Natur@ktiv Nr. 1 2009

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Unsere Natur und Umwelt sind in Gefahr, einem scheinbaren Fortschritt und dem Mammon – der in der Festspielstadt bekanntlich häufig in wechselnder Verkleidung auftritt – geopfert zu werden. All zu gern werden schmückende Worte wie Arten-, Tier-, Landschafts- und Umweltschutz in Reden eingebaut, in der täglichen realen Wirtschaft und Politik bleibt davon kaum ein Hauch. Entscheidungen sind für den Augenblick gemacht, Eingriffe werden verharmlost und ohne Prüfung von Alternativen als allein seligmachend präsentiert. Es braucht daher Menschen und Organisationen, die der Politik, der Wirtschaft, den Konsumenten reinen Wein – oder klares Wasser – einschenken. Die sich angesichts des ganzen Geredes von Finanz- und Wirtschaftskrisen, Energiekrisen, Arbeitsmarktkrisen für eine nachhaltige Politik einsetzen. Eine Politik, die nicht von einer selbstgemachten Krise in reinem Aktionismus in die nächste Krise taumelt. Waren es die Naturschützer, die diese aberwitzigen Bremsspuren im ökonomischen Gefüge ausgelöst

haben? Oder war es Gier auf der einen und laissez faire auf der anderen Seite? Und geht die Politik nicht den neuen Sprüchemachern wieder genauso auf den Leim wie den alten, die noch vor wenigen Monaten oder Jahren umjubelt waren (cross border leasing mit Kanalsystemen o.ä.)? Das Team des Naturschutzbundes, dessen Mitglieder und Partner widmeten und widmen sich einer Vielzahl von Themen und bieten an, die Zukunft von Stadt und Land Salzburg mitzugestalten. Wir wollen wachsam bleiben, mit Deiner/Ihrer Unterstützung. NEIN – wir lassen uns von den Krisen der anderen nicht entmutigen. Wir arbeiten konsequent weiter für den Erhalt unserer Naturschätze, für Frösche, Fische, Wildtiere und Bäume genauso wie für unsere wertvollen Stadtlandschaften, für eine reichhaltig strukturierte Kulturlandschaft, für die Respektierung von Schutzgebieten und Schutzgütern wie Wasser, Luft und Boden. Damit setzen wir uns auch ein für das Wohl des Menschen, für umweltfreundliche Betriebe und nachhaltige Arbeitsplätze, für

Auftakt für Kampagne vielfaltleben Mit der Kampagne vielfaltleben starteten am 26. Jänner Lebensministerium, NATURSCHUTZBUND, WWF und BirdLife ein noch nie da gewesenes, breit angelegtes Programm zur Bewahrung der Biologischen Vielfalt in Österreich. Bis 2010 soll der Verlust an Biodiversität aufgehalten werden.

Dafür werden zahlreiche Schutzprojekte in ganz Österreich, ein dichtes Gemeinde-Netzwerk und eine hochrangige vielfaltleben-Allianz sorgen. „Botschafter der Biologischen Vielfalt“ sind 21 Prominente, die sich für die bedrohten Arten einsetzen. Als repräsentative Arten wurden dabei

© W. Weber

Vielfalt(er)leben

gesunde (Bio)Lebensmittel und effiziente Energienutzung, für gute öffentliche Verkehrslösungen und menschengerechte Infrastruktur, gegen Atom- und andere Gefahren, für mehr direkte Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde, im Land und in Europa. Ich selbst konnte mich seit nunmehr einem Vierteljahrhundert aktiv als Geschäftsführer des Naturschutzbundes Salzburg für eine Vielzahl derartiger Themen stark machen und werde auch in Zukunft viel von meiner Kraft dafür nutzen. Das Motto der neuen österreichweiten Kampagne „vielfaltleben“ soll auch eine Einladung sein, gemeinsam die vielfältigen bevorstehenden Aufgaben zu erledigen. Wie sprach da jüngst jemand über dem „Großen Teich“: Yes, we can. Auf geht’s. Hannes Augustin

ausgewählt: Alpenbock, Asiatische Keiljungfer, Feldhamster, Flussperlmuschel, Europäische Hornviper, Hundsfisch, Kiebitz, Löffler, Mausohr, Mensch, Osterluzeifalter, Pinzgauer Rind, Seeadler, Seeregenpfeifer, Silbergras, Smaragdeidechse, Langblättriger Sonnentau, Sumpfgladiole, Wechselkröte, Wildkatze, Wiedehopf. Mehr dazu folgt in weiteren Publikationen, Presseinformationen und auf www.naturschutzbund.at

Fotos, von oben: Langblättriger Sonnentau © A. Mrkvicka, Alpenbock © J. Limberger, Wiedehopf © F. Hazelhoff, Mensch © D. Breschar, Kiebitz © G. Paldan, Titelbild: Salzach beim Saalachspitz © H. Augustin

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Im Jahr 2008 sind die Bemühungen um eine naturnahe Salzach einen großen Schritt weiter gekommen. Der Startschuss für die Sanierung wurde mit dem Projekt „Offenes Deckwerk“ in Laufen/Oberndorf gegeben. Die Vorarbeiten für die Flussaufweitung wurden inzwischen begonnen. Die länderübergreifende Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach, und darin vertreten auch der Naturschutzbund, sehen damit einen Teil ihrer jahrzehntelangen Forderungen in Erfüllung gehen. Mit der Aufweitung der Salzach wird es zu einer besseren Vernetzung von Fluss und Aue kommen und wird wieder Dynamik in den Lebensraum einkehren. Die Befreiung von dem zu engen Korsett der alten Uferverbauung wird einer Reihe seltener Arten – vom Huchen bis zum Flussregenpfeifer – gut tun, auch wenn vorerst einmal der Eindruck einer Großbaustelle vorherrschen wird. Der Naturschutzbund wird die laufenden Aktivitäten aufmerksam verfolgen. l für den Schutz und die Pflege von Biotopen Unsere aktiven Biotopschutzgruppen haben sich tagein, tagaus für viele Lebensräume eingesetzt und so den „Nährboden“ für unzähliche Tiere und Pflanzen erhalten bzw. geschaffen. Besonders aktiv war weiterhin das Team um Feri Robl, Heini Brennsteiner und Willi Schwarzenbacher im Pinzgau. Davon wird wieder

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© H. Augustin

für die Renaturierung der Salzach l

Exkursion ins Wiesenbrüter-Projektgebiet in St. Michael im Lungau mit Werner Kommik Braunkehlchen

Biotopschutzgruppe Pinzgau in Aktion l für

Grünlanddeklaration & Stadtrechtsänderung

Sogar „Jedermann“ Peter Simonischek wünschte uns viel Erfolg beim Schutz der Grünland-Festspielkulisse in der Stadt Salzburg. Und es gelang tatsächlich ein großer Erfolg, ca. 56 Prozent der Fläche der Stadt sind nun durch die reformierte Grünlanddeklaration dauerhaft und streng geschützt. Der Wermutstropfen: Ein RedBull-Projekt beeinträchtigte quasi in der „Nachspielzeit“ – zwischen dem Gemeinderatsbeschluss und dem In-

© J. Limberger

...und in der Praxis in die Salzach eingebaut

krafttreten der Stadtrechtsänderung am 1. 1. 2009 – den fertig ausverhandelten Deklarationstext. Denn es wurde darin – ohne Zustim-mung der Aktion Grünland – ein Passus zugunsten der Umsetzung einer RedBull-Fußballakademie im Landschaftsschutzgebiet Salzachsee-Saalachspitz eingefügt. Der Gemeinderat stimmte am 17. 12. 2008 mehrheitlich dieser „Lex RedBull“ bei der Abstimmung über das Räumliche Entwicklungskonzept (REK) der Stadt Salzburg zu. Aber es ist trotzdem lange noch nicht fix, ob dieses eigenwillige Projekt im Landschaftsschutzgebiet auch umgesetzt werden kann.

für Wiesenbrüterschutz ausgezeichnet l

Der Naturschutzbund Salzburg konnte – nach einer Entscheidung der Jury unter dem Vorsitz von Edith Pessentheiner – abermals Auszeichnungen und Förderungen aus der Hermann Ortner Naturschutzschenkung vergeben. Univ. Prof. Türk würdigte bei der Preisverleihung Dir. i. R. Werner Kommik für das Projekt „Wiesenbrüterschutz im Lungau“. Die erfolgreich angelaufenen, angepassten Bewirtschaftungsmaßnahmen sichern einer Mehrzahl von Vogelarten, z. B. Braunkehlchen, Wachtel, Wachtelkönig, Rebhuhn, Feldlerche und Goldammer das Überleben. Inzwischen interessieren sich Vogelkundler von nah und fern für das vorbildliche Wiesenbrüter-Projekt. Panorama der Stadt Salzburg – eine Weltlandschaft

© TourismusSalzburgGmbH

© E. Prechtl

Offenes Deckwerk im 1:1 Modell ...

ein eigener Tätigkeitsbericht zeugen. Im Pongau arbeitete insbesondere Anneliese Klinger eifrig am Projekt Naturgarten Kreuzberg bei Bischofshofen. Im Gasteinertal haben Fritz Petutschnig & Inge Pichlmair den Lebensraum Patschgwiese gepachtet, gepflegt und im Auge behalten. Und im Flachgau wurden die Langzeitprojekte der Pacht einer Gladiolenwiese am Fuß des Untersbergs und von Wiesen am Wallersee/Wengermoor weitergeführt. Über das Vorkommen ausgewählter Insekten dieser Wiesen am Wallersee hat Dr. Johann Neumayer wissenschaftliche Untersuchungen (gefördert über das Naturschutzzentrum des Naturschutzbundes) durchgeführt. Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildeten Erhebungen und Vorarbeiten für die Renaturierung des Ursprunger Moores, die im Auftrag der Gemeinde Elixhausen und der Naturschutzabteilung des Landes sowie in Absprache mit den betroffenen Grundbesitzern erfolgten.

© Archiv ÖNB

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Der Naturschutzbund Salzburg und seine Mitglieder & Partner engagier(t)en sich

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Das Naherholungsgebiet Gaisberg

l für

bessere Raumordnung Alte Sünden der Raumordnung (Zersiedlung, dadurch Verkehrsprobleme und hohe Infrastrukturkosten, Zerstörung oder Zerschneidung von Lebensräumen u. a. negative Folgen) und fehlender Gestaltungswille in der Gegenwart belasten unser Land. Aus dieser Erkenntnis heraus versuchen der Naturschutzbund und andere NGOs weitere Fehlentwicklungen hintan zu halten: Stellungnahmen mit Forderungen zur Raumordnungsgesetz-Novelle, zu Baulandmobilisierung statt Grünlandumwidmung, zu verbesserter Regionalplanung, Räumlichen Entwicklungskonzepten, etc. wurden abgegeben. Bedauerlicherweise verabsäumt es die Politik erneut, Schritte in die richtige Richtung – z. B. flächenschonende Vorgangsweise bei Projekten Maco und Porsche an der Alpenstraße in Salzburg im geschützten Auwald – zu setzen.

l für

die Sicherung unserer Trinkwasserressourcen

© W. Weber

l für Naherholungsräume wie den Gaisberg

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verträglichkeitsprüfungen (UVP-Verfahren) teilzunehmen. Diese Chance soll bei Bedarf auch genutzt werden. Abgesehen davon engagiert sich der Naturschutzbund laufend für den sparsamen Einsatz von Energie und die Nutzung erneuerbarer Energie, beispielsweise als Trägerorganisation der Ökostrombörse Salzburg (gemeinsam mit PLAGE, ARGE Erneuerbare Energie und Salzburg AG). Prof. Willibald Resch vertritt den Naturschutzbund in der Ökostrombörse und bringt dort viele Anregungen ein. Aber auch mit der Salzburger Verkehrsplattform – und deren Obmann Mag. Peter Haibach – wirkt der Naturschutzbund bei einer Reihe von Themen (ÖV, Pinzgaubahn, Ausrichtung der Internationalen Salzburger Verkehrstage „Urlaub vom Stau“ in Zell am See, Radverkehr,....) zusammen. Der Naturschutzbund äußert sich überdies – sei es auf Anfrage oder ungefragt – zu Themen wie Raumordnung, Schierschließungsprojekten (z.B. im unberührten Ödenwinkel im Stubachtal) und gibt Fachstellungnahmen oder Pressemitteilungen ab.

Die gemeinsam von Umweltdachverband und Universität Salzburg mit Alpenverein, Naturfreunden, Naturschutzbund, Höhleverein und der Initiative „Rettet Salzburgs Berge“ ausgerichtete Fachtagung über Karstwasser und die anschließende

Naturkundliche Wanderung auf den Buchberg

Die Stadt-Salzburger können froh sein, so attraktive Naherholungsgebiete wie die Stadtberge (Kapuzinerberg, Festungsberg, Mönchsberg) und natürlich den Gaisberg unmittelbar vor der Haustür zu haben. Auf Initiative der ARGE Gaisberg (Alpenverein, Arbeiterkammer, Ärztekammer, Naturschutzbund) wurde mit Gestaltungsmaßnahmen am Gaisbergplateau begonnen. Federführend

© W. Resch

Symbole für nötige Energiewende: Kondensstreifen am Himmel, Rauchfangkehrer auf dem Dach

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Es bewegt sich etwas auf dem kleinen Berg (801 m) mit großer Aussicht auf rund 120 Berggipfel. Der Naturschutzbund Salzburg ist Eigentümer des Gipfels. In engem Kontakt mit den angrenzenden Grundbesitzern, der Gemeinde Mattsee (Bgm. Matthäus Maislinger, AL Johann Hofbauer) und den zuständigen Behörden (Naturschutz, Forst) wird nun an der Umsetzung des Naturparks Buchberg gearbeitet. Die Voraussetzung dafür wurde mit der Ausweisung zum Geschützten Landschaftsteil geschaffen. Auch ein eigenständiger Verein „Naturpark Buchberg“ hat bereits seine Tätigkeit aufgenommen und setzt unter Obmann Stefan Handlechner wertvolle Vorarbeiten. Treibende Kraft für den Naturpark ist weiterhin OSR Hannes Maringer, der im Jahr 2008 dafür auch mit einem Preis der Hermann-Ortner-Naturschutzschenkung gewürdigt wurde. Nachdem inzwischen der Verordnungsentwurf für die Erklärung des Buchbergs zum Naturpark bereits den sogenannten Naturschutzbeirat des Landes passiert hat, ist zu erwarten, dass die Landesregierung demnächst den Naturpark Buchberg offiziell kundmachen wird. Die Eröffnungsfeier ist bereits für Sonntag, den 21. Juni 2009, vorgesehen.

Umstrittene Firmenerweiterung von Maco und Porsche im Auwald an der Alpenstraße

l für verstärkten Umweltschutz Seit geraumer Zeit ist der Naturschutzbund als Umweltorganisation gemäß UVP-Gesetz anerkannt und ist somit auch berechtigt, bei Umwelt-

© B. Loidl

Buchberg

werden die Aktivitäten vom Gaisbergkoordinator Dr. Winfrid Herbst Schritt für Schritt – in Absprache mit der Politik und den Betroffenen – weitergebracht. Der neu angelegte Wanderweg auf der Zistel erfreut sich inzwischen bei der Bevölkerung großer Beliebtheit.

© H. Augustin

l für Naturpark

Beeindruckende Wassermassen stürzen aus dem Dachserfall im Tennengebirge Nr. 1/2009

Natur@ktiv


l für

Schutz und Pflege von Igeln

für wissenschaftlich fundierte Analysen

Durchs Red’n kommen d’Leut z’samm l

© J. Limberger

Wissen ist Macht. Und Hintergrundwissen ist wichtig für fundierte, solide Entscheidungen. In diesem Sinne ist es vorteilhaft, dass sich der Naturschutzbund nicht nur auf das fundierte Wissen seines Vorsitzenden Univ. Prof. Dr. Roman Türk über ökosystemare Zusammenhänge stützen, sondern auch eine Vielzahl von ExpertInnen mit großem Fachwissen zu vielen natur- und umweltrelevanten Themen zu Rate ziehen kann. Ein Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang allen Fachleuten, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen oder unseren Mitgliedern und Interessenten auch bei Exkursionen und Wanderungen die Besonderheiten unserer Natur und Kulturlandschaft vermitteln. Ebenso danken wir jenen Mitgliedern und Freunden der Natur, die uns immer wieder mit interessanten Verbreitungsdaten bedrohter Tier- und Pflanzenarten versorgen. Daten werden u. a. an die Biodiversitätsdatenbank weiter gegeben.

„Jedermann“ Peter Simonischek

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Europäischer Igel

© E. Ruckenthaler

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Rosina Oberegger vor der Igelstation

für Zusammenarbeit

Der Naturschutzbund kooperiert mit dem Haus der Natur ebenso wie mit der Salzburger Jägerschaft, mit Tierschutzorganisationen wie BirdLife und mit vielen anderen NGOs von A – Z, wie Alpenverein, Bund Naturschutz Bayern, Klimabündnis, Landesumweltanwaltschaft, Mobilfunkinitiativen, Nationalpark Hohe Tauern, Naturfreunden, Naturschutzjugend, PLAGE, Verkehrsplattform, Umweltdachverband bis hin zur Zukunftsbibliothek. Kurzum: Der Natur-

Bestellschein (Preise für Mitglieder, zuzügl. Porto) ..... Stück Die Salzach – Wildfluss in der Kulturlandschaft à € 22,50 .... Stück Naturerlebnis Salzburg à € 19,90 .... Stück Naturkundlich-geologischer Führer Glasenbachklamm à € 5,.... Stück Naturführer Inneres Fuscher Tal à € 5,.... Stück Neun Geo-Exkursionen – Salzburg und Umgebung à € 14,90 .... Stück Kein Kernkraftwerk in Zwentendorf – 30 Jahre danach à € 28,.... Stück Wanderführer Salzburger Hausberge (mit Gaisberg-Panorama) à € 4,..... Stück verschiedene Faltpanoramen à € 4,- und Pocketpanoramen à € 2,(Motivauswahl siehe unter www.panorama-verlag.at beim Naturschutzbund erhältlich)

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© Salzburger Festspiele

In der Igelstation in Rossbach bemüht sich Rosina Oberegger um die Pflege von hilfsbedürftigen Igeln. Nach einem Sturz Obereggers (schwere Verletzung, notwendige Operation) rückte mehrmals ein Team des Naturschutzbundes mitsamt ehrenamtlichen HelferInnen aus, um die Versorgung der Tiere zu gewährleisten und dringend erforderliche Arbeiten auf dem Anliegen zu erledigen. Inzwischen ist Rosina Oberegger zum Glück wieder wohlauf und weitgehend einsatzbereit. Etliche Igel werden von ihr über den Winter notversorgt und sollen dann im Frühjahr in geeigneten Lebensräumen freigelassen werden.

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Roman Türk mit Kindern und Eltern beim Naturerlebnisweg in Seekirchen

schutzbund praktiziert Zusammenarbeit mit (fast) jedermann / jederfrau – wenn es um den Schutz unserer Umwelt geht.

Auch gesellige Veranstaltungen – ergänzend zu offiziellen Vorstands- und Präsidialsitzungen – sowie Arbeitstreffen mit freiwilligen HelferInnen sind Teil unseres Wirkens im Verein. Dabei werden oft „im Handumdrehen“ eine Reihe von anstehenden Büro- und Versandarbeiten erledigt. Den fleißigen HelferInnen sei an dieser Stelle herzlich für ihre aktive Unterstützung gedankt. Wichtig ist uns auch die Kontrolle: Unsere Rechnungsprüfer Gertraud MangelbergerSchober und Johann Machart werfen entsprechend dem Vereinsgesetz prüfende Blicke in unsere Buchhaltung und bestätigen dem Naturschutzbund Salzburg bislang eine sachgerechte und sparsame Verwendung der Mittel, ebenso wie deren statutengemäßen Einsatz für Aktivitäten im Sinne des Vereinszwecks: Schutz der Natur, der Umwelt und des Lebens, sowie der Erhaltung, der Pflege und der Wiederherstellung der heimatlichen Naturund Kulturlandschaft.

© H. Augustin

Exkursion zu den großen Wasserfällen im Lammertal (Dachser-, Tricklund Winnerfall) trug zur weiteren Sensibilisierung auch für den Schutz der Trinkwasserreserven im Tennengebirge bei. Ein Tagungsband wurde erarbeitet und wird Anfang 2009 von der Alpenschutzkommission CIPRA publiziert. Dieser kann auch beim Naturschutzbund Salzburg bezogen werden.

Johann Machart, Gertraud MangelbergerSchober, Gabriele Esterer, Ingrid Haitzmann (v.l.n.r) bei der Rechnungsprüfung

Name:

Adresse:

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Einstmals waren Stadt und Salzach eine Einheit. Die Stadt und ihre Bevölkerung stand im und lebte mit dem Fluss. Heute trennt die regulierte Salzach die Stadt in zwei Teile, ohne verbindendes Element zu sein - oben die Stadt, unten das Wasser. Im Auftrag des Stadtplanungsressorts wurde durch die Landschaftsarchitektin Regine Keller ein erstes Ideenkonzept ausgearbeitet, das neue Möglichkeiten für den Umgang mit der Salzach aufzeigt: dem Fluss wieder näher kommen, Verbindung zur gebauten Stadt aufnehmen und das Wasser zum Aufenthalt, Erleben und Erfrischen wiederentdecken. Im Rahmen der Präsentation des Ideenkonzeptes mit anschließender Diskussion und zweiwöchiger Ausstellung sollen Meinungen und weitere Ideen aus der Bevölkerung aufgenommen und diskutiert werden.

Salzburger Altstadt & Salzachufer

© H. Augustin

Die Stadt und ihr Fluss – Lebensader Salzach

Präsentation des Ideenkonzeptes am 19.2.09, 19 Uhr Raum der Initiative Architektur im Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3

Ausstellung vom 19.2. bis 6.3.09 Raum der Initiative Architektur im Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3 (Di, Mi und Fr jeweils von 12 bis 17 Uhr, Do von 12 bis 19 Uhr)

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Beitrittskupon + Buchgutschein Neumitglieder erhalten einen „Naturkundlichen Führer Glasenbachklamm“ und ein 360o-Pocketpanoramabild des Panorama-Verlags gratis Weitere Vorteile für Mitglieder siehe unter www.naturschutzbund.at

Porto

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q Ja, ich/wir möchte/n zur Rettung und Bewahrung unserer Natur beitragen und wünsche/n in den NATURSCHUTZBUND Salzburg aufgenommen zu werden q Einzel-Mitglied (€ 32,- / Jahr inkl. Bezug unserer Zeitschrift) q Familienmitgliedschaft € 37,- / Jahr inkl. Bezug unserer Zeitschrift) q Ermäßigte Mitgliedschaft (€ 22,- / Jahr für Studenten, Lehrlinge, Mindestrentner,...) q Förderer (€ 160,- / Jahr inkl. Bezug unserer Zeitschrift) Bankv.: Salzburger Sparkasse, Konto 6460, BLZ 20404; RAIKA, Konto 02.017.002, BLZ 35200

An den Naturschutzbund Salzburg Museumsplatz 2 A-5020 Salzburg

Bitte & Danke für Ihren Beitrag!

Wir sind auf Deine / Ihre Unterstützung angewiesen. Wir bitten darum, den Mitgliedsbeitrag für 2009 zu überweisen. Wenn Sie den jährlichen Beitrag mittels eines Abbuchungsauftrages durchführen lassen, gelten folgende vergünstigte Tarife: € 30,- (Einzel) / € 35,- (Familie) / € 20,- (ermäßigt) / € 150,- (Förderer). Für jede zusätzliche Spende sind wir dankbar. Firmen haben die Möglichkeit, Inserate in unserer Zeitschrift zu schalten. Preise auf Anfrage. Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz Blattlinie: @ktiv für NATUR und UMWELT; Vorstand des NATURSCHUTZBUNDES Salzburg: Vorsitzender: Univ. Prof. Dr. Roman TÜRK; Stv. Vorsitzende: Anneliese KLINGER; Stv. Vorsitzender: Mag. Markus LECHNER; Geschäftsführer/Schriftführer: Dr. Hannes AUGUSTIN; Stv. Geschäftsführer: Mag. Dr. Winfrid HERBST; Kassierin: Inge HAITZMANN; Stv. Kassier: Mag. Dr. Johann NEUMAYER; Beiräte: Prof. OFR Dipl. Ing. Hermann HINTERSTOISSER, Dipl. Ing. Josef ERBER, Ing. Winfried KUNRATH, Dir. i. R. OSR Hannes MARINGER; Ausschuss: Ingrid HAGENSTEIN, Mag. Günther NOWOTNY, Dir i. R. OSR Feri ROBL, Dir. i.R. Helmut SCHMIDT, Wolfgang TONIS, Dr. Norbert WINDING. Rechnungsprüfer: Johann MACHART, Gertraud MANGELBERGER-SCHOBER. Sekretariat: Gabriele Esterer; Redaktionsadresse: Museumsplatz 2, 5020 Salzburg; E-Mail: salzburg@naturschutzbund.at; Gefördert durch Lebensministerium, Land Salzburg, Stadt Salzburg.

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Die Gemeine Blutzikade

Das Insekt des Jahres 2009 ist die Gemeine Blutzikade. Sie ist - wie bisher die meisten Insekten des Jahres - recht häufig. Doch zu Gesicht bekommt man sie eher selten. Mit der Wahl der Blutzikade will das „Kuratorium Insekt des Jahres“ für die auf der ganzen Welt beheimateten und doch ziemlich unbekannten Zikaden um Sympathie werben. Zum ersten Mal wird 2009 mit der Blutzikade ein Insekt des Jahres für den gesamten deutschsprachigen Raum, also für Österreich, die Schweiz und Deutschland gekürt.

MACULINEA

Blutzikade

© A. Schwarz

Der Biber hat sich eigenständig aus den Salzachauen ins Naturschutzgebiet Wengermoor am Wallersee aufgemacht und einen Wohnsitz (Biberbau) eingerichtet. Der Naturschutzbund hat deshalb auf seinem Grundstück am Wallerbach in Neumarkt am Wallersee eine Schautafel angebracht, um die Bevölkerung über den Neuankömmling und dessen Lebensweise zu informieren. Über den aktuellen Stand der Biberverbreitung im Land Salzburg wurde jüngst eine Veröffentlichung erstellt (siehe NATUR @ktiv 4-2008). Seit 25 Jahren gibt es wieder Biber

in Salzburg. Eine Gruppe Freiwilliger hat sich darum angenommen, das Vorkommen und die Ausbreitung im Bundesland näher unter die Lupe zu nehmen. Dieses Monitoring erfasst Nagespuren, Burgen, Biberrutschen und andere Hinweise, die Biberreviere kennzeichnen. Mit Unterstützung des NATURSCHUTZBUND Salzburg und des Naturschutzzentrums des ÖNB wurden die zusammengetragenen Daten aus den letzten Jahren analysiert und publiziert. Das Vorkommen des Bibers am Alpennordrand scheint spannend, war er doch früher sogar bis in die alpinen Täler heimisch. Die Aus-breitung dieses größten europäischen Nagetiers wird uns in nächster Zeit noch beschäftigen. Durch ein umfassendes Wissen über die Verbreitung und Lebensweise der Biber kann man Konflikten mit dem Menschen besser entgegenwirken. Diese Arbeit soll auch zukünftig dabei helfen, dem zurückgekehrten Biber einen Platz in unserer Kulturlandschaft zu sichern.

Insekt des Jahres 2009

Blutzikade

© A. Schwarz

© R. Hofrichter

Biber unter Beobachtung

MACULINEA ... das ist die Geschichte eines kleinen blauen Schmetterlings, der auf seiner Reise über das Wiesenmeer so manche Schwierigkeiten zu meistern hat, bevor er schließlich sein Glück findet und ein neues Leben beginnt. Der Entwicklungszyklus des Ameisenbläulings (wissenschaftliche Gattung Maculinea) schuf die Inspiration für diese neue Broschüre. Sein ewiger Kreislauf der Metamorphose ist ein Paradebeispiel für die gegenseitigen Abhängigkeiten verschiedener Arten innerhalb eines Ökosystems. Die Ökologie, als Lehre von den Wechselbeziehungen der Natur, erforscht derartige Zusammenhänge. Nur durch den aufmerksamen Blick für das Detail erfahren wir mehr über die Einheit des Ganzen. MACULINEA ist eine wahre Naturgeschichte für Kinder und Erwachsene zugleich. In der Broschüre „Maculinea“ erfahren Sie mehr über das Leben und die Ökologie des Ameisenbläulings.

Kuckucksspucke

© U. Wyss

Broschüre, 32 Farbseiten, Format DIN A5, erste Auflage 2008, mit etwa 40 Illustrationen zur Metamorphose des Ameisenbläulings, Text, Illustrationen und Gestaltung: Daniel Kufner © 2008, Verkaufspreis € 9,90 (zzgl. Verpackung / Versand). Zu beziehen bei: Agentur für Naturschutz, Kreative Konzepte, Kunst und Kommunikation für die Ökologie, Daniel Kufner, Badenburgstraße 4, D-81247 München, e-mail: vision@ecotopics.de, website: www.ecotopics.de

© U. Wyss

Wie der Ameisenbläuling zu seinem Namen kam

Zikadenlarve im Schaum

Danke für die Unterstützung:

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Das ist nicht Wärme.

Sondern ein herrlich verregneter Sonntag. Und die Kinder bei der Oma! Die Salzburg AG sorgt mit Wärme aus Fernwärme, Erdgas oder Biomasse für wertvolle Grundlagen unserer täglichen Lebensqualität – auch wenn uns das nicht immer bewusst ist. Zum Beispiel: Durch massive Investitionen in Biomasse-Heizwerke stellt sie immer mehr Salzburger Bürgern C02-neutrale Fernwärme zur Verfügung. www.salzburg-ag.at | Serviceline 0800/660 660

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Die Salzburg AG denkt mit. Und vor.

Impressum: GZ 02Z031441 M, P.b.b. - Verlagspostamt 5020 Salzburg, Versand 5024, Erscheinungsort Salzburg. Absender, Eigentümer, Herausgeber & Verleger: Österr. Naturschutzbund - Landesgruppe Salzburg. F.d.I.v.: Dr. Hannes AUGUSTIN, alle: Museumsplatz 2, A-5020 Salzburg, Tel. 0662/642909, Fax 0662/6437344, Mail: salzburg@naturschutzbund.at, Homepage: www.naturschutzbund.at Blattlinie: @ktiv für NATUR und UMWELT. Druck: Bubnik, 5323 Ebenau. DVR 0698261, ZVR-Zahl 778989099.

NATUR @ ktiv


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