Magazin Nr. 19

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Foto: © SKD; Klut

Nach Sanierung und Umbau präsentiert sich das Albertinum seit 2010 mit Kunst von der Romantik bis zur Gegenwart. Die Ausstellungssäle teilen sich die Galerie Neue Meister und die Skulpturensammlung. Die Bestände beider Museen mit Malerei von Caspar David Friedrich bis Gerhard Richter sowie Skulptur von Rodin bis ins 21. Jahrhundert besitzen weltweit einen bedeutenden Ruf. Riesige gläserne Schaudepots eröffnen dem Besucher bisher unbekannte Einsichten in das Innere des Museums und erschließen bislang verborgene Werke der Sammlung auf Dauer. Innerhalb der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist das Albertinum berufen eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft zu schlagen. Während in den Ausstellungsräumen der Kunst der Moderne und Gegenwart eine große Bühne geboten wird, werden hinter den Kulissen des Museumsbetriebes die Gemälde alter und neuer Meister restauriert. Das Albertinum ist in seiner Gesamtheit auf Begegnungen zwischen Malerei und Skulptur, Romantik und Moderne, zwischen Ost und West, zwischen gestern, heute und morgen ausgerichtet. Den Anlass für eine Neukonzeption des Museums gab das Jahrhunderthochwasser der Elbe und ihrer Nebenflüsse im Jahr 2002. Was damals als Katastrophe begann und die Depots im Untergeschoss des historischen Baus in Mitleidenschaft zog, sollte sich alsbald für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden als Chance herausstellen. Denn drei Monate später versteigerten mehr als 40 zeitgenössische Künstler im Rahmen einer Auktion jeweils aus ihrem Oeuvre bekannte Werke. Das Albertium von heute hat kaum noch etwas mit dem giebelgeschmückten Zeughaus zu tun, das von 1559-1563 errichtet worden war und in den folgenden Jahrhunderten wichtige militärische Funktionen erfüllte. Von dem Renaissance-Bau mit gewaltigen Gewölben im Erdgeschoss stammen vor allem noch das Untergeschoss, die zweischiffige Halle mit den toskanischen Säulen im Erdgeschoss, zwei Portale und Teile der Rustikafassade. Im späten 19. Jahrhundert war im Dresdner Stadtteil Albertstadt ein neues Arsenal gebaut worden und das alte Zeughaus hatte seine ursprüngliche Nutzung verloren. In nur vier Jahren (1884-1887) wurde das Gebäude zum Museum für die Skulpturensammlung umgebaut. Es erhielt sein heutiges Aussehen als Neorenaissancebau und wurde nach dem regierenden König Albert benannt.


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