Friesenanzeiger - November 2012

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Gesundheit | FRIESENANZEIGER

Mit genialem Matratzensystem gegen Kreuzschmerzen

Heinz-Eberhard Müller und Gerhard Winter zeigen die Matratze mit integrierten Lattenrost und darunter liegendem Taillen-Becken-Polster

„Eine Matratze muss den Menschen dort unterstützen, wo er am schwersten ist“, sagt Gerhard Winter aus Schleswig. Wer entspannt durchschläft und nicht „kreuzlahm“ aufwacht, kann „des Tages Mühen“ leichter bewältigen. Diese Erfahrung machte Winter, Physiker und Lehrer für Elektrotechnik, Sport und Physik am Berufsbildungszentrum Schleswig. Jahrelang litt er unter Rückenschmerzen. Er prüfte seine eigene Matratze und stellte fest, dass die schwerste Körperpartie, das Becken, gut in die Matratze einsinkt; der Schultergürtel, breiter und leichter als das Becken, tat dies nicht. Fazit: Die Wirbelsäule „hing durch“ – die Bandscheiben wurden auf einer Seite stärker zusammengepresst als auf der anderen Seite und bereiteten Beschwerden. Etwa 15 Jahre ist es her, dass sich Winter an die Entwicklung eines genialen Liegesystems machte, das Matratze und Lattenrost auf pfiffige Art miteinander vereint: „Der Lattenrost muss, um wirksam werden zu können, höher liegen als bei herkömmlichen Systemen.“ Die „Latten-RostMatratze“ hat Ähnlichkeit mit einem Katamaran. Die „Holme“ dieses Katamarans bestehen aus festem Schaumstoff. Darauf werden Querriegel aus massivem Buchenholz befestigt mit der abschließenden „Liegeschicht“ aus Kaltschaum. Das kluge Herzstück dieser Matratze „mit hölzernem Innenleben“ ist jedoch

das „Taillen-Becken-Polster“, das aus verschiedenen, variierbaren Schaumstoffschichten besteht, „wie ein Maßanzug konfektioniert“ und an der Unterseite der Matratze befestigt wird. Dieses gesamte „Paket“ hat als Unterlage einen pflegeleichten Holzrahmen, der zuunterst in das Bettgestell eingepasst wird. „Herkömmliche Schlafsysteme können nur in der Härte verstellt werden“, sagt Winter. Ziel ist es, das System in der Region zu produzieren: „Die Holzleisten werden in einem Betrieb in Schnarup-Thumby hergestellt, die Eckernförder Werkstätten stellen die Matratzen zusammen, ein weiterer norddeutscher Betrieb näht die Bezüge“, erklären Winter und Heinz-Eberhard Müller, der gemeinsam mit Winters Sohn Clemens die Geschäfte führt. Und was den Bezug mit Laken anbelangt: „Die passen immer – Spannbetttücher gibt es in jeder Größe und Breite.“ Das „Laroma“-Team ist mit den Entwicklungen für erholsamen Schlaf noch lange nicht am Ende: Möglich ist es auch, diese überaus flexible, gutmütig zu handhabende, sogar „klappbare“ Matratze auf einen Rahmen zu praktizieren, der per Elektromotor bis zur „echten Stufenlagerung“ verstellbar ist: So ist ein wohltuender Streckeffekt sowie eine bessere Versorgung der Bandscheiben mit Körperflüssigkeit erreichbar. Text und Foto: Sonja Wenzel

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