museumswelten-Magazin 2014

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Kultur – Wissen – Erleben

Eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart unserer Kultur- und Museenlandschaft 1


Was fehlt hier? Nichts. MECKATZER WEISS-GOLD ALKOHOLFREI.

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, wir freuen uns sehr, Ihnen die dritte Ausgabe der museumswelten präsentieren zu können. Als Vertreter des museumswelten-Teams laden wir Sie herzlich zum Lesen ein und möchten Sie über einige interessante Weiterentwicklungen sowie die deutliche Vergrößerung unserer Museumsfamilie informieren. Unverändet bieten die museumswelten einen lebendigen Gesamtüberblick über die technischen und kulturhistorischen Zeugnisse einer faszinierenden und einzigartigen Kulturlandschaft, dieses Mal mit dem Themenschwerpunkt ‚Fundstücke‘. Der große Erfolg dieses Projekts erfüllt uns nicht nur mit großer Freude sondern auch mit ein wenig Stolz. Als wir die Grundidee des Gesamtkonzepts – die Vernetzung einer Vielzahl interessanter Museen und deren außergewöhnliche Geschichten – vor drei Jahren entwickelt haben, waren wir von der Idee zwar sehr überzeugt, ahnten aber nicht, wie schnell und umfassend sich das Projekt entwickeln würde. Heute hat sich die Zahl der beteiligten Museen auf rund 30 erhöht und als wichtige Kooperationspartner konnten wir nach den Volksund Raiffeisenbanken jetzt auch die Gruppe der Romantik Hotels gewinnen. Das Netzwerk der Museen spannt sich mittlerweile von Gaggenau über Stuttgart, Wiblingen und Dietingen durch ganz Oberschwaben bis hinunter nach Friedrichshafen und Wangen sowie in die Schweiz und nach Österreich. Wie in den Vorjahren finden Sie in diesem Kulturlesebuch wieder spannende Geschichten aus und über die Museen sowie praktische Hinweise über Öffnungszeiten, Veranstaltungen, Eintrittspreise und natürlich auch das beliebte museumswelten-Gewinnspiel, bei dem es regelmäßig tolle Preise zu gewinnen gibt. Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre der museumswelten 2014 viel Freude. Natürlich würden wir uns auch sehr freuen, wenn Sie sich davon zum Besuch vor Ort in einem oder mehreren der beteiligten Museen anregen ließen. Herzlichst

Wir feiern 275 Jahre und die Geburtsstunde eines neuen Bieres: das MECKATZER WEISS-GOLD ALKOHOLFREI. Entdecken Sie den herrlichen Genuss und die perfekte Ausgewogenheit, die immer passt – sei es im Kreis

Uwe Schaut

Berthold Porath

Geschäftsführer MarCo Consulting

Direktor Dornier Museum Friedrichshafen

der Familie, mit Freunden, zu Mittag oder nach dem Sport. Ein echtes Allgäuer Sonntagsbier. Wohl bekomm’s! 2

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Inhalt Vorwort

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Museumswelten

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Übersichtskarte

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Schloss Messkirch Auf Besuch bei Martin Heidegger

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Kreisgalerie Schloss Messkirch Die Kunstsammlung des Landkreises Sigmaringen

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Fundstücke und ihr Schicksal

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Museumswelten online

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Gewinnspiel

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Volksbanken und Raiffeisenbanken

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Campus Galli Karolingische Klosterstadt Messkirch Das Bildungsfernsehen war schuld

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Römermuseum Mengen-Ennetach Schatzsuche à la Indiana Jones – oder wie?

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Wieland-Museum Biberach Über die Liebe zur Poesie. Die Ringe des Ehepaars Wieland

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Museum Kloster Schussenried Fromme Details, eindrucksvolle Pracht

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Schlossmuseum Aulendorf Spielzeugmuseum Schloss Aulendorf – technisches Spielzeug

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Erwin Hymer Museum Bad Waldsee Mit dem Hippie-Bus nach Indien und zurück

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Romantik Hotels & Restaurants: Auf Tour Zu Den Europäischen Regionen Impressum

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Museumsgeschichten Unimog-Museum Gaggenau Das Abenteuer meines Lebens

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Kärcher Museum Winnenden Dem Schwäbischen Erfindergeist Mit Hochdruck Auf Der Spur Porsche Museum Stuttgart Die Rückkehr der ersten Porsche-Konstruktion

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Kulturpark Glashütte Baiersbronn-Buhlbach Das Kleinod im hintersten Schwarzwaldwinkel Boxenstop Auto- & Spielzeugmuseum Tübingen Wie ‘s oft so geht …

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Kloster Wiblingen Die Wallfahrt im Kloster Wiblingen

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Galerie Albstadt >1914<

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Kunstmuseum Hohenkarpfen Schätze auf dem Hohenkarpfen

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Welt der Kristalle Dietingen Die Entdeckung der wohl weltweit größten und schönsten Amethystdruse aus Uruguay

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Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck Beim „Pfeiffer-Franz“ gab’s einfach alles

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Museum Humpis-Quartier Ravensburg Mittelalter Pur – intime Einblicke in das Leben der Familie Humpis

Zeppelin-Luftschifftechnik Friedrichshafen Erlebnis Zeppelin NT – Technik zum anfassen

48

MS Seeschwalbe Die MS Seeschwalbe – das letzte Holzschiff auf dem Bodensee

51

Kultur- und Museumszentrum Schloss Messkirch

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Römermuseum Mengen-Ennetach

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Wieland-Museum Biberach

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Meckatzer Löwenbräu 52 275 Jahre Brautradition erleben: Ein Blick hinter die Kulissen der Meckatzer Löwenbräu

Museum Kloster Schussenried

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Schlossmuseum Aulendorf

74

autobau Erlebniswelt Romanshorn „Der Wagen hat das Rot verdient“

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Erwin Hymer Museum Bad Waldsee

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Museum Humpis-Quartier Ravensburg

75

Rolls-Royce Museum Dornbirn Rolls-Royce Phantom I – vergiss mein nicht!

55 Museum Ravensburger

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Inatura – Erlebnis und Naturschau Dornbirn Alkoholisiert und aufgespießt

56

Kunstmuseum Ravensburg

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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen

77

Dornier Museum Friedrichshafen

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Zeppelin Museum Friedrichshafen

78

Zeppelin-Luftschifftechnik Friedrichshafen

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MS Seeschwalbe

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Meckatzer Löwenbräu

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Museumsindex Unimog-Museum Gaggenau

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Kärcher Museum Winnenden Mercedes-Benz Museum Stuttgart

66

Porsche Museum Stuttgart

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Städtische Galerie und Museen Wangen im Allgäu

80

Kulturpark Glashütte Baiersbronn-Buhlbach

68

autobau Erlebniswelt Romanshorn

80

Boxenstop Auto- & Spielzeugmuseum Tübingen

68

Rolls-Royce Museum Dornbirn

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Kloster Wiblingen

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Inatura – Erlebnis und Naturschau Dornbirn

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Galerie Albstadt

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Kunstmuseum Hohenkarpfen

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Welt der Kristalle

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Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

71

Campus Galli Karolingische Klosterstadt Messkirch

71

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Museum Ravensburger Ein Schrank voller Geschichte(n) – mit Otto Maiers Ideen fing alles an

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Kunstmuseum Ravensburg Von New York nach Ravensburg. Das Spanische Mädchen – ein Highlight der Sammlung Selinka

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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Schatzsuche mit dem Floß

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Dornier Museum Friedrichshafen „100 Jahre Dornier (1914 – 2014)“ Die Anfänge des Luftfahrtpioniers Claude Dornier

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Zeppelin Museum Friedrichshafen 46 Luftfahrtsensation Zeppelin Museum Friedrichshafen erhielt Wrackteil der legendären „Hindenburg“

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museumswelten Das Magazin museumswelten gibt Ihnen nun schon im dritten Jahr einen aktuellen Überblick über die einzigartige Kultur- und Museenlandschaft mit ihren vielen thematisch unterschiedlichen Museen in Süddeutschland, Schweiz und Österreich. Es schlägt einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und entführt mit interessanten Artikeln auf eine spannende Reise zu den Zeugnissen von Kunst, Kultur, Technik und Innovation. Lassen Sie sich von der Lektüre anregen und besuchen Sie die verschiedenen Exponate vor Ort in den jeweiligen Museen. Kooperationen Der Zusammenschluss der beteiligten rund 30 Museen und die enge Kooperation mit dem Verband der Volks- und Raiffeisenbanken bringt Ihnen, den interessierten Besuchern, wie im Vorjahr viele Vorteile. So kommen Sie beispielsweise als Inhaber einer VR-BankCard PLUS in den Genuss vieler Vergünstigungen.In diesem Jahr ist die Kooperation mit den Romantik Hotels dazugekommen, die ihre Gäste über die Museen informieren und ihnen vergünstigte Museumsbesuche ermöglichen. Informationen Darüber hinaus bieten Ihnen die museumswelten auf vielfältige Weise Informationen über die jeweiligen Ausstellungschwerpunkte und Veranstaltungen sowie über Gemeinschaftsaktivitäten. Diese Informationen finden Sie nicht nur im vorliegenden Magazin sondern vor allem auch – und immer wieder aktualisiert – auf unserer Homepage www.museumswelten.com sowie in unserem regelmäßig erscheinenden Newsletter. Hier werden neben dem kompletten Veranstaltungskalender Hinweise auf interessante Sonderausstellungen und aktuelle Veranstaltungen sowie attraktive Gewinnspiele veröffentlicht. Museumsgeschichten Das diesjährige Journal hat das Thema ‚Fundstücke‘ als Leitmotiv. Ob es das überraschende Auffinden der ersten Porschekonstruktion ist, das Öffnen des Privatschranks von Firmengründer Otto Maier oder die überraschende Entdeckung eines Wrackteils des legendären, bis heute größten Luftschiffs, ‚Hindenburg‘ – diese und andere spannende Geschichten unserer Mitgliedsmuseen über Fundstücke und ihren Weg ins Museum finden Sie in diesem Magazin. Museumsindex Im Museumsindex ab Seite 65 informieren wir Sie über alles Wissenswerte zu jedem Museum, so zum Beispiel über die Öffnungs-zeiten, die Eintrittspreise und Adressen bis hin zu einer Kurzdarstellung der jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkte.

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Museen

NeckarOdenwaldKreis

Stadtkreis Mannheim Stadtkreis Heidelberg RheinNeckar-Kreis

Stadtkreis Karlsruhe

Stadtkreis Heilbronn

Stadtkreis Pforzheim

Rems-Murr-Kreis

1

Ostalbkreis

2

Stadtkreis Stuttgart

Stadtkreis Baden-Baden

Landkreis Schwäbisch Hall

Landkreis Ludwigsburg

Enzkreis

Raststatt

HohenloheKreis

Heilbronn

Karlsruhe

Baden-Württemberg

MainTauberKreis

3

Calw

Landkreis Böblingen

4

Landkreis Göppingen

Landkreis Esslingen

Landkreis Heidenheim

6

Freudenstadt

5

7

Landkreis Tübingen

Landkreis Reutlingen

Ortenaukreis

Landkreis Tuttlingen

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Kärcher Museum Winnenden

4.

Porsche Museum Stuttgart

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Kulturpark Glashütte Baiersbronn-Buhlbach

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Boxenstop Auto- & Spielzeugmuseum Tübingen

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Kloster Wiblingen

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Galerie Albstadt

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Kunstmuseum Hohenkarpfen

10.

Welt der Kristalle Dietingen

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Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

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Kultur- und Museumszentrum Schloss Meßkirch

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Campus Galli Karolingische Klosterstadt Meßkirch

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Römermuseum Mengen-Ennetach

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Wieland-Museum Biberach

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Museum Kloster Schussenried

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Schlossmuseum Aulendorf

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Erwin Hymer Museum Bad Waldsee

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Museum Humpis-Quartier Ravensburg

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Museum Ravensburger

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Kunstmuseum Ravensburg

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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen

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Dornier Museum Friedrichshafen

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Zeppelin Museum Friedrichshafen

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Zeppelin-Luftschifftechnik Friedrichshafen

26.

MS Seeschwalbe

27.

Stätische Galerie & Museen Wangen im Allgäu

28.

Meckatzer Löwenbräu Ausstellung

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autobau Erlebniswelt Romanshorn

30.

Rolls-Royce Museum Dornbirn

31.

Inatura – Erlebnis und Naturschau Dornbirn

Mercedes-Benz Museum Stuttgart

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Landkreis Ravensburg

Landkreis Konstanz

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Kanton Schaffhausen

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Kempten 28

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Kanton Thurgau

Bayern

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Landkreis Lindau

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Landkreis Oberallgäu

Kanton Zürich

30 31

Kanton Appenzell

Kanton St. Gallen

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Schweiz

2. 3.

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BreisgauHochschwarzwald

Landkreis Waldshut

Landkreis Biberach

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Landkreis Lörrach

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Landkreis Sigmaringen

9

SchwarzwaldBaar-Kreis

Unimog-Museum Gaggenau

8

10

Stadtkreis Freiburg

Alb-DonauKreis

Zollernalbkreis

Landkreis Rottweil

Landkreis Emmendingen

Stadtkreis Ulm

1.

Vorarlberg

Österreich

Partner

8

Volksbanken Raiffeisenbanken

Romantik Hotel 9


01 Gut sortiert – das Archiv wächst und wächst. Foto © Dornier Museum Friedrichshafen

Fundstücke und ihr Schicksal

Was passiert mit alten Bildern, historischen Dokumenten, technischen Raritäten oder anderen Stücken, die einst liebevoll gesammelt wurden, im Lauf der Zeit vergessen werden, oft unerkannt auf Speichern oder in Kisten schlummern und erst bei Nachlässen oder Wohnungsauflösungen gefunden werden? Sind sie reif zum Entsorgen oder für den Flohmarkt, oder sind sie es wert, in einem Museum geadelt zu werden? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen der ‚Erbengeneration‘, die in den Besitz derartiger Vermächtnisse kommen. Dr. Edwin Ernst Weber, Leiter der Stabsstelle Kultur und Archiv und damit auch verantwortlich für die Kunstsammlung des Landkreises Sigmaringen, bekommt häufig Nachlässe ganz unterschiedlicher Art, von Kunstwerken über Fotosammlungen bis zu Heimatforschernachlässen und Privatbibliotheken, angeboten. Wie ihm geht es landauf landab allen seinen Kollegen, die Museen und Kunstsammlungen betreuen, bis hin zur Staatsgalerie in Stuttgart. Waren es früher eher Schenkungen, so ist seit einigen Jahren ein vermehrtes finanzielles Interesse der Anbieter zu beobachten. Angeboten werden Bilder, alte Schriften, Fotos und vieles mehr, das oft über Jahrzehnte aufgehoben wurde und erst nach dem Tod des Sammlers entdeckt wird. Manchmal sei da tatsächlich ein richtiger Schatz darunter, erzählt Weber, so wie bei einem kompletten Nachlass, dessen Dokumente und Fotos bis vor den ersten Weltkrieg reichten und der damit für die betreffende Gemeinde von unschätzbarem Wert für die Ortsgeschichte sei. In vielen Fällen muss er aber auch nach einer kritischen Prüfung ablehnen, denn zum einen seien die Lagermöglichkeiten begrenzt, und darüber hinaus habe jedes Museum Kritierien und ein klares Sammlungsprofil. Darüber hinaus müssten Sammlungszugänge für ein Museum auch nutz- und verwertbar sein. Erwerbungen für das – ohnedies überfüllte – Magazin, ohne Perspektive, jemals ausgestellt zu werden, machen weder für das Museum noch für den Schenker, den Sammler oder den Künstler Sinn. Manchmal passiere aber auch das Gegenteil, dass 10

02 Manch antike Schätze landen auf dem Flohmarkt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welchen Wert Ihr Dachbodenfund hat, lassen Sie ihn von Sachverständigen bewerten.

nämlich wertvolle Vermächtnisse von den Nachfahren nicht als solche erkannt und weggeworfen werden. So geschehen mit einem jahrzehntelangen Briefwechsel eines Studienkollegen mit dem Philosphen Martin Heidegger. So werden zum Beispiel auch im Dornier Museum in Friedrichshafen immer wieder Besucher, ehemalige „Dornierianer“ und auch Erben vorstellig, die dem Museum die Sammelstücke ihrer Vorfahren anbieten. Die sprichwörtlichen Dachböden- und Kellerfunde gibt es wirklich. „Das können Dokumente sein, genauso wie Projektmodelle oder Flugzeugteile, vom Schleudersitz bis zur Tragfläche, alles ist möglich“, berichtet Museumsarchivar Ingo Weidig. Auch hier stellt sich immer wieder die Frage, was nimmt man an und was nicht. Dabei gilt es, den schmalen Grat zwischen einem Museumsziel und den individuellen Erwartungen zu wahren „gerade bei einem so breitgefächerten Unternehmen wie Dornier, das zum einem die allgemeine Luftfahrtgeschichte zum anderen auch verschiedene Technologiebereiche und deren Entwicklungen wiederspiegelt.“ So kommt auch oft ein psychologischer Aspekt zum tragen – Arbeitswelt ist nämlich häufig auch eine Identitätswelt. Dinge und Objekte werden oft emotional aufgewertet, die dann nur für den Einzelnen eine erkennbare Wertigkeit besitzen. Aus Respekt vor dem Menschen und seiner Leistung ist man eher großzügig, zumal wenn es um Schenkungen geht. Aber auch Weidig beobachtet ein zunehmendes finanzielles Interesse der Anbieter. Gekauft wird aber nur, wenn es sich um außergewöhnliche Stücke handelt. Bei der Entscheidung darüber, die im Team gefällt wird, spielt besonders auch die museale Verwertbarkeit eine Rolle. „Mit einer technisch hoch anspruchsvollen Komponente aus der Raumfahrt können unsere Besucher weniger anfangen als mit einem Schleudersitz, der sich dem Betrachter auch selbst erklärt“, so Ingo Weidig. Der Schleudersitz, ein tatsächlicher Kellerfund aus der Nähe von München, ergänzt inzwischen den Alpha Jet und Besucher dürfen sich hineinsetzen.

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Romantik Hotel Gmachl · Salzburg · Österreich

01 Ingo Weidig, Archivar im Dornier Museum bei seiner Arbeit. Foto © Dornier Museum Friedrichshafen 02 Viel Einfühlungsvermögen wird vom Beruf des Restaurator verlangt. Die Erhaltung und Konservierung von Kunst- und Kulturgüter stehen an erster Stelle.

Eine gute Museumssammlung richtet sich zuerst nach einem Sammlungskonzept, das sich an selbstaufgestellten, aber nicht starren Regeln und dem „Bewahren“ orientiert. „Wir können nicht alle Themen der Luftfahrtgeschichte bewahren und in unsere Sammlung aufnehmen. Wir nehmen Objekte die ausschließlich einen Dornierbezug haben oder die wir auch fachgerecht bewahren können und bei anderen richten wir uns an unser museales Netzwerk. Eisenbahnteile oder Objekte mit einem Zeppelinbezug würden wir immer an die dafür jeweiligen Museen oder Sammlungen weiterleiten.“ Damit hat die Sammlung eine der wichtigsten Aufgaben der Museumsarbeit zu tragen, die sich häufig mit den fünf Verben: Sammeln, Bewahren, Dokumentieren, Präsentieren und Vermitteln zusammenfassen lässt. Sie sind der Fundus für künftige Wechsel- und Sonderausstellungen und bilden die Schnittstelle zwischen der Wissenschaft, den Institutionen und der interessierten Menschen. Öffentliche und private Museen, Archive und Sammlungen sind wichtige kulturprägende Institutionen, die nicht nur eine Gedächtniskultur tradieren, sondern auch Impulse für neue Generationen setzen.

Foto: contrastwerkstatt , Fotolia.com

Fachleute empfehlen daher Besitzern von Nachlässen, die sich von ererbten Sammlerstücken trennen möchten, ihren Wert und ihre museale Bedeutung aber nicht einschätzen können, die Fundstücke von den Experten eines thematisch passenden Museums oder den Kunstund Archivverantwortlichen eines Landratsamtes oder einer Stadtverwaltung bewerten zu lassen, bevor sie diese – wenn sie dort nicht zum Sammlungskonzept passen – im Handel anbieten, auf dem Flohmarkt verkaufen oder gar entsorgen.

Ein Lebensgefühl – gestern, heute, morgen ... in über 200 Romantik Hotels in 10 Ländern Europas, in denen Tradition und regionale Verbundenheit gelebt werden. Erleben Sie den individuellen Charme unserer inhabergeführten Häuser. Genießen Sie lokale Spezialitäten und die hohe Kunst der Gourmet-Küche oder entspannen Sie sich in einem unserer Wellness-Hotels.

Text: Regine Gaerte, Ingo Weidig

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Foto: olli , pixabay.com

Immer aktuell informiert – www.museumswelten.com Sie möchten etwas Besonderes erleben? Der museumswelten-Veranstaltungskalender auf unserer Webseite www.museumswelten.com informiert Sie auf einen Blick über aktuelle Events, Sonderausstellungen und Highlights in den teilnehmenden Einrichtungen. Über die Webseite können Sie auch bei unserem Gewinnspiel mitmachen: Rätseln Sie auf Seite 58 in diesem Magazin mit und schicken Sie Ihre Lösung über das dafür vorhergesehene Formular auf unserer Internetseite. Gewinner werden benachrichtigt und auf www.museumswelten.com bekannt gegeben.

Kultur – Wissen – Erleben

Museumsgeschichten Weitere Informationen online auf www.museumswelten.com –

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Unimog-Museum Gaggenau

Bis zu 100.000 Tiere leben in einer Königspinguinkolonie.

unbeschreiblichen Zustand“, erinnert sich der heute 85-jährige. „Nach rund 20 harten Tagen auf See kamen dann endlich die Kerguelen in Sicht. Dort sollte der erste Unimog ausgeliefert werden“. Die erste Fahrt mit dem Unimog entschädigte Wilfried Erb für die Strapazen der Reise. Auf den Kerguelen „regierte“ ein Präfekt des französischen Innenministeriums, der zuständig war für die gesamten Terres Australes Francaises. Dieser Präfekt wollte eine „Rookery“ von Königspinguinen besuchen. Eine solche Gruppierung von Tieren war eigentlich nur über den Landweg durch einen Fußmarsch von 3 – 4 Stunden zu erreichen. Doch für den Unimog stellte die Fahrt kein Problem dar. Wilfried Erb erlebte ein atemberaubendes Naturschauspiel: „Es war am Karfreitag 1958 und ich werde nie den Eindruck vergessen, den ich hatte, als wir die PinguinRookery erreichten. Es waren etwa 100.000, 80 cm große Königspinguine“, berichtet er.

Entladen des Unimog auf den Kerguelen

Das Abenteuer meines Lebens Es ist ein weiter Weg von Gaggenau auf die Kerguelen, denn sie liegen auf der halben Strecke zwischen Feuerland und Tasmanien und 4.250 km von Madagaskar entfernt. Die wenigsten Menschen haben überhaupt von diesem Ort gehört, geschweige denn ihn bereist. Für den jungen Wilfried Erb, Werkstattleiter von Mercedes-Benz in Madagaskar, wurde im Jahr 1958 die Auslieferung eines Unimog auf den Kerguelen zum Abenteuer seines Lebens.

Wenn Seeelefanten den Weg blockieren gibt es sogar für den Unimog kein Durchkommen.

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Mit einer uralten Junkers JU 52 ging die Reise los. Mit dem „Wellblechgeschoss“ flog Wilfried Erb nach Tamatave, dem Haupthafen Madagaskars. Dort wurden zwei Unimog auf ein Schiff verladen. Einquartiert wurde Wilfried Erb in einer provisorisch eingerichteten Koje mit zehn französischen Wissenschaftlern. „Die Unterbringung war jämmerlich, es gab keine Duschen, kaum genug Wasser um die Zähne zu putzen und die Toiletten waren in einem

Aber zurück zum Geschäft. Wilfried Erb wurde angewiesen, eine vom Hauptlager 13 km entfernte seismografische Station anzufahren. Speziell für die Versorgung dieser Station war der Unimog angeschafft worden und der Präfekt versicherte ihm, dass die Anschaffung von weiteren Unimog vom Gelingen dieser Fahrt abhänge: „Ich machte mir keine Gedanken über das Durchkommen zu der Station Molloy, denn was ich bisher an Geländefahrten erlebt hatte, war für einen Unimog nicht besonders schwierig. Man konnte bei Ebbe an der Küste entlang fahren, durch angeschwemmte Algen, in denen weibliche Seeelefanten mit ihren Jungen lagen. Ständig musste eine Person vor dem Fahrzeug in dem kniehohen Algenschlamm marschieren und die Tiere vertreiben. Eines der Tiere ging auf den Unimog los, richtete sich auf und ließ sich auf das Fahrzeug fallen. Ich saß am Lenkrad gelähmt vor Schreck. Nur dadurch, dass das Fahrzeug mit einer Frontseilwinde ausgerüstet war entstand kein größerer Schaden. Ich konnte noch den Rückwärtsgang einlegen und mich so aus der Affäre ziehen. Nach etwa drei Stunden hatten wir uns bis Molloy durchgekämpft, schneller als bisher jedes andere Fahrzeug“. Trotz Bedenken seiner Begleiter war Wilfried Erb davon überzeugt, dass auch der Rückweg zum Hauptlager für seinen Unimog kein Problem darstellen würde. Mit der Seilwinde und mit Hilfe von Lochplatten würde sich

Wenige Stunden später ist der Unimog versunken.

das Fahrzeug immer wieder selbst aus Sumpflöchern heraus ziehen können. Aber es kam anders: „Wir waren ungefähr beim dreißigsten Einsatz der Seilwinde, als ich mit dem Unimog in ein besonders tiefes Loch fuhr. Mein französischer Partner sprang mit einem Aufschrei aus dem Fahrzeug und versank sofort bis zu den Knien im Morast. Er erwischte die Pritsche des Unimog, zog sich heraus und schrie mir nur noch durch das Verdeck zu „sortez vite vite“, schnell schnell raus! Ich kletterte durch das Klappverdeck auf die Pritsche. Da der Unimog auch mit den Hinterrädern einsackte, sprangen wir beide gemeinsam aus dem Fahrzeug und sanken sofort bis zu den Hüften in den Schlamm. Wie wir beide wieder auf festen Boden kamen, weiß ich heute nicht mehr. Wir standen schwarz mit Morast bedeckt, bei ca. 5 Grad und Wind von 60 bis 80 km/h drei Meter hinter dem langsam versinkenden Unimog und es fing an zu dämmern! Uns wurde schlagartig bewusst, dass es ab jetzt um das pure Überleben ging. Wir waren noch 8 km vom Lager entfernt und die Strecke war uns fast unbekannt“, erinnert sich Erb. Mit zerrissenen Hosen, beide Knie aufgeschürft, blutend und schlammverschmiert, schafften er und sein Partner es dennoch ins Lager. Am nächsten Morgen wurde eine ganze Mannschaft bereitgestellt und mit viel Mühe kam man an die Stelle, an der Wilfried Erb mit dem Unimog eingesunken war. Nur – es gab keinen Unimog mehr! Da waren noch zwei braune Wasserlöcher, aus welchen von Zeit zu Zeit eine Luftblase aufstieg, aber sonst nichts. „Wir versuchten Richtung Meer einen Graben auszuwerfen, kamen aber nicht weit, denn direkt an die Wasserlöcher konnten wir wegen des grundlosen Geländes nicht heran und dort, wo der Boden tragbar war, stießen wir nach wenig Erdarbeit direkt auf Fels. Das Drama war für mich vollständig! Der erste große Auslandseinsatz und dann gleich ein Unimog weg und versenkt!“. Der Rest seiner Reise verlief ohne weitere Zwischenfälle, aber nicht weniger spektakulär. Die dreimonatige Auslieferungstour führte ihn von den Kerguelen über die Antarktis bis zur Insel Nouvelle Amsterdam. Dort lieferte er einen weiteren Unimog aus. Wilfried Erb ist heute einer von 150 ehrenamtlichen Mitarbeitern im Unimog-Museum in Gaggenau. Viele von ihnen haben ähnlich spannende Geschichten zu erzählen. Und wer das Unimog-Museum besucht, den nehmen sie mit auf ihre Reise mit ihrem Lieblingsfahrzeug. 17


ENSINGER IST SPORT DIE Calcium-Magnesium-POWER-QUELLE

Kärcher Museum Winnenden

Dem schwäbischen Erfindergeist mit Hochdruck auf der Spur Das Produktsortiment von Kärcher hat viel mehr zu bieten als Hochdruckreiniger und Dampferzeuger: So fertigte das schwäbische Unternehmen, das heute als Weltmarktführer für Reinigungstechnik bekannt ist, Anfang der Siebzigerjahre auch glasfaserverstärkte Kunststoffteile für Gerätehauben, Rutschen oder Schiffsrümpfe. Seit Kurzem ist das Kärcher Museum in Winnenden um ein Exponat aus diesem Zeitraum reicher – denn es ist den Betreibern gelungen, einen im Kärcher-Werk Gissigheim erbauten Katamaran des Typs UNIKAT zu erwerben. Das Objekt soll am Internationalen Museumstag sowie im Rahmen von Sonderausstellungen gezeigt werden und stellt ein gutes Beispiel dafür dar, wie ein Stück Unternehmensgeschichte den Weg zurück zu seinen Ursprüngen gefunden hat.

01 Beim Internationalen Museumstag wird der originalgetreu restaurierte Mischgasbläser MB 80 einem interessierten Publikum vorgeführt. 02 Im Vordergrund Bordheizgeräte zum Beheizen von Flugzeugkabinen und Enteisen der Tragflächen, rechts der erste europäische Heißwasser-Hochdruckreiniger DS 350

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Um der reichen Historie gerecht zu werden, wurden die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Unternehmens zum Anlass genommen, eine umfassende und moderne Ausstellung auf dem Betriebsgelände in Winnenden zu schaffen. Seit der Eröffnung des Kärcher Museums im Jahr 2010 werden Besuchern die faszinierende Welt der Reinigungstechnik sowie Leben und Werk von Alfred und Irene Kärcher anhand zahlreicher historischer und jüngerer Produkte, Fotografien, Dokumente und persönlicher Gegenstände näher gebracht. Vor der Gründung des Museums reichte noch das Engagement eines einzelnen Mitarbeiters für die Sammlung von historischen Geräten und Schriftstücken aus. Mittlerweile verantwortet eine eigene Abteilung die Betreuung des Kärcher Museums und die Einwerbung von Geräten und Objekten. Viele der Exponate sind Zeitzeugen beinahe vergessener Momente und wurden auf besondere Weise Teil der Ausstellung.

1935 gründete Alfred Kärcher das Unternehmen und befasste sich zunächst fast ausschließlich mit der Konstruktion, der Herstellung und dem Vertrieb von Heizsystemen, die bis zum frühen Tod des Firmengründers im Jahr 1959 wichtiger Umsatzträger von Kärcher bleiben sollten. 2013 konnte das Museum ein solches Gerät aus den Anfangszeiten des heutigen Reinigungskonzerns wiedergewinnen: Rüdiger Störk und Georges Kiehl vom Fort Rapp Moltke in Reichstett bei Straßburg traten im Januar vergangenen Jahres an Kärcher heran, um Informationen über den Mischgasbläser des Typs MB 80 zu erhalten. Dieses Modell wurde in den Fünfzigerjahren von Kärcher hergestellt und kam beispielsweise zum Vorwärmen von Motoren zum Einsatz. Georges Kiehl, pensionierter Oberst der französischen Marinetruppen, ist in seiner Freizeit oft als Restaurator von technischem Altgerät tätig und kam in den Besitz einiger ausgedienter MB 80 aus Militärbeständen. Kärcher unterstützte die Instandsetzung unter anderem mit technischen Zeichnungen, einem Betriebshandbuch auf Französisch und Anwendungsbildern des Geräts. Trotz fehlender Ersatzteile konnte der Hobby-Restaurator Kiehl drei Altgeräte wiederherstellen und erklärte sich dazu bereit, Kärcher zwei davon zu überlassen. Bei den nun in Sonderausstellungen gezeigten Heißluftgeräten handelt es sich um noch funktionsfähige Modelle aus der frühen Nachkriegszeit: Exponate mit ausgesprochenem Seltenheitswert. Denn ein Gerätefund aus dieser Epoche der Firmengeschichte, zumal noch vorführbar, stellt eine absolute Besonderheit dar. So konnte ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Werks von Alfred und Irene Kärcher geleistet werden.

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Kulturpark Glashütte Baiersbronn-Buhlbach e. V.

Porsche Museum Stuttgart

Großes Bild Die Vorstandsvorsitzende des Kulturparks Glashütte Baiersbronn-Buhlbach, Dora-Luise Klumpp, leitet bei Ambienteführungen als Frau Frommann die Gäste durch eine Zeit aus Glas und Holz. 01+02 Liebevoll auf Glas gemalt wird im Turbinenhaus des Kulturparks Glashütte Baiersbronn-Buhlbach die Geschichte der Glasherstellung vom Mittelalter bis ins Jahr 1910 in Baiersbronn lebendig. 03 Zu den besonderen Attraktionen im Veranstaltungskalender des Kulturparks Glashütte Baiersbronn-Buhlbach zählt das Schau-Glasblasen.

01 Der „Egger-Lohner Phaeton C.2“ ist nun das Auftaktexponat in der Ausstellung des Porsche-Museums. 02 Das Fahrzeug von 1898 ist die erste Porsche-Konstruktion von Firmengründer Ferdinand Porsche. 03 Der unrestaurierte „Egger-Lohner Phaeton C.2“ wurde von Dr. Wolfgang Porsche wieder in den Familienbesitz zurückgeholt.

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Die Rückkehr der ersten Porsche-Konstruktion

Das Kleinod im hintersten Schwarzwaldwinkel

Fünf Jahre nach seiner Eröffnung hat das Porsche Museum seine Dauerausstellung nachhaltig verändert. Neben einer Neustrukturierung der Bereiche Produktgeschichte und Themeninseln leitet nun das neue Exponat „Egger-Lohner Phaeton C.2“ in die Ausstellung ein. Hierbei handelt es sich um die erste Porsche-Konstruktion der Welt – gebaut von Firmengründer Ferdinand Porsche 1898. Diese Konstruktion wurde 1902 auf Wunsch von Ferdinand Porsche in einer „Arsenal Remise“ abgestellt. 2013 hat der Enkelsohn Dr. Wolfgang Porsche den Egger-Lohner C.2 wieder in den Familienbesitz zurückgeholt.

„Grüß Gott, in der Glashütte Baiersbronn-Buhlbach! Ich bin Frau Frommann.“ Mit herzlicher Geste lädt Dora-Luise Klumpp, Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Kulturpark Glashütte Buhlbach e. V. in eben diesen ein. Mit Kittelschürze, weitem Rock und Bluse hat sie sich bereit gemacht für eine Ambienteführung durch die einstmals bedeutendste und größte Glashütte im Schwarzwald – und die einzige, von der noch Originalgebäude erhalten sind.

Ferdinand Porsche fing 1893 in Wien als Praktikant bei Béla Egger & Co an. Schnell stieg er dort zum Leiter der Versuchsabteilung auf, wo er auf den visionären Kutschfabrikanten Ludwig Lohner traf. Lohner hatte angesichts sinkender Verkaufszahlen seiner luxuriösen Kutschen das Ende des Pferdewagens erkannt und erwarb sich während seiner Studienreisen durch Europa und Amerika ein Gespür für die Umwälzungen seiner Zeit und beschloss, sowohl Benzin- als auch Elektrofahrzeuge zu produzieren. Insbesondere für Letztere erhoffte er sich gute Verkaufschancen, da die geringere Lärm- und Abgasbelästigung eine höhere Akzeptanz der Bevölkerung erwarten ließ. Das erste, bereits unter Mitarbeit von Ferdinand Porsche entwickelte LohnerElektromobil wurde 1898 präsentiert. Mit seinem quer zwischen den Vorderrädern eingebauten Elektromotor und den gelenkten Hinterrädern war dieser Wagen noch weit von der Serienreife entfernt. Die nächsten Versuchswagen entstanden ganz nach den Vorstellun-

gen des jungen Herrn Porsche, der eine Vorderachsschenkellenkung und einen Elektromotor im Heck des Kutschwagens favorisierte. Das Ergebnis rollte am 26. Juni 1898 als Egger-Lohner-Elektromobil C.2 über die Straßen Wiens. Die erste Bewährungsprobe für den Egger-Lohner C.2, der mit seinem 130 Kilogramm schweren Elektroantrieb kurzfristig bis zu 35 km/h und eine maximale Reichweite von 80 Kilometer erreichte, wartete im September 1899 bei der Internationalen Motorwagen-Ausstellung in Berlin. Der frühe Wettbewerb der Antriebssysteme war zu dieser Zeit in vollem Gange und unter den 120 Ausstellern befanden sich allein 19 Hersteller von Elektromobilen, die mit den zahlreicheren Benzinfahrzeugen konkurrierten. Um die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge zu beweisen, wurde für den 28. September eine „Preiswettfahrt für Elektromobile“ über 40 Kilometer ausgeschrieben. Ferdinand Porsche hatte drei Passagiere an Bord und steuerte den EggerLohner C.2 mit 18 Minuten Vorsprung als Erster über die Ziellinie. So endete die Erfolgsgeschichte des Egger-Lohner C.2 im November 1902. Versehen mit einem handschriftlichen Vermerk Ferdinand Porsches wurde das Elektromobil in einer Wagenremise abgestellt. 110 Jahre wartete es auf seine Wiederentdeckung. Der Egger-Lohner C.2 nimmt nun als Auftaktexponat einen zentralen Platz im Porsche-Museum ein und bildet die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft.

Als Glasmacherfrau Frau Frommann führt sie zuerst zu mehreren Holzkästen, wo sich die Zutaten zur Glasherstellung wie Quarzsand, Salz, Kalk, Scherben und Pottasche in ihrem ungefähren Verhältnis zueinander aufreihen. „Nur ungefähr deshalb“, erklärt sie, „weil jeder Glasmachermeister seine eigene Rezeptur hatte, die er in seinem Gemengebuch notierte und dann als Berufsgeheimnis hütete, wie mein fleißiger Mann.“ Gemeinsam mit ihm versorgt Frau Frommann eine achtköpfige Kinderschar. Wie beengt die Lebensverhältnisse sind, zeigt die Zwei-Zimmer-Wohnung im Gesteinsmahlhaus. „Aber da stehen nur drei Betten. Wo schlafen die anderen?“, will ein Kind wissen. Mit ausgefeilter Anschmiegetechnik mussten sich bis zu vier Kinder ein Bett teilen und auch der umgedrehte Tisch diente als Schlafstätte. Kaum mehr Platz bieten die schmalen Schulbänke, in denen die Gruppe Platz nimmt während Frau Frommann von den strengen Unterrichtsregeln berichtet. Rohrstock und Kappe mit Eselsohren lehnen in der Ecke, sind jedoch nur Dekoration – im Gegensatz zu den Schiefertafeln, an denen sich die Zeitreisenden gerne versuchen können.

Im Nachbarraum blättern gleich mehrere Schichten Tapete ab, Geklöppeltes ziert den Tisch – im Empfangszimmer des einstigen Geschäftsführers wird der Wohlstand vergangener Tage sichtbar. Der geht auf die Erfindung des Buhlbacher Schlegels zurück. Die robuste Flasche machte die Glashütte Buhlbach zu einer der ersten Adressen unter den Champagnerflaschen-Herstellern Europas. Der Schlegel steht nebenan mit weiteren Exponate aus dem Portfolio der Glashütte, darunter die Medizinballgroßen Ballonflaschen. „Wer die blasen konnte, war unter den Glasmachern besonders angesehen und verdiente am besten“, erklärt Frau Frommann und führt die Gruppe weiter in die Waschküche und zur Kochstätte, wo früher aufwändige Schwerstarbeit geleistet wurde. Doch eine Frau Frommann kann ordentlich anpacken – wie auch die reale Dora-Luise Klumpp. Die Gemeinderätin hat mit einer wachsenden Schar Ehrenamtlicher erst den Abriss der letzten Glashüttengebäude verhindert und dann von LEADER+ unterstützt den Kulturpark Glashütte Buhlbach aufgebaut. Seit 2012 laden sie zur Zeitreise ein, führen durch verschiedene Lebenswelten und machen im ersten Stock des Turbinenhauses einen Streifzug durch die Baiersbronner Glasgeschichte vom Mittelalter bis zur Schließung der Glashütte im Jahr 1909. Dabei tauchen viele prominente Besucher auf wie Ferdinand Oechsle, Ferdinand von Steinbeis, Georg Christian Kessler und Wilhelm Hauff, dessen Figuren aus dem von Baiersbronn inspirierten Märchen „Das kalte Herz“ den Garten der Glashütte bevölkern.

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Boxenstop Auto- & Spielzeugmuseum Tübingen

Kloster Wiblingen

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Wie ‘s oft so geht … Die Boxenstop-Schnellzuglokomotive Tallinn gehört zum Besten, was es an Modell-Live-Steam-Lokomotiven gibt. Sie wurde aufwändigst in über 500 Stunden restauriert. Leider kennen wir nur „unsere“ Geschichte mit dieser Lokomotive. Schade!

Schnellzuglokomotive 2G1H2 aus Estland Spurweite 6 Maßstab 1:10 Gesamtlänge 2,60 m Gewicht ca. 200 kg Kesselinhalt 18 l Restauriert: Wolfgang Bayer, Mittelstadt

Boxenstop veranstaltet Reisen für Old- & Youngtimer. 2010 haben wir das Baltikum bereist. Im Mai 2010 startete die Vorbereitungsreise. Ein Ziel war Tallinn. Wir kamen abends im Hotel an, machten uns später auf, die Altstadt zu besichtigen. Am Weg lag ein KrimskramsHändler. Es war dunkel und regnete. Das Schaufenster war mickrig beleuchtet. In der Ecke stand lieblos eine Live-Steam-Lokomotive. Obwohl stockdunkel, konnten wir deutlich sehen, dass sie ihre besten Tage längst hinter sich hatte. Trotzdem hinterließ sie einen mächtigen Eindruck, weckte Kauflust. Knapp drei Monate später kamen wir erneut nach Tallinn. Klar, der Besuch beim Trödler und seiner Lokomotive hatte hohe Priorität. Im Laden kam die Ernüchterung. Die Lokomotive befand sich in einem noch viel schlechteren Zustand als beim ersten Mal wahrgenommen. Die Frage nach dem Tender wurde verneint: Es gäbe keinen Anhänger. Bumms. Das saß. Wir spürten keine gesteigerte Lust mehr für den Eisenbrocken. Wir setzten die Rundreise fort, kamen Tage später wieder zurück nach Deutschland. Trotz aller Versuche ging uns die Lokomotive nicht mehr aus dem Sinn. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir haben dem Trödler in Tallinn einen Brief geschrieben und uns zum Kauf entschlossen. So war das Spiel eröffnet. Ende August 2010 haben wir die Lokomotive in Leipzig übernommen und nach Tübingen transportiert. Hier angekommen wurde sie nochmals eingehend inspiziert. Ihr Zustand war schlichtweg erbärmlich. Und nun?

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Wie geht´s weiter? In diesem Zustand konnte die Lokomotive unmöglich ausgestellt werden. Und dann auch noch ohne Tender! Seit vielen Jahren kennen wir Wolfgang Bayer als absoluten Dampfspezialisten. Nach einem Anruf durften wir die Lokomotive bringen. Wenige Tage später meldete er sich telefonisch: Er könne diese Lokomotive unmöglich restaurieren, der Aufwand sei viel zu groß. Wir überredeten Herrn Bayer zu einem weiteren Treffen und schließlich willigte er ein, die Lokomotive zu restaurieren. Danach hat er sie komplett zerlegt, mit einem wahnsinnigen Aufwand instandgesetzt und restauriert. Da der Kessel mehr als 10 Liter Wasser fasst, haben wir ihn im Dezember 2010, an einem der kältesten Tage des Winters, einer TÜV-Prüfung unterzogen. 16 Bar! Diesem gewaltigen Druck hat der Kessel problemlos standgehalten. Wir erhielten das TÜV-Zertifikat. Als die Lokomotive in neuem Glanz fertiggestellt war, machte sich Herr Bayer an den Tender. Die beiden Fahrgestelle haben wir bei der Firma Zimmermann in Öhringen erworben. Alles andere, Rahmen, Karosserie, wurde von Herrn Bayer entworfen und gebaut. Im Tender gibt´s ein Kohlefach, einen Wassertank und ein Fach mit einem Kompressor – wie an einer richtigen Lokomotive. Auch sonst entspricht die Lokomotive ihren großen Brüdern. Feuerbuchse, Siede-/Rauchrohre, Eckeinspeisventile, Hilfsbläser, Achspumpe, Dampfstrahlpumpe, gefedertes Fahrwerk. Nachdem sich der Tender zur Lokomotive gesellte, galt es noch einen Namen zu finden. Das war das kleinste Problem: Tallinn. Der Name steht für die Hauptstadt Estlands, dem Fundort dieser Lokomotive oder besser gesagt, ihres Wracks. Sie soll aber nicht nur ausgestellt werden. Die Tallinn ist alljährlich der Star an unserem „Dampftag“, dem 6. Januar.

Die Wallfahrt im Kloster Wiblingen Wallfahrt war in Wiblingen schon immer ein wichtiges Thema. Der bedeutendste Anziehungspunkt ist immer noch Wiblingens kostbare Kreuzreliquie, sechs kleine Holzpartikel, die in einer Seitenkapelle der Basilika aufbewahrt werden. Die beiden Klosterstifter Otto und Hartmann von Kirchberg brachten die Reliquien vom wahren Kreuz Christi von einem Kreuzzug mit und übergaben sie den Wiblinger Mönchen. Ihre Bedeutung spiegelt sich bis heute in der ganzen ehemaligen Klosteranlage wieder. Fast in jedem Gebäudeteil trifft man auf eine Abbildung des Doppelkreuzes als Hinweis auf die Kreuzpartikel vom „ wahren Kreuz“, dem Kreuz Christi. Sowohl das Fresko im Bibliothekssaal, die Deckengemälde in der Kirche, als auch einige Stuckdarstellungen in den ehemaligen Gästezimmern befassen sich mit diesem Thema.

diese vom Einsturz bedroht waren. Mit allen Mitteln versuchten die Mönche, die großen Wassermengen abzuwehren, aber alle Mühen waren vergebens. Deshalb wendeten sie sich dahin, wo sie schon immer auf Hilfe vertrauen konnten, nämlich zu den Kreuzpartikeln. Der Abt sprach folgende Worte. „Heiliges Kreuz, hilf du! Rette deine Gebäude, denn ich lasse den Mut bereits sinken.“ Kaum hatte er diese vertrauensvollen Worte ausgesprochen, zog sich das Wasser ins Bachbett zurück ohne allzu großen Schaden anzurichten.“ Heilig-Kreuz-Reliquie

Auch heute noch pilgern viele Menschen mit Ihren Sorgen und Nöten zum heiligen Kreuz und hoffen dort auf Hilfe und Heilung. Ein Blick in das Dank- und Fürbittenbuch, das vor dem Altar mit der Heilig- Kreuz- Reliquie liegt, lässt dies erkennen.

Viele Legenden ranken sich um diese Reliquie, so werden ihr auch im Laufe der Jahrhunderte viele Wunder zugeschrieben. Von einer dieser Wundertaten wird im Buch „Virga Mosis- die Wunder-Ruthen Mosis“ wie folgt erzählt: „In der Mitte des 15. Jahrhunderts soll die Iller, die unweit am Kloster vorbeifließt, zu einem reißenden Fluss angestiegen sein. Die riesigen Wassermassen hatten bereits das Bachbett verlassen und schon einige der damaligen Klostergebäude unterspült, sodass 23


Galerie Albstadt

Kunstmuseum Hohenkarpfen

Otto Dix, Sterbender Krieger, 1913, Bleistift, rote Tusche, Stiftung Sammlung Walther Groz © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

>1914< Das Jahrzehnt vor dem Großen Krieg war – gerade auf der Schwäbischen Alb – von einem unerhörten wirtschaftlichen Aufschwung geprägt, der nicht nur die Industrie, sondern auch die Künste erfasste. Die Ausstellung „Frühling im Südwesten – Neuer Stil um 1900“ (bis 18. Mai 2014) wirft ein Schlaglicht auf den Bürgerstolz, der auf hohem Niveau Architektur und bildende Kunst im Zeichen des Frühlings als selbstbewussten Ausdruck der neuen Zeit nutzte.

01 Christian Landenberger, Titelblattentwurf für die ‚Jugend‘, um 1902 02 Otto Dix, Soldat im Schützengraben, 1915, Bleistift, Stiftung Sammlung Walther Groz © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

In diesem Sinne schuf Christian Landenberger 1909 sein Gemälde „Der Frühling“ für die neue Villa des Trikotfabrikanten Friedrich Haux, einem Bauwerk von europäischem Rang im Geiste der Stilbewegung (‚Jugendstil‘) um 1900. Auch neue Kirchen und Fabrikgebäude entstanden in jenem modernen Stil, der sich bewusst vom historistischen Erbe des 19. Jahrhunderts absetzt. Ausstellung und Katalog dokumentieren diese faszinierende Zeit, in der sich die Wege von Künstlern im Gefolge der internationalen Moderne der Kunstzentren in München, Paris und Wien in einer aufstrebenden Region auf der Schwäbischen Alb kreuzen. Diesem Aufschwung setzte der Kriegsausbruch 1914 ein jähes Ende. Otto Dix (1891 – 1969) hat die Schrecken dieses Krieges wie kein anderer sehenden Auges wahrgenommen und zeichnerisch gebannt. Der Krieg wurde so zu einem zentralen Thema in seinem Werk. Der hochkarätige Albstädter Dix-Bestand zeigt, wie Kampf und Tod als etwas zutiefst Menschliches den jungen Studenten Dix schon vor Kriegsausbruch beschäftigt haben. Das umfangreiche Konvolut seiner Schützen-

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Schätze auf dem Hohenkarpfen graben-Zeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg, mehrere Gouachen und Dix’ berühmtes Kriegstagebuch zählen zum Kostbarsten aus der Sammlung Walther Groz in der Galerie Albstadt und sind zum Gedenkjahr 2014 nach langer Pause wieder zu sehen (ab 3. August 2014). Zum ‚Anti-Kriegs-Jahr 1924‘ zehn Jahre nach Ausbruch des Großen Krieges schuf Otto Dix sein Mappenwerk ‚Der Krieg’ mit 60 Aquatinta-Radierungen. Dix‘ erschütternde Kriegs-Mappe zählt zur Weltkunst in diesem Themenkreis neben der großen Folge ‚Los Desastres de la Guerra’ (1810 – 14) mit 82 Aquatinta-Radierungen von Francisco Goya (1796 – 1828). Goyas Werk war für Otto Dix 1924 sowohl technisch als auch inhaltlich das große Vorbild für seinen Zyklus. Sein Bekenntnis „Ich musste das alles selber sehen“ findet in Goyas „Yo lo vi – Ich habe es gesehen“ eine unmittelbare Entsprechung. Bis zum 11. Januar 2015 wird Goyas Werk in einer Gegenüberstellung zusammen mit den Dix-Radierungen zu sehen sein. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den Dix 1945 im Volkssturm und als französischer Kriegsgefangener erlebte, bestimmen Passion und Tod verstärkt seine Bildwelt. So sind Dix‘ Pastelle zur Passion zugleich erschütternde Zeugnisse von Einsamkeit und Gewalt, die Menschen einander zufügen. Bis zum 26. April 2015 sind diese einmaligen Werke des späten Dix zusammen mit seinen Zeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg zu sehen.

Der Hohenkarpfen, an dessen Fuß die Dörfer Gunningen, Hausen ob Verena und Seitingen liegen, ist der schönste Berg in der Baar. Auf seinem luftigen Gipfel stand vor Jahrhunderten eine Burg. Im 30-jährigen Kriege ist sie abgebrannt. Nicht einmal Mauerreste erinnern noch daran. Eine Sage erzählt von diesem Berge: Einst kam ein fahrender Schüler auf den Hohenkarpfen, um den Schatz, der in diesem Berge ruhen soll, zu heben. Ehe er das tat, ging er zuerst nach Seitingen, um dort ein paar beherzte Männer zu suchen, die er mit sich nehmen wollte. Als er zwei gefunden hatte, sagte er ihnen, dass jetzt die Stunde gekommen sei, den Schatz auf dem Hohenkarpfen zu heben. Sie gingen hinauf. Droben durften sie weder graben noch schaufeln, denn wo fahrende Schüler sind, öffnen sich ihnen die Schätze von selbst. So war es auch da. Auf einmal lag eine Kiste mit dem Schatz vor ihnen, behütet von einem kohlschwarzen Pudel mit feurigen Augen, der darauf hin und her sprang. Ein großer Rabe ließ sich von oben niederfallen. Der fahrende Schüler fürchtete sich nicht und nahm eine Handvoll Gold heraus. Als die Bauern zugreifen wollten, hörten sie plötzlich Lärmen und Schreien. Die Männer glaubten, deutlich Stimmen bestimmter Personen aus Hausen ob Verena zu hören. Es waren aber keine Stimmen aus diesem Orte, sondern lauter schwarze Gestalten, die wie der Sturmwind dahinjagten. Angst und Schrecken packte jetzt die Schatzgräber. Sie sprangen, was sie konnten, den steilen Hang am Gipfel hinunter und wollten von einem Schatz nicht mehr wissen. Der fahrende Schü-

ler habe dann bitterlich geweint und zu den Männern gesagt, sie hätten jetzt reich werden können. Nach einem halben Jahr seien sie alle beide verstorben. Nicht nur in der Sage ist der Hohenkarpfen ein Ort von Schrecken und Schätzen. Im Mittelalter thronte auf dem Berg die Burg der Herren von Calphen. Sie wurde um 1400 ein gefürchtetes Raubritternest, „der Schrecken aller Reisenden“. Der Hohenkarpfen blieb für Räubereien und Plünderungen eine feste Burg, bis er im Jahre 1444 an den Grafen Ludwig von Wirtemberg verkauft wurde. Der Berg wurde zur Domäne von Württemberg. Die Burg wurde im 30-jährigen Krieg zerstört und aufgegeben. 1844 kam der Hohenkarpfen durch königliche Verfügung in den politischen Verband mit Hausen ob Verena. Die Domäne wurde nun stückweise an Hausener Bürger verkauft. 1973 erwarb die Trossinger Unternehmerfamilie Gebhard und Lotte Ritzi den noch verbliebenen Rest der ehemaligen Domäne Hohenkarpfen und sanierte und restaurierte in beispielhafter denkmalschützerischer Privatinitiative das Anwesen. 1986 wurde das Untergeschoss des Ökonomiegebäudes von der Kunststiftung Hohenkarpfen e.V. (Kunstverein Schwarzwald-Baar-Heuberg) zu einem regionalen Museum ausgebaut. Seitdem präsentiert das Kunstmuseum Hohenkarpfen, ein Kleinod unter den Museen der Region, in dieser reizvollen landschaftlichen Umgebung die reichen Schätze der südwestdeutschen Kunstgeschichte, insbesondere der Landschaftsmalerei.

01 Der Hohenkarpfen von SeitingenOberflacht aus gesehen 02 Werner Rohland: Bretonische Landschaft, 1969, Privatbesitz Zu sehen in der Frühjahrsausstellung, 13.04.– 20.07.2014 03 Fritz Lang: Zwei Aras, undatiert, Privatbesitz Zu sehen in der Sommerausstellung, 27.07. – 09.11.2014

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IHR

Welt der Kristalle Dietingen

AN ÜBERBLICK

Jörg Huster und 4.500 weitere R+V-VersicherungsCheckExperten bringen Ordnung ins Versicherungschaos.

Großes Bild Der Museumsgründer Alexander Müller in einer Mine in Uruguay vor einem riesigen Amethyst 01 120 Tonnen Kran mit 52 m langem Ausleger beim Hineinheben des riesigen Amethyststeines aus Uruguay in den Museumsrohbau im August 2010 02 Museumsinhaber-Familie Müller mit Alexander & Birgit Müller und den Kinder Alina und Tobias vor dem über 4 m hohen Amethyst in seiner original Transportkiste noch im Rohbau des Museums

Die Entdeckung der wohl weltweit grössten und schönsten Amethystdruse aus Uruguay

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Bei Bohrarbeiten in einem Bergwerk in Uruguay entdeckten Arbeiter im Sommer 2009 einen riesigen, über vier Meter hohen und 100 Millionen Jahre alten Amethyst-Edelstein. Amethysten sind mit Amethystkristallen gefüllte Gasblasen eines längst erloschenen Vulkans. Der Edelstein befand sich 500 Meter tief unter der Erde in Basalt, einem vulkanischen Gestein.

Um den Stein zu verpacken wurde eine fast fünf Meter große Holzkiste benötigt, die mit 10 qbm Papier gefüllt wurde. Allein für die Kiste wurden über drei Tonnen Holz verbaut und schon der Deckel wog über 800 kg. Kiste und Stein zusammen wogen über 6.500 kg. Im Museum haben wir die riesige Amethystdruse in dieser Original-Transportkiste ausgestellt.

Die Kristalle des tonnenschweren Amethysten wären bei Sprengarbeiten zerstört worden. So kam nur mühevolle Handarbeit in Frage: acht Bergarbeiter lösten in zehn Monaten von Hand – nur mit Hammer und Meißel – den Edelstein aus dem Felsen. Als sie die Gasblase in der Mine vom Felsen befreit hatten, war der Stein noch immer über acht Tonnen schwer. Ein spezielles Schienensystem musste extra angefertigt und die Bergwerkstollen sowie der Eingang der Mine verbreitert werden, damit der Stein aus der Mine geborgen werden konnte.

Über 1.000 km weit wurde der Stein schließlich mit dem LKW von Uruguay nach Brasilien zum Hafen Rio Grande transportiert, anschließend mit dem Schiff drei Wochen auf dem Meer von Rio Grande nach Hamburg und schließlich wieder mit dem LKW von Hamburg bis zu uns nach Dietingen bei Rottweil.

Vor der Mine, bei Tageslicht, wurde der Edelstein von dem ihm umgebenden, unnötigen Muttergestein befreit. Ein Blick durch das nur wenige Zentimeter große Bohrloch zeigte, dass die Kristalle im Inneren lilafarbene Kristall-Formationen und gelbe Kalzkristalle gebildet hatten. Um diese schönen Kristalle nicht zu zerstören, wurde der Stein, anstatt in der Mitte zu zwei Teile aufgeschnitten zu werden, nur flach von vorne geöffnet. Der frisch geschnittene Rand wurde dann poliert und ein Boden gesägt, so dass die Druse (ein mit Kristallen bewachsener vulkanischer Hohlraum) stehen konnte. Nach diesen Arbeitsschritten wog der Amethyst noch ca. 3.300 kg.

Genau ein Jahr nach seiner Entdeckung – im Sommer 2010 – kam der Stein bei uns an. Das Museum befand sich zu diesem Zeitpunkt im Rohbau, das heißt, es standen nur einige Stahlstützen und Betonwände und wir entschieden, den Stein mit einem Kran in die Baustelle hinein zu heben und das Museum um die Amethystdruse herum zu bauen. Im Nachhinein wäre es nicht möglich gewesen, den Stein ins Museum zu transportieren und aufzustellen.

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Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

Franz hatte ab 1927 das Kaufmannswesen von der Pike auf gelernt. Als er dazu nach Calw auf die Kaufmännische Schule ging, war er erst 15 Jahre alt. Unter dem Namen „Handlung“ indes existierte der Einkaufsladen schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts, und zwar immer in Familienbesitz, und so war diese Berufswahl wohl vorgezeichnet. Was bis hier nach beschaulicher TanteEmma-Seligkeit aussieht, offenbart bei genauerem Hinsehen ein Geflecht von Geschichten, wie sie ein Schriftsteller hätte kaum besser erfinden können.

Das historische „Kaufhaus Pfeiffer“ im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck macht die Warenwelten vergangener Tage hautnah erfahrbar. Das gesamte Gebäude präsentiert sich durchgehend im original erhaltenen Zustand aus dem Jahr 1925.

Beim „Pfeiffer-Franz“ gab’s einfach alles Das „Kaufhaus Pfeiffer“ kann während der Öffnungszeiten des Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck selbstständig besichtigt werden. In dem historischen Gebäude befindet sich außerdem das „Museumslädele“ des Freilichtmuseums. Hier können die Besucher nach Lust und Laune in den Erzeugnissen der Region kramen, krusteln und einkaufen. Das „Museumslädele“ hat täglich von 11 – 15 Uhr geöffnet. Für diejenigen, die sich näher für das einzigartige Gebäude und seine Geschichte, natürlich auch die seiner Bewohner, interessieren, bietet das Freilichtmuseum spezielle „Kaufhaus“-Führungen an. Infos hierzu erhalten Sie über unser InfoTelefon 07461 926 3204 oder im Internet www.freilichtmuseum-neuhausen.de.

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Franz Pfeiffer war ein Original. Von Beruf Kaufmann, von Berufung Inhaber, Betreiber, letzter Besitzer, Bewahrer seines „Kaufhauses Pfeiffer“, das er mitten in Stetten am kalten Markt auf dem Heuberg seit der Nachkriegszeit in Eigenregie betrieb. Eines „Kaufhauses“, das so eigen und eigenartig war wie sein Besitzer. Es gehörte zum Allgemeinwissen nicht nur in der Albgemeinde, sondern auf dem gesamten Heuberg, dass man beim „Pfeiffer-Franz“ sprichwörtlich „alles“ kaufen konnte. Während sich aber im „Kaufhaus“ Einheimische und „Rei‘gschmeckte“ die Klinke in die Hand gaben, konnte sich niemand ein Bild davon machen, wie Franz Pfeiffer denn so privat lebte, denn in seine eigene Welt gewährte er, wenn überhaupt, nur den allerengsten Vertrauten Zutritt. Für die „Stetter“, wie sich die Bürger von Stetten am kalten Markt selbst nennen, war Franz Pfeiffer übrigens nur der „Löhle-Bempes“, obwohl er den Übernamen, nun ja, gar nicht gerne hörte.

Im Jahre 1925 verwirklichte Franz‘ Vater Friedrich Pfeiffer eine geradezu visionäre Idee: Er löste die traditionelle Landwirtschaft auf, um dort, wo bis dahin Stall und Scheune waren, dem „Kaufhaus“ Platz zu schaffen. Und es blieb nicht bei diesem Schritt, der für sich genommen auf der Schwäbischen Alb eigentlich schon undenkbar war; er brachte sein Haus komplett auf den bürgerlichen Wohnungsstandard seiner Zeit. Tapeten, Möbel, Böden, Lampen bis hin zu Art-Deco-Elementen in der Kaufhauseinrichtung – nach dem Umbau führten die Pfeiffers das Leben einer städtisch-bürgerlichen Kaufmannsfamilie. Um diesen Schritt vollends verstehen zu können, muss man eines wissen: In Stetten siedelten sich in diesen Jahren durch die große Kaserne, „Lager“ genannt, mal länger, mal kürzer viele Fremde an, die sowohl die mentale Öffnung als auch die Rentabilität eines Kaufhauses, um nicht zu sagen, dessen Notwendigkeit, erzwangen. Oder aber erst möglich werden ließ, je nach Sichtweise. Die weitere Entwicklung im Leben des Franz Pfeiffer liest sich so: 1933 starb der Vater Friedrich. Franz führte nun das „Kaufhaus“ mit Mutter und Bruder. Dann der ganz große Bruch: Fünf Lebensjahre, von 1940 bis 1945, raubte der Krieg den Pfeiffer-Brüdern. Ab 1952, nach dem Tod der Mutter, wurden Franz und das „Kaufhaus“ gleichen Namens endgültig eins. Und ab den Sechzigerjahren lebte der eingefleischte Junggeselle ganz für sich allein in dem mächtigen Haus bis zu seinem Tod 1995. Die eigentliche Blütezeit erlebte das „Kaufhaus Pfeiffer“ in den Fünfziger- und Sechzigerjahren, den Jahren vor den Supermärkten und der allgemeinen Automobilisierung.

In der so erzählten Geschichte verbirgt sich eine erste Sensation, die eine Präsentation im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck – der vorläufig letzten Station auf dem Lebensweg dieses Hauses­ – überhaupt wirklich wertvoll machte. Denn es wäre möglicherweise nie zur Umsetzung ins Museum gekommen, hätte das Original Franz Pfeiffer mit seinen speziellen Lebensumständen und Einstellungen nicht eines nicht gemacht: er hat nämlich Zeit seines Lebens im gesamten Haus nichts verändert. Mit anderen Worten: Franz hat bis zu seinem Tod den Gründungszustand des „Kaufhauses“, den Zustand des fundamentalen Umbaus von 1925 also, nahezu ungebrochen bewahrt. Damit nicht genug, denn es folgt Sensation 2. Der Kaufmann Franz Pfeiffer pflegte die Angewohnheit, jene Ware, die aktuell nicht mehr zu verkaufen war, anstatt sie zu entsorgen, einfach aufzuheben. Platz gab es genug, also ließ sich alles irgendwie irgendwo im Haus verstauen. Aus diesem Grund haben sich die angesammelten Schätze eines ganzen Kaufmannslebens in Keller oder Lagerräumen, in Treppenhaus oder Dachböden über den Tod hinaus erhalten und konnten, immerhin Waren aus fast den letzten 100 Jahren, für das Freilichtmuseum und für die Nachwelt gerettet werden. Wer heute das „Kaufhaus Pfeiffer“ im Freilichtmuseum betritt, erlebt zweierlei hautnah. Zum einen tauchen die Besucher in die Zeit um 1925 ein und wandeln durch die zur damaligen Zeit hochmodernen Alltagsräume der Familie Pfeiffer. Und doch werden sie auch vom Schlusszustand erfasst, denn das „Kaufhaus“ konnte exakt so eingerichtet werden, wie es Franz Pfeiffer 1995 hinterlassen hat; dies vor allem in den Ladenräumen, in denen es heute noch „alles zu geben“ scheint, so, wie es einst Franz Pfeiffers Verkaufsphilosophie entsprach. Um die Besucher schließt sich eine Atmosphäre, die den „Stetter“ Besuchern, die immerhin mit dem „Kaufhaus“ aufgewachsen sind, nicht selten den Ausruf abnötigt: „Genau so war’s!“ Aber auch alle anderen, das rechte Alter vorausgesetzt, spüren genau, was diese Zeitzeugen meinen. Und irgendwie meint man, der „Löhle-Bempes“ müsse jeden Augenblick die Treppe herunterkommen …

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Schloss Messkirch

Kreisgalerie Schloss Messkirch

01 Heidegger im Arbeitszimmer, Roetebuckhaus in Freiburg in den 50er Jahren 01 Die Kohlezeichnung „Schnitter“ von Ernst Ludwig Kirchner geht auf die ehemalige Saulgauer Kreiskunstsammlung zurück (Vorlage: Kreisgalerie Schloss Meßkirch)

02 Brautbild von Martin Heidegger und Elfride geb. Petri (1917) 03 Martin und Elfride Heidegger im Alterssitz in Freiburg, Mitte der 70er Jahre 04 „Sein und Zeit“ von Martin Heidegger (1927)

Auf Besuch bei Martin Heidegger Die Veröffentlichung von Sein und Zeit in 1927 brachte Heidegger Weltruhm. Als er 1929 als Nachfolger von Edmund Husserl nach Freiburg zurückkehrte, wurde sein Haus am Rötebuckweg ein beliebtest Ziel ausländischer Philosophen und Studenten. Meistens öffnete seine Frau Elfride die Haustür und sie entschied, ob der unangekündigte Gast den berühmten Professor besuchen durfte oder nicht. Aber gelegentlich machte Heidegger die Tür auf. Einmal musste Elfride nach dem Mittagessen zum Einkaufen in die Stadt gehen. Normalerweise machte Heidegger dann Mittagsschlaf um am Nachmittag wieder erfrischt an seine Arbeit zu gehen. An diesem Tag aber würde die Wäscherei das Bettzeug abholen. Elfride hatte den Sack neben der Haustür gestellt, damit Heidegger, wenn geklingelt würde, in seinem Schlafanzug nur den Sack mitgeben und dann weiter schlafen könnte. Es wurde geklingelt. Heidegger machte auf und reichte den Sack nach außen, aber dieser wurde nicht angenommen. Heidegger dachte, was ist jetzt los? Er machte den Tür weiter auf und wurde von der Erscheinung eines Herren überrascht. Der wohlgepflegte Herr trug einen schönen schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut. Er schaute Heidegger an und sagte: „Professor Heidegger“. Heidegger antwortete: „Ich bin Professor Heidegger“. Der Man schaute ihn missgelaunt an und sagte erneut: „Professor Heidegger!!!!“ Heidegger versuchte noch ein paar Mal dem Herrn deutlich zu machen, dass er wirklich Professor Heidegger war, aber der Herr wollte ihn nicht glauben. Er meinte, dass Heidegger ein frecher Hausbediente des berühmten Professors war. 30

Schließlich entschloss Heidegger sich den Herrn herein zu bitten. Er führte ihn in sein Arbeitszimmer und nahm an seinem Schreibtisch platz. Er zeigte mit seinem Finger auf seinen Brust und sagte erneut: „Professor Heidegger“. Der Gast wollte es noch immer nicht glauben und fragte wieder: „Professor Heidegger?“. Heidegger nahm eine seiner Veröffentlichungen und signierte das Buch für den misstraurigen Gast. Als Antwort nahm der Gast ein Buch aus seiner Aktentasche und signierte es für Heidegger. Der Widmung entnahm Heidegger, dass er aus Spanien kam. Da Heidegger kein Spanisch sprach, aber Spanisch eine romanische Sprache ist, versucht er es mit Latein. Und so kam dann doch noch, sei es ein mühsames, Gespräch zwischen beiden zustande. Sein und Zeit ist das Hauptwerk der frühen Philosophie von Martin Heidegger (1889 – 1976). Es erschien 1927 und war ein epochales Werk der Philosophie im 20. Jahrhundert. Heidegger versucht in ihm die philosophische Lehre vom Sein, die Ontologie, auf ein neues Fundament zu stellen. Hierzu vereint er zunächst unterschiedliche methodische Strömungen seiner Zeit, um dann mit ihnen sukzessive die traditionellen philosophischen Auffassungen als verfehlt zu erweisen (zu „destruieren“). Die philosophischen Vorurteile prägen nach Heidegger nicht nur die gesamte abendländische Geistesgeschichte, sondern bestimmen auch das alltägliche Selbst- und Weltverständnis. Das Buch ist für 24,00 € im Buchhandel und auch im Museumsshop des Schloss Meßkirch erhältlich.

Die Kunstsammlung des Landkreises Sigmaringen Das Kunstinteresse der Landräte offenbart sich in der Sammlung Die Kunstsammlung des Landkreises Sigmaringen umfasst rund 800 Werke der Malerei, der Grafik und der Plastik von 174 Künstlern. Ein qualitativer Ausschnitt der Sammlung als Dokumentation des Kunstgeschehens in Kreisgebiet und Region vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart ist in der Dauerausstellung der Kreisgalerie Schloss Meßkirch zu sehen. In der Kunstsammlung nicht nur des Landkreises Sigmaringen hat auch das Kunstinteresse der jeweiligen Landräte seinen Niederschlag gefunden. Auffallend ist die Diskrepanz in der „Sammlungspolitik“ und offenkundig auch im Kunstverständnis der Landräte Karl Anton Maier in Saulgau und Ernst Rothenbacher in Sigmaringen in den 1950er und 1960er Jahren. Im hohenzollerischen Sigmaringen wurden dekorative Landschafts- und Ortsansichten zur Verschönerung der Behördenräume beschafft. Demgegenüber will der Saulgauer Landrat Maier nicht nur mit dem von ihm initiierten Oberschwäbischen Kunstpreis, sondern auch mit Kunstankäufen seines Landkreises „den Künstlern zeigen, dass das Gemeinwesen auf sie sieht, und die Bürger auf das hinweisen, was die Künstler ihnen zu sagen haben“. Vor diesem Hintergrund werden in Saulgau teilweise herausragende Werke der zeitgenössischen Kunst in der Region u.a. vom Maler-Ehepaar Karl Caspar und Maria Caspar-Filser, von Romane Holderried-Kaesdorf, Erwin Henning, Werner Rohland, William Straube, Meret Eichler, aber auch von Ernst Ludwig Kirchner erworben. Mit Arbeiten von Sigurd Rakel, Edith Kösel und Sigurd Lange werden im Landkreis Sigmaringen erstmals unter dem seit 1967 amtierenden Landrat Dr. Max Gögler

einzelne Werke der zeitgenössischen Kunst in Kreisgebiet und Region beschafft. Ein dezidierter Paradigmenwechsel hin zur zeitgenössischen regionalen Kunst erfolgt seit 1980 unter dem jungen Landrat Jürgen Binder. Im neu bezogenen Landratsamt im ehemaligen Fürst-Carl-Landeskrankenhaus finden regelmäßig Kunstausstellungen statt, und im Kreishaushalt stehen jetzt erstmals nennenswerte Geldmittel für Kunstankäufe zur Verfügung. Ohne ein eigentliches Sammlungskonzept werden nach Gelegenheit Arbeiten regionaler Künstler, darunter auch zahlreicher Autodidakten, aber auch von der jungen Generation akademisch ausgebildeter Maler und Bildhauer wie Joachim Hämmerle, Editha Pröbstle, Nikolaus Mohr, Gerhard Langenfeld, Gerhard Seidl oder Stefan Busch erworben.

02 Das Gemälde „Mädchen mit schwarzem Hut und geblümtem Kleid auf rotem Stuhl“ von Edith Kösel ist 1973 einer der ersten Ankäufe von regionaler, zeitgenössischer Kunst im Landratsamt Sigmaringen (Vorlage: Kreisgalerie Schloss Meßkirch) 03 Der Maler Anton Munding mit seinen dekorativen Landschafts- und Ortsansichten wie hier des Oberen Donautals mit Burg Werenwag steht lange Zeit hoch im Kurs bei den Sigmaringer Kunstankäufen (Vorlage: Kreisgalerie Schloss Meßkirch)

Der Initiative des Mengener Altbürgermeisters Hermann Zepf ist seit 1989 der Aufbau eines Sammlungsschwerpunkts zu dem aus Mengen stammenden Kubisten und Pionier des modernen Holzschnitts Gottfried Graf (18811938) zu verdanken. Weitere Sammlungsschwerpunkte entstehen seit 1993 zu dem in Sigmaringendorf aufgewachsenen Bildhauer Anton Hiller (1893-1985) sowie seit 2002 zu dem familiär mit Sigmaringen verbundenen Maler Albert Birkle (1900-1985). Die Kunstförder- wie auch die Kunstankaufspolitik des Landkreises Sigmaringen erhält in der Kulturkonzeption von 2000 ihre bis heute gültige Ausrichtung mit den Kriterien der Qualität (der Kunstwerke), der Professionalität (der Künstler) und der Regionalität. Dieser Sammlungskonzeption folgt der Landkreis Sigmaringen seither in der Amtszeit von Landrat Dirk Gaerte seit 1998 weithin konsequent.

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Römermuseum Mengen-Ennetach

Campus Galli Karolingische Klosterstadt Messkirch

Großes Bild Das Medusa-Mosaik wurde bereits 1876 bei der Freilegung einer Villa Rustica in Mengen entdeckt. Heute ist es im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart zu sehen. Die Medusa ziert auch das Logo des Römermuseums. 01 Funde erzählen Geschichte(n) – so auch im Römermuseum Mengen-Ennetach. 02 Ein Kleinod unter den Ennetacher Funden ist diese Glasschale aus dem 1./Anf. 2. Jh. Sie zeugt vom Wohlstand ihres einstigen Besitzers. Großes Bild Holzarbeiter an der Schnitzbank

03 In der Ausstellung des Römermuseums werden verschiedene Methoden der Archäologie erläutert. Ein Bodenprofil zeigt die unterschiedlichen Bodenschichten – auch die römischen – unter dem heutigen Ennetach.

01 Korbflechter bei der Arbeit 02 Ziegen auf dem Campus Galli

Das Bildungsfernsehen war schuld

Schatzsuche à la Indiana Jones – oder wie?

Es muss so im Jahre 2005 gewesen sein. Der Aachener Radiojournalist Bert M. Geurten schaute sich im deutschfranzösischen Fernsehsender „arte“ einen Bericht über einen kleinen Ort in Burgund an. Dort baute ein kleiner Verein seit Mitte der neunziger Jahre eine Burg wie im 14. Jahrhundert. Was den Aachener Journalisten dabei besonders gefiel war, dass der Bau ganz ohne Maschinen über die Bühne ging. Die „mittelalterliche“ Baustelle war für Besucher geöffnet. In den ersten Jahren hatte es Zuschüsse von der EU, aus Paris und der Region in Burgund gegeben. Doch inzwischen finanzierte sich das Projekt alleine aus Eintrittsgeldern und Spenden und hatte den kleinen Ort im Westen von Burgund europaweit bekannt gemacht.

Die Archäologie hat für viele immer noch den Hauch des Abenteuerlichen, verbunden mit Schatzsuche und vielleicht auch Reichtum – man denke an Howard Carter (den Entdecker des Tutanchamun-Grabes) oder profaner an die „Indiana Jones“-Filmreihe. Tatsächlich gab es in den vergangenen Jahren auch in Deutschland spektakuläre Funde: Relikte eines Kampfes zwischen römischen Truppen und Germanen am Harzhorn (Niedersachsen) oder ein Teil des Wettiner-Schatzes nahe des Schlosses Moritzburg bei Dresden. Doch dies sind Ausnahmen im Alltag des Archäologen, der mit fundierter Wissenschaft und auch physikalischen Methoden zu tun hat.

Nach Ende des Filmberichts beschäftigte Geurten eine Idee. So etwas wollte er auch machen! Aber eines war ihm von Anfang an klar, es sollte keine zweite Burg geben, sondern den Bau des weltberühmten Klosterplanes von St. Gallen. Dieser Plan wurde Anfang des 9. Jahrhunderts von Mönchen auf der Insel Reichenau gezeichnet. Gebaut werden sollte der Plan von den Mönchen im nahen St. Gallen, die einen Umbau ihres bestehenden Klosters planten. Doch der heute weltberühmte Plan wurde dort nur in Ansätzen baulich umgesetzt. Geurten kannte die Zeit des 9. Jahrhunderts recht gut. War seine Heimatstadt Aachen doch in dieser Zeit einige Jahre die Hauptstadt des fränkischen Reiches unter Karl dem Großen gewesen. Doch zeigte sich schnell, dass es für das 9. Jahrhundert nicht viele schriftliche Quellen gab. Doch das schreckte Geurten nicht ab und er gründete einen kleinen Verein, der die schwierige Arbeit aufnahm. Als besonders knifflig erwies es sich, einen geeigneten Bauplatz zu finden. Von der Eifel ging es 32

bei der Baustellensuche über den Westerwald bis in die Nähe des Bodensees. 40 Jahre sollte die Bauzeit dauern, wie in Burgund sollten keine Maschinen benutzt und die Baumaterialien vor Ort gewonnen werden. Schließlich wurde Bert M. Geurten in der Nähe des Bodensees fündig. Den tatkräftigen Bürgermeister der Stadt Meßkirch, Arne Zwick, beeindruckte die Idee. Eine Fahrt zu dem Bauprojekt im Burgund überzeugte auch den Stadtrat. Seit dem 22. Juni 2013 ist die „frühmittelalterliche“ Baustelle nun in Betrieb. Zahlreiche Medien haben über den „Campus-Galli“ berichtet und haben Meßkirch weiter bekannt gemacht. Eine kleine Anekdote zum Schluss. Vor mehr als zwei Jahren rief Geurten ein Dokumentarfilmer aus Bayern an. Er erzählte Geurten, dass er das Projekt in Meßkirch von Anfang an filmisch begleiten wolle. Er habe mit solchen Filmen Erfahrung, da er auch bereits für „arte“ über ein vergleichbares Bauprojekt in Burgund einen Film gedreht hätte. Geurten unterbrach den Mann lachend. „Lieber Herr Kungel. Nur weil ich Ihren Film über die Burg in Burgund gesehen habe, bin ich auf die Idee gekommen, den Klosterplan von St. Gallen zum ersten Mal in seiner Geschichte zu bauen!“

Die Begehung Nach dem Pflügen von Äckern oder Feldern kann eine Begehung derselben archäologische Funde ergeben. Diese müssen dann auch genau kartiert werden. Auch Zufallsfunde sind auf diese Weise oft aufgetaucht, so dass dann eine Grabung veranlasst wurde. Luftbildarchäologie Gebäudereste wie Gräben oder auch Mauerreste, die sich im Boden befinden, verursachen unterschiedliche Bewuchsmerkmale. Aus einer Höhe von 200 bis 300 m sind diese als Strukturen oft als Linien erkennbar. Am Computer lassen sich diese dann in Gebäudegrundrisse ergänzen und umzeichnen. Geomagnetik Das Material archäologischer Objekte besitzt eine unterschiedliche Magnetisierung, die Störungen im Magnetfeld verursacht. Mit Hilfe eines Messgeräts, mit dem ein Gelände abgelaufen wird, können diese Störungen als Strukturen sichtbar gemacht werden.

Bodenradar Von einer Sendeantenne werden hochfrequente elektromagnetische Wellen in den Boden abgestrahlt. Baustrukuren im Boden reflektieren diese Wellen, welche eine Empfangsantenne aufzeichnet. Per Computer kann somit das Ergebnis dreidimensional dargestellt werden. Werden die Ergebnisse bzw. Funde als bedeutsam genug befunden, so bleibt als letzte Methode die Grabung. Durch sie erhoffen sich die Archäologen eine zeitliche Einordnung und auch Bestätigung der Funde bzw. Ergebnisse der oben genannten Methoden. Grabungsschnitte liefern Erkenntnisse aus dem Verlauf von Bodenschichten, weitere Funde können zu weiteren Ergebnissen und Datierungen führen. Funde und Befunde müssen dabei genauestens kartiert und mit Fotos, Zeichnungen und Beschreibungen dokumentiert werden. Und Ennetach? Erste Funde, wie z.B. Münzen und Scherben, fand man schon im 19. Jh., 1888 und 1949 folgten Grabungen. Doch erst in den 1990er Jahren wurde der Ennetacher Berg intensiver begangen und Luftbildaufnahmen im Auftrag des Landesdenkmalamtes gemacht. Geophysikalische Messungen führten schließlich zu Grabungskampagnen von 1998 bis 2005. Die Erkenntnisse daraus und die Funde bestätigten, was schon lange vermutet wurde: auf dem Ennetacher Berg lag einst ein römisches Kastell. Die Funde im Römermuseum Mengen-Ennetach Nahezu alle Objekte, die heute in den Vitrinen des Römermuseums zu sehen sind, stammen aus Ennetach selbst. Diese Funde tragen dazu bei, das Leben der rätischen Provinzbevölkerung und der römischen Soldaten den Besuchern nahe zu bringen. Für sie erzählen die Funde in den Vitrinen Geschichte(n). 33


Wieland-Museum Biberach

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vom Bodensee und aus Oberschwaben

Bei kaum einem anderen Dichter spürt man die poetische Kraft der Liebe so sehr wie bei Christoph Martin Wieland (1733 – 1813). In seinen Augen ist sie „der beste und wohltätigste unter allen unseren Trieben“ und spornt ihn zu schriftstellerischen Leistungen an. 1750 lernt er bei einem kurzen Aufenthalt in Biberach seine erste große Liebe Sophie Gutermann (später Sophie von La Roche) kennen. Die beiden verlieben sich, fühlen sich seelenverwandt und verloben sich schließlich am Biberacher Lindele. Durch Sophie inspiriert widmet sich Christoph Martin vermehrt der Schriftstellerei. Er schreibt „O! Mein Freund! ich liebte damals einen Engel. […] Die Liebe entwickelte ein System in mir, und die Liebe begeisterte mich, es poetisch vorzutragen.“ Allerdings weiß der Dichter: „Das Glück und die Liebe haben oft wunderliche Launen.“ Und so scheitert die Beziehung der beiden aufgrund der weiten Entfernung, denn Wieland geht für eine Schriftstellerlehre in die Schweiz. Die richtige Frau scheint er dort nicht zu finden. „Ich habe bis jetzt nur wenig Weiber gesehen, aber an allen vermisse ich etwas. Die eine ist zu dumm, die andere zu gelehrt, die eine hat zu wenig Geist, die andere zu viel Launen und Grillen; dieser fehlt’s am Äußern, jene gefällt nur, wenn sie schweigt“, schreibt er. Trotzdem verlobt er sich mit der äußert gelehrten Julie Bondeli in Bern, verlässt sie jedoch ohne sich zu verabschieden und geht zurück nach Biberach. Dort verliebt sich Wieland leidenschaftlich in die Sängerin Christine „Bibi“ Hogel. Nahezu gleichzeitig wird er zu einem erotischen Schriftsteller. Seine „Comischen Erzählungen“ schildern Liebesabenteuer aus der

Welt der antiken Götter. Wielands eigenes Liebesabenteuer mit Bibi endet jedoch tragisch, da Bibi nicht seinem Stand entspricht und sie nicht wie er evangelisch, sondern katholisch ist. Das gemeinsame Kind verstirbt noch in den ersten Monaten. Wieland setzt nun auf eine Vernunftehe mit Anna Dorothea von Hillenbrand. Wenige Tage nach der Trauung schreibt Wieland nüchtern an einen Freund: „Ich habe ein Weib genommen, oder eigentlicher zu reden, ein Weibchen, denn es ist ein kleines, wiewohl in meinen Augen ganz artiges Geschöpf, das ich mir, ich weiß selbst nicht recht wie, von meinen Eltern und guten Freunden habe beilegen lassen.“ Allerdings entwickelt sich aus dieser Vernunftehe eine große Liebe. Nun ist es wieder die Liebe, die „überall athmet, wirkt und webt, und alles bildet, alles belebt.“ Wieland lebte 36 Jahre in glücklicher Ehe und hatte 14 Kinder mit seiner Frau. Er bekannte: „In allen meinen Liebesaventüren war viel Illusion, und reine Glückseligkeit kenne ich erst seit […] der Epoche meiner Verheiratung.“ Seine Frau, seine Kinder und das Schreiben stellen den Kernpunkt seines Lebens dar und er freute sich über seine Produktivität im doppelten Sinne: „Kinder und Bücher zugleich machen, ist zu toll – nicht wahr? […] also fahren wir in Gottes Namen immer fort, Beides zu machen, so lang’s Zeug hält, und wir Freude daran haben.“ Die Liebe und die Poesie vereinen sich im Leben und Werk Wielands und wiederholen sich symbolisch in den Eheringen Christoph Martins und Anna Dorotheas, die im Wieland-Museum in Biberach zu bewundern sind.

01 Liebe führt zur Poesie: Blick in den „Frauenraum“ mit Wielands Eheringen und Liebesbriefe im WielandMuseum 02 Die Eheringe des Ehepaars Wielands

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Schlossmuseum Aulendorf

Museum Kloster Schussenried

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Großes Bild Ruhmkorff´scher Funkeninduktor mit Chromsäure-Element und Geißler´schen Röhren, Bing, Nürnberg um 1900 01 Zwillingsdampfmaschine mit oszillierenden Zylindern, Carette, Nürnberg, um 1905 02 Metall-Baukasten mit Uhrwerk- und Dampfmotor, Märklin, Göppingen um 1925

Spielzeugmuseum Schloss Aulendorf – Technisches Spielzeug Fromme Details, eindrucksvolle Pracht Kloster Schussenried und sein Museum Die monumentalen Zeugnisse der Macht und Pracht eines großen Klosters – die sind es gar nicht immer, die den stärksten Eindruck hinterlassen. Was man mitnimmt von einem Besuch, die bleibenden Erinnerungen, die starken Bilder: Das sind oft die anrührenden Kleinigkeiten, die ihre ganz besondere Geschichte erzählen.

Marientod aus der Wallfahrtskapelle an der Staig in Hohentengen bei Bad Saulgau Oberschwaben, um 1780 Landesmuseum Württemberg Stuttgart

Das Museum Kloster Schussenried ist voll davon! Eines der Hauptthemen in diesem erst 2010 eröffneten Komplex barocker Räume ist die Volksfrömmigkeit. Hier lässt sich spüren, wie stark das Leben im Oberschwäbischen etwa von der Marienverehrung geprägt war. Vom großen Kloster Schussenried aus wurde die Wallfahrtskirche im nahen Steinhausen gegründet, Anlass war ein wundertätiges Marienbild. Die berühmte Barockkirche gab ein Abt von Schussenried im 18. Jahrhundert in Auftrag. Die Wallfahrt ins nahe Steinhausen war ein Besuchermagnet. Und der prachtvolle Kirchenbau zog noch mehr fromme Besucher an, die auch dem Kloster zugutekamen. Im Schussenrieder Museum sieht man eindrucksvolle Zeugnisse dieser populären Marienverehrung. Sie lassen die Geschichte und Tradition einer ganzen Region besser verstehen. Ein außergewöhnliches Stück im Museum ist der „Marientod“, eine Geschichte, die heutzutage nur wenigen noch vertraut ist. Maria liegt auf dem Sterbebett inmitten der zwölf Apostel, die lebhaft klagen. Verblüffend ist die Umgebung: Die fromme Erzählung spielt in einer barocken Stube mit geblümten Tapeten und in einem geschnitzten Bett – ein gutbürgerliches Zimmer des 18.

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Jahrhunderts. So fiel es damals leicht, sich andächtig mit dem Gefühl zu identifizieren, das die Apostel mit ihren bewegten Gesten zeigen! Bei aller dramatischen Größe hat das gute Stück das Format einer Puppenstube. Obendrein sind „Puppenstube“ und Figuren, ganz nach dem barocken Geschmack des 18. Jahrhunderts, leuchtend bunt – wieder. Dass die emotionale Darstellung auch bei heutigen Besucherinnen und Besuchern wieder so dramatisch ankommt wie vor 250 Jahren – das ist das Verdienst der Restauratoren. Denn das kleinteilige Andachtsbild war, wie viele andere Kunstwerke auch, nach dem Ende des Barock dem späteren Zeitgeschmack angepasst worden. Die Figuren erhielten einen eher düsteren Anstrich mit Ölfarben. Dass die dumpfe Stimmung bald schon nicht mehr gefiel, darauf deutet hin, dass die Restauratoren bei ihrer Untersuchung Arbeitsspuren fanden: Jemand hatte schon vor ihnen versucht, die oberste Farbschicht abzunehmen. Und hatte, nach wenigen Versuchen, wieder aufgegeben. Denn der Aufwand war riesig: Dreizehn kleinteilig geschnitzte und bemalte Figürchen mussten von der Ölfarbenschicht befreit werden. Überwiegend war das Handarbeit unter dem Mikroskop mit feinstem Werkzeug und vorsichtig dosiertem Lösungsmittel – bei der Maria Figur und den zwölf Jüngern, aber auch an den Wänden und dem Mobiliar der „Puppenstube“. Der Aufwand hat sich gelohnt! Was heute wieder im Klostermuseum von Schussenried zu sehen ist, überrascht, und bleibt ein leidenschaftliches Stück barocker Frömmigkeit.

In den ehemaligen Bibliotheksräumen im Erdgeschoss des Aulendorfer Schlosses befindet sich die unter anderem die Ausstellung „Altes Spielzeug“, zusammengestellt aus den wichtigsten und schönsten Beständen des Landesmuseums Württemberg. Gezeigt werden Exponate vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart: eine umfangreiche Sammlung wunderschöner Puppenhäuser und Puppen, Puppenküchen, Holz- und Blechspielzeug, Eisenbahnen. Die technische Entwicklung erkennt man an Lehrspielzeug wie Bau- und Experimentierkästen, Dampfmaschinen und optischen, akustischen und elektrotechnischen Apparaten. Die in unserem Museum zusammengetragenen Stücke bilden einen winzigen Ausschnitt aus der seit etwa 1880 industriell gefertigten, nahezu unüberschaubaren Menge von technischem Spielzeug lehrhaften Charakters. Vom Spielzeug zum Lehrmittel In den wenigen Jahrzehnten zwischen 1871 und 1914, den sogenannten Gründerjahren, erlebten Naturwissenschaften und Technik in Deutschland einen stürmischen Aufschwung. Eine bis dahin gänzlich unbekannte Begeisterung für die Technik breitete sich im ganzen Volk aus, man sah in ihr den Garanten für Fortschritt und nationale Größe. Durch die rasante Industrialisierung stieg der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften. Daher galt es, in möglichst vielen jungen Menschen das latent vorhandene Interesse für Technik und Naturwissenschaften zu wecken und ihre beruflichen Pläne entsprechend zu beeinflussen und zu lenken. Dies war u.a. durch eine entsprechende Wahl des Spielzeugs zu erreichen. Mit dessen Hilfe, schrieb Mas Schefold 1928,

sollte das Kind durch das Spiel sein Streben befriedigen, Erfahrungen und körperliche Tüchtigkeit gewinnen und Charakter- und Geistesanlagen entwickeln. Von einem bestimmten Alter an sollten Kinder nicht mehr „zweckfrei“ spielen, sondern spielend lernen. Dementsprechend hatten sich geeignete Spielwaren durch einen bedeutenden geistigen Gehalt auszuzeichnen, wodurch sie zu einem wertvollen Belehrungsmittel erhoben wurden. Zum beliebtesten und am weitesten verbreiteten Spielzeug mit dem Anspruch, auch technisches Lehrmittel zu sein, gehört die Dampfmaschine. Mit ihr lässt sich „wertfrei“ spielen, sie ermöglicht aber auch das Studium aller möglichen physikalischen Phänomene. Die Erfindung und Nutzbarmachung der Dampfmaschine war Voraussetzung für den zuerst in Europa, allen voran in England einsetzenden Prozess der Industriealisierung, der das Leben der Menschen so nachhaltig beeinflusst hat, im positiven wie negativen Sinne. Die Dampfmaschine ist die beherrschende „Kraftmaschine“ des 19. Jahrhunderts, sie wurde zum Symbol des Fortschritts. Erst nach der Jahrhundertmitte beginnen verschiedene Firmen in Nürnberg und in Württemberg mit der Fabrikation von Dampfspielzeug. Zu den Pionieren gehörte Ernst Plank. Übrigens zählte u.a. Plank auch zu den wichtigsten Erzeuger physikalischen Lehrspielzeugs aus den Bereichen Mechanik, Optik, Akustik und Elektrizitätslehre. Auszug aus dem Museumskatalog „Alte Spielsachen“, Schlossmuseum Aulendorf

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Museum Humpis-Quartier Ravensburg

Erwin Hymer Museum Bad Waldsee

Mit dem Hippie-Bus nach Indien und zurück

01 „Travel is passport for peace“ – unter diesem Motto fand Jürgen Schultz bei seinen ausgedehnten Reisen Freunde auf der ganzen Welt. 02 Die Indien Route, die den Spuren des legendären Hippie-Trails folgt, ist einer von acht spannenden Routenabschnitten durch das Erwin Hymer Museum. 03 Bei den exotischen Fahrzeugen aus aller Welt kommen nicht nur Technikinteressierte ins Staunen – das Erwin Hymer Museum ist ein Ausflugsziel für die ganze Familie.

Im Erwin Hymer Museum in Bad Waldsee kann man nicht nur auf einer Traumstraße die Sehnsuchtsorte der Welt bereisen, sondern vor allem Kultur- und Technikgeschichte rund um das Thema mobiles Reisen hautnah erleben. Das verdeutlicht eindrucksvoll auch ein neues Exponat, das ab Mai 2014 die Ausstellung bereichern wird: Ein Volkswagen T1 aus dem Jahr 1956. Dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen VW-Bus handelt, wird schon auf den ersten Blick klar: Kein auf Hochglanz polierter Lack, kein funkelnder Chromzierrat, dafür aber ein mit allerhand Gegenständen übersäter Gepäckträger, Reisesouveniers aus aller Welt und jede Menge Spuren der Zeit. Gerade diese machen das Besondere an dem T1 aus, der niemals restauriert, dafür aber immer irgendwie, meist mit einfachsten Mitteln, am Leben gehalten und so über die Jahre gerettet wurde. Angefangen hatte das Autoleben des Transporters eher unspektakulär: Im Dienste einer deutschen Behörde verrichtete er einige Jahre brav seinen Dienst. Als der T1 dann aus dem Staatsdienst ausgemustert wurde, erfolgte durch den Zweitbesitzer der Umbau zum Campingmobil, was die Weichen für die zukünftige Verwendung stellen sollte. Richtig spannend wurde es aber erst, nachdem der Rentner seinen Bulli an Jürgen Schultz aus Memmingen verkauft hatte. Beide waren sich eher zufällig auf einer Landstraße begegnet, wo Jürgen Schultz kurzentschlossen per Handzeichen sein Kaufinteresse bekundete und man sich schließlich handelseinig wurde. Jürgen Schultz war und ist Hippie mit Leib und Seele. Nach diversen Reisen, u.a. mit dem VW Käfer nach Indien, hat ihn ein Reisefieber gepackt, das ihn bis heute nicht mehr losgelassen hat. So brach er auch 1977, zusammen mit seinem Bruder Bruno, zu einer weiteren Fahrt über Afghanistan und Pakistan in Richtung Indien

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auf. Selbstverständlich wollten sie auch nach Goa, dem Mekka aller Hippies. Hier verweilten sie rund drei Monate. Neben einer Rundreise durch Indien standen außerdem die Länder Sri Lanka und Nepal auf dem Reiseplan. Finanziert wurde die Fahrt von den sogenannten Petrolpayers, Hippies, die ohne eigenes Fahrzeug unterwegs waren und gegen Beteiligung an den Fahrtkosten mitgenommen wurden. Jürgen Schultz hingegen bezeichnet sich noch heute gerne als „Ober-Hippie“, einen Status, den er nach eigener Aussage einzig und allein dem T1 zu verdanken hatte. Aber nicht nur viele Hippies beneideten ihn um seinen Bulli. Auch der Polizeichef von Ceylon war angetan und bot sogar seine Tochter im Tausch gegen das Fahrzeug an. Jürgen Schultz aber blieb eisern und dem T1, trotz zahlreicher weiterer Angebote, in den folgenden Jahren treu. Die letzte gemeinsame Fahrt ging im Jahr 2000 nochmals Richtung Süd-Osten, diesmal aber „nur“ bis nach Afghanistan. Nach der Rückkehr wurde der T1, so wie er war, erst einmal eingemottet. Jürgen Schultz träumte in Gedanken bereits von der nächsten großen Fahrt, die dann aber leider durch einen Motorradunfall vereitelt wurde. Nachdem dann auch noch der jahrelange Unterstellplatz geräumt werden musste, war klar, dass mit dem Bulli etwas geschehen musste. Ein Verkauf kam natürlich auch jetzt nicht in Frage! Mit dem Erwin Hymer Museum fand sich schließlich ein neues Zuhause nach Jürgen Schultzes Geschmack. Sowohl Fahrzeug als auch Eigentümer, der seinem Bulli oft und gerne einen Besuch abstattet, können hier von ihren zahlreichen Abenteuern in fremden Ländern und der Sehnsucht des Reisens berichten.

Mittelalter pur – intime Einblicke in das Leben der Familie Humpis Nach den Humpis ist heute eine Gaststätte, ein naturtrübes Bier, sind Straßen, Schulen und Schlösser sowie das Museum Humpis-Quartier benannt. Ihre regionale Bekanntheit verdankt die Familie Humpis ihrer Funktion als Mitbegründer und Regierer der Großen Ravensburger Handelsgesellschaft. Eines im Mittelalter als „Große Gesellschaft“ bekannten Handelsunternehmens mit Sitz in Ravensburg und getragen von rund 30 – 40 Teilhabern und Mitarbeitern aus den umliegenden Städten am Bodensee und im Allgäu. Kaufleute aus Konstanz, Buchhorn (heute Friedrichshafen), Lindau, Wangen, Isny, Markdorf und Pfullendorf waren an der Gesellschaft beteiligt, trugen zu ihrem Ansehen und Reichtum bei. Haupthandelsprodukt im Zeitraum von 1380 bis 1530 war die Leinwand, die von den Bodenseekaufleuten europaweit bis nach Spanien und auf den großen Märkten in Brügge und Antwerpen verkauft wurde. Der Rohstoff für das robuste Leintuch, aus dem Bettzeug und Kleidung hergestellt werden konnte, stammte ebenfalls aus der Region: Flachs, angebaut auf den Feldern des Allgäus und Oberschwabens. Neben riesigen Mengen an Leintuch kam später der Handel mit Luxusgütern aller Art hinzu: Safran, Pfeffer, Seidentuche und Südfrüchte.

dioguide-Geschichten und Führungen lebt er bis heute fort. In der Laube erzählt er voll Stolz von seinen Vorfahren, von denen die meisten auch Fernhandelskaufleute, Ratsherren und Bürgermeister in Ravensburg gewesen waren. In seiner noblen Wohnstube erzählt er vom Alltag eines reichen Kaufmanns des Mittelalters, wie ihn die Sorge um das eigene Seelenheil umtreibt, wie gegessen, gefeiert und gelebt wurde. In dem nur spärlich beleuchteten Raum wird das Mittelalter lebendig, der noble Erker, Fragmente eines Ofens, eines feinen Trinkglases, ein Spiel-Würfel und eine Gebetskette veranschaulichen die mittelalterliche Lebenswelt. Dies ist nur der Anfang einer Entdeckungsreise durch das mittelalterliche Quartier. Der ehemalige Weinkeller der Humpis, die weitläufigen Dachböden, die rückwärtigen Gebäude, in denen Mägde, Knechte und Familienmitglieder gewohnt haben und die über Laubengänge zu erreichen sind, all dies hält das größte und besterhaltene Wohnquartier einer Kaufmannsfamilie in ganz Süddeutschland für die Besucher bereit.

01 Orignial erhaltener mittelalterlicher Raum von 1435 02 Wappenscheibe von Hans Humpis mit drei springenden Hunden aus dem Ravensburger Rathaus

In der Ravensburger Marktstraße hat sich wie durch ein Wunder das Wohnquartier der Kaufmannsfamilie Humpis und ihrer Verwandten, der Neidegg, erhalten. Insgesamt sind es sieben Gebäude, die zwischen 1435 und 1508 errichtet worden sind und sich um einen Innenhof gruppieren. Seit 2009 sind die Wohnhäuser Museum, kann jeder Besucher intime Einblicke in die Wohn- und Schlafräume der Humpis nehmen. Bezugsperson für die Besucher des Mittelalters ist Hans Humpis, ein Regierer der Handelsgesellschaft, der von 1430 bis 1512 in den Räumen des Quartiers gelebt hat und die Besucher auf Schritt und Tritt begleitet. In Au39


Kunstmuseum Ravensburg

Museum Ravensburger

Alexej von Jawlensky Spanisches Mädchen, 1912 Leihgabe Gudrun Selinka, Ravensburg

Von New York nach Ravensburg Das Spanische Mädchen – ein Highlight der Sammlung Selinka Ein Schrank voller Geschichte(n) – mit Otto Maiers Ideen fing alles an 01 Otto Maiers Schrank im Gründerzimmer 02 Schachtelhöhle 03 memory® Wolke

Über ein halbes Jahrhundert war er verschollen, erst am Vorabend des 100-jährigen Verlagsjubiläums 1983 entdeckten ihn seine Enkel wieder: Der Arbeitsschrank des Gründers von Ravensburger belegt eindrucksvoll, wie Otto Maier den Grundstein für den heute weltweit bekannten Spiele- und Buchverlag mit der blauen Ecke legte. Das Museum Ravensburger öffnet den sagenumwobenen Schrank für seine Besucher: Im Erdgeschoss der über 1.000 Quadratmeter großen Dauerausstellung führt der Rundgang die Besucher an den Schreibtisch des Firmengründers und zeigt seinen Arbeitsschrank. Ein paar Schubladen aufgezogen, in den Mappen geblättert, gelesen – und Spannendes zutage gefördert: Die säuberlich gestapelten Papiere und Mappen, die Zeitungsartikel, Sprüche und Tabellen an den Innenseiten der Türen erzählen viel vom Denken und Arbeiten Otto Maiers. Eines zeigt der Schrank auf den ersten Blick: wie systematisch Otto Maier arbeitete. Wie gut er organisiert war. Programmthemen, Produktsparten, Adressenlisten von Künstlern, Ideen für neue Projekte, Finanzielles, Konkurrenzbeobachtung. Hier wurde systematisch gesammelt, sortiert und bewertet. Sehr systematisch ging auch die Entwicklung eines neuen Projekts vonstatten. Es wurde gewissenhaft recherchiert, kalkuliert und immer wieder geprüft. Es gab akribische Organisationspläne, in denen alles Wichtige vermerkt war – vom Inhalt über die technische Umsetzung bis zum finanziellen Aufwand.

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Er lebte nach einem strikten Arbeitsethos mit Werten wie Fleiß und Gewissenhaftigkeit, Disziplin und Sparsamkeit. Nach diesen Werten war auch das erzieherische Programm des Verlags ausgerichtet. So heißt es zum Beispiel im Verlagsprogramm von 1912/13 zur Buchreihe „Selbsthilfe und Selbsterziehung“, sie habe den Zweck, „denkenden, strebsamen Menschen, jungen und älteren, Fingerzeige und Anregungen zu geben, sie auf Schwierigkeiten und Gefahren aufmerksam zu machen“. Oder: „Fleiß, Ausdauer und Treue sind die Eigenschaften, die ein Mensch in sich ausbilden muss, wenn er etwas Rechtes werden will.“ Ein weiteres Verlagsprinzip gründet in der Frage nach dem „Wie“ des Lernens: durch Tun. Eine neue Pädagogik, die im 19. Jahrhundert aufkam, insbesondere die Ideen Friedrich Fröbels (1782 – 1852), prägten Otto Maiers verlegerische Ziele stark. Fröbel folgte einem umfassenden Bildungsbegriff und erkannte die Bedeutung des Spiels beim Bemühen der Kinder, das Wesen der Natur und der Welt zu begreifen. Er gründete alles Wissen auf Tun. „Diese Spiele“, heißt es in Anzeigen und Prospekten von damals, „vereinigen aufs Glücklichste Ernst und Scherz, Unterhaltung und Belehrung. Sie sind nach pädagogischen Grundsätzen ausgearbeitet und dem jugendlichen Gemüt und Verständnis trefflich angepasst.“ Manche Unternehmen geraten eben ganz nach ihrem Gründer und seinen persönlichen Überzeugungen: Unterhaltung und Bildung zu verbinden ist noch heute einer der Verlagsgrundsätze von Ravensburger.

Im März 2013 eröffnete das Kunstmuseum Ravensburg. Die Eröffnungsausstellung Appassionata präsentierte in einer das ganze Museum bespielenden Präsentation die Highlights der Sammlung Peter und Gudrun Selinka, die das Fundament der Ausstellungstätigkeit des Hauses bildet. Die Kollektion, die der ehemalige Werbeberater Peter Selinka (1924 – 2006) zusammen mit seiner Frau innerhalb von vier Jahrzehnten zusammengetragen hat, ist eine der hochklassigen Privatsammlungen in Süddeutschland. Vom Profil her folgt die Sammlung dem roten Faden einer expressiv-gestischen Tradition durch das 20. Jahrhundert. Die Sammlung umfasst rund 230 Arbeiten aus dem Bereich des deutschen Expressionismus sowie die Gruppen COBRA und SPUR. In der Eröffnungsausstellung zog ein einzigartiges Gemälde die Aufmerksamkeit in besonderem Maße auf sich: Das Spanische Mädchen (1912) von Alexej von Jawlensky in leuchtenden Farben gemalt, begeisterte das Publikum. Den gebürtigen Russen Alexej von Jawlensky nannte man den russischen Fauve, weil er bereits zu Beginn seiner Laufbahn um 1905 von der französischen Künstlergruppe Les Fauves (Die Wilden) sowie von der Malerei Van Goghs inspiriert wurde. Angeregt durch diese Vorbilder verfolgte Jawlensky die Befreiung der Farbe von der Darstellung der Wirklichkeit. Auf seiner künstlerischen Suche begegnete er 1909 Wassily Kandinsky in München. Prägend für das Spanische Mädchen war auch Henri Matisse, den Jawlensky 1911 in Paris traf. Der Einfluss von Matisse zeigt sich vor allem in der dunklen Formkonturierung der Gesichtszüge des Spanischen Mädchens. Dem Künstler lag es nicht daran, ein Porträt anzufertigen, sondern die Facetten der

Sinnlichkeit, sowohl der Farbe als auch des Menschen an sich hervorzuheben. „(…) Menschliche Gesichter“, so Jawlensky, „sind für mich nur Hinweise, um in ihnen etwas anderes zu sehen: das Leben der Farbe erfaßt von einem Leidenschaftlichen, einem Verliebten.“ Mit Leidenschaft wurde das Bild nicht nur gemalt, sondern auch wahrgenommen. Noch zu Lebzeiten erzählte der Sammler Peter Selinka gerne die Anekdote vom Erwerb des Bildes. Das museale Werk stammt nämlich aus dem Besitz des Amerikaners Nelson Rockefeller. Dem Banker und späteren Vizepräsidenten der USA hatte das Spanische Mädchen so sehr gefallen, dass seine Gattin auf das Bild eifersüchtig wurde und Rockefeller es verkaufen musste. Peter Selinka hat es von Rockefeller über den Galeristen Leonard Hutten in New York erworben und in Raten erstanden. So kam es 1973 nach Ravensburg.

01 Kunstmuseum Ravensburg Foto: Roland Halbe 02 Stephan Balkenhol Ringer, 2013 Courtesy: Stephan Balkenhol und Johnen Galerie, Berlin Foto: Gunter Lepkowski

In Ravensburg begeistert und fasziniert das heute über 100 Jahre alte Spanische Mädchen die Besucherinnen und Besucher wie ehemals die Sammler. In diesem Sommer ist das Gemälde erneut in Selinka Classics 03 zu sehen. Die Neupräsentation ausgewählter Werke aus der Sammlung Selinka steht ab dem 12. April 2014 ganz im Zeichen der menschlichen Figur. Diese rückte insbesondere für die Expressionisten und ihre Nachfolger ins Zentrum ihres Schaffens. Dass die Figur auch für zeitgenössische Künstler noch ein spannendes Thema ist, zeigt die parallel laufende Sonderausstellung Stephan Balkenhol.

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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen

Schatzsuche mit dem Floss Ein kleiner Junge findet Anfang der 1870er Jahre im Bodensee vor Unteruhldingen eine Lanzenspitze aus Bronze – der Anfang einer außergewöhnlichen Sammlung. Georg Sulger (1867 – 1939) war der Sohn eines Schiffsbesitzers und Kleinbauern aus Unteruhldingen am Bodensee. Die Familie kam mit Müh und Not über die Runden. Auch der kleine Georg musste kräftig mitarbeiten. Zu seinen Aufgaben gehörte es, das Brennholz aus dem Holzschuppen zu holen. Aber bei Hochwasser war der Weg dorthin abgeschnitten. So paddelte Georg in einem Holzbottich zum Schuppen. Nach diesen ersten Erfahrungen auf dem Wasser durfte er schon bald mit einem Kahn zu den großen Lastschiffen übersetzen, die etwa 200 Meter vor dem Ort festmachten, bevor Unteruhldingen einen Hafen hatte. Unzählige Male überquerte er dabei das Pfahlfeld vor seinem Elternhaus. Von seinem Vater erfuhr er, dass dort die Reste Jahrtausende alter Dörfer liegen und „scho no allerhand Sacha vu dena Leit zwische dena Pfähl und im Seegrund dina“, Pfeile, Steinbeile, Feuerstein, „jo sogar Säbl, Lanza, Meassara und no viel andri Sacha, au Schüßla“. 01 Die Sammlung Sulger um 1927, Foto: Archiv Pfahlbaumuseum 02 Die neue Ausstellung „Das Erbe der Pfahlbauer“, Foto: Pfahlbaumuseum/F. Müller

Er musste unbedingt etwas von den Schätzen dieser Menschen finden. Doch er hatte kein eigenes Boot und die Transportkähne waren zu groß und schwerfällig. Er zimmerte sich ein wackliges Floß zurecht und fuhr an einem schönen Sonntagnachmittag hinaus. Dabei fühlte er sich wie „Noah, der seine Arche auch selbst gezimmert haben soll.“ Georg war noch keine zehn Jahre alt und hatte natürlich keine Ahnung von Steinzeit, Bronzezeit oder Archäologie. Meter um Meter suchte er den Seegrund ab – vergebens. „Kreuz und quer mit meinem Floß umherfahrend, verlor ich alle Hoffnung. Doch auf einmal schimmerte und blitzte etwas aus den Pfahlstumpen hervor, allem

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Anschein nach ein Ringlein… Es lag so nett und glänzend im Seegrunde; das war das Mitnehmen schließlich doch wert.“ Bald stellte sich heraus: Es war eine Lanzenspitze aus Bronze, sie steckte komplett im Boden, nur das Ende der Tülle schaute hervor und sah von oben wie ein Ring aus. Georg Sulgers erster Fund war ein Original, etwa 3000 Jahre alt. Er durfte das Stück nicht behalten. Sein Vater verkaufte es – was damals durchaus üblich war – für 30 Mark. Viel zu wenig, fand Georg „in Anbetracht des ausnahmsweise schönen Stücks“. Doch immerhin bekam er für den Erlös sein erstes eigenes Boot. Die Bronzelanze war der Anfang eines ungewöhnlichen Lebenswegs. Der Bauernsohn und spätere Fischer und Bürgermeister verbrachte nun jede freie Minute an den Fundstellen. Er wurde schnell ein in Fachkreisen respektierter Experte für die frühe Geschichte des Bodensees. In seinem Geburtshaus in der Unteruhldinger Fischergasse richtete er ein kleines Museum ein. Über 1000 Funde Sulgers hat seine Familie dem Pfahlbaumuseum als Dauerleihgabe überlassen. Sie bildet bis heute den Grundstock einer Sammlung, die inzwischen über 300.000 Stücke umfasst. Die aktuelle Ausstellung „Das Erbe der Pfahlbauer“ zeigt die ganze Vielfalt einer versunkenen Kultur nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Im ARCHAEORAMA tauchen die Besucher mithilfe modernster medialer Techniken in eine virtuelle Unterwasserwelt ein und erleben die Faszination „Weltkulturerbe Pfahlbauten“. Und immer noch staunen sie über die Pfeile, Feuersteine „und no viel andri Sacha“, die Georg Sulger im See vor seinem Elternhaus gefunden hat.

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Leider ist nicht bekannt, wo seine goldfarbene Bronzelanze gelandet ist. 1. BODENSEE WHISKY DESTILLERIE

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Dornier Museum Friedrichshafen

Am 10. Juni 2013 hob ein Team des Royal Air Force Museum (RAF) eine noch gut erhaltene Dornier 17 Z2 aus dem 2. Weltkrieg aus den Goodwin Sands vor Ramsgate aus dem Ärmelkanal. Im Oktober 2013 war es soweit: Das Royal Air Force Museum in Cosford enthüllte das bis heute einzig erhaltene Flugzeug des Typs Do 17, welches symbolhaft für die Luftschlacht um England im 2. Weltkrieg steht. Gemeinsam mit der Airbus Group (damals EADS) unterstützte das Dornier Museum dieses Projekt mit Planund Bauunterlagen zu diesem Flugzeugtyp und erleichterte dadurch die Identifizierung und die Nachbildung verschiedener Baugruppen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Royal Air Force Museum soll im Laufe des Jahres 2014 dieser Teil der deutschen Geschichte seinen Platz im Dornier Museum Friedrichshafen finden. In Form einer augmented reality App für Smartphones wird das Flugzeug Do 17 Z und seine Geschichte im Hangar des Museums lebendig. Seien Sie gespannt.

Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges erhält Claude Dornier von Graf Zeppelin den Auftrag, Riesenflugboote zu bauen und zieht mit seiner Abteilung Do in die Baracke Seemoos in Friedrichshafen-Manzell.

„100 Jahre Dornier (1914 – 2014)“ Die Anfänge des Luftfahrtpioniers Claude Dornier

01 Die RS I war das erste von Claude Dornier gebaute Riesenflugboot. Es wurde bei einem Sturm auf dem Bodensee zerstört, sodass es nie zum Erstflug kam. 02 Die Grundsteinlegung des Unternehmens Dornier begann 1914 in der Baracke Seemoos in Friedrichshafen-Manzell.

Vor 100 Jahren erfolgte die Grundsteinlegung des Unternehmens Dornier, als der junge Ingenieur Claude Dornier bei der damaligen Luftschiffbau Zeppelin GmbH von seinem Förderer und Mentor Ferdinand Graf von Zeppelin die Abteilung „Do“ in den Räumen der Baracke Seemoos in Friedrichshafen am Bodensee erhielt. Aus der kleinen Abteilung „Do“ entwickelte sich später ein internationaler Forschungs- und Entwicklungskonzern, welcher nicht nur im Flugzeugbau, sondern auch in der Medizintechnik, der Erforschung des Weltraums sowie in weiteren Bereichen tätig war. Dieses Jubiläum nimmt das Dornier Museum Friedrichhafen zum Anlass und widmet diesem Ereignis einer Sonderausstellung sowie eine Vielzahl von Veranstaltungen. Kaum bekannt hingegen ist, dass das Gründungsjahr gleichzeitig das Schicksalsjahr 1914 ist und Claude Dorniers Unternehmung aus heutiger Sicht als Spin-off des 1. Weltkrieges verstanden werden kann. Claude Dornier kam am 14. Mai 1884 in Kempten als ältestes Kind von sieben Geschwistern zur Welt. Schon in jungen Jahren wird für seinen Bruder Marcel der Pioniergeist Claude Dorniers ersichtlich: „Alles Neue und Interessante floß mir durch ihn zu“1. Eigentlich möchte Claude Dornier Archi-

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tekt werden - doch sein Großvater rät ihm ab, weshalb sich Claude zu einem Ingenieursstudium entschließt. Während des Studiums beginnt für ihn eine Phase des finanziellen Druckes. Das Geschäft seines Vaters, ein Weinhandel, steht vor dem Aus, er kann Claude das Studium nicht weiter finanzieren. Claude Dornier weiß, dass seine Familie finanziell auf ihn angewiesen ist und schließt sein Studium in kürzester Zeit ab. 1907, im Alter von 23 Jahren, erhält er sein Diplom. Sogleich beginnt er, Bewerbungen zu schreiben – nicht nur für Stellen in Deutschland, sondern auch in Frankreich. Da sein Vater Franzose ist und seine Mutter Deutsche, ist er selbst französischer Staatsbürger. Schon während Claude Dornier auf Bewerbungssuche ist, entwirft er erstmals Flugapparate. Aus Friedrichshafen erreicht ihn eines Tages ein Brief der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, der, so Dornier selbst, „Licht in der Dunkelheit meines Daseins“ bedeutete2 . Das Schreiben hatte folgenden Inhalt: „Sehr geehrter Herr Diplomingenieur! Sie haben sich vor längerer Zeit um eine Anstellung beworben. Wir mußten Ihnen damals mitteilen, daß wir eine andere Wahl getroffen haben. Wir finden heute unter einer Anzahl früherer Bewerbungen auch Ihr damaliges Schreiben und fragen hiermit an, ob Sie noch Interesse daran hätten, unser Mitarbeiter zu werden. Zusagendenfalles bitten wir Ihrer Bewerbung eine Referenz beizufügen. Luftschiffbau Zeppelin G.m.b.H. gez. Freiherr von Soden.“ 3 Zu Freiherr von Soden entwickelt Dornier ein positives, enges Verhältnis. Von Soden nimmt Dornier mit zur Luftfahrtausstellung nach Paris, über deren Besuch Dornier später schrieb, dass er entscheidend gewesen sei für seine weitere Laufbahn. Bereits in den ersten Jahren seiner Anstellung bei seinem Mentor Ferdinand Graf von Zeppelin verbessert sich die Lebenssituation Claude Dorniers erheblich.

Die Do 17 Z 2 bei der Hebung aus dem Ärmelkanal durch das Royal Air Force Museum im Juni 2013. Foto: Royal Air Force Museum

Im August 1914 begann der 1. Weltkrieg, in dem sich Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen Seite und England, Frankreich und Russland - sowie ab 1917 die USA - gegenüberstanden. Aufgrund des Ausmaßes des Krieges wurde auch in Deutschland die Wirtschaft vollständig auf die Rüstung umgestellt. Der Krieg bewirkte einen Technologiesprung in der gerade entstehenden Luftfahrtindustrie und das Flugzeug entwickelte sich schnell von einem Instrument der Aufklärung zu Bomben- und Jagdflugzeugen. Für Claude Dornier ist, als gebürtiger Franzose, der 1. Weltkrieg, in dem sich Deutschland und Frankreich gegenüber standen, eine schwierige Zeit. 1913 hat er auf Drängen Graf Zeppelins die württembergische Staatsangehörigkeit beantragt und erhalten. Claude Dornier schreibt dazu in seinen Erinnerungen: „Mein Leben lang habe ich an der Zwiespältigkeit meiner Nationalität gelitten. […] In Deutschland begegnete ich als »ehemaliger Franzose« vielem Mißtrauen. Eine Ausnahme machte der alte Graf. Sein Vertrauen besaß ich in vollem Maße. Er hielt im Kriege, solange er lebte, seine schützende Hand über mich.“4 Marcel Dornier, der Bruder Claude Dorniers, war als französischer Staatsbürger während des 1. Weltkriegs im Allgäu interniert.5 Dennoch erhält gerade Claude Dornier den Auftrag von Graf Zeppelin, Riesenflugboote zu bauen und zieht im Dezember 1914 mit seinem ersten kleinen Stab von Mitarbeitern in eine kleine Holzbaracke nach Friedrichshafen-Manzell., die bis heute als Grundstein für das Unternehmen Dornier gilt.

Dornier, Marcel(1977): Paletten meiner Jugend. Erinnerungen eines Malers. Gesteighöfli, Urikon, S. 107. 2 Dornier, Claude (1966): Aus meiner Ingenieurlaufbahn. Zug, S. 44. 3 Dornier, C.: S. 43 f. 4 Dornier, C.: S. 68. 5 Dornier, M: S. 231 1

Fotos Dornier Museum Friedrichshafen (Airbus Group / Dornier GmbH)

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Zeppelin Museum Friedrichshafen

Alles neu im Zeppelin Museum Friedrichshafen Rundumerneuert präsentiert sich das Zeppelin Museum Friedrichshafen ab Sommer 2014. Mit seiner weltweit umfangreichsten Sammlung zur Zeppelinluftschifffahrt gewährt das Museum Einblicke in diese faszinierende Welt. Gemäß dem Konzept „Technik und Kunst“ wird in der Kunstabteilung aufgezeigt, wie eng diese beiden Bereiche miteinander verknüpft sind. Wechselausstellungen, Führungen,Vorträge und Filme runden die Kulturvermittlung ab. Héctor Zamora: Zeppelin-Schwärme

So etwas hätten die beiden Zeppelinexperten nie für möglich gehalten. Mit eigenen Worten beschreibt Bleibler seine Situation: „Ein Traum ist wahr geworden!“. Denn bislang besitzt das Zeppelin Museum Friedrichshafen nur eine Sitzbank und einige winzige verkohlte Überbleibsel des bis heute größten Passagierluftschiffes der Welt, das in nur 32 Sekunden vor den Augen der Weltöffentlichkeit fast vollständig verbrannt ist.

Das Unglück von Lakehurst – Ruderlagerarm (LZ 129 „Hindenburg“)

Luftfahrtsensation Zeppelin Museum Friedrichshafen erhielt Wrackteil der legendären „Hindenburg“ Mit glänzenden Augen steht Jürgen Bleibler, TechnikKurator im Zeppelin Museum Friedrichshafen, vor einer großen Kiste und packt vorsichtig einige Metallstücke aus, die für ihn wahre Luftfahrtreliquien darstellen. Stammt das besonders kunstvoll genietete Stück Aluminium etwa von LZ 129 „Hindenburg“?

Luxusliner der Lüfte

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Und tatsächlich! Gemeinsam mit Barbara Waibel, der Leiterin des Archivs der Luftschiffbau Zeppelin GmbH, konnte Bleibler das Wrackteil als ein Stück der „Hindenburg“ identifizieren und genau zuordnen: Es handelt sich um den mittleren Ruderlagerarm aus der Kielflosse des weltberühmten Zeppelins und ist das bislang größte Fundstück der „Hindenburg“.

Neben dem Wrackteil der „Hindenburg“ enthält die mannshohe Holzkiste aus Übersee ein Element aus einem Knotenpunkt von R 100, dem erfolgreichsten britischen Passagierluftschiff, sowie zwei weitere Teile der ZRS 4 Akron oder der ZRS 5 Macon – Starrluftschiffe, die in den 30ern in den USA als fliegende Flugzeugträger für die Navy gebaut worden sind. Über das fünfte Fundstück – eine Leiter aus Aluminium – rätseln Barbara Waibel und Jürgen Bleibler jedoch noch. Stammt sie aus der „Hindenburg“ oder ebenfalls aus den amerikanischen Luftschiffen? Wie kamen die Wrackteile ins Zeppelin Museum Friedrichshafen? Gefunden wurden die Luftfahrtreliquien bei Aufräumarbeiten in der großen Luftschiffhalle in Akron, Ohio. Dort arbeitet derzeit die US-amerikanische Flugzeugfirma Lockheed Martin. Die Mitarbeiter von Lockheed Martin machten sich trotz Kostendrucks sofort an die Arbeit, um die einzelnen Wrackteile zu sichten. Fotos der Funde wurden an Luftfahrtmuseen in den USA und an das Zeppelin Museum Friedrichshafen versandt, um

Mehr Informationen auf www.zeppelin-museum.de

die Stücke identifizieren zu können. Bei der Identifizierung konnten die Zeppelinexperten Waibel und Bleibler maßgebliche Hinweise liefern. Der gesamte Fund wurde gedrittelt. Ein Drittel kam ins „Smithsonian National Air and Space Museum“ in Washington und ein Drittel ist in Akron geblieben, wo es ebenfalls ein Luftschiffmuseum gibt. Ein weiteres Drittel war für das Zeppelin Museum Friedrichshafen bestimmt - auch als Dank für die Hilfe. Darunter befindet sich das einzige Fragment des LZ 129 „Hindenburg“. Nach längeren Verhandlungen konnten die Teile in Norfolk verschifft werden und reisten nach Bremen. In Deutschland angekommen, wurden die Raritäten vom Zoll verplombt und anschließend per LKW nach Friedrichshafen ins Depot des Zeppelin Museums transportiert. Dort durfte Jürgen Bleibler unter den wachsamen Augen einiger Zollbeamten die unschätzbar wertvolle Kiste öffnen. „Insgesamt haben wir fast ein Jahr gemailt, bis alles geklärt war“, erinnert sich Bleibler und lobt die gute Kommunikation mit den Verantwortlichen von Lockheed Martin. Das Wrackteil wird nicht dazu beitragen, die Unglücksursache von Lakehurst zu erklären, aber die Fundstücke werden inzwischen dauerhaft im Museum präsentiert. Text: Sabine Ochaba Fotos: © Myrzik, Zeppelin Museum Friedrichshafen

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Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co KG Friedrichshafen

© Foto: Achim Mende

Erlebnis Zeppelin NT – Technik zum Anfassen Am 02. Juli 1900 stieg das erste Starrluftschiff des Luftschiff-Pioniers Ferdinand Graf von Zeppelin in der Manzeller Bucht bei Friedrichshafen auf. 119 Giganten der Lüfte wurden während der großen Luftschiff-Ära von 1900 bis 1938 gebaut.

dürfen sich die Passagiere abschnallen und frei in der Gondel bewegen. Sie können dem Piloten direkt über die Schulter schauen und die Flugsteuerung im Cockpit hautnah verfolgen - oder sich einfach zurücklehnen und das zeit- und schwerelose Zeppelin-Gefühl genießen.

Der Glaube an die Wiedergeburt der Zeppeline ging in Friedrichshafen am Bodensee nie ganz verloren.

Im Zeppelin NT erleben Sie die Bodenseeregion aus einer neuen Perspektive. Die geringe Flughöhe lässt Raum, um Details am Boden zu erkennen und die großen Panoramafenster geben den Blick frei auf die vielseitige Landschaft: vom grünen Allgäu, über Schlösser und Burgen am Bodensee, die typische Architektur im Vorarlberger Land, über farbenprächtige Inseln und entlang der Voralpen.

Mit Gründung der Zeppelin Luftschifftechnik GmbH wurden 1993 zuverlässige Erfahrungswerte aus der glanzvollen Zeit der Luftschiffe mit aktuellen, hochtechnologischen Methoden kombiniert – zusammen mit der Vision, komfortable Luftschiffreisen zu ermöglichen und Spezialeinsätze zu fliegen, die für andere Fluggeräte nicht möglich sind.

© Foto: ZLT

01 Atemberaubender Ausblick aus einem der Panoramafester des Zeppelin NT 02 Der Zeppelin NT im Landeanflug vor dem Hangar in Friedrichshafen

Der Zeppelin Neue Technologie war geboren. Am 18. September 1997 erhebt sich der erste Zeppelin der neuen Generation in den Himmel über Friedrichshafen. Der Name Zeppelin NT steht für das größte und modernste Luftschiff der Welt und die schönste Art zu fliegen. Seine Einsatzmöglichkeiten sind faszinierend und vielseitig. Im sanften und exklusiven Flugtourismus hat er eine neue Dimension eröffnet. Seine einzigartigen Flugeigenschaften bieten ideale Voraussetzung für einen Einsatz als fliegendes Labor im Dienst der Wissenschaft und Forschung. Das innovative Antriebskonzept mit vollelektronischer Flugsteuerung, schwenkbaren Propellern und modernster Avionik ermöglicht Flugmanöver, wie sie sonst nur von Helikoptern durchgeführt werden können. Senkrechte Starts und Landungen sind ebenso möglich wie ein positionsgenaues Schweben in der Luft oder das Drehen um die eigene Hochachse.

© Foto: ZLT

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Ein Tipp für alle, die gerne spontan entscheiden: Aufgrund der hohen Nachfrage hat die Deutsche Zeppelin-Reederei ihre Kapazitäten weiter erhöht. Das heißt, Zeppelin-Flüge sind nun auch kurzfristig buchbar. Der Zeppelin NT fasziniert - sowohl in der Luft als auch am Boden. Das Restaurant Zeppelin Hangar FN verwöhnt Sie mit internationalen Köstlichkeiten – mit direktem Blick auf den Start- und Landeplatz des Zeppelins. Hinter den riesigen grünen Toren der Zeppelin-Werft wartet spannende Technik darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. In einer geführten Werftbesichtigung bekommen Sie faszinierende Einblicke in die Welt des modernen Luftschiffbaus. Sie können Originalteile des Zeppelin NT in die Hand nehmen und erfahren wissenswerte Details über die Bau- und Funktionsweise des Zeppelin NT. Übrigens: Die Zeppelin-Werft ist eine der größten freitragenden Hallen Deutschlands!

Leicht wie ein Vogel steigt er auf. Kurz nach dem Start ist die Flughöhe von ca. 300 Metern erreicht und schon 49


RAD+WANDERPARADIES

Schwarzwald und Alb

Erleben Sie den See von seiner schönsten Seite Den Bodensee und sein Alpenpanorama genießen Sie am besten an Bord eines Schiffes − auf einer der zahlreichen Rund- und Linienfahrten der BSB. Lassen Sie die Seele baumeln und entspannen Sie bei frischer Seeluft. Insel Mainau und viele andere Attraktionen sind bequem per Schiff erreichbar. In unseren günstigen Kombitickets sind Schifffahrt und Sehenswürdigkeit bereits im Preis enthalten.

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Ob mit oder ohne Auto, die „schwimmende Brücke“ zwischen Friedrichshafen und Romanshorn erschließt die Bodenseeregion schnell, zuverlässig und staufrei. Die Fähre verbindet das deutsche und das schweizer Ufer im Stundentakt und erspart nicht nur 70 Straßenkilometer, sondern ist ein Erlebnis für sich.

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Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH • Hafenstr. 6 • 78462 Konstanz • Tel. 07531 3640-0 • info@bsb.de www.bsb.de

1960 als Auftragsarbeit in der Bootswerft Glas in Possenhofen am Starnberger See gebaut, war sie schon immer einem schwimmenden Kunstwerk gleich: Die MS Seeschwalbe, ein Schiff ganz aus Mahagoni, eine Mischung aus Eleganz und Nostalgie. Was Wunder, war ihr Konstrukteur, der Wiener Schiffsbauer Karl Marconi, doch nicht nur für seine schönen und zweckmäßigen Boote bekannt, sondern insbesondere für seine Liebe zum Detail.

In puncto Pflege und Wartung sind Holzschiffe viel aufwändiger in Stand zu halten als Boote aus Kunststoff oder Stahl. Vielen ist dieser Aufwand zu groß und die damit verbundenen Kosten zu hoch. Ich habe jedoch noch keinen Tag lang bereut, dass ich MS Seeschwalbe damals gekauft habe. Heute ist sie das letzte noch fahrende Holzschiff auf dem Bodensee, also etwas ganz Besonderes; ich bin stolz darauf. – Clemens Mauch, CMS Schifffahrt

Für alle, die auch das Fahrvergnügen mit dem Mahagoni-Schiff erleben möchten, bieten wir Rundfahrten auf dem Bodensee an. Weitere Informationen auf Seite 81 oder im Internet unter www.seeschwalbe-fn.de.

Genießen Sie eine entspannte Überfahrt mit der Bodensee-Fähre - an 365 Tagen im Jahr.

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Die MS Seeschwalbe – das letzte Holzschiff auf dem Bodensee

Ich sah sie schon früher und beobachtete sie, wie sie elegant über den Bodensee glitt – und ja, man kann sagen, ich war „verliebt“. Von einem Bekannten erfuhr ich, dass ihr Besitzer sich inzwischen für die Bodenseeschifffahrt zu alt fühlte und die MS Seeschwalbe deshalb zum Kauf anbot. Für mich stand fest: Ich wollte, nein, musste sie haben! Ich erinnere mich daran, als sei es erst gestern gewesen, als ich sie im Januar 2013 kaufte. Ihr Zustand war gut und gepflegt. Mit Lautsprechern, Radio- und Stereoanlage, Mikrofon, Kaffeemaschine usw. rüstete ich sie auf, um den Fahrgästen noch mehr Komfort und Fahrvergnügen bieten zu können.

Bis bald an Bord der BSB. Wir freuen uns auf Sie!

Bodensee-Fähre

MS Seeschwalbe Friedrichshafen

Ein Projekt der Landkreise Rottweil und Schwarzwald-Baar-Kreis mit Unterstützung von

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Meckatzer Löwenbräu

275 Jahre Brautradition erleben: Ein Blick hinter die Kulissen der Meckatzer Löwenbräu Mit ihrem Meckatzer Weiss-Gold – dem Allgäuer Sonntagsbier – ist die Meckatzer Löwenbräu weit über die Grenzen ihrer Allgäuer Heimat hinaus ein Begriff – und das schon seit geraumer Zeit: Die Wurzeln des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1738 zurück. Seit 1853 tragen die Mitglieder der Familie Weiß als Eigentümer dafür Sorge, dass die Tradition und das besondere Qualitätsverständnis der Brauerei bis heute fortdauern. Die Braukunst, Genusskultur und Geschichte der Meckatzer Löwenbräu werden bei einer Besichtigung der Brauerei in Meckatz für jedermann erlebbar. Ein Rundgang durch Sudhaus und Gärkeller sowie ein Besuch im Bräustüble gehören auf jeden Fall dazu, außerdem bietet eine Ausstellung im Verwaltungsgebäude einen spannenden Blick hinter die Kulissen: Darin gezeigt werden unter anderem Originaldokumente aus den Anfängen der Meckatzer Löwenbräu, wie etwa einige Lehrund Fachbücher von Benedikt Weiss, der dem Familienunternehmen an der Schwelle des 20. Jahrhunderts den Weg in eine erfolgreiche Zukunft wies.

01 Vordenker und Wegbereiter: Benedikt Weiß um 1929 02 Führt die besondere Meckatzer Qualitätsphilosophie fort: Geschäftsführer Michael Weiß 03 Blick hinter die Kulissen bei der Brauereibesichtigung: Lehrbücher von Benedikt Weiß Großes Bild: Höchster Biergenuss in Verbindung mit Kunst, Kultur und Kulinarik: Die Braustätte in Meckatz

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Nach dem unerwarteten Tod von Benedikts Vater stand dessen Witwe Lena plötzlich allein in der Verantwortung für die sechs Kinder und die Brauerei. Sie bewies Mut und führte den Betrieb tatkräftig weiter. So musste Benedikt als ältester Sohn nach der Ausbildung zum Brauer und Mälzer früh mithelfen und konnte sich ein Studium zeitlich nicht leisten. Daher eignete er sich viel Wissen mithilfe von Büchern selbst an – ob es um die Kunst des Bierbrauens ging oder um betriebswirtschaftliches Fachwissen. Sein Fleiß trug Früchte und Benedikt erwies sich bald als Vordenker und Visionär: Beispielsweise beantragte er beim Kaiserlichen Patentamt zu Berlin die Markeneintragung für das Meckatzer Weiss-Gold, sodass es 1908 als erste Allgäuer Biermarke registriert wurde. (Das Original dieser Patenturkunde ist ebenfalls als Exponat zu sehen.) Zudem baute er die Brauerei um 1900 aus: Nach modernsten Gesichtspunkten wurden Maschinen- und Kesselhaus, Sudwerk, Malzböden mit Silos, Gär-, Lager- und Eiskeller, Kühlschiff, Abfüllkeller, Pichhalle und Werkswohnungen errichtet. So konnte Benedikt von da an ganzjährig Bier von gleichbleibend höchster Qualität brauen.

Benedikts Lehrbücher waren nach seinem Tod lange Zeit nicht auffindbar und wurden schließlich 2011 im nahen Hergatz zufällig bei der Haushaltsauflösung im alten Bahnhofshotel entdeckt, das einst der Brauerei gehörte – sie waren ihm leicht zuzuordnen, weil sie handschriftlich mit Benedikts Namen gekennzeichnet waren. Unter den Exponaten in der Ausstellung nehmen diese Bücher heute eine besondere Rolle ein. Schließlich trugen sie maßgeblich dazu bei, dass Benedikt Weiß mit unternehmerischem Weitblick die Geschicke der Brauerei leiten und so den Grundstein für deren nachhaltigen Erfolg legen konnte. Seit jeher stehen bei der Meckatzer Löwenbräu Qualität und Nachhaltigkeit im Fokus, ganz im Sinne der jahrzehntealten Unternehmensphilosophie: „Erfolg durch Qualität in allem Tun – zum Wohle der Menschen, mit denen und für die wir tätig sind.“ An der Spitze der Meckatzer Löwenbräu steht heute Geschäftsführer Michael Weiß. Unter seiner Leitung ist die Brauerei Marktführer in der Region Allgäu, Bodensee und Oberschwaben und sieht sich als Vorreiter einer neuen Genusskultur. Dies drückt sich auch in der Gestaltung der Braustätte und im neu angelegten Gastgarten aus. Hier verbindet sich höchster Biergenuss mit Kunst, Kultur und Kulinarik. So werden in der Braustätte etwa Werke von Allgäuer Künstlern ausgestellt, ein vielfältiges Kulturprogramm präsentiert sowie Bierverkostungen und Biermenüs angeboten.

Die Lena-Weiss-Initiative Maßgeblichen Anteil an der Unternehmensphilosophie hat bis heute Lena Weiss, die Ahnfrau der Meckatzer Löwenbräu. Früh verwitwet führte sie das Unternehmen gegen alle Widerstände im 19. Jahrhundert weiter und vermachte ihren Kindern mehr als eine Brauerei. So hat sie der heutigen Generation vorgelebt, mutig zu den eigenen Überzeugungen zu stehen und Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Mit der LenaWeiss-Initiative will die Meckatzer Löwenbräu deshalb Menschen ermutigen, selbstbewusst und verantwortungsvoll zu leben. Die Initiative unterstützt mit diesem Ziel verschiedene soziale und kulturelle Projekte in der Heimatregion der Brauerei. 53


autobau Erlebniswelt Romanshorn

Rolls-Royce Museum Dornbirn

Die originale Kühlerfigur, nach Entwürfen von Charles Sykes, ist verloren gegangen.

Die Original Bestellung zeigt den Aufbau als Limousine durch den namhaften Kutschenbauer Windowers.

Rolls-Royce Phantom I – VERGISS MEIN NICHT!

„Der Wagen hat das Rot verdient“ Das autobau Buch „ein Blick unter die Haube“ beschreibt nicht nur die Entstehungsgeschichte der autobau Erlebniswelt, es zeigt natürlich auch die einzigartige Fahrzeugsammlung. Um den edlen Wagen gerecht zu werden, erschuf der Fotograf Ralph Steckelbach aus Kirchheim (DE) ganz spezielle Bildwelten.

01 Ford Cobra, fotografiert bei der autobau AG. (Bild: Ralph Steckelbach, www.steckelbach.com) 02 Fotograf Ralph Steckelbach bei der Arbeit

Um mehr Abwechslung in die Bilder zu bringen, wurden die Fahrzeuge nicht nur in den denkmalgeschützten Hallen der autobau Erlebniswelt abgelichtet. Besondere Umgebungen für ausserordentliche Aufnahmen wurden gesucht. Gefunden hat sie das Team von Ralph Steckelbach in der Region Bodensee. Einige der Aufnahmen entstanden sogar auf dem See – dazu wurde extra die MF Romanshorn der Schweizerischen Bodenseeschifffahrt eingesetzt. Für den Fotografen waren die unterschiedlichen Locations eine Herausforderung: an jedem Ort mussten die Umgebung und die Lichtverhältnisse neu eingeschätzt werden. Die perfekte Ausleuchtung der edlen Karossen liess auch die Farben perfekt zur Geltung kommen. So entstand bei den Aufnahmen des Ford Cobras die mittlerweile schon fast legendäre Aussage von Ralph Steckelbach: „der Wagen hat das Rot verdient.“ Für dieses Bild wurde in der autobau Factory ein mobiles Fotostudio mit

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einem gewaltigen Leuchtkörper eingerichtet. Anderswo bot das Sonnenlicht die perfekte Ausleuchtung. Auf dem Hafensteg in Ermatingen tauchte die untergehende Sonne einen Monteverdi, den bekannten Schweizer Sportwagen, ins perfekte Licht. Unzählige Bilder zeigen im Buch die kreative Arbeit des Fotografen. Ergänzt mit spannenden Texten der Autorin Annika Hug lädt das Werk zu einem Rundgang durch die Welt von autobau.

Das größte Rolls-Royce Museum der Welt in Dornbirn verfügt über einige besondere Fundstücke. Nur wenige davon sind immer noch unberührt so wie dieser Phantom I aus dem Jahr 1927. Bei Ausbruch des 2. Weltkriegs wurde das Fahrzeug in Sicherheit gebracht und ist im Zuge der Nachkriegswirren in Vergessenheit geraten. Nur durch einen Zufall entdeckte man den Rolls-Royce in einem zugewachsenen Unterstand. Die salzhaltige Luft an der Südküste Englands hatte dazu geführt, dass die Karosserie starker Korrosion preisgegeben war. Der originale Nitrolack, das Leder und sogar die Folie innerhalb der Verbundgläser wurden rissig. Trotz dieser enormen Strapazen war der Wagen innerhalb weniger Sunden nach seiner Entdeckung wieder fahrbar. Diese Qualität und Langlebigkeit liegen dem Mythos und der Legende der Marke Rolls-Royce zugrunde. Komplett und unberührt wird das Fahrzeug neben hunderten weiteren Exponaten in Dornbirn ausgestellt. Dies ist nur eine der spannenden Geschichten die im Rolls-Royce Museum auf mehr als 3000 qm Ausstellungsfläche erzählt werden.

Die robuste Ausführung des front compartments in Leder – man beachte die Abtrennung nach hinten ...

Rund 80 Jahre nach der Auslieferung – Fundort Südengland

Die originale Chassis Nummer – identisch zu der Bestellung aus dem Jahr 1927

... auch der Motor immer noch intakt und komplett.

MM1927-Nummerntafel ist noch immer montiert, das Schild darüber ist ein Hinweis für die spätere Verwendung als Taxi.

Im Museum und auf Messen zieht die Authentizität des Fahrzeugs die Betrachter in Ihren Bann .

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inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn

Spinnen und Mäuse werden in Alkohol konserviert.

schlicht an Altersschwäche oder Krankheit gestorben sind. Eine vollständige Funddokumentation und ein passabler Zustand sind Grundvoraussetzungen, um sie vor der sofortigen Entsorgung zu bewahren. Sind diese Kriterien erfüllt, so werden die Tiere in der Tiefkühltruhe zwischengelagert, bis sich entscheidet, was mit ihnen geschehen soll. Seltenheit und Erhaltung bestimmen die nächsten Schritte. Besondere Tiere kommen zum Präparator. Die inatura beschäftigt keinen eigenen Taxidermisten – sie setzt auf das Können und Wissen externer Profis. Skelett- oder Balgpräparate, bei denen nur Teile des Tiers archiviert werden, sind die die Ausnahme: Die „ausgestopften“ Tiere sollen bei Bedarf auch ausgestellt werden können. Bei Vögeln hingegen sind oft Federpräparate die Methode erster Wahl: Nach genauer Bestimmung wird der Vogel gerupft, werden die Federn geordnet und auf einen Karton geklebt. So ist auch bei geringem finanziellem Aufwand eine dauerhafte Archivierung des Fundbelegs möglich.

Nachtpfauenaugen verschiedener Fundorte in der Studiensammlung

alkoholisiert und aufgespiesst Die meisten Museen erwerben ihre Sammlungsobjekte im Kunst- und Antiquitätenhandel. Auch beim Altwarenhändler und sogar am Flohmarkt sind schon Stücke entdeckt worden, die später ihren Weg ins Museum fanden. Schenkungen sind gerne willkommen, sofern sie der Sammlungsstrategie des Hauses entsprechen und keine unerfüllbaren Bedingungen an sie geknüpft sind. Doch Naturmuseen wie die inatura – Erlebnis Naturschau in Dornbirn gehen andere Wege, wenn es gilt, die wissenschaftliche Sammlung zu erweitern.

Nicht der Forschung, sondern der Ausstellung dient diese Taube.

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Natürlich gibt es auch hier Schenkungen, doch deren materieller Wert hält sich in Grenzen. Es sind tote Tiere, die im Museum abgegeben werden: Katzenopfer, Vögel, die eine Glasscheibe übersehen haben, oder Wildtiere, die einem Auto zu nahe gekommen sind, aber auch Tiere, die

Die Hauptmasse der Neuzugänge in der Museumssammlung aber stammt aus Feldstudien. Jedes Jahr durchstreifen Forscher ausgesuchte Lebensräume, um im Auftrag der inatura deren Tier- oder Pflanzenwelt zu dokumentieren. Bei alltäglichen und einfach bestimmbaren Arten genügt es, deren Vorkommen auf dem Erhebungsbogen und später in der Datenbank des Museums festzuhalten. Im Zweifelsfall erleichtert ein Foto die Dokumentation. Belegmaterial wird dann entnommen, wenn es gilt, schwer bestimmbare Arten unter dem Mikroskop zu identifizieren. Denn manche Insekten- und Spinnenarten lassen sich nur anhand ihres Geschlechtsapparats unterscheiden: Männchen und Weibchen sind passgenau aufeinander abgestimmt. So werden Fortpflanzungsversuche über die Artgrenzen hinweg verhindert. Nicht immer sind sich die Fachleute über die Abgrenzung der Arten einig. Was früher als einzige, gut fassbare Art galt, hat man inzwischen in mehrere Arten getrennt. Andere, im Aussehen durchaus unterscheidbare Populationen wurden später als eine einzige Art vereint. Und nicht zuletzt verhindern politische Grenzen und Sprachbarrieren bisweilen, Tiere oder Pflanzen aus unterschiedlichen Ländern als zusammengehörig zu erkennen. Der Forscher kennt diese „Problemarten“, und nur Belegmaterial kann beweisen, was sich hinter dem zum Zeitpunkt der Studie vergebenen Namen verbirgt. Daher werden auch zur

Dokumentation des unterschiedlichen Aussehens ein und derselben Tierart Belege entnommen. Eine neue Methode, Zwillingsarten zu unterscheiden und Tiere und Pflanzen sicher zu bestimmen, liefert die Genetik. Aus dem Erbmaterial der Organismen wird eine charakteristische Sequenz analysiert. Dieser „genetische Fingerabdruck“ – vergleichbar dem „Barcode“ auf Lebensmittelpackungen – erlaubt eine eindeutige Identifizierung. Das langfristige Ziel ist, alle Organismen der Welt auf diese Art zu charakterisieren. Voraussetzung dafür ist die Analyse sicher bestimmter Exemplare. Die inatura bringt Schmetterlinge aus Vorarlberg in dieses internationale Projekt ein. Das Belegmaterial wird für spätere Vergleiche in der Museumssammlung dauerhaft archiviert. Von all dem ist in den Schauräumen der inatura kaum etwas zu sehen. Abseits der öffentlich zugänglichen Ausstellung, im Depot lagern Insektenkästen und Herbarbögen. Wissenschaftliche Präparation folgt ihren eigenen Regeln. Schmetterlinge werden mit ausgebreiteten Flügeln gespannt, bevor sie auf Nadeln in die Sammlungskästen gesteckt werden. Kleine Käfer montiert man auf Kartonkärtchen, und Spinnen werden in Alkohol eingelegt. Das Tier in seiner natürlichen Haltung zu präparieren, ist verpönt. Die Bestimmungsmerkmale sollen auf den ersten Blick sichtbar sein. Ganz anders in der Ausstellung. Dort zählt der optische Eindruck, und die Dermoplastik wirkt so lebensecht wie nur möglich. Wissenschaftliche Präparate haben dort nichts verloren – unsere Besucher würden sie rasch als langweilig empfinden. So treffen sich in der inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn zwei Welten: Der lebendigen Präsentation der Lebenswelt Vorarlbergs steht das Dokumentationszentrum der Natur des Landes gegenüber. Erstere offenbart sich unseren Gästen. Die Studiensammlung aber, das naturwissenschaftliche Gedächtnis Vorarlbergs, bleibt im Depot verborgen. Sie der Nachwelt und künftigen Generationen von Forschern zu erhalten, gehört zu den verantwortungsvollen Aufgaben, die die inatura auf sich genommen hat.

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Kultur – Wissen – Erleben

Gewinnspiel Wir hoffen, Ihnen hat die Reise durch die museumswelten gefallen. Gerne möchten wir Sie zu einem Gewinnspiel einladen.

Fragen 01 Die Reise seines Lebens führte W. Erb und seinen Unimog auf die ...

Wenn Sie die Geschichten in diesem Magazin aufmerksam gelesen haben, können Sie unsere Fragen leicht beantworten und das Lösungswort herausfinden.

02 Mit „Sein und Zeit“ schuf Martin Heidegger ein wichtiges Werk der frühen ... 03 Vom Behörden-Bus zum „Hippiemobil“ – wie wird der T1 auch gerne genannt? 04 In Ennetach belegten Fundstücke ein einstiges römisches Kastell. Welcher Beruf beschäftigt sich mit solchen Ausgrabungen? 05 Dieses Fundstück legte eine weite Reise von Uruguay nach Dietingen zurück. Es handelt sich um die weltweit größte ...

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06 Begründer der großen Ravensburger Handelsgesellschaft im Mittelalter war die Familie ... 07 Ein Bild, das mit Leidenschaft gemalt wurde und bis heute fasziniert. Es zeigt Jawlensky‘s ... 08 Welcher Landrat schaffte den Paradigmenwechseln zur zeitgenössischen regionalen Kunst? (Nachname) 09 Der MB 80 fand den Weg wieder zurück in das Kärcher Museum. Es handelt sich um einen ... 10 Wie wurde die Schnellzuglokomotive im Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum getauft? 11 „Genau so war‘s!“ – Im Freilichtmuseum Neuhausen o.E. steht das Kaufhaus des Stettener Inhabers Franz ... 12 Ein wichtiger Aspekt der Volksfömmigkeit im 18 Jahrhundert in Oberschwaben war die ... 13 Lernen durch Tun war Otto Maiers Prinzip. Welchen berühmten Verlag suchen wir? 14 Neben Infos zu den Museen finden Sie auf museumswelten.com unseren aktuellen ... 15 Ein Ort von „Schrecken und Schätze“. Welchen Berg in der Baar wird hier gesucht? 16 „Glück und Liebe haben oft wunderliche Launen“ – Welchen Dichter zitieren wir? (Nachname) 17 Die erste 1908 registrierte Biermarke im Allgäu war das Meckatzer ... 18 Claude Dornier legte den Grundstein für das Unternehmen in den Räumlichkeiten der Baracke ... 19 Zehn Jahre nach Ausbruch des großen Krieges schuf Otto Dix sein Mappenwerk unter dem Namen ...

25 Das Fahrvergnügen mit dem schwimmenden Kunstwerk aus Mahagoni können Sie auch selbst erleben. Es handelt sich um die ...

20 Dieser wissenschaftliche Teil der Biologie hilft Arten eindeutig zu bestimmen.

26 Wer zur Heilig-Kreuz-Reliquie pilgert, besucht das ...

21 Eine wunderschöne Location bot der Hafensteg in Ermatingen für welchen Sportwagen?

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27 Georg Sulgers erster Fund in Uhldingen war eine Lanzenspitze. Aus welchem Material wurde Sie gefertigt?

22 Ein zeit- und schwereloses Gefühl in der Luft erleben Sie mit dem ...

28 In welcher Region entsteht die Burg, die Geurten zum Campus Galli inspirierte?

23 Wer entwarf die originale Kühlerfigur von Rolls Royce? Charles ...

29 Unter welchem Namen ging die LZ 129 in die Geschichte ein?

24 Ferdinand Porsche gewann mit dem Egger-Lohner C.2 die Preiswettfahrt für Elektromobile mit einem Vorsprung von 18 ...

30 Dora Luise Klump schlüpft regelmäßig in die Rolle der Glasmacherfrau ...

Lösungswort:

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Bitte schicken Sie uns Ihre Lösung über das dafür vorgesehene Formular auf unserer Homepage www.museumswelten.com. Die Verlosung findet regelmäßig statt. Die Gewinner werden auf der Webseite veröffentlicht. Teilnahme möglich bis zum 31.12.2014

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Volksbanken Raiffeisenbanken arbeiten bei der Kulturförderung eng zusammen Nach dem genossenschaftlichen Grundprinzip: „Was einer nicht schafft, schaffen viele“, arbeiten Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland und sogar grenzüberschreitend seit Jahrzehnten eng zusammen. Bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, bei der überbetrieblichen Weiterbildung, bei der Ausbildung angehender Banker und natürlich auch bei der Wahrung der eigenen Interessen gegenüber Presse und Öffentlichkeit gehen die Banken Hand in Hand.
So wird aus den Belangen vermeintlich kleiner Kunden ein Anliegen, das alle Banken gemeinsam vertreten – gegenüber der Politik ebenso wie gegenüber Medien und Öffentlichkeit. Dieser Grundsatz des Zusammenhaltens gilt auch bei dem finanziellen Einsatz für unterstützungswürdige Projekte. Die museumswelten sind ein solches Projekt. Deshalb haben sich die 35 Volks- und Raiffeisenbanken in den Regionen Bodensee (Friedrichshafen), Ravensburg, Sigmaringen, Biberach und Ulm zusammengeschlossen, um diesen exklusiven Zusammenschluss sehenswerter Museen bekannter zu machen. Das Ziel: Möglichst viele Menschen sollen erfahren, wie außergewöhnlich reichhaltig das Bildungsangebot ist, das von privaten und staatlichen, unterstützten und selbstfinanzierten Museen angeboten wird. Um einen Anreiz für die Kunden dieser Banken zu schaffen, fungiert die Goldene Mitgliederkarte – DAS Markenzeichen für Genossenschaftsmitglieder schlechthin – als Gutschein für allerhand Vergünstigungen und Zusatzleistungen. museumswelten für VR-BankCard PLUS Besitzer Von der Zusammenarbeit mit den museumswelten profitieren die Mitglieder der Volksbanken Raiffeisenbanken — finanziell und ideell: Inhaber der Goldenen Mitgliederkarte erhalten bei teilnehmenden Museen Vergünstigungen. Welche Vorteile eingeräumt werden, finden Sie im Prospekt „Exklusive Angebote“. Dieser liegt ab Anfang April bei allen Volksbanken Raiffeisenbanken in den Regionen Ravensburg, Bo60

densee, Sigmaringen, Biberach und Ulm sowie in den teilnehmenden Museen aus. Welche Vorteile die Goldene Mitgliederkarte außer der Zusammenarbeit mit den museumswelten noch bietet, verrät Ihnen Ihre Volksbank Raiffeisenbank vor Ort — viele Händler, Gaststätten und Dienstleister in Ihrer Nähe akzeptieren bereits das Mitglieder-BonusSystem und gewähren entsprechende Rabatte oder Zusatzleistungen. Profitieren geht auch deutschlandweit. Aber auch überregional genießen die Mitglieder der VR-Banken Vorteile bei bundesweit inzwischen mehr als 10.000 PLUS-Partnern. So gibt es zum Beispiel Ermäßigungen und Vergünstigungen bei Musical-Besuchen, in Freizeitparks, bei Zeitschriftenabonnements oder bei kulinarischen Angeboten. Die teilnehmenden PLUS-Partner sind unter www. vr-bankcardplus.de abrufbar und können auch von unterwegs via Smartphone bequem mit der VR-BankCard PLUS-App oder über Facebook gefunden werden. Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele. Lokal verankert, überregional vernetzt, ihren Mitgliedern verpflichtet und demokratisch organisiert: Diese Merkmale kennzeichnen Genossenschaftsbanken. Die Idee der Genossenschaft entstand im 19. Jahrhundert. Aus einer Selbsthilfe-Einrichtung wurde ein Erfolgsmodell, das sich bis heute bewährt. Das Fundament der Rechtsform „eingetragene Genossenschaft“ (eG) ist die Mitgliedschaft. Als Mitglied bei einer Volksbank Raiffeisenbank sind Sie mit einem oder mehreren Geschäftsanteilen an Ihrer Bank beteiligt und können an demokratischen Entscheidungsprozessen mitwirken. Sie erhalten neben einer Dividende auf Ihren Geschäftsanteil auch weitere Vergünstigungen wie z.B. die, die mit der VR-BankCard PLUS verbunden sind. Mehr Informationen zu den Volksbanken Raiffeisenbanken finden Sie auch unter www.vr.de

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Romantik Hotel zur Sonne

Romantik Hotel Sackmann

Das Hotel bietet warme Behaglichkeit im Ortszentrum, nur wenige Schritte von der Cassiopeia-Therme entfernt mit regionaler und mediterranen Küche. € 72 - 130

€ 122 - 156

Moltkestraße 4-5 79410 Badenweiler-Therme​​ Tel +49 (0)76 32 7 50 80 www.romantikhotels.com/Badenweiler

Romantik Hotel Friedrich von Schiller Erleben Sie modernen Komfort unter historischem Dach am idyllischen Marktplatz in der Bietigheimer Altstadt. € 93 - 125

Marktplatz 3-5 74321 Bietigheim-Bissingen​ Tel+49 (0)71 42 90 20 0

Romantik Hotels & Restaurants: Auf Tour zu den europäischen Regionen Mehr als 200 Romantik Hotels & Restaurants in 10 Ländern Europas – das sind mehr als 200 Gastgeberfamilien, die mit Persönlichkeit und Herzlichkeit auf ihre Gäste zugehen. Das sind aber auch mehr als 200 Möglichkeiten, eine Region mit allen Sinnen zu erkunden. Und wo könnte man dies besser tun als in der Küche? Die Romantik Köche decken die ganze Bandbreite des kulinarischen Genusses ab, von den regionstypischen Spezialitäten bis hin zu anerkannten und ausgezeichneten Gourmet-Kreationen. Das beginnt mit frisch gebackenem Brot und selbstgemachten Marmeladen auf dem Frühstückstisch und endet am Abend mit einem liebevoll vom Patissier gestalteten Nachtisch am Ende eines mehrgängigen Menüs – natürlich immer inklusive der passenden Weine. Die Zutaten stammen mehrheitlich aus der jeweiligen Region, die Hoteliers verbindet ein langjähriges Vertrauensverhältnis mit ihren Produzenten. Eigene Weingüter und Käsereien, selbst produzierte Schokolade und Olivenöl… Eine Romantik Reise durch Europa ist immer auch eine Entdeckungsreise zu den eigenen Geschmacksnerven. Beim Anblick der Speise beginnen die Augen zu strahlen, die Nase erschnuppert die delikaten Gerüche, das Wasser läuft im Mund zusammen, die Hände greifen spontan nach dem Löffel und man hört sich selber sagen „Mhmm, lecker“… Und frisch gestärkt geht es dann auf Erkundungstour. Die Romantik Hotels bezaubern durch ihre Lage. Ob mitten im prallen Leben direkt am Dorfplatz oder idyllisch in der Natur, ob oben auf dem Berg oder direkt mit Meerblick – immer lädt die Umgebung zu Entdeckungstouren ein. Und die Gastgeber haben immer wieder einen Geheimtipp parat. Schließlich sind sie tief verwurzelt in der jeweiligen Region, kennen die Gegend aus dem Effeff und wissen, wo etwas los ist. Auch die Romantik Hotels selbst haben Geschichten zu erzählen. Jedes ganz individuell, jedes historisch 62

www.romantikhotels.com/Bietigheim-Bissingen

Romantik Hotel Freiberg

gewachsen, jedes persönlich geführt. In einer ehemaligen Poststation, in einem Gutshof, seit mehreren Generationen in Familienbesitz.

Schleckermäuler und Naschkatzen fühlen sich im Romantik Hotel Schwanefeld in Meerane an der thüringisch-sächsischen Landesgrenze wohl. Das Haus hat eine eigene Schokoladen-Manufaktur, in der man sich nicht nur mit Süßem eindecken, sondern in Kursen auch selber Hand anlegen kann. Entdecken Sie die vielen Geschichten rund um die Romantik Hotels & Restaurants und lernen Sie dabei die Vielfalt der europäischen Regionen kennen. Es lohnt sich! Weitere Informationen über die mehr als 200 Romantik Hotels & Restaurants finden Sie auf www.romantikhotels.com oder im aktuellen Katalog, den Sie per Mail an info@romantikhotels.com oder per Telefon +49 (0) 69 66 12 34-0 kostenfrei bestellen können.

€ 100 - 160

€ 150 - 250

Freibergstr. 21 87561 Oberstdorf​ Tel +49 (0)83 22 96 78 0 www.romantikhotels.com/Oberstdorf

Romantik Hotel Kleber Post

01 Romantik Hotel Zum Rosenhof in Felsberg 02 Genuss spielt bei Romantik eine große Rolle 03 Es gibt viele Plätze zum entspannen

€ 139 - 179

Poststraße 1 88348 Bad Saulgau​ Tel +49 (0)75 81 5 01 0 www.romantikhotels.com/Bad-Saulgau

Romantik Hotel & Restaurant Hirsch

Murgtalstraße 602 72270 Baiersbronn-Schwarzenberg​ Tel +49 (0)74 47 28 90 www.romantikhotels.com/Baiersbronn

Romantik Hotel Altes Amtshaus Fernab von Alltag und Stress bietet das Landhotel den idealen Rahmen für erholsame Tage und kulinarische Genüsse. € 99

€ 149

Kirchbergweg 3 74673 Mulfingen-Ailringen​ Tel+49 (0)79 37 97 00 www.romantikhotels.com/Mulfingen

Genießen Sie junge, gehobene Gastronomie, präsentiert in einem Fachwerkhaus mit 200-jähriger Tradition in der Nähe zu Ulm. € 79 - 140

€ 110 - 210

Riegestraße 15 89192 Rammingen​ Tel +49 (0)73 45 96 41 0 www.romantikhotels.com/Rammingen

Erleben Sie Kunst, Kultur und Genuss. Liebevoll gestaltete Themenzimmer und eine ausgezeichnete Küche erwarten Sie am historischen Marktplatz. € 90 - 100

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Am Markt 12-13 74523 Schwäbisch Hall​ Tel +49 (0)7 91 7 58 90 www.romantikhotels.com/Schwaebisch-Hall

Romantik Treschers Schwarzwaldhotel

Draußen kommen Frischluftfans auf ihre Kosten, drinnen freuen sich Genießer über ein echtes Wohlfühlambiente und Feinschmeckerrestaurant. € 75 - 115

ab € 152

Romantik Hotel Der Adelshof

Erleben Sie die unverwechselbare Atmosphäre inmitten der oberschwäbischen Barockstraße sowie moderne, kreativ gehobenen Küche. € 89 - 99

ab € 74

Romantik Hotel Landgasthof Adler

Ländliche Wohnkultur vereint sich mit Designernmöbeln und Bauhausklassikern. Urlaub mit Sternequalität, Charme und Herz. Erfrischend anders.

Einige Beispiele gefällig? Der Name „Romantik Hotel Das Schiff“ für das Haus in Hittisau ist außergewöhnlich, liegt doch der Bodensee, das nächste größere Gewässer, 20 Kilometer Luftlinie entfernt. Aber der Vorfahre hatte vor der Eröffnung des Gasthofs im Bregenzerwald bei der kaiserlichen und königlichen Marine gedient und so war der Name hängengeblieben. Inmitten eines Mauerrings aus dem 12. Jahrhundert, der den Ort noch heute umgibt, befindet sich das Romantik Hotel Monteriggioni. Schon Dante hat in seiner Göttlichen Komödie Monteriggioni beschrieben und beim Spaziergang durch die drei kopfsteingepflasterten Gassen fühlt man sich in die Vergangenheit zurückversetzt.

€ 135

Lassen Sie sich im wildromantischen Murgtal verwöhnen. Erleben Sie pure Erholung in unserem exklusiven Wellness-Bereich.

€ 105 - 165

Im Dorf 12 72820 Sonnenbühl-Erpfingen​ Tel +49 (0)71 28 9 29 10 www.romantikhotels.com/Sonnenbuehl

Direkt am Seeufer erwartet Sie ein Wellnesskick der besonderen Art: ein SPA mit Seeblick. Hier genießen Sie Erholung pur! € 130 - 185

€ 180 - 270

Seestraße 10 79822 Titisee-Neustadt​ Tel +49 (0)76 51 8 05 0 www.romantikhotels.com/Titisee 63


Romantik Hotel Johanniter-Kreuz

Romantik Hotel Rindenmühle In direkter Nähe zu Kurpark und Kneipp-Schwimmbad, umgeben von Garten und Wiese liegt das Hotel mit regional verankerter, bewusster Küche.

Der Komfort des Hauses in der Golfdestination Bodensee, ergänzt durch den Hotel-Spa, und die Angebote der Küche lassen keine Wünsche offen. € 75 - 100

€ 115 - 180

€ 78 - 94

Johanniterweg 11 88662 Überlingen​ Tel +49 (0)75 51 9 37 06 0 www.romantikhotels.com/Ueberlingen

€ 110 - 135

Am Kneipp Bad 9 78052 Villingen-Schwenningen​ Tel +49 (0)77 21 88 68 0 www.romantikhotels.com/Villingen-Schwenningen

Romantik Hotel Residenz am See

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Das Haus bietet eine einzigartige Lage, eingebettet zwischen Weinbergen und dem Bodensee. Zwei Restaurants laden zum Genießen ein. € 85 - 125

€ 140 - 300

Foto: © ifatum - Fotolia.com

Uferpromenade 11 88709 Meersburg​ Tel +49 (0)75 32 80 04 0 www.romantikhotels.com/Meersburg

Kultur-Gutschein Als Gast der vorgestellten Romantik Hotels erhalten Sie eine Gutscheinkarte für die museumswelten. Welche Museen Ihren Kultur-Gutschein einlösen, können Sie auf den folgenden Seiten nachlesen oder detailliert im Internet auf museumswelten.com.

Original

GrillSchokolade Der süße Höhepunkt jeder Grillparty

ORIGINAL GrillSchokolade, die Schokolade zum Grillen Kinderleicht in der Zubereitung und der Grill bleibt sauber. Funktioniert übrigens auch im Ofen oder in der Mikrowelle. Genießen Sie das ORIGINAL mit Qualitätsschokolade aus der Hofkonditorei Huthmacher in drei leckeren Sorten. Rezeptideen und Infos auf www.grill-schokolade.de

Kultur – Wissen – Erleben

Museumsindex Achten Sie auf diese Symbole und erfahren Sie auf einen Blick, welche Museen bei den Aktionen unserer Partner teilnehmen. Details zu den Angeboten können Sie auf der Webseite www.museumswelten.com nachlesen.* Romantik Hotels VR-BankCard GOLD Fürst-Wilhelm Str. 22 • 72488 Sigmaringen www.hofkonditoren-huthmacher.de

Meckatzer Fanclub *Alle Angaben ohne Gewähr

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Unimog-Museum Gaggenau

Das Unimog-Museum zwischen Rastatt und Freudenstadt im schönen Murgtal in Baden-Württemberg. Wer ist antrittstärker: ein Elefant oder ein Unimog? Im Unimog-Museum kann man das testen und in die Geschichte eines einzigartigen Fahrzeugs eintauchen. Und mehr noch: Wer will, kann die erstaunlichen Fähigkeiten des Unimog als (Bei-)Fahrer auf einem spektakulären Außenparcours hautnah selbst erleben. Seit über einem halben Jahrhundert ist der Unimog ein faszinierender Teil der Nutzfahrzeuggeschichte. Das zeigt sich in vielen Arbeitseinsätzen weltweit und in einem eigenen Museum. Im badischen Gaggenau, wo der Unimog über 50 Jahre produziert wurde, lädt das Unimog-Museum zum Staunen und Erleben ein. Das Museum ist eine Hommage an den Unimog und gleichzeitig eine Erinnerungsstätte zur Zeitgeschichte ab 1945, zu Wirtschafts- und Arbeitsleben. Hier wird Technik begreifbar gemacht: Unimog aus verschiedenen Jahrzehnten – vom Prototypen bis zur neuen Generation der Geräteträger - sind zu sehen. Ihre Besonderheiten und Einsatzgebiete werden durch Schnittmodelle, Fahrzeugteile, Bilder, Filme und Geschichten ergänzt. Der Höhepunkt eines Besuchs ist aber zweifellos die (Mit-)Fahrt auf dem Außenparcours. Durch Wechselausstellungen und in vielen Veranstaltungen kann der Besucher im Unimog-Museum immer wieder etwas Neues erfahren. Da geht es um Schwerpunkt-Themen der Unimog-Historie, aber auch um spannende Kapitel der Industrie- und Kulturgeschichte. Selbst Kunstliebhaber kommen bei Warhol und Co. voll auf Ihre Kosten. Kurz: Das Unimog-Museum ist mehr als einen Besuch wert. Unser Tipp: Das Exklusiv-Fahrertraining Im Unimog-Museum werden Ihre Träume wahr. Erst schauen und staunen im Museum, dann selber fahren! Nutzen Sie die Chance, einen Unimog mit seinen vielfältigen Möglichkeiten bei einem Fahrertraining zu erleben, mit einem erfahrenen Unimog-Spezialisten, der Ihnen exklusiv zur Seite stehen wird. Verschenken Sie Glücksgefühle oder buchen Sie einfach für sich selbst. Kosten für das zweistündige Training: 189 € (nach telefonischer Voranmeldung buchbar). Öffnungszeiten Di bis So, 10 – 17 Uhr; (Individuelle Regelungen bei Veranstaltungen) Eintrittspreise Erwachsene: 4,90 €, Ermäßigt: 3,90 €, Familienticket: 11,90 € Außenparcours: Erwachsene: 6,50 €, Ermäßigt: 5,50 €, Familienticket: 15,00 € Kontakt Unimog-Museum Betriebs GmbH An der B 462 Ausfahrt Schloss Rotenfels 76571 Gaggenau Tel: +49 (0) 72 25 9 81 31-0 info@unimog-museum.de www.unimog-museum.com

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Kärcher Museum Winnenden

Mercedes-Benz Museum Stuttgart

Spritzen, dampfen, reinigen – wer den Namen Kärcher hört, dem fallen sofort die Begriffe Sauberkeit und Hochdruckreiniger ein. Auch das charakteristische Gelb kennen viele. Doch was steckt noch hinter dem Unternehmen? Auf über 400 Quadratmetern erfährt der Besucher des Kärcher Museums im historischen „Ätherhaus“ am Stammsitz in Winnenden alles Wissenswerte über die mittlerweile weltweit agierende Traditionsmarke.

Als einziges Museum der Welt kann das Mercedes-Benz Museum die über 127-jährige Geschichte der Automobilindustrie vom ersten Tag an lückenlos darstellen. Auf neun Ebenen mit 16.500 Quadratmetern Fläche sind 160 Fahrzeuge und insgesamt mehr als 1.500 Exponate zu sehen. Das Museum versteht sich als Ort der Innovation und zeigt, dass Geschichte stets auch nach vorn gerichtet ist.

In der Ausstellung kann der Besucher den Weg von der kleinen, schwäbischen Ideenschmiede hin zum global tätigen Markenhersteller entdecken. Der Rundgang gliedert sich dabei in vier Bereiche: Anhand von zahlreichen Bildern und Originaldokumenten werden im Geschichtsraum das Leben und Werk des Gründers Alfred Kärcher dargestellt und die weitere Entwicklung des Unternehmens unter der Führung von Irene Kärcher bis 1989 veranschaulicht. Unter den zahlreichen Exponaten findet sich der weltweit erste Hochdruckreiniger für Privatkunden, der HD 555. Dieser markierte 1984 den Einstieg in das Endverbrauchersegment. Unter dem Titel „Reinigung global“ können im Anschluss die vielfältigen Einsatzgebiete erkundet werden, in denen die Geräte von Kärcher zur Anwendung kommen.

Auf dem gut zweistündigen Weg durch die Ausstellung erleben die Besucher eine einzigartige Zeitreise durch die Automobilgeschichte. Ein Aufzug bringt sie auf die oberste Ebene des Museums. Angekommen im Jahr 1886 führen zwei Rundgänge in weiten Kurven durch die umfangreiche Sammlung zum Ausgangspunkt zurück.

Auch die jüngeren Produkte kommen nicht zu kurz: Der Innovationsraum lädt dazu ein, die faszinierende Welt der modernen Reinigung zu entdecken: von Details, wie der Entwicklung ergonomischer Griffe, über innovative Produkte wie den Saugroboter bis hin zu ganzheitlichen Konzepten für patentierte Reinigungstechnik warten viele spannende Objekte und Informationen auf die Gäste. Am Ende der Besichtigung wartet ein Medienraum mit PC-Terminals, Kino und einer Projektionsleinwand auf die Besucher. Hier werden junge Besucher mit museumspädagogischen Angeboten dazu angeleitet, spielerisch ein Verständnis für die Vorgänge in der Reinigungstechnik zu entwickeln.

Die Ausstellung im Mercedes-Benz Museum teilt sich in Mythos- und Collectionsräume. Die Mythosräume erzählen die Geschichte der Marke Mercedes- Benz und gliedern sie in Themen und Epochen. Dazu sind die Räume chronologisch ausgerichtet, und die Ausstellung ist komplett inszeniert. Die Collectionsräume zeigen thematisch geordnet die Fülle und Vielfalt der Fahrzeuge der Marke. Was folgt auf über 127 Jahre Automobilgeschichte? Die Gegenwart und die Zukunft. In der untersten Ebene bietet der Museumsshop ein umfangreiches Angebot für Groß und Klein. Hier gibt es die weltweit größte Auswahl an Mercedes-Benz Produkten. Faszination zum Mitnehmen – zum Beispiel als Modell für das Wohnzimmer. Genuss von höchster Qualität gibt es bei Mercedes-Benz nicht nur durch das Fahrgefühl: Die Cafébar auf Ebene 1 lockt mit Köstlichkeiten vom Konditor, Sandwiches und Kaffeespezialitäten. Das Restaurant lädt zu einem kulinarischen Boxenstopp ein. Hier kann man stilvoll entspannen und sich aus exzellenter Küche für das nächste Ziel stärken. Das Mercedes-Benz Museum freut sich auf Ihren Besuch!

Öffnungszeiten Mo – Fr, 9 – 17 Uhr Nach Voranmeldung Führungen für Gruppen ab 10 Personen.

Öffnungszeiten: Di bis So von 9 – 18 Uhr, Kassenschluss 17 Uhr. Montags geschlossen. Museum geschlossen am 24.– 25. 12, 31. 12, 01.01

Eintrittspreise frei

Eintrittspreise Erwachsene 8 €, Abendkarte ab 16:30 Uhr 4 € Ermäßigt 4 €, Abendkarte ab 16:30 Uhr 2 € Kinder bis 14 Jahre frei Detailinformation unter: www.mercedes-benz-classic.com/museum

Kontakt Kärcher Museum Alfred-Kärcher-Straße 28-40 71364 Winnenden Tel: +49 (0) 7195 14 3209 museum@de.kaercher.com www.kaercher.de/museum

Kontakt Mercedes-Benz Museum Mercedesstraße 100, 70372 Stuttgart Mercedes-Benz Classic Kundencenter Telefon: +49(0) 711-17 30 000 classic@daimler.com www.mercedes-benz-classic.com

Porsche museum Stuttgart

Das Porsche-Museum: Ein Rekordjahr und eine Rückkehr 2013, im Jubiläumsjahr des Porsche 911, konnte das Porsche-Museum seinen zweimillionsten Besucher empfangen und damit einen neuen Rekord erreichen. Das architektonisch spektakuläre Museum zeigt mehr als 80 Exponate, darunter „Porsche-Klassiker“ wie den 356, 917 oder 911, sowie umfangreiches historisches und zeitgenössisches Wissen über das Unternehmen. Die Ausstellung präsentiert sich dabei in einem immer wieder neuen Bild: Als „Rollendes Museum“ finden die Fahrzeuge nämlich weiterhin ihren weltweiten Einsatz bei historischen Veranstaltungen rund um den Globus. Den Besucher erwartet gleich zu Beginn ein einmaliges Erlebnis: Eine gläserne Trennwand im Foyer gibt den Blick frei auf die Museumswerkstatt, in der Porsche-Mechaniker historische Porsche-Fahrzeuge restaurieren. Neben speziellen Kinderführungen können die Autofahrer von übermorgen an einer „Schnitzeljagd“ durch die Ausstellung teilnehmen. Darüber hinaus findet auch in diesem Sommer wieder ein kostenfreies Kinderferienprogramm für Jungen und Mädchen ab fünf Jahren statt. Für die Besucher und Fans der Marke führt das Museum ebenso eine Reihe von Sonderausstellungen durch. 2014 ist für Porsche die Rückkehr nach Le Mans das zentrale Thema. Vom 26. März bis zum 13. Juli 2014 erinnert Porsche in einer umfangreichen Sonderausstellung an die bisherigen Erfolge. Des Weiteren widmet sich vom 17. September 2014 bis zum 11. Januar 2015 die Sonderausstellung „Projekt: Geheim!“ 60 Jahren Porsche-Erprobungen, Prototypen und Versuchsmodellen. Das Porsche-Museum bietet zudem Raum für elegante Events und unvergessliche Veranstaltungen. Im Eventbereich ist dafür auf einer Grundfläche von 600 Quadratmetern alles verfügbar, was man für den gewünschten Auftritt braucht – unabhängig von den Öffnungszeiten des Museums. Für Tagungen, Seminare, Konferenzen, Vorträge oder Filmpräsentationen steht modernste Technik bereit. Ein variables Raumkonzept erlaubt zudem Veranstaltungen unterschiedlichster Art und Größe.

Öffnungszeiten: Dienstags bis Sonntags und an allen Feiertagen von 9 – 18 Uhr. Montags geschlossen. Eintrittspreise Erwachsene: 8 €, Ermäßigt: 4 € Audioguide: kostenfrei Kinder bis zum Alter von 14 Jahren haben in Begleitung eines Erwachsenen freien Eintritt. Kontakt Porsche Museum Porscheplatz 1 70435 Stuttgart-Zuffenhausen Tel.: +49 (0) 711 91120911 info.museum@porsche.de www.porsche.de/museum

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Kulturpark Glashütte Baiersbronn-Buhlbach e. V.

Eine Zeitreise in eine Welt aus Glas und Holz Im hintersten Eck des schwarzwälder Murgtals befindet sich das Buhlbachtal, ein kleiner, idyllischer Ort, von dem einst ganz Europa sprach: Hier wurde die deutsche Champagner-Flasche erfunden – in der einstmals größten und heute einzigen Glashütte im Schwarzwald, von der noch Originalgebäude erhalten sind: Im Turbinenhaus und Gesteinsmahlhaus reisen große und kleine Besucher 250 Jahre zurück in eine Welt aus Glas und Holz. Wo die Reise beginnt Die Geschichte dieser ganz besonderen Flasche, der Menschen, die sie erfanden und der Glashütte, der sie zu internationalem Ruhm verhalf, wird im ersten Stock des Turbinenhauses auf liebevoll bemalten Glasschautafeln lebendig. Ein Stockwerk darunter verwandeln sich Kinder und Junggebliebene am Flußmodell zu Flößerknechten, die einst das dringend benötigte Holz transportierten. Nebenan, im schmucken Gesteinsmahlhaus, taucht der Besucher in die Lebenswelt der Glashüttenbewohner ein: Beengt waren die Räumlichkeiten für die großen Familien, wo sich oft drei oder vier Kinder ein Bett teilten. Rohrstock, Eselsohren und enge Bänke warten im Klassenzimmer. Wie herzhaft im Haushalt angepackt wurde, zeigen Küche und Waschraum mit handbetriebener Waschmaschine. Wohlstand und Komfort strahlt dagegen das Empfangszimmer des Geschäftsführers aus - mit Tapete an der Wand und fein geschliffenen Kristallgläsern in der Vitrine. Im Garten begegnet der Gast den hiesigen Märchengestalten, ersonnen von Wilhelm Hauff: Glasmännlein, Holländer Michel und Kohlenpeter Munk. Sie sind die Hauptfiguren im „Kalten Herz“, das ebenfalls in Baiersbronn seine Wurzeln hat. Ein Weg aus Holz, Sand, Asche – symbolisch für die Zutaten der Glasherstellung – führt hier durch ein Flammentor zu Bergen aus buntem Glas. Der Kulturpark Glashütte Buhlbach wird von einem Förderverein betrieben, der die Gebäude restauriert hat, regelmäßig Führungen, z. T. mit Interaktion und ein abwechslungsreiches Kinderprogramm anbietet. Zur gemütlichen Pause lädt das rustikale Glasmacher-Café ein. Öffnungszeiten Mai bis Oktober: Mi – So von 11 – 18 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung November bis April: Gruppen nach Vereinbarung Eintrittspreise Erwachsene 4 €, mit Führung 8 € Kinder u. Jugendliche 6 – 16 J. 2€, Führung frei Schüler ü. 16 J. mit Schülerausw. 2 €, Führung frei Ambienteführung ab 11 € p. P. Kontakt Kulturpark Glashütte Buhlbach e. V. Schliffkopfstraße 46, 72270 Baiersbronn-Buhlbach Tel.: +49 (0) 7449 92 99 0 20 info@kulturpark-glashuette-buhlbach.de www. kulturpark-glashuette-buhlbach.com

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Boxenstop Auto- & Spielzeugmuseum

Wir laden Sie ein – gönnen Sie sich ein Erlebnis „Wir sind schlicht und ergreifend sprachlos. So etwas Einzigartiges, Wunderschönes, Überwältigendes, Faszinierendes, einfach Unbeschreibliches haben wir noch nicht gesehen. Keine Großstadt hat so eine Sensation zu bieten.“ Diesem Lob von Gästen ist nichts hinzuzufügen. Wir freuen uns jedenfalls darüber. Über 70 Autos, Motorräder, Fahrräder, alle in einem super (Original-)Zustand, und deutlich über 1.000 Spielsachen belegen die 900 Quadratmeter Boxenstop. Aber lediglich Fahrzeuge und Spielsachen auszustellen, wäre den beiden Museumsmachern Rainer und Ute Klink zu wenig. „Unsere Besucher, ob jung, alt, Mann oder Frau, sollen sich bei uns wohl fühlen und gut unterhalten werden. Wir wollen schöne Erinnerungen wecken, begeistern, spielerisch technische Abläufe erklären. Wir freuen uns darüber, finden es ganz toll, wenn unsere Gäste die Freude, die wir jeden Tag aufs Neue im Boxenstop, beim Sammeln und Präsentieren empfinden, spüren, miterleben, ja teilen.“ Der Museumsname ist Programm. Konkurrenten stehen einträchtig nebeneinander: schnelle Formel-1-Rennwagen, wie auch ultraflache Rennsportwagen. Schnittige Sportwagen mit ihren eleganten Karosserien wie BMW, Ferrari, Jaguar, Porsche, sind ein wahrer Augenschmaus. Eines der Highlights ist sicher der Lloyd Weltrekordrennwagen, die weiße Maus, ein Einzelstück von 1954. Erfolgreiche (Renn-)Motorräder lassen Sammler schwärmen. Bei den Spielsachen ist eigentlich alles vertreten, was zu einem exzellent sortierten Kinderzimmer zählt: Eisenbahnen, Autos, Schiffe, Flugzeuge, Dampfmaschinen, Puppen und die dazugehörigen Stuben. Boxenstop – Das Aktivmuseum • Wir veranstalten eigene Oldtimer- und Youngtimertreffen. Vor allem das Motormobil Museumsfest, StarMaxx, die Rallye für Youngtimer und Klassiker der Zukunft. • Wir organisieren Reisen für Old- und Youngtimer, besuchen TopEvents wie Mille Miglia, Goodwood, GP Historique Monaco, Le Mans Classic oder reisen im Oldtimerbus, unserer „Heidi“. • Wir laden ein zu „Feste feiern“ in unserem Museumsrestaurant „Rastelli“. Öffnungszeiten Mi bis Fr 10 – 12 Uhr und 14 – 17 Uhr Sa, Sonn- und Feiertag 10 – 17 Uhr Ab November geänderte Öffnungszeiten Eintrittspreise Erwachsene 6,50 €, Kinder 10 – 14 Jahre 5,50 € Kinder 6 – 9 Jahre 3 €, unter 6 Jahre frei Führung Gruppe 40 € Kontakt Boxenstop Auto- und Spielzeugmuseum Brunnenstraße 72074 Tübingen Tel.: +49 (0) 7071 929094, 551122 boxenstop@boxenstop-tuebingen.de www.boxenstop-tuebingen.de

Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Galerie Albstadt

Kloster Wiblingen

Das imposante Gebäude der ehemaligen Benediktinerabtei Wiblingen liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, südlich vor den Toren Ulms. 1093 stifteten die Grafen Hartmann und Otto von Kirchberg das dem heiligen Martin geweihten Kloster und besetzten es mit Benediktinermönchen aus St. Blasien im Schwarzwald. Ab 1714 wurde die Anlage in einem ehrgeizigen Neubauprojekt grundlegend erweitert und neu gebaut. Bibliothekssaal Von herausragender Bedeutung ist im Nordflügel des Konvents der Bibliothekssaal mit seinem reichen Bildprogramm aus Fresken und Skulpturen. Er gibt Zeugnis davon, dass das Kloster Wiblingen, wie viele Benediktinerklöster, von Anfang an ein Ort der Wissenschaften und des Studiums gewesen ist. Mit Hilfe eines Audioguide können sich die Besucher individuell durch den Bibliothekssaal führen lassen und ganz nach Wunsch die Informationen auswählen, die sie besonders interessieren. Museum im Konventbau Die museale Ausstellung in den ehemaligen Gästezimmern des Klosters lenkt die Blicke auf die selten dargestellten weltlichen Aspekte der Klostergeschichte. Ein barockes Kloster war nicht nur ein Ort der Spiritualität, sondern auch Residenz eines Territorialherren: des Abtes, der in Wiblingen über weit mehr als 3000 Untertanen, meist Leibeigene, gebot. Diese finanzierten mit ihren Abgaben das Klosterleben, über sie war der Abt Lehns- und Gerichtsherr, der auch Strafen an Leib und Leben vornehmen konnte. Die Ausstellung fragt speziell nach der Entwicklung des Wiblinger Territorialbesitzes und der klösterlichen Gerichtsbarkeit, nach der Stellung der Bauern und ihrer Landwirtschaft. Der Neubau des heute noch existierenden Klosters als Residenz ist ebenso Thema der Ausstellung wie das Ende des Klosterstaats in der Säkularisation. Moderne Medien kommen auch in der Dauerausstellung zum Einsatz. An vielen Stellen sind die Besucher aufgefordert, selbst Hand anzulegen, um „Geschichten aus der Geschichte“ auf die Spur zu kommen.

Als eines der höchst gelegenen Museen – hoch auf der Rauhen Alb mit ihrer reizvollen Trauflandschaft – lädt die Galerie Albstadt zu Kunstentdeckungen auf höchstem Niveau. Die Städtischen Kunstsammlungen beruhen auf einer Reihe von Bürger- und Künstlerstiftungen, seitens der Stadt gezielt erweitert. So entstand seit 1975 eine der bedeutendsten kommunalen Kunstsammlungen im deutschen Südwesten mit rund 20.000 Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Neben der Graphischen Sammlung zählen dazu auch Spezialsammlungen zum Landschaftsbild der Schwäbischen Alb und zum Werk des Freilichtmalers und deutschen Impressionisten Christian Landenberger. Ein Grundstein wurde 1975 mit der Stiftung Sammlung Walther Groz gelegt, die auch den internationalen Ruf Albstadts als eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen mit Arbeiten auf Papier von Otto Dix begründete. Sie wird begleitet von Werken des Expressionismus und der Brücke-Künstler sowie einem markanten Schwerpunkt Dresdner Kunst des 20. Jahrhunderts. Weitere Stiftungen folgten, darunter vor 20 Jahren auch die Schenkung Ruth und Dr. Karlheinz Brucker mit Werken Dresdner Künstler von der „Brücke“ bis in die Gegenwart, der Schwaben Reinhold Nägele und Paul Kälberer, einer bemerkenswerten Werkgruppe katalanischer Künstler wie Clavé, Dali, Miró und Tápies und großer Einzelgänger des südwest-deutschen Raums wie Jürgen Palmtag und Winand Victor. Der Sammlung Brucker gilt die Sommerausstellung 2014. Seit 20 Jahren beherbergt die Galerie Albstadt auch die Sammlung Gerhard und Brigitte Hartmann mit internationaler Druckgraphik des 20. Jahrhunderts. Sie ist 2014 Hauptquelle der Ausstellung „Farbenzauberer“ im „jungen kunstraum“. Als jüngstes Kind der Galerie Albstadt bietet der „junge kunstraum“ jungen Leuten zwischen ca. 4 – 12 Jahren spielerische Begegnungen mit Kunst, die jung gebliebene Erwachsene nicht minder faszinieren. Bis zum Sommer 2014 können Familien in die magische Welt internationaler „Farbenzauberer“ eintauchen. Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag 14 – 17 Uhr Sonn- und Feiertage 11 – 17 Uhr 24., 25. und 31.12. geschlossen Gruppen / Schulklassen nach Vereinbarung (auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten)

Öffnungszeiten April bis Oktober: Di bis So und Feiertage, 10 – 17 Uhr November bis März: Sa, So und Feiertage, 13 – 17 Uhr Eintrittspreise Erwachsene: 4,50 €, Ermäßigte: 2,30 € Familien: 11,30 €, Gruppen ab 20 Personen: 4 € Kontakt Kloster Wiblingen Schlossstraße 38 89079 Ulm Tel.: +49 (0) 731 5028975 info@kloster-wiblingen.de www.kloster-wiblingen.de

Otto Dix, Leuchtkugel, 1914, Gouache ©VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Eintrittspreise Pro Person 6 € / Ermäßigt 4 € Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre frei Jahreskarte für alle Städtischen Museen Albstadts Einzelkarte 15 €, Familienkarte 25 € Kontakt Galerie Albstadt, Städtische Kunstsammlungen Kirchengraben 11, 72458 Albstadt (Ebingen) Tel.: +49 (0) 7431 160 1491 oder -1493 www.galerie-albstadt.de www.jungerkunstraum.de 69


Kunstmuseum Hohenkarpfen

Kunstmuseum in reizvoller Landschaft Das Kunstmuseum Hohenkarpfen in Hausen ob Verena im Landkreis Tuttlingen wird getragen von der Kunststiftung Hohenkarpfen e. V. (Kunstverein Schwarzwald-Baar-Heuberg) und besteht seit 1986. Es ist in einem denkmalgeschützten Ökonomiegebäude des früheren Meierhofs der altwürttembergischen Herrschaft Karpfen untergebracht und liegt auf halber Höhe des Bergkegels Hohenkarpfen. Seine außergewöhnliche Lage in einem Natur- und Landschaftsschutzgebiet sensibilisiert nicht nur den Blick für die Kunst, sondern zugleich für die umgebende Landschaft und Natur. Jährlich finden hier zwei bis drei Ausstellungen statt zur Kunst im deutschen Südwesten, mit dem Schwerpunkt Landschaftsmalerei, die in begleitenden wissenschaftlichen Katalogen dokumentiert werden. Durch die bisher gezeigten Ausstellungen mit jährlich 8.000 – 10.000 Besuchern konnte sich die Einrichtung einen über die Region hinaus reichenden Ruf als kunstwissenschaftliches Ausstellungsinstitut erarbeiten. Sammlung zur Landschaftsmalerei im deutschen Südwesten Die Landschaftsmalerei bildet den Schwerpunkt der eigenen Sammlung, die die stil- und schulbildenden Landschaftsmaler der Akademien in Karlsruhe und Stuttgart umfasst. Darunter befinden sich u.a. Werke von Albert Kappis, Hans Thoma, Adolf Hoelzel, Oskar Schlemmer, Jakob Bräckle oder HAP Grieshaber. Daneben besitzt das Museum eine umfangreiche Schenkung von Werken des Zeichners Ernst Rieß. Förderung von Kunst, Wissenschaft und Kultur Die Kunststiftung Hohenkarpfen versteht sich als Förderer von Kunst, Wissenschaft und Kultur und führt neben den Ausstellungen Konzerte, Lesungen, Exkursionen und Vorträge im Museum oder in den Städten und Gemeinden der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg durch. Die Kunststiftung Hohenkarpfen wird von rund 150 körperschaftlichen Mitgliedern, darunter die drei Landkreise, Städte und Gemeinden, zahlreiche Unternehmen der Region, sowie von rund 700 persönlichen Mitgliedern getragen.

Öffnungszeiten Von Palmsonntag bis zum Wochenende vor Martini Im Jahr 2014 vom 13. April bis zum 9. November Mi – So und an Feiertagen von 13.30 – 18.30 Uhr Eintrittspreise Erwachsene 3 €, Ermäßigt 2 € Kinder bis 12 Jahre frei Gruppen ab 10 Personen 2 €, Schulklassen frei Beitrag Führungen 2 € Gruppenführungen 35 € (Nach Voranmeldung) Kontakt Kunststiftung Hohenkarpfen e. V. (Kunstverein Schwarzwald-Baar-Heuberg) Hofgut Hohenkarpfen, 78595 Hausen ob Verena Tel.: +49 (0) 7424 4017 museum@kunststiftung-hohenkarpfen.de 70

Welt der Kristalle Dietingen

Die wohl größte und schönste Amethystdruse der Welt! Im Mineralienund Fossilienmuseum Welt der Kristalle in Dietingen bei Rottweil Das Mineralien- und Fossilienmuseum Welt der Kristalle wurde im März 2011 nach Fertigstellung der Neubauten, in Dietingen bei Rottweil, direkt am Ortseingang, eröffnet. Nach fast 2-jähriger Planungs- und Bauzeit hat die Fam. Müller ein in Süddeutschland einmaliges, architektonisch interessantes und hochwertiges Museums -und Ausstellungsgebäude geschaffen, in dem aus über 45 verschiedenen Ländern der Erde über 750 Objekte mit über 30 Tonnen Gewicht gezeigt werden. Seit der Eröffnung haben über 75.000 staunende und begeisterte Besucher diese riesigen Naturwunder aus Stein gesehen. Die weltweit wohl größte und schönste Amethystdruse, ein über 4m hoher, 100 Millionen Jahre alter, mit Amethystkristallen bewachsener vulkanischer Hohlraum, ein 220 Millionen Jahre alter versteinerter Wald mit Originalstämmen aus dem Petrified-Forrest Nationalparkgebiet in Arizona, viele einzigartige versteinerte Saurierskelette und weitere große Fossilien, sowie beeindruckende bis über 3.000 Kg schwere Riesenkristalle aus aller Welt, können im und am Museum auf über 1.300 qm bestaunt werden. In einem 20 minütigen Dokumentationsfilm, von Herrn Alexander Müller selbst, auf seinen zahlreichen Reisen in die Fundgebiete Südbrasiliens gedreht, erfahren die Besucher vieles über Land und Leute, die Minen und den Abbau sowie über die Verarbeitung der Mineralien und Kristalle. Ganz nach dem Museums-Moto: Naturwunder entdecken, Vergangenheit erforschen, Zeitgeschichte erleben und Erlebnisse mitnehmen, können Eindrücke von kristallinen Naturwundern aus der ganzen Welt gewonnen und im Museumsshop auch erworben werden.

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

Im Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck – knapp 20 Kilometer nördlich des Bodensees gelegen – erleben Sie die Faszination längst vergangener Tage hautnah. 25 historische Gebäude gewähren Einblicke in das Leben auf dem Lande zwischen Schwarzwald, Alb und Bodensee. Vor der reizvollen Kulisse von Wäldern, Streuobstwiesen und blühenden Gärten präsentiert sich die Region in all ihrer Vielfalt. Jüngstes Mitglied im Ensemble ist das imposante Kaufhaus Pfeiffer, hinter dessen uriger Ladeneinrichtung sich so manche spannende Geschichte verbirgt. Direkt nebenan bietet der moderne Museumsladen allerhand Erzeugnisse aus der Region und Informatives rund ums Museum zum Verkauf. Viel zu entdecken und bestaunen gibt es für die ganze Familie. Unzählige Tiere beleben das Museum und sorgen für eine betriebsame Atmosphäre. Wenn täglich um 14 Uhr die „Sau rausgelassen“ wird, treibt die Hirtin eine ganze Herde Schweine durchs Dorf zur Weide. Wechselnde Vorführungen alter Handwerkskunst lassen den Alltag früherer Zeiten wiederaufleben. Dann wird in der Schmiede oder der Töpferei eifrig gewerkelt und die wasserradbetriebene Schwarzwälder Mühle klappert wie anno dazumal. Eine Vielzahl an Veranstaltungen und Aktionstagen im Jahreslauf lädt zum Mitmachen und Verweilen ein. Das Jahresprogramm hält neben Vorträgen, Kinderprogrammen und vielem mehr auch die ein oder andere Überraschung bereit. Nicht zuletzt sorgen Fuhrmannstag (13.07.), Volksmusiktag (07.09.) oder die traditionelle Kirbe mit großem Handwerker- und Bauernmarkt (05.10.) für reges Treiben auf dem Dorfplatz und in den umliegenden Wirtschafts- und Handwerksgebäuden. Hier wird Geschichte lebendig und greifbar – für Jung und Alt! Ausführliche Infos zum Jahresprogramm und zu Führungen im Internet oder beim Info-Service (siehe Adresse).

Der ca. 100 qm große Shop-Bereich bietet ein vielfältiges Angebot an Mineralien, Fossilien und Steinschmuck, sowie hochwertige Geschenkartikel und exklusives Wohninterieur, wie z.B. Tische aus versteinertem Holz oder Lampen und Tische aus Amethystdrusen und Bergkristall. Öffnungszeiten Do + Fr 14 – 18 Uhr, Sa + So 11 – 17 Uhr Mo – So für größere Gruppen ab 10 Personen auf Voranmeldung. Bitte beachten Sie unsere Sonderöffnungszeiten an Feiertagen auf unserer Internetseite Eintrittspreise Erwachsene: 6 €, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: 3,50 €, unter 5 Jahren frei Gruppen ab 10 Personen: 3 € / Person weitere Preise auf unserer Internetseite Kontakt Welt der Kristalle Museum und Shop Fronstrasse 9, 78661 Dietingen / Rottweil Tel.: +49 (0) 741 26 950 110 info@welt-der-kristalle.de www.welt-der-kristalle.de

Öffnungszeiten 5. April bis 2. November Di bis So von 9 – 18 Uhr (an Feiertagen auch montags geöffnet) Eintrittspreise Erwachsene: 6,50 €, Kinder und Jugendliche bis einschl. 16 Jahre: frei, Ermäßigte: 4 € Gruppen ab 15 Personen: 5,50 € / Person Kontakt Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck Tel.: +49 (0) 7461 926 3204 (Info-Service) Tel.: +49 (0) 7467 13 91 (Museumskasse) Tel.: +49 (0) 7467 12 41 (Museumsgaststätte Ochsen) info@freilichtmuseum-neuhausen.de www.freilichtmuseum-neuhausen.de

Campus Galli Karolingische Klosterstadt Messkirch

Betreten der Baustelle erlaubt! Eine einzigartige Zeitreise in das frühe Mittelalter erwartet Besucher in einem Waldstück bei Meßkirch. Der weltberühmte „Klosterplan von St. Gallen“ soll mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts, also den technischen Möglichkeiten aus seiner Entstehungszeit, in die Tat umgesetzt werden. Der Klosterplan von St. Gallen ist auf der Insel Reichenau gezeichnet worden, wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt. Dies soll sich nun ändern! Gebaut wird nur mit den technischen Möglichkeiten des Frühmittelalters. Das heißt Muskelkraft statt Maschinenpower, Ochsenkarren statt Lastwagen und historische Gewänder statt Blaumann. Alle Baumaterialien, Stein, Lehm und Holz, werden direkt auf der Baustelle gewonnen - eine Reise zurück in eine Zeit ohne Maschinen und Strom! Ungefähr 40 Jahre soll es dauern bis die Klosteranlage fertiggestellt ist. So lange haben Besucher die Möglichkeit den Handwerkern über die Schulter zu schauen, die Entwicklungen der Klosteranlage zu verfolgen und auf Wunsch sogar selbst auf der historischen Baustelle mitzuarbeiten. Besuchen Sie die Klosterstadt-Baustelle, tauchen Sie ein in die faszinierende Welt des frühen Mittelalters und lassen Sie sich von diesem einzigartigen Bauvorhaben beeindrucken! Saison 2014 In der neuen Saison dürfen sich die Besucher unter anderem auf den Bau der Holzkirche freuen. Die Holzkirche soll an der Stelle errichtet werden, an der später einmal der Altarraum der steinernen Klosterkirche sein wird. Das Holzhaus soll sowohl den Besuchern als auch den Mitarbeitern von Campus Galli als „Ort der Stille“ dienen. Auch der Eingangsbereich soll 2014 verschönert werden, hier kommt dem Campus Galli eine Zimmerinnung mit Arbeitskraft und Material zur Hilfe. Ein weiteres Bauvorhaben wird die Errichtung einer Scheune sein. Diese soll künftig als Standort für die Durchführung von Workshops, sowie als Unterschlupf für Besucher bei schlechtem Wetter dienen.

Öffnungszeiten 02. April bis 02. November 2014 täglich 10 Uhr bis 18 Uhr, Mo. geschlossen Eintrittspreise Erwachsene 9 €, Kinder: bis 16 Jahre 6 € Schüler, Studenten mit Ausweis ab 16 Jahren 7€ Familien bis zwei Kindern von 6 – 15 Jahren 21,50 € jedes weitere Kind 3,50 € Weitere Preise und Gruppenpreise auf Anfrage. Führungen für Gruppen nach Voranmeldung. Kontakt Campus Galli Am Hackenberg 92 an der B313, Abzweigung Langenhart,88605 Messkirch Verwaltung: Tel.: + 49 (0) 7575 925302 Buchungsstelle: Tel.: + 49 (0) 7575 206-47 www.campus-galli.de 71


Kultur- und Museumszentrum Schloss Messkirch

Das Schloss Meßkirch entstand in seiner heutigen Gestalt zwischen 1557 und 1563 im Auftrag des Grafen Froben Christoph von Zimmern, dem Verfasser der berühmten Zimmerischen Chronik. Es gilt als die früheste Vierflügelanlage der Renaissance nördlich der Alpen. Der nördliche Flügel blieb unausgeführt, hier steht als Überbleibsel eines früheren Baukomplexes bis heute das 1492 entstandene so genannte „Schlössle“. Glanzstück des Schlosses ist der 31 Meter lange Festsaal mit seiner 1563 entstandenen Kassettendecke, einer der ältesten in Deutschland. Nach dem Aussterben der Grafen von Zimmern 1594 diente das Schloss Meßkirch zunächst den Grafen von Helfenstein, ab 1527 den Landgrafen und späteren Fürsten von FürstenbergMeßkirch als Residenz. Während der Napoleonischen Kriege als Militärlazarett und Futtermagazin zweckentfremdet, war das Schloss im 19. und 20. Jahrhundert Behördensitz. 1961 wurde der renovierungsbedürftige Gebäudekomplex der Stadt Meßkirch vom Hause Fürstenberg zur 700Jahr-Feier der Stadt übergeben. 1985 wurde mit einem umfassenden Sanierungsprogramm begonnen, dessen Vollendung eine bleibende Aufgabe ist. Mit seinem außergewöhnlichen Ambiente bietet das Schloss Meßkirch heute einen idealen Rahmen für Veranstaltungen der verschiedensten Art: Von Klassik-Konzerten im Festsaal über Frühschoppenkonzerte im SchlossInnenhof bis zu Kleinkunstveranstaltungen im Schlosskeller ist für jeden Geschmack etwas dabei. Feiern wie die Grafen von Zimmern! Egal ob Hochzeit, Geburtstag oder Firmenfeier, die Räumlichkeiten im Schloss bieten auch für Ihre Veranstaltung den geeigneten Rahmen. Auch für Seminare und Tagungen können die Räume angemietet werden. Auch Museumsliebhaber kommen voll auf ihre Kosten! Neben dem Oldtimermuseum ist im Schloss Meßkirch auch ein Museum über den Philosophen Martin Heidegger sowie die Kunstgalerie des Landkreis Sigmaringen zu sehen. Führungen durch das Schloss finden ganzjährig immer am zweiten Sonntag im Monat statt. Während der Sommerferien in Baden-Württemberg wird jeden Sonntag eine Schlossführung angeboten. Treffpunkt ist jeweils um 15.00 Uhr an der Museumskasse. Für Gruppen können Führungen ganzjährig bei der Tourist-Information gebucht werden.

Öffnungszeiten Martin-Heidegger-Museum: Fr bis So sowie feiertags, 13 – 17 Uhr Oldtimermuseum: Sa, 14 – 17 Uhr, und So, 13 – 17 Uhr Eintrittspreise Martin-Heidegger-Museum: jeweils 2 € (erm. 1€) Oldtimer-Museum: 2,50 €; Gruppenermäßigung Kombitickets 2 oder 3 Museen: 3 bzw. 4 € (erm. 2 bzw. 2,50 €), Jahreskarte 10 € Kontakt Tourist-Information Meßkirch Schlossstraße 1, 88605 Meßkirch Tel.: +49 (0) 7575 20646 info@messkirch.de www.schloss-messkirch.de

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Kreisgalerie Schloss Messkirch Integriert in das Kultur- und Museumszentrum Schloss Meßkirch hat seit März 2006 im Südflügel der Schlossanlage auf zwei Etagen und einer Gesamtfläche von ca. 450 qm die Kreisgalerie Schloss Meßkirch ihren Standort gefunden. Die Dauerausstellung im Erdgeschoss birgt in sechs Abteilungen ausgewählte Werke aus der Kunstsammlung des Landkreises Sigmaringen mit einer Bandbreite von der gotischen Plastik und barocken Altartafelbildern bis zu Werken zeitgenössischer Kunstschaffender. Die seit den 1980er Jahren unter qualitativen Gesichtspunkten aufgebaute Kreiskunstsammlung versteht sich als Dokumentation des kreisweiten und regionalen Kunstschaffens in seiner historischen wie gegenwärtigen Vielfalt. Kunstsammlung und Kreisgalerie gewinnen ihr besonderes Profil durch drei Sammlungsschwerpunkte: Der aus Mengen stammende Kubist und Pionier des modernen Holzschnitts Gottfried Graf (1881 – 1938) ist neben Ölbildern und Aquarellen mit einem breiten Querschnitt von Holzschnitten und Radierungen vertreten. Zu dem in Sigmaringendorf aufgewachsenen Bildhauer Anton Hiller (1893 – 1985) kann die Kreisgalerie neben Bildhauerzeichnungen eine dichte Abfolge von Bronze- und Holzplastiken von figürlichen Anfängen bis hin zu einer weitreichenden Reduzierung von Form und Ausdruck im Alterswerk vorweisen. Dem in Herkunft und Jugend eng mit Sigmaringen und dem oberen Donautal verbundenen Maler Albert Birkle (1900 – 1986) ist ein dritter Schwerpunkt gewidmet, der neben Ansichten der heimischen Landschaft Werke im Stil des expressiven Realismus aus seiner wichtigsten Schaffensperiode in den 1920er Jahren enthält. Im Sonderausstellungsbereich der Kreisgalerie im Schloss-Obergeschoss wollen jährlich vier Wechselausstellungen zur Kenntnis der oberschwäbischen Kunstgeschichte beitragen wie auch die aktuelle Kunstwicklung in der Region der Öffentlichkeit vermitteln. Über den engeren Kunstbereich hinaus werden auch Ausstellungen zur Druckgrafik und Fotografie sowie zu archäologischen, historischen und volkskundlichen Themen angeboten.

Römermuseum Mengen-Ennetach

SALVE! Willkommen zur Reise in die Römerzeit Auf dem Ennetacher Berg befand sich im 1. Jahrhundert ein römisches Kastell, in dem eine 500 Mann starke Kohorte aus Fußsoldaten, Reitern und Bogenschützen stationiert war. Ihre Aufgabe war die Überwachung und Kontrolle des damaligen rätischen Donaulimes. Nachdem diese Truppe abgezogen wurde, entstand Ende des 1. Jhs. unterhalb des Ennetacher Berges eine römische Straßensiedlung, ein Vicus, der bis in das 3. Jh. existierte. Funde aus dem einstigen römischen Kastell und dem römischen Vicus werden heute im Römermuseum Mengen-Ennetach präsentiert, das 2001 eröffnet und bereits mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde. An der Stelle eines römischen Kastells und einer Zivilsiedlung bietet das Museum mit MultimediaTechnik Einblicke in das Leben der Römer in der Provinz Rätien: Originale Funde werden modern präsentiert und verschiedene Gegenstände zum Ausprobieren, wie z.B. römische Spiele, römische Kleidung oder das Marschgepäck eines römischen Soldaten, sind Elemente zum aktiven Mitmachen. Darüber hinaus erfährt man an einer Video-Station, wie sehr unser Bild der Antike durch Unterhaltungsfilme geprägt ist. Ausleihbare Hörspiele lassen das Leben in der römischen Provinz Rätien lebendig werden. Verschiedene Veranstaltungen bieten darüber hinaus weitere Einblicke in das Leben der Antike. Das Café Domus im Erdgeschoss des Museums bietet Kaffee und Kuchen, Erfrischungen, Eisbecher und Tagesgerichte, auch nach römischen Rezepten. Für Gruppen ab 15 Personen kann hier für abends ein Römeressen mit fünf Gängen gebucht werden, das neue Einblicke in die Kultur der Römer bietet. Für größere Gruppen bietet es zudem ein Buffet mit römischen Gerichten an. Gerne wird auf Anfrage für Gruppen auch ein individuelles Angebot mit Museumsbesuch, Führung und Essen zusammengestellt. Das Museum liegt direkt am DonauRadwanderweg und ist ein beliebtes Einkehrziel für Radfahrer.

Christoph Martin Wieland (1733 – 1813) war für eine Zeit lang der meistgelesene und bestbezahlte Schriftsteller des 18. Jahrhunderts. Der größte Sohn Biberachs gilt als Wegbereiter der Weimarer Klassik und reformierte die Literatur in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Wieland-Museum Biberach bietet Gelegenheit, sich auf Wielands Spuren zu begeben. Das Museum ist in Wielands ehemaligem Gartenhaus untergebracht. Hier verfasste der Schriftsteller Großteile seiner Werke wie Musarion oder Idris und Zenide. Im Gartenhaus wurde bereits 1907 das Wieland-Museum eingerichtet, in dem seit 2009 eine moderne, pädagogisch aufgearbeitete Dauerausstellung zu sehen ist. Die Ausstellung dokumentiert den abwechslungsreichen Lebensweg von Christoph Martin Wieland und erzählt von zahlreichen Ereignissen, die der große Sohn der Stadt von 1760 bis 1769 in seiner Vaterstadt erlebt hat. Die Biberacher Jahre gelten als die entscheidende Phase in der persönlichen und literarischen Entwicklung von Christoph Martin Wieland. Im ersten Museumszimmer wird chronologisch Wielands Leben und Werk mit zentralen Ereignissen aus Politik, bildender Kunst sowie Natur- und Geisteswissenschaft dargestellt. Ein zweiter Museumsraum informiert über Wielands Wirkung in der Literatur-, Musik-, Kunst- und Filmgeschichte. Wielands ehemaliger „Arbeitsraum“ im Obergeschoss des Gartenhauses ist vor allem den in Biberach entstandenen Werken gewidmet. Die Besucher erfahren darüber hinaus auch einiges über Wielands Liebschaften und sein für die damalige Zeit exzentrisches Privatleben. Im kleinen Gartenhäuschen kann man anschließend hören, wie Arno Schmidt in seinem Radio-Dialog „Wieland oder die Prosaformen“ (1952) das Leben des Dichters inszeniert hat.

Zum Museum gehört ein archäologischer Wanderweg, der auf den Ennetacher Berg führt. Dort können die Wanderer anhand von Texttafeln mehr über das römische Kastell, aber auch die Besiedlung der Region vor den Römern erfahren.

Öffnungszeiten Kreisgalerie Fr bis So sowie feiertags, 13 – 17 Uhr

Öffnungszeiten Ende März bis Ende November jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 – 18 Uhr

Eintrittspreise Kreisgalerie Schloss Meßkirch 2 € (erm. 1€)

Eintrittspreise Erwachsene: 3 €, Ermäßigte: 2 € Familienkarte: 7,50 €, Gruppen ab 8 Personen: 2 €

Kontakt Landratsamt Sigmaringen, Stabsbereich Kultur und Archiv Leopoldstraße 4, 72488 Sigmaringen Tel. +49 (0) 7571 1021142 kreisarchiv@LRASIG.de www.landkreis-sigmaringen.de/kreisgalerie

Wieland-Museum Biberach

Kontakt Römermuseum Mengen-Ennetach Kastellstrasse 52 88512 Mengen-Ennetach Tel.: +49 (0) 7572 769506 Fax: +49 (0) 7572 769505 info@roemermuseum-mengen.de www.roemermuseum.mengen.de

Öffnungszeiten Mi, Do, Fr, Sa, So, von 14 – 17 Uhr Dezember bis März nicht geöffnet. Führungen sind nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Eintrittspreise Erwachsene: 3 € Ermäßigter Eintritt: 2 € Gruppen (ab 5 Personen): 2 € pro Person Schüler, Studenten und unter 18-Jährige frei Führungen im Museum: 40 € (bis 25 Personen, ab der 26. Person zusätzlich 2 €) Kontakt Wieland-Museum Biberach Saudengasse 10/1, 88400 Biberach Tel.: +49 (0) 7351 51-336 oder -161 wieland-museum@biberach-riss.de www.wieland-museum.de 73


Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Museum Kloster Schussenried

Das „Kloster des Jahres 2010“ begeistert Besucher mit einem der wohl schönsten barocken Bibliothekssäle Süddeutschlands und bietet darüber hinaus ein höchst abwechslungsreiches Kulturprogramm. Das Kloster Schussenried wurde im Jahr 1183 von Prämonstratensern an der oberen Schussen gegründet. Es wuchs im Lauf der Jahrhunderte zu einer stattlichen Anlage heran, bis im Dreißigjährigen Krieg große Teile des Klosters niederbrannten. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Baumeister Dominikus Zimmermann vom damaligen Abt Magnus Kleber mit der Planung der neuen Konventgebäude beauftragt. Das großartige Bauvorhaben blieb aus Kostengründen jedoch unvollendet. Spektakuläre Raumschöpfung Heute vereint das Gesamtensemble Gebäude und Kunstwerke aller Stilepochen zwischen Spätromantik und Rokoko. Höhepunkt des von Zimmermann geplanten Neubaus ist der Bibliothekssaal im Mittelteil der Dreiflügelanlage. Der lichtdurchflutete Saal mit seiner wunderbaren Ausstattung ist eine der bedeutendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokokos. Mit seiner reichen Bildersprache gilt er als spektakulärster Teil der Klostergebäude und als eine Hauptsehenswürdigkeit der Oberschwäbischen Barockstraße: Die Ausstattung der über zwei Stockwerke angeordneten Bücherschränke gehört zu den reichsten und ausführlichsten im 18. Jahrhundert im gesamten deutschsprachigen Raum. Das Deckenfresko, das Franz Georg Hermann 1757 vollendete, zeigt in einer verwirrenden Fülle das Wirken der göttlichen Weisheit in Apokalypse, Wissenschaft, bildender Kunst und Technik. Ein neu eingerichtetes Museum vermittelt anschaulich und interaktiv die Geschichte des Klosters, die Rolle der Wissenschaft und des religiösen Lebens. Die neue Dauerausstellung sowie ein attraktives Programm an Wechselausstellungen machen das Kloster Schussenried zu einem bedeutenden Kulturzentrum in Oberschwaben. Kurz: dies ist ein Ort, der beflügelt.

Das Schloss Aulendorf ist seit 1930 ein in die Denkmalliste eingetragenes überregional bedeutsames Werk der südwestdeutschen Kultur- und Baugeschichte. Nicht weniger als fünf Stilepochen verschmelzen in dem über Jahrhunderte gewachsenen Bau und zeugen von dessen wechselvoller Geschichte und Nutzung. In den Jahren 1989 bis 1996 wurde das Schloss Aulendorf in einer bis heute einmaligen Rettungsaktion vor dem endgültigen Verfall gerettet und nach erfolgreicher Sanierung einer neuen Nutzung, dem Spielzeugmuseum des Landesmuseum Württemberg und der Stadt Aulendorf, zugeführt. Im Schlossmuseum wird der beeindruckende Rahmen der klassizistischen Beletage und der angrenzenden Räume, die im späten 19. Jahrhundert historisierend im klassizistischen Stil ausgestattet worden sind, genutzt, um zeittypische Themen der Kunst um 1800 zu beleuchten. Präsentiert werden ausgewählte Skulpturen, Gemälde und Miniaturen. Ein Modell erläutert die Schlossgeschichte. Weiterer Schwerpunkt ist die Geschichte der Familie von Königsegg.

Erwin Hymer Museum Bad Waldsee

Die „Lust des Reisens“ und die Sehnsucht nach Unabhängigkeit Das Erwin Hymer Museum erzählt die Kultur- und Technikgeschichte des Caravanings aus der Sicht des Reisenden. Was zieht die Menschen hinaus in die Welt? Die Neugierde auf fremde Orte, Sitten und Gebräuche? Die Freude, neue Menschen kennenzulernen? Ist es die Lust auf Abenteuer? Die Sehnsucht nach dem Unbekannten und Exotischem? Die Geschichte der Menschen ist geprägt von Reisen in neue und fremde Regionen. Ob zu Fuß auf Wanderschaft, zu Pferde, mit Kutschen, zu Wasser oder mit dem Fahrzeug. Wie hat der technologische Fortschritt das Reisen verändert? Warum ziehen Menschen hinaus in die Welt, unabhängig von festen Unterkünften? Eine Reise durch das Erwin Hymer Museum ist eine Entdeckertour auf acht Traumrouten zu den Sehnsuchtsorten der Welt. Die historischen Fahrzeuge, teils seltene Einzelstücke, skurrile Entwicklungen oder typische Vertreter, riesengroß bis winzig klein, wecken Erinnerungen, erzählen Geschichte und laden zum Staunen ein. Ein Erlebnis für die ganze Familie, überraschend, interaktiv medial, zum Mitmachen!

Spielzeugsammlung In der ehemaligen Bibliothek im Erdgeschoss des Schlosses wird die Spielzeugsammlung des Landesmuseums Württemberg gezeigt. Den ältesten Sammlungsteil bilden die Puppen, von denen einige noch der Zeit des Barock angehören. Viele der historischen Puppen stammen aus dem Besitz der bekannten Ludwigsburger Schriftstellerin Tony Schumacher (1848 – 1931). Eine Auswahl von qualitätsvollen Puppenhäusern, Puppenstuben und Puppenküchen spiegelt die Entwicklung des häuslichen Lebens seit dem Biedermeier wider.

Unterwegs mit Freunden – Ihre persönliche Tour wird mit unseren Führungen und Workshops zu einem einzigartigen gemeinsamen Erlebnis. Die Welt des mobilen Reisens begeistert nicht nur Reise-, Design- und Technikfans, sondern die ganze Familie!

Bau- und Experimentierkästen, Dampfmaschinen und Antriebsmodelle, optische, akustische und elektrotechnische Apparate repräsentieren den weiten Bereich des technischen Lehrspielzeugs. Der umfangreichste Sammlungsteil ist jedoch das Eisenbahnspielzeug. Die Erzeugnisse der namhaften württembergischen Hersteller Rock & Graner, Ludwig Lutz, Märklin sowie Kindler & Briel (Kibri) setzen hier besondere Akzente.

Reisevorbereitung Erleben Sie die Sehnsuchtsorte auch außerhalb des Museums: Rund um die Welt des mobilen Reisens gibt es in unserem Museumsshop im Foyer Bücher zur Kultur- und Technikgeschichte sowie Zeitschriften, Modelle, Witziges und Nützliches aus der Welt des Camping und Caravanings. Machen Sie sich auf den Weg, die Reise hat begonnen.

Öffnungszeiten April bis Oktober:Di bis Fr, 10 – 13 Uhr und 14 – 17 Uhr; Sa, So und Feiertage, 10 – 17 Uhr November bis März: Sa, So und Feiertage, 13 – 17 Uhr

Öffnungszeiten Mi bis Fr, 13 – 17 Uhr Sa, So und Feiertag, 10 – 17 Uhr (Mo und Di Ruhetag – Gruppen / Führung auf Anfrage möglich)

Eintrittspreise Erwachsene: 5,50 €, Ermäßigte: 2,80 €, Familien: 13,80 €, Gruppen ab 20 Personen: pro Person 4,90 €, Gruppenführungen: zusätzlich 25 €

Eintrittspreise Erwachsene: 3,50 €; Ermäßigt: 2,50 € Kinder bis 6 Jahren: frei Familien: 8 € (2 Erw. / max. 3 Kinder) Gruppenpreis ab 8 Personen: 2,50 € Führung: 30,00 €

Kontakt Kloster Schussenried Neues Kloster 1 88427 Bad Schussenried Tel.: +49 (0) 7583 9269140 www.kloster-schussenried.de

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Spielzeugmuseum Schloss Aulendorf

Kontakt Schlossmuseum Aulendorf Hauptstraße 35, 88326 Aulendorf Tel.: +49 (0) 7525 934203 www.schloss-museum.de

Restaurant Caravano – Eine kulinarische Reise Begeben Sie sich mit uns auch kulinarisch auf eine Reise um die Welt. Genießen Sie die leckeren und teils exotischen Snacks und Hauptspeisen, passend zu unseren Traumrouten, vor, nach oder während Ihres Museumsbesuchs.

Öffnungszeiten Täglich 10 – 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr Eintrittspreise Erwachsene 9,50 €, Kinder (6 – 18 Jahre) 4,50 € Kinder unter 6 Jahre freier Eintritt Gruppen Erwachsene (ab 10 Pers.) pro Person 8,50 €, Kinder (6 – 18 Jahre) 4 € Jahreskarte Erwachsene 30 €, Kinder (6 – 18 Jahre) 14,50 € Kontakt Erwin Hymer Museum Robert-Bosch-Straße 7 , 88339 Bad Waldsee Tel.: +49 (0) 7524 976676 00 info@erwin-hymer-museum.de www.erwin-hymer-museum.de

Museum Humpis-Quartier Ravensburg

Das Humpis-Quartier ist eines der besterhaltenen spätmittelalterlichen Wohnquartiere in Süddeutschland. Die Fernhandelsfamilie Humpis hat dem Ensemble im 15. Jahrhundert die heutige Gestalt gegeben. Das Museum ist ein ungewöhnlicher Ort, an dem städtische Kulturgeschichte vom 11. bis zum 21. Jahrhundert authentisch erlebt werden kann. Insgesamt sieben Gebäude erwarten die Besucher mit Ausstellungen, Veranstaltungen und museumspädagogischen Angeboten. Im glasüberdachten Innenhof entsteht eine inspirierende Spannung zwischen Kulturdenkmal und moderner Architektur. 1.000 Jahre Kulturgeschichte authentisch erleben Seit der Entstehung Ravensburgs, also seit annähernd 1.000 Jahren, leben Menschen in den Gebäuden oder Vorgängerbauten des Humpis-Quartiers. Sie alle haben Spuren hinterlassen und die meisten von ihnen sind namentlich bekannt. Dies eröffnet die einzigartige Chance, die Geschichte des Quartiers und der Stadt Ravensburg auf persönliche und emotionale Weise besonders anschaulich zu erzählen. Vier ehemalige Bewohner, die dem Quartier seine besondere Prägung verliehen haben, sind hierfür ausgewählt worden: ein Lederhandwerker, ein Fernhändler, ein Gerber und ein Wirt. Den Originalschauplatz für ihre Lebensgeschichten bildet das Humpis-Quartier, Ort des Museums und wertvollstes Exponat zugleich. So stellt das Quartier eine spannende begehbare Lebenswelt dar. Sie erlaubt es, im Mittelalter auf Zeitreise zu gehen, durch sieben Gebäude, annähernd 60 Räume, Dachböden und Keller, um im Heute wieder anzukommen. Neben der Dauerausstellung präsentiert das Museum in drei wundersamen Kammern das Thema Schwabenkinder. Dies waren 8 – 14-jährige Jungen und Mädchen, die alljährlich im Frühjahr aus den Alpenregionen nach Ravensburg kamen und hier auf dem zentralen Kindergesindemarkt als Hütekinder und Mägde an oberschwäbische Bauern vermittelt wurden. Zudem zeigt das Museum regelmäßig attraktive Sonderausstellungen. Mit aufwendigen Inszenierungen werden spannende kulturhistorische Themen vermittelt. Mit einem vielfältigen Führungsangebot für Einzelgäste sowie Gruppen können sich die Besucher auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit begeben. Ein interaktiver Audioguide erschließt mit Stimmen, Musik und Geräuschen die akustische Welt des Museums und lässt die Exponate lebendig werden. Öffnungszeiten Di bis So, 11 – 18 Uhr; Do, 11 – 20 Uhr Karfreitag, 24., 25. und 31.12. geschlossen Öff. Führungen: Do, 18 Uhr, am letzten Sonntag im Monat für Familien, 11 Uhr Eintrittspreise Erwachsene: 4 €; Ermäßigt: 2 €, Kinder bis 18 Jahre frei Gruppen ab 10 Pers.: 3 € p.P.; Jahreskarte 12 € Museumsrallye u. Audioguide frei Kontakt Museum Humpis-Quartier Marktstraße 45 88212 Ravensburg Tel.: +49 (0) 751 82820 www.museum-humpis-quartier.de

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Museum Ravensburger

Kunstmuseum Ravensburg

Das Museum rund ums blaue Dreieck Mitten in der Stadt Ravensburg lädt das Museum Ravensburger zu einem interaktiven Familienausflug zu memory®, Malefiz® und Co. ein: Im ehemaligen Stammsitz, einem der ältesten Gebäude der Stadt, entdecken die Besucher frühe Spiele, Puzzles und Bücher aus ihren Kindertagen. Im Geburtshaus des blauen Dreiecks, zwei mittelalterlichen Patriziergebäuden im Herzen Ravensburgs, wird Spiel- und Lesefreude greifbar. Staunende Kinderaugen entdecken hier, warum bei Puzzles immer ein Teil genau zum anderen passt. Bücherwürmer lauschen spannenden Geschichten im Nest des Leseraben und erkunden die Welt der bekannten Kindersachbuchreihe „Wieso? Weshalb? Warum?“. Und die ganze Familie taucht mit allen Sinnen ein ins Sagaland® und löst die Geheimnisse des Spiele-klassikers. Auch ein Besuch im Büro des Firmengründers Otto Maier darf nicht fehlen, genau wie der Blick in die „Spielewerkstatt“. Hier erfahren die Museumsbesucher anhand von „Das verrückte Labyrinth®“ an verschiedenen Stationen, wie aus einer Idee ein fertiges Spiel wird. Wer genug Zeit einplant, kann nach seinem Rundgang in der Spiele- und Leselounge stundenlang schmökern und spielen. Kinder und Jugendliche entdecken das Museum Ravensburger mit der tiptoi® Museums-Rallye ganz spielerisch: Der orangefarbene Stift aus dem bekannten Ravensburger Lernsystem erzählt in jedem Raum Wissenswertes und stellt Quizfragen. Die tiptoi® Rallye gibt es für drei Altersstufen ab vier bis 17 Jahren. Eine Ausstellung zum Mitmachen Lesen und Fühlen, Hören und Zeichnen – die interaktiv konzipierte Ausstellung des Museum Ravensburger spricht alle Sinne an. Und das gilt nicht nur für Kinder. Auch Erwachsene geraten ins Schwärmen, wenn sie neu entdecken, was sie schon früher gut fanden. Und der Nachwuchs erlebt die Stars aus dem heimischen Kinderzimmer einmal von einer ganz anderen Seite. Wer genug Zeit einplant, kann nach seinem Rundgang in der Spiel- und Leselounge stundenlang schmökern und spielen – und das bei schönem Wetter im idyllischen Innenhof sogar unter freiem Himmel. Weitere Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen, Führungen und Sonderausstellungen finden Sie unter www.museum-ravensburger.de.

Kontakt Museum Ravensburger Marktstraße 26 88212 Ravensburg Tel.: +49 (0) 751 86 1377 museum@ravensburger.de www.museum-ravensburger.de

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Pfahlbaumuseum Unteruhldingen

Das Kunstmuseum Ravensburg wurde vom Stuttgarter Architekturbüro Lederer + Ragnarsdóttir + Oei entworfen. Entsprechend dem Motto „Erst kommt die Stadt, dann das Haus“ haben die Stuttgarter Architekten auch das neue Kunstmuseum auf das historische Stadtensemble Ravensburgs bezogen und so das Alte und das Moderne verbunden. Entstanden ist dabei das weltweit erste Museum in Passivhaus-Bauweise. Für den Entwurf des Kunstmuseums Ravensburg wurde das Architekturbüro mit dem Deutschen Architekturpreis 2013 ausgezeichnet. Das Konvolut an Werken, das über 200 bedeutende Kunstwerke des 20. Jahrhunderts aus dem Bereich des Expressionismus sowie der Gruppen COBRA und SPUR umfasst, bildet die Grundlage für die Ausstellungstätigkeit des neuen Hauses. Unter dem Motto „Selinka Classics“ sind immer Teile der Sammlung Selinka zu sehen. Darüber hinaus werden jährlich zwei bis drei Wechselausstellungen zur klassischen Moderne und zur zeitgenössischen Kunst präsentiert. Das Kunstmuseum Ravensburg legt außerdem großen Wert auf die Vermittlung von Kunst. Jeden Samstag findet das „Kinderatelier“ statt, bei dem Kinder zunächst das Museum erkunden und dann selbst kreativ werden können. Für Erwachsene wird jeden Sonntag eine öffentliche Führung mit dem Schwerpunkt Sonderausstellung angeboten und Gruppen können Führungen mit fünf unterschiedlichen Schwerpunkten, wie zum Beispiel „Architektur“ oder „Highlights der Sammlung“ , buchen. Weitere Informationen zu Führungen und Veranstaltungen im Museum finden Sie auf unserer Homepage www.kunstmuseum-ravensburg.de.

Öffnungszeiten Di bis So, 11 – 18 Uhr Do, 11 – 20 Uhr montags geschlossen, außer feiertags

Gabriele Münter: Landschaft mit Kühen, um 1912, © VG-Bildkunst 2013

Eintrittspreise Pro Person: 6 € / 4 € ermäßigt Frei bis 18 Jahre Gruppen- und Führungspreise können Sie unserer Website entnehmen. Kontakt Kunstmuseum Ravensburg Burgstraße 9, 88212 Ravensburg Tel.: +49 (0) 751 82810 kunstmuseum@ravensburg.de www.kunstmuseum-ravensburg.de

Maurizio Nannucci – Never move far from color, 1970/2011 © Foto: Wynrich Zlomke

Dornier Museum Friedrichshafen

© Foto: Roland Halbe, Stuttgart

Im März 2013 hat inmitten der Ravensburger Altstadt das neue Kunstmuseum eröffnet. Es beheimatet eine der größten Privatsammlungen Süddeutschlands mit Werken des 20. Jahrhunderts, die der frühere Werbeberater Peter Selinka mit seiner Frau Gudrun zusammengetragen hat.

Öffnungszeiten Januar bis März: 11 – 18 Uhr April bis Sept.: 10 – 18 Uhr Okt. – Dez.: 11 – 18 Uhr Mo Ruhetag, in den Ferien montags geöffnet Eintrittspreise Erwachsene (ab 15 Jahre): 6,50 € Kinder (3 – 14 Jahre): 4,50 €, Ermäßigt: 5,50 € Familienticket: 15 €

Versunkenes Weltkulturerbe sichtbar gemacht

Kunstmuseum Ravensburg

23 Pfahlbauhäuser aus der Stein- und Bronzezeit Die Bodenseeregion hat viele eindrucksvolle Sehenswürdigkeiten – zu den beliebtesten gehören die Pfahlbauten von Unteruhldingen. Das 1922 gegründete Museum ist mit 23 rekonstruierten Häusern eines der größten Freilichtmuseen Europas. Zwischen Überlingen und Meersburg wird in 6 Dörfern die Geschichte der frühen Bauern, Händler und Fischer im Voralpenraum wieder lebendig. Auf den Stegen über dem See erlebt der Besucher die Welt der Jungsteinzeit und Bronzezeit vor 6000 und 3000 Jahren mit allen Sinnen. Beim Rundgang durch die nach neuen Forschungsergebnissen eingerichteten Häuser erfahren Sie alles Wichtige über Alltag, Technik und Kultur einer versunkenen Welt. In den Seen und Mooren unserer Region hat sich ein einzigartiges Archiv der Menschheitsgeschichte erhalten: Stoff- und Pflanzenreste, Jahrtausende altes Brot und die Werkzeuge erzählen vom damaligen Leben am Bodensee. Wandmalereien, Figuren von rätselhaften Mischwesen und noch nicht entzifferte Symbole geben Einblicke in die geistige Welt einer hochstehenden Kultur. UNESCO Welterbe Pfahlbauten Neu: Die Multimediashow „ARCHAEORAMA“ zum neuen Welterbe Pfahlbauten. Hier sehen Sie, wie das Weltkulturerbe unter Wasser aussieht! Die über 1000 Funde umfassende Sonderausstellung „Das Erbe der Pfahlbauer“ präsentiert spektakuläre Originalfunde aus den Welterbestätten. In den Ferienzeiten ist der Steinzeitparcours zum Mitmachen geöffnet. Das Museum ist barrierefrei, die Pfahlbauten sind mit Kinderwagen zugänglich. Wichtige Termine • Steinzeitparcours für Familien zum Mitmachen (14. – 27.4; 8.6. – 13.9.,25. – 31.10.). • „ARCHAE-X“ Tage der Experimentellen Archäologie (29. – 31.5., 16. – 20.6., 3. – 17.8.) • Museumsfest 3.8. • Steinzeit-Apfelfest 12.10.

Öffnungszeiten 2014 29.-31. März: täglich 9 – 17 Uhr; 1. April – 30. September: täglich 9 – 18.30 Uhr (letzte Führung 18 Uhr); 1. Oktober – 2. November: täglich 9 – 17 Uhr. Eintrittspreise Erwachsene: 9 €; Kinder (6-15 Jahre): 5,50 € Gruppen: p ro Erwachsener 8 € pro Kind /Schulklassen 5 € Kontakt Pfahlbaumuseum Unteruhldingen Strandpromenade 6, 88690 UhldingenMühlhofen (Unteruhldingen) Tel.: +49 (0) 7556 928 900 www.pfahlbauten.de (mit Wettercam)

Faszination Luft- und Raumfahrt Jeder Mensch kann ein Pionier sein – so lautet die Kernbotschaft des Dornier Museum Friedrichshafen. Unmittelbar am Flughafen gelegen, macht es 100 Jahre spannende Luft- und Raumfahrtgeschichte erlebbar. Die einem Flugzeughangar nachempfundene Architektur beherbergt auf 5.000 m² 400 Exponate, zahlreiche Originalflugzeuge, einen Originalhubschrauber und 1:1 Exponate aus der Luft- und Raumfahrt. Originalgetreue Nachbauten wie das erste Passagierflugzeug der Luft Hansa, der Dornier Merkur, oder des legendären Dornier Wal N25 machen den Museumsbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie. 100 Jahre Dornier Das Dornier Museum Friedrichshafen feiert im Jahr 2014 das Jubiläum 100 Jahre Dornier. Mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und einer neuen Sonderausstellung unter dem Titel „Kreativität und Mut – Wie das Neue in die Welt kommt“, zeigt das Museum ab 1. Oktober 2014 auf, wie der Luftfahrtpionier Claude Dornier mit seinen Mitarbeitern Visionen umsetzte und damit Neues in die Welt trug. Die Ausstellung nimmt Bezug zur Gegenwart und Zukunft, indem sie die Dornier-Unternehmensgeschichte mit aktueller und zukünftiger Pionierarbeit weltweit verknüpft. Zahlreiche Sonderveranstaltungen, die DODAYS - das Flugwochenende und Sommer-Highlight - sowie die Erweiterung der Ausstellung durch einen Do 27-Flugsimulator ab Herbst 2014 runden das Jubiläumsjahr ab. Kinder & Jugendliche Für die jungen Besucher wird im Dornier Museum einiges geboten: Entdeckungstouren mit Pionierbögen oder einem Kinderquiz, eine Bastelecke mit Tretfliegern im Flugzeughangar, ein Kinderspielplatz auf der Terrasse und zahlreiche Angebote in den Schulferien lassen den Museumsbesuch zum Erlebnis werden. Auch die neuen Maskottchen DODO & BELLI sind in der Ausstellung immer wieder zu finden.

Öffnungszeiten Mai – Oktober: täglich 9 – 17 Uhr November – April: Di – So 10 – 17 Uhr Eintrittspreise Erwachsene 9 €, Schüler/Studierende/Schwerbehinderte 7 €, Kinder (6 – 16 Jahre) 4,50 €, Familien (2 Erwachsene + Kinder) 20 € Gruppen- und Führungspreise entnehmen Sie bitte unserer Webseite. Kontakt Dornier Museum Friedrichshafen Claude-Dornier-Platz 1 (am Flughafen) 88046 Friedrichshafen Tel.: +49 (0) 7541 48736 00 www.dorniermuseum.de

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Zeppelin Museum Friedrichshafen

ZLT Zeppelin Luftschifftechnik

MS Seeschwalbe Friedrichshafen

Meckatzer Löwenbräu

© Foto: Rolf Späth

Alles neu im Zeppelin Museum Friedrichshafen Rundumerneuert wird das Zeppelin Museum Friedrichshafen ab Sommer 2014 komplett in neuem Glanz erstrahlen. Ein Grund zur Freude nach fünf Jahren Umbau- und Renovierungsphase. Zeppelin-Wunderkammer und Medienraum oder die Zeppelinhalle mit der erweiterten Hindenburg-Teilrekonstruktion gewähren Einblicke in die Welt der Zeppelinluftschifffahrt, berichten im Kleinen wie im Großen über dieses faszinierende Kapitel der Luftfahrt. Wie reisten die Passagiere im Luxusliner der Lüfte? Wo und was arbeiteten die Zellenpfleger? Durfte man im Luftschiff rauchen? Gemäß dem Konzept „Technik und Kunst“ wird aufgezeigt, wie eng diese beiden Bereiche miteinander verknüpft sind. Besonders gelungenes Beispiel dafür ist das Kunstwerk „Zeppelin-Schwärme“ von Héctor Zamora. Die einzelnen Bereiche der Kunstabteilung zeigen, dass der Mensch zu höchsten Kreativleistungen im Bereich Technik und Kunst fähig ist. Ins Zentrum rückt der Mensch und seine Positionierung im Beziehungsgeflecht von Technik, Natur und Glaube. Ein Raum schildert die Geschichte des Zeppelin Museums, des ältesten Museums am Bodensee. Regelmäßig wechselnde Ausstellungen und zahlreiche Angebote wie Führungen, Vorträge, Filme, Aktionstage oder ein Geburtstag im Museum runden die Kulturvermittlung für Interessierte ab (ab fünf Jahren). Im Museumsshop findet man ausgefallene Geschenke und Souvenirs aus den Bereichen Technik und Kunst. Mehr Informationen auf www.zeppelin-museum.de

Der Zeppelin NT Stolzes Erbe eines großen Visionärs und technologisches Maß einer neuen Luftschiffgeneration. Sein innovatives Konzept der halbstarren Struktur eröffnet neue Dimensionen der Manövrierfähigkeit und Flugsicherheit. Mit einer Länge von 75 Metern und einem Volumen von 8.450 m³ ist der Zeppelin NT das größte halbstarre Luftschiff der Welt. Technik zum Anfassen Hinter den riesigen Toren des Zeppelin-Hangars wartet Wissenswertes und Spannendes. Geführte Werftbesichtigungen ermöglichen faszinierende Einblicke in die Welt des modernen Luftschiffbaus. Anhand von Originalteilen erfahren Sie die Bau- und Funktionsweise des Zeppelin NT. Heben Sie ab Den Alltag hinter sich lassen, neue Perspektiven erleben – bei einem Flug mit dem Zeppelin NT. Sanft steigt der weiße Riese in die Höhe. Sie können sich in der Gondel frei bewegen , dem Kapitän im Cockpit über die Schulter schauen und die Welt aus einer neuen Perspektive entdecken. Wir bieten verschiedene Rundflüge mit einer Flugdauer zwischen 30 Minuten und zwei Stunden über der Bodensee-Region und dem Alpenvorland an, sowie Flüge in die Schweiz und nach Österreich. Bei der Buchung Ihres Traumfluges beraten wir Sie gerne! Übrigens: Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir unsere Kapazitäten weiter erhöht. Das heißt Zeppelin-Flüge sind jetzt auch kurzfristig buchbar. Rundum perfekt Das Restaurant „Zeppelin Hangar FN“ entführt mit internationalen Köstlichkeiten. Panoramafenster und eine große Außenterrasse bieten freie Sicht auf das Flugfeld. Ein kulinarisches Erlebnis in einer ganz besonderen Atmosphäre – direkt am Start- und Landeplatz des Zeppelin NT. Wussten Sie schon, dass Zeppelin-Flüge auch als Gutschein verschenkt werden können? Zum Beispiel zum Geburtstag, zum Jubiläum oder einfach als Dankeschön an einen lieben Menschen.

Gönnen Sie sich eine Pause während einer Bootsfahrt mit unserem Klassiker. Lassen Sie Ihre Seele baumeln für eine Auszeit bei herrlichem Seepanorama an Bord unseres Mahagoni-Klassikers mit einer Mischung aus Eleganz und Nostalgie. Unser neues „altes“ Schiff aus dem Jahr 1960 ist zur Nutzung für Gruppen im nostalgischen Ambiente für eine Rundfahrt äußerst geeignet – es besticht mit seinem besonderen Flair. Wir bieten Ihnen bei schönem Wetter Rundfahrten ab Friedrichshafen Seepromenade an. Zusätzlich führen wir im gesamten Gebiet des Bodensees Fahrten durch– ganz nach Ihren individuellen Wünschen. Herzlich willkommen an Bord! MS Seeschwalbe: 1960 Baujahr Vollholz Mahagoni Länge: 13,00 m Breite: 2,90 m Tonnage: 4,20 Tonnen Tiefgang: 0,80 m Maschinenleistung: 1x 121 KW / BMW Geschwindigkeit: 28,00 km/h Tragkraft: 43 Personen Ausstattung: Vollverdeck

Meckatzer Löwenbräu: Brauereierlebnis für Genießer Einmalige Verbindung von Allgäuer Brautradition, Kunst und Kulinarik Im Herzen des Allgäus braut die Meckatzer Löwenbräu seit 275 Jahren Biere von einzigartiger Qualität. Ihre bekannteste Bierspezialität, Meckatzer Weiss-Gold – das Allgäuer Sonntagsbier, wird seit über 100 Jahren nach überlieferter Rezeptur aus wertvollen, regionalen Rohstoffen gebraut. Schon immer setzt die Brauerei auf ein umfassendes Qualitätsverständnis: „Qualität in allem Tun – zum Wohle der Menschen, mit denen und für die wir tätig sind“, so lautet die Unternehmensphilosophie, an der sich alle Mitglieder der Meckatzer Wertegemeinschaft orientieren – die Mitarbeiter, die Zulieferer, die Kunden und die Brauerfamilie Weiß. Bei einer Brauereibesichtigung kann jeder in die Geheimnisse der hohen Meckatzer Braukunst und Genusskultur eintauchen – erleben Sie unsere Geschichte und unser Qualitätsverständnis! Auf einem Rundgang durch Sudhaus und Gärkeller mit Zwickelbierverkostung lernen Sie, wie in Meckatz mit besonderen traditionellen Verfahren Bier gebraut wird, warum wir bei vielem genauer hinsehen und uns bei allem mehr Zeit nehmen. Abgerundet wird die Führung durch die Möglichkeit, im Meckatzer Shop zu bummeln oder im Foyer der Brauerei Kunstwerke bekannter Allgäuer Künstler zu entdecken. Für einen gelungenen Ausklang lohnt sich der Besuch im Meckatzer Bräustüble mit einer köstlichen Brotzeit im gemütlichen Gastgarten oder -pavillon und natürlich einem braufrischen Meckatzer Bier – es ist im Eintrittspreis der Brauereiführung enthalten. Ab Mai können Interessierte zudem bei einer Bierverkostung oder einem Biermenü mehr darüber erfahren, welches Bier zu welcher Speise passt, welcher Geschmack sich im Gaumen oder auf der Zunge entfaltet oder welche Gerüche in die Nase wandern, wenn unterschiedliche Biere verkostet werden – eine wahre „Ver“führung zum Genuss!

Informationen zu Werftführungen, Flügen, Gutscheinen und vielen andern spannenden Themen finden Sie unter www.zeppelinflug.de Öffnungszeiten Mai bis Oktober: täglich, 9 – 17 Uhr November bis April: Di bis So, 10 – 17 Uhr

© Archiv der Luftschiffbau Zeppelin GmbH

Eintrittspreise pro Person Erwachsene: 8 €; Rentner*: 7 € Kinder (6 bis 16 Jahre): 3 € Studierende/Schüler/Schwerbehinderte/ Arbeitslose: 4 € Schnupperpreis: (ab 16 Uhr, letzter Einlass: 16.30 Uhr) Erwachsene: 4,50 € * mit gültigem Ausweis Kontakt Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH Seestraße 22, 88045 Friedrichshafen Tel.: +49 (0) 7541 3801 0 www.zeppelin-museum.de

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Zeppelin-Werftbesichtigungen März bis Oktober Dienstag und Freitag um 16 Uhr Anmeldung bis 14 Uhr erforderlich Zeppelin-Rundflüge Mitte März bis Mitte November Informationen und Buchung unter Telefon +49 (0) 7541 5900-0 Kontakt ZLT Zeppelin Luftschifftechnik GmbH & Co. KG Messestraße 132 (früher Allmannsweilerstr.) 88046 Friedrichshafen www.zeppelinflug.de

Rundfahrten MS Seeschwalbe Wir bieten Ihnen bei schönem Wetter Rundfahrten ab Friedrichshafen Seepromenade an. Landestellen Seestraße nach dem Gondelhafen gleich bei den Lokalen. Kontakt CMS Schifffahrt Clemens Mauch Alte Owinger Str. 90 88662 Überlingen Fon: +49 (0) 7551 916904 Fax: +49 (0) 7551 69894 c.mauch@cms-schifffahrt.de www.seeschwalbe-fn.de

Besichtigungstermine & Brauereiführung Aktuelle Besichtigungstermine bitte telefonisch erfragen. Brauereiführung inkl. Zwickelbierverkostung, Weiss-Gold Glas zum Mitnehmen und einem Glas Meckatzer Bier 9 € Brauereiführung inkl. Zwickelbierverkostung, Weiss-Gold Glas zum Mitnehmen, einem Glas Meckatzer Bier und Brotzeit 14,50 € Kontakt Meckatzer Löwenbräu B. Weiß KG, Meckatz 10, 88178 Heimenkirch, Tel.: +49 (0) 8381 504 0 brauereibesichtigung@meckatzer.de www.meckatzer.de www.facebook.com/Meckatzer.Fanpage 79


Städtische Galerie & Museen Wangen im Allgäu

Wangener Museumslandschaft Wie die Wangener gelebt, gearbeitet und sich beim Baden erholt haben, zeigt die vielseitige Museumslandschaft in Wangen im Allgäu zwischen Eselmühle und Badstube. Aber auch andere Themen aus der Vergangenheit werden dort anschaulich präsentiert. Wie die Milchwirtschaft die Region geprägt hat, zeigt das Käsereimuseum. Mechanische Musikinstrumente sind in einer besonderen Sammlung unter dem Dach der Eselmühle zu sehen. Erstausgaben, Gedenkstücke, Fotos und Gemälde, die an zwei bedeutende schlesische Autoren erinnern, haben im Deutschen Eichendorff-Museum und im GustavFreytag-Museum eine Heimat gefunden. Alle Museen sind über den Eingang an der Eselmühle zu erreichen. Städtische Galerie in der Badstube Die ehemalige Obere Badstube hat eine bewegte Vergangenheit und wurde früher als öffentliche Badeanstalt, später als Wanderarbeitsstätte und Obdachlosenunterkunft genutzt. Seit 1993 ist im ersten Obergeschoss die städtische Kunstgalerie untergebracht. In wechselnden Ausstellungen wird Kunst des 20. Jahrhunderts gezeigt. Über das Ausstellungsprogramm entscheidet der Galeriekreis, dem Beauftragte aller Gemeinderatsfraktionen und interessierte Bürgerinnen und Bürger der Stadt angehören. Eine weiterer konzeptioneller Schwerpunkt gilt grenzübergreifend der zeitgenössischen Kunst der Region.

autobau Erlebniswelt CH-Romanshorn

Die denkmalgeschützten Hallen des ehemaligen Tanklagers unweit des Hafens Romanshorn beherbergen eine einzigartige Fahrzeugsammlung und eine spezielle Erlebniswelt. Zwei Hallen zeigen Fahrzeuge aus dem Motorrennsport sowie edle Sportwagen. Das Besondere ist, dass die raren Ausstellungsstücke nicht hinter Abschrankungen stehen, sondern mit allen Sinnen erlebt werden können. Von der Seifenkiste bis zum F1 Boliden: die Racinghalle gibt einen Einblick in die Karriere eines Rennfahrers. Weitere Exponate erlauben einen Einblick in den Motorrennsport und dessen Schweizer Vertreter. Die Classichalle zeigt dann „Bubenträume“ der Strasse – aktuelle Luxuswagen und schnittige Oldtimer aus verschiedenen Ländern sind ausgestellt. Entdeckt kann die Sammlung auf eigene Faust oder geführt von einem erfahrenen Guide. Für angemeldete Gruppen runden ein breites Angebot an Aktivitäten und die Möglichkeit, in den Hallen zu essen, den Besuch perfekt ab. Besucher der OpenDays (immer sonntags) genießen nach Erkundung der Sammlung an der Bar in der Pit Lounge eine kulinarische Stärkung. Die autobau Erlebniswelt ist eine außergewöhnliche Lokalität auf der Schweizer Seite am Bodensee.

Einmal im Jahr, in der Regel im Winter, greift die Städtische Galerie ein Thema auf, das eher der Volkskunst, der Kulturgeschichte oder der Heimatgeschichte zuzuordnen ist. Neben diesen Hauptrichtungen der Galeriearbeit gilt die Aufmerksamkeit der Planer aber auch Themen mit lokalen Bezügen.

Walter Jacob Sommerfeldweg 1923 Öl auf Pappe (Ausschnitt)

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Edel und außergewöhnlich Das größte Rolls-Royce Museum der Welt befindet sich in einer historischen Textilfabrik unweit der Rappenlochschlucht, einem beliebten Ausflugsziel für Wanderer. Dort wo einst Kaiser Franz Josef das erste Telefon der österreichisch-ungarischen Monarchie in Betrieb genommen hat, findet man heute ein Automobilmuseum der Superlative. Mehr als 1.000 Exponate, 3.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche auf drei Ebenen, eine Rekonstruktion der ersten Produktionsstätte von Rolls-Royce, eine hauseigene Restaurationswerkstatt, ein originaler Tearoom für Festlichkeiten aller Art und die „Hall of Fame“ sind nur einige der Highlights. Unter den zahlreich ausgestellten Einzelstücken befinden sich unter anderem der Safari-Tourenwagen von King George V, die Limousine von King Edward VIII, der Landauer von Queen Mum, der sportliche Phantom II von Prinz Aly Khan, der blaue Rolls-Royce von Malcolm Campbell, der Paradewagen von Diktator Franco, das Privatfahrzeug von F.H. Royce, der Rolls-Royce aus dem Film Lawrence of Arabia und viele mehr. Ausflugsziel Rolls-Royce Museum Der Besuch im Rolls-Royce Museum eignet sich als Baustein für einen spannenden Museumstag in der Bodenseeregion. Gäste aus aller Welt zeigen sich fasziniert vom Mythos Rolls-Royce, den leidenschaftlichen Geschichten über die zeit- und finanzaufwändige Jagd nach den Ausstellungstücken und der stilgerechten Restaurierung dieser Meilensteine der Automobilgeschichte. Neben dem Rolls-Royce Museum findet man in Dornbirn viele weitere Highlights wie z.B. die Rappenlochschlucht, Inatura oder Karrenseilbahn.

inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn

inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn Natur, Mensch und Technik Die inatura zeigt in ihrer Ausstellung Themen rund um Natur, Mensch und Technik. Im Museum gehören interaktive Spiele und Videoprojektionen ebenso dazu wie lebende Kleintiere und Tierpräparate zum Anfassen. Im jüngsten Ausstellungsschwerpunkt begibt man sich auf die Reise durch unseren Körper. Fragen wie: Welche Systeme braucht der menschliche Körper, um zu existieren? Wie funktionieren wir? Was können diese Systeme und wie werden sie am besten versorgt? Wie denken, fühlen und erleben wir? Wir wandern durch unsere Organsysteme, erfahren spielerisch mit allen Sinnen, wie sie funktionieren und wie wir sie optimal versorgen. Eine Ausstellung, die den Menschen begehbar und unser Dasein auf ganz neue Art begreifbar macht. Eine Ausstellung um unser Sein an sich. Die faszinierende Frage nach dem „wie“ steht hier im Vordergrund, die Frage nach dem „warum“ ist dann wohl eine andere Geschichte… Daneben begegnet man auf dem Weg durch die inatura-Dauerausstellung nicht nur außergewöhnlicher, historischer Industriearchitektur, sondern trifft auch immer wieder auf technische Stationen – die Science Zones. Die über 40 interaktiven Stationen, widmen sich auf unterhaltsame Weise technischen und physikalischen Phänomenen. Aktuelle Sonderausstellungen, Restaurant, Spielplatz und der Stadtpark machen den Ausflug zur inatura familien- und gruppenfreundlich.

Tipp: Rendezvous mit Spirit of Extasy Erleben Sie das einzigartige Fahrgefühl in einem Rolls-Royce. Einfach ins Blaue oder im Rahmen eines Museumsbesuchs. Ganz bequem vom Hotel, Bahnhof oder Flughafen aus. Dauer: 3 Stunden bzw. je nach Fahrstrecke (Abfahrt/Ankunft Rolls-Royce Museum) Preis: 110 € pro Stunde zzgl. 2,50 € pro Km

Übersicht Stadtmuseum in der Eselmühle (Heimatmuseum), Sammlung mechanische Musikinstrumente, Deutsches Eichendorff-Museum, Gustav-Freytag-Museum, Käsereimuseum, Historische Badstube, Museumsdruckerei Öffnungszeiten 01. April – 31. Oktober: Di – So 14 – 17 Uhr Vorführung der mechanischen Musikinstrumente: Mi und Sa 15 Uhr

Öffnungszeiten immer sonntags, 10 – 17 Uhr und mittwochs, 16 – 20 Uhr Für angemeldete Gruppen auf Voranmeldung jederzeit.

Eintrittspreise Ausführliche Informationen eralten Sie im Internet auf den Seiten www.amv-wangen.org und www.galerie –wangen.de

Eintrittspreise Erwachsene CHF 15,– inkl. einem Kind, zusätzliches Kind CHF 5,– Rentner, Studenten CHF 10,–

Kontakt www.amv-wangen.org/museen www.wangen.de

Rolls-Royce Museum Franz Vonier GmbH Dornbirn

Kontakt autobau AG Egnacherweg 7 CH-8590 Romanshorn Tel. +41 (o) 71 466 00 66 info@autobau.ch www.autobau.ch

Öffnungszeiten Täglich, 10 – 18 Uhr Schulklassen nach Anmeldung ab 8.30 Uhr Schließtage: 25. Dezember und 1. Januar

Eintrittspreise Erwachsene: 9 €, Kinder: 4,50 €, Gruppen: 7 €

Eintrittspreise Erw.: 10,50 €; Kinder von 6 – 15 Jahre: 5,30 € 1 Erw. + 1 Kind / 2 Kinder u. mehr: 12,60 € / 14,70 € 2 Erw. + 1 Kind / 2 Kinder u. mehr: 22,10 € / 23,10 € Jugendliche, Studenten, Senioren: 8,40 € Gruppenpreise auf Anfrage

Kontakt Rolls-Royce Museum Franz Vonier GmbH Gütle 11a, A-6850 Dornbirn Tel.: +43 (0) 5572 52652 contact@rolls-royce-museum.at www.rolls-royce-museum.at

Kontakt inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn Jahngasse 9 6850 Dornbirn Tel.: +43 (0) 5572 23235-0 www.inatura.at

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M a r C o Consulting Gemeinsam mit den führenden Museen der Region

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Herausgeber, Konzeption, Text MarCo Consulting insbesondere Uwe Schaut, Karin Schaut, Hanna Schwichtenberg, Mai Ly Kathrin Schuster, Annika Dörr, Regine Gaerte Granheimerstraße 81 88512 Mengen Tel.: +49 (0) 7572 949 26 Fax: +49 (0) 7572 949 28 www.marcoconsulting.de Fotos Archiv der beteiligten Museen, fotolia.com, istockphoto.com, pixabay.com Alle Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Genehmigung des Herausgebers nicht anderweitig verwendet, nachgedruckt oder publiziert werden. Erstellung März 2014

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