Neongrau Ausgabe 1

Page 1

contemporary vandalism ... Ausgabe 1 | 2013

JE OLLER, JE DOLLER: EPSC CREW ... HOPE OH/OJAYS ... RAGAZZO DI STRADA: SENIL85



VORWORT & INHALT

HALLO FREUNDE! In Zeiten unzähliger Graffitiplattformen im Internet ist es nicht einfach, ein neues Graffitimagazin herauszubringen. Warum macht man das noch? Anders als im Internet, wo Graffiti inflationär und achtlos und noch kurzlebiger als in seinem Ursprungsmedium auftritt, kann ein Magazin Beständigkeit bieten, qualitativ selektieren, das einzelne Bild wertschätzen und in einen Kontext stellen. Graffiti besteht zu einem nicht geringen Teil aus über-Graffiti-Reden. Diese Rede möchten wir auf ein halbwegs anspruchsvolles, interessantes und unterhaltsames Niveau bringen. Deswegen soll es in jeder Ausgabe verschiedene Textbeiträge geben – von der Reportage, über die Glosse zum Essay – die sich mit den unterschiedlichsten Aspekten von Graffiti befassen. In unserem ersten Heft findet ihr ein außergewöhnliches Reise-Tagebuch, eine humorvolle Betrachtung von Graffiti aus der Sicht der Freundin eines Hardcore-Bombers sowie einen interessanten historischen Rückblick auf einen frühen und weithin unbekannten Vorläufer der Graffitibewegung, der ca. 100 Jahre vor Taki 183 und fernab der Bronx sein Unwesen trieb. Darüber hinaus gibt es die Rubrik „knowledge is king“, in der in jeder Ausgabe ein Zugmodell, selbstverständlich mit den dazu passenden Fotos, vorgestellt wird – für den gewissen Geek-Touch. Ansonsten gibt es natürlich auch noch schicke Fotos mit Graffiti auf Stahl und Beton, wie es sich für ein Graffitimagazin eben gehört. Wir richten den Fokus auf keine bestimmte Region und haben auch nicht den Anspruch, ein objektives Bild zu vermitteln, wer gerade up ist oder viel am Fahren hat. Bei der Fotoauswahl liegt die Priorität auf der Qualität: Gute Bilder eingefangen in guten Fotos, unabhängig von Ort, Person und Untergrund. Naturgemäß ergibt sich dann doch ein bestimmter geografischer Schwerpunkt, vor allem für diese erste Ausgabe. Für die Zukunft soll sich jedoch jede/r dazu aufgefordert fühlen, mit interessanten Bild- und Textbeiträgen an diesem Magazin mitzuwirken, das sich als offene Plattform für Austausch, Diskussion und Inspiration versteht. Nun aber genug der Worte – kommen wir zu den Buchstaben!

04 ... Knowledge is King: DB-Baureihe 425 (Quietschie/Neige) | 08 ... DB N-Wagen (Stahler) 11 ... DB Doppelstock | 12 ... Je oller, je doller: EPSC-Crew | 20 ... S-Bahnen | 27 ... Privatbahnen | 28 ... U-Bahnen 32 ... Writerspecial: Hope OH/OJAYS | 38 ... Aus dem Leben an der Seite eines Schmierfinks 40 ... Belgien: SNCB | 42 ... Frankreich: SNCF | 43 ... Portugal: CP | 44 ... Österreich: ÖBB | 45 ... Kyselak is King! 46 ... Italien: FS | 50 ... Ragazzo di strada: Senil85 | 56 ... Wände 3


Knowledge is king: QUIETSCHIE/NEIGE

DB Baureihe 425 (QuiEtschiE/Neige) Baujahr: 1999-2008 Gebaute Exemplare: 249 Einheiten Länge: 67,5m (gesamte Einheit), 17,87m (Triebkopfwaggon), 15,11m (Mittelwaggon) Einsatzgebeite in Deutschland: NRW, NDS, SA, HE, SRL, RLP, BW, BY Die Baureihe 425, von Bahnern wegen des quietschenden Anfahrtsgeräuschs auch Quietschie genannt, ist ein von Siemens und Bombardier gemeinsam gebauter Regionalzug, der nur von der DB eingesetzt wird. Im Einsatz ist dieser Triebzug sowohl als RE als auch als RB. Unter Writern ist auch der Name Regio S-Bahn und Neige weit verbreitet. Regio S-Bahn wohl daher, dass das Schwestermodell BR 424 als S-Bahn im Rhein-Neckar Netz und in Hannover eingesetzt wird, und diese äußerlich kaum zu unterscheiden sind (ein Unterscheidungsmerkmal: 424er haben ausklappbare Trittstufen an den Türen und einen ebenerdigen Einstieg, 425er nicht). Der fälschlich verwendete Begriff Neige kommt wohl durch das weit verbreitete Gerücht, dass diese Züge mit Neigetechnik ausgestattet sind – das ist aber falsch! Ausgestattet ist der Zug dafür mit einer nahezu geraden Unterkante, zwei Türen pro Waggon und Fenstern auf einer Höhe, ansonsten ohne Ecken und Kanten. Aufgrund von komfortbedingter Unbeliebtheit unter den Fahrgästen bei Einführung dieser Züge, die meiner Meinung nach nur daher rührt, dass hier vor allem gegen Stahler getauscht wurde (weil so unbequem sind die Dinger für einen neuen Zug gar nicht, im Vergleich zu einem Stahler jedoch schon), werden diese Modelle gern von Linie zu Linie getauscht / geschoben. Manch einer macht sogar dieses Modell dafür verantwortlich, dass die DB-Regio Streckenausschreibungen verliert, da Privatbahnen mit (meist extrem hässlichen!) neuen Niederflurbahnen konkurrieren,

4

die sich im Nachhinein häufig aber auch nicht als bequemer erweisen. Jedenfalls finde ich, dass man sich noch freuen kann, wenn man dieses Ding vor die Flinte bekommt. Für einen recht neuen Zug ist dieses Modell doch noch echt schön gehalten, oder etwa nicht?!


Knowledge is king: QUIETSCHIE/NEIGE

5


Knowledge is king: QUIETSCHIE/NEIGE

6


Knowledge is king: QUIETSCHIE/NEIGE

7


DB N-WAGEN

8


DB N-WAGEN

9


LIVE LIFE TO THE FULLEST...

NEW CLOTHING LABEL FROM HUSTLERS FOR HUSTLERS www.facebook.com/FiaskoApparel r YYY UJQR รทCUMQITHZ EQO


DB DOPPELSTOCK

11


DIESDAS

Je oller, je doller Interviewtermin: 18 Uhr im Laden. 20 Uhr: Noch immer keine Zeile aufgenommen, dafür schon beim dritten Bier. Irgendwann ist dann doch der letzte Kunde bedient und der vorletzte Kollege gegangen. Geier bleibt spontan dabei. Jeks schließt die Ladentür ab, Besser schenkt nach, ich drücke auf Record (das Gespräch nehmen wir – dem historischen Stellenwert dieser Crew gemäß – auf Tape auf). Und noch etwas vorweg: Alle die wissen, wie die Ruhrpott-Mundart klingt, die denken sich bitte die folgenden Zeilen genau in diesem Ton. Und mit einem scharfen „ne“ nach jedem Satz. Denn in der Verschriftlichung findet sich unser Gespräch nicht nur grammatikalisch begradigt, sondern auch sprachlich sterilisiert wieder. Und das ist ein großer Verlust. In diesem sympathischen Pott-Sprech manifestiert sich nämlich eine bestimmte Haltung gegenüber dem Leben und sich selbst, die auch in der Sphäre des Graffiti ihre Entsprechung findet und vielleicht nicht ganz unbedeutend ist für das Verständnis des sagenumwobenen Typus des „Ruhrpott-Bombers “. Jeks und Besser, zwei mustergültige Vertreter dieser Spezies, erzählen im Folgenden von 15 Jahren EPSC Crew, von Mutantensprühern, Mantafahrern und der verdammten Vergänglichkeit.

12


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA

EPSC – Wer seid ihr? J: Wir sind alles ganz normale Leute. Sehr unterschiedlich, aber nichts Außergewöhnliches. Es sind jetzt 15 Jahre, in denen 10 Idioten einfach eine Menge Zeit miteinander verbracht haben. Von außen betrachtet normale Menschen, die zwar einer etwas anderen Freizeitbeschäftigung nachgehen, sich aber drüber hinaus nicht von Anglern, Autotunern oder Briefmarkensammlern unterscheiden und die ihr Hobby in ihr (mehr oder weniger) bürgerliches Leben integriert haben. Die Crew gibt es jetzt 15 Jahre. Aber wir malen alle schon viel länger, die meisten über 20 Jahre. Ruhrpott Anfang 90er. J: Unglaublich viel Input, alles war in Bewegung und man spürte das überall! Nach der Schule zum Bahnhof und dann den ganzen Tag rumhängen und Fotos machen. Eine unglaubliche Flut von Panels, Wholecars, Tags und T-ups. Das hat uns alle total mitgerissen! Wir haben am Anfang nur Autobahn oder Linie gemalt. Irgendwann haben wir uns zu einer Crew formiert: Zuerst KDN (Kinder der Nacht – richtig oldschool der Name) und danach ESC. Zwei andere Kids in der benachbarten Stadt wollten da mitziehen und haben die PSC Crew gegründet. Dann gab es an der Autobahn einen kleinen Battle, bis wir uns dann durch einen Zufall kennen gelernt haben. Das muss so 1994 gewesen sein. Aus Esc/Psc wurde dann irgendwann EPSC. 1997 waren wir dann komplett in der Konstellation, so wie sie auch heute noch besteht. B: Als wir dann die ersten Male zusammen losgezogen sind, habe ich gleich gemerkt, die Jungs sind viel professioneller als ich, haben auch viel mehr Check. Als ich noch MB gemacht habe, sind wir halt einfach irgendwo rein gerannt. Mit den Jungs war das was völlig anderes. Ich habe damals viel von ihnen gelernt. Wir waren richtig auf dem Film. Irgendwann stelle sich dann aber heraus, dass die anderen in der Gruppe nicht so richtig mitziehen wollten. Wie schon gesagt, alle total unterschiedlich. Wir haben ein paar Mal versucht, sie zu motivieren. Zum Beispiel haben wir gesagt, okay, wir malen jetzt einen Wholetrain mit der ganzen Crew, alle zusammen, jeder sollte einen Oneman machen.

Zwei Versuche, zwei Mal komplett gescheitert. Wir waren schon am Spot und mussten wieder nach Hause fahren. Einer hat so krass hyperventiliert – dabei waren wir erst aus dem Auto ausgestiegen. Wir hatten halt die Vorstellung, dass das so sein muss als Crew, dass man mal zusammen einen Wholetrain macht. Dafür ist man ja eine Crew. Aber das ist dann am Kackstift gescheitert. J: Wir hatten halt immer ganz unterschiedliche Vorstellungen in der Gruppe. Der Eine wollte lieber Party machen, der andere lieber ein Wändchen malen, noch ein anderer lieber Skulpturen bauen.. Jeder hatte einen eigenen Film. B: Als Fye und ich dann dabei waren, ging das ganz anders ab: Sobald ich hörte, dass Fye einen Wholecar gemacht hatte, musste ich auch einen machen. Und umgekehrt. Das war nicht so sehr der Teamgedanke, das war eher schärfste Konkurrenz. Wenn wir malen gingen, erzählte Fye manchmal, dass er ein Panel machen würde, in Wirklichkeit hatte er aber ein Wholecar-Set dabei. Und dann stehe ich in der Reihe, drehe mich um und sehe ihn auf einem Gepäckwagen stehen und bis oben hin alles zuchromen. Da hat er uns ausgetrickst! Einfach um einen mehr zu haben. Früher war Fye der Denker und Lenker, er hat die Crew intakt gehalten, er war der Obervirus. J: Als ich ihn damals kennen gelernt habe, war er 16 und stand an der Kiste und neben ihm das Fahrrad seiner Mutter. Im Fahrradkorb waren die Dosen. Wir kommen ins Yard, er sieht uns, rennt aber nicht weg, sondern checkt uns von oben bis unten ab und malt ganz gelassen weiter. An diesem Abend haben wir uns kennen gelernt. Schon damals hatte er den Plan, wie, wo, was und um wie viel Uhr. Ich hatte damals überhaupt keine Ahnung, dafür aber ein Auto. Und Fye hatte den absoluten Check, aber nur das Fahrrad seiner Mutter. Wir haben uns damals einfach perfekt ergänzt. Mit ihm hatte ich auch überhaupt keine Angst. Wenn er gesagt hat, das geht klar, dann hab ich mir überhaupt keinen Kopf mehr gemacht. Und er kannte sich auch in anderen Gegenden von Deutschland aus. Ich sag‘ nur unser erster Urlaub: 5 Tage, 14 Panels. Fye war der erste richtige Zugmaler, den ich kennen gelernt habe. Ein Eremit. Er ging nicht auf Partys, sprach grundsätzlich nicht mit anderen Menschen, trank kein Bier, nahm keine Drogen, hatte keine Freundin. Nur Graffiti. Als er 17 wurde, haben wir ihn auf seine erste Party geschleppt. Er kam gar nicht klar, stand nur verschreck in der Ecke (heute hat sich zum Glück geändert). Der Typ konnte mit niemandem

13


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA

reden, aber mit 14 Jahren schon den kompletten Baumarkt in meiner Nachbarschaft leerräumen. Kriminelle Energie, 100 Prozent! B: Es gibt auch so eine ganze Serie Trains „sponsored by coca cola“. Damals hat ein Kasten Cola 12,60 DM Pfand gegeben. Ich erinnere mich an Fyes Wohnung, da gab es nur ein paar schmale Pfade, die zur Küche und Toilette führten, ansonsten war alles bis unter die Decke vollgestopft mit Cola-Kästen. Und auch der Keller war voll. Das Klauen war kein Problem, irgendwann wurde aber das Abgeben schwierig. Da mussten wir schon paar mal im Getränkemarkt rennen, weil wir Pfand abgeben wollten. Graffiti damals J: Früher war das alles viel geheimnisvoller. Nicht nur, weil wir klein waren und die Leute nicht kannten. Man kam auch nicht so einfach an andere Sprüher ran, höchstens am Bahnhof, beim Fotos machen, an der Hall oder im Laden. Und selbst wenn man sie traf, war es so gut wie unmöglich, als „Toy“, mit ihnen in Kontakt zu treten. Es sei denn, jemand war gerade in der Stimmung dich zu verarschen. Die Alte Schule war ja noch viel vorsichtiger und schreckhafter und hat selten außerhalb des „sicheren“ Kreises über Graffiti geredet. Damals dachte man, wenn man ein Mal erwischt wird mit einem „Tag,“ dann wird man für alles zur Rechenschaft gezogen, was mit diesem Namen in Verbindung gebracht wird. Heute hat sich das sehr gelockert, man geht viel freier und unbefangener mit dem Thema um, was z.T. auch wirklich an der Entwicklung in der Rechtsprechung liegt. B: Die Deutsche Bahn hatte Anfang der Achtziger sicher nie damit gerechnet, dass sich dieses Phänomen in Deutschland halten würde. Die haben wohl gehofft, dass sich das irgendwann wieder legen und von alleine aufhören würde. Damals waren es eher kleinere Gruppen und meistens lokal begrenzt, die in Deutschland aktiv Züge gesprüht haben. Und die Maßstäbe waren noch ganz andere: Wenn du 50 Trains hattest, warst du schon der King. Heute machen durchschnittliche Newcomer 150 bis 200 Kisten im Jahr, und das nicht selten weltweit! Proll-Sprüher J: Eigentlich weiß ich gar nicht genau, wie diese Schublade aussehen soll – aber ja, zu denen wurden wir immer gerne gezählt. Wenn ich Biker zitieren darf, nachdem ich

14

mich auf irgendeiner Party über eine Berliner lustig gemacht habe, der sich wie der größte Vollidiot aufgeführt hat: „Was machst du dich denn über diesen Typen lustig? Ihr seid doch selber die Mantafahrer unter den Graffitisprühern.“ Das ist bestimmt schon 8 Jahre her, trotzdem danke nochmal für diese Einordnung! Motivation J: Früher hatte ich eher so den Gedanken von wegen „Sand ins Getriebe streuen“. Ich fühlte mich danach immer gut, denn ich hatte ja etwas gegen dieses „System“ und seine Regeln gemacht. Das war ein Ventil. Eigentlich totaler Schwachsinn, denn ich hatte keine Bomben gelegt, sondern nur ein paar Sprühdosen leer gemacht. Der einzige Sand, den ich gestreut hatte, war der in das Getriebe meiner schulischen Leistungen! Heute will ich raus gehen, wenn ich etwas gezeichnet habe und es auf dem Zug oder der Wand umsetzen will. Um Spaß zu haben und die alten Leute zu treffen. Wenn wir irgendwo raus fahren und dann nichts funktioniert, ist es für mich genauso cool. Früher haben wir dann versucht, auf Biegen und Brechen noch was raus zu holen und haben uns ohne Ende gestresst. Heute schätze ich auch das Ergebnis einer Action viel mehr, also das Bild bzw. das Foto. Damals habe ich mir das Bild nie mehr angeguckt und nur daran gedacht, okay, was machen wir als Nächstes. Wir haben die Aktion gar nicht ausgekostet, es gab kein Hochgefühl mehr, sondern nur den blinden Drang nach mehr. Wenn wir früher nach der Mission zum Auto gingen, haben wir nur darüber geredet, was wir jetzt als Nächstes machen. B: Man malt im Alter halt viel bewusster. Damals hat man sich einfach ein paar Büchsen zusammen gepackt – Hauptsache, man macht die Kiste voll. Dann hat man an einem Spot gleich mehrere Dinger gemacht, aber keines davon sah gut aus. Man dachte: Okay, ich bin ein Bomber, ich komme aus dem Ruhrpott, also bombe ich alles zu, egal wie es aussieht. Heute kaum noch vorstellbar, mit fünf Beuteln an einen Spot zu fahren und von Anfang an zu sagen, okay, jetzt male ich fünf Panels. Nur Jeks hat sich damals Gedanken darüber gemacht, was er da eigentlich tut. Wir anderen waren halt immer etwas „gröber“. Ich habe mich dann bald für eine Sache entschieden. Klar, ich habe auch einige hundert Panels gemalt, das ist auch schon einige Jahre her. Das, was mich wirklich interessiert, sind Wholecars.


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA

Wenn du in die Phase kommst, in der du richtig in deinem Bild drin bist, dann ist das so, als wenn du in einem Buch vertieft bist. Diesen Zustand liebe ich. Dann möchte ich am liebsten gar nicht mehr aufhören. Zahlen B: Ich habe jetzt so etwas über 400 Onemans. Wenn wir in Berlin oder Hamburg waren, habe ich immer so Späße gemacht und zu den Jungs gesagt: 6 bis 8 Fenster, Laufsteg – dann hätte ich schon mindestens 1000 Wholecars! Na sicher, Doppelhänder Chrom, schwupp, die Kiste ist durch. Ich wohne im Ruhrgebiet, ich wohne sogar noch zwischen den zwei beschissensten Yards aller Zeiten, und denke, es kann doch nicht sein, dass ich für jede Aktion hunderte von Kilometern fahren muss! J: Aber wenn du woanders wohnen würdest, wäre es da auch scheiße!

“Wenn du Wholecars malen willst, hast du keine Freunde” Besser B: Früher habe ich immer gesagt “dicht ist Pflicht”. Heute sage ich “dick ist schick”. Ja, ist aber klar, wenn man die Yards immer total zerlegt – und ich habe mich in den letzten zwei Jahren besonders auf zwei Bundesländer spezialisiert – kriegt man dafür natürlich kein Fleißkärtchen von den ortansässigen Malern, die auch mal ein Panelchen malen wollen und dann um ihr Leben rennen müssen. Aber so ist das Game nun mal. Ich mache das, worauf ich Bock habe. Ähm, wie war die Frage noch gleich? Geier: Ihr wart ja immer auf Züge focussiert. Macht das für euch einen Unterscheid, dass heute, obwohl viel gemacht wird, kaum noch was fährt? J: Ich finde das schade, aber man kann das ja nicht ändern. Wir sind nicht die Leute, die deswegen aufhören Züge zu malen. Die Sache ist mir einfach zu wichtig, als dass ich mir davon den Spaß verderben ließe. Du weisst zwar, das Panel ist damals einen Monat gerollt, aber na ja.. Ich kann mich an Zeiten erinnern, da sind Sachen im Pott

z.B. zwei, drei Jahre gefahren, mit geputzten Fenstern und Zahlen. Das ist unglaublich. In Köln gab es Zeiten, in denen ein bunter Wholetrain auf S-Bahn eine Woche lang gefahren ist, und dann nochmal einen Monat mit geputzten Scheiben. B: DB fährt meistens nur noch einen Tag. Aber ich male ja auch viele Privatkisten – wofür ich immer belächelt werde. Die fahren zum Teil immer noch drei bis vier Wochen. Geier: Aber war das für euch nie ein zentraler Punkt, diese Vergänglichkeit? War Euch das denn früher schon so bewusst? J: Ja, klar, sonst hätten wir ja nicht immer Fotos gemacht von allen Kisten. Ich kenne Leute die Jahre lang nicht mal eine Kamera besaßen. Denen ging es halt um die Sache an sich, um die Tat, nicht um die Dokumentation. Da war die Vergänglichkeit egal. Aber mir war das von der ersten Stunde an bewusst und das Foto genauso wichtig wie die Akion selbst. Geier: Ich habe halt den Eindruck, dass man heutzutage, weil eben nichts mehr fährt, ein ebenso guter Fotograf wie Writer sein muss, um erfolgreich zu sein im Graffiti. B: Siehe Moses und Taps. Die haben ja auch in ihrem Buch simple Sachen drin, aber der Gesamteindruck und das Foto sind perfekt. Die wissen halt ganz genau, wann die Kiste über welche Brücke fährt. J: Was ist den erfolgreiches Graffiti? Ist es ein perfekt inszeniertes Foto zu machen, auf jeder Internetseite im Worldwideweb oder in jedem kleinen Schmuddelgraffititoilettenheftchen abgedruckt zu sein? Oder einfach mal eine gute Zeit mit ein paar Freunden im Gebüsch zu verbringen (da lacht der Kölner), dann möglicherweise total stressfrei ein richtig gutes Bild zu malen, danach ein Bierchen an der Tanke zu trinken und später auf ein Heavy Metal Konzert zu gehen?! Geier: Genau. Ich komme auf diesen Punkt, weil ich glaube, dass man sich heute medial inszenieren muss. Früher ging das aber noch nicht, da haben eben andere Dinge gezählt. J: Früher musste es rollen. Da konntest du nicht lügen. Heute gibt es ja Leute, die

15


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA malen im Jahr 10 Panels und sind in jedem Magazin. Oder im Graffitiforum: 50% der Sachen, die da angeblich gespottet wurden, hat es nie gegeben, denke ich. Früher musstest du einfach viel malen, um aufzufallen. Einen anderen Weg gab es nicht. Heute kann man durch geschicktes Selbstmarketing große Bekanntheit erlangen, ohne dafür viel malen zu müssen. B: Wie lang geht denn deine Kassette noch? Fazit J: Wir haben schon viele überlebt und werden auch noch viele überleben, habe ich so das Gefühl. Ich habe mein Leben lang gemalt, nicht nur Graffiti, und werde es auch mein Leben lang tun, und gerade habe ich auch gar keinen Anlaß oder Bestreben, mein Leben zu ändern. Keine Ahnung, wer da noch alles kommt, wer geht, aber ich würde mich auch freuen, wenn uns jemand überleben würde. Einen echt guten Ansatz dafür gibt es grade in Köln – ich sage nur NC-Crew! B: Dass ich in 15 Jahren noch Stahl male, ist sicherlich utopisch. Das ist ja auch eine Frage der körperlichen Verfassung. Die Leute, mit denen ich heute größtenteils male, sind alle so Mitte 20, komplett durchtrainiert, Schuhgrösse 58 und um die 2 Meter groß, siehe HACF. Wir hingegen, wir sind alle eher kleinwüchsige Gnome und ich merke: Scheiße, ich habe nur eine viersprossige Leiter und muss übelst balancieren, um bis zur Kante zu kommen, während die anderen nur einen Tritt brauchen. Im Ernst, das ist ein Phänomen: Die meisten Maler heutzutage sind zwischen 1,90 und 2 Meter groß! Also noch mal: Fazit. B: Je oller, je doller! So lange das körperlich klappt und die Syteme das hergeben, werde ich das auf jeden Fall nutzen. Sonst stell ich mich mit den alten Säcken an die Hall und schmeiß den Grill an. EPSC: Eine Legende? B: Das mit den Legenden ist auch so ein Ding. Wann fängt das an? Jeder hat seine eigenen Legenden! Die Typen, mit denen ich noch Kontakt habe und die so was wie Legenden für mich sind, also Won, Fume, Chintz, die wollen eigentlich kaum noch über Graffiti reden. Won z.B., das ist ein toller Mensch, aber wenn du dem deine Hochach-

16

tung ausdrücken willst, kriegt der das Kotzen, da der geht gleich aus dem Raum. Für mich war der Mann immer der Michelangelo des Graffiti, seine Augen waren schon damals so weit geöffnet wie bei keinem anderen Graffitimaler in ganz Deutschland. Er hat Mitte der 80er angefangen und Ende der 80er, Anfang der 90er schon High-End Produktionen mit Baumarktkannen geliefert, während sonst noch kein Maler ‘ne grade Outline ziehen konnte. Danach kam von den Ideen her und von der Fähigeit, diese Ideen auch umzusetzen, nur noch der Agit. Dem gibst du 10 Dosen Weiß und 10 Dosen Schwarz, und der macht. Du siehst einfach, das ist aus einem Guß. Entweder man kann es, oder halt nicht. Man kann es nicht erlernen. Ich weiß das mittlerweile… J: Legenden erzählen meistens von Ereignissen oder Personen, die es gegeben hat, und die mit ihrem Handeln andere Menschen beeindruckt oder das weitere Geschehen beeinflusst habe. Vor diesem Hintergrund ist meine Antwort: Nein, sind wir nicht! Wenn ich aber das Wort “Legende” nehme, das sich ableitet vom lateinischen Ausdruck “legenda” und soviel bedeutet wie ”das, was zu lesen ist”, dann ist die Antwort: Ja, denn wir sind immer noch da!


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA

17


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA

18


EPSC - EIN PRO SUCHT CONTRA

19


S-BAHN

20


S-BAHN

21


S-BAHN

22


S-BAHN

23


S-BAHN

24


S-BAHN

25



PRIVATBAHNEN

27


U-BAHN

28


U-BAHN

29


U-BAHN

30


Distribution in Germany: MTN GmbH | LilienstraĂ&#x;e 16A | 30167 Hannover | mtn-shop.de | info@mtn-shop.de | Telefon (0511) 215 78 26


HOPE

© denis falkenstein

„Die Hoffnung macht blind, blöd und kriminell“


WRITERSPECIAL: HOPE (OH/OJAYS)

33


WRITERSPECIAL: HOPE (OH/OJAYS)

34


WRITERSPECIAL: HOPE (OH/OJAYS)

35


WRITERSPECIAL: HOPE (OH/OJAYS)

36


WRITERSPECIAL: HOPE (OH/OJAYS)

37


LEFT FIELD: AUS DEM LEBEN AN DER SEITE EINES SCHMIERFINKS

Aus dem Leben an der Seite eines Schmierfinks Wie begegnet man überhaupt einem Schmierfink? Da Graffiti öffentlich immer noch oft in Verbindung mit sozialer Verwahrlosung und aggro HipHop-Jugendkultur vermittelt wird, scheint eine Begegnung im Alltag schwierig. Das stimmt aber nur bedingt – hinter jedem Normalo-Typen, der einem auf der Straße, im Einzelhandel, Handwerk oder Uni, als Arzt, Lehrer oder Busfahrer begegnet, kann potentiell ein Schmierfink stecken. Hätte ich einige seiner Mitstreiter in einem anderen Kontext kennengelernt – ich wäre nie im Leben darauf gekommen! Die Chancen einen Schmierfink bei der Ausübung seiner Leidenschaft kennenzulernen, stehen allerdings weniger gut, da er sich mit Vorliebe abseits des legalen öffentlichen Raums herumtreibt, an Spielstätten, die außerhalb des gängigen Bewegungshorizonts liegen. Bevorzugt trifft man ihn an jeglicher Art von infrastruktureller Schienenkreuzung. Wobei das Terrain ‘Bahnhof’ hier noch das sozialkompatibelste darstellt. An der Line ist er zu Hause und unternimmt für sein Leben gern Ausflüge in die urbane Unterwelt. Es ist eine geradezu obsessive Anziehung zu unbeleuchteten U-Bahn-Schächten oder Tunnel jeglicher Art, Gleisund Abstellanlagen oder brachliegenden Güterarealen zu beobachten. Dabei zollt er vermeintlichen Hindernissen wie Zäunen, Stacheldraht, Bewegungsmeldern, Überwachungskameras oder gar Checkern, Dornengestrüpp, Mauern, Brücken, Felsen oder Flüssen u.ä. nicht im mindesten den gewünschten Respekt. Jene wiederum revangieren sich dafür gerne mal mit Schürfwunden, zerrissenen Hosen, kaputten Brillen, etc... Am nächsten Morgen rieselt aus den Hosentaschen undefinierbares Schotterzeugs und aus Pullis pult man Dornen und Spinnweben. Weitere Begleiterscheinungen sind ein immenser Verschleiß an schwarzen Rucksäcken, Stofftaschen und T-Shirts, allgegenwärtiger und unglaublich penetranter bunter Feinstaub und ein alarmierend schnell anwachsender Vorrat an Restdosen. Ja, vor den Restdosen muss man sich besonders in Acht nehmen. Sie haben die Angewohnheit sich unkontrolliert zu vervielfältigen, nehmen sämtliche Räumlichkeiten in Beschlag und ehe man sich‘s versieht, ist man von Dosenbergen umzingelt aus der Wohnung getrieben. Ein erhöhtes Maß an verständnisvoller Flexibilität (auf beiden Seiten) ist hier, und dem glücklichen Zusammenleben mit einem Schmierfink allgemein, sehr zuträglich. Denn theoretisch besteht jedesmal, wenn das Telefon klingelt und die Versuchung dran ist – in Form von topmotivierten Bros, Besuch oder einer unerwarteten Supersonderausnahmesituation, die Möglichkeit einer spontanen Umdisponierung des Abendprogramms. Flexibilität ist auch in Sachen Schlaf gefragt, da sich die Hobby-Zeiten immer entgegen der gesellschaftsfreundlichen Normalo-Zeiten bewegen. Ist die Party vorbei und gehn alle nach Hause zieht der Schmierfink erst los und kommt dann, noch voller Adrenalin, gegen 5 Uhr morgens – wenn die andern grad erst mühsam eingeschlafen sind, weil sie sich sorgen – wieder nach Hause und möchte verpflegt werden. Gerne möchte er sich auch mitteilen, von der ‘Arbeit’ berichten, wie alles gelaufen ist, wobei er jedoch leider nur selten auf freudig lauschende Ohren stößt. Aber damit ist es nicht getan. Wacht man am nächsten Morgen auf, steht natürlich was auf dem Plan? Ganz klar, die gefürchtete Nachbereitung. Sie gehört unabdingbar zum Game und fällt, je nachdem wie berechenbar die Touren sind, mal mehr mal weniger zermürbend aus. Freitzeitpläne müssen deswegen flexibel gehalten werden (wobei ich dazusagen muss, dass der Schmierfink stets bemüht ist, alle Parteien zufriedenzustellen). Ein spontaner Ausflug mit dem Rad zum Biergarten? Gemütliches Bummeln über den Flohmarkt oder Kino? „Najaa, vielleicht läßt sich das ja kombinieren?!“ Um 2 oder 4 muss der Schmierfink aber unbedingt am Bahnhof X sein, meistens ab vom Schuss gelegen, da man dort vieeel bessere Aufnahmen bekommt, von wegen kein hoher Bahnsteig oder störendes Geländer, Gegenlicht, o.ä., ungeachtet der Tatsache, dass man ja schon Nachtfotos hat. „Geht zur Not auch so, aber Tagfoto ist halt schon besser und Video ...“, Einstellung von rechts oder links, vonner Brücke runter oder doch lieber von der Ampel aus? Bei diesen Fragen stößt der Schmierfink trotz aller Flexibilität meist auf Unverständnis, obwohl ich eine Vorliebe für fahrende Bilder gern zugebe. ‘Unqualifizierte’ Dilettantenfragen meinerseits, wie „schau mal, den Regio da können wir doch auch nehmen, oder?“ treffen wiederum beim Schmierfink auf Unverständnis; er freut sich aber gleichzeitig auch, endlich wieder einmal

38

mit seinem exorbitanten Fachwissen väterlich belehrend glänzen zu können: „Aber nein! Schau mal, das ist doch gar keine Regionalbahn, fällt dir das nicht auf? Da sind doch die Türen ganz anders und es sind 3 statt 2, die Fenster bei dem hier sind eingelassen und, nein, das da ist keine alte Essi, das sieht man doch schon am Triebkopf, die alte hatte so ‘nen tollen, oldschool, so schön kantig...nee, das ist das Stuttgarter Modell, das Frankfurter ist so und so, da fahr‘n noch 2 alte Kisten von rum, die Orangenen, die neuen sind türkis, aber eine davon nur auf line Y und nur in der Rushhour, usw....“ E Voilà – Le future Eisenbahn-Nerd. Man kann sich einigermaßen sicher sein, dass er im Rentenalter statt in der Kneipe um die Ecke, tagelang am Bahnhof abhängen wird, Zug-, Lok- oder Triebwagen-Modelle fotografiert, sich Notizen zu Fahrtzielen, -uhrzeiten und Zugzulassungen macht. Finde ich diesen Gedanken tröstlich? Ein bisschen schon, und irgendwie süß. Ich seh‘ ihn schon mit 70, mit seinem Dia-Projektor Angst und Schrecken verbreiten – „Jaa und da, Kinder, das war in X, hoho, krasser Spot, da sind wir rangesneaked über ...“, so werden Legenden kreiert – wie man zu spät zur Hochzeit der Schwester kam, da man noch irgendwo im Gebüsch versteckt hocken mußte, wie man den Besuch bei den Schwiegereltern fast vermasselt hätte, weil man noch irgendwo durch den Fluss waten oder nicht wählen gehen konnte, da man einen Berg hochhangeln mußte. Das Argument „da kommen sie mir aber auf keinen Fall hinterher“, hat allerdings auch mich überzeugt, mein Held! Um einem solchen Vortrag jedoch überhaupt annähernd adäquat folgen zu können, sollte man sich vorab unbedingt das dazugehörige Fachvokabular aneignen, da Wörter wie „T2B, End2End, BackJump, Wohlecar, Neige“ inkl. Code-Namen für alles und jeden, sich nicht zwingend selbst erklären. Darüber hinaus habe ich gelernt, dass ich bei aufgeschnappten Telefonaten, wie „boah, du, ich bin vorhin an der Renate vorbeigefahren, uiuiui, die sah wieder heiss aus, die bietet sich sowas von aufreizend an“, keineswegs eifersüchtig zu werden brauche. Der Schmierfink hat jedoch nicht nur jede Menge DB-Fachwissen gespeichert, sondern auch fast jeden Style aus jedem Magazin und kann wochenlang täglich stundenlang immer und immer wieder ein und dasselbe Mag anschauen, „da entdeckt man immer wieder was Neues“ – äh, ja genau. Sein Erinnerungsvermögen ist der absolute Wahnsinn. Er erinnert sich an JEDE einzelne Aktion!! Zeig‘ ihm ein Bild von vor 7, 9 oder 11 Jahren, egal, er erzählt dir mit leuchtenden Augen alle facts dazu, wo, wer, wie, Schwierigkeiten ja/nein, Story drum rum, etc. Wenn er so anfängt über Hobby zu reden, sprudelt es nur so aus ihm heraus, er erzählt und erzählt ... und ist glücklich. Denn der Schmierfink hat auch zarte Seiten und hadert insgeheim gelegentlich mit den Konsequenzen, die ihm der ‘a-soziale’ (gleichzeitig aber unverzichtbare) Aspekt seines Hobbys, die Illegalität, bereitet, welche das Thema für Alltagsgespräche unter Kollegen absolut disqualifiziert. Somit ist er gezwungen, einen so wichtigen Teil seiner Identität vor anderen meist zu verschweigen und immer wieder plausible Antworten parat zu haben, um bei scheinbar harmlosen Fragen, wie „und was hast du so am Wochenende gemacht?“ nicht ins Schwitzen zu kommen. Der Schmierfink ist darüberhinaus auch sehr fürsorglich. Wenn man krank ist, liest er einem aus einem Silberlinge-Spezialheft vor. Dabei habe ich mich oft gefragt, wen ich eigentlich unheimlicher finde – diejenigen, die solche abgespaceden Artikel schreiben oder solche, die diese mit Begeisterung und roten Backen lesen ... Überhaupt ist der Begeisterungsgrad von Schmierfinken für alles, was mit Hobby zu tun hat, für Nicht-Schmierfinken nur schwer nachvollziehbar. Hobby ist naturgemäß omnipräsent und spielt bei allen wichtigen Entscheidungen eine tragende Rolle. Egal ob es um ein Urlaubsziel oder die Wahl des späteren Wohnsitzes geht,


LEFT FIELD: AUS DEM LEBEN AN DER SEITE EINES SCHMIERFINKS

es gilt: Gerne mit Yard, aber mindestens mit S-Bahn-Anschluss. Weiter kenne ich niemanden, der sich mehr über Gewitterstürme, Großveranstaltungen, Max Maulwurf oder sonstige technische Störungen im DB-Betriebsablauf freut. Wenn wir im Zug sitzen, klebt er wie ein kleiner Junge an der Scheibe, nach neuen Lay-Ups oder veränderten Arealen spähend; in unbeobachteten Momenten sketched er gedankenverloren mit dem Finger imaginäre Styles auf Tische oder Oberschenkel. Diese Begeisterung scheint mir allerdings auch manchmal die Wahrnehmung der Intensität der Hobbyausübung etwas zu verfremden. Oder anders – der Schmierfink hat eben sein ganz eigenes Verständnis von Intensität. Neulich am Telefon: „Und was machst du grad so?“ – „Och, ich überleg grad, ob ich gleich noch rausgeh‘ ...“ – „Was? Aber du warst doch gestern Abend erst unterwegs, für morgen Mittag ist was geplant und übermorgen steht noch mal was Großes, Aufwendiges an, von Nachbereitung ganz zu schweigen, und du hast doch superviel Anderes zu tun!“, daraufhin entweder: „Jaaa, aber davor hab ich ja auch 4 Tage lang nix gemacht!“ oder „Hähä, jo, aber du weißt ja, von nix kommt nix, denk doch an unseren FAME!“ Dem Schmierfink ist zu alledem noch eine ganz besondere Wahrnehmung urbaner Räume zueigen. Gehen wir gemeinsam durch die Stadt, fallen mir Architektur, die Menschen, Blumen, ein nettes Café, Plakate und Ähnliches ins Auge. Er hingegen dechiffriert dazu noch ein sekundäres Zeichensystem, dass mir weitgehend verborgen bleibt, bestehend aus Tags, Rooftops und Throw-ups. Wenn wir in eine innen von oben bis unten mit schwarz triefenden Markertags vollgeschmierte Essi einsteigen, wird mir mulmig. Für ihn hingegen sind es teils Grüße von Freunden, er liebt den Grog-Pollockstyle und hat somit einen ganz anderen, positiven Bezug dazu. Es muss für ihn am Anfang ziemlich hart gewesen sein, mit jemandem wie mir zusammenzusein, da ich bis dato sozusagen ‘graffblind’ war. Ich werde nie das Gesicht von Q vergessen, als ich ihm beichtete, dass ich in X von der ‘Band’ noch nie etwas gesehen hatte. Als er mir zuvor den Namen flüsternd offenbarte, las ich in seinem Blick zwar die Bedeutung und Ehre, die mir damit zuteil wurde, jedoch, so sehr ich auch in meinem Hirn herumkramte, ich fand nichts. Daraufhin hätte ich wohl besser „ah krass, das bist du?“ geantwortet statt: „Äh, wie? Nee, tut mir leid, hab‘ ich noch nie gesehn.“ –„WAS?“ Fassungslosigkeit! Und dann der Satz, den

ich never ever vergessen werde: „aber wir sind doch Ü-B-E-R-A-L-L!!“ – und er hatte tatsächlich gar nicht mal so unrecht! Wochen später hörte ich, wie ein Kumpel sagte: „Ey, ich will echt mal wissen, wer dieser Idiot ist, der überall XY an die Wände schreibt.“ Mir war das nie aufgefallen. Ich achte mehr auf bewegte Bilder und würde gerne mehr direkt in der Stadt fahren sehen, z.B. Straßenbahnen (statt hässlicher Werbung) oder wie die bunten Sprinter in Frankreich, aber in diesem Bereich wird ja alles gleich gebufft. So schwierig es manchmal im Alltag auch sein mag, ich würde meinen Schmierfink um nix auf der Welt eintauschen! Daneben liebe ich seine Styles, die Farben und bewundere seine Herangehensweise. So zeitaufwendig sie leider auch ist, sie verschafft mir die notwendige Ruhe und das Vertrauen, um ihn immer wieder aufs Neue losziehen lassen zu können. Den Löwenanteil seiner Spots erabeitet er sich selbst, mit intensiver lokaler Beobachtung, außerordentlichem Einsatz und Einfallsreichtum. Sein analytisch-kritischer Geist läßt ihn das Gefahrenpotential zumeist ruhig und realistisch abschätzen. Zu meinem Leidwesen, aber manchmal durchaus auch zu recht, läßt er sich von Misserfolgen anderer in keinster Weise beeindrucken, im Gegenteil, gerade dann beißt er an – „Das MUSS doch irgendwie klargehen“, der alte Tüftler! Aber eigentlich mag ich auch das und ziehe den Hut vor seiner ‘Malocher-Attitude’. Hobby und Alltag sind nicht einfach zu kombinieren, aber wer sich trotzdem bemüht, immer wieder in der direkten Umgebung zu agieren, neue Wege zu gehen, die Lücke zu suchen, verdient für mich durchaus Anerkennung. Da können sich die ‘supertollen’ Ausland-Touris, die sich einfach nur dranhängen, dann aber umso lauter im Internet ihre Fotos abhypen, ‘ne gewaltige Scheibe abschneiden. Keine Props gibts auch für diejenigen, die sich mit jungem Nachwuchs umgeben, nur um daraus wieder eigene Power und Fame zurückzugewinnen. Aber Diskussionen um die Altersverträglichkeit des Hobbys sind müßig. Und dennoch – wie schafft man es, ein derartig intensives Hobby zu ersetzen? Wenn der Körper irgendwann (verständlicherweise) nicht mehr im Zaun hängen, unterm Zug rumrobben oder die ewigen Kniebeugen beim Doppelhand-Fill-in hinnehmen möchte? Keine Panik, die Hoffnung ruht nicht allein auf dem Dia-Projektor, ich werd schon dafür sorgen, dass es ihm nicht langweilig wird!

39


BELGIEN: SNCB

40


BELGIEN: SNCB

41


FRANKREICH: SNCF

42


PORTUGAL: CP

43


ÖSTERREICH: ÖBB

44


LEFT FIELD: KYSELAK IS KING!

Kyselak is King! Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts hat in Wien eine Person gelebt, welche nach Constant von Wurzbach1 kaum der Rede wert scheint, weil diese ein Studium abgebrochen hat, im Anschluß daran aufgrund von familiären Beziehungen als Praktikant in einer Bank unterkam und letztlich als Gehilfe sozusagen beim Finanzamt den Höhepunkt ihrer bürgerlichen Karriere erlebte. Selbst die Autorenschaft zweier Bände2 über eine Wanderung durch die kaiserlichen Lande entkracht diese Existenz nicht und schon gar nicht eine Tätigkeit, welche umgangssprachlich als die Krönung zu bezeichnen ist. Es handelt sich um Joseph Kyselak, und die ihm nachgesagte Tätigkeit war so neuartig nicht, aber wohl zu diesem Zeitpunkt unbekannt und eben unerhört für eine Person aus einem derartigem Milieu: mit Farbe und Pinsel seinen Namen auf Wänden des öffentlichen Raums zu verbreiten, und zwar autonom. Zumindest will Franz Haydinger, Gastwirt, eines Nachts gesehen haben, wie Kyselak seinen Namen an die Wand der Pfarrkirche von Petersdorf bei Wien auf eine Leiter stehend aufmalte. Zuverlässiger scheint dagegen der Cousin Franz Kyselak, Kriminalrat, zu sein, welcher aussagte, daß Joseph aufgrund einer Wette, deren Bedingung es war, innerhalb von drei Jahren landesweit bekannt zu sein, seinen Namen auf oben genannte Weise publizierte. Joseph Kyselak belastet sich natürlich selbst, in dem er in seinen Reiseberichten über eine Mauer der Burg Kapfenberg schreibt „Ich bezeichnete diese merkwürdige Wand, an der ich mich nun fest anklebte, groß mit schwarzer Jahreszahl“, wenn man unter „… mich … anklebte …“ das Anbringen seines Namens mit Farbe verstehen will. Ob diese Zeugnisse heutzutage für eine Anklage und eine Verurteilung ausreichen würden, ist fraglich; damals sah die Welt anders aus, und offenbar hat es kein Interesse an einer Unterbindung von Kyselaks Tätigkeit gegeben; oder er war so geschickt, sich der Obrigkeit zu entziehen und seinen Namen als Tag in Masse anzubringen, wenn man den unzähligen sich um ihn rankenden Legenden glauben will. Auf diese Weise hat er sich in einem vergleichsweise großen Gebiet konkurrenzlos durchgesetzt, so daß ihm nach den Kriterien der Writing-Bewegung aufgrund der Quantität seiner Werke ein gelungenes Getting up nachzusagen ist, wofür ihm der Titel King wohl posthum zuerkannt werden kann.

1Wurzbach

ist Autor des Biographischen Lexikon des Kaiserthums Oesterreich enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche seit 1750 in den österreichischen Kronländern geboren wurden oder darin gelebt und gewirkt haben, 60 Bde. Wien 1856-1891.

2Joseph

Kyselak: Skizzen einer Fussreise durch Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Salzburg, Berchtesgaden, Tirol und Bayern nach Wien, nebst einer romantisch-pittoresken Darstellung mehrerer Ritterburgen und ihrer Volkssagen, Gebirgsgegenden und Eisglätscher auf dieser Wanderung unternommen im Jahre 1825. Wien 1829.

45


ITALIEN: FS

46


ITALIEN: FS

47


ITALIEN: FS

48


U E

N

50 matte Farben // niedriger Druck // hoch pigmentiert trocknet schnell // deckt auf Chrom

+ JOIN THE NBQ FAMILY! www.nbqpro.de


Ragazzo di Strada Schon als kleiner Junge träumte ich davon im Süden zu wohnen – Sonne, Strand und Eiscreme. Einige Interrailtouren später stand für mich fest, dass ich mal in Italien wohnen will. Nachdem ich mein Studium beendet hatte, buchte ich meinen Flieger: 10.01.2011 – Milano.


SENIL85 (HACF)

Milano – 12.01.2011 Es ist leider genau so kalt wie in Deutschland, aber wenigstens liegt hier kein Schnee. Stattdessen liegt die Stadt nachts in so dichtem Nebel, dass SOZE und ich die Kisten erst erkennen, als wir schon fast dagegen laufen. Kann nicht von Nachteil sein, denken wir uns, denn wenn wir nichts sehen können, dann sieht uns auch keiner. Milano – 14.01.2011 Ich stehe an der Kasse in einem Supermarkt. Die Taschen voll mit Scamorza und Parmaschinken – 5-Finger-Rabatt. Der Typ vor mir grinst mich komisch an. Der hat es gepeilt, denk‘ ich mir. Ich mustere ihn von oben bis unten – Farbflecken auf den Schuhen. Es stellt sich raus, dass es ATLIS aus Holland ist. Wir verabreden uns und malen noch am gleichen Abend eine Kiste zusammen. Turino – 17.01.2011 Wir kommen bei den UAO-Jungs unter. Nach dem Abendessen in einer Pizzeria fahren wir bei einem ihrer Kollegen vorbei. Anschließend verlassen wir sein Haus durch den Hintereingang, klettern über eine Mauer und stehen direkt vor einem Layup. Firenze – 20.01.2011 Das Hostel war verdächtig billig und als ich am frühen Morgen aufwache, weil Bettwanzen versuchen mich aufzufressen, bereue ich, dass ich nicht einfach auf der Straße geschlafen habe. Später lerne ich IRWIN kennen und er bietet mir an, dass ich bei ihm und SHIVA schlafen kann. Ich bleibe über eine Woche.

Eltern haben Nachtschicht und seine Schwester, die eigentlich mit ihm zusammen in einem kleinen Zimmer schläft, schläft bei seinen Eltern im Schlafzimmer. Napoli – 10.02.2011 Ich bin bereits zum dritten Mal in Neapel, doch diesmal habe ich Angst nachts auf die Straße zu gehen. Die ganzen Horrorstorys, die mir die Italiener erzählt haben zeigen ihre Wirkung. Ich bin froh, als ich den Tunnel erreiche und an der Kiste stehe. Endlich in Sicherheit, denke ich mir. Bari – 18.02.2011 Diesmal kein billiges Hostel. Stattdessen schlafe ich bei SEME im Gästehaus. Er holt mich jeden Tag mit dem Auto ab und zeigt mir die Gegend. Fast keiner seiner Freunde spricht Englisch, was mich dazu zwingt ständig ein Wörterbuch und einen Notizblock zur Hand zu haben. Wein, Bier und wildes Gestikulieren helfen bei der Verständigung. Als ich nach 5 Tagen Bari verlasse, spreche ich bereits ein bisschen Italienisch. Bari – 20.02.2011 Ich rufe YAWER aus Rom an um ihm zum Geburtstag zu gratulieren. Er beschreibt seine Party mit dem Satz: „Good party, but i crashed my car – drunk. But don´t worry, i have a girlfriend now!“ Wundert mich gar nicht, in Rom scheinen alle betrunken Auto zu fahren. Catanzaro – 01.03.2011 Auf dem Rückweg von Sizilien beschließe ich in Catanzaro Halt zu machen. Als ich mir mit PERA das Yard der Privatlinie ansehe, frage ich ihn, wann hier das letzte mal gebufft wurde – 2001 antwortet er.

Roma – 07.02.2011 Ich will gerade mit POLIS über einen Zaun klettern, als uns 10 Jungs entgegen rennen – Polizei. POLIS will trotzdem rein. Später kommt der ganze Mob wieder zurück. Die Pieces werden fertig gemalt und anschließend taggt jeder seine ganzen Restdosen leer. Erst als jeder Zug getrasht ist, verlassen wir das Yard, um schon die nächste Gruppe zu begrüßen, die gerade rein will.

Napoli – 04.03.2011 Es regnet und dann hört es plötzlich auf ... dann regnet es plötzlich wieder und dann wieder nicht und man packt den Schirm weg ... doch dann schüttet es wie aus Eimern ... es hört auf und man tritt in eine Pfütze ... es nieselt wieder .. und als man fast am Hostel angelangt ist hört es endgültig auf ... alles nass ... im Hostel funktioniert die Heizung nicht.

Roma – 08.02.2011 Ich erzähle YAWER von den hohen Hostelpreisen an den Wochenenden in Rom. Er bietet mir an, für eine Nacht bei ihm zu schlafen. Seine

Napoli – 08.03.2011 Es regnet eine Woche am Stück, Tag und Nacht. Das zwingt mich dazu immer den selben Tunnelspot zu malen. Da Italiener weder Regen

51


SENIL85 (HACF) mögen, noch den Spot, den ich mache, fährt auf fast jeder Kiste der Cumanalinie ein Panel von mir. AROME vom Kannenladen ärgert sich zwar, dass ich ständig die wenigen sauberen Kisten lacke, begrüßt mich aber schon nach wenigen Tagen mit einem Bruderkuss. Roma – 20.3.2011 Das Geld wird langsam knapp. Bereits seit Anfang März verbringe ich jeden Tag 1 bis 2 Stunden in irgendwelchen Internetcafés um auf Englisch oder auf meinem gebrochenen Italienisch Bewerbungen zu schreiben. Ich bewerbe mich für fast jeden Job, der angeboten wird. Durch Zufall erfahre ich von einem Job am Vatikan und nehme diesen an. Ich stehe nun jeden morgen vor dem Vatikan und versuche Touristen aus aller Welt eine Vatikantour anzudrehen. An manchen Tage gehe ich nach 5 Stunden ohne einen Euro nach Hause und an anderen mache ich nach 2 Stunden Schluss, da ich bereits 70 Euro in der Tasche habe. Mir wird allerdings schnell klar, dass ich null Bock auf diesen Job habe und genug Geld zum Leben kommt auch nicht rein. Roma – 02.04.2011 Ein erstes Erfolgserlebnis. Ich habe ein Vorstellungsgespräch in einem schicken Bed&Breakfast mitten in Rom. Das Gespräch läuft gut. Drei Tage später kriege ich die Absage. Ich bin frustriert und buche mit meinem restlichen Geld den Rückflug. Roma – 05.04.2011 Der Rucksack ist gepackt und alle sind informiert. Ich bin schon morgen wieder zu Hause. Ein letztes mal gehe ich mit POLIS, RESEK und ART was machen. Als ich nachts in das Hostel zurückkomme, liegt ein Zettel auf dem Bett: „We have a Joboffer! Please contact the Staff“. Am nächsten Tag kriege ich folgende Information: Jeden zweiten Tag arbeiten – von 7 bis 24 Uhr, 540 Euro, Schlafplatz im Hostel, direkt am Vatikan, ich soll morgen anfangen. Ich blieb fünf Monate in Rom und hatte die beste Zeit meines Lebens. Grazie a: Yawer, Rebu, Diope, Diablo, Ceis, Polis, Hops, Resek, Mora, Pera, Art, Shiva, Irwin, Jado, Seme, Harm, Moek, Rude e tutti altri chi hanno aiutato me!

52


SENIL85 (HACF)

53


SENIL85 (HACF)

54



WÄNDE

56


WÄNDE

57


WÄNDE

58


WÄNDE

59


WÄNDE

60


WÄNDE

61


WÄNDE

62


WÄNDE

63


WÄNDE

64


The New Montana ACRYLIC Fluor Colors high quality water-based paint

The Montana water-based ACRYLIC marker range consisting of 34 high covering opaque colors now includes 5 new fluorescent colors for extra impact. Available in singles, sets and 25ml/180ml paint refills. Also new to the Montana ACRYLIC range is the Montana Multi Line tip series 15mm, 30mm and 50mm for clean efficient multi line application. Large scale application has never been easier and more effective. WWW.MONTANA-MARKERS.COM Gleaming Pink

Fire Red

Power Orange

Flash Yellow

Acid Green


So, das war’s. Ausgabe Numero 1 habt ihr jetzt durchgeblättert. Für die nächste Ausgabe suchen wir wieder unveröffentlichtes Material aus den bekannten Bereichen, auch Textbeiträge können gerne eingereicht werden. Genaueres zu speziellen Gesuchen erfahrt ihr dann auf unserer Homepage. Gute Fotos von guten Bildern sind immer willkommen – also schickt diese an neongraumag@gmail.com, bevor der Reiner kommt! Beachtet dabei nur Folgendes: Bitte schickt die Fotos im Original. Nicht an den Farben, der Sättigung oder Ähnlichem drehen, die Fotos nicht beschneiden und immer in voller Kameraauflösung – runtergerechnete Fotos sind meistens nicht druckbar.

RECHTLICHER HINWEIS: Alle Texte, Bilder, Grafiken sowie das gesamte Design inklusive Layout-, Schrift- und Farbgestaltung sind mit allen Rechten Babak Soltani vorbehalten. Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial sowie jegliche Art von Kopie oder Reproduktion bedarf der schriftlichen Zustimmung von Babak Soltani. Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt. IMPRESSUM / EDITORIAL: Herausgeber: Babak Soltani / DEDICATED SYNDICATE Redaktionsleitung: Frank K. TEXTREDAKTION: Moritz K. Layout: Simon M. Coverphoto: Edward Nightingale

66

KONTAKT: Texte & Fotos: neongraumag@gmail.com Vertrieb & Anzeigen: babakone@neongrau-magazin.de Bloginhalt: babakone@neongrau-magazin.de Internet: www.neongrau-magazin.de


rosko.caf

OTR.HARD-TO-BUFF ink and markers

since 15 years | www.ontherun.de


DIESDAS

68