Magazin Museum.de Nr. 23

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Landwirtschaftsmuseum Das 1990 eröffnete Landwirtschaftsmuseum würdigt den neben der Textilindustrie wichtigsten Erwerbszweig in der Geschichte der Stadt Weil am Rhein. Bis um die Jahrhundertwende war die Landwirtschaft die Erwerbsgrundlage der Weiler Bevölkerung. Neben Viehzucht und Milchwirtschaft war der Anbau von Obst und Gemüse für die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe sehr einträglich. Die Produkte fanden auf den Basler Märkten ihre Abnehmer. Das Museum ist in einer über 200 Jahre alten Scheune untergebracht, die den ursprünglichen Dorfcharakter des Altweiler Stadtteils widerspiegelt. Bei der Renovierung der Scheune wurde die für landwirtschaftliche Gebäude typische Aufteilung in Tenne, Futtergang und Stall erhalten, eine Holztreppe führt zu den oberen beiden Tennenböden, die ebenfalls als Ausstellungsraum genutzt werden. Die Exponate, die von Weiler Scheunen und landwirtschaftlichen Gehöften stammen, sind in authentischer Umgebung ausgestellt und dokumentieren das ländliche Arbeits- und Alltagsleben in Weil am Rhein im 19. Jahrhundert: Kutschen für die Herrschaft, die „Schürki-Karre“ der Marktfrauen, Flachsbrechen oder Rennle (die den Spreu vom Weizen trennen), „Milch-Satten“, Pflug-Dioramen und ein Dreschplatz mit zahlreichen Gerätschaften. Viele Exponate werden von großformatigen Fotos der Jahrhundertwende begleitet, die die damaligen Arbeitsabläufe aufzeigen. Prunkstück der Sammlung sind auch die über 50 Emaille-Schilder aus der Agrarwerbung von anno dazumal.

Landwirtschaftsmuseum Bläsiring 10, Alt-Weil Telefon: +49 7621 79 22 19 E-Mail: david.dinse@museen-weil.info

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