WildTierZeit 1/2008

Page 17

Deutsche Tierpark Gesellschaft: Information und Fortbildung stehen für die DTG an erster Stelle bereits zu diesem ersten FortbildungsMeeting nicht weniger als 58 TierparkVertreter eingefunden hatten - wobei die DTG selbst damals lediglich 26 Mitglieder zählte. Wobei auch damals schon ein Kennenlern-Abend am Tag vorher und ein Kollegentreff am Seminarabend für viel fachkundige Diskussionen garantierte. (Und das bis heute!) Werbung und Abwasserfragen und Vergesellschaftung Um Abwasserfragen, Haftpflichtversicherung, Vergesellschaftung und Zootierpraxis ging es dann zwei Jahre später, am 6. November 1989 nochmals in Hamm. Und um die Kosten und Nutzen moderner Werbung. Zu dieser Tagung war übrigens bereits am 15. Juli 1989 eine Einladung an den Leiter des Leipziger Zoos geschickt worden, an Prof. Dr. Siegfried Seifert.

Dr. Berding (damaliger DTG-Vorsitzender), 1991 auf dem Seminar in Solingen (Foto: Alois Gassner/DTG)

Prof. Seifert referierte in Solingen Klappte es damals vor der Wende noch nicht mit der Teilnahme, so hielt Prof. Seifert aber bereits beim nächsten Seminar am 4. November 1991 – diesmal organisiert mit der „Fauna“ in Solingen – einen Vortrag über „Die Raubtierzucht im Leipziger Zoo“. Und 100 Teilnehmer gaben der DTG hier eindrucksvoll Recht, dass auch die Tierparks der Neuen Bundesländer eingeladen worden waren. So konnten bereits Teilnehmer aus (Reihenfolge nach der Anwesenheitsliste) Thum, Hirschfeld, Fürstenwalde, Hoyerswerda, Strehla, Müritz-Waren, Erfurt, Suhl, Halle, Aue, Wittenberg, Finsterwalde, Stralsund, Halberstadt, Neustrelitz, Burg Stargard, Gera, Gotha, Görlitz, Eberswalde, Angermünde, Ueckermünde, Thale, Aschersleben, Schwerin, Stralsund, Salzwedel und Chemnitz im Städtischen Eugen-MaurerHeim, wohin Inge und Peter Kunst von der

Fauna eingeladen hatten, begrüßt werden. Und erhielten dann vom Wirtschaftsprüfer eine Einführung, über die „Wirtschaftliche Organisation, Finanzierung und Bestandsicherung eines Tierparks lernten die Gesetzeslage bei Haltung und Zucht von Wildtieren (Prof. Dr. H.-G. Horn) kennen und die Kennzeichnung lebender Zootiere mit Mikrochips sowie Narkosemöglichkeiten bei Vögeln. Handaufzucht und begehbare Volieren Thema in Heiligenkirchen Zwei Jahre später organisierte FriedrichWilhelm Eckstein vom Vogelpark Detmold-Heiligenkirchen die Tagung in der Stadthalle dieses lippischen Residenzstädtchens. Um „Pro und contra Handaufzucht bei Papageien“ ging es nun, um Erfahrungen mit begehbaren Volieren (Dr. Wolfgang Salzert aus Rheine), um die Haftung bei Unfällen in Freigehegen, Streichelzoos und auf Kinderspielplätzen. Und Privatdozent Dr. Armin Kuntze aus Berlin vermittelte „stoffwechselphysiologische Grundlagen bei der Ernährung von Zootieren“. Ingo Wilhelm (Arche Noah Grömitz) war inzwischen Vorsitzender der DTG, Peter Kunst von der Fauna Solingen Geschäftsführer. 5. Seminar in der DTG-„Keimzelle Kalletal“ Zum 5. überverbandlichen Fortbildungsseminar hatte dann der Vorsitzende des Trägervereins Tierpark Lipperland e.V., Alois Gassner, nochmals in die Region am Hermannsdenkmal eingeladen. 83 Fachleute fanden sich am 4. Mai 1994 hier in der „Keimzelle der DTG“ ein. Denn der Gründer dieses Tierparks, Dr. med. Heinrich Stocksmeier, war auch wesentlicher Motor und erster Vorsitzender der Deutschen Tierparkgesellschaft. Und der Tierpark Kalletal feierte damals auch sein

25jähriges Bestehen. Da ging es dann nicht nur um Elchzucht (Dipl.Biol. HansDieter Scheler aus Gera) oder um Freiflughaltung und Zucht des Weißstorchs (Reinhold Wiegand vom Vogelpark Uckersdorf) oder um die Gehegehaltung von Känguruhs (damals noch mit h) von einem Biologen der Uni Bielefeld, die durch ihre Verhaltensforschung bekannt ist. Weitere Themen waren die Ernährung von Zootieren, artgerechte Haltung (Dr. M. Böer) und vor allem auch Zooschulen, wozu die Diplom-Biologen Lore Köhler (Fauna Solingen), Frau Burksch aus Gera und Dietmar Torbrügge vom gastgebenden Lipperlandzoo Infos lieferten – vom Aufbau bis zur Finanzierung. Erstmals konnte auch der Bundesvorsitzende der Zootierpfleger (BDZ), Tierpflegermeister Andreas Pricken aus Krefeld), diesen Verband vorstellen. Und es ging auch um Zoos in der Gesellschaft. So stellte der Vorsitzende Ingo Wilhelm fest, „dass bedauernswerter Weise heute Zoos vielfach auch von der Politik alleine gelassen werden“. Geschäftsführerin der DTG und Mitorganisatorin dieser Seminare war inzwischen Ingeburg Kunst von der Fauna Solingen geworden. Zittau lud im Osten ein Der Tierpark Zittau war dann im Juni 1995 erster Ausrichter für ein Fortbildungsseminar (das 6.) in den neuen Bundesländern. „Am Burgteich“ wurde getagt – und Dr. Salzert (Rheine) bewies „Affenhaltung – aber richtig: Die Chancen der kleineren Tiergärten“, Dipl.-Biol. Wolfgang Rades (damals noch NABU-Artenschutzzentrum Leiferde) führte ins Artenschutzgesetz ein, der SPD-Tierschutzbeauftragte Dr. Heinz Kindermann brachte große Politik zu den kleineren Parks, ein Mediziner der Bayer AG ging auf Kokzidien und ihre Kontrollmöglichkeiten ein und Dr. Axel

Seminar mit Dr. Salzert (Foto: Alois Gassner/DTG)

Fachzeitschrift des Deutschen-Wildgehege-Verbandes e.V.

17


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.