, hautnah das Festival zu begleiten und dabei eine Menge Theaterluft zu schnuppern.

Anmeldestart zur Teilnahme an den Schultheatertagen 2023 ist im September 2022. Genauere Informationen erhalten Sie über unsere Newsletter oder unter: theaterpaedagogik@staatstheater-wiesbaden.de Wir freuen uns schon auf eine Woche voller Schultheater, Trubel und toller Stücke!


MITMISCHEN

FÜHL

JUST

ST D U

’S?

Fühlst du’s? – Die Aufregung vor deinem Geburtstag; die Freude über einen schönen Tag; die Wut, wenn du Kommentare auf Social Media liest; die Geborgenheit, wenn du in den Arm genommen wirst; die Ohnmacht, wenn du Nachrichten hörst; die Scham, wenn du in den Spiegel schaust; die Trauer, wenn du etwas Wichtiges verloren hast; den Neid, wenn jemand mehr hat. Darf ich das alles überhaupt fühlen? Bin ich mit meinen Gefühlen allein? Und: Darf ich darüber eigentlich sprechen? Mit unseren Mitmischangeboten wollen wir Hemmschwellen gemeinsam überschreiten, Mauern einreißen und generationsübergreifend alle Menschen dazu anregen, im Theater »mitzumischen«. Jede und jeder kann sich aktiv ins Theater einbringen, sich ausprobieren, mitgestalten, mithelfen und einfach Spaß und Freude am kreativen Miteinander haben.

YOURSPACE »Yourspace« ist eure Chance, unsere Bühne zu erobern. Was ihr zeigt, entscheidet ihr. Ihr habt fünf Minuten Zeit, drei Lichtstimmungen zur Auswahl und eine Bühne für euren Auftritt. Das Publikum entscheidet, wer den Hauptpreis mit nach Hause nimmt und in die Geschichte der Wartburg eingeht.

Termine entnehmen sie unserem Monatsleporello oder der Homepage. Anmeldung yourspace@staatstheater-wiesbaden.de

THEATERSCOUTS FÜR ­STUDIERENDE Die Theaterscouts sind eine offene Gruppe, mit der wir zusammen Vorstellungen im Hessischen Staats­ theater Wiesbaden besuchen. Einmal im Monat organisiert die Theater­ pädagogik einen gemeinsamen Vorstellungsbesuch (inklusive Frei­ kartenreservierung). In der Theater­ kantine können wir uns in der Pause und nach der Vorstellung über das Erlebte austauschen. Darüber hinaus gibt es Einblicke hinter die Kulissen und Gelegenheit, Theatermitar­ beiter:innen und Künstler:innen kennenzulernen.

Kosten Das Angebot ist für Studierende der Hochschule RheinMain sowie der Hochschule Fresenius in Wiesbaden und Idstein kostenlos. Weitere Informationen und Anmeldung unter theaterscouts@staatstheater-wiesbaden.de

WORKSHOPS Ob ein mehrstündiger Opern-Workshop für die ganze Familie oder ein Reinschnuppern in die Arbeit unseres Ballettensembles, in unserem Angebot findet jede und jeder das Passende. Unsere aktuellen Workshop- und Projekt-Termine entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsleporello oder unserem »Theaterpädagogik-Newsletter für Alle«.

REPERTOIRE Theaterdetektive – interaktive Rätselführung hinter die Kulissen des Staatstheaters Oper Aktiv! für Familien – Szenischmusikalische Einführung in eine Oper.

HESSISCHES STAATSBALLETT Antanzen* ab 18 Jahren – Monatliches offenes Training für NichtProfis, vom klassischen Ballett bis zeitgenössischem Tanz.

*Das Format Antanzen wird in Zusammenarbeit mit Tanzpädagog:innen aus der Region und dem nationalen und internationalen Netzwerk der Alumni des Masterstudiengang Contemporary Dance Education (Ma CoDE) der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) durchgeführt. Die Tanzklubs und ANTANZEN finden in Rahmen der Tanzplattform ­R hein-Main statt. Die Tanzplattform Rhein-Main ist ein Projekt des Hessischen Staatsballetts und des Künstlerhauses Mousonturm, ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stiftungsallianz [Aventis Foundation, BHF-BANKStiftung, Crespo Foundation, Dr. Marschner-­Stiftung, Hans Erich und Marie Elfriede Dotter-Stiftung, Stiftung Poly­ technische Gesellschaft Frankfurt am Main].

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THEATER CLUB CLUBANGEBOTE THEATERCLUB KIDS »fühlst du’s? neugier.«

THEATERCLUB JUNIOR »fühlst du’s? scham.«

Wer? Wie? Was? Warum? – Wer fragt, möchte etwas wissen! Wie funktioniert das? Warum machen wir das so? Aber auch: Was denkst du? Wie geht es dir? Neugier treibt uns an, immer wieder Neues herauszu­ finden. Ein spannendes Thema, das wir mit den Mitteln des Theaters spielerisch erforschen möchten. Wir probieren aus, erfinden eigene Szenen und begeben uns auf eine Theater-Entdeckungsreise rund ums Fragen und Wissenwollen!

Fühlst du Scham, wenn du in den Spiegel schaust? Warum schämen wir uns manchmal für uns selbst? Wie wird diese Scham verursacht und woher kommt sie? Das sind Fragen über ein Gefühl, über das wir selten offen mit anderen sprechen. Wir wollen uns mit dieser Emotion gemeinsam auseinandersetzen und Antworten suchen.

Alter 6 – 10 Jahre Zeitraum Jeden Donnerstag, 02. Feb. – 29. Juni 2023 Uhrzeit 15.30 – 17 Uhr (außer in den Schulferien) Ort Hessisches Staatstheater Wiesbaden Anmeldung unter theaterpaedagogik@staatstheater-wiesbaden.de THEATERCLUB 16+ »fühlst du’s? ohnmacht.« Das Gefühl der Ohnmacht ist sehr vielschichtig und hängt eng mit unserer Gesellschaft zusammen. Man kann sich aufgrund der vielen komplexen Probleme, die einen umgeben, ohnmächtig fühlen. Man kann aber auch theatral in Ohn­ macht fallen. Wir wollen zusammen erforschen, was alles hinter diesem Gefühl steckt und wie wir diesem Gefühl aktiv entgegentreten können. Dafür probieren wir verschiedene Darstellungsformen aus und lassen uns von uns selber überraschen.

Für alle zwischen 11 und 15 Jahren gibt es in diesem Projekt die Möglich­ keit, sich mit Mitteln des Theaters auszuprobieren. Am Ende des Projekts werden unsere Ergebnisse in drei Vorstellungen in der Wartburg präsentiert.

Alter 11 – 15 Jahre Zeitraum Jeden Montag, 23. Jan. –  10. Juli 2023 Uhrzeit 16 – 18 Uhr (außer in den Schulferien) Ort Hessisches Staatstheater Wiesbaden Anmeldung unter theaterpaedagogik@staatstheater-wiesbaden.de JUNGES STAATSMUSICAL Jedes Jahr werden für die neue Musical-Produktion des Jungen Staatsmusicals begabte junge Menschen gesucht. Das Casting dauert ein Wochenende, an dessen Ende meist 6 – 10 Bewerber:innen genommen werden. Für das Cas­ ting ist keine Anmeldung nötig. Genauere Informationen zum Ablauf gibt es hier:

Egal, ob Theaterneuling oder alter Theaterhase, wir freuen uns auf dich!

Alter 16 – 25 Jahre Zeitraum Jeden Montag, 19. Sep.  –  19. Dez. 2022 Uhrzeit 17 – 19 Uhr (außer in den Schulferien) Ort Hessisches Staatstheater Wiesbaden Anmeldung unter theaterpaedagogik@staatstheater-wiesbaden.de

Alter 15 – 25 Jahre Termin Casting 3. & 4. Dez. 2022 Ort Hessisches Staatstheater Wiesbaden Leitung Iris Limbarth junges-staatsmusical @ staatstheater-wiesbaden.de

TANZKLUB* »fühlst du’s? das chaos.« Mittanzen beim Hessischen Staatsballett Der Tanzklub ist ein Angebot für Menschen mit und ohne Vorerfah­ rung, die sich verbindlich einmal wöchentlich treffen, um zu tanzen. Der Tanzklub erstreckt sich über die Dauer der Spielzeit, ausgenommen der Schulferien, und ist auf maximal 25 Teilnehmer:innen begrenzt. Wir schaffen einen tanz­ künstlerischen Raum für junge Menschen, der sich diese Spielzeit an Menschen zwischen 18 und 28 Jahren richtet. Gemeinsam wollen wir uns mit dem Thema Chaos auseinandersetzen. Chaos kann ein Zustand der Unordnung und Unvorhersehbarkeit der Dinge sein. Wir erforschen diesen Zustand durch Bewegung, um vielleicht eine neue Ordnung zu schaffen oder uns dem Chaos hinzuzugeben!

Leitung Taulant Shehu Alter 18 – 28 Jahren Zeitraum Dienstags 19 – 20.30 Uhr Start 13. Sept. 2022 Kosten 180 Euro, ermäßigt 90 Euro Anmeldung unter tanzvermittlung@staatstheater-darmstadt.de Anmeldeschluss 30. Aug. 2022


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ENTDECKEN & EXTRAS FÜHRUNGEN

KONTAKT

BACKSTAGE FÜR ALLE – FAMILIENFÜHRUNG HINTER DIE KULISSEN

Für nähere Informationen, Anmeldungen, Nachfragen und Anregungen stehen wir Ihnen und Euch gerne zur Verfügung.

Einmal im Monat (an einem Sonntag­ vormittag) haben Sie mit der ganzen Familie die Gelegenheit, in einer 90-minütigen Führung hinter die Kulissen des Hessischen Staatsthea­ ters Wiesbaden zu schauen.

Die Büroräume der Theaterpädagogik finden Sie in der Theater­kolonnade gegenüber des Gruppenbüros.

theaterpaedagogik @ staatstheater-wiesbaden.de Tel. 0611.132 270

Termine & Tickets finden Sie online oder im jeweiligen Monatsleporello Kosten 5 Euro pro Person INDIVIDUELLE FÜHRUNGEN Seit Februar 2018 bieten wir gerne auch Führungen für Gehörlose und Menschen mit Hörschädigung in Gebärdensprache an. Für weitere Führungsformate für Menschen mit besonderen Bedürfnissen sind wir stets offen und freuen uns auf Ihre Anfragen. In Absprache mit unserem Team realisieren wir gerne das Mögliche.

NEWSLETTER FÜR ALLE

Das Team der T ­ heaterpädagogik Luisa Schumacher, Anne Tysiak & Laura zur Nieden

Über unseren »TheaterpädagogikNewsletter für Alle« erhalten Sie aktuelle Informationen zu Angeboten und Veranstaltungen für alle Alters­ gruppen.

Anmeldung unter theaterpaedagogik@staatstheater-wiesbaden.de oder über die Website des Hessischen ­Staatstheaters Wiesbaden. Mitarbeit Musiktheater- und Konzert­pädagogik Gisela Reinhold

Tanzvermittlung Hessisches Staatstballett Nira Priore Nouak priorenouak @ staatstheater-darmstadt.de Tel. 06151.2811 7422

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KARTEN ABONNEMENTS KARTENPREISE SAALPLÄNE ANFAHRT PERSONALIA SPIELPLAN


SERVICE


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KARTEN VERKAUFSSTELLEN

Karten können bis zum Vorstellungs­ beginn zurück­gelegt werden.

GRUPPENBERATUNG

KASSE IM GROSSEN HAUS

Alternativ können online gekaufte Karten über Print@Home jederzeit ausgedruckt werden.

GRUPPEN- UND SCHULBÜRO

Tel. 0611.132 325 Fax 0611.132 367 Mo – Fr 10 – 19.30 Uhr Sa 10 – 14 Uhr So & Feiertag 11 – 13 Uhr Die Abendkasse ist jeweils eine Stunde vor ­Vorstellungsbeginn geöffnet. Während der Theaterferien ist die ­Theaterkasse vom 25. Juli bis 28. August 2022 geschlossen.

vorverkauf @ staatstheater-wiesbaden.de www.staatstheater-wiesbaden.de

VORVERKAUF Der Vorverkauf für die Vorstellungen im Großen Haus und die Premieren in den anderen Spielstätten (außer Wartburg) beginnt voraussichtlich im Frühsommer 2022. Für die rest­li­chen Vorstellungen der ­Inter­nationalen Maifestspiele außer den Opern-Galas beginnt der Vorverkauf im Februar 2023. Mit Erscheinen des M ­ onatspielplans beginnt der Vorverkauf für die rest­ lichen Vor­stellungen im Kleinen Haus, Studio, in der Wartburg und im Foyer. Der Spielplan erscheint jeweils am 20. eines ­Monats für den über­ nächsten Monat.

SCHRIFTLICHE & TELEFONISCHE ­K ARTENBESTELLUNG Karten können telefonisch, per E-Mail oder online bestellt und per Kreditkarte, SEPA -Lastschrift oder PayPal bezahlt werden (Online-­ Vorverkaufsgebühr: 10 %). Das Abholen an der Theaterkasse ist gegen Vorlage der Kaufbestätigung oder Auftragsnummer möglich; auf Wunsch werden die Karten postalisch zugesandt (Porto und Bearbei­ tungsgebühr: 2,50 Euro). Das Reservieren von Karten ist ­telefonisch für den Zeitraum von einer Woche und höchstens bis zum Vortag der Vorstellung möglich. Bereits bezahlte

GESCHENKGUTSCHEINE Geschenkgutscheine sowie Sekt­ gutscheine sind an der Theaterkasse im Großen Haus, telefonisch oder online erhältlich.

Die Gutscheine lassen sich für alle ­Veranstaltungen des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden einsetzen und sind ab Ausstellungsdatum drei Jahre gültig.

VORVERKAUFSKASSEN Vorverkaufsgebühr jeweils 13 %

WIESBADEN TOURIST INFORMATION Marktplatz 1, 65183 Wiesbaden Tel. 0611.18 29 930 t-info @ wicm.de FRANKFURT TICKET Hauptwache Frankfurt (B-Ebene) Tel. 069.13 40 400 info @ frankfurt-ticket.de www.frankfurt-ticket.de

ABONNEMENT-BÜRO THEATERKOLONNADE Tel. 0611.132 340 Fax 0611.132 367 abonnement @ staatstheater-wiesbaden.de Für eine telefonische Beratung zum ­gesamten Abonnement-Angebot steht Ihnen das Team des Abo-Büros ganz­ jährig Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr zur Verfügung. Zur Beratung vor Ort ist das Büro bis 29. Juli und vom 22. August bis 14. Oktober 2022 geöffnet.

Mo, Mi & Fr Di & Do Sa

10 – 18 Uhr 10 – 19 Uhr 10 – 14 Uhr

Während der Wintermonate können Sie die A ­ bo­nnement-Beratung an der Kasse im Großen Haus in Anspruch nehmen.

THEATERKOLONNADE Tel. 0611.132 300 Fax 0611.132 378 gruppenticket @ staatstheater-wiesbaden.de BÜROZEITEN Mo – Do 9 – 16 Uhr Fr 9 – 15 Uhr Das Gruppenbüro berät Gruppen­ leiter:innen zum Spielplan des Hessi­ schen Staats­theaters. Auch vor dem Start des offiziellen Verkaufs sind Gruppenreservierungen möglich. Zum erweiterten Angebot gehören Führungen, Begleitprogramme und Informationsmaterial.

TURNUSVERANSTALTUNGEN MIT DEM THEATERBUS Aus dem Umland mit dem Bus direkt zum Hessischen Staatstheater ­Wiesbaden – und nach der Vorstellung wieder zurück! Mit unserem Service der Theaterbus-Kulturlinien bieten wir für ausgewählte Vorstellungen die bequeme An- und Abreise im Reise­bus aus vielen Regionen: Taunus, Rhein-Taunus, Rheingau und Rhein­ hessen.

› buchbar von Einzelpersonen oder Gruppen › flexibles Buchen von Termin zu Termin › Betreuung durch ehrenamtliche Mitarbeiter:innen


SERVICE

TURNUS I + II Fr Do So Sa Fr Sa So So

07.10.22 27.10.22 20.11.22 17.12.22 03.02.23

Sommernachtstraum Fidelio V/ertigo Hänsel und Gretel Chinesisches Neujahrskonzert 18.03.23 19.30 Rusalka 23.04.23 18.00 Die lustige Witwe 02.07.23 17.00 Tristan und Isolde 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

GH GH GH GH GH GH GH GH

THEATER BARRIEREFREI

KOSTENLOSE TICKETS FÜR STUDIERENDE

In allen Spielstätten gibt es barrierefreie Plätze sowie Plätze für Roll­ stuhlfahrer. Theaterbesucher:innen mit Gehbehinderung oder einge­ schränkter Mobilität empfehlen wir, sich beim Kartenkauf über die barrierefreien Plätze und deren Zugang zu informieren.

Studierende der Hochschule Rhein­ Main Wiesbaden und Rüsselsheim sowie der Hochschule Fresenius Idstein und Wiesbaden können auf­grund einer Kooperation mit dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden kostenlos die Vorstellungen und ausgewählte Veranstaltungen der Internationalen Maifestspiele besuchen. Die Karten sind ab dem 3. Tag vor der Veranstaltung erhält­ lich, solange es noch freie Plätze gibt. Ausgenommen sind Premieren, Sonderveranstaltungen, GalaAbende und Wiesbadener Biennale. Die Platzwahl ist von der Kategorie der Plätze unabhängig. Karten können an der Vorverkaufskasse persönlich vorbestellt und / oder direkt an der Abendkasse bezogen werden. Für den Erwerb muss ein gültiger Studie­ renden-Ausweis vorgelegt werden.

Gerne ermöglichen wir Sonder­vor­stellungen für Schulen für Gehörlose und Schwerhörige. Dolmet­ scher:innen für Gebärden­sprache übersetzen simultan für das Pub­ likum. In den vorderen Reihen sind Plätze reserviert, von denen aus eine gute Sicht auf die Dolmetscher:innen garantiert ist. Theaterbesucher:innen mit eingeschränktem Hörvermögen genießen so einen Vorstellungsbesuch. Bei Interesse melden Sie sich bei unserem Gruppen- und Schulbüro.

gruppenticket @ staatstheater-wiesbaden.de

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Vielfältige Spezialitäten der italienischen Küche, entwickelt mit Giovanni Zarrella Im Alleinvertrieb durch:

Reichold Feinkost GmbH | www.feinkost-dittmann.de


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ABONNEMENTS

ABOS IM GROSSEN HAUS

VORTEILE FÜR ABONNENT:INNEN

PREMIEREN

FESTPLATZ-ABONNEMENTS

So

Rabatt bis zu 70 %, feste Plätze und trotzdem flexibel: Sichern Sie sich zum Auftakt der ­Spielzeit ein Abo und werden Sie Stammgast.

Fr

UMTAUSCH

Sa

Der Tausch von Abo-Vorstellungen ist bis ­spätestens 12 Uhr des Vorstellungstages möglich. Ab dem 4. Tausch wird eine Bearbeitungs­ gebühr von 3 bis 5 Euro erhoben.1, 2

FLEXIBLE ABONNEMENTS Mit den Wahl-Abonnements haben Sie die freie Auswahl.3 Nicht nur zu Beginn der Spielzeit, auch während der laufenden Saison sind diese flexiblen Gutscheine ein schönes Geschenk an Sie selbst und Ihre Lieben.

ERMÄSSIGUNG

Sa

Sa Sa Sa So

24.09.22 16.10.22 28.10.22 03.12.22 21.01.23 18.02.23 08.04.23 30.04.23

Mi Mi So Mi Mi Mi Mi Mi Mi

28.09.22 02.11.22 13.11.22 21.12.22 08.02.23 01.03.23 29.03.23 07.06.23 28.06.23

DONNERSTAG

Preisermäßigungen für

Do

› Staatstheater Darmstadt

Sa Do Do Do Do

› Staatstheater Mainz

Do

› Staatstheater Kassel

Do

› Stadttheater Gießen

Do

17.09.22 20.10.22 17.11.22 22.12.22 19.01.23 16.02.23 23.03.23 15.06.23 06.07.23

› Hessisches Landestheater Marburg

FREITAG

› Theater und Orchester Heidelberg

Fr

› Theater im Pfalzbau Ludwigshafen

Fr

› Oper und Schauspiel Frankfurt (Ermäßigung nur 10%)

19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 16.00 20.00

Ein Sommernachtstraum Fidelio V/ertigo Die lustige Witwe Rusalka Oryx and Crake Timelessness Die Sache Makropulos Aus einem Totenhaus GH-Mi

MITTWOCH

Als Abonnent:in erhalten Sie 15 % Ermäßigung auf alle Veranstaltungen in allen Spielstätten3, außerdem auf folgende Theater in der Region:

› Nationaltheater Mannheim

GH-Prem

Fr Fr Fr Fr Fr Fr

04.11.22 25.11.22 27.01.23 24.02.23 31.03.23 14.04.23 02.06.23 23.06.23

19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 19.00 19.30 19.30

Ein Sommernachtstraum V/ertigo Fidelio Die lustige Witwe Rusalka Oryx and Crake Il trittico Timelessness Die Sache Makropulos GH-Do

17.00 19.30 19.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

Die Meistersinger von Nürnberg Fidelio König Lear Ein Sommernachtstraum Die lustige Witwe Rusalka Oryx and Crake Timelessness Aus einem Totenhaus GH-Fr

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

Fidelio Ein Sommernachtstraum Rusalka Die lustige Witwe Oryx and Crake Timelessness Die Sache Makropulos Aus einem Totenhaus GH-Sa

SAMSTAG Sa Sa Sa

¹ beim Konzert-, Ballett- und Familien-Abonnement nur einmal pro Spielzeit.

Sa Sa Sa

2 ausgenommen Wahl-Abonnement

Sa

3 ausgenommen Premieren, Sonderveranstaltungen, Gastspiele & Veranstaltungen der Internationalen Maifestspiele

Sa

22.10.22 12.11.22 10.12.22 04.02.23 11.03.23 01.04.23 22.04.23 10.06.23

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

Fidelio V/ertigo Die lustige Witwe Rusalka Bakchen Ein Sommernachtstraum Timelessness Aus einem Totenhaus


PRAXIS am Theater

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Im Herzen von Wiesbaden GH-So

SONNTAG So So So So So So So So

30.10.22 20.11.22 18.12.22 22.01.23 12.02.23 19.03.23 16.04.23 04.06.23

18.00 19.30 19.30 18.00 18.00 18.00 18.00 18.00

Fidelio V/ertigo Die lustige Witwe Ein Sommernachtstraum Rusalka Der Rosenkavalier Oryx and Crake Timelessness

Schnell strahlend schöne neue Zähne

GEMISCHTE ABOS

Viele Menschen wünschen sich ein strahlend schönes Lächeln à la Hollywood. In der Praxis von Dr. Nord erfüllen wir Ihnen diesen Traum auch mit Zahnimplantaten. Unsere Schwerpunkte liegen auf Prophylaxe, Zahnästhetik und lmplantologie, ergänzt durch Paradontologie und Endodontie.

BALLETT-ABO So

05.02.23

18.00

V/ertigo

GH

Sa

27.05.23

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gerade NOW

KH

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24.06.23

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Timelessness

GH

SONNTAG-16-UHR-ABO So So So So So So So So So

23.10.22 15.01.23 19.02.23 26.02.23 05.03.23 12.03.23 04.06.23 11.06.23 18.06.23

16.00 16.00 16.00 16.00 16.00 16.00 16.00 16.00 16.00

Rigoletto Die lustige Witwe Ein Sommernachtstraum Mord auf Schloss Haversham Mord auf Schloss Haversham Mord auf Schloss Haversham Tartuffe Tartuffe Tartuffe

16-So (FamAbo) GH

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MITTWOCH-MIX Mo Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi Mi

03.10.22 19.10.22 26.10.22 16.11.22 14.12.22 25.01.23 01.03.23 15.03.23 05.04.23 12.04.23 10.05.23 17.05.23 14.06.23 05.07.23

16.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

Festsitzende Prothesen, Zähne wie im echten Leben!

Mi-Mix

Die Meistersinger von Nürnberg GH KH Hiob KH Hiob GH V/ertigo GH Pique Dame GH Rusalka KH Drei Schwestern KH Drei Schwestern KH Digitales Feuer KH Digitales Feuer KH Tartuffe KH Tartuffe GH Die lustige Witwe GH Timelessness

Termin- und Vorstellungsänderungen vorbehalten

Mi-Mix Mi-Mix 1 Mi-Mix 2 Mi-Mix Mi-Mix Mi-Mix Mi-Mix 1 Mi-Mix 2 Mi-Mix 1 Mi-Mix 2 Mi-Mix 1 Mi-Mix 2 Mi-Mix Mi-Mix

Festsitzende Zähne bedeuten Lebensqualität. Was für junge Menschen selbstverständlich ist, kann für ältere schon mal zur Tortur werden. Offen zu lachen und zu sprechen oder zu essen, was man möchte, bedeutet Selbstsicherheit, Gesundheit und Genuss. Ernährungsbeschränkungen können zudem zu gesundheitlichen Problemen führen. Abhilfe schafft das All-On-4 Konzept. Diese minimalinvasive Behandlungsmethode ermöglicht festsitzenden Zahnersatz in kürzester Zeit.

Das All-On-4® Konzept

Dazu wild der Patient in die Praxis gebeten, um ihm nach dem All-On-4 Konzept Implantate zu setzen. Das Konzept sieht vor, dass die Implantate schräg an der Oberkieferhöhle beziehungsweise dem Unterkiefernerv vorbeigeführt werden. Zeitaufwendiger sowie schmerzafter Knochenaufbau wird so vermieden. Nach einer 3-D-Aufnahme wird eine, am Computer konstruierte OP- Schablone gefertigt und exakt auf die Schleimhaut gelegt. Durch die eingearbeiteten Führungen werden die Implantate unter örtlicher Betäubung oder Schlafsedierung in den Kiefer einge- All-On-4® Konzept bei Ihrer Zahnarztsetzt. Die Behandlung ist schmerzfrei praxis am Theater Wiesbaden und auch hinterher hat man nahezu keine Schmerzen, da das Zahnfleisch nicht aufgeschnitten werden muss. Die wesentlich geringere Infektionsgefahr, die sich dadurch ergibt, ist ein weiterer Vorteil dieser Nobel-Guide-Technik. Anschließend wird die Schablone entfernt und der bereits im eigenen Praxislabor angefertigte Zahnersatz aufgeschraubt. Der Patient hat im Vergleich zu anderen Verfahren bereits nach wenigen Stunden neue, festsitzende Zähne, die nicht herausgenommen werden müssen.

Fragen oder Anregungen? Unser Team ist 5 Tage in der Woche für Sie da! Lassen Sie sich einen Termin geben oder vereinbaren Sie eine Beratung. Dr Cornelius Nord, Praxis am Theater, Wilhelmstrasse 48 65183 Wiesbaden, Telefon: +49-611-44 90 51 E-Mail: praxis@drnord.de


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Fr-Mix

FREITAG-MIX So Fr Fr Fr Fr Sa Fr Fr Fr Sa Fr Fr Fr Fr Fr Fr Fr Fr

09.10.22 18.11.22 02.12.22 09.12.22 16.12.22 07.01.23 13.01.23 20.01.23 10.02.23 18.02.23 03.03.23 10.03.23 24.03.23 21.04.23 12.05.23 19.05.23 02.06.23 07.07.23

16.00 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

Die Meistersinger von Nürnberg GH GH V/ertigo KH Michael Kramer KH Michael Kramer KH Michael Kramer KH Kalldewey, Farce KH Kalldewey, Farce KH Kalldewey, Farce KH Backchen KH Backchen KH Backchen GH Die lustige Witwe GH Ein Sommernachtstraum GH Oryx and Crake Die Besetzung der Dunkelheit KH Die Besetzung der Dunkelheit KH Die Besetzung der Dunkelheit KH GH Die Sache Makropulos

Fr Sa Mo Mi Mi Sa So So

18.09.22 28.10.22 19.11.22 19.12.22 11.01.23 01.02.23 25.03.23 11.06.23 09.07.23

Do

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18.00 19.30 19.30 19.00 19.30 19.30 19.30 18.00 18.00

Cabaret Kalldewey, Farce Hiob König Lear Michael Kramer V/ertigo Rusalka Die Sache Makropulos Carmen

Sa

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WOCHENENDE

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Sa

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So So

ABOS IM KLEINEN HAUS KH-Prem

PREMIEREN Fr Sa Sa Sa Fr Sa Sa Sa

01.10.22 07.10.22 05.11.22 10.12.22 28.01.23 17.02.23 11.03.23 29.04.23 17.06.23

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

KH Hiob GH Ein Sommernachtstraum KH Michael Kramer Mord auf Schloss Haversham KH KH Bakchen Die Besetzung der Dunkelheit KH KH Digitales Feuer KH Tartuffe KH Endstation Sehnsucht

Mi Mi Mi Mi Mi Mi Do Mi

05.10.22 16.11.22 21.12.22 01.02.23 22.02.23 22.03.23 03.05.23 01.06.23 21.06.23

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.00 19.30 19.30 19.30

KH Hiob KH Michael Kramer Mord auf Schloss Haversham KH KH Bakchen Die Besetzung der Dunkelheit KH KH Digitales Feuer KH Tartuffe GH Ein Sommernachtstraum KH Endstation Sehnsucht

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.00 19.30 19.30 19.30

KH Hiob KH Michael Kramer Mord auf Schloss Haversham KH Die Besetzung der Dunkelheit KH KH Bakchen KH Digitales Feuer KH Tartuffe GH Ein Sommernachtstraum KH Endstation Sehnsucht

KH-Fr

01.10.22 22.10.22 12.11.22 17.12.22 04.02.23 04.03.23 26.03.23 13.05.23 09.07.23

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

GH Ein Sommernachtstraum KH Hiob KH Michael Kramer Mord auf Schloss Haversham KH KH Bakchen Die Besetzung der Dunkelheit KH KH Digitales Feuer KH Tartuffe KH Endstation Sehnsucht

KH-We

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 18.00 19.30 18.00

GH Ein Sommernachtstraum KH Hiob KH Michael Kramer Mord auf Schloss Haversham KH KH Bakchen Die Besetzung der Dunkelheit KH KH Digitales Feuer KH Tartuffe KH Endstation Sehnsucht

ABO IM KURHAUS SINFONIEKONZERT-ABO Mi Mi Mi Mi Mi Mi Fr

KH-Mi

MITTWOCH Mi

01.10.22 21.10.22 18.11.22 23.12.22 03.02.23 24.02.23 14.04.23 05.05.23 30.06.23

KH

Sa

Sa

13.10.22 24.11.22 29.12.22 23.02.23 23.03.23 13.04.23 04.05.23 01.06.23 22.06.23

FREITAG

Fr-Mix

Mix-VB

MIX-VB ABO So

Fr-Mix

Fr-Mix 2

KH-Do

DONNERSTAG

Mi

21.09.22 19.10.22 16.11.22 11.01.23 01.02.23 08.03.23 12.05.23 21.06.23

19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30 19.30

1. Sinfoniekonzert 2. Sinfoniekonzert 3. Sinfoniekonzert 4. Sinfoniekonzert 5. Sinfoniekonzert 6. Sinfoniekonzert 7. Sinfoniekonzert 8. Sinfoniekonzert

Termin- und Vorstellungsänderungen vorbehalten

Konz-Abo


SERVICE

FLEXIBLE ABONNEMENTS ABOPREISE DAS WAHL-ABONNEMENT Mit den Wahl-Abonnements erhalten Sie eine bestimmte Anzahl von ­Gutscheinen, die Sie für Vorstellungen Ihrer Wahl 4 einlösen können: Acht Gutscheine für das Große Haus, vier Gutscheine für das Kleine Haus oder mit dem gemischten Wahl-Abonne­ ment je vier Gutscheine im Großen und Kleinen Haus. Die Gutscheine sind übertragbar.

DIE JUNGE KARTE Mit der Jungen Karte erhalten Schüler:innen, Studierende und Auszubildende bis 30 Jahre sechs vergünstigte Gutscheine zum Preis von 65 Euro oder 31,50 Euro für Aufführungen ihrer Wahl. Die ­Gutscheine sind flexibel kombinierbar und gelten für alle Sparten und Spiel­ stätten. Sie sind übertragbar und ab Kaufdatum ein Jahr gültig.4

Alle Preise in Euro

GROSSES HAUS 1A

I

II

III

IV

795,– 620,– 430,– 300,– 170,– 105,– 90,–

Mi- & Do-Abo 9 Vorst.

325,– 265,– 200,– 145,–

90,–

70,– 55,–

Fr- & Sa-Abo 8 Vorst.

315,– 265,– 225,– 165,–

92,–

60,– 50,–

So-Abo 8 Vorst.

290,– 255,– 180,– 125,–

80,–

60,– 50,–

Wahl-Abo 8 Gutscheine

320,– 280,– 230,– 165,– 100,–

75,– 60,–

Ballett-Abo 3 Vorst.

98,–

77,–

55,–

41,–

31,–

25,– 19,–

1A

I

II

III

IV

V

45,– 35,–

MIX-ABOS GROSSES & KLEINES HAUS Mi-Mix Abo 5 6 Vorst.

GH

235,– 190,– 135,–

95,–

60,–

Mi-Mix Abo 5 4 Vorst.

KH

105,–

55,–

35,–

Fr-Mix Abo 5 6 Vorst.

GH

230,– 200,– 165,– 125,–

70,–

Fr-Mix Abo 5 4 Vorst.

KH

95,–

75,–

55,–

30,–

Mix-VB 5 6 Vorst.

GH

210,– 180,– 135,–

95,–

60,–

Mix-VB 5 3 Vorst.

KH

65,–

55,–

35,–

20,–

90,–

65,–

45,–

30,–

85,–

Sonntag-16-Uhr-Abo 5 3 Vorst.

GH

Sonntag-16-Uhr-Abo 5 2 Vorst.

KH

35,–

25,–

17,–

10,–

Wahl-Abo 5 4 Gutscheine

GH

175,– 150,– 115,–

85,–

50,–

THEATER-SPONTAN-CARD

Wahl-Abo5 4 Gutscheine

KH

110,–

Sie ist ab Kaufdatum ein Jahr lang und unabhängig von der Spielzeit gültig. Die Karte ist nicht über­ tragbar. Die Karte ist nur an der Theaterkasse erhältlich.

4 ausgenommen Premieren, Konzerte, Gastspiele, Sonderveranstaltungen & Veranstaltungen der Internationalen Maifestspiele 5 nur in Verbindung mit einem Mix-Abo im jeweils anderen Haus & freie Auswahl der Platzkategorie

VI

Premieren-Abo 9 Vorst.

Die Karte ist nur an der Theaterkasse erhältlich.

Mit der Theater-Spontan-Card erhalten Sie 50 % Rabatt auf alle Vorstellungen im Hessischen Staats­ theater Wiesbaden. Die Karte kostet einmalig 45 Euro und ist bei nicht ausverkauften Vorstellungen an der Abendkasse je eine Stunde vor ­Vorstellungsbeginn einsetzbar.

V

100,–

90,–

65,– 40,–

II

III

VI

50,– 40,– 45,– 35,– 20,– 17,– 35,– 30,–

KLEINES HAUS I

IV

Premieren-Abo 9 Vorst.

265,– 215,– 160,– 80,–

Mi-So Abo 9 Vorst.

200,– 160,– 110,– 60,–

Wahl-Abo 4 Gutscheine

110,–

90,–

65,– 40,–

II

III

KURHAUS I

IV

V

VI

Kurhaus-Abo 8 Konzerte

230,– 190,– 145,– 105,– 70,–

50,–

Jugend-Abo

115,–

25,–

95,–

73,–

53,– 35,–

179


180

KARTENPREISE

*

Die Veranstaltungen sind verschiedenen Preisgruppen zugeordnet.

KLEINES HAUS

Die Preisgruppe bestimmt die Höhe der Preise in den unterschiedlichen Platzkategorien (siehe Saalpläne ab S. 182). Bei Umtausch wird eine Bearbeitungsgebühr von 5 bzw. 3 Euro pro Karte erhoben.

I

II

III

IV

Preisgruppe A

47,–

37,–

30,–

15,–

Preisgruppe B

38,–

31,–

20,50 11,–

Preisgruppe C

31,–

25,–

16,50 11,–

GROSSES HAUS 1A

I

II

III

IV

V

VI

I. – II. PARKETT III. – IV. PARKETT

Kinder- & Jugendkonzerte

11,–

Preisgruppe A

149,– 110,– 85,–

55,–

29,–

14,–

12,–

Preisgruppe B

108,–

82,– 55,–

42,–

23,–

13,–

11,–

Preisgruppe C

82,–

66,– 44,–

30,–

18,–

12,–

10,–

I

II

Preisgruppe D

60,–

53,– 38,–

27,–

16,–

11,50

9,–

18,–

10,–

Preisgruppe E

48,–

37,– 27,–

20,–

15,–

11,50

9,–

I

II

III

IV

Kinder- & Jugendkonzerte

11,–

8,–

5,–

Weihnachtsproduktion

13,–

11,50 8,–

4,50

Für das Weihnachtsstück, die Kinder- und Jugendkonzerte gelten besondere Platzkategorien.

8,–

STUDIO

WARTBURG PREISGRUPPE A PREISGRUPPE B

Parkett

19,–

15,–

Rang

12,–

10,–

KURHAUS

FOYER GROSSES HAUS

I

II

III

IV

V

VI

45,–

37,–

28,–

21,–

13,–

9,–

Kammerkonzerte

13,– / 6,50

Weihnachts- & Neujahrs-Kammerkonzerte

15,– / 7,50

Kinder-Kammerkonzerte

9,– / 5,–

Stückeinführungen

Eintritt frei

Kostproben

5,– / 2,–

Kleines Haus

Einheitspreis

12,–

6–

Matinee

5,–

Studio

Einheitspreis

12,–

6,–

Liedersoireen

18,–

Wartburg

Einheitspreis

12,–

6,–

Mini-Matinee (Theaterwerkstatt)

3,–

JUST – JUNGES STAATSTHEATER 6 REGULÄR ERMÄSSIGT

ERMÄSSIGUNGEN 50 % Ermäßigung7 im Vorverkauf erhalten ­Schüler:innen, Studierende, Auszubildende, Bundes­frei­willigen­dienst­ leistende, Teilnehmer:innen eines Freiwilligen ­Sozialen Jahres bis zum 30. Lebensjahr, außerdem Schwerbe­ hinderte (ab GdB 70). Bei nicht ausverkauften Vorstellungen gilt die Ermäßigung auch an der Abendkasse. Ein g ­ ültiger Ausweis muss beim Kauf der Karte sowie beim Einlass­ personal vorgezeigt werden.

6 außer Vorstellungen des Staatsmusicals 7 ausgenommen Premieren, Gastspiele, Sonderveranstaltungen & Veranstaltungen der Internationalen Maifestspiele * Alle Preisangaben ohne Gewähr


WIESBADEN

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LINKS 3. RANG

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ORCHESTERGRABEN 1 2

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3. RANG 3. RANG 1 2

GROSSES HAUS PLATZKATEGORIE 1A

I

II

SICHTBEHINDERT

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SERVICE

1. RANG

RECHTS 3. RANG

2. RANG

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SEITENLOGEN

3

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ORCHESTER SESSEL ORCHESTERSESSEL

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ORCHESTERGRABEN

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PA RK ETT PAR KETT

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GROSSE LOGE

GROSSE LOGE

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KLEINES HAUS

BÜHNE

PLATZKATEGORIE I

II

III

BEHINDERTENPLÄTZE 1

IV

2 1. PARKETT

3 4

NOTAUSGANG

5 6 7 8 2. PARKETT

9 10 11 12

3. PARKETT

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4. PARKETT

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STUDIO

BÜHNE

II

1

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GARDEROBE

I

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PLATZKATEGORIE


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KURHAUS PLATZKATEGORIE II

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RANG LINKS

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ANFAHRT SO N N EN B

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HESSISCHES STAATSTHEATER WIESBADEN .

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PERSONALIA THEATERLEITUNG

THEATERPÄDAGOGIK

REGIE

Intendant Uwe Eric Laufenberg Geschäftsführender Direktor & Vertreter des Intendanten Holger von Berg Persönliche Referentin des Intendanten Melanie Stelzer Assistentin des Geschäftsführenden Direktors Kira Vögele Künstlerischer Betriebsdirektor Carsten Kochan Casting & Künstlerische Produktionsleitung Oper Marcus Carl Dramaturgie Anika Bárdos, Wolfgang Behrens, Bjarne Gedrath, Marie Johannsen, Constantin Mende

Luisa Schumacher, Anne Tysiak, Laura zur Nieden Mitarbeit Tanzvermittlung Nira Priore Nouak Mitarbeit Musikpädagogik Gisela Reinhold

Felix Berner, Sophia Aurich, Hannah Biedermann, Mirja Biel, Nicolas Brieger, Mia Constantine, CyberRäuber (Björn Lengers, Marcel Karnapke), Marita Erxleben, Rainer Fiedler, Bjarne Gedrath, Tom Gerber, Olesya Golovneva, Evelyn Herlitzius, Henriette Hörnigk, Kieran Joel, Daniela Kerck, Ingo Kerkhof, Christoph Kohlbacher, Malte Kreutzfeldt, Daniel Kunze, Uwe Eric Laufenberg, Johannes Lepper, Iris Limbarth, Florian Mahlberg, Bernd Mottl, Markolf Naujoks, Tilo Nest, Ishan Othmann, Sophie Pompe, Jacqueline Reddington, Irina Ries, Stephan Rumphorst, Beka Savić, Marlene Anna Schäfer, Dirk Schirdewahn, Luisa Schumacher, Sebastian Sommer, Kristine Stahl, Evgeny Titov

HESSISCHES STAATSBALLETT Ballettdirektor Bruno Heynderickx Ballettmeister:innen Uwe Fischer, Jaione Zabala Martin Dramaturgie Lucas Herrmann Leiterin Tanzvermittlung Nira Priore Nouak Produktionsleitung Wiesbaden

NN Produktionsleitung Darmstadt Melchior Hoffmann, Daniela Metzger Produktionsleitung Tanzplattform Rhein-Main Janine Petry Technische Produktionsleitung Zina Matheke Ballettkorrepetitor Waldemar Martynel Musikalischer Assistent Daniel Lett

WIESBADEN BIENNALE Kurator Kilian Engels Produktionsleitung (auch Internationale Maifestspiele) Alisa Golomzina

JUNGES STAATSTHEATER Künstlerische Leitung Dirk Schirdewahn Dramaturgie Luisa Schumacher, Anne Tysiak, Laura zur Nieden Junges Staatsmusical Leitung Iris Limbarth Junges Staatsmusical Musikalische Leitung Frank Bangert, Ulrich Bareiss Junges Staatsmusical Choreografie Iris Limbarth, Benjamin Rufin Junges Staatsmusical Choreografische Assistenz Denia Gilberg, Anna Heldmaier, Anna Stecking

MUSIKALISCHE LEITUNG Chordirektor, Dirigent & Koordinierende Musikalische Leitung Albert Horne Orchesterdirektor Ilia Jossifov Studienleiter, Dirigent & Stellvertretender Chordirektor Christoph Stiller Musikalische Assistenz & Korrepetition Tim Hawken, Waldemar Martynel, Akira Nakamura, Julia Palmova, Holger Reinhardt

DIRIGATE OPER Michael Güttler, Albert Horne, Will Humburg, Alexander Joel, Johannes Klumpp, Michael Nündel, Philipp Pointner, Holger Reinhardt, Christoph Stiller

DIRIGATE KONZERT Yoel Gamzou, Michael Güttler, Albert Horne, Alexander Joel, Johannes Klumpp, Keri-Lynn Wilson

SCHAUSPIELMUSIK Friederike Bernhardt, Andres Böhmer, Wolfgang Böhmer, Jörg Brinkmann, Réka Csiszér, Vasko Damjanov, Malte Kreutzfeldt, Felix Kroll, Wingel Mendoza, Vera Mohrs, Jan Preissler, Kostia Rapoport, Tilman Ritter Moritz Wallmüller, Timo Willecke, Florian Wulff; für das Ballett: Ralph Abelein, Peer Baierlein, Roald Baudoux, Rival Consoles, Ori Lichtik, Waldemar Martynel

CHOREOGRAFIE Felix Berner, Gabriel Galindez Cruz, Stefanie Erb, Alexander Ekman, Damien Jalet, Myriam Lifka, Iris Limbarth, Tim Plegge, Benjamin Rufin, Matthew Tusa, Imre & Marne van Opstal, Xie Xin

BÜHNE, KOSTÜME & VIDEO Judith Adam, Andreas Auerbach, Doreen Back, ­Raimund Bauer, Duri Bischoff, Mascha Mihoa Bischoff, Franziska Bornkamm, Anne Buffetrille, Claudia Charlotte Burchard, Ariel Cohen, De-Da Productions, Lorena Diaz ­Stephens, Friedrich Eggert, Frank Fierke, Susanne Füller, ­Astrid Gleichmann, Marianne Glittenberg, Rolf ­G littenberg, Maayan Goldman, Amélie Haas, Christine Hielscher, Guy Hoare, Anna Hostert, Gisbert Jäkel, Claudia Jenatsch, Jessica Karge, Daniela Kerck, Hannah König, Heike Korn, Malte Kreutzfeldt, Jannik Kurz, Britta Lammers, Britta Leonhardt, Sophie Leypold, Iris Limbarth, Eduardo Mayorga, Ji Hyung Nam, Wicke Naujoks, Gérard Naziri, Matthias Nebel, Jan Hendrik Neidert, Bettina Neuhaus, Anne Neuser, Sophie Pompe, Sophie Reble, Irina Ries, Philip Rubner, Daniela


SERVICE

Ruchser­­-Schlote, Tanja Rühl, Mirjam Ruschka, Madeleine Sahl, Florian Schaaf, Matthias Schaller, Julia Schiller, Brigitte Schima, Frank Philipp Schlößmann, Lena Schmid, Andrea Schmidt-­Futterer, Theda Schoppe, Daniel Schulte, Luisa Schumacher, Julilus Theodor Semmelman, Robert Schweer, Mario Simon, Kristine Stahl, Marina Stefan, Astrid Steiner, Antje Sternberg, Cristina Suárez Herrero, Steffi Sucker, Christin Vahl, Sabine Wegmann, Claudia Weinhardt, Frieder Weiss, Lars Werneke, Dorothea Lütke Wöstmann, Leonie Wolf, Nina Wronka, Kim Zumstein

SÄNGER:INNEN Stella An, Elena Bezgodkova, Romina Boscolo, Fleuranne Brockway, Anna El-Khashem, Heather Engebretson, Olesya Golovneva, Anja Harteros, Silvia Hauer, Barbara Havemann, Magdalena Anna Hofmann, Betsy Horne, Elissa Huber, Sumi Hwang, Vera Ivanovic, Sharon Kempton, Katharina Konradi, Khatuna Mikaberidze, Cristina Pasaroiu, Anne Schuldt, Femke Soetenga, Britta Stallmeister, Nina Stemme, Anastasiya Taratorkina, Katrin Wundsam, Derrick Ballard, Erik Biegel, Thomas Blondelle, Christopher Bolduc, Darcy Carroll, Aaron Cawley, Julian Culemann, Daniel de Vicente, KS Thomas de Vries, Wolf Matthias Friedrich, KS Konstantin Gorny, Julian Habermann, Ioan Hotea, Dimitry Ivashchenko, Marco Jentzsch, Florian Kontschak, Johannes-Martin Kränzle, Samuel Levine, Peter Marsh, Florian Mörth, Claudio Otelli, Young Doo Park, Gustavo Quaresma, Ralf Rachbauer, Timo Riihonen, Benjamin Russell, Andreas Schager, Gerard Schneider, Jordan Shanahan, Aluda Todua

TÄNZER:INNEN Manon Andral, Daniela Castro Hechavarría, Greta Dato, Margaret Howard, Sayaka Kado, Kenedy Kallas, Meilyn Kennedy, Ludmila Komkova, Mei-Yun Lu, Isidora Markovic, Lucy May*, Mirjam Motzke*, Kristín Marja Ómarsdóttir, Aurélie Patriarca, Marie Ramet**, Rita Winder, Kiran

Bonnema, Alessio Damiani, Ramon John, Rodrigo Juez Moral, Masayoshi Katori, Jorge Moro Argote, Daniel Myers, Francesc Nello Deakin, Marcos Novais, Yamil Ortiz, Alessio Pirrone, Taulant Shehu, Tatsuki Takada, Matthias Vaucher

* Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Absolvent:innen-Förderung DIS-TANZ-START des Dachverband Tanz Deutschland. ** Elternzeitvertretung

SCHAUSPIELER:INNEN Mira Benser, Ingrid Domann, Evelyn M. Faber, Julia Elfert, Marlene-­ Sophie Haagen, Lina Habicht, Hans-Joachim Heist, Lena Hilsdorf, KS Monika Kroll, Anne Lebinsky, Elke Opitz, Sophie Pompe, Vera Hannah Schmidtke, Margit SchulteTigges, Christina Tzatzaraki, Sybille Weiser, Klara Wördemann, Maria Wördemann, Michael Birnbaum, Nicolas Brieger, Martin Bringmann, Peter Clös, Hanno Friedrich, Tom Gerber, Tobias Gondolf, Hans-Joachim Heist, Gottfried Herbe, Benjamin Krämer-Jenster, Christian Klischat, Christoph Kohlbacher, Uwe Kraus, Klaus Krückemeyer, Rainer Kühn, Uwe Eric Laufenberg, Tobias Lutze, Dino Niethammer, Ihsan Othmann, Noah L. Perktold, Martin Plass, Bernd Ripken, Stefan Roschy, Lukas Schrenk, Florenze Schüssler, Linus Schütz, Paul Simon, Philipp Steinheuser, Fabian Stromberger, Felix Strüven, István Vincze, Atef Vogel, Matze Vogel, Jürg Wisbach

CHOR DES HESSISCHEN STAATSTHEATERS WIESBADEN Chordirektor Albert Horne 1. SOPRAN Ayako Daniel, Elke End-Beck, Anne­-Kathrin Germann, Eunshil Jung, Eka Kuridze, Anke Stoschka, Michaela Wielgus, Hyerim Park 2. SOPRAN Ines Behrendt, Jacqueline Frank, Ulrike Geisen, Izumi Geiger 1. ALT Elisabeth Bert, Alma De Lon, Simone Gauglitz, Shirli Polena, Petra Urban 2. ALT Yeonjin Choi, Petra Heike, Lena Naumann, Daniela Rücker, Jana Schmidt, Barbara Schramm

1. TENOR Marc-Wolfgang Frey, P. J. Hurley, Kyung­-Jin Jang, Koan-Sup Kim, Kyoung­-Soon Kim, Keun Suk Lee, Osvaldo Navarro­-Turres 2. TENOR Vladimir Emelin, Jochen Elbert, Sebastian Link, Giorge Martin, Sung­-Woo Park 1. BASS Christian Balzer, John Holyoke, Aldomir Mollov, Yoontaek Rhim, Dong­-Gyun Seo 2. BASS Sunghwan Kim, Oliver Steinmetz, Martin Stoschka, PetroPavlo Tkalenko, Sławomir Wielgus Leitung Chorbüro Petra Urban Chorvorstand John Holyoke, Sebastian Link, Eka Kuridze

HESSISCHES STAATSORCHESTER WIESBADEN I. VIOLINE / I. KONZERTMEISTER Karl­-Heinz Schultz, Alexander Bartha, koord. 2. Konzert­meister, nn 3. Konzertmeisterin, Uta Lorenz, Antoaneta Staicov-­Nierlich, Nicole Windolf, Anna Balzer-­Tarnawska, Anton Tykhyy, Svantje Wolf, Igor Mishurisman, Patrick Peters, Yuri Uomizu, Anastasiya Mishurisman II. VIOLINE Hermann Jussel, Sebastian Max, Min Ju Lee, Maryna Veremeeva, Inken Renner, Anne-Catherine Eibel, Rebekka Herrmann, Judith Hiller-­ Schumann, Xiaojun Amelie Huang, Judith Oberndorfer, Monika Pulch, Christine Seiler, Elke Tobschall, Magdalena Zell VIOLA Eleanor Kendra James, Sabine Schultz, Wolfgang Grabner, Pamela Kremer, Tilman Lauterbach, Nina Torborg-Hunck, Kristof Windolf, Gertrud Weise VIOLONCELLO Johann Ludwig Konzert­ meister, Ruodi Li, Tobias Galler, Daniel Geiß, Emanuela Simeonova, Susanne Tscherbner, Tobias Fischer KONTRABASS Kazuko Maeda-­Hörnle, Jochen Steinmetz, Markus Kräkel, Eunseon Kim HARFE Kristina Kuhn FLÖTE Mátyás Bicsák, Cornelia Thorspecken, Jessica Jiang, nn OBOE André van Daalen, Bernhard Schnieder, Christian Becher, nn KLARINETTE Adrian Krämer, Tomas Eckardt, Dörte Sehrer, nn FAGOTT Peter Brechtel, Beatrix Lindemann, Oskar Münchgesang, Chih-Ti Wang

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HORN Jens Hentschel, Jonas Finke, Kerstin Künkele, Christoph Latzel, Lioba Giesbert, nn TROMPETE Tobias Vorreiter, Martin Schneider, nn, nn POSAUNE Tim Raschke, Christoph Paus, Matthias Hof, Tobias Hildebrandt TUBA Roland Vanecek PAUKE Axel Weilerscheidt, Martin Lorenz SCHLAGWERK Edzard Locher Orchestervorstand Martin Schneider, Christine Seiler, Christoph Latzel Orchesterwarte Harry Ickert, Pedro Romano Assistenz der Orchesteradministration Christoph Hunck

DISPOSITION Künstlerischer Betriebsdirektor Carsten Kochan Leitung Künstlerisches Betriebsbüro & Disposition Schauspiel Jessica Rupp Mitarbeit Künstlerisches Betriebsbüro Nadine Schäuble, Sylvia Franzmann

MARKETING, PRESSE- & ­Ö FFENTLICHKEITSARBEIT Leitung Kommunikation & Marketing Juliane Gaebler Marketingreferentin Valentina Tepel Pressereferentin Inga Simoleit Onlineredakteur & Medienreferent David Bruwer

BÜHNENDIENSTE Regieassistenz Lana Bandorski, Nicolas Detemple, Silvia Gatto, Florian Mahlberg, Melanie Schulze Leitung Statisterie Philipp Appel Regieassistenz Junges Staatsmusical Julia Rocker, Julia Sophia Schwarz, Anna Stecking

INSPIZIENZ Chefinspizient Kenneth Pettitt, Stv. Chefinspizientin Laura Schalomon Inspizienz Julia Aizenberg, Ana Carreira, Franziska von Knoblauch, Gerd Wehmann Inspizienz Junges Staatsmusical Julia Rocker, Franziska Rohlwing, Michael Schmiedel

TECHNIK

Klaus Krauspenhaar, Andre Krautwurst, Omed Madani, Oliver Porst (Leitung), Heiko Schmitt, Joachim Schmitz, Manfred Straube, Abdelhalim Zirari

TECHNISCHE LEITUNG

BELEUCHTUNG KLEINES HAUS

Technischer Direktor / Schwerpunkt Produktion Sven Hansen Technischer Direktor / Schwerpunkt Bühnenbetrieb Robert Klein Leitung techn.-künstler. Planung und Produktionserstellung Pablo Gerardo Buchholtz Technisches Büro Clarissa Hechavarria-Ruddock Assistentin der Technischen Direktion / Schwerpunkt Konstruktion Naomi Mead Produktionsleitung Karin Bodenbach, Anne Bugner, Lars Werneke

Gregor Feuerer, Uwe Frechenhäuser, Karin Gebert, Marcel Hahn, Mario Harlos, Steffen Hilbricht, Benjamin Leber, Andrea Leib, David Schwickert, Andreas Thiel

BÜHNENTECHNIK GROSSES HAUS

Omar Altawil, Alice Baltz, Artur Salvador Bardeleben, Benita Benndorf, Roman Yves Cebaus, Sabine Dittmann (1. Theatermalerin), Nadine Feuerriegel, Benedikt Finteis, Sebastian Frey, Hannah Miriam Frost, Patricia Glass, Christa Lind, Veronika Moos (Leitung), Guillermo Rivera Espejo

SOUFFLAGE Simone Betsch, Irmtraud Hetz, Regine Schneider, Hans Winkler

Sven Belzer, Frej Boussetta, Marwan Boussetta, Bastian Bruchhäuser, Stephan Diehl, Markus Karl Gerhard Förster, Thomas Gross, Mike Herzig, Alexander Jaide, Rade Krstic, Helmut Mario Lefeber, Thomas Mucko, Philipp Oliver Müller, Andreas Münz, Bernd Naab, Oliver Niederle, KlausPeter Pollok (Theater­ober­meister), Torsten Ries, Thilo Rössel, Thomas Sattler, (Theatermeister) Thomas Schmidt, Gerhard Schreiber, Daniel Schult (Theatermeister), Timon Schulz, Konrad Steinert, Arjan Subasic, Moussé Thiam, Pedro Todte, Martin Tracz, Pavel Vodicka, Marcus Werner, Ottmar Wolf, Heribert Wutz, Jürgen Ziegler

BÜHNENTECHNIK KLEINES HAUS Marco- Antonio Alonso Montiel, Lukas Peter Bärsch, Christof Betz, Ole Hartenstein, Marco Kohlhaas, René Landgraf (Theatermeister), Thomas Lang, Stefan Leib, Miroslaw Mucko, Klaus Münnig (Theater­ meister), Michael Rixecker, Wolfgang Schreiber, Steffan Schuldt, Norbert Winkler

DEKORATEURE Ralinga Berghäuser, Sophie Bleul, Martin Denig, Britta Eltner, Torsten Frickhofen, Frank Pabst, Markus Rademacher, Kathrin Schröder, Juri Sticker, Elena Weigl (Leitung), Jacqueline Wilke

MALSAAL / PLASTIKER

REQUISITE Anouk Emma Eck, Simone Eck, Giulia Fasold, Clarissa Gegenwart, Robert Heß, Christine Hoffmann, Rebekka Klaucke-Deniz, Joachim Kutzer (Rüstmeister), Nina Lewalter, Uli Melnik (Leitung), Stefanie Schilz

SCHLOSSEREI Benjamin Otto Börsch, Fred Groß (Leitung), Stefan Heister, Dennis Kraus (Stellv. Leitung), Hans-Jürgen Schmidt

SCHREINEREI Vincenz Bayer, Barbara Burghof, Ulf Gigerich (Leitung), Andreas Gröhl, Yvonne Hartig, Matthias Jablonski, Steffen Nickel, Michael Schlepper, Jürgen Schmidt, Thomas Stähler, Vera Ullrich

BELEUCHTUNG GROSSES HAUS

STUDIO

Dirk Albus, Mohamed Boukajouj El Kihal, Abdeslam Boukajouj, Sören Buchhold, Stefan Engelmann, Andreas Frank (Light Designer), Andreas Heidenhauß, Max Werner Klug,

Nick Elbert, Maximilian Schultheis, Bettina Warkus


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TON

VERWALTUNG 8

Hannes Bittersohl, Stephan Cremer (Leitung), Walter Giebel, Jonas Emanuel Hagen, Mareike Neumann, Christian Peters, Lukas Rauterberg, Clemens Reyes, Sven-Marcus Sack

Geschäftsführender Direktor & Vertreter des Intendanten Holger von Berg Assistentin des Geschäftsführenden Direktors Kira Vögele

WARTBURG

HAUSHALTS- & ORGANISATIONSABTEILUNG

Chris Elias Bruns, Harald Christ, Frederic Fuest, Peer Stelter, Claus Weyrauther

Leitung & ständiger Vertreter des Geschäftsführenden Direktors Jan Rathgeber

MASKE

IT-­ABTEILUNG

Chefmaskenbildnerin Katja Illy Stellvertretender Chefmaskenbildner Stefan Salcher Maskenbildner:innen Nadine Brück, Nese Celik, Maria Dehzad, Silke Domogalla, Birte Elbert, Isabell Elflein, Leslie Hellriegel, Anja Klose, Claudia Komlóssy, Elisa Lingweiler, Michael Müller, Kati Richter, Alena Schestag, Ulla Stotz, Aylin Wilhelm Auszubildende Henrik Göbel

Jürgen Stahl, Falk Dankoff

„Gutes Hören – echt kein Drama!” STOLL-Kunde und leidenschaftlicher Theatergänger, Dr. Johannes S., Wiesbaden

PERSONALRAT Vorsitzender Christof Betz Stellvertretender Vorsitzender John Holyoke Stellvertretende Vorsitzende Jacqueline Wilke Personalratsbüro & Vertrauensperson der Schwerbehinderten und Gleichgestellten Claudia Servi Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Petra Holley

TICKETSCHMIEDE GMBH / THEATERKASSE Verkaufsleitung Tanja Grimm

GRUPPEN- & SCHULBÜRO Ralf Dietrich, Ioanna Jung, Ariane Moos, Dr. Rainer Schmitt

ABONNEMENTBÜRO Leitung Anna Hoffmann, Anneke Ohnhaus Sabine Becker, Britta von Dewitz, Silvia Groß, Marijana Nedic, Swetlana Radetzki, Klaus-Dieter Schüssler

THEATERKASSE Erika Ach, Sabine Becker, Britta von Dewitz, Ralf Dietrich, Tasso A. Fantazi, Silvia Groß, Katrin Höpp, Julia van der Horst, Ioanna Jung, Sarah-Marie Martin, Marijana Nedic, Swetlana Radetzki, Klaus-Dieter Schüssler, Matthias Woehl

8 Gemäß der Europäischen Datenschutzgrundverordnung vom 25. Mai 2018 werden von den gekennzeichneten Abteilungen nur die Abteilungsleiter genannt, da nicht sämtliche Einverständniserklärungen der Beschäftigten vorliegen.

Verstehen, was Qualität ist. Hightech-Hörgeräte perfekt angepasst. Wir beraten Sie gern über die neueste Generation und nehmen uns auch Zeit dafür. Testen Sie kostenlos bis zu 1 Monat lang. STOLL Hörgeräte-Akustik Ihre Adressen für gutes Hören: Wiesbaden | Kranzplatz 5-6 Taunusstein | Mühlfeldstraße 22 Diez | Wilhelmstraße 4 www.stoll-hoerakustik.de


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SPIELPLAN GROSSES HAUS & KURHAUS SEPTEMBER 2022 17 Sa 18 So 21 Mi 24 Sa 25 So 28 Mi

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Die Meistersinger von Nürnberg Cabaret 1. Sinfoniekonzert Ein Sommernachtstraum Cabaret Ein Sommernachtstraum

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OKTOBER 2022 01 Sa 02 So 03 Mo 07 Fr 08 Sa 09 So 14 Fr 15 Sa 16 So 19 Mi 20 Do 21 Fr 22 Sa 23 So 27 Do 28 Fr 29 Sa 30 So

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Ein Sommernachtstraum Rigoletto Die Meistersinger von Nürnberg Ein Sommernachtstraum Rigoletto Die Meistersinger von Nürnberg König Lear Ein Sommernachtstraum Fidelio 2. Sinfoniekonzert Fidelio Ein Sommernachtstraum Fidelio Rigoletto Fidelio V/ertigo König Lear Fidelio

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NOVEMBER 2022 02 Mi 04 Fr 05 Sa 06 So 09 Mi 11 Fr 12 Sa 13 So 16 Mi 17 Do

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V/ertigo Fidelio Ein Sommernachtstraum Rigoletto König Lear Fidelio V/ertigo Peter Pan Fidelio V/ertigo 3. Sinfoniekonzert Peter Pan Peter Pan König Lear Peter Pan Peter Pan V/ertigo Peter Pan Peter Pan Rigoletto Peter Pan Peter Pan V/ertigo

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25 Fr 19.30 Ein Sommernachtstraum 26 Sa 10.30 Peter Pan 13.00 Peter Pan 19.30 Rigoletto 27 So 10.30 Peter Pan 13.00 Peter Pan 19.30 Cabaret 30 Mi 10.30 Peter Pan 12.30 Peter Pan 19.00 König Lear

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DEZEMBER 2022 03 Sa 10.30 19.30 04 So 10.30 13.00 19.30 05 Mo 10.30 12.30 08 Do 10.30 12.30 19.30 09 Fr 10.30 12.30 19.30 10 Sa 10.30 13.00 19.30 11 So 10.30 13.00 19.30 12 Mo 10.30 12.30 13 Di 10.30 12.30 14 Mi 19.30 15 Do 10.30 12.30 19.30 16 Fr 10.30 12.30 19.30 17 Sa 10.30 13.00 19.30 18 So 10.30 13.00 19.30 19 Mo 10.30 12.30 19.00 20 Di 10.30 12.30 19.30 21 Mi 10.30 12.30 19.30

Peter Pan Die lustige Witwe Peter Pan Peter Pan Hänsel und Gretel Peter Pan Peter Pan Peter Pan Peter Pan Die lustige Witwe Peter Pan Peter Pan Pique Dame Peter Pan Peter Pan Die lustige Witwe Peter Pan Peter Pan Hänsel und Gretel Peter Pan Peter Pan Peter Pan Peter Pan Pique Dame Peter Pan Peter Pan Cabaret Peter Pan Peter Pan Die lustige Witwe Peter Pan Peter Pan Hänsel und Gretel Peter Pan Peter Pan Die lustige Witwe Peter Pan Peter Pan König Lear Peter Pan Peter Pan Cabaret Peter Pan Peter Pan Die lustige Witwe

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22 Do 10.30 19.30 23 Fr 10.30 19.30 25 So 10.30 13.00 19.30 26 Mo 10.30 13.00 19.30 30 Fr 19.30 31 Sa 12.00 19.30

Peter Pan Ein Sommernachtstraum Peter Pan Hänsel und Gretel Peter Pan Peter Pan Die lustige Witwe Peter Pan Peter Pan Hänsel und Gretel Der Nussknacker Der Nussknacker Die lustige Witwe

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TUDEINEM DEINEMKÖRPER KÖRPER „„„TU TU DEINEM KÖRPER ETWAS GUTES, ETWAS GUTES, ETWAS GUTES,SEELE DAMITDEINE DEINE DAMIT SEELE DAMIT DEINE SEELE LUST HAT, LUST HAT, LUST HAT, DARIN ZUWOHNEN.“ WOHNEN.“ DARIN ZU DARIN ZU WOHNEN.“ (Theresa von Avilla) (Theresa von Avilla) (Theresa von Avilla)

JANUAR 2023 01 So 17.00 Neujahrskonzert 04 Mi 11.00 Peter Pan 18.00 Peter Pan 05 Do 19.30 Der Nussknacker 06 Fr 19.30 Der Nussknacker 07 Sa 11.00 Peter Pan 19.30 Ein Sommernachtstraum 08 So 18.00 Fidelio 11 Mi 19.30 4. Sinfoniekonzert 13 Fr 19.30 Ein Sommernachtstraum 14 Sa 19.30 Cabaret 15 So 16.00 Die lustige Witwe 19 Do 19.30 Die lustige Witwe 20 Fr 19.30 Pique Dame 21 Sa 19.30 Rusalka 22 So 18.00 Ein Sommernachtstraum 25 Mi 19.30 Rusalka 27 Fr 19.30 Rusalka 28 Sa 19.30 Cabaret 29 So 16.00 Tristan und Isolde

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FEBRUAR 2023 01 Mi 19.30 19.30 02 Do 19.30 03 Fr 19.30 04 Sa 19.30 05 So 18.00 08 Mi 19.30 12 So 18.00 16 Do 19.30 17 Fr 19.30 18 Sa 19.30 19 So 16.00 22 Mi 19.30 24 Fr 19.30 25 Sa 19.30 26 So 18.00

V/ertigo 5. Sinfoniekonzert Cabaret Chinesisches Neujahrskonzert Rusalka V/ertigo Rusalka Rusalka Rusalka Pique Dame Oryx and Crake Ein Sommernachtstraum Rigoletto Die lustige Witwe Pique Dame Der Rosenkavalier

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Liköre,Brände Brände&&Whisky Whisky Liköre, Liköre, Brände & Whisky Regionale Köstlichkeiten Regionale Köstlichkeiten Regionale Köstlichkeiten Erlesene Olivenöle Erlesene Olivenöle Erlesene Olivenöle Individuelle Präsentkörbe Individuelle Präsentkörbe Individuelle Präsentkörbe GroßeAuswahl Auswahl anSaucen Saucen Große an Große Auswahl an Saucen … … …

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MÄRZ 2023 01 Mi 02 Do 05 So 08 Mi 09 Do 10 Fr 11 Sa 12 So 16 Do 17 Fr 18 Sa 19 So 23 Do 24 Fr 25 Sa 26 So 29 Mi 31 Fr

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Oryx and Crake Tyll Der Rosenkavalier Cabaret 6. Sinfoniekonzert Tyll Die lustige Witwe Oryx and Crake Tristan und Isolde Tyll Il trittico Rusalka Der Rosenkavalier Oryx and Crake Ein Sommernachtstraum Rusalka Il trittico Il trittico Oryx and Crake

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APRIL 2023 01 Sa 02 So 06 Do 07 Fr 08 Sa 09 So 10 Mo 14 Fr 15 Sa 16 So 21 Fr 22 Sa 23 So 29 Sa 30 So

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Ein Sommernachtstraum Cabaret Cabaret Il trittico Timelessness Der Rosenkavalier Ein Sommernachtstraum Timelessness Der Rosenkavalier Oryx and Crake Oryx and Crake Timelessness Die lustige Witwe Cabaret Die Sache Makropulos Aus einem Totenhaus

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Timelessness Der Rosenkavalier Die Meistersinger von Nürnberg Carmen 8. Sinfoniekonzert Carmen Aus einem Totenhaus Timelessness Carmen Die Sache Makropulos Tyll Carmen

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JULI 2023 01 Sa 02 So 04 Di 05 Mi 06 Do 07 Fr 08 Sa 09 So

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Cabaret Tristan und Isolde Carmen Timelessness Aus einem Totenhaus Die Sache Makropulos Die Meistersinger von Nürnberg Carmen

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MAI 2023 09 Di 19.30 Rigoletto 12 Fr 19.30 7. Sinfoniekonzert 14 So 15.00 Aus einem Totenhaus 20.00 Die Sache Makropulos 28 So 17.00 Tristan und Isolde 29 Mo 17.00 Der Rosenkavalier

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1. – 31. Mai 2023 Programm wird bis Februar 2023 bekannt gegeben.

JUNI 2023 01 Do 02 Fr 03 Sa 04 So 07 Mi 08 Do 09 Fr 10 Sa 11 So 14 Mi

19.30 19.30 19.30 18.00 19.30 19.30 19.30 19.30 18.00 19.30

Ein Sommernachtstraum Die Sache Makropulos Carmen Timelessness Timelessness Carmen Tyll Aus einem Totenhaus Die Sache Makropulos Die lustige Witwe

­Internationale Maifestspiele

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Aktuelle Änderungen des Spielplans finden Sie hier:


KLEINES HAUS (PREMIEREN) 01.10. 05.11. 26.11. 10.12. 28.01. 17.02. 11.03. 29.04. 27.05. 17.06.

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Hiob Michael Kramer Chicago Mord auf Schloss Haversham Bakchen Die Besetzung der Dunkelheit Digitales Feuer Tartuffe gerade NOW Endstation Sehnsucht

KH-Prem KH-Prem KH-Prem KH-Prem KH-Prem KH-Prem KH-Prem Ballett-Abo KH-Prem

WARTBURG (PREMIEREN) 02.12. 27.01. 04.03. 22.04. 13.05.

Fr Fr Sa Sa Sa

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Der Fall Medea Die goldene Stadt Sister Act Die Schule der Diktatoren Ein Fisch wird nur so groß wie sein Aquarium

STUDIO (PREMIEREN) 02.10. 05.03.

So So

15.00 Blau 15.00 Schnecke durch die Hecke

Alle weiteren Aufführungstermine finden Sie im monatlich erscheinenden ­Leporello oder unter www.staatstheater-wiesbaden.de.

LEGENDE Premieren / Start der Wiederaufnahme SPIELSTÄTTEN GH KH ST WB KU FY

Großes Haus Kleines Haus Studio Wartburg Kurhaus Foyer Großes Haus

ABONNEMENTS Großes Haus GH-Prem, GH-Mi, GH-Do, GH-Fr, GH-Sa, GH-So, 16-So, Mi-Mix, Fr-Mix, Ballett-Abo, Mix-VB Kleines Haus KH-Prem, KH-Mi, KH-Do, KH-Fr, KH-We, Mi-Mix, Fr-Mix, Ballett-Abo, Mix-VB Kurhaus Konz-Abo

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Kontakt Hessisches Staatstheater ­Wiesbaden Christian-Zais-Straße 3 65189 Wiesbaden Tel. 0611 . 132 1 Theaterkasse Tel. 0611 . 132 325 vorverkauf @ staatstheater-wiesbaden.de Abonnement-Büro Tel. 0611 . 132 340 abonnement @ staatstheater-wiesbaden.de Gruppen- und Schulbüro Tel. 0611 . 132 300 gruppenticket @ staatstheater-wiesbaden.de Allgemeines info @ staatstheater-wiesbaden.de Intendanz intendanz @ staatstheater-wiesbaden.de Geschäftsführende Direktion direktion @ staatstheater-wiesbaden.de Marketing marketing @ staatstheater-wiesbaden.de

IMPRESSUM Intendant Uwe Eric Laufenberg Geschäftsführender Direktor Holger von Berg

Presse presse @ staatstheater-wiesbaden.de

Redaktion Juliane Gaebler, Anja Lindenberg

Künstlerisches Betriebsbüro kbb @ staatstheater-wiesbaden.de

Texte Dramaturgie

Dramaturgie dramaturgie @ staatstheater-wiesbaden.de Ballett ballett @ staatstheater-wiesbaden.de Junges Staatstheater just @ staatstheater-wiesbaden.de Junges Staatsmusical junges-staatsmusical @ staatstheater-wiesbaden.de Theaterpädagogik theaterpaedagogik @ staatstheater-wiesbaden.de Anzeigen ursula.maria.schneider @ t-online.de DAS FOYER Kontakt & Reservierungen Mo – Fr 9 – 15 Uhr Tel. 0611 . 505 938 11 dasfoyer @ cafe-blum.de

Gestaltung formdusche, studio für gestaltung Druck Köllen Druck + Verlag GmbH Stand 6. April 2022 Bildnachweise Kerstin Schomburg: U1 (Covermotiv), S. 46 (Chorfoto), S. 83 – 95 (Foto­ strecke Ensemble), S. 104 – 105 (Orchesterfoto) | Melanie Hofmann: S. 8 (Biennale-Motive, Alexandra Bachzetsis (der Po) ist:) | Reto Schmid: S. 8 (Biennale-Motive, Trajal (die Klavierhocker)) | Aton Fundación Teatro a Mil: S. 9 (Biennale-Motive, LASTESIS (Laserpointer)) | The NEST Collective: S. 9 (Biennale-Motive, die feiernden Ladies) | Kerstin Kühne: S. 21 (Olesya Golovneva) | Irmin Kerck: S. 22 (Daniela Kerck) | Karl & Monika Forster: S. 34 (Meistersinger von Nürnberg), S. 36 (Cabaret), S. 38 (Rigoletto), S. 40 (Pique Dame), S. 41 (Tristan und Isolde), S. 42 (Der Rosenkavalier), S. 43 (Il trittico), S. 44 (Carmen) | Sven-Helge Czichy: S. 39 (Hänsel und Gretel) | Hama Karim Khasraw: S. 69 (Bachtyar Ali) | Privat: S. 69 (Ihsan Othmann), S. 147 (Jens Raschke) | Matthias Nebel: S. 80 (Mirja Biel) | Agentur: S. 100 (Michael Güttler), S. 112 (Darcy Carroll, Marco Jentzsch, Anastasia Taratorkina), S. 159 (Felix Berner) |

Lucienne van der Mijle: S. 100 (Albert Horne) | Janine Kuehn: S. 100 (Johannes Klumpp) | De-Da Productions: S. 106 (Instrumente), S. 113 (Trompete), S. 118 (Bruno Heynderickx), S. 128 – 135 (Foto­ strecke Ballettkompanie) | Maarit Kytöharju: S. 111 (Kaija Saariaho) | Monika Rittershaus: S. 111 (Johannes Martin Kränzle) | Astrid Ackermann: S. 112 (Silvia Hauer) | Denislav Kanev: S. 112 (Benjamin Russell) | Dennis König: S. 112 (Christopher Bolduc) | Won Kyu: S. 112 (Young Doo Park) | Ahmad Ode / unsplash: S. 126 (Motiv Tanzfestival Rhein-Main) | Amirali Mirhashemian / unsplash: S. 144 (Schneckenmotiv) | Nsey Benajah / unsplash: S. 149 (Wasser­ motiv), S. 159 (Wassermotiv) | Micha Frank / unsplash: S. 150 (Pflanzenmotiv) | Kristina Gorjanowa: S. 150 (Markolf Naujoks) | Andreas Etter: S. 152 (Faust White Boxx), S. 155 (Wutschweiger), S. 159 (Felix Berner) | Christine Tritschler: S. 152 (Michael Kohlhaas White Boxx), S. 153 (Woyzeck White Boxx), S. 153 (Der Sandmann White Boxx), S. 155 (König Midas), S. 154 (Das Neinhorn), S. 157 (Der Mensch ist ein Anderer), S. 158 (Das verschwundene Lied), S. 160 (Chicago), S. 161 (Sister Act), S. 162 (Katzen), S. 155 (Blues Brothers), S. 163 (Jugend ohne Gott) | Alexa Sommereyetakeyourpicture.de: S. 166 (Theaterpädagogik), S. 171 (Theaterpädagogik + Einzelporträts) Für die Fotostrecke auf Seite 83 – 95 bedanken wir uns herzlich bei Jannik Kurz, der Kostüm- und Masken­abteilung und den Kollegen des Außenlagers in Hochheim. Illustrationen formdusche, studio für gestaltung


WILLIAM SHAKESPEARE

WIR VERSCHANZEN UNS HINTER UNSERER ANGEBLICHEN WISSENSCHAFT, WO WIR UNS EINER UNBEKANNTEN WELT HINGEBEN SOLLTEN.


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