125. Jahre VfL Uetze

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VfL Uetze

Januar 2010

Das Beste aus dem Mitmachportal des Anzeigers – Mehr auf www.myheimat.de/vfluetze

125 Jahre jung Der VfL Uetze feiert Jubiläum

Der Vorsitzende Hartmut Otte im Interview

Die Sportstätte

Wie die eigene Halle Realität wurde

Die Sparten

Die Abteilungen stellen sich vor

Die Geschichte

Wie sich der VfL in 125 Jahren entwickelt hat


Editorial

Überblick Mitglieder des VfL Uetze schreiben über ihren Verein.

Peter Doms www.myheimat.de/profil/9616

Christa Huwald www.myheimat.de/profil/19371

Manfred Krüger www.myheimat.de/profil/9083

Impressum myheimat-Sonderausgabe zum 125. Geburtstag des VfL Uetze. Erschienen im Januar 2010. myheimat.de ist das Mitmachportal des Anzeigers für Burgdorf und Uetze – Ihrer Heimatzeitung täglich in HAZ und NP.

In dieser Ausgabe Liebe Leserinnen und Leser, vor 125 Jahren schlossen sich einige junge Uetzer Männer zu einem Verein zusammen, dem Männer-Turnverein Vater Jahn von 1885. 125 Jahre sind eine lange Zeit: Der VfL, wie der Verein nach einigen Zusammenschlüssen inzwischen heißt, durchlebte Deutschlands Kaiserzeit, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und den Zweiten Weltkrieg. Viele seiner Mitglieder verlor der VfL in den Weltkriegen. Immer wieder waren es die Vorsitzenden, die den Verein prägen: Adolf Krüger, langjähriger Chef des VfL, baute den Verein in mühevoller Arbeit auf. Friedel Ulrich übernahm den Vorsitz in einer Phase, in der der Verein immer wieder Rückschläge wegstecken musste, und bewahrte den VfL vor dem Schlimmsten. Siegfried Lehmann leitete den Verein fast 20 Jahre – in diese Zeit fiel die Aufnahme des 1000. Vereinsmitglieds. Nicht in Vergessenheit geraten sollen die sportlichen Erfolge des VfL. Stellvertretend sei an Olga Meyer erinnert – eine Uetzer Gehsportlegende. Erfahrungen mit dem Feiern von Jubiläen haben die Uetzer schon gesammelt. Natürlich haben es sich Mitglieder und Verantwortliche auch verdient, das 125-jährige Bestehen würdig zu feiern. Zu diesem Anlass halten Sie diese Publikation in Händen: Ein handliches Magazin, für das VfL-Mitglieder über Vergangenheit und Gegenwart des Vereins schreiben. Ein Heft, das sich aufzuheben lohnt. Erstellt wurde das Magazin über die Internetseite myheimat.de, das Mitmachportal des Anzeigers von HAZ und NP. Jeder kann dort über die Themen schreiben, die ihn interessieren. Mehr als 400 Menschen aus der Gemeinde Uetze sind schon dabei.Regelmäßig erscheint ein farbiges Magazin. Schauen Sie sich die Seite doch einmal an und stöbern Sie beispielsweise auf www.myheimat.de/vfluetze in weiteren Beiträgen über den VfL Uetze. Wir bedanken uns bei den Autoren für die nette Zusammenarbeit – insbesondere beim stellvertretenden Vorsitzenden Peter Doms, der sich intensiv mit Geschichte und Zukunft des VfL beschäftigt hat. Ohne ihn würde es dieses Magazin nicht geben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen, schöne Jubiläumsfeiern und viele weitere erfolgreiche Jahre mit dem VfL Uetze.

Ihr myheimat-Team

Robin Jantos 05032/96 43 56 Redaktion

myheimat@heimatzeitungen.de www.myheimat.de/profil/5409

Frederic Henze 05032/96 43 54 Redaktion

myheimat@heimatzeitungen.de www.myheimat.de/profil/6140

Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wallhof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich auch ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen); Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas; Gestaltung: Siegfried Borgaes; Verantwortlich für den Anzeigenteil: Michael Willems; Druck: Druckhaus Göttingen, Dransfelder Straße 1, 37079 Göttingen.

myheimat Uetze: Das Mitmachmagazin

Wir gestalten und drucken Tel. 0 51 73 - 92 23 53 Kaiserstr. 33 r 31311 Uetze r www.id-liebenau.de 2 I myheimat 125 Jahre VfL Uetze

Schreiben Sie im Internet über die Themen, die Sie bewegen. Die besten Beiträge drucken wir im nächsten myheimat-Magazin für Uetze. Nächste Ausgabe: am 18. Februar im Anzeiger für Burgdorf & Uetze und an vielen Auslagestellen Redaktionsschluss: 5. Februar

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Das ist der VfL Uetze Der Steckbrief Der Vorstand im Jubiläumsjahr 2010 1. Vorsitzender: Hartmut Otte 2. Vorsitzender: Peter Doms Kassenwartin: Gudrun Brandes Hauptsportwart: Manfred Krüger Ehrenvorstandsmitglied: Gisela Ernst Die Mitglieder 1154 Mitglieder, davon 546 Kinder und Jugendliche

Die Sparten und ihre Übungsleiter

Aerobic & Dance: Ute Häselbarth (0 51 73) 92 21 32 Fechten: Ulrich Bode (0 51 73) 2 44 24 Gesellschaftstanz: Margret Eggers (0 51 73) 2 46 61 Gesundheitssport: Ingrid Kropp (0 51 73) 13 95 Handball: Harald Hübner (0 51 73) 2 42 73 Judo: Maik Tuschen (01 74) 7 14 01 45 Thomas Witte (0 51 73) 92 21 53 Leichtathletik: Birgit Pohl (0 51 73) 18 07 Schwimmen: Gudrun Brandes (0 51 73) 21 81 Tennis: Bernhard Buchmann (0 51 73) 14 93 Turnen und Gymn.: Manfred Krüger (0 51 73) 92 43 30 Volleyball: Arne Diedrich (0 51 73) 564 Seniorenaktivitäten: Karl-Heinz Schmidt (0 51 73) 76 76 Spielkreis Bärenhöhle: Marita Breyer (0 51 73) 392 Ute Gottschalk (0 51 73) 78 07

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Interview

Vorsitzender Hartmut Otte: Wir sind stolz auf unsere junge Mitgliederstruktur Idee und unter der Regie von Karl-Heinz Seffer, dem damaligen Leiter der Volleyballabteilung, Anfang der neunziger Jahre den Dachboden über der Normalsporthalle am Uetzer Schulzentrum zu einem Vereinsheim ausgebaut hatten, suchte eine ElterninDer Verein hat ein vielfältiges und zeitgemäßes Angebot für alle itiative eine Bleibe für ihren Nachwuchs. Der VfL bot die an den Altersgruppen. Der 125 Jahre alte VfL ist, gemessen an seiner Vormittagen für Vereinszwecke ungenutzten Zeiten in den RäuMitgliederstruktur, ein recht junger Verein. Gut die Hälfte seiner men an. Zwar zeigten sich diese als wenig geeignet – sie waren 1154 Mitglieder, hat das Volljährigkeitsalter noch nicht erreicht. nicht kleinkindgerecht, – aber der VfL hatte Dass sich in ihm aber alle Altersstufen wohl füh„Der Zufall pflanzte quasi die Patenschaft für die kleinen Nutzer len, zeigt sich daran, dass er eine stattliche Anzahl an Männern und Frauen in seinen Reihen hat, die dem VfL einen Spielkreis der VfL-Räumlichkeiten übernommen. Heute residiert der Spielkreis als Bärenhöhle im das 65. Lebensjahr überschritten haben; darunter in den Schoß.“ ehemaligen Rathaus an der Dollberger Straße auch etliche jenseits des 80. Lebensjahres, von dein Uetze. Und was ihn auszeichnet: qualifizierte und liebevolle nen noch einige im Seniorenbereich und Gesundheitssport aktiv Betreuerinnen! Dass es Wartelisten für die Aufnahme in den VfLsind. Spielkreis gibt, spricht wohl für sich. Sie sind der Vorsitzende des VfL Uetze. Was zeichnet Ihren Verein aus?

Der VfL wurde vor 125 Jahren gegründet. Gibt es Werte oder Traditionen, die Sie heute noch fortleben lassen?

Der Verein hat sich zu einem modernen, leistungsfähigen Mehrspartenverein entwickelt. Herzstück ist nach wie vor die Turnabteilung, die seit dem 19. Januar 1885 besteht. Dabei sieht sich die Herrenturnriege in der Tradition der Gründer, ohne dass sich diese in deren heutigen sportlichen Aktivitäten widerspiegeln würde. Können Sie auch den Nachwuchs damit begeistern?

Die Verantwortlichen des VfL sind stolz darauf, dass der Verein nicht nur eine junge Mitgliederstruktur besitzt. Das Durchschnittsalter liegt bei 27,5 Jahren, und das, obwohl die ältesten Mitglieder mehr als acht Lebensjahrzehnte aufzuweisen haben. Aber wir haben aufgrund unseres Spielkreises und dem dort integrierten Bewegungsangebot schon für Einjährige eine tolle Basis, Kinder frühzeitig für den Sport zu begeistern und dann auch als Jugendliche an den Verein zu binden. Der Verein für Leibesübungen ist heute ein Zwölf-Sparten-Verein. Was hatte sich der Verein bei der Vereinsgründung auf die Fahnen geschrieben?

Die jungen Uetzer Männer, die sich vor 125 Jahren zu einem Turnverein zusammenschlossen, waren von den Ideen Friedrich Ludwig Jahns inspiriert. Als gegen Mitte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung immer stärker das allgemeine Leben beeinflusste, entstanden in den Turn- und Sportvereinen die Keimzellen eines neuen Lebensgefühls. In den Städten, wo sich die Menschenmassen zusammenballten, um sich notgedrungen der modernen Arbeitsfron zu unterwerfen, wurden zuerst die Turnvereine gegründet. Allmählich fasste der Gedanke des Turnens auch auf dem Lande Fuß. Uetze kann stolz darauf sein, dass es in dem seinerzeit ländlich strukturierten Dorf schon so früh Menschen gab, die sich neuem Gedankengut nicht verschlossen. Der VfL hat sogar einen eigenen Spielkreis. Seit wann gibt es ihn?

Ehrlich gesagt war es ein Zufall, der dem VfL einen Spielkreis in den Schoß pflanzte: Kurz nachdem Vereinsmitglieder nach einer

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Auf welche Errungenschaften sind Sie besonders stolz?

Die VfL-Sporthalle in der Wilhelmstraße ermöglicht es dem Verein seit gut zwei Jahren, Sport auch zu Zeiten anzubieten, die in den Schulsporthallen nicht zur Verfügung stehen: die Vor- und die frühen Nachmittage. Das ermöglichte es uns, Angebote insbesondere für junge Mütter und Frauen auf- und auszubauen, die sich nun fit halten können, wenn der Nachwuchs im Spielkreis, im Kindergarten oder in der Schule ist und die Mütter nicht ans Haus bindet. Es ermöglichte es uns auch, den Senioren- und Gesundheitssport anders aufzustellen.

Auf welche Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums dürfen sich die Uetzer in diesem Jahr freuen?

Jede unserer Abteilungen und der Spielkreis werden sich und ihre Arbeit in einem anderen Monat des Jubiläumsjahres präsentieren. Das beginnt mit der Jazzdance-Show Ende Januar, setzt sich über offene Bezirksmeisterschaften der Fechter im Februar und attraktive Veranstaltungen der Handballer, des Gesundheitssports, der Volleyballer, der Schwimmer, unserer Tennisabteilung und der Judokas fort bis hin zu einem Jubiläumsball am 6. November, den die Abteilung Gesellschaftstanzen ausrichtet. Den Abschluss bildet ein Hallenkinderturnfest des Turnkreises Hannover. Besonders hervorheben möchte ich aber den Sportabzeichentag unserer Leichtathleten, der in Zusammenarbeit mit dem Regionssportbund Hannover am 16. Juni ausgerichtet wird, und zu dem schon annähernd 1500 Anmeldungen aus den Uetzer Schulen und mehr als 300 Anmeldungen aus den Uetzer Kindergärten vorliegen.


VfL Uetze

Die ehemalige Kleiderfabrik Die ehemalige Kleiderfabrik.

Im Oktober 1996 brennt die Halle aus.

Kurz nach Beginn des Ausbaus.

Die neue VfL-Sporthalle sichert den Übungsbetrieb Mit Unterstützung des Landessportbunds Niedersachsen, der Region Hannover und der Klimaschutzagentur in Hannover, nicht zuletzt aber auch Dank der Unterstützung vieler einheimischer Firmen und der großen Schar von freiwilligen Helfern, ist das Projekt „eine eigene Sporthalle für den VfL Uetze“ Realität geworden. Im Dezember 2007 konnten die ersten Sportler die neue Sportstätte nutzen. Das vielfältige Angebot des VfL Uetze mit überwiegend in der Halle ausgetragenen Aktivitäten erfordert natürlich ein hohes Maß an Hallenzeiten. Die von der Gemeinde Uetze zur Verfügung gestellten Schulturnhallen reichten schon lange nicht mehr aus, zudem auch immer mehr der eigentliche Rasensport Fußball, zumindest im Jugendbereich, in die Hallen drängte. Eine Verbesserung der Hallensituation durch die Gemeinde war nicht zu erwarten. Ein im Zuge der Erweiterung des Schulzentrums Uetze geplanter

Neubau einer weiteren Sporthalle fiel dem Rotstift zum Opfer. Im Gegenzug weitete sich der Schulsport naturgemäß aus und drängte den Nachmittagssport der Vereine nach hinten. Das führte zu wesentlichen Behinderungen im Umfang des Sportangebots des VfL. Auch Ausgliederungen in nicht wettkampfgerechte Übungsräume (Agora) halfen nur bedingt weiter. Ein weiteres Damoklesschwert hing mit der wiederholten Forderung von Nutzungsgebühren durch die Gemeindeverwaltung über den Vereinen. (Inzwischen ist die Bedrohung Wirklichkeit geworden. Die Vereine werden seit dem 1. Juli 2009 an den Unterhaltungskosten beteiligt.) Unter diesen Aspekten, hatte sich der VfL Uetze entschlossen, etwas „Eigenes“ auf die Beine zu stellen. Über eine Rückvermietung der vor Jahren vom VfL errichteten Vereinsräume am Schulzentrum an die Gemeinde, hatte sich eine finanzielle Unterstützung er-

geben, die die laufende Unterhaltung einer eigenen Halle möglich machten. Als Objekt hatte sich die ehemalige Gewerbehalle der früheren Kleiderfabrik von Gerhard Henneicke angeboten, die seit vielen Jahren leer stand und für den Umbau zu einer Sportstätte bestens geeignet war. In der neuen Sportstätte haben vor allem die vielen Aerobic- und Jazzdancerinnen, die bislang in verschiedenen Hallen untergebracht waren und so schwierige logistische Probleme zu bewältigen hatten, ein neues Zuhause gefunden, Weiter werden die Räumlichkeiten zurzeit von den Abteilungen Fechten, Gesundheitssport und Turnen sowie von den Kindern der Zirkus-AG und des Spielkreises Bärenhöhle genutzt. Bei dieser Gelegenheit möchte sich der VfL bei Gerhard Henneicke bedanken, durch dessen großzügige Unterstützung und eingebrachte Arbeitsleistung das Projekt erst verwirklicht werden konnte.

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VfL Uetze

Handball hat eine lange Tradition im VfL Uetze Seit wann Handball in Uetze gespielt wird, ist nicht mehr genau zu sagen. Sicher ist, dass diese Sportart schon Mitte der zwanziger Jahre im MTV Vater Jahn ausgeübt wurde. Große Lorbeeren wurden dabei nicht errungen; die Freude am Spiel und die Kameradschaft waren der Motor für das Weiterleben dieser Sportart im VfL Uetze. Mit dessen Gründung wurde die Abteilung Handball neben den Abteilungen Fußball und Turnen als dritte selbständige aktive Sparte mit aus der Taufe gehoben. Seither erlebte sie ein wechselvolles Schicksal.

1. Herrenmannschaft 1985.

Trotz bis in die fünfziger Jahre hinein teilweise schwieriger äußerer Bedingungen ist der Spielbetrieb niemals zum Erliegen gekommen. Handball wurde ursprünglich auf dem Großfeld gespielt, elf gegen elf. Im Winter ruhte der Spielbetrieb, und es wurde in der Halle ein Ausgleichstraining angeboten. Mit einem 1956 ausgerichteten Turnier wurde der Hallenhandball in Uetze aus der Taufe gehoben und fast anderthalb Jahrzehnte lang zweigleisig gespielt: im Sommer auf dem Großfeld und im Winter in der Halle. Mit der steigenden Attraktivität des Hallenhandballs, der von Rasanz und Schnelligkeit geprägt ist, verlor das Spiel auf dem Großfeld an Interesse bei Aktiven und Zuschauern. 1969 trug der VfL sein letztes Meisterschaftsspiel auf dem Großfeld aus. Die Sommerrunde wurde zwar noch für einige Jahre im Freien durchgeführt, jedoch auf dem Kleinfeld nach HallenhandballRegeln. Oftmals widrige Witterungsumstände, schlechte Platzbeschaffenheit und die damit verbundenen größere Verletzungsgefahr ließen das Interesse an einem regelmäßigen Spielbetrieb zurückgehen. Seit Mitte der achtziger Jahre verzichtet der Handballverband auf die Durchführung der Kleinfeldspiele. Nur noch sporadisch nehmen Mannschaften des VfL an Turnieren auf dem Kleinfeld im Freien teil.

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Die Spiele werden in der Regel mit Freizeitaktivitäten unterstützt und besonders von Jugendmannschaften angenommen. Waren die sportlichen Erfolge zu Zeiten des MTV Vater Jahn eher als bescheiden einzustufen, konnte der VfL bereits im Gründungsjahr mit einer schlagkräftigen Mannschaft aufwarten. Da der Handballsport seinerzeit jedoch nicht flächendeckend angeboten wurde, wurde die erste Herrenmannschaft 1951 aufgrund ihrer Spielstärke in die Heideliga eingereiht und schaffte 1956 den Aufstieg in die Bezirksklasse. Diese Klasse war für einen Dorfverein auf Dauer nicht zu halten, sodass sich der VfL dem unterklassigen Spielbetrieb des Kreises Peine anschloss, bis sich die Handballkreise Burgdorf, Soltau und Celle zu einem Spielbezirk zusammenschlossen. Nennenswerte Erfolge wollten sich aber zunächst nicht mehr einstellen. Diese ließen bis nach der Einweihung der Turnhalle am Gymnasium, der heutigen Normalsporthalle am Schulzentrum, auf sich warten. Ein Höhepunkt für den Uetzer Handballsport war zweifelsohne 1968 der Titel des Deutschen Schulmeisters der Hallenhandballmannschaft des Uetzer Gymnasiums. Diese Mannschaft war fast identisch mit der damaligen B-Jugendmannschaft des VfL Uetze, im selben Jahr unangefochten Bezirksmeister. Auch wenn die sich kurze Zeit später überwiegend aus diesen jungen Persönlichkeiten rekrutierende erste Herrenmannschaft nie über die Kreisstaffeln hinausgekommen ist, war der Handballsport in Uetze immer populär. Mehrmals verpasste man nur knapp den Aufstieg. An Selbstbewusstsein hatte es den Mannschaften vergangener Jahre nicht gemangelt. Davon zeugen freundschaftliche Auseinandersetzungen mit Gegnern der Deutschen Handball-Elite: 1978 gegen den Deutschen Meister Grün-Weiß Dankersen, 1981 gegen den VfL Gummersbach und 1983 gegen den TuS Nettelstedt. Großen Anteil an den Erfolgen länger zurückliegender Zeiten hatte das ehemalige Ehrenmitglied Herbert Kaiser. Maßgeblichen Anteil an den Erfolgen späterer Jahre hatte Reinhard Ernst, der von Mitte der sechziger Jahre an rund 25 Jahre lang als Spieler, Trainer und in weiteren Funktionen einen großen positiven Einfluss auf das Geschehen hatte. Gegenwärtig spielen zwei Mannschaften auf Regionsebene. Die guten Jugendmann-

schaften geben Anlass zu einigem Optimismus. Weitaus erfolgreicher als der Herrenbereich entwickelte sich der Frauenhandball in Uetze. In den Jahren 1947 bis 1955 nahmen Frauenmannschaften am Spielbetrieb auf dem Großfeld teil. Der Versuch einer Renaissance auf dem Kleinfeld in der Saison 1961/62 scheiterte. Ungewöhnlich erfolgreich verlief dagegen der Neuanfang 1979. Drei Meistertitel auf dem Kleinfeld und fünf Aufstiege in Folge von der untersten Spielklasse bis in die Bezirksliga brachten den Frauenhandball in Uetze nach vorn. Diese Erfolge sind eng mit einer Person verbunden: Peter Doms; von 1980 bis 1997 Trainer der ersten Frauenmannschaft, die über zehn Jahren im Bezirk eine Rolle gespielt hat. Der Erfolg und das persönliche Engagement einiger Spielerinnen haben damals auch im weiblichen Jugendbereich Früchte getragen: Der VfL stellte in den neunziger

1. Frauenmannschaft 1985.

Jahren einige Auswahlspielerinnen und belegte in den Spielstaffeln fast immer vordere Plätze. Die A-Jugend spielt in der höchsten Jugendklasse, der Oberliga. Bereits zum 100-jährigen Bestehen 1985 machte der Frauen-Zweitligist Germania List den Uetzerinnen seine Aufwartung. Freundschaftliche Verbindungen führten dazu, dass dieser Verein den Uetzerinnen auch anlässlich der Feierlichkeiten zum 111-jährigen Bestehen wieder eine Spielzusage gab. In den vergangenen Jahren stagnierte der Frauenhandball. Bewährte Spielerinnen zogen sich altersbedingt zurück, Verletzungen beendeten die Laufbahn so mancher talentierter Nachwuchskraft. Nun heißt es erstmal, den Spielbetrieb aufrecht zu halten und auf den hoffnungsvollen Jugendnachwuchs zu warten. Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten wird die Handballsparte am 15./16. Mai ein besonderes Turnier ausrichten.


Turnen und Gymnastik: Die Jugend ist auf dem Vormarsch klassischen Turngeräte. Mit Übernahme der Abteilung 2007 durch Manfred Krüger wurden, das Leistungsturnen forciert. Mit der Änderung der Trainingsmethodik, der Verbesserung der Ausbildung an den Geräten und der Trainingsqualität durch die Anschaffung neue Geräte gab es deutliche Leistungssteigerungen. Erstmals wurde 2008 für die Jugendlichen eine Vereinsmeisterschaft im Geräteturnen durchgeführt, die mit einer tollen Turnshow einherging. Im vergangenen Jahr brachte die fleißige Trainingsarbeit die ersten Erfolge. Dem dritten Platz bei den Niedersächsischen Landesmeisterschaften in Hannover im Turner-GruppenWettkampf (TGW) schlossen sich für den

Uetzer Nachwuchs ein erster und sechster Platz beim Pokalwettkampf der Turnerjugend in Wolfsburg an. Dank des starken Zuwaches im Leistungsturnen wird demnächst eine dritte Wettkampfmannschaft gebildet. Im Geräteturnen gibt es inzwischen fünf Riegen. Das Interesse an Turnen und Gymnastik ist mit der neuen VfL-Sporthalle auch im Frauenbereich gestiegen. Dort bietet der VfL für zwei Gruppen vormittags Turnen an. Dort ist bei Bedarf für eine Kinderbetreuung gesorgt. Am 4. und 5. Dezember wird die Turnabteilung das Regions-Hallenkinderturnfest ausrichten.

Gesundheitssport: Die Abteilung boomt

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Im November 2003 hat eine Gruppe unter der Leitung von Ilona Mittag den Gesundheitssport ins Leben gerufen. Nach der Auflösung der IG Diabetes schloss sich 2005 eine große Anzahl von Sportlern dem VfL an. Mit Übungsleiterin Helga Hennigs bekam der VfL die Anerkennung zur Durchführung des Rehabilitationssports und die Auszeichnung Pluspunkt Gesundheit DTB. Die Mitgliederzahl stieg stetig und liegt heute bei circa 80 Teilnehmern. In mehreren Gruppen wird an der Wilhelmstraße Sport für Wirbelsäulengeschädigte, an Osteoporose Erkrankte, Teilnehmer mit Arthrose oder Gelenkersatz und einfach für Bewegungsfreudige angeboten. Außerdem gibt es eine Gruppe Wellness und Entspannung. Das Ziel ist es, die Teilnehmer zu lebenslangem Sport zu motivieren, um eine Verbesserung der Ausdauer und Koordination, eine Aufhebung von Muskelschwächen und -verkürzungen, einfach mehr Beweglichkeit und eine angenehme Entspannung zu erreichen. Mit Sandra Heitmüller hat kürzlich eine weitere Übungsleiterin die Prüfung für den Rehabilitationssport erfolgreich abgelegt. Es ist deshalb geplant, das Angebot zu erweitern und auf die interessierten Bewohner der Wohnanlage Mühle Amme auszudehnen. Erste positive Gespräche sind geführt worden. Die Sparte veranstaltet zu den Jubiläumsfeierlichkeiten am 11. April einen Tag der offenen Tür und stellt sein breites Spektrum vor.

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Turnen ist die Urzelle des VfL Uetze. Diese Abteilung ist auch heute noch die mitgliedsstärkste. Die Größe – mit seinerzeit mehr als 500 von annährend 1000 Mitgliedern – führte 1990 zur Unterteilung in die Abteilungen Turnen und Gymnastik sowie Aerobic und Tanz. Heute hat allein die Abteilung Turnen und Gymnastik 450 Mitglieder, davon sind rund zwei Drittel Kinder und Jugendliche. Bei den Männern und Frauen gibt es jeweils eine Sportgruppe, die entfernt vom eigentlichen Turnen agiert und sich auf Ganzkörpergymnastik spezialisiert hat. Zum Ausgleich wird im Anschluss an die Übungsstunde Prellball gespielt. Im Jugendbereich geht es dagegen an die

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VfL Uetze

Ein neuer Anlauf ist gemacht: Gudrun und Dennis Brandes beleben die Schwimmsparte

Egal ob Sommer oder Winter: Senioren gehen auf Tour Seit 1999 besteht beim VfL die Möglichkeit für Senioren, an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Seniorenwart Karl-Heinz Schmidt lädt in den Wintermonaten zu sogenannten Bädertouren ein, bei denen die Gruppe Thermalbäder in der näheren und weiteren Umgebung aufsucht. Bad Nenndorf, Salzhemmendorf, Bad Harzburg und Bad Bevensen sind nur einige der Ziele. Nach dem Baden und gemeinsamen Mittagessen schließt sich in der Regel eine kleine Wanderung oder die Besichtigung von kulturellen Sehenswürdigkeiten an. Für die Sommermonate ist die eine oder andere Fahrradtour oder Wanderung in der Planung.

Die Senioren 2005 am Torfhaus.

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Gute Übungsstätten allein sind noch lange kein Garant für Erfolge. Wie abhängig die erfolgreiche Entwicklung einzelner Sportarten innerhalb eines Vereins von den Abteilungs- und Übungsleitern ist, zeigt die Geschichte der Abteilung Schwimmen. Ohne eine geeignete Badeanstalt ist ein intensives Schwimmtraining jahrzehntelang in Uetze nicht möglich gewesen. Dennoch gab es einen Übungsbetrieb. Dieser beschränkte sich allerdings auf die Erlangung von Freischwimmerzeugnissen, Grund-, Leistungs- und Lehrscheinen der DLRG sowie auf das Absolvieren von Schwimmübungen für das Deutsche Sportabzeichen. Dazu war man auf die Schwimmanlagen in Celle und später in Burgdorf angewiesen. Obwohl von Wassersportbegeisterten mit einbezogen, waren die Schleusen an Fuhse und Erse dazu wenig bis gar nicht geeignet. Mit der Eröffnung des Schwimmbads im Jahr 1960 trat eine entscheidende Wende für die Schwimmabteilung des VfL ein. Hinzu kam die für den Verein glückliche Fügung, dass sich zwei schwimmsportbegeisterte Männer zur Verfügung stellten, einen regelmäßigen Übungsbetrieb im neuen Uetzer Schwimmbad abzuhalten: Herbert Kaiser, der sich in den vierziger und fünfziger Jahren schon um den Handballsport verdient gemacht hatte, und Willi Wagner, der langjährige Schwimmmeister des Bads. Bereits das erste Schwimmfest anlässlich

der Einweihung des seinerzeit modernsten Schwimmbads im weiten Umkreis war ein voller Erfolg. In den folgenden Jahren nahm man an sämtlichen Schwimmwettkämpfen innerhalb des Kreises mit bis zu vierzig Aktiven teil. Gute Platzierungen wurden auch auf der Bezirksebene und bei Landesmeisterschaften erzielt. Die Erfolge waren umso beachtlicher, als im Winter so gut wie überhaupt nicht trainiert werden konnte. Der Anfang der siebziger Jahre über dem Bad errichteten Traglufthalle, die auch ideale Trainingsmöglichkeiten im Winter schaffte, ging – nach vorausgegangenen Sturmschäden – aus Kostengründen nach einigen Jahren die Luft aus. Nachdem Herbert Kaiser aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Abteilungsleiter zurücktreten musste, konnte Willi Wagner die Last der Sparte neben seinem Amt als Schwimmmeister nicht allein tragen. Die Arbeit der Abteilung ruhte bis 2006. Dann wurde mit Dennis Brandes ein junger, engagierter Trainer gefunden. Seit vier Jahren wird mit rund 15 bis 20 Jugendlichen regelmäßig während der Sommermonate trainiert. Es bleibt zu hoffen, dass die drohende Schließung des Freibads durch die Gemeinde Uetze abgewendet werden kann, sonst würde die Abteilung wieder und dann wohl endgültig ihren Betrieb einstellen müssen.


VfL Uetze

Volleyball im VfL: Vom Schmettern und Pritschen Mit der Volleyballabteilung des Vereins stellt sich eine der erfolgreichsten Abteilungen des VfL vor. Als sich vor fast 40 Jahren die ersten Volleyballenthusiasten, darunter auch der spätere Abteilungsleiter „Kalle“ Seffer, in der kleinen Turnhalle der Volksschule in der Feldstraße auf glatt geölten Brettern zum ersten Schmetterschlag zusammenfanden, konnte keiner ahnen, dass damit eine der erfolgreichsten Volleyballabteilungen des Landes auf den Weg gebracht war. Ein wesentliches Ziel der Verantwortlichen war von Anfang an, den Uetzer Jugendlichen eine sinnvolle und Freude bringende Freizeitgestaltung zu ermöglichen. Natürlich sollte dabei auch der noch in den Kinderschuhen steckende Volleyballsport verbreitet und die körperliche Fitness gefördert werden. Aber an Leistungssport, wie er heute in einigen Übungsgruppen betrieben wird, wagte damals noch niemand zu denken. In der Anfangsphase bestand die Abteilung aus Kindern und Jugendlichen – teilweise bis zu 90 Prozent. In unermüdlicher Kleinarbeit begann das Ehepaar Schulze kontinuierlich mit dem Aufbau der Abteilung. Geleitet von der Erkenntnis, dass auf Dauer nur gezielte Nachwuchsschulung Erfolg bringen kann, begannen sie mit einem systematischen Jugendtraining. Erstmals konnte 1976 eine weibliche Jugendmannschaft zur Meisterschaftsrunde gemeldet werden. Der männliche Nachwuchs folgte 1978 mit zwei Mannschaften. Wesentliche Impulse bekam die Jugendarbeit des Vereins gegen Ende der siebziger Jahre, als Peter Jansen als Trainer zu den Uetzer Volleyballern stieß und die Großsporthalle am Schulzentrum fertiggestellt wurde. Mit Beginn der achtziger Jahre setzte der Run auf die Übungszeiten der Volleyballer ein. Sprunghaft bewegten sich die Mitgliederzahlen der Abteilung auf die 200 zu. Die Trainingshallen der Kinder- und Jugendlichen platzten aus allen Nähten, zahlreiche Trainerassistenten mussten ausgebildet werden. Die mühevolle Trainingsarbeit im Kinder und Jugendbereich trug 1980 die ersten Früchte. Über Kreis- und Bezirksmeisterschaften konnte sich erstmals eine Jungenmannschaft für die Landesmeisterschaft qualifizieren. Zwar wurde nur der achte und vorletzte Platz errungen, aber der Bann war gebrochen. Seither haben sich unzählige Mannschaften des VfL für Landestitelkämpfe qualifizieren können.

Zahlreiche hervorragende Platzierungen, bis zum Landestitel, wurden errungen. Der Höhepunkt der Entwicklung wurde Mitte der achtziger Jahre erreicht, als der VfL sich mit 17 Teams an den Meisterschaftsrunden beteiligte. Ein weiterer Höhepunkt war 1988, als die männlich C-Jugend unter Rainer Hoffmann nicht nur Landes- und Norddeutscher Meister wurde, sondern auch die Deutsche Vizemeisterschaft errang. Die Jugendarbeit des VfL Uetze war auf Kreis- und Bezirksebene zu der Zeit so

Schulze. Drei Jahre später wurde die erste Damenmannschaft unter der Leitung von Veronika Schulze, die mit dem 1. VC Hannover 1964 einen deutschen Meistertitel bei den Juniorinnen erringen konnte, zum Wettspielbetrieb gemeldet. Fortan waren die Damen zehn Jahre die Lokomotive im Verein. Durch viermaligen Aufstieg in Folge, bis in die Landesliga, liefen sie den Herren immer um eine Nasenlänge voran. Die Herren schafften dann in der Spielzeit 1984/85 den Anschluss, als sie ebenfalls

dominant, dass es keine Seltenheit war, wenn sich in einer Altersklasse gleich zwei Mannschaften für die nächsthöhere Ebene qualifizierten. In manchen Jahren eroberten die männlichen Jugendmannschaften in allen Altersklassen sowohl Kreis- als auch Bezirksmeistertitel. Diese erfolgreiche Jugendarbeit hat sowohl im Niedersächsischen Landesverband als auch im Deutschen Volleyball-Verband Anerkennung gefunden. Aus den Reihen der Uetzer Jugendlichen wurden zahlreiche Jungen und Mädchen in die Landeskader berufen. Christina Tieben brachte es bis in die deutsche Juniorinnenauswahl. Zahlreiche Talente trainierten im Kader des Volleyballinternats des DVV. Verantwortlich für diese hervorragende Jugendarbeit war unter anderem Peter Jansen, der über mehrere Jahrzehnte Mannschaften trainierte und heute noch erfolgreich im Jugendbereich tätig ist. Die hervorragende Jugendarbeit brachte später auch den gewünschten Erfolg im Erwachsenenbereich. Erstmals wurde 1971 eine Herrenmannschaft in der Bezirksliga Lüneburg gemeldet. Spielertrainer war der Abteilungsgründer Ernst

in die Landesliga aufstiegen. Die darauf folgenden zehn Jahre wurden allerdings klar von den Herren dominiert. Erst 1994/95 schafften beide Teams gleichzeitig den Aufstieg in die Verbandsliga. Dann zogen die Herren aber davon. 1999 wurde der Aufstieg in die Oberliga gefeiert. Schon ein Jahr später erreichte man die Regionalliga. Mit dem Abstieg 2004 begann dann ein Umbruch, der dazu führte, dass die oberen Klassen nicht mehr gehalten werden konnten. Heute spielen die 1. Herren und 1. Damen in der Landesliga. Einhergehend mit den Misserfolgen war dann in den vergangenen Jahren eine gewisse Müdigkeit zu beobachten. Die Mitgliederzahlen sanken, und man hatte Mühe, in den Jugendaltersklassen alle Mannschaften zu besetzen. Auf der Suche nach einer Lösung schlossen sich im Juni 2007 die Volleyballer des VfL Uetze mit den Volleyballern der SV Meinersen-Ahnsen-Päse zu einer Spielgemeinschaft zusammen, die den Namen Team Geestland erhielt. Unter dem Vorsitz von Matthias Keune ist man nun wieder auf einem guten Weg, den Volleyballsport dieser Region zu fördern und wieder attraktiver zu gestalten.

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VfL Uetze

Auch die Jüngsten fühlen sich beim VfL Uetze wohl Eine für einen Sportverein nicht ganz alltägliche Abteilung wurde 1992 in den VfL Uetze aufgenommen: Ein aus einer Elterninitiative entstandener Spielkreis verlor sein jahrelang angestammtes Domizil und war auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Das kurz zuvor eingeweihte Vereinsheim über der Normalsporthalle am Schulzentrum im Auge, kam auf Initiative des seinerzeitigen zweiten Vorsitzenden Hartmut Otte Kontakt zwischen den damaligen Leiterinnen Dorle Rase und Rosel Grunert sowie dem Vorstand des VfL zustande. Sehr schnell musste man jedoch erkennen, dass das Vereinsheim nur ein Provisorium sein konnte, das lediglich die erste Raumnot lindern und die Elterninitiative erhalten und unterstützen konnte. Alsbald wurde ein Raum gegenüber der Grundschule am Katenser Weg angemietet und in Elterneigeninitiative hergerichtet. Inzwischen hat der Spielkreis unter der bewährten Leitung der beiden Erzieherinnen Ute Gottschalk und Marita Breyer seine Bleibe im Alten Rathaus an der Dollberger Straße gefunden. Der Spielkreis hat in zwei Gruppen von Montag bis Freitag in der Zeit von 8.30 bis 11.30 Uhr seine Tore geöffnet. In Gruppen von 12 bis 15 Kindern wird gespielt, gesungen und viel gelacht. Ein schöner Außenbereich mit großer Sandkiste und Spielgeräten sorgt für entsprechende Bewegungsfreiheit.

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Spaßturnier der Kreissommerrunde Damen 1999.

Der „Weiße Sport“ ist in Uetze Breitensport Als sich in den siebziger Jahren Tennis von der damals Wenigen vorbehaltenen Sportart zum Breitensport gewandelt hatte, entwickelte sich die Idee, auch in Uetze Tennis zu spielen. Auf der Gründungsversammlung der neuen Abteilung am 24. Januar 1979 konnten 29 Interessenten begrüßt werden. Der Abteilungsvorstand, bestehend aus Rolf Bellersheim als Leiter, Günter Müller als Sportwart und Helmut Wiese als Jugendwart, hatte die nicht leichte Aufgabe, aus dem Nichts einen funktionierenden Spielbetrieb zu schaffen. Allerdings stand seinerzeit zunächst nur die für diesen Zweck recht kleine Normalsporthalle am Gymnasium zur Verfügung. Zusätzlich wurde in der Sommersaison ein Platz in Bröckel angemietet; außerdem konnte der Hartplatz am Gymnasium mit genutzt werden. Das Hauptproblem der jungen Abteilung war die Schaffung eigener Außenplätze. Über drei Jahre zogen sich Verhandlungen über einen geeigneten Standort hin; sie waren durch die knappen Finanzmittel der Gemeinde und die Planungen der Uetzer Ortsumgehung geprägt. Das Problem hielt die Aktiven jedoch nicht davon ab, einen regulären Punktspielbetrieb aufzubauen, was jedoch nur mit einer Sondergenehmigung des Verbands gelingen konnte, denn es konnten nur Auswärtsspiele ausgetragen werden. Am 9. April 1983 konnten endlich eigene Plätze am Herrschaftsweg eingeweiht werden: Es waren drei Plätze mit einem seinerzeit neuartigen Canada-Ten Belag erstellt worden. Dieser gemahlene Naturstein hat sich, wie erhofft, als erheblich

pflegeleichter als das bis dahin übliche Ziegelmehl erwiesen. Die Gesamtkosten von rund 150 000 DM wurden neben Eigenmitteln und einem Darlehen mit Hilfe von 55 000 DM öffentlichen Zuschüssen finanziert. Die Maßnahme hätte jedoch ohne die von jedem männlichen Mitglied geleisteten 30 Pflichtarbeitsstunden nicht realisiert werden können. Einen wesentlichen Beitrag leiste der damalige Hauptsportwart Siegfried Bahlau, der sich aufopfernd um die Pflege der Plätze kümmerte. Im Jahr darauf konnte die Anlage mit der Errichtung eines Tennisheims vervollständigt werden. Nach sechs Jahren Abteilungsleitung gab Rolf Bellersheim diese ab und wechselte als 1. Vorsitzender in den Hauptvorstand des VfL. Zu dieser Zeit zählte die Abteilung an die etwa 90 Erwachsene und 40 jugendliche Mitglieder. Neuer Leiter der Tennis-sparte wurde Bernhard Buchmann, der noch heute für die Abteilung verantwortlich zeichnet. Die Attraktivität des Tennissports bewirkte einen Mitgliederzuwachs auf mehr als 200 Aktive. 1992 reifte der Entschluss, zwei weitere Plätze anzulegen. 1993 wurde das Tennisheim um einen Duschtrakt erweitert. Nebenbei fanden die Aktiven immer die Zeit, ihrem Sport nachzugehen. Neben dem eigentlichen Punktspielbetrieb fördern vereinsinterne Einzel-, Doppel-, Mixed- und Kuddel-Muddel-Turniere die Gemeinschaft. Neben den erfreulichen Wettkampfleistungen zählt Tennis beim VfL aber auch zum Breitensport. Deshalb ist auch jeder gern gesehen, der nicht unbedingt am Punktspielbetrieb teilnehmen möchte.


VfL Uetze

Die Leichtathleten: Das Sportabzeichen steht zum Jubiläum im Vordergrund Volkstümliche und leichtathletische Wettkämpfe gehörten sei eh und je zu den Turnspielen. Insofern lässt sich die Geburtsstunde der Leichtathletik im Verein nicht mehr feststellen. Eigentlich sind die elementaren Disziplinen wie Laufen, Werfen und Springen seit Anbeginn des Vereinslebens Bestand des sportlichen Angebots gewesen. Latent im 1885 gegründeten MTV Vater Jahn vorhanden, führte die Leichtathletik in dem 1921 gegründeten SV Germania von Anfang an ein eigenständiges Dasein. Dort ist auch der größte Vereinserfolg der Vorkriegszeit vermeldet: Die schon immer guten Läufer aus Uetze errangen im 10 000-Meter-Lauf in der Mannschaftswertung bei der norddeutschen Meisterschaft in der Besetzung Pröve, Seffer, Brandes und Meyer einen zweiten Platz. Auch im VfL beteiligten sich die Sportler an leichtathletischen Wettkämpfen. Sie errangen nicht nur auf Kreis- und Bezirksebene,sondern auch auf deutschen Turnfesten, hervorragende Platzierungen, zum Beispiel 1958 in München durch Rolf Stellfeld einen zehnten Platz im Sechskampf. Aus den frühen Jahren des VfL bliebe auch noch Karin Windler zu nennen,

die 1950 Landesmeisterin im Weitsprung der weiblichen Jugend wurde. In den siebziger Jahren kam die große Trimm-Welle auf die Vereine zu. Die Nachkriegsjahre mit all ihren Entbehrungen lagen endgültig hinter uns und die Wohlstandsgesellschaft suchte einen Ausgleich im sportlichen Bereich. Trimm-Trab, Jogging, Volkslauf und -gehen waren in: Der Lauftreff, von dem seinerzeitigen Leiter Christel Meyer hervorragend organisiert, boomte. Welchen Umfang diese Bewegung angenommen hatte, mag man daran erkennen, dass der Verein 1984 insgesamt 144 Laufabzeichen aushändigen konnte. Mitte der Achtziger verebbte die Trimmwelle und die Aktionen kamen nach und nach zum Stillstand. Der Wettkampfbereich beschränkte sich in dieser Zeit auf das Laufen über Mittelund Langstrecken. Rainer Schlimme, Peter Mauri, Dirk Schulze, Karin Lautmann, Jörg Heide sowie Christel Meyer hielten die VfL-Fahnen mit guten Leistungen hoch. Fast schon eine Legende im Gehsport ist Olga Meyer. Ihre Erfolge vollständig aufzulisten, würde die Seiten dieser Ausgabe füllen. In den fast 25 Jahren, in denen sie diesen Sport wettkampfmäßig betrieb, ist sie 14-mal Niedersachsen-, 19-mal Deutsche Senioren-, 17-mal Senioren-Europaund ebenso oft Senioren-Weltmeisterin geworden. Olga Meyer hat alle Kontinente bereist und so die Farben des VfL Uetze fast in die ganze Welt getragen. Die Geherinnen des VfL waren, unter anderem

mit Olga Meyer und der heutigen Spartenleiterin Birgit Pohl, mehrfach Niedersachen- und Norddeutsche MannschaftsMeisterinnen. Den größten Erfolg in der Teamwertung feierten Olga Meyer, Edith Kuchenbecker und Anni Schulze 1987, als sie bei der Deutschen Geher-Meisterschaft in Bremen den vierten Platz in der Mannschaftswertung belegten. Geblieben sind für den Breitensport die Abnahmen für das Deutsche Sportabzeichen, die von Mai bis September regelmäßig mittwochs ab 18 Uhr auf dem Sportgelände am Herrschaftsweg erfolgen. Der Erwerb des Sportabzeichens steht auch im Mittelpunkt der Jubiläumsveranstaltung am 16. Juni. In Zusammenarbeit mit dem Regionssportbund Hannover wird ein Sportabzeichentag ausgerichtet, zu dem schon annähernd 1500 Anmeldungen aus den Uetzer Schulen und über 300 Anmeldungen aus den Uetzer Kindergärten vorliegen.

an ging es auch wieder bergauf: Die Uetzer Judokas haben sich in den vergangenen fünf Jahren im Wettkampfbereich einen Namen gemacht. Neben den allgemeinen Übungsstunden wird seit dieser Zeit sonnabends auch ein spezielles Wettkampftraining angeboten. Dojo-Nächte, Zeltlager, Judo-Safaris und

vieles mehr fördern zudem die Gemeinschaft. Im Jubiläumsjahr bieten die Judokas zwei Veranstaltungen an. Für den 26. März ist ein Tag der offenen Tür geplant, am 22. August richtet der VfL die Regionalmeisterschaft für Judokas unter 14 Jahren ab dem 7. Kyu/gelber Gürtel aus.

Verleihung des Sportabzeichens 2009

Wo man beim VfL auf die Matte gelegt wird Die Sportart Judo gehört seit 1970 zur Angebotspalette des VfL. Initiiert wurde sie von Hans-Joachim Rupprecht, der sowohl die Leitung der Abteilung als auch die des Übungsbetriebs innehatte. Nach mehr als 15 Jahren zog sich Rupprecht aus seinen Tätigkeiten für diese Abteilung zurück. Die Sparte stand gegen Ende der achtziger Jahre kurz vor ihrer Auflösung. Mehrfach wechselte die Leitung der Abteilung. Ganz nach ihren Vorbildern aus Fernost, bescheiden und nur selten an die Öffentlichkeit tretend, führten eine Zeit lang Karl-Heinz Goy aus Dollbergen und Karsten Holldack aus Hänigsen die Geschicke der Abteilung und die sportfachliche Arbeit. Mittlerweile liegt die Teamleitung seit mehreren Jahren in den Händen von Maik Tuschen. Von da

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VfL Uetze

Aerobic und Jazzdance: Tanzen ist Träumen mit den Beinen Die Trimmwelle in Deutschland verlagerte sich in den Achtzigern langsam in die Sporthallen. Aerobic war aus Amerika herübergeschwappt. Beim VfL Uetze bildete sich 1983 die erste Aerobicgruppe unter der Leitung von Renate Jansen. Ein Jahr später wurde auch Jazzdance angeboten. Die Gruppen erlebten in den Folgejahren einen enormen

Aufschwung, lösten sich 1990 von der Abteilung Turnen und bildeten als Aerobik & Dance eine eigenen Sparte unter der Führung von Renate Jansen. 2004 übernahm Ute Häselbarth die Spartenleitung und setzte das erfolgreiche Konzept fort. Heute hat die Sparte 270 Mitglieder und steppt und tanzt in 13 Gruppen. Die Jazzdance-

gruppen tanzen seit Jahren sehr erfolgreich und sind stets bei den Landesentscheiden vertreten. Darüber hinaus zeigen sie ihr Können bei Veranstaltungen und richten eigene Shows aus. So erwartet die Besucher im Jubiläumsjahr am 30. und 31. Januar mit der Jazzdance-Show in der Agora des Schulzentrums ein besonderer Leckerbissen.

Fechten: Musketiere kreuzen Klingen

Die Tanzsparte sucht noch Paare Seit 1997 drehen die Paare der Sparte Gesellschaftstanz ihre Runden. Unter der fachmännischen Anleitung von Berufstanzlehrer Udo Möller werden von den Standardtänzen über die Lateinamerikanischen Tänze bis hin zum Discofox die richtigen Tanzschritte eingeübt. Die Altersstruktur in der Tanzsparte ist breit gefächert und garantiert ein harmonisches Miteinander. Die derzeit aus zehn Paaren bestehende Gruppe sucht noch weitere interessierte Mitglieder, die neben der Freude am Tanzen auch Spaß an der Geselligkeit haben. Übungsabend ist donnerstags von 20 bis 22.Uhr im Saal des Gasthaus Höbbel in Dollbergen. Die Sparte Gesellschaftstanz richtet am 6. November in der Gaststätte zum Deutschen Kaiser den VfL-Jubiläumsball aus.

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Sportfechten gibt es im VfL Uetze seit November 1999. Beim Fechten kommt es nicht darauf an, aufeinander einzuhauen oder einzustechen. Es werden Körperbeherrschung, Konzentration, Reaktion, Schnellkraft und Kondition gefordert, um mit taktischen Komponenten den Zweikampf zu bestreiten. Wegen der blitzschnellen Angriffs- und Abwehrbewegungen wird neben der körperlichen Fitness auch die geistige Beweglichkeit gefördert. Mit Trainer Ulrich Bode steht der Sparte einer der erfolgreichsten niedersächsischen Fechter vor. Im Verlauf der vergangenen zehn Jahre bestand die Abteilung überwiegend aus Kindern und Jugendlichen und schwankte zwischen 20 und 40 Fechtern. Gefochten wird mit dem Florett und dem Degen, vereinzelt Säbel. Nach dem Umzug in die neue VfL-Halle mit der eingerichteten Planche und einer elektronischen Anzeigetechnik haben sich die Trainingsbedingungen deutlich verbessert. In der nur kurzen Geschichte der Fechter hat es schon einige überragende Ergebnisse gegeben: 1., 2. und 3. Platz bei Norddeutschen Seniorenmeisterschaften, 15. Platz bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften, Teilnahme an Deutschen Meisterschaften im Florett (A Jugend), 4. Platz bei den Deutschen Friesen-Mehrkampfmeisterschaften und einen 5. Platz auf der Niedersächsischen Rangliste im Florettfechten (B-Jugend). Dazu kamen mehrere 1., 2. und 3. Plätze bei Landes- und Bezirksmeisterschaften (Schüler, B-Jugend, A-Jugend). Wer am Fechten interessiert ist, ist bei den Übungsabenden gerne gesehen. Für Anfänger ist eine Fechtausrüstung vorhanden. Als Beitrag zum Jubiläumsjahr wird die Fechtabteilung am 7. Februar die offenen Bezirksmeisterschaften im Fechten ausrichten.


Chronik

Tradition, Trennung und Zusammenhalt: Die bewegte Geschichte des VfL Uetze Die Anfänge: Ein junger Lehrer ergreift die Initiative Friedrich Ludwig Jahn machte das Turnen und die Leibesübungen volkstümlich, als er im Jahr 1811 auf der Hasenheide bei Berlin die Jugend um sich sammelte und den ersten Turnplatz dieser Bewegung begründete. Inspiriert von seinen Ideen schlossen sich am 19. Januar 1885 auf Initiative und unter Leitung des damaligen Junglehrers und späteren Rektors in Hamburg, Friedrich Wilhelm Lühning, eine Anzahl junger Uetzer Männer zu einem Turnverein zusammen. Er nannte sich Männer-Turnverein Vater Jahn Uetze von 1885. Der Gründungstag fiel in eine Zeit, die von den Späteren als „die gute alte Zeit“ gepriesen werden sollte. Es war die Zeit stetiger Aufwärtsentwicklung des deutschen Kaiserreiches unter Bismarcks starker Leitung. Man lebte in einer festen Ordnung, die unerschütterlich schien. Von der Entwicklung des MTV Vater Jahn ist bekannt, auch Dank der Aufzeichnungen des langjährigen Vorsitzenden Adolf Krüger, dass sie seit der Gründung bis zum Jahre 1914 recht mühsam gewesen, aber von außen nicht gestört worden sein soll. Gemessen an der sich dann anschließenden Zeit war sie gleichbleibend und stetig. Die damalige kaiserliche Zeit war erzieherisch von dem sehr disziplinierten Militär dominiert worden. Der Turnverein galt als Vorschule zur Soldatenzeit, die jeder gesunde junge Mann zu erwarten hatte. Es galt als eine besondere Ehre, nach der Rückkehr vom Militärdienst im Verein als

Vorturner oder gar Turnwart tätig zu sein. Umgekehrt galten die Rekruten mit einer turnerischen und sportlichen Ausbildung als gute Soldaten. Kein Wunder, dass diese gegenseitige Liebe auch ihren erzieherischen und vaterländischen Niederschlag fand. Im Weltkrieg 1914/1918 verlor der Männer-Turnverein Vater Jahn Uetze 54 seiner aktivsten und besten Mitglieder. Noch heute zeugt die über die Zeit gerettete und von Karl-Heinz Seffer liebevoll restaurierte Gedenktafel im Eingangsbereich der VfL-Halle von dem großen Leid, das die Hinterbliebenen traf, und der entstandenen Lücke im Verein, die für viele Jahre nicht geschlossen werden konnte. Nur langsam konnten neben den alten bewährten Ecksteinen neue Aufbausteine gesetzt werden.

ten Raum eingenommen. In der Männerklasse konnte sich die Mannschaft durch alle damaligen vier Spielklassen als Sieger durchsetzen. Im Handballsport kam es zwar nicht zu erhofften Meisterschaftsehren, jedoch wohnte dieser Sparte eine unbeirrbare Beharrlichkeit inne.

Historisch: Seit 1922 turnen die Frauen mit Das Jahr 1922 bekam eine für Uetze historische Bedeutung. Am 30. Juli traten die ersten Turnerinnen auf den Plan und gründeten die Frauenabteilung. Seit diesem Tage hat sich der Bereich Frauenturnen immer mehr festigen können und ist nicht mehr aus dem Vereinsleben wegzudenken. Neben der Turnabteilung für Männer und Frauen kam auch das Ballspiel zu seinem Recht. Das Faustballspiel hatte in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg einen brei-

Hier wurde gespielt, weil einem dieser Sport Freude bereitete. Die Leichtathletikabteilung hatte Tradition, tauchte aber im Großen und Ganzen in den anderen Abteilungen unter.

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Chronik

1921 wurde parallel zum Vater Jahn ein weiterer Verein gegründet, der Sportverein Germania von 1921 Uetze. Der neue Verein wollte sich eigentlich nur dem Fußball widmen, brachte dann aber noch eine Leichtathletikgruppe hervor, die überaus erfolgreich war und bei den Norddeutschen Meisterschaften einen 2. Platz belegen konnte. Der zweite Weltkrieg kostete in beiden Ver einen, neben dem vielen Leid, welches er über die Familien der Opfer gebracht hatte, erneut einer großen Anzahl von Sportkameraden das Leben. Beim Vater Jahn waren es 46 und bei Germania 24 Sportler, die im Krieg fielen oder als vermisst gelten. Am Ende dieses Krieges war, auch weil es die damalige Besatzungsmacht so wollte, ein eigenständiger Neuanfang für beide Vereine nicht mehr möglich. Sie verschmolzen

am 11. Februar 1946 in den neu gegründeten Verein für Leibesübungen Uetze. Erster Vorsitzender dieses Nachfolge-Vereins der beiden Uetzer Traditionsvereine wurde Adolf Kregel, der insbesondere durch sein ausgeglichenes Wesen zu diesem schwierigen Amt befähigt schien, galt es doch, die widerstrebenden Interessen zweier sehr unterschiedlicher Vereine in gemeinsame Bahnen zu lenken.

Auf Talfahrt: Auch schwierige Aufgaben meistert der VfL

Wie schwierig sich diese Aufgabe gestaltete, zeigte sich an der relativ kurzlebigen Tischtennisabteilung im VfL. Der Übungsbetrieb wurde aufgenommen und der Sportkamerad Dreher zum Abteilungsleiter gewählt. Sehr schnell setzte sich jedoch der Wunsch nach Eigenständigkeit durch, und so kam es im Oktober 1948 zur Gründung des Tisch-Tennis-Clubs Rot-Weiß Uetze. Vor diesem Hintergrund ist auch das Bestreben einiger Vereinsmitglieder zu sehen, die die Fußball-Abteilung wieder vom VfL So 24. Januar 11.00-17.00 Uhr trennen wollten, um ebenfalls einen Betreute Wohnanlage Mühle Amme eigenen Verein zu gründen. Betreut Wohnen inkl. Pflege (ohne Wahlleistungen*) 600,- € Der schriftliche Betreut Wohnen inkl. Pflege (mit allen Wahlleistungen*) 1.200,- € Antrag von 46 Fragen Sie uns nach Ihrer individuellen Lösung! *Wahlleistungen: Vollpension, Wohnungsreinigung, Wäschedienst Mitgliedern im dritten Jahr seiFrau Stünkel & Frau Krüger ner Existenz auf An der Stauwiese 3 Einberufung einer 31311 Uetze außerordentlichen www.muehle-amme.de Tel. (0 51 73) 92 59 10 Generalversamm-

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lung zielte darauf ab, den VfL wieder in seine Ursprungsvereine MTV Vater Jahn und SV Germania aufzulösen. Die hierzu auf den 21. Oktober 1949 anberaumte Versammlung lehnte dieses Ansinnen mit Mehrheit ab. In der Folge wird von einigen Mitgliedern eine Konkurrenzmannschaft unter dem Namen SV Germania aufgebaut. Der ehemalige Vorsitzende des VfL, Siegfried Lehmann, stellt dazu in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen 1985 fest: „Die Regeln des sportlichen Anstands sind in dieser Phase nicht immer eingehalten worden.“ Erst mit Gründung des Sportverein Uetze von 1908 am 22. Januar 1952 kommt es diesbezüglich zu einer Beruhigung. Ohne Frage war die Aufspaltung der Fußball-Abteilung für den VfL sehr schmerzlich. Zwischenzeitlich hatte 1950 Adolf Krüger den Vorsitz von Adolf Kregel übernommen. Im Jahr 1959 wurde der Versuch unternommen, die drei Sport treibenden Uetzer Vereine zu einem Verein zusammenzuschließen. Während die Generalversammlungen des VfL und des TTC Rot-Weiß dazu ihr Einverständnis erteilten, votierte die des SV Uetze 08 dagegen. So blieb es, wie es war und noch heute ist. Auf der Generalversammlung 1962 ging der Vorsitz von Adolf Krüger auf Siegfried Osteneck über. Seinerzeit sah es nicht so aus, dass sich der VfL trotz der Rückschläge in den ersten Jahren seines Bestehens zu dem mit Abstand größten Verein in Uetze entwickeln sollte. Im Gründungsjahr zählte er 324 Mitglieder, davon 164 Jugendliche. Der Fehlschlag der angestrebten Fusion aus dem Jahre 1959 und die in dessen Folge stattgefundene Auflösung der Fußballabteilung ließ die Mitgliederzahl 1964 auf das absolute Tief sinken. Nur noch 156 Männer, Frauen und Kinder wurden in der Mitgliederliste geführt.


Chronik

In dieser Phase gelang es Friedel Ulrich, der im gleichen Jahr den Vorsitz übernahm, die weitere Talfahrt zu stoppen; ja, vielleicht sogar, den Verein vor dem Exodus zu bewahren. In der Zeit des Vorsitzes von Friedel Ulrich wird erstmals ein Mann in den Vorstand gewählt, dem der Verein in der Folge noch vieles zu Danken haben wird: Siegfried Lehmann übernimmt 1966 das Amt des Kassenwartes. Zwei Jahre später tauscht dieses Gespann die Aufgaben. Als wesentliche Bereicherung des sportlichen Angebots, das traditionell noch aus Faustball, Gymnastik, Handball, Leichtathletik, Schwimmen und Turnen bestand, wird 1969 die Volleyballabteilung gegründet; 1970 wird Judo mit angeboten. Nachdem der Verein in diesem Zeitraum in seinem Mitgliederbestand um knapp 100 gewachsen ist und sich dabei die Anzahl jugendlicher Mitglieder auf 130 mehr als verdoppelt hat, übernimmt 1972 Ernst Schüler den Vorsitz, während sein Vorgänger, nunmehr als dessen Stellvertreter, weiterhin im Vorstand mitarbeitet. Der Mitgliederbestand war zu diesem Zeitpunkt abermals erheblich angewachsen: auf 386, davon fast zwei Drittel Jugendliche. Da sich ehrenamtliches Engagement und berufliche Pflichten dieser beiden nicht miteinander verbinden ließen, stellten sie sich zwei Jahre später nicht wieder zur Wahl. In der Folge stürzte der VfL in eine Situation, die man durchaus als Führungskrise bezeichnen konnte.

Die Expansionsjahre: 1985 begrüßt der VfL das 1000. Mitglied Hans-Werner Kühnel, dem der Vorsitz angetragen wurde, verzog kurze Zeit später nach Hannover. Sein Stellvertreter Friedel Müller folgte ihm zwar 1975 im Vorsitz, legte diesen aber noch im gleichen Jahr auf einer außerordentlichen Mitgliederver-

sammlung kurz nach den Feierlichkeiten zum 90-jährigen Bestehen des VfL wieder nieder. In dieser Situation stellte sich Siegfried Lehmann erneut für das Amt des Vorsitzenden zur Verfügung. Er knüpfte dort an, wo er aufgehört hattem und setzte seine erfolgreiche Arbeit für weitere elf Jahre fort. Der Verein expandiert. 1979 wird die Tennisabteilung gegründet und mit den Plätzen am Herrschaftsweg eine vereinseigene Sportstätte geschaffen. 1983 werden Aerobic und kurz darauf Jazzdance in das Anbot für Sportinteressierte aufgenommen. Im Jubiläumsjahr 1985 schreibt sich das 1000. Mitglied in das Beitragsbuch ein. Auf der Jahresversammlung im Frühjahr 1986 gibt Siegfried Lehmann die Vereinsführung nach fast zwanzigjähriger Vorstandstätigkeit an Rolf Bellersheim ab. Unter seinem Vorsitz wird 1991 auf Initiative des Abteilungsleiters Volleyball, Karl-Heinz Seffer, mit der Einweihung der vereinseigenen Räumlichkeiten in der Normalsporthalle am Schulzentrum ein bei vielen Mitgliedern lang gehegter Wunsch realisiert: ein eigener Versammlungsraum mit sanitären Anlagen, einem Geschäftszimmer und einem gesonderten Raum für Krafttraining.

1992 wird der Spielkreis aufgenommen Mit den Erfolgen der Volleyballer und Handballer in den achtziger und neunziger Jahren erfährt der Verein weiteren Zuwachs. Weitere Abteilungen bilden sich neu: 1992 wird der Spielkreis aufgenommen, 1997 wird die Sparte Gesellschaftstanz ins Leben gerufen und seit 1999 wird beim VfL auch gefochten. Jüngste Sparte ist der Gesundheitssport, der 2005 seinen Betrieb aufnimmt. Die Sparte Schwimmen greift nach jahrelanger Ruhe 2006 wieder aktiv

ins Geschehen ein. Mit dem Ausbau einer ehemaligen Fabrikhalle 2007 zu einer VfLSporthalle mit zwei Übungsräumen sind in Hinblick auf die Zukunft weitere Zeichen gesetzt. Wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung in den vergangenen Jahren hat Hartmut Otte, der nach vierjähriger Tätigkeit als Jugendwart und elfjähriger Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender seit 1997 den Vorsitz im VfL innehat.

Und heute? Der VfL Uetze ist stets mit einem attraktiven, zeitgemäßen Angebot bemüht, dem Bewegungsbedürfnis aller – insbesondere dem von Kindern und Jugendlichen – gerecht zu werden. Der von Friedrich Ludwig Jahn entwickelte Gedanke des Turnens, dem sich der Verein als Traditionsträger des Männer-Turnverein Vater Jahn Uetze von 1885 besonders verpflichtet fühlt, ist gerade in diesem Verein von einer Reihe besonders qualifizierter Übungsleiter umgesetzt und fortentwickelt worden.

Der VfL-Fotowettbewerb Anlässlich des 125-jährigen Bestehens veranstaltet der VfL Uetze im Jahr 2010 einen Fotowettbewerb, bei dem jeder mitmachen kann. Gesucht werden Fotos, die die Vielfalt des Sportangebots des VfL Uetze und das „Vereinsleben“ abbilden. Gelegenheit für Fotos gibt es bei den vielen unterschiedlichen Veranstaltungen, die der VfL Uetze im Jubiläumsjahr 2010 ausrichtet. Jeden Monat werden die besten Fotos veröffentlicht. Unter den besten Monatsfotos werden am 11. Februar 2011 die Gesamtsieger ermittelt und veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie auf: www.vfl-fotos.de.

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myheimat, ein bunter Vogel.

Das myheimat-Prinzip: Uetzer schreiben für Uetzer

Foto: Egon Gerlach

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Foto: Hartmut Sprotte

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