16 feb namib times e edition

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16 FEBRUARY 2018

NAMIB TIMES

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An der Atlantikküste,in der Namibwüste Botanisches “Fossil” in Swakopmunder Garten

Cycas revoluta männlich. Das männliche Organ steht in einem langen, schmalen Kegel am Ende des Stammes. Fotos: Martin Weigand Wedeln, die wie bei Vorgarten neben der Swakopmund Palmen aus der Spitze Sam Cohen Biblio(mw) - “Ihr kennt doch sicher Cyca- thek kann man zur Zeit eines dicken Stammes deen”, fragt uns Elke zwei Exemplare der herauswachsen. Sie Erb. Wir besuchen Gattung Cycas, Palm- gehören jedoch weder sie gerade auf ihrer farn, und zwar ein zu den Palmen noch zu Kamelfarm im Swa- männliches und ein den Farnen. Da sie koprivier. Etwas ü- weibliches Exemplar schon im Perm (vor berrumpelt nicken mit ihren beeindru- etwa 300-250 Milliowir. Gehört haben ckenden Fortpflan- nen Jahren) vorkamen, wir den Pflanzenna- zungsorganen sehen. werden sie auch als men schon, aber was Die Heimat dieser Gat- “lebende Fossilien” war das nochmal? tung, die circa 60 Arten bezeichnet. Zusammen Elke, die wir als umfasst, ist Australien, mit unter anderem wandelndes Lexi- Südostasien, Mada- Koniferen und Gingkon in Sachen Bota- gaskar, Ostafrika und ko-Gewächsen gehönik kennen, erlöst auf vielen Inseln im ren sie zu den sogeuns gleich von dieser Pazifik. Das feuchte nannten Nacktsamern. Peinlichkeit. Es sind Swakopmunder Klima Die beiden Pflanzen sagt ihnen offensicht- werden sicherlich noch Palmfarne. einige Tage zu sehen Warum sie uns dies lich zu. gefragt hat, wird Ihren Namen haben sie sein. auch gleich klar: Im von den gefiederten

Cycas revoluta weiblich. Die weiblichen Organe stehen am Rand von blattähnlichen Organen, die um die Stammspitze herum stehen. Hier reifen die harten, eiförmigen Samen.

Haarlimerick Beim Karneval hat ein Mann in Venedig, eine Blondine im Arm - er ist selig! Es fällt der Dame vom Kopf, beim wilden Tanze der Zopf, zum Vorschein kommt ein Er - oh wie schäbig.

Ganz locker vom Hocker

Der Hauptsitz war Otjimbingwe Liebe Küstenleser! Vor 150 Jahren, als Sie alle noch längst nicht geboren, geschweige denn geplant waren, drehte sich das namibische Universum auf Erden nicht etwa um Windhoek oder Swakopmund, sondern um eine Ortschaft am Zufluss des Omusema in das Swakop-Rivier: Otjimbingwe! Wenn man heute das verfallene Nest der Weltabgeschiedenheit sieht, ist es schwer zu glauben, dass es einmal im Mittelpunkt der Geschichte Südwestafrikas stand. An der Hauptzugangsstraße von Walfischbai in das Innere gelegen, berührten die meisten Wanderhändler, Entdecker, Forscher, Jäger und wer sonst hier sein Glück suchte, diesen zwischen den Felsen des Khomashochlandes und den zwei Trockenflüssen liegenden Ort. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Otjimbingwe Sitz des Zeraua-Königshauses der Herero unter der Führung von Christian Wilhelm Zeraua und danach von dessen Sohn Zacharias. Im Jahre 1849 aber wurde Otjimbingwe zur Station der Rheinischen Missionsgesellschaft und somit zum festen Knotenpunkt eines ansonsten nomadisierenden Hererovolkes. Als Missionar Rath unter den hohen Anabäumen sein Mattenhaus aufschlug, war der Platz menschenleer, da Zeraua mit seinem Stamm gerade am mittleren Swakop umherzog. Mit der Zeit wurden die Herero zutraulicher und sesshafter. In trauter Eintracht wurde eine “Kirche” aus

Lehmsteinen gebaut, in der Gottesdienste und Schule abgehalten werden konnten. Der Raum hatte weder Türen noch Fenster, nur die Öffnungen dafür; ein Baumstumpf diente als Kanzel. 17 Jahre später wurde eine richtige Kirche errichtet. Warum entwickelte sich gerade hier eine Siedlung? Zu der Zeit, als die Stämme der Herero noch auf der ständigen Suche nach gutem Weidefeld umherwanderten, baute

Ried eine starke Quelle, was einen der Erfreuten ausrufen ließ: “Omundu ma zingua momutima!” (Der Mensch wird in seinem Herzen erquickt beim Anblick dieser Quelle!). Aus dem Wort “zingua” (erquickt werden) hat man den Ortsnamen Otjizingue gebildet, daraus wurde Otjindingue und dann Otjimbingwe. Otjimbingwe wurde nicht nur durch die Missionare, sondern maßgeblich auch durch

Als der Wiener Missionar Johannes Rath 1849 die Station in Otjimbingwe gründete, baute er eine schlichte Kirche, zu der selbst der noch ungetaufte Herero-Häuptling Christian Wilhelm Zeraua 10000 Lehmsteinen beitrug. Später beteiligte sich Missionar Carl Gottlieb Viehe am Bau einer größeren und besseren Kirche, die im Dezember 1867 eingeweiht wurde. Häuptling Tjiponda Abenteurer und Händseine Werften im Ka- ler geprägt. So ließ sich okofelde ab und zog z u m B e i s p i e l d e r nach Süden. Nach mü- schwedische Unterhevoller Wanderung nehmer Karl Johan kam der Vortrupp an Andersson in Otjimdie Mündung des O- bingwe nieder. Er musema, und als die gründete hier das größMänner das trockene te Handelszentrum in Flussbett durchschrit- Südwestafrika, überten hatten, entdeckten nahm die dortige Kupsie inmitten von üp- fermine und kaufte pigem Gras, Busch und 1860 schließlich den

ganzen Ort. Zum Schutze seiner Erwerbung und der Handelswege zwischen Windhoek und Walfischbucht baute Andersson eine sehr gut (sogar mit Geschützen) ausgerüstete Privatarmee auf und stationierte diese ebenfalls in Otjimbingwe. In dieser Periode hatte Otjimbingwe bereits circa 5000 Einwohner, zu denen dann auch noch 1863 die aus Windhoek vor den Afrikanern geflüchteten Herero unter Maharero kamen. Otjimbingwe war Schauplatz diverser Kämpfe und Schlachten zwischen Nama und Herero, unter anderem jener im Jahre 1863, als Maharero dank der Unterstützung der Europäer den Sieg davontrug und Andersson zum „Regenten und militärischen Befehlshaber aller Herero auf Lebenszeit” ernannte. Im Jahre 1885 erklärte Ernst Heinrich Göring als erster Reichskommissar den Ort zum Regierungssitz der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika. 1888 wurde hier sogar das erste Postamt errichtet... Heute ist der Ort nur noch eine Reise wert, wenn man sich wehmütig auf die Spuren einer einstigen Blütezeit begeben will. Ihre Susann Kinghorn

Get your life back Alcoholics Anonymous meets every Monday and Thursday at 18:30 at the Roman Catholic Church, Swakopmund Al Anon meetings for the family of alcoholics are run at the same time.

HELPLINE: 081 243 2649


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