Nr. 32 6,80 € Frühjahr 2018
MUSEUM 1 18
MAGAZIN MUSEUM.DE
4 190485 406803 32
Kloster Chorin
www.rob-light.com
Titelseite:
loster Chorin.
Hat man erst einmal den Weg aus dem betriebsamen Berlin geschafft, so gelangt man auf der Autobahn in Richtung polnischer Grenze in eine unberührt erscheinende Region, die Ruhe ausstrahlt. Bei schönstem Wetter folgte ich einer langgezogenen Rechtskurve um einen Hügel herum, um dann vom imposanten Anblick des in der Sonne stehenden Klosters Chorin überrascht zu werden. In dem ab 1272 erbauten Kloster lebten einst rund 300 Ordensbrüder, die sich in der Abgeschiedenheit ihrem Glauben und der Arbeit widmeten.
Gern erinnere ich mich an den herzlichen Empfang und die Führung durch Frau Dr. Siedler, Leiterin des Klosters, und ihrem Mitarbeiter Herrn Jahn – beide mit regionalen Wurzeln. Das Kloster hat ein der Witterung ausgesetztes offenes Mittelschiff. Obwohl es heute ein Haus ohne Zisterzienser ist, hört man ihren stimmungsvollen Gesang über unsichtbare Lautsprecher im
abschüssigen Klostereingang. Danach sind es jedoch die geschichtsträchtigen Mauern und eine sehenswerte Ausstellung, die den Gast in ihren Bann ziehen. In meiner Fantasie wird das Kloster lebendig und ich könnte schwören, leise Stimmen der ehemaligen Bewohner vernommen zu haben.
„Haben Sie kein Wegeleitsystem für den großen Bau?“ frage ich Frau Siedler. Sie erwidert: „Nein, wir sagen unseren Gästen, sie können jede Tür öffnen, die sich öffnen lässt“. Mir hat die Antwort sehr gefallen, zeigt es doch eine respektvolle Einstellung zu diesem besonderen Ort.
So hat man das Kloster nicht mit diversen Anbauten strapaziert, sondern setzt behutsam auf Bestandserhaltung und Authentizität. Als Besucher kommt man hier zur inneren Einkehr, denn es wurden nicht nur die Gemäuer, sondern auch die spirituelle Atmosphäre erhalten.
Zum Abschied gibt mir Herr Jahn noch eine Spezialität aus der Bäckerei am Ort mit auf den Weg, die es nur hier gibt. Das ist Kultur ganz nach meinem Geschmack.
Herzlichst, Ihr Uwe Strauch
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MUSEUM.DE Ausgabe Nr. 32 Herausgeber Ostwall 2 Telefon 02801-9882072 contact@museum.de Druck: Gutenberg Beuys Feindruckerei Frühjahr 2018 Uwe Strauch, Dipl.-Inf. TU 46509 Xanten Telefax 02801-9882073 www.museum.de Versand: Dialogzentrum Rhein-Ruhr
MAGAZIN
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In diesem Heft Seite
2018 4
Museum: Josef Stoffels. 8
–Fotografien aus dem Ruhrgebiet Deutsch-Russisches Museum 18 Berlin-Karlshorst
und Sammlungs- 30 aufbewahrung sind wieder ein Thema! Kloster Chorin – ein Ort der Stille 44 Zeppeln Museum Friedrichshafen 58 Die MUSEUMSWELT – 66 Impressionen von der ITB 2018 Vonderau Museum 68 Ausstellungen und Termine 71 Eine akustische Reise 74 durch die Museumswelt Monterey Bay Aquarium – 91 Vom Seestern bis zum weißen Hai
Links: Frau Dr. Franziska Siedler, Verwaltungsleiterin vom Kloster Chorin. Rechts: Uwe Strauch, Gründer museum.de im Mittelschiff vom Kloster Chorin. Foto: © Daniel Jahn.
MUSEUMSTREFFEN
Ruhr
Steinkohlenzechen
Sammlungspflege
Westfassade Kloster Chorin Foto: ©
Hans-Jörg Rafalski
DAS MUSEUMSTREFFEN 2018 im Ruhr
Fotos: © Uwe Strauch, museum.de
Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
MUSEUMSTREFFEN am 27. September
Das „echte Exponat“ verwandelt das Museum in einen Pilgerort
Beim Fotografieren dieser alten Grubenlampe stelle ich mir vor, wen sie wohl bei der beschwerlichen Arbeit Untertage begleitet hat. Das reale Exponat mit den Spuren der Vergangenheit zieht mich buchstäblich in seinen Bann.
In Gedanken sehe ich den Docht der Lampe brennen und frage mich, ob es wohl ein Familienvater aus Essen war, der mit seiner Ausrüstung den Weg in die Kohlenflöze antrat. Innerlich begleitet wurden die Kumpel von der Schutzpatronin der Bergleute, der die heiligen Barbara. Gönnte man sich nach Feierabend noch ein gemeinsames Bierchen oder freute man sich einfach nur, seine Familie wiederzusehen? Mit jedem dieser Menschen verband sich ein persönliches Schicksal.
Auch wenn in diesem Jahr die letzte Zeche schließt, so hat der Steinkohlebergbau nachhaltig eine ganze Region geprägt. Die Grubenlampen gehören ebenso wie die Fördertürme zu den stärksten Symbolen der Kohle-Epoche.
Im Ruhr Museum wird dieser Nachlass auf liebevolle Art und Weise bewahrt. Viele Menschen aus dem Ruhrpott besuchen das Museum und man hat irgendwie den Eindruck, als wäre es „ihr Museum“. Viele Kinder und Enkel der Bergarbeiter haben an einer der zahlreichen Universitäten NRW‘s studiert. Inzwischen gibt es in der Region zahlreiche erfolgreiche High-Tech-Unternehmen, mit deren Hilfe ein Strukturwandel vollzogen wurde.
Im Ruhr Museum sind die Spuren vergangener betriebsamer Tage allgegenwärtig. Vielleicht ist hier sogar die Seele des Ruhrgebiets beheimatet, denn die Besucher wirken auf mich wie Pilger, denen etwas daran liegt, die Verbindung zu ihren familiären Wurzeln zu bewahren.
Uwe Strauch
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Links: Grubenlampe aus dem Ruhr Museum Hintergrund: Förderanlage Zeche Zollverein Fotos: © Uwe Strauch, museum.de
im Ruhr Museum in Essen
EINLADUNG
Das MUSEUMSTREFFEN 2018 findet am 27. September 2018 im Ruhr Museum in Essen statt.
Sie sind herzlich zu einem inspirierenden Tag eingeladen, an dem sich Museumsfreunde in entspannter Atmosphäre austauschen können. Einen stimmungsvollen Rahmen für das Treffen bietet das Areal vom UNESCO-Welterbe Zollverein.
„Die Ausstellungsobjekte – sie sind die Stars der Museen“
Traditionell referieren wieder acht Museumsdirektoren. Die Redner schildern ihre eigenen Erfahrungen, Visionen und Pläne bezugnehmend auf das Tagungsmotto „Die Ausstellungsobjekte – sie sind die Stars der Museen“.
Unmittelbar nach den halbstündigen Beiträgen sind Fragen aus dem Publikum möglich und erwünscht.
Während der Pausen gibt es für die Tagungsteilnehmer Gelegenheit zum „networken“.
Vom 27. April bis zum 11. November 2018 läuft im Ruhr Museum die Sonderausstellung „Das Zeitalter der Kohle. Eine europäische Geschichte“. Für alle Tagungsteilnehmer ist der Besuch der Ausstellung kostenlos.
Die Einladung zum MUSEUMSTREFFEN richtet sich an Museumsmitarbeiter (mit Festanstellung, Zeitverträgen, Ehrenamtler), Mitglieder der Freundes- und Fördervereine von Museen, Volontäre und Studenten. Ebenso können auch alle interessierten Gäste teilnehmen, die beruflich oder privat in Verbindung mit Museen stehen.
Die Tagungspauschale beträgt einheitlich für jeden Gast 69 Euro. Darin enthalten ist die ganztägige Verpflegung.
Weitere Infos und die Anmeldung: http://www.museum.de/museumstreffen
Wir sehen uns in Essen!
Ihr Uwe Strauch, museum.de
Ein Dankeschön geht an die Sponsoren der Veranstaltung:
Außenansicht Ruhr Museum, © Ruhr Museum, Foto: Brigida Gonzaléz
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Josef Stoffels. Steinkohlenzechen –Fotografien aus dem Ruhrgebiet
Sonderausstellung auf der 12-Meter-Ebene des Ruhr Museums. 22. Januar 2018 bis 2. September 2018
Autor: Prof. Heinrich Theodor Grütter
Der Anlass
Im Jahr 2018 schließt die letzte Steinkohlenzeche in Deutschland. Damit endet vor allem im Ruhrgebiet das Zechensterben, das vor exakt sechzig Jahren 1958 begonnen und die Geschichte der Region im Strukturwandel bis heute bestimmt hat. Aus diesem Anlass beginnt das Ruhr Mu-
seum sein Programm im Abschiedsjahr von der Kohle mit der Sonderausstellung „Josef Stoffels. Steinkohlenzechen – Fotografien aus dem Ruhrgebiet“ vom 22. Januar bis zum 2. September 2018.
Die Ausstellung wird ermöglicht durch die RAG-Stiftung im Rahmen der Initiative „Glückauf Zukunft!“.
Oben: Josef Stoffels (mit Kamera) bei Aufnahmen auf der Zeche Schlägel und Eisen Herten-Langenbochum 1952.
© Ruhr Museum; Foto: Irmgard Stoffels.
Rechts: Zeche Vereinigte Dahlhauser Tiefbau Bochum-Dahlhausen 1952.
© Ruhr Museum; Foto: Josef Stoffels
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Links, o.: Zeche Consolidation, Gelsenkirchen, um 1953
Unten: Kokerei und Zeche Helene, Essen-Altenessen, 20. Mai 1952
Oben: „Bergmann im Streb, 600 m, Zeche Carl Funke“. Essen-Heisingen, Juli 1952
Mitte: Zeche Scholven. Gelsenkirchen-Scholven, um 1953
Unten: Berglehrlinge bei einer Arbeitspause, Zeche Königin Elisabeth, Schacht Hubert. Essen-Frillendorf, um 1953. © Ruhr Museum; Foto: Josef Stoffels
Die Ausstellung
Mit rund 160 Fotografien von 60 Steinkohlenzechen und über 250 weiteren, teilweise bislang unveröffentlichten, Fotografien zum Bergbau sowie Auftragsarbeiten und privaten Aufnahmen des Essener Industrie- und Dokumentarfotografen Josef Stoffels präsentiert die Ausstellung einen der bedeutendsten Fotografen und Dokumentaristen des Bergbaus im Ruhrgebiet.
Stoffels hat in den 1950er Jahren so gut wie alle der damals existierenden 150 Klein- und Großzechen im Ruhrgebiet, aber auch in Niedersachsen und im Aachener Raum fotografiert und 1959 im Bildband „Die Steinkohlenzechen. Ruhr, Aachen, Niedersachsen. Das Gesicht der Übertageanlagen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts“ veröffentlicht. Damit hat er ein Inventar des Steinkohlenbergbaus auf dem Höhepunkt seiner Produktion erstellt und der Kohlenförderung ein einmaliges Denkmal gesetzt.
Stoffels‘ Motivation war die Begeisterung für die Dimension und die Bedeutung des Industriezweiges, der die Welt des damals schon im sechsten Lebensjahrzehnt
befindlichen Fotografen bestimmt hatte. Und so dokumentierte er die Steinkohlenzechen im Revier in der Zeit vom Kohleboom zur Kohlekrise mit dem Ziel, eine „Enzyklopädie der Steinkohlenzechen“ zu schaffen. Die finanzielle Unterstützung für sein kostspieliges und für die damalige Zeit ungewöhnliches Vorhaben, ausschließlich in Farbe zu fotografieren, blieb jedoch zunächst aus. Von 1956 an verfolgte er sein Projekt in Schwarzweiß-Fotografien weiter und brachte 1959 den Bildband „Die Steinkohlenzechen“ mit 196 Fotografien heraus. Endlich gab es eine dokumentarische Publikation für die Bergbauindustrie und alle Interessierten. Stoffels‘ Bildband erschien in jenem Moment, in dem die Kohlenförderung völlig unverhofft und für die Zeitgenossen kaum vorstellbar in Bedrängnis geriet. Er war ein großes Fanal für die Welt des Bergbaus vor dem Hintergrund ihres beginnenden, aber noch nicht geglaubten, geschweige denn akzeptierten Niedergangs.
So vielfältig die Steinkohlenbergwerke waren, die Stoffels fotografierte, so vielfältig waren seine fotografischen Annäherungen an die Zechen. Er fotografierte mit Kleinbild, Mittelformat und Großbild, inszeniert oder spontan, aus unterschied-
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lichen Perspektiven, mit unterschiedlichen Bildmustern und ohne bevorzugte Topoi.
Die Ausstellung zeigt im Kapitel Steinkohlenzechen ganz bewusst beide Phasen von Stoffels‘ Zechenprojekt, sowohl die Farbaufnahmen aus der ersten Werkphase von 1952 bis 1954, die die Modernität der Anlagen zeigten, als auch die Schwarzweiß-Aufnahmen, die zwischen 1956 bis 1959 entstanden und in besonderem Maße unserem ästhetischen Empfinden der Welt der 1950er Jahre entsprechen. Die Zechenfotografien werden in Einzelbildern und Serien sowie in kleinformatigen Abzügen aus den 1950er Jahren präsentiert, darunter erstmals auch damals nicht veröffentlichte Zechenmotive. Anstatt alle Zechenfotografien zu zeigen, konzentriert sich die Ausstellung auf kleinere und größere Serien zu einer Zeche, um sich ihr multiperspektivisch zu nähern. Alle Fotografien werden – falls vorhanden – in Abzügen aus der Zeit ihres Entstehens gezeigt, ansonsten wurden Reprints auf Grundlage der Negative oder Dias erstellt.
Stoffels‘ Kleinbild-Diabestand erweist sich als ergiebiger Fundus mit bislang unveröffentlichten Aufnahmen der Arbeit unter Tage und weiteren Themen aus der Welt des Bergbaus. Diese Neuentdeckungen werden in den Kapiteln Berglehrlinge, Bergbau-Durchgangslager Heisingen (Einrichtung zur Aufnahme der angeworbenen Bergleute), Betriebliche Sozialfürsorge im Steinkohlenbergbau und Bergarbeiterwohnheime und -siedlungen gezeigt. Sie stellen aufschlussreiche Ergänzungen zu den bisher bekannten, überwiegend menschenleeren Zechenaufnahmen dar.
Zu Stoffels’ Auftraggebern zählten auch die Stahlindustrie und andere Wirtschaftsunternehmen. Im Kapitel Industrie
Linke Seite, oben:„Jungbergmann“, Zeche Rheinpreußen, Schachtanlage Pattberg. [Moers-] Rheinkamp-Repelen, 2. Juni 1954
Unten: Kindergarten, Zeche Mathias Stinnes, Essen-Karnap 1955
Rechte Seite, oben: Zeche Consolidation, Schachtanlage 1/6, Fördergerüst Schacht 1, Gelsenkirchen-Schalke, um 1954
Links: Malakowturm, Zeche Prosper II, Bottrop-Welheim 1954
Rechts, mitte: Fördermaschinist, Zeche Mathias Stinnes 1/2/5, Essen-Karnap, 1952
Unten: Deutsche Bergbau-Ausstellung, Messe Essen Essen-Rüttenscheid, 24. September 1954 © Ruhr Museum; Foto: Josef Stoffels
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und Werbung werden sie in umfangreichen Serien und Einzelbildern vorgestellt. Ebenso zu sehen sind im Kapitel Auftragsarbeiten für die britische Militärregierung Porträts von Militärangehörigen, aber auch informelle Freizeitaufnahmen. Als freier Mitarbeiter fotografierte Stoffels Exponate, Ausstellungen und kulturgeschichtlich relevante Gebäude, die im Kapitel Museumsdokumentation präsentiert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte er diese Tätigkeit für das Ruhrlandmuseum fort. Ein Thema, das Stoffels neben den Zechen zeitlebens fesselte, waren die Stadtansichten von Essen, die im gleichnamigen Kapitel zu sehen sind. Ohne Beauftragung fotografierte er seit den 1930er Jahren die Stadt Essen, vor allem die Zerstörungen und den Wiederaufbau sowie immer wieder den Grugapark. Zeugnisse aus dem Leben von Josef
Stoffels werden im letzten Kapitel Biografische Stationen präsentiert: Selbstinszenierungen als Fotograf mit seinen Kameras und als Sportler, private Familienfotografien und die Mappe mit den zur Meisterprüfung eingereichten Aufnahmen runden das Bild des Fotografen ab.
Die Ausstellung interpretiert die Fotografien aus der Sicht des Endes des Bergbaus noch einmal neu und zeigt Josef Stoffels als einen der bedeutendsten Chronisten des Ruhrgebiets.
Die Stoffels-Ausstellung reiht sich in die Reihe der Retrospektiven der Klassiker der Ruhrgebietsfotografie ein, die mit „Heinrich Hauser. Schwarzes Revier“ und „Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets“ begonnen hat und 2018 mit der Ausstellung „Albert Renger-Patzsch. Die Ruhrgebietsfotografien“ fortgeführt wird. Zugleich bedeutet sie eine Zuwendung zur eigenen Sammlung. Denn der Erwerb der Fotografien von Stoffels 1985 mit Hilfe der Kulturstiftung NRW steht am Anfang und bildet eine wichtige Grundlage des Fotoarchivs des Ruhr Museums.
Der Fotograf
Der Essener Josef Stoffels (1893 – 1981) war zunächst kein professioneller Fotograf. Der ausgebildete Polsterer begann
in den 1910er Jahren als engagierter Amateur zu fotografieren. In den 1930er Jahren erlangte er einige Ehrungen für seine Arbeit und unterrichtete im Kruppschen Bildungsverein Fotografie. Obwohl er schon seit den 1930er Jahren hauptberuflich als Fotograf arbeitete, legte Stoffels erst 1948 im Alter von 55 Jahren seine Meisterprüfung ab.
Ausblick
Die Ausstellung wird im Anschluss vom 30. September 2018 bis 31. März 2019 in Teilen im Deutschen Bergbau-Museum Bochum zu sehen sein, ergänzt um Stoffels-Fotografien aus den Beständen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums.
Ruhr Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14]
Gelsenkirchener Str. 181
45309 Essen
www.ruhrmuseum.de
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Linke Seite, oben:„Erholungsanlage auf dem Zechengelände der RWE-Zeche Friedrich Ernestine“
Essen-Stoppenberg, 27. August 1958
Mitte: Josef Stoffels mit seiner Plattenkamera
Unten: Deutsche Bergbau-Ausstellung, Messe Essen Essen-Rüttenscheid, 24. September 1954
© Ruhr Museum; Foto: Josef Stoffels
Rechte Seite: Blick in die Ausstellung „Josef Stoffels. Steinkohlenzechen – Fotografien aus dem Ruhrgebiet“
© Ruhr Museum; Foto: Rainer Rothenberg
3D-Druck erobert Museen
Die Neue Sammlung – The Design Museum in München wird im Rahmen der FUTURO-Ausstellung vom 3D-Druck-Spezialisten Protolabs unterstützt. Autoren: Tim Bechthold, leitender Restaurator und Kurator der Neuen Sammlung und Tobias Fischer, Protolabs
Die Neue Sammlung – The Design Museum kooperiert im Rahmen der Ausstellung FUTURO. A FLYING SAUCER IN TOWN mit dem 3D-Druck-Experten Protolabs, um den Besuchern einen Einblick in die Vorstellungen der 60er Jahre zu ermöglichen.
Das UFO-förmige FUTURO-Haus des finnischen Architekten Matti Suuronen ist eines der ersten in Serie produzierten Kunststoffhäuser der Welt. Das in Segmentbauweise aus glasfaserverstärktem Polyester bestehende Haus war ursprünglich als Skihütte vorgesehen, konnte allerdings auch als Wochenendhaus oder gar als Bankfiliale genutzt werden. Das FUTURO hat einen Durchmesser von acht Metern und eine Gesamthöhe von knapp sechs Metern. Es bietet eine Wohnfläche von ca. 25 m², die in weniger als 30 Minuten mit Strom beheizt werden kann. Das Haus steht nun im Rahmen der Ausstellung FUTURO. A FLYING SAUCER IN TOWN der Neuen Sammlung – The Design Museum
im Außenraum der Pinakothek der Moderne in München und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
Zusammenarbeit mit den 3D-DruckExperten von Protolabs
Was man in diesem Zusammenhang wohl nicht vermuten würde: Das Designmuseum arbeitet im Rahmen der FUTURO-Ausstellung mit dem 3D-Druck-Spezialisten Protolabs zusammen, der die Neue Sammlung beispielsweise mit der digitalen Datenaufbereitung von vorhandenen Vermessungsdaten und mit der Produktion von Anschauungsmodellen im industriellen 3D-Druckverfahren unterstützt.
Außerdem stellte das Unternehmen für die Gewinner eines Social-Media-Wettbewerbs maßstabsgetreue 3D-gedruckte FUTURO-Modelle her.
Die Modelle wurden in einem aufwendigen Prozess hergestellt. „Normalerweise erhalten wir auskonstruierte Daten, die
wenige bis keine Fehler aufweisen“, erklärt Björn Rathsack, Process Engineer bei Protolabs. „Die Scan-Daten des FUTURO waren jedoch äußerst lückenhaft, da das Haus über vier Meter groß und nicht jeder Bereich leicht zugänglich ist. Um daraus ein Flächenmodell erstellen zu können, mussten diese Lücken erst in zeitaufwendiger Kleinarbeit geschlossen werden. Das war definitiv eine große Herausforderung.“ Anschließend wurde daraus die im Durchmesser 14 Zentimeter große Miniaturversion des FUTURO durch Selektives Lasersintern gefertigt, bei dem die Herstellung mithilfe eines Laserstrahls erfolgt. Und das Endergebnis kann sich sehen lassen.
Links: Das originale FUTURO-Haus steht im Außenraum der Pinakothek der Moderne Foto: © Christine Gierlich
Rechts: 3D-gedrucktes FUTURO-Modell von Protolabs © Die Neue Sammlung – The Design Museum / Foto: A. Laurenzo
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Der leitende Restaurator und Kurator der Neuen Sammlung, Tim Bechthold, ist begeistert: „Wir konnten uns vorher nicht vorstellen, dass die 3D-gedruckten FUTURO-Modelle in dieser Brillanz hergestellt werden können. Aufgrund der Erfahrung mit vorherigen Projekten haben wir mit geringen Unschärfen gerechnet, aber bei den Modellen von Protolabs zeichnen sich die Strukturen hervorragend ab.“
3D-Druck revolutioniert ganze Branchen
3D-Druck bzw. additive Fertigung ist ein Verfahren zur Herstellung dreidimensionaler Gegenstände, bei dem Material Schicht für Schicht aufgetragen wird. Vor allem für die Industrie ist dieses Produktionsverfahren sehr wichtig, denn durch die kurzen Produktionszeiten können Prototypen und Produktionsteile in Kleinseri-
ner Designbüros. Darüber hinaus ist der 3D-Druck auch eine Option zur präzisen und maßstabsgetreuen Rekonstruktion von fehlenden Komponenten beschädigter Sammlungsobjekte“, sagt Tim Bechthold von der Neuen Sammlung. „Aber auch Besuchern bietet der 3D-Druck ganz neue Möglichkeiten, denn dadurch werden zusätzliche Modelle und Teile hergestellt, die angefasst und hautnah erlebt werden können. So nehmen unsere Besucher die Ausstellungen noch intensiver wahr. 3D-Druck ist also auf verschiedenen Ebenen eine große Hilfe für uns.“
3D-gedrucktes möbliertes FUTUROModell in Planung
Für die Zukunft ist eine noch engere Zusammenarbeit mit Protolabs geplant. Zur besseren räumlichen Veranschaulichung soll ein möblierter 3D-gedruckter Quer-
Tim Bechthold. Da das Projekt aber noch einmal wesentlich komplexer ist, bedarf es tiefgehender Planungsphasen, damit ein originalgetreues und qualitativ hochwertiges Modell hergestellt werden kann. Fest steht aber bereits, dass alle Bestandteile im deutschen 3D-Druck-Zentrum bei Protolabs in Feldkirchen bei München gefertigt werden sollen.
„Wir freuen uns sehr über diese besondere Zusammenarbeit mit der Neuen Sammlung der Pinakothek der Moderne in München“, sagt Daniel Cohn, Geschäftsführer der Proto Labs GmbH. „Mit den Nachbildungen des FUTURO und auch mit weiteren Projekten wie dem möblierten Querschnitt des FUTURO wollen wir die Möglichkeiten des 3D-Drucks veranschaulichen und zeigen, dass es keine Idee gibt, die nicht mit 3D-Druck umgesetzt werden kann.“
en in kurzer Zeit hergestellt werden. Der 3D-Druck hat sich mittlerweile auch auf andere Branchen ausgeweitet: Die Möglichkeit, Prothesen oder sogar menschliche Organe zu drucken, zeigt, welches Potential der 3D-Druck zum Beispiel in der Medizin besitzt und wie er ganze Branchen revolutionieren kann.
So hält der 3D-Druck auch in Museen verstärkt Einzug: „Mittlerweile besitzen wir viele 3D-gedruckte Objekte verschiede-
schnitt des FUTURO gefertigt werden. „Da das FUTURO lediglich mit einer Sitzbank ausgestattet und ansonsten leer ist, wollen wir den Besuchern zeigen, wie das extra dafür gestaltete Mobiliar ausgesehen hat. Durch einen möblierten Querschnitt möchten wir den Besuchern einen vollständigen Eindruck des FUTURO vermitteln. Wir haben bereits erste Schritte eingeleitet, um Fragen zur Flächendarstellung, aber auch zu Qualität, Material und Rekonstruktion zu klären“, freut sich
Proto Labs GmbH
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Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst: Historischer Ort der bedingungslosen Kapitulation
Autorin: Margot Blank
Rechts: Generalfeldmarschall Keitel während der Unterzeichnung der Kapitulation (v.l.n.r. sitzend: Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel und Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg, Berlin-Karlshorst, 8./9. Mai 1945, © DeutschRussisches Museum, Foto: Timofej Melnik
Hintergrundbild: Luftmarschall Sir Arthur Tedder und Marschall Georgij Shukow nehmen die bedingungslose Kapitulation der Oberbefehlshaber der Wehrmacht entgegen, Berlin-Karlshorst, 8. Mai 1945, © Deutsch-Russisches Museum, Foto: Iwan Schagin
Das Museum ist in mehrfacher Hinsicht ein einzigartiger Ort: Es ist nicht nur, wie der Name bereits andeutet, ein Museum, das in deutsch-russischer Trägerschaft gemeinsam geführt wird. Es zeigt als einziges in Deutschland eine Dauerausstellung zum deutsch-sowjetischen Krieg 19411945, und es ist ein historischer Ort der Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts – der Ort, an dem in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa beendet wurde. Hier, im großen Saal des Offizierskasinos der Festungspionierschule in Berlin-Karlshorst, unterzeichneten die Oberbefehlshaber der Wehrmacht und der Teilstreitkräfte vor den Vertretern der vier Alliierten die bedingungslose Kapitulation.
Weitere Zeitschichten haben nach dem besiegelten Kriegsende ihre Spuren hinterlassen. So diente das Gebäude von 1945 bis 1949 als Amtssitz des Chefs der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) – im Volksmund auch „Berliner Kreml“ genannt.
Nach Gründung der DDR im Oktober 1949 übergab der Chef der SMAD, Armeegeneral Wassilij Tschuikow, der ersten ostdeutschen Regierung unter Otto Grotewohl die Verwaltungsvollmachten. 1967 wurde in dem Gebäude nach unterschiedlicher Nutzung durch das sowjetische Militär die „Historische Gedenkstätte – Das Museum der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland“ eröffnet, das 1986
Büro des Chefs der SMAD, © Deutsch-Russisches Museum, Foto: Thomas Bruns
in „Museum der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg“ umbenannt wurde. Das sogenannte „Kapitulationsmuseum“ bestand bis Mai 1994.
Das Herzstück des Museums war und ist der historische Kapitulationssaal. Er ist – wie das Amtszimmer des Chefs der SMAD – weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Veränderungen erfuhr der Saal mit der Eröffnung des Kapitulationsmuseums. Auf großen Marmortafeln, die die gesamte Stirnseite des Saales ausfüllen, sind die für ihre Verdienste im Kampf um Berlin mit dem Ehrentitel „Berliner“ ausgezeichneten sowjetischen Einheiten aufgeführt.
Eine weitere Besonderheit im Erdgeschoss ist das 1967 entworfene Diorama „Sturm auf den Reichstag“. Der Künstler Michail Ananjew gehörte dem Grekow-Studio in Moskau an, einem Atelier für Militärmalerei. Das Diorama zeigt eine Kampfszene kurz vor der sowjetischen Eroberung des Berliner Reichstags. Durch den Übergang vom realen Vordergrund mit plastischen Elementen in den gemalten Hintergrund soll eine Illusion von räumlicher Tiefe und Wirklichkeitsnähe erreicht werden. Die Er-
stürmung des Reichstagsgebäudes durch die Rote Armee am 30. April 1945 war für die Sowjetunion das zentrale Symbol des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland.
Als Folge der politischen Veränderungen in der Sowjetunion und der Wiederver-
einigung der beiden deutschen Staaten wurde auch der Abzug der sowjetischen Truppen aus Deutschland vertraglich vereinbart. Damit stand das Kapitulationsmuseum als sowjetische Militäreinrichtung vor der Schließung. Doch sehr rasch kamen die Bundesregierung und die sowjetische Führung überein, das Haus
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als historischen Ort des Kriegsendes zu bewahren und in einer Dauerausstellung gemeinsam an den deutsch-sowjetischen Krieg zu erinnern. Eine deutsch-russische Expertenkommission wurde ins Leben gerufen, die die Konzeption für die neue Ausstellung erarbeitete. Dem Gremium gehörten Historiker, Museumsfachleute sowie Angehörige der Westgruppe der Truppen (WGT, bis Juni 1989 galt die Bezeichnung Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, GSSD) und der Bundeswehr an. Im Mai 1994 erfolgte die Gründung des Vereins Museum Berlin-Karlshorst, dem neben jeweils drei Ministerien auf deutscher und russischer Seite auch zahlreiche führende Geschichtsmuseen und –institute der beiden Länder sowie der Ukraine und Belarus´ angehören. Als Museum Berlin-Karlshorst wurde das Haus zum 50. Jahrestag des Kriegsendes in Europa im Mai 1995 mit seiner ersten ständigen Ausstellung eröffnet.
Bestimmend für diese erste Dauerausstellung des Museums war das in der Bundesrepublik in den 1980er Jahren entstandene Narrativ des deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion. Dagegen folgt das Narrativ der in der seit 2013 gezeigten zweiten Dauerausstellung in weitaus stärkerem Maße einem multiperspektivischen Ansatz: Hier trifft die deutsche Perspektive des „deutschen Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion“ auf das sowjetische/russische Narrativ des „Großen Vaterländischen Krieges“. Sichtbar sind diese verschiedenen Perspektiven an vielen Stellen im Museum. So sind die (deutschen oder westlich geprägten) Besucher*innen womöglich überrascht, im Garten des Museums auf sowjetische Panzer und Geschütze zu treffen – ein für deutsche Geschichtsmuseen wohl eher ungewohntes, für postsowjetische Kriegsmuseen hingegen typisches Phänomen. Auch im Hinblick auf die Periodisierung gibt es Unterschiede. Nicht
der Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939, sondern der Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 gibt die Zäsur vor. Der 8. Mai als Datum des Kriegsendes steht neben dem „Tag des Sieges“ am 9. Mai.
Nach den historischen Räumen erwartet die Besucher*innen die Dauerausstellung im Obergeschoss mit neun Themenräumen und einem abschließenden Kapitel im Untergeschoss:
1) Deutsch-Sowjetische Beziehungen 1914-1941,
2) Kriegsverlauf,
3) Sowjetische Kriegsgefangene,
4) Deutsche Besatzungsherrschaft,
5) Sowjetunion im Krieg,
6) Anti-Hitler-Koalition,
Linke Seite, oben: „Ruhm dem großen Sieg, 19411945“, 1967,
U.: Kapitulationssaal im Deutsch-Russischen Museum
Rechts: Ausstellungsraum Sowjetische Kriegsgefangene
Fotos: © Deutsch-Russisches Museum, Thomas Bruns
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7) Deutsche Kriegsgefangene,
8) Deutsche Bevölkerung und der Krieg im Osten,
9) Sieg über Deutschland,
10) Fazit und Kriegsfolgen.
Fotos werden als eigenständige Quelle auf einem sich durch die Ausstellung ziehenden Fotoband präsentiert. Ein Exkurs im zweiten Kapitel thematisiert die Entstehung von Fotos im Krieg. Die meisten Bilder sind für Propagandazwecke von deut-
schen und sowjetischen Kriegsfotografen angefertigt worden, ein anderer Teil von Wehrmachtsoldaten, die als Amateurfotografen Erinnerungen an ihre Kriegserlebnisse im Bild festhielten. Detaillierte Angaben zu jeder Aufnahme sollen dem Besucher eine quellenkritische Betrachtung ermöglichen.
Alljährlich zum 8. Mai erinnert das Museum mit einem ganztägigen Museumsfest an den Jahrestag des Kriegsendes
Oben: Museumsfest am 8. Mai mit Öffnung der Panzer, © Deutsch-Russisches Museum, Foto: Jan Michalko, 2015
Unten: Ausstellungsraum Anti-Hitler-Koalition, © Deutsch-Russisches Museum, Foto: Thomas Bruns
in Europa. Dazu wird den Besuchern ein vielfältiges Programm geboten, das Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Präsentation der Großwaffen im Garten des Museums, Führungen, Filmvorführungen und Live-Musik umfasst. Es ist ein Fest, das in jedem Jahr tausende in- und ausländische Besucher*innen anlockt und seit vielen Jahren auch ein Anlaufpunkt für die russischsprachige Berliner Community ist.
Durch das ganze Jahr bietet das Museum zahlreiche Veranstaltungen und eigene wie von den Partnermuseen aus Russland, der Ukraine und Belarus präsentierte Wechselausstellungen – eine einzigartige Gelegenheit für Interessierte, sich mit anderen Perspektiven auf die Kriegsgeschichte bekannt zu machen.
Deutsch-Russisches Museum
Berlin-Karlshorst
Zwieseler Straße 4
10318 Berlin
Tel.: 030 - 501 508-10
kontakt@museum-karlshorst.de www.museum-karlshorst.de
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Lagertechnik als Ausgangspunkt für ein kosteneffizientes Depot
Autorin: Anke van Reimersdahl
unterschiedlichster Disziplinen entstanden. Museumsmitarbeiter und -berater, Architekten, Lagertechnikhersteller, Klimatologen, Beleuchtungsexperten, Bauherren und weitere Experten suchen gemeinsam die bestmögliche und kostenoptimale Lösung, um unser Kulturgut für zukünftige Generationen aufzubewahren.
Endlich wieder Platz
Der Ausgangspunkt für die Optimierung in bestehenden Depots ist die existierende Sammlung, die oftmals im Laufe der Jahre so stark gewachsen ist, dass die Räumlichkeiten nicht mehr effizient genutzt werden können. In manchen Fällen wird irrtümlicherweise davon ausgegangen, dass die vorhandenen Räume zu 100% ausgelastet sind. Zum Beispiel weil technische Installationen und Säulen Platz benötigen oder unterschiedliche Deckenhöhen zu berücksichtigen sind. Es ist jedoch empfehlenswert, mit Hilfe von erfahrenen Experten, den aktuellen und zukünftigen Bedarf zu klären und zu prüfen, ob die Lagerbedingungen nicht doch optimiert werden können.
In den Niederlanden hat ein Museum aus der Not eine Tugend gemacht. Aufgrund von Haushaltskürzungen musste eine interne Lösung für die Lagerung der Kollektionen gefunden werden. Die Mitarbeiter hatten es stets bedauert, dass aus Platzgründen nur geringe Teile des Bestandes gezeigt werden konnten. Gemeinsam mit den Fachleuten von Bruynzeel Storage Systems wurde schließlich der größte Ausstellungsraum in ein öffentlich zugängliches Depot umgewandelt. Die technischen Herausforderungen des historischen Gebäudes mit diversen strukturellen Beschränkungen wurden in enger Zusammenarbeit gemeistert. Das Museum verfügt jetzt über ausreichend Stauraum und freut sich über die bessere Nutzung des Depots.
Ein weiteres Bespiel aus Großbritannien beschreibt ein Depot, dass durch starken Zufluss von Exponaten aus allen Nähten platzte. In einem halbrunden Gebäude standen stationäre Regale, wodurch die verfügbaren Fläche nur unzureichend genutzt wurde. Das Museum wollte Teile der Regale weiter nutzen und trotzdem Platz gewinnen. Schließlich wurden die
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vorhandenen alten Holzschubladen mit einer Reihe von maßgeschneiderten Produktlösungen in ein verfahrbares Regalsystem integriert. Es wurde ein System entwickelt, bei dem die Tablare selbst wenn sie in vollem Umfang ausgezogen werden, selbsttragend sind. Somit brauchen Mitarbeiter nur einen Durchgang zu öffnen, um eine bestimmte Kollektion zu sehen. Die Mitarbeiter empfinden dies als deutliche Erleichterung der Arbeit, weil die Lagerung wesentlich übersichtlicher geworden ist. Gegenstände entnehmen und zurücklegen geht schneller und Wissenschaftler können problemloser benötigtes Spezimen finden.
Vom Anfang an dabei
Im Idealfall entsteht die Gelegenheit ein neues Depot zu gestalten. Hier können von Anfang an alle Anforderungen besprochen und der bestmögliche Kompromiss zwischen Bedarf und Budget erzielt werden. Im Planungsprozess kann die frühestmögliche Berücksichtigung der erforderlichen Lagertechnik einen großen kostenoptimierenden Effekt auf die endgültige Lösung haben.
Der Architekt eines neuen Zentraldepots in den Niederlanden, stand vor der Herausforderung ein energieeffizientes und installationsarmes Gebäude zu gestalten auf einem kompakten Grundstück. Für die Sammlungen von 5 Museen wurde laut erster Einschätzung ein Flächenbedarf von 10.000 m2 ermittelt, ein Gebäude definiert das 4 Meter hoch sein sollte und 45.000 m3 beinhaltete.
Die beteiligten Museen hatten Ihre Kollektionen an über 30 Standorten gelagert. Etwa 10 davon wurden nur einige Male pro Jahr besucht. Daraus ergab sich ein großes Einsparpotential und ein Auftrag an Architekten und Experten um zu beurteilen, wie Platz eingespart und Kosten gesenkt werden können.
Essentiell für die endgültige Dimensionierung war die Lagertechnik. Beim Besuch des Projektteams in diversen Depots viel auf, dass dort das Gebäudevolumen nicht optimal genutzt wurde. Oberhalb der vorhandenen (max. 3 m hohen) Regale, befand sich viel ungenutzter Freiraum. Durch den Einsatz von zweigeschossigen Regalsystemen und anderer praktischer
Linke Seite: „Aus der Not eine Tugend gemacht“ – ein öffentlich zugängliches Depot.
Foto: © Johan Nebbeling
Mitte: Verschiebbare Regale in Großbritannien
Unten: Ein zweigeschossiges Regalsystem eines neuen Zentraldepots in den Niederlanden.
Foto: © Marcel van der Burg
Lagertechnik konnte in diesem Fall der ursprünglich geschätzte Gebäudeinhalt von 45.000 m3 mit 65% verringert werden! Mit diesen Erkenntnissen konnte das nachhaltige Konzept am ursprünglich geplanten Standort weiter ausgearbeitet und realisiert werden.
Über Bruynzeel Storage Systems
Wir sind davon überzeugt, dass es für jede Sammlung eine passende Aufbewahrungslösung gibt.
Egal welche Anforderungen die einzelnen Stücke stellen. Wir finden bestimmt eine nachhaltige Lösung womit die verschiedensten Objekte verantwortungsvoll und sicher aufbewahrt werden können.
Besuchen Sie unsere Webseite, nehmen Sie Kontakt zu uns auf und erzählen Sie uns was ihre Herausforderung im Depot ist.
Bruynzeel Archiv & Bürosysteme GmbH
Siemensstraße 31
D-47533 Kleve
Tel. +49 (0)2821 748 30 20 info@bruynzeel.de www.bruynzeel.de
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Sammlungspflege und Sammlungsaufbewahrung sind wieder ein Thema!
Autor: Joachim Huber
Bildtexte: Franz&Sue
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Das Sammlungs- und Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen – errichtet nach den Plänen des Wiener Architeturbüros Franz&Sue.
Das Gedächtnis der Menschen ist bekanntlich kurz, hier wird es bewahrt. Keine ganze, so doch zumindest ein Fuß einer 3.000 Jahre alten Mumie, eine Million kon-
servierter Alpenschmetterlinge, gotische Skulpturen, steinzeitliche Keile, Streichinstrumente des legendären Tiroler Geigenbauers Jakob Stainer. Die Liste ist lang. Im neuen Sammlungs- und Forschungszentrum Hall lagern Millionen historischer Kostbarkeiten aus Tiroler Landesmuseen mit einem geschätzten Wert von über einer Milliarde Euro.
»Wir fanden, dass das Gebäude Selbstbewusstsein und Beständigkeit ausstrahlen muss, sicher und unnahbar wirken soll.«
Foto: © Andreas Buchberger, Bildtext: Franz&Sue
Die angemessene Aufbewahrung von Sammlungen rückt wieder ins Blickfeld der Museen und wird als Kernaufgabe wahrgenommen.
Die Unterbringung der Sammlungen hat in den vergangenen Jahrzehnten kaum mit deren rasantem Wachstum schrittgehalten. Andere Aspekte in der Museumswelt wie Sonderausstellungen, Events, Digitalisierung und Virtualisierung hatten Vorrang, was zur Folge hatte, dass über die Jahre die Aufbewahrungssituation für Museumsobjekte immer prekärer wurde. Auftretende Schäden an Einzelobjekten und Sammlungen durch Insekten- und Schimmelpilzbefall sowie durch unsachgemäße Lagerung ließen aufhorchen und in der Folge begannen erste Institutionen um die Jahrtausendwende ihre Sammlungen wieder vermehrt zu pflegen, zu erschließen und wieder ins Zentrum zu rücken.
Es entstandenen Sammlungszentren und Zentraldepots, welche zu wichtigen Zentren der Bewahrung Erforschung und Vermittlung von Kulturgut wurden. Gleich-
zeitig mit dem (wieder) Erwachen eines Sammlungsbewusstseins wurde auch klar, wie komplex und z.T. aufwändig die Erhaltung von Kulturgut ist und wieviel Ressourcen dies bindet. Was früher nebenher erledigt wurde erforderte nun vermehrt Mittel und Personal, um nicht Gefahr zu laufen, dass wichtige Bestände nach und nach verloren gehen. Immer grösser werdende Sammlungen wollen angemessen aufbewahrt, erschlossen, bewirtschaftet und gegebenenfalls auch gereinigt, konserviert und umgezogen sein. Zudem sollte Sammlungsgut schonend, effektiv und effizient aufbewahrt werden, um sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten in Grenzen zu halten.
Im Verlaufe der Jahre hat sich zunehmend gezeigt, dass für das Gelingen derartiger Vorhaben verlässliche Grundlagen entscheidend sind.
Von Kultur- und Baubehörden werden nachvollziehbare und belastbare Zahlen gefordert, was bei den disparaten, zum Teil auf viele Standorte verteilten Beständen oft nicht einfach ist.
Reduziert und hermetisch
Als Tresor wacht der quadratische, flache Monolith über die Tiroler Kulturschätze, die aus zahlreichen Depots und Sammlungen der Tiroler Landesmuseen an diesem Ort zusammengeführt worden sind; das Gedächtnis Tirols gesammelt in einer von außen dunklen und geheimnisvollen Schatzkiste zu Füßen der mächtigen Tiroler Alpen.
»Mir gefällt besonders, dass sich das Gebäude vor dem Bergpanorama so zurücknimmt, obwohl es soviel Fläche unter seinem Dach beherbergt.«
Laura Resenberg, Leiterin Restaurierungswerkstätten
Die mit grauen, glasfaserverstärkten Betonplatten (FibreC) verkleidete Fassade mit ihren unregelmäßigen faustkeilförmigen Ausbuchtungen gibt sich hermetisch, wehrhaft wie eine Rüstung. Wenige reduzierte Perforierungen durchbrechen die panzerartige Haut: das Tor für die LKW-Schleuse, Lüftungsschlitze, die gesetzlich vorgeschriebenen Fenster zur Tischlerei und der Haupteingang. Rot leuchten die Innenseiten des Tores, dann wenn es an den Arbeitstagen geöffnet ist.
Fotos: Links: © Andreas Buchberger. Rechts: © Christian Flatscher. Bildtext: Franz&Sue
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Neue Dienstleistungen im Museumswesen
Der gestiegene Bedarf an neuen Depots ließ neue Arbeitsfelder in Museen entstehen wie Depot- und Lagertechnikplanung, Klimakontrolle/-steuerung,
Schädlingskontrolle/-bekämpfung, Museumslogistik, Sammlungsbewirtschaftung, um nur einige zu nennen. Nur selten vereint eine Institution alles erforderliche Spezialwissen. Mit zunehmender Professionalisierung und Spezialisierung der Museumswelt entstand daher ein neuer
Gemäldegitter: Kern & Studer AG
Foto: Franz&Sue, © Andreas Buchberger
Markt für externe Spezialisten. Deren Fokus liegt nicht mehr primär beim Einzelobjekt, sondern bei der Masse von Objekten bzw. bei der Gesamtheit von Sammlungen. Der Vorteil ist, dass ihre vielfältigen Erfahrungen aus unterschiedlichsten Projekten nach deren Abschluss nicht in den
Institutionen verbleiben, sondern weiteren Projekten zu Gute kommen.
Erfahrung aus der Praxis
Wer ein neues Depot oder einen Umzug plant kann einerseits von den Erfahrun-
gen anderer profitieren, die den Prozess bereits hinter sich haben. Andererseits hilft der professionelle Blick von außen Prioritäten zu setzen und angemessene Lösungen zu finden. Dabei ist Weitsicht und Erfahrung gefragt, um die Vielfalt von Themen abzudecken, die
Der im Außenring gelagerte Fundus ist durch Schleusen über den Erschließungsgang von den Büros, den Werkstätten, Pack-, Entladeund Konservierungsräumen, dem Fotoatelier und der Tischlerei auf kurzem Weg erreichbar. „Für uns RestauratorInnen hat sich die Arbeitssituation im Vergleich zu früher erheblich verbessert“, so Laura Resenberg, Leiterin der Restaurierungswerkstätten. „Nun ist es möglich, sich auf die Schnelle mal ein Exponat anzuschauen. Die passenden Ateliers liegen dem jeweiligen Depotbestand direkt gegenüber. Sich mit unseren Wägen barrierefrei auf einer Ebene zu bewegen, macht alles viel einfacher.“
Forschen, nachdenken und mit FachkollegInnen diskutieren – konzentriert an einem Ort, in Ruhe und direkt am Objekt. Das Gedächtnis der Menschen ist kurz, es zu bewahren ein letztlich aufwendiger und doch sich lohnender Prozess.
Fotos: Links: © Christian Flatscher. Rechts: © Andreas Buchberger. Bildtext: Franz&Sue.
bei einem Depotprojekt zu berücksichtigen sind: welches Klima für welche Objekte, wieviel Sicherheit für Mitarbeiter und Sammlungen, welche Lagertechnik für welche Objektgruppe, welche Verpackung für welchen Bestand, welche Maßnahmen, um Depots sauber und schädlingsfrei zu halten. Immer geht es darum, mit den verfügbaren Mitteln die besten Hebelwirkung zum Wohle der Sammlungsobjekte zu erzielen.
Ein gut strukturiertes und vorbereitetes Projekt mit verbindlicher Festlegung von Anspruch, Prozessen, Quantitäten und erfüllbaren Qualitäten helfen, die gesteckten Ziele im Rahmen der finanziellen und personellen Möglichkeiten zu erreichen sowie im Verlaufe des gesamten Prozesses den Überblick zu behalten. Dabei soll die Messlatte nicht beim Maximum (100 %) sondern beim Optimum (ca. 95 %) liegen: Für die Mehrzahl der Aspekte eine gute Lösung finden und für den Rest eine Sonderlösung oder einen vertretbaren Kompromiss schließen.
Grundlagenerhebung
Nach wie vor ist der Ausgangspunkt einer jeden Depotplanung die Situation im aktuellen Depot bzw. der vorhandene Sammlungsbestand. Dabei zeigte sich, dass auch die beste Museumsdatenbank den Augenschein vor Ort - die informierte Durchdringung der über Jahrzehnte gewachsenen „geordneten Unordnung im Depot“ - nicht zu ersetzen vermag. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass digitale Datensammlungen nach wie vor oft unvollständig und fehlerbehaftet sind. Zudem sind verfügbare Daten wie z.B. reine Objektmaße bei heterogenen Sammlungsbeständen für die Planung nicht immer ausreichend. Von Vorteil ist es, wenn bei der Erfassung der Grundlagen auch bereits eine Vorstellung der zukünftigen Lagerung vorhanden ist.
Mengengerüsterfassung
Konkret wird in einem ersten Schritt die vorhandene Lagertechnik (IST) in Dimension, Menge und Bild erfasst, sowie ergänzt um die derzeitige Auslastung in %. Gegebenenfalls werden hier auch weitere Angaben wie Klimaanforderungen, Hinweise zu Kontamination oder besonderen Lageranforderungen erhoben, sofern diese nicht Bereichsoder Gruppenweise festgelegt werden können. In einem zweiten Schritt werden die gesammelten Informationen in
Individuelle Depotanlagen intelligent entwickelt.
DAS BESONDERE. UNSER STANDARD!
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Archivierungssysteme
Bibliotheksregale
Archivregale
Lagerregale
Depotsysteme für Museen
ralfsommermann.de
die zukünftige gegebenenfalls geänderte Art und Weise der Lagerung (SOLL) mit allenfalls geänderten Dimensionen überführt. Erst in einem dritten Schritt werden Zulaufreserven für künftigen Zuwachs festgelegt (z.B. 15 oder 20%). Ziel ist es, stets die Angaben nachvollziehbar zu halten, indem keine erhobenen Grunddaten (IST) verändert werden. Diese heute in der Regel mittels Datenbanken erfassten Grundlagen ermöglichen nun eine differenzierte Auswertung und eine relativ genaue Bestimmung des Flächen- und Lagertechnikbedarfs.
Raumprogramm
Zusätzlich zum Depotflächenbedarf sind in einem sogenannten Raumprogramm die bereitzustellenden Infrastrukturflächen für Anlieferung, Bereitstellung/ Zwischenlagerung sowie gegebenenfalls Quarantäne, Schädlingsbekämpfung, Werkstätten, Büros etc. festzulegen. Ergänzt werden diese um grundsätzliche Aspekte wie Klima, Sicherheit, Brandschutz, Materialisierung, Nachhaltigkeit etc.
Nutzerbedarfsprogramm
Das Gesamtpaket aus Mengengerüst für die Depots und Raumprogramm für die Infrastruktur liefert die benötigten Informationen für Architekten und Planer, um ein den Nutzerbedürfnissen entsprechendes Projekt auszuarbeiten. Je klarer dieses sogenannte Nutzerbedarfsprogramm ausfällt, desto besser, einfacher und konfliktfreier können die weiteren Projektphasen abgewickelt werden.
Umzugsplanung
Parallel zur Bauplanung beginnen bereits die ersten Überlegungen zum Sammlungsumzug. Ein Aspekt, der nicht früh genug angegangen werden kann, da in diesem Rahmen gegebenenfalls auch Inventarisierung, Inventur, Reinigung und Schädlingskontrolle/-bekämpfung anstehen können. Wann wenn nicht im Zuge einer Umlagerung sind derartige Arbeiten angebracht? Bei sinnvoller Planung können für die Lagertechnikplanung erhobene Grundlagen auch für die Umzugsvorbereitung genutzt werden.
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Zwiebelprinzip
Das räumliche Konzept ist einfach und klar. Im Außenring befinden sich nach dem Zwiebelprinzip 7.500 m² Depotflächen, dann folgt ein Gang- bzw. Erschließungsring, im Kern gruppieren sich die hellen Arbeitsund Atelierräume für die ca. 35 MitarbeiterInnen um das introvertierte begrünte Atrium, das sich die WissenschaftlerInnen als einen „kontemplativen Denkkreis“ für ihr konzentriertes Forschen und Arbeiten gewünscht hatten.
»Das Atrium assoziiert eine Atmosphäre wie in einem Klosterkreuzgang. Wir fanden das sehr reizvoll, dass das Außen und das Innen in einem so großen Kontrast zueinander stehen.«
Lagern, Forschen, Restaurieren
Zwei der drei Geschosse sind in der Erde versenkt und erreichen ohne aufwendige Klimatechnik für den klimatisch autarken Depotbereich eine optimale Temperatur von 19 Grad Celsius und 50 Prozent Luftfeuchtigkeit. In seiner Silhouette wird der Baukörper entsprechend der Hanglage eingeschnitten.
»Das ist mehr als ein Depot. Hier wird Expertise einziehen. Das ist ein sensationeller Qualitätssprung!« Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseum
Fotos: © Andreas Buchberger. Bildtext: Franz&Sue
Notfallvorsorge
Erfahrungsgemäß ist während der Planungs-, Bau- und Umzugsphase kaum Zeit und Muße, sich um den Ereignisfall (Brand, Wasser, Technikausfall) zu kümmern. Ein Versäumnis, das jedoch schnellstens nachzuholen ist, da oft erst die Inbetriebnahme eines Gebäudes Schwachstellen und Probleme zeigt.
Einerseits geht es darum, ein Notfalldispositiv bereitzustellen (Evakuationsplan, Material, Hilfsmittel, Prozesse) und andererseits die Mitarbeiter kontinuierlich für die sachgerechte Reaktion im Ereignisfall zu schulen (Führung, Zusammenarbeit mit Ersteinsatzkräften, Kulturgüterschutz, Einübung von Maßnahmen im Schadensfall: Bergung und Stabilisierung von Sammlungsobjekten).
Workshops im Rahmen der MUTEC 2018 in Leipzig:
• Erfassung von Mengengerüsten für die Depot- und Lagertechnikplanung in Museen. (Dr. Joachim Huber)
• Die Rolle des Nutzers bei der Depotplanung - Erfolgsfaktoren in der Projektentwicklung (Dr. Joachim Huber)
• Bergung von Kulturgut I - Struktur einer Bergung und Aufgaben eines Bergungsleiters (Dipl. Rest. FH Karin von Lerber)
• Bergung von Kulturgut II - räumliche Organisation eines Schadensplatzes und Führung eines Bergungsteams (Dipl. Rest. FH Karin von Lerber) Anmeldung erforderlich unter www.prevart.ch/kurse
Regale. Oben: Forster Metallbau GmbH, Waidhofen an der Ybbs (Oesterreich). Gemäldegitter: Kern & Studer AG, Samstagern (Schweiz). Schränke: Archibald Regalanlagen, Dissen (Deutschland)
Fotos: Franz&Sue © Christian Flatscher
Prevart GmbH - Konzepte für die Kulturgütererhaltung - Museumsplaner Oberseenerstrasse 93, CH-8405 Winterthur www.prevart.ch
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Seminare/Workshops zur MUTEC 2018
- Kurse Depotplanung der Prevart GmbH
- 5. Internationale Tagung des SiLK - Sicherheitsleitfaden Kulturgut
- Fundraising-Seminare „Spenden für Kulturgut“ des Fundraiser-Magazins
- Fortbildungstagung Sächsischer Museumsbund
- Jahrestagung des Bundesverbandes freiberuflicher Kulturwissenschaftler (BfK)
- Kurse zur Bergung von Kulturgut
Gemeinsam stark
Als Verbund rund um den Erhalt, die Bewahrung und Vermittlung des Kulturerbes übernimmt das internationale Messeduo MUTEC und denkmal eine Vorreiterrolle.
Parallel:
Europäische Leitmesse für Denkmalpflege Restaurierung und Altbausanierung
KULTURGUT VERBINDET
www.mutec.de
Der „Haken“ bei den Haken
Der patentierte Klemmhaken für sichere und vielfältige Anwendungen. Autor: Rainer von Kempen
Das sichere Hängen eines Bildes ist an die Verbindung zwischen Bild und Hängefläche gebunden. Besonders beim Auf- und Abhängen sind diese Elemente entscheidend für eine sichere und einfache Handhabung.
Auf den Haken kommt es an …
Die Hängevorrichtung an Gemälden ist vielfältig und häufig auch eine Frage von restauratorischer Philosophie der Museen und Sammlungen. Manche vertreten die Ansicht, dass ein Bild so aufzuhängen ist, wie es der Künstler vorgegeben hat. Dagegen bevorzugen es andere Häuser, alle Bilder eines Bestandes mit einem einheitlichen Hängesystem zu versehen. Weitverbreitet ist die Praxis, Plättchen oder Ösen an Bildern oder Rahmen anzubringen, um die Werke mit einfachen Haken an Ausstellungswände oder Git-
ter von Depotschiebewänden hängen zu können. Jedoch benötigen z.B. Keilrahmen ohne Ösen oder Bleche einen anderen Haken als Ösen oder Schnüre, die am Bild oder am Rahmen befestigt sind. Egal welche Befestigungsmethode man wählt, entscheidend ist immer, dass ein Haken für die Aufnahme der Werke sich nicht selbstständig macht und ggf. andere Bilder beschädigt oder das Einhängen erschwert.
Für die häufigsten Methoden der Aufhängung bietet die Firma OHRA jetzt einen patentierten Klemmhaken an, der speziell entwickelt wurde, um möglichst viele Versionen von Ösen und Aufhängeblechen nutzen zu können. Auch bei einer Hängung mit Schnüren gewährleistet dieser Haken einen sicheren Halt und eine einfache Handhabung in Verbindung mit dem Gitter einer Depotschiebewand. Der Haken selbst lässt sich leicht einhändig in
eine passende Gittermasche einhängen. Einmal befestigt, wird er sich von selbst nicht mehr bewegen, also beim Ein- und Aushängen nicht ausweichen, wegkippen oder herunterfallen.
Der OHRA-Klemmhaken 100 für eine Maschenhöhe von 100 mm hat sich schon
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vielfach bewährt. Kürzlich, als Ergänzung des Angebotes, hat OHRA den Klemmhaken 50 für eine Maschenhöhe von 50 mm eingeführt, welcher somit eine weitere Möglichkeit der sicheren Aufhängung darstellt.
… und auf das Hängegitter
Auch das Gitter der Schiebewand ist wichtig für eine sichere und komfortable Hängung im Depot. Es sollte stabil sein und eine durchgehend ebene Hängefläche bilden. Galvanische Verzinkung gewährleistet größtmögliche Sicherheit gegen Materialabplatzungen der Oberfläche und hohe Beständigkeit gegen Kratzer und Abrieb. Eine ausreichende Materialstärke schützt vor Verformung und Abriss der Schweißpunkte.
Linke Seite, oben: Der patentierte OHRA Klemmhaken
Unten: OHRA Klemmhaken für Maschenhöhe 100 mm und 50 mm
Rechts: Sichere und praktische Aufbewahrung von Gemälden an Depotschiebewänden.
Fotos: © OHRA Regalanlagen GmbH
Beispiel: Bei großen Wandflächen mit einer Gittermaschenweite von 100 mm sowie einer zulässigen Last von 25 kg/m² Hängefläche, bietet eine Drahtstärke von 5 mm eine sichere Grundlage für die Hängung. Möchte man hingegen viele kleine Bilder in einem Depot unterbringen, kann eine Maschenweite von 50 mm erforderlich sein. In diesem Fall bietet eine Drahtstärke von nur 4 mm eine vergleichbare Sicherheit bei gleichzeitig deutlich reduziertem Gewicht.
Ein dritter Aspekt der sicheren Hängung ist der Fallschutz bei einer Überlastung des Gitters. Der OHRA Klemmhaken bietet einen Überlastungsschutz durch abgestufte Grenzlasten: Der Haken selbst trägt ca. 100 kg. Der Gitterdraht kann sich je nach der Position des Hakens ab ca. 50 kg verbiegen, bevor er abreißt oder bricht, d.h. Sicherheit und Schutz der Werke sind jederzeit gewährleistet. Das Objekt selbst fällt nicht herunter, sondern lediglich das Gitter wird beschädigt. Da dieses aufgeschraubt ist, lässt es sich relativ leicht und kostengünstig austauschen.
OHRA präsentiert die Haken und Gitter
auf der Messe MUTEC in Leipzig. Besuchen Sie uns vom 8. Bis 10. November und überzeugen Sie sich selbst von der Qualität und Handhabung der OHRA Produkte. Unsere Fachberater zeigen Ihnen gerne verschiedene Anwendungsbeispiele und erläutern Ihnen die Vorteile der Hakenfamilie.
Über OHRA
OHRA wurde 1979 in Kerpen gegründet und ist einer der führenden Hersteller von Lagersystemen in Europa. OHRA beschäftigt derzeit ca. 130 Mitarbeiter und verfügt über 13 eigene Vertriebsbüros in Europa.
OHRA Regalanlagen GmbH
Rainer von Kempen, Vertrieb Lagereinrichtungen Kulturbetriebe
Alfred-Nobel-Straße 24-44
50169 Kerpen
Tel 0049 I 2237 I 64-337
vonKempen@ohra.de
www.culture-depot.de
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Im frühen Mittelalter siedelten am Südufer des Amtsees Slawen vom Stamm der Ukranen – den Namensgebern der heutigen Uckermark.
Links: Apsis des Kirchenschiffs.
Fotos: © Kloster Chorin
Kloster Chorin – ein Ort der Stille
Autor: Daniel Jahn
Vor den Toren Berlins, eingebettet in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, liegt ein ehemaliges Zisterzienserkloster. 40 Minuten mit Bahn oder Pkw von Berlin aus reichen – schon befinden wir uns an einem geschichtsträchtigen Ort, der auf seine eigentümliche Art die Fantasie in besonderem Maße anregt: eine Lichtung inmitten sumpfigen Geländes, umringt von dichtem Wald, der sich über eine leichte Hügellandschaft ausbreitet und flankiert von einem kleinen See, in dessen Mitte eine winzige Insel schwebt. Bereits 1272 begannen die Mönche hier mit der Grundsteinlegung für eine neue Abtei. Die askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. hatten acht Jahre zuvor bereits an anderer Stelle ein Kloster gestiftet, doch missliche Umstände führ-
ten zur Verlegung nach Chorin. Die Mönche verwendeten den Backstein für ihre Gebäude. Eine Kunst, die zur damaligen Zeit nur ihnen vorbehalten war, einfache Bürger mussten sich mit traditionellem Fachwerk begnügen. Wichtig war die Untermauerung des askanischen Anspruchs auf die Region – und nichts sprach mehr dafür als eine neue Klosterstiftung. Die beiden Urenkel Albrechts des Bären, dem Gründer der Mark Brandenburg, vermachten den Mönchen in der Stiftungsurkunde neben vier Dörfern mit dem dazugehörigen Land auch fünf Seen mit ihren Inseln sowie die umliegende Wälder und Sümpfe und sprachen ihnen die große und kleine Gerichtsbarkeit zu. Die Klosteranlage hatte eine starke Gründungsphase und entfaltete als Haus- und
Begräbniskloster der Landesherren politische und wirtschaftliche Macht. Das eigentliche Kredo der Zisterzienser zur damaligen Zeit lautete, unfruchtbares Land urbar zu machen. Vorhandene Siedlungen sollten allerdings nicht beeinträchtigt werden. Möglicherweise wurde für Chorin eine Ausnahme gemacht, denn die am Choriner See lebenden Einwohner des Dorfes Ragösen wurden später trotzdem umgesiedelt. Allerdings steht Brandenburg laut seiner offiziellen Hymne für Sumpf und Sand.
Oben: Ehrenamtliche Gästebetreuer führen ganzjährig durch die Klosteranlage. Foto: © Kloster Chorin
Mitte: Kreuz und Spaten stehen für das Beten und Arbeiten der Zisterzienser. Foto: © Uwe Strauch
Rechts: Die Westfassade der großen Klosterkirche gilt als architektonisch herausragend in der norddeutschen Backsteingotik und wurde um 1300 errichtet.
Foto: © Kloster Chorin
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In diesem Punkt war die Niederlassung gut gewählt, denn genau so lässt sich die Bodenstruktur am Standort in jener Zeit größtenteils beschreiben. Als frühe Landwirtschaftspioniere entwässerten die Glaubensbrüder mithilfe entsprechender Gräben das Gebiet, nutzten das so konzentrierte Wasser zum Betrieb der klostereigenen Mühle und bauten an nahegelegenen Hängen Wein an. Gesprochen werden durfte nur in der Morgenversammlung, in der auch Gericht gehalten wurde – den restlichen Tag über galt das Schweigegelübde. Außerdem stand jedem Mönch genau eine Stunde am Tag zu, in der er sich in einem geheizten Raum aufwärmen durfte. Um einen gewissen sprachlichen Austausch zu ermöglichen, übten viele Arbeitsmönche in den noch nicht ausgetrockneten Backsteinen das Schreiben - und auch tierische Gefährten hinterließen ihre Spuren.
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Oben: Blick auf das Kirchenschiff von Süden. Hier bietet sich durch das Fehlen des nördlichen Kreuzgangs und des südlichen Seitenschiff der Kirche ein freier Blick in den Innenraum.
Unten: Der polygonale Chor der Kirche stammt aus der ersten Bauphase um 1272. Einst waren die Fenster verglast und mit Grisaillemalerei verziert.
Rechts: Die Südwand der Klosterkirche zeigt die Abbruchstellen der Gewölbeansätze des fehlenden Südschiffs. Fotos: © Uwe Strauch
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Doch über die Jahrhunderte verloren die Tugenden der Zisterzienser in Chorin zunehmend an Bedeutung. Missernten und Pest verschlechterten die Lage des sowieso schon wirtschaftlich nicht gut dastehenden Landstrichs zusätzlich. Zur Zeit der Reformation war der Konvent nicht mehr sehr groß. Mit dem Aussterben der Askanier ging auch der politische Einfluss verloren, als sich die nun herrschenden Hohenzollern dem reformierten Glauben anschlossen. Es folgte die Säkularisierung in der Mark, die auch das Kloster Chorin indirekt beeinflusste. Schließlich kam es 1542 zur Auflösung des Zisterzienserstandortes. Zurück blieb das Klosterareal als Staatsgut, welches für die nächsten 300 Jahre je nach Pächter als Quelle für Baumaterial oder als Schweine- und Kuhstall verwendet wurde.
Oben: Blick nach Westen ins Kirchenschiff.
Mitte: Ursprünglich war die Kirche im Inneren verputzt und weiß getüncht. Dienste und Konsolen waren farbig abgesetzt.
Unten: Wie im nördlichen Querhaus befand sich im gesamten Kirchenschiff ein Kreuzrippengewölbe.
Hintergrund: Blick in die Kirche
Fotos: © Uwe Strauch
Als Karl Friedrich Schinkel Anfang des 19. Jahrhunderts auf einer Dienstreise den Standort entdeckte, fand er großes Gefallen an den alten Gemäuern. Wann immer ihn seine Wege in die Gegend führten, fertigte er Skizzen von Gebäuden und Details an. Zudem sprach er sich bei der königlichen Familie für die Sicherung und den Erhalt der Anlage aus. Durch sein nachhaltiges Handeln konnte die gotische Formensprache und die filigrane Ornamentierung der großen Dome, die in Brandenburg erstmals in den Backstein transformiert wurden, am Standort Chorin gerettet werden. Der Architekt und Baumeister bezeichnete Bauwerke wie das Kloster Chorin seinerzeit als „des Landes schönsten Schmuck“ und empfahl es seinen Studenten als Studienobjekt.
Ein Teil der Ruine wurde als Wohngebäude hergerichtet, in dem über die Jahre viele Forstmeister Quartier bezogen – denn das Areal wurde ab 1861 von der Landesforst verwaltet. Seit den 1990er Jahren erfolgt eine anhaltende Professionalisierung des touristischen Betriebs, um das Gelände als historisch erlebbaren Ort zu erhalten. 2010 übernahm die Kunsthistorikerin Dr. Franziska Siedler die Leitung. Seitdem hat sich das Angebotsspektrum des Klosters stetig erweitert. Im vergangenen Jahr konnten mit Unterstützung des Bundes, des Landes Brandenburg und der Ostdeutschen Sparkassenstiftung sowie des Landkreises Barnim zwei neue Dauerausstellungen eröffnet werden. Diese behandeln auf
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über 500 m² die Historie des Klosters. Audiobeiträge, Modelle, Originale und Repliken aus wechselhaften Zeiten vervollständigen das Bild, welches das Kloster Chorin als eigenständiges Schauobjekt bereits sehr gut zu umreißen vermag. Über 300 digitalisierte Zeichnungen, Drucke, historische Fotografien und reproduzierte Arbeiten aus dem Nachlass Karl Friedrich Schinkels zeugen zudem von der 200-jährigen Denkmalpflege in Chorin und dem beispiellosen Engagement des preußischen Architekten.
Links und Oben: Einblicke in die Dauerausstellung zum „Klosterbau und zur Klosterwirtschaft“ im ehemaligen Cellarium, welches 2015 freigelegt wurde. Mit der Funktion als Ausstellungsraum erhielt der ehemalige Vorratsraum der Mönche einen neuen Fußboden aus mittelalterlichen Formsteinen, die bei seiner Beräumung geborgen wurden.
Mitte: Ein Bereich im Cellarium verfügt noch über das originale vierteilige Kreuzrippengewölbe.
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Fotos ganz links: © Kloster Chorin. Restliche Fotos: © Uwe Strauch
Hintergrundbild: Blick durch das Portal im Pfortenhaus, einst der Haupteingang in das Kloster Chorin.
Foto: © Uwe Strauch
Oben: Ausstellung „Schinkel und Chorin“ mit Medienstation und reproduzierten Zeichnungen von K.F. Schinkel im ehemaligen Brauhaus des Klosters.
Foto: © R. Lendler
Mitte: Laienrefektorium, heute ein kleiner Konzertsaal für circa 200 Gäste. Foto: © Uwe Strauch
Unten: Die ehemalige Küche des Klosters mit dem Kaminabzug wird für geschlossene Gesellschaften noch heute als Veranstaltungsraum genutzt.
Foto: © Uwe Strauch
Links:Der östliche Kreuzgang wurde in den 1950er Jahren wieder teilweise neue eingewölbt. Bis dahin diente auch dieser Bereich des Klosters als Wohnraum. Ab 2019 befindet sich hinter der Tür der dritte Bereich der Dauerausstellung, der sich dem geistlichen Alltag der Mönche in Chorin im Mittelalter widmen wird.
Oben: Die evangelische Kapelle im Kloster Chorin war einst die Schreibstube der Mönche. Heute ist sie eine offene Kirche mit regelmäßigen evangelischen und ökumenischen Gottesdiensten und Andachten sowie Kammermusikkonzerten und Trauungen. Fotos: © U. Strauch
Der monumentale Bau steht als Zeugnis für die Baukunst des Mittelalters und konnte sich über die Jahre zu einem Ort der Kontemplation, des Wissens und der guten Unterhaltung aufschwingen. Denn die als „Ruine unter Dach“ betitelte Anlage lädt ganzjährig zum Wandeln und zur inneren Einkehr ein und bietet Besuchern ihre besondere Atmosphäre auf dem Silbertablett an. Dieser spirituelle Rahmen
wird mit klassischen Konzerten, Theaterund Opernabenden, Ausstellungen aktueller bildender Künstler, Workshops und Marktfesten gefüllt, die einen weiteren Teil zum Gesamtkunstwerk beitragen.
Auch die Natur in der Umgebung zeichnet mit dem Buchenwald „Grumsiner Forst“, einem regionalen UNESCO-Weltnaturerbe, ihr Kürzel auf das Bild. Das älteste Naturschutzgebiet Brandenburgs grenzt direkt an die Klostermauern und weiß immer wieder aufs Neue zu begeistern. Wer die Region besucht, sollte also Zeit mitbringen und auch das besondere Flair der unterschiedlichen Jahreszeiten mit einbeziehen. Denn wie wusste Schinkel schon zu sagen: „Die Architektur ist die Fortsetzung der Natur in ihrer konstruktiven Tätigkeit.“
Kloster Chorin
Amt Chorin 11a
16230 Chorin
Telefon: 033366-70377
info@kloster-chorin.org
www.kloster-chorin.org
Sie kümmern sich um Kunst –wir kümmern uns um den Background! Ausstellungswände und Wandsysteme in Leichtbauweise nachhaltig individuell benutzerfreundlich flexibel Beispiele des »Deutschen Historischem Museums«, realisiert mit Wandsystemen von VOMO Borghorster Straße 48 | D-48366 Laer (Germany) Tel +49 2554 94078-00 | www.vomo-leichtbautechnik.de Leichtbau made by
Eigentum verpflichtet.
Eine Kunstsammlung auf dem Prüfstand
Sonderausstellung im Zeppelin Museum Friedrichshafen vom 4. Mai 2018 bis 3. Februar 2019
Ist das Raubkunst? Diese Frage stellt sich das Zeppelin Museum für seine eigene Sammlung. Kein gewöhnliches Unterfangen, denn die heutige Kunstsammlung wurde erst nach 1945 aufgebaut. Nach einem Totalverlust während des Zweiten Weltkriegs erwarb man ab 1950 in einer euphorischen Aufbruchsstimmung rasch die ersten 100 Kunstwerke. Von einer ‚Stunde null‘ kann jedoch weder auf dem Kunstmarkt noch in der Museumslandschaft die Rede sein.
Mit der Wiedereröffnung des Museums im Jahr 1957 wurde die neue Sammlung gefeiert. Seitdem konnte sie kontinuierlich um Werke von der Gotik über das 19. Jahrhundert bis hin zu Hochkarätern der Klassischen Moderne erweitert werden. So wird in dieser Ausstellung ein nach wie vor unterschätztes Kapitel der Folgen des NS-Kunstraubes wie auch der gigantischen Kulturgutverlagerungen des 20. Jahrhunderts beleuchtet.
In akribischer Forschungsarbeit konnten erstmals die Objektgeschichten von knapp 400 Kunstwerken und die Biografien einschlägiger Kunsthändler untersucht werden. Mit über 40 Werken werden sowohl brisante wie harmlose, geklärte als auch ungeklärte Fälle besprochen und die tatsächliche Bandbreite und die Hürden der Provenienzforschung fassbar gemacht.
Da gerade die „versteckten“ Seiten der Kunstwerke oft viel über die Herkunft ver-
raten, werden von sämtlichen Exponaten auch die Rückseiten gezeigt.
Hintergrundbild: „Damenporträt“ von Franz Xaver Winterhalter, 1827. © Zeppelin Museum Friedrichshafen
Links: Die alte archäologisch-heimatkundliche Sammlung verblieb während des Zweiten Weltkrieges im Museumsgebäude und war damit der Zerstörung preisgegeben. Blick auf die Ruine des Städtischen Museums 1944, Ecke Karlstraße / Schanzstraße in Friedrichshafen Stadtarchiv Friedrichshafen. Quelle: Stadtarchiv Friedrichshafen.
Die Ausstellung ist eine aktuelle Bestandsaufnahme, die die Zwischenergebnisse der bisherigen Recherchen bündelt. NS-Raubgut konnte in der Sammlung bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.
20 Jahre Washingtoner Erklärung
„Anlässlich des 20sten Jahrestags der “Washingtoner Erklärung“ setzt sich das
Zeppelin Museum kritisch mit der eigenen Vergangenheit seiner Kunstsammlung auseinander. Die Ausstellung bildet den Abschluss eines zweijährigen Projekts, das großzügig vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg gefördert wurde“, so Dr. Claudia Emmert, Direktorin des Zeppelin Museums.
Als eine der ersten Ausstellungen widmet sich das Zeppelin Museum den Besonderheiten und Herausforderungen der Zeit nach 1945 für die Provenienzforschung. Anhand ausgewählter Objekte und entlang der Geschichte des Friedrichshafener Museums bis in die Zeit um 1990 werden die Aus- und Verlagerungen von Kunstwerken, die Strukturen des Kunstmarkts rund um den Bodensee und wichtige Kunsthändler sowie deren Netzwerke in den Blick genommen.
Trügerische Idylle am Bodensee
„Nach 1945 fanden Kunsthändler und Kunsthistoriker, die eine beachtliche Karriere während der NS-Zeit aufwiesen, am Bodensee einen Rückzugsraum. Als einer der wichtigsten Agenten Hermann Görings konnte Joseph Angerer sich nach
dem Zweiten Weltkrieg ein neues Leben in Friedrichshafen aufbauen. Er hatte während der Aktion “Entartete Kunst“ 1938 aus dem Besitz deutscher Museen beschlagnahmte Kunstwerke in die Schweiz verkauft und Göring dafür Devisen beschafft“, berichtet Ina Neddermeyer, Leiterin der Abteilung Kunst im Zeppelin Museums.
Kunsthändler wie der Berliner Kunsthistoriker Benno Griebert waren ab 1948 wieder aktiv im Geschäft und besonders eng mit dem Friedrichshafener Museum verbunden.
Oben: Hermann Göring verlässt die Kunsthandlung Goudstikker in Amsterdam 1941. © Spaarnestad Photo
Unten: Ursprünglich eine Leihgabe an die Staatsgalerie Stuttgart und in Erwartung der Aktion „Entartete Kunst“ 1937 an den Privatbesitzer zurückgegeben: „Der brennende Dornbusch“ (1916) von Karl Caspar, erworben für Friedrichshafen 1957. © Zeppelin Museum Friedrichshafen
Rechts: Beispiel einer geklärten, unproblematischen Provenienz: Die Skulptur „Johannes der Täufer“ aus der Werkstatt des schwäbischen Barock-Bildhauers Jörg Zürn stammt aus altem Friedrichshafener Privatbesitz, Ankauf 1954. © Zeppelin Museum Friedrichshafen
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Im Rijks-Museum in Amsterdam wurden von den Nationalsozialisten beschlagnahmte und verschleppte Kunstwerke nach dem Zweiten Weltkrieg aufbewahrt und ihren früheren Besitzern zugeordnet. Aufnahme 1950. © Spaarnestad Photo
Eine harmlose Tafelmalerei mit brisanter Provenienz: die spätgotische „Anbetung“ aus der ‚Sammlung‘ Hermann Göring galt seit 1945 als verschollen, erworben für Friedrichshafen 1959.
© Zeppelin Museum Friedrichshafen
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So kooperierte Griebert unter anderem mit dem Münchner Kunstversteigerungshaus Adolf Weinmüller, das unter den Nationalsozialisten eines der wichtigsten Profiteure bei der Veräußerung von enteigneten jüdischen Sammlungen war. Es war vor allem die Nähe zur Schweiz, die den Kunsthändlern zu einem Neubeginn verhalf. Hier zirkulierten direkt nach Kriegsende unzählige Werke aus ehemaligem jüdischen Besitz auf dem Kunstmarkt. Besonders problematisch war dafür nicht einmal der unbedingte Wille zum Handel mit NS-Raubkunst, sondern die große Menge an Kunstwerken mit fragwürdiger Provenienz, die man bei einem günstigen Geschäft ohne nachzufragen in Kauf nahm.
Klassische Motive, spektakuläre Fälle: Eine Altartafel mit ‚Hitlerbonus‘
„Ein besonders spektakulärer Fall der Sammlung ist eine spätgotische Tafel, die eine “Anbetung“ zeigt. Sie wurde 1959 im Glauben angekauft, man habe ein Gemälde aus dem geplanten, aber nie NEU!
erbauten ‚Führermuseum‘ in Linz erworben. Diese Provenienz verlieh der Tafel einen fragwürdigen ‚Hitler-Bonus‘ “ schildern Fanny Stoye, Provenienzforscherin am Zeppelin Museum, und Sabine Mücke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zeppelin Museum, eine ihrer brisanten Entdeckungen.
Tatsächlich wurde die „Anbetung“ 1939 von Hermann Göring erworben, der für seinen privaten Sammelwahn nicht nur Werke aus enteigneten jüdischen Sammlungen an sich riss, sondern auch wieder abstieß, um an Devisengelder zu gelangen. 1944 erwarb er durch den berühmt gewordenen „Vermeer-Tausch“ das Gemälde „Christus und die Ehebrecherin“ von Jan Vermeer – das sich später als eine grandiose Fälschung entpuppte. Göring bezahlte die Fälschung, indem er 167 Gemälde aus seiner Sammlung an die Kunsthandlung Goudstikker in Amsterdam abgab. Darunter war auch die „Anbetung“. Bis heute ist unklar, wer 1939 der eigentliche Besitzer der Tafel war.
Netzwerkstrukturen und sichtbare Rückseiten: Eine ungewöhnliche Ausstellungsgestaltung
Für die Ausstellungsgestaltung konnte das Berliner Architekturbüro neo.studio gewonnen werden, das auch für die Entwürfe zur „Bestandsaufnahme Gurlitt“ in Bonn und Bern verantwortlich zeichnet. Der gewählte gestalterische Ansatz versinnbildlicht das dichte Netzwerk aus kooperierenden Händlern und Museumsleuten, das genauso offen gelegt wird wie die Herkunft der von ihnen gehandelten Kunstwerke.
Zeppelin Museum Friedrichshafen GmbH
Seestraße 22
D-88045 Friedrichshafen
Tel: +49 7541-3801-0
info@zeppelin-museum.de www.zeppelin-museum.de
mit optionaler UV-Entkeimung und Funkfeuchtemessung
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Seit 1928 steht BRUNE für Qualität, Erfahrung und Kompetenz im Bereich Luftbefeuchtung und -entfeuchtung.
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Die MUSEUMSWELT –Impressionen von der ITB
Eine Rückschau vom Museums-Gemeinschaftsstand auf der internationalen Tourismusbörse in Berlin 2018 – es haben sich 110 Museen präsentiert.
Obere Reihe, links: Rainer Suckow, Sender- und Funktechnikmuseum (Berlin). Mitte: Sandra Lembke, 3 Königinnen Palais (Mirow) mit Gast. Rechts: Dr. Niklot Krohn, Alamannen-Museum Vörstetten.
Mittlere Reihe, links: Marco Zimmer, Museum Glockengießerei Mabilon (Saarburg). Szesima von Einem und Luisa Mraz, Staatliches Museum Schwerin. Rechts mitte: Cäcilia Genschow, Kulturhistorisches Museum im Dominikanerkloster (Prenzlau), rechts daneben: Claudia Wasner, Industriemuseum Chemnitz - Sächsisches Industriemuseum.
Unten links: Margot Blank, Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst. Unten, mitte: Sandra Lembke, 3 Königinnen Palais (Mirow) und Andreas Nusseck, Polizeimuseum Hamburg.
Rechte Seite: obere Reihe, links: Kaja Vesely (museum. de) | Jaqueline Glück, Lindenau-Museum Altenburg | Franziska Engemann, Museum Burg Posterstein | Nora Löhr (Mittelrhein-Museum (Koblenz). Rechts: Jenifer Klein und Karina Walenski, ZIEGELEIPARK Mildenberg.
Mittlere Reihe, links: Horst Schröder, museum.de | Student der CBS | Bernd Verfuß, museum.de bei der Preisverleihung CBS BEST EXHIBITOR AWARD, Platz 5 für
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die MUSEUMSWELT bei über 10.000 Ausstellern. Mitte: Besucher richen an den Flacons vom Farina Duftmuseum (Köln). Re.: Sonja Dittebrandt, Naturzentrum Eifel (Nettersheim).
Mitte links: Antoinette Fehlinger, Gemeinnützige Stiftung Schloss Weissenstein (Pommersfelden). Rechts: Franziska Engemann, Museum Burg Posterstein.
Unten links: Ritter (Gast) mit Luisa Mraz, Staatliches Museum Schwerin. Rechts: Alin Mosig, Stift Neuzelle, Museum Himmlisches Theater mit Gast.
Weitere Informationen unter www.museumswelt.de
Sponsoren der MUSEUMSWELT:
l Veranstalter: museum.de
l Ausstellungssystem Coolisse, Planung, Aufbau: Informationstechnik Meng GmbH www.meng.de
l Vitrinen: museumstechnik GmbH www.museumstechnik.de
l Lichttechnik: Roblon A/S
www.roblon.lighting
l Fotoboden: visuals united ag www.fotoboden.de
visuals united ag
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In Fulda den Spuren von Barockbaumeister Gallasini folgen
Vonderau Museum ehrt den Barockbaumeister Andrea(s) Gallasini. Eröffnung am 13. Mai. Autorin: Tonya Schulz
Ohne seinen Einfluss gäbe es weder die Friedrichstraße in ihrer heutigen Form, noch Schloss Fasanerie oder die Propstei Johannesberg vor den Toren
Fuldas: Barockbaumeister Andrea(s)
Gallasini (1681-1766) hat die osthessische Stadt und Region maßgeblich geprägt. Am 13. Mai 2018 wird zum Internationalen Museumstag die Sonderausstellung zum Gedenken an den Architekten eröffnet.
1720 wurde der gelernte Stuckateur als Bauinspektor nach Fulda berufen, ab 1728 gestaltete der gebürtige Schweizer als Hofbaumeister das repräsentative Gesicht der Residenzstadt und errichtete auch auf dem Land zahlreiche Kirchen, Schlösser und Prachtbauten in seiner künstlerisch-individuellen Handschrift.
Insgesamt 45 Bauten gehen auf Gallasini zurück.
Besucher erfahren in der Ausstellung Eindrucksvolles zum bis jetzt weithin unbekannten Lebensweg Gallasinis, der über 40 Jahre den Baubetrieb im Stiftsgebiet Fulda leitete. Weiterhin skizziert die
rockbaumeisters und seine Auftraggeber, Geldgeber und Handwerker.
Ein Großteil der Präsentation widmet sich dem architektonischen Werk Gallasinis. Gibt es einen typischen Gallasini-Stil? Was waren Gallasinis Inspirationsquellen und wie wirkte sein „Stil“ in der Stadt noch nach – dies sind die spannenden Fragen der Abteilung, denen Interessenten anhand von Originalentwürfen, Plänen, Fotos und Schaubildern nachgehen können.
Schau im Vonderau Museum die zeitgenössischen, politischen und organisatorischen Einflüsse auf das Wirken des Ba-
Die Sonderschau öffnet bereits zum Internationalen Museumstag am 13. Mai ihre Pforten bei freiem Eintritt. Die offizielle Laufzeit ist vom 15. Mai bis 19. August 2018. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband. Gute Unterhaltung und vertiefende Informationen versprechen
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Führungen, Architekturspaziergänge, Exkursionen und Workshops zu Stucktechniken, sowie ein Konzert zeitgenössischer Musik des 18. Jahrhunderts. Ein Programmflyer liegt öffentlich aus und ist unter www.museum-fulda.de einsehbar.
Für das Vonderau Museum als Stadt- und Regionalmuseum ist eine Sonderausstellung zu bedeutenden Persönlichkeiten Fuldas ein wichtiger Teil seines vielfältigen Angebotes, das Sammlungen zu Kulturgeschichte, Naturkunde und Malerei/Skulptur präsentiert. Mit der Reihe „Berühmte Architekten in Fulda“ und der Ausstellung zu Andrea(s) Gallasini im Besonderen gewährt das Museum seinen Besuchern einen lebendigen Blick in die prägende Zeitepoche des 18. Jahrhunderts dieser Stadt.
Andrea(s) Gallasini (1681 - 1766)
Der 1681 in Lugano geborene Andreas Gallasini arbeitete bereits ab 1705 nördlich der Alpen, zunächst als Stuckateur und stieg bereits 1715 zum fürstlich-waldeckschen Bauinspektor auf. 1720 trat er in Fulda im Amt des Bauinspektors in Erscheinung und avancierte dort 1728 für gut 30 Jahre zum fürstlichen Baumeister. In den folgenden Jahren baute er nicht nur zahlreiche Sakralbauten im Fuldaer Umland, sondern realisierte im Zusammenwirken mit seinem Auftraggeber Fürstabt von Dalberg einige städtische, repräsentative Großbauten. Um 1759 zog Gallasini nach Wetzlar, um von dort noch einmal, bereits hochbetagt, im Auftrag des Fürsten Hohenlohe Bartenstein als Baudirektor den Ausbau der Residenzanlage voranzutreiben. Er starb dort 1766 im Alter von 85 Jahren.
Linke Seite: Das Vonderau Museum. Foto: © Christian Tech photoplusgraphic, Fulda/Vonderau Museum Fulda
Linke Seite, unten: Handschrift Gallasini. © Vonderau Museum Fulda
Oben: Original-Lithographie der Alten Uni.
Abb. © Vonderau Museum Fulda
Mitte: Kanzlerpalais.
Foto: © Daniel Bley/Vonderau Museum Fulda
Unten: Barockkirche im thüringischen Schleid, dem Stiftsgebiet Fulda.
Foto: © Daniel Bley/Vonderau Museum Fulda
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Ein Gesicht für Gallasini
Mit intensiver Recherchearbeit, aber auch künstlerischer Freiheit haben die Theaterplastikerin Romana Blum-Bellinger aus Dermbach und Museumsleiterin Dr. Sabine Fechter die Figur Andrea(s) Gallasini erschaffen. Die rund 1,80 m große Plastik im Erdgeschoss des Museums begrüßt bald die Besucher der Ausstellung, die sich über zwei Stockwerke erstrecken wird.
„Leider ist keine einzige bildliche Darstellung von Gallasini überliefert, und der Baumeister taucht nur sehr vereinzelt in den Schriftquellen auf“, erzählt Dr. Sabine Fechter. Mit dem Kurator der Aus-
stellung, Dr. Volker Rößner, hat sich die Volkskundlerin auf Spurensuche begeben und das Leben des berühmten Barockbaumeisters mit viel Aufwand rekonstruiert. Grundlage der Büste und der Standfigur bilden zeitgenössische Abbildungen vergleichbarer Persönlichkeiten aus der Zeit. Nun ist zwar die Plastik erschaffen, doch ihr fehlt noch die damals typische Kleidung. In den nächsten Wochen erhält die Hauptperson der Ausstellung dann noch ihr standesgemäßes Gewand.
Daten und Fakten
• Die Sonderschau öffnet bereits zum Internationalen Museumstag am 13. Mai ihre Pforten bei freiem Eintritt.
Die offizielle Laufzeit ist vom 15. Mai bis 19. August 2018.
• Weiterhin gibt es ein Konzert zeitgenössischer Musik des 18. Jahrhunderts.
• Programmflyer liegt öffentlich aus und ist unter www.museum-fulda.de einsehbar.
Oben: Mit einer Büste sowie einer lebensgroßen Figur vermitteln die Theaterplastikerin Romana Blum-Bellinger und Museumsleiterin Dr. Sabine Fechter den Besuchern einen Eindruck von der Person, die das Gesicht der Domstadt maßgeblich geprägt hat.
Foto: © Vonderau Museum Fulda / Marcus Blum
Unten: Zum Rahmenprogramm gehören Stuck-Kurse mit Cosimo Notarangelo.
Foto: © Swantje Dankert/Vonderau Museum Fulda
• Zur Ausstellung erscheint ein Begleitband.
• Gute Unterhaltung und vertiefende Informationen versprechen Führungen, Architekturspaziergänge, Exkursionen und Workshops zu Stucktechniken.
Magistrat der Stadt Fulda
Vonderau Museum
Jesuitenplatz 2
36037 Fulda
Tel. 0661 / 102 - 3210 museum@fulda.de www.museum-fulda.de
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Ausstellungen und Termine
Essen – Ruhr Museum
MUSEUMSTREFFEN 2018
27. September 2018
Traditionell referieren wieder acht Museumsdirektoren. Die Redner schildern ihre eigenen Erfahrungen, Visionen und Pläne bezugnehmend auf das Tagungsmotto „Die Ausstellungsobjekte – sie sind die Stars der Museen“. Unmittelbar nach den halbstündigen Beiträgen sind Fragen aus dem Publikum möglich und erwünscht. Während der Pausen gibt es die Gelegenheit zum „networken“. Der Einlass für die ganztägige Veranstaltung ist ab 8:15 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 69 Euro inklusive Verpflegung. Weitere Infos zur Veranstaltung und die Möglichkeit zur Anmeldung befinden sich unter www.museum.de/museumstreffen
Veranstaltungsort: Ruhr Museum
UNESCO-Welterbe Zollverein
Areal A [Schacht XII], Lesebandhalle [A 12], Gelsenkirchener Straße 181, 45309 Essen Veranstalter ist museum.de. contact@museum.de, Tel. 02801-9882072 www.museum.de/museumstreffen
Koblenz – Mittelrhein-Museum
Leuchten. Melancholie. Schrecken. Robert Schneider - Malerei 3. März – 21. Mai 2018
Gezeigt werden über einhundert großformatige Acrylmalereien und ausgewählte Zeichnungen des 1944 geborenen Künstlers. Schneider reflektiert die von Kriegen und Diktaturen geprägte Geschichte des 20. Jahrhunderts. Zudem beobachtet er die aktuellen Krisenherde, den Terrorismus und die bedenkenlosen ökologischen Zerstörungen. Daneben zeigt sich seine Freude an der reinen Malerei, an Farben und Materialien. Die faszinierende ästhetische Wirkung der Bilder zieht den Betrachter in ihren Bann. Damit gelingt Robert Schneider die diffizile Synthese von malerischer und thematischer Eindrücklichkeit.
Mittelrhein-Museum, Zentralplatz 1, 56068 Koblenz, www.mittelrhein-museum. de, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr, Links: © Robert Schneider, Öl 12, 2000, Acryl auf Leinwand, 145 x 225 cm. Foto ©Nicolai Stephan, VG-Bildkunst, Bonn
Linnich – Deutsches Glasmalerei-Museum
„Unsere Werte und Lichtblicke.
Schenkungen an die Stiftung und den Förderverein Deutsches Glasmalerei-Museum 1997-2017“
24. Mai – 12. August 2018
Am Ort der ältesten Glasmalereiwerkstatt Deutschlands entstand 1997 das deutschlandweit einzige Spezialmuseum für Flachglasmalerei.
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens präsentiert das Deutsche Glasmalerei-Museum eine vielschichtige Auswahl der Werte und Lichtblicke, die dem Haus als Schenkungen in zwei Jahrzehnten anvertraut wurden. Bekanntes und Unbekanntes, Schätze aus dem Depot und aktuelle Schenkungen gehen dabei spannende Cross Over-Beziehungen ein.
Deutsches Glasmalerei-Museum, Rurstraße 9-11, 52441 Linnich, www.glasmalerei-museum.de, Öffnungszeiten dienstags bis sonntags 11-17 Uhr, Foto: Stefan Johnen
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Eine akustische Reise durch die Museumswelt
Die kostenlose Audioguide-Plattform für alle Museen. Verfügbar über die neue Web-Version für Smartphones und per App museum.de. Autor: Uwe Strauch
Herzlich Willkommen zu einer akustischen Reise durch die Museumswelt.
Wir haben eine Auswahl von Museen zusammengestellt, die ihre Angebote über einen bebilderten Audiobeitrag vorstellen (nach Land und PLZ sortiert). Zum Abspielen der Beiträge scannen Sie bitte den jeweiligen QR-Codes oder rufen Sie die angegebene Audioguide-Webadresse direkt auf. Die Audioguides können auch über die App von museum.de (Android, iOS) abgespielt werden. Die Plattform www.museum.de ist kostenlos für Museen und ihre Nutzer. Als kompetenten Partner konnten wir mit der soundgarden audioguidance® GmbH aus München einen renommierten Anbieter für eine erstklassige Vertonung der Audiostationen gewinnen.
museum.de
Die kostenlose Audioguide-Plattform. Museen laden ihre eigenen Tonspuren im Datenpflegebereich von museum.de hoch. contact@museum.de, www.museum.de
soundgarden audioguidance® GmbH Vertonung der Audioguide-Stationen auf den folgenden Seiten info@audioguide.de, www.audioguide.de
franXX.com
Technische Realisation Audioguide Web-Version für Smartphones kontakt@franxx.com, www.franxx.com
KULDIG, DroidSolutions GmbH Technische Realisation App museum.de (iOS und Android) info@kuldig.de, www.kuldig.de
Foto: © Matthias
Dom Museum Wien
Stephansplatz 6 1010 Wien, Österreich www.dommuseum.at info@dommuseum.at, Tel. +43 1 51552 5300
Audioguide: www.museum.de/audioguide/379/1
Burgmuseum Burg Liechtenstein
Am Hausberg 2 2344 Maria Enzersdorf, Österreich www.burgliechtenstein.eu office@burgliechtenstein.eu, Tel. +43 (0)650 / 6803901
Audioguide: www.museum.de/audioguide/344/1
Kunsthaus Graz
Lendkai 1
8020 Graz, Österreich www.kunsthausgraz.at kunsthausgraz@museum-joanneum.at, Tel. +43 316 / 8017-9200
Audioguide: www.museum.de/audioguide/375/1
Österreichisches Freilichtmuseum Stübing
Enzenbach 32 8114 Stübing, Österreich www.stuebing.at service@freilichtmuseum.at, Tel. +43 (0)3124 / 53700
Audioguide: www.museum.de/audioguide/332/1
Granatium
Klammweg 10 9545 Radenthein, Österreich www.granatium.at info@granatium.at, Tel. +43 4246 / 29135
Audioguide: www.museum.de/audioguide/290/1
Alimentarium – Museum der Ernährung
Quai Perdonnet 25 1800 Vevey, Schweiz www.alimentarium.org
Tel. +41 (0)21 / 9244111
Audioguide: www.museum.de/audioguide/354/1
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Hexenmuseum Schweiz
Liebegg 2
5722 Gränichen, Schweiz
www.hexenmuseum.ch
info@hexenmuseum.ch, Tel. +41 (0)62 897 3909
Audioguide: www.museum.de/audioguide/345/1
Berry Museum
Via Arona 32 7500 St. Moritz, Schweiz www.berrymuseum.com info@berrymuseum.com, Tel. +41 (81)833 30 18
Audioguide: www.museum.de/audioguide/370/1
Museum Lindwurm
Understadt 18
CH-8260 Stein am Rhein, Schweiz www.museum-lindwurm.ch
info@museum-lindwurm.ch, Tel. +41 (0)52 741 / 2512
Audioguide: www.museum.de/audioguide/297/1
Nationales Militärmuseum der Niederlande
Verlengde Paltzerweg 1
3768 MX Soest, Niederlande www.nmm.nl info@nmm.nl, Tel. +31 (0)85 / 003-6000
Audioguide: www.museum.de/audioguide/366/1
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte
Schillerstr. 3a
01768 Glashütte/ Sachsen
www.uhrenmuseum-glashuette.com
info@uhrenmuseum-glashuette.com, Tel. +49 (0)35053 / 4612102
Audioguide: www.museum.de/audioguide/282/1
Elementarium – Museum der Westlausitz Kamenz
Pulsnitzer Str. 16 01917 Kamenz www.museum-westlausitz.de elementarium@museum-westlausitz.de, Tel. +49 (0)3578 / 788310
Audioguide: www.museum.de/audioguide/358/1
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Lindenau-Museum Altenburg
Gabelentzstraße 5
04600 Altenburg
www.lindenau-museum.de info@lindenau-museum.de, Tel. +49 (0)3447 / 89553
Audioguide: www.museum.de/audioguide/359/1
Museum Burg Posterstein
Burgberg 1 04626 Posterstein www.burg-posterstein.de info@burg-posterstein.de, Tel. +49 (0)34496 / 22595
Audioguide: www.museum.de/audioguide/283/1
Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)
Friedemann-Bach-Platz 5
06108 Halle (Saale) www.kunstmuseum-moritzburg.de
kunstmuseum-moritzburg@kulturstiftung-st.de, Tel. +49 (0)345 / 21259-12
Audioguide: www.museum.de/audioguide/314/1
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9 06567 Bad Frankenhausen www.panorama-museum.de info@panorama-museum.de, Tel. +49 (0)34671 / 6190
Audioguide: www.museum.de/audioguide/357/1
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg
Schlossbezirk 1 07407 Rudolstadt www.heidecksburg.de museum@heidecksburg.de, Tel. +49 (0)3672 / 4290-0
Audioguide: www.museum.de/audioguide/320/1
KUNSTSAMML. ZWICKAU, Max-Pechstein-Museum
Lessingstraße 1 08058 Zwickau www.kunstsammlungen-zwickau.de kunstsammlungen@zwickau.de, Tel. +49 (0)375 / 834510
Audioguide: www.museum.de/audioguide/378/1
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Besucherbergwerk Markus-Semmler Bad Schlema
Richard-Friedrich-Straße 2
08301 Bad Schlema
www.besucherbergwerke-westerzgebirge.de info@besucherbergwerke-westerzgebirge.de, Tel. +49 (0)3771 / 212223
Audioguide: www.museum.de/audioguide/352/1
Kunstsammlungen Chemnitz
Theaterplatz 1 09111 Chemnitz
www.kunstsammlungen-chemnitz.de kunstsammlungen@stadt-chemnitz.de, Tel. +49 (0)371 / 488 4424
Audioguide: www.museum.de/audioguide/377/1
Sächsisches Industriemuseum Chemnitz
Zwickauer Straße 119
09112 Chemnitz
www.saechsisches-industriemuseum.de chemnitz@saechsisches-industriemuseum.de, Tel. +49 (0)371 / 3676410
Audioguide: www.museum.de/audioguide/376/1
Kunstgesellschaft: Collectors Club Berlin
Eichendorffstraße 18 10115 Berlin
www.collectorsclub.berlin contact@collectorsclub.berlin, Tel. +49 (0)30 / 23616766
Audioguide: www.museum.de/audioguide/298/1
THE WALL MUSEUM – East Side Gallery
Mühlenstraße 78-80 10243 Berlin
www.thewallmuseum.com
info@thewallmuseum.com, Tel. +49 (0)30 / 94512900
Audioguide: www.museum.de/audioguide/303/1
Deutsch-Russisches Museum Berlin-Karlshorst
Zwieseler Straße 4 10318 Berlin
www.museum-karlshorst.de
kontakt@museum-karlshorst.de, Tel. +49 (0)30 / 50150810
Audioguide: www.museum.de/audioguide/293/1
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Morgenstern- Literaturmuseum
Altenkirch-Weg 150
14542 Werder
www.christian-morgenstern-literaturmuseum.de info@christian-morgenstern-literaturmuseum.de, Tel. +49 (0)3327 / 6694021
Audioguide: www.museum.de/audioguide/353/1
Sender- und Funktechnikmuseum
Funkerberg 20, Senderhaus 1 15711 Königs Wusterhausen www.funkerberg.de museum@funkerberg.de, Tel. +49 (0)3375 / 294755
Audioguide: www.museum.de/audioguide/348/1
Stiftung Stift Neuzelle
Stiftsplatz 7
15898 Neuzelle www.stift-neuzelle.de
info@stift-neuzelle.de, Tel. +49 (0)33652 / 8140
Audioguide: www.museum.de/audioguide/322/1
Kloster Chorin
Amt Chorin 11a 16230 Chorin www.kloster-chorin.org info@kloster-chorin.org, Tel. +49 (0)33366 / 70377
Audioguide: www.museum.de/audioguide/362/1
Ziegeleipark Mildenberg
Ziegelei 10
16792 Zehdenick OT Mildenberg www.ziegeleipark.de info@ziegeleipark.de, Tel. +49 (0)3307 / 310410
Audioguide: www.museum.de/audioguide/321/1
Wegemuseum Wusterhausen
Am Markt 3 16868 Wusterhausen/Dosse www.wegemuseum.de info@wegemuseum.de, Tel. +49 (0)33979 / 877-60
Audioguide: www.museum.de/audioguide/310/1
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AGRONEUM Alt Schwerin
Achter de Isenbahn 1 17214 Alt Schwerin
www.agroneum-altschwerin.de agroneum@lk-seenplatte.de, Tel. +49 (0)39932 / 47450
Audioguide: www.museum.de/audioguide/324/1
Heinrich-Schliemann-Museum
Lindenallee 1 17219 Ankershagen www.schliemann-museum.de info@schliemann-museum.de, Tel. +49 (0)39921 / 3252
Audioguide: www.museum.de/audioguide/326/1
3 Königinnen Palais Mirow
Kavaliershaus, Schlossinsel 2a 17252 Mirow
www.3koeniginnen.de info@3koeniginnen.de, Tel. +49 (0)39833 / 269955
Audioguide: www.museum.de/audioguide/325/1
Dominikanerkloster Prenzlau, Kulturzentr. / Museum
Uckerwiek 813 17291 Prenzlau www.dominikanerkloster-prenzlau.de museum@dominikanerkloster-prenzlau.de, Tel. +49 (0)3984 / 75 30 41
Audioguide: www.museum.de/audioguide/299/1
Otto-Lilienthal-Museum
www.lilienthal-museum.de 17389 Anklam www.lilienthal-museum.de info@lilienthal-museum.de, Tel. +49 (0)3971 / 245500
Audioguide: www.museum.de/audioguide/319/1
Staatliches Museum Schwerin
Staatl. Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-VorAlter Garten 3, 19055 Schwerin www.museum-schwerin.de info@museum-schwerin.de, Tel. +49 (0)385 / 58847222
Audioguide: www.museum.de/audioguide/329/1
81
Archäologisches Museum Hamburg
Museumsplatz 2 21073 Hamburg
www.amh.de info@amh.de, Tel. +49 (0)40 / 4287-13609
Audioguide: www.museum.de/audioguide/381/1
Elbschifffahrtsmuseum
Elbstraße 59 21481 Lauenburg/Elbe www.elbschifffahrtsmuseum.de museum@lauenburg.de, Tel. +49 (0)4153 / 5909222
Audioguide: www.museum.de/audioguide/338/1
Polizeimuseum Hamburg
Carl-Cohn-Straße 39
22297 Hamburg
www.polizeimuseum.hamburg.de polizeimuseum@polizei.hamburg.de, Tel. +49 (0)40 / 4286-56000
Audioguide: www.museum.de/audioguide/331/1
Steinzeitpark Dithmarschen
Süderstr. 47 25767 Albersdorf www.steinzeitpark-dithmarschen.de info@aoeza.de, Tel. +49 (0)4835 / 971097
Audioguide: www.museum.de/audioguide/284/1
Deutsches Auswandererhaus
Columbusstraße 65
27568 Bremerhaven www.dah-bremerhaven.de info@dah-bremerhaven.de, Tel. +49 (0)471 / 90220-0
Audioguide: www.museum.de/audioguide/330/1
Deutsches Automatenmuseum
Schlossallee 1 32339 Espelkamp www.deutsches-automatenmuseum.de info@deutsches-automatenmuseum.de, Tel. +49 (0)05743 / 9318222
Audioguide: www.museum.de/audioguide/337/1
82
Museum Brüder Grimm-Haus Steinau
Brüder-Grimm-Straße 80
36396 Steinau an der Straße www.brueder-grimm-haus.de info@brueder-grimm-haus.de, Tel. +49 (0)6663 / 7605
Audioguide: www.museum.de/audioguide/291/1
Haus der Zorger Geschichte
Taubentalstraße 25 37449 Zorge zorges-museum.jimdo.com meine.welt@freenet.de, Tel. +49 (0)5586 / 3013060
Audioguide: www.museum.de/audioguide/365/1
HöhlenErlebnisZentrum – Iberger Tropfsteinhöhle
An der Tropfsteinhöhle 1
37539 Bad Grund (Harz) www.hoehlen-erlebnis-zentrum.de info@hoehlen-erlebnis-zentrum.de, Tel. +49 (0)5327 / 829-391
Audioguide: www.museum.de/audioguide/361/1
PS.SPEICHER Einbeck
Tiedexer Tor 3
37574 Einbeck www.ps-speicher.de entdeckung@ps-speicher.de, Tel. +49 (0)5561 / 923200
Audioguide: www.museum.de/audioguide/327/1
Museum Schloss Fürstenberg
Meinbrexener Straße 2
37699 Fürstenberg www.fuerstenberg-schloss.com museum@fuerstenberg-schloss.com, Tel. +49 (0)5271 / 966778-10
Audioguide: www.museum.de/audioguide/364/1
Schlossmuseum Braunschweig
Schlossplatz 1
38100 Braunschweig www.schlossmuseum-braunschweig.de schlossmuseum@residenzschloss-braunschweig.de, Tel. +49 (0)531/4704876
Audioguide: www.museum.de/audioguide/342/1
83
Städtisches Museum Braunschweig
Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, Tel. +49 (0)531 / 470-4521
Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7, Tel. +49 (0)531 / 470-4551 38100 Braunschweig www.braunschweig.de/museum, staedtisches.museum@braunschweig.de
Audioguide: www.museum.de/audioguide/380/1
Winckelmann-Gesellschaft e.V., Winkelm.-Museum
Winckelmannstr. 36-38 39576 Stendal www.winckelmann-gesellschaft.com info@winckelmann-gesellschaft.com, Tel. +49 (0)03931 / 215226
Audioguide: www.museum.de/audioguide/316/1
Domschatz Essen
Burgplatz 2
45127 Essen
www.domschatz-essen.de domschatz@bistum-essen.de, Tel. +49 (0)201 / 2204 206
Audioguide: www.museum.de/audioguide/341/1
Ruhr Museum. UNESCO-Welterbe Zollverein
Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14]
Gelsenkirchener Str. 181 45309 Essen ruhrmuseum.de, besucherdienst@ruhrmuseum.de, Tel.+49 (0)201/24681-444
Audioguide: www.museum.de/audioguide/371/1
St. Viktor Dom zu Xanten
Kapitel 10
46509 Xanten
www.xantener-dombauverein.de info@xantener-dombauverein.de, Tel. +49 (0)2801 / 70830
Audioguide: www.museum.de/audioguide/382/1
Museum Schloss Moyland
Am Schloss 4 47551 Bedburg-Hau www.moyland.de info@moyland.de, Tel. +49 (0)2824 / 9510-60
Audioguide: www.museum.de/audioguide/323/1
84
Varusschlacht im Osnabrücker Land
Museum und Park Kalkriese. Venner Str. 69 49565 Bramsche-Kalkriese
www.kalkriese-varusschlacht.de
kontakt@kalkriese-varusschlacht.de, Tel. +49 (0)05468 / 9204-0
Audioguide: www.museum.de/audioguide/317/1
Farina Duftmuseum
Obenmarspforten 21 50667 Köln www.farina.org museum@farina.org, Tel. +49 (0)221 / 3998994
Audioguide: www.museum.de/audioguide/360/1
Naturzentrum Eifel
Urftstraße 2-4
53947 Nettersheim
www.naturzentrum-eifel.de
naturzentrum@nettersheim.de, Tel. +49 (0)2486 / 1246
Audioguide: www.museum.de/audioguide/294/1
Museum Glockengießerei Mabilon
Staden 130
54439 Saarburg
www.museum-glockengiesserei-mabilon.de museum@kulturgiesserei-saarburg.de, Tel. +49 (0)6581 / 2336
Audioguide: www.museum.de/audioguide/292/1
Gutenberg Museum Mainz
Liebfrauenplatz 5
55116 Mainz
www.gutenberg-museum.de
gutenberg-museum@stadt.mainz.de, Tel. +49 (0)6131 / 12-2640
Audioguide: www.museum.de/audioguide/296/1
Museum Römerhalle
Hüffelsheimer Straße 11 55543 Bad Kreuznach www.museum-roemerhalle.de
info@museen-bad-kreuznach.de, Tel. +49 (0)0671 / 92077-82
Audioguide: www.museum.de/audioguide/333/1
85
Museum Schlosspark
Dessauerstraße 49
55545 Bad Kreuznach www.bad-kreuznach.de/schlossparkmuseum info@museen-bad-kreuznach.de, Tel. +49 (0)0671 / 92077-82
Audioguide: www.museum.de/audioguide/334/1
Deutsches Edelsteinmuseum
Hauptstr. 118 55743 Idar-Oberstein www.edelsteinmuseum.de info@edelsteinmuseum.de, Tel. +49 (0)6781 / 90 09 80 Audioguide: www.museum.de/audioguide/289/1
Mittelrhein-Museum Koblenz
Zentralplatz 1
56068 Koblenz www.mittelrhein-museum.de info@mittelrhein-museum.de, Tel. +49 (0)261 / 1292520 Audioguide: www.museum.de/audioguide/368/1
Ludwig Museum
Danziger Freiheit 1 (am „Deutschen Eck“) 56068 Koblenz www.ludwigmuseum.org info@ludwigmuseum.org, Tel. +49 (0)261 / 3040-412
Audioguide: www.museum.de/audioguide/367/1
Museum Boppard, Kurfürstliche Burg
Burgplatz 2
56154 Boppard www.museum-boppard.de museum@boppard.de, Tel. +49 (0)6742 / 8015984
Audioguide: www.museum.de/audioguide/315/1
Gemeinnütz. Skulpturen- und Miniaturen-Museum
Sälzerstraße 16 56235 Ransbach-Baumbach www.skulpturen-miniaturen-museum.de info@museum-kaus.de, Tel. +49 (0)2623 / 9288343
Audioguide: www.museum.de/audioguide/346/1
86
GALILEO-PARK
Sauerland Pyramiden 4-7 57368 Lennestadt/Meggen www.galileo-park.de info@galileo-park.de, Tel. +49 (0)2721 / 60077-10
Audioguide: www.museum.de/audioguide/300/1
Bibelhaus Erlebnis Museum
Metzlerstraße 19 60594 Frankfurt am Main www.bibelhaus-frankfurt.de info@bibelhaus-frankfurt.de, Tel. +49 (0)69 / 66426525
Audioguide: www.museum.de/audioguide/351/1
Institut Mathildenhöhe Darmstadt
Museum Künstlerkolonie. Olbrichweg 13 A 64287 Darmstadt www.mathildenhoehe.eu
mathildenhoehe@darmstadt.de, Tel. +49 (0)6151 / 133385
Audioguide: www.museum.de/audioguide/313/1
Schloss Erbach – Gräfliche Sammlungen
und Deutsches Elfenbeinmuseum. Marktplatz 7 64711 Erbach im Odenwald www.schloss-erbach.de info@schloss-erbach.de, Tel. +49 (0)6062 / 809360
Audioguide: www.museum.de/audioguide/318/1
Römermuseum Homburg-Schwarzenacker
Homburger Straße 38
66424 Homburg
www.roemermuseum-schwarzenacker.de info@roemermuseum-schwarzenacker.de, Tel. +49 (0)6848 / 730777
Audioguide: www.museum.de/audioguide/328/1
Technik Museum Speyer
Am Technik Museum 1 67346 Speyer speyer.technik-museum.de info@technik-museum.de, Tel. +49 (0)6232 / 67080
Audioguide: www.museum.de/audioguide/286/1
87
mpk – Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern
Museumsplatz 1
67657 Kaiserslautern
www.mpk.de info@mpk.de, Tel. +49 (0)631 / 3647-201
Audioguide: www.museum.de/audioguide/355/1
Museum Pachen. Deutsche Kunst des 20. Jh.
Speyerstraße 3 67806 Rockenhausen www.rockenhausen.de info@rockenhausen.de, Tel. +49 (0)63 61 / 451-252
Audioguide: www.museum.de/audioguide/301/1
Kahnweilerhaus
Marktplatz 7
67806 Rockenhausen www.rockenhausen.de
info@rockenhausen.de, Tel. +49 (0)63 61 / 451-252
Audioguide: www.museum.de/audioguide/302/1
Museum für Zeit
Schlossstr. 10 67806 Rockenhausen www.museum-fuer-zeit.de kontakt@museum-fuer-zeit.de, Tel. +49 (0)6361 / 3430
Audioguide: www.museum.de/audioguide/350/1
Mercedes-Benz Museum
Mercedesstr. 100
70372 Stuttgart
www.mercedes-benz.com/museum
classic@daimler.com, Tel. +49 (0)0711 / 17-30000
Audioguide: www.museum.de/audioguide/312/1
Technik Museum Sinsheim
Museumsplatz, 74889 Sinsheim sinsheim.technik-museum.de info@technik-museum.de, Tel. +49 (0)7261 / 9299-0
Audioguide: www.museum.de/audioguide/287/1
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Deutsches Straßenmuseum
Im Zeughaus 76726 Germersheim
www.deutsches-strassenmuseum.de info@deutsches-strassenmuseum.de, Tel. +49 (0)7274 / 500500
Audioguide: www.museum.de/audioguide/336/1
MUSEUM ART.PLUS
Museumsweg 1 78166 Donaueschingen www.museum-art-plus.com info@museum-art-plus.com, Tel. +49 (0)771 / 896689-0
Audioguide: www.museum.de/audioguide/363/1
Alamannen-Freilichtmuseum Vörstetten
Denzlinger Str. 24 a 79279 Vörstetten www.alamannenmuseum.de info@alamannen-museum.de, Tel. +49 (0)7666 / 8820042
Audioguide: www.museum.de/audioguide/340/1
Burg Grünwald
Zeillerstr. 3 82031 Grünwald bei München www.archaeologie-bayern.de/de/zweigmuseen/gruenwald/ Tel. +49 (0)89 / 6413218
Audioguide: www.museum.de/audioguide/369/1
Stadthaus Ulm
Münsterplatz 50 89073 Ulm www.stadthaus.ulm.de stadthaus@ulm.de, Tel. +49 (0)0731 / 161-7700
Audioguide: www.museum.de/audioguide/349/1
Museen Weißenburg
Martin-Luther-Platz 3-5 91781 Weißenburg i. Bay. www.museen-weissenburg.de museum@weissenburg.de, Tel. +49 (0)9141 / 907189
Audioguide: www.museum.de/audioguide/285/1
89
Archäologisches Museum der Stadt Kelheim
Ledergasse 11
93309 Kelheim
www.archaeologisches-museum-kelheim.de info@archaeologisches-museum-kelheim.de, Tel. +49 (0)9441 / 701-0 Audioguide: www.museum.de/audioguide/311/1
RömerMuseum Kastell Boiotro
Lederergasse 43-45 94032 Passau www.stadtarchaeologie.de/museum/ boiotro@passau.de, Tel. +49 (0)851 / 34769 Audioguide: www.museum.de/audioguide/356/1
Museum Quintana – Archäologie in Künzing
Osterhofener Str. 2
94550 Künzing www.museum-quintana.de museum@kuenzing.de, Tel. +49 (0)8549 / 973112
Audioguide: www.museum.de/audioguide/343/1
Gemeinnützige Stiftung Schloss Weissenstein
Schloss 1 96178 Pommersfelden www.schloss-weissenstein.de info@schloss-weissenstein.de, Tel. +49 (0)9548 / 9818-0 Audioguide: www.museum.de/audioguide/335/1
Das Copyright der Fotos in diesem Nachschlagewerk liegt bei den jeweiligen Museen und deren Fotografen. Ergänzend dazu gibt es von den eingetragenen Museen (alphabetisch nach Museumsnamen sortiert) ggf. weitere inhaltliche Informationen zu den Bildern.
wCollectors Club Berlin: © Jeva Griskjane Salon Berlin in Venedig, 2017wDeutsches Auswandererhaus: © Deutsches Auswandererhaus, Foto © Kay-RiecherswDom Museum
Deutsches Spielzeugmuseum
Beethovenstraße 10
96515 Sonneberg
www.deutschesspielzeugmuseum.de info@deutschesspielzeugmuseum.de, Tel. +49 (0)3675 / 422634-0
Audioguide: www.museum.de/audioguide/339/1
Wien: Foto © Lena Deinhardstein, Dom Museum WienwElbschifffahrtsmuseum: © Dorothee MeyerwHöhlenErlebnisZentrum – Iberger Tropfsteinhöhle: © Günter Jentsch. Bildrechte HEZwKunsthaus Graz: Universalmuseum Joanneum, Foto © N. LacknerwKUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum: © Gregor LorenzwKunstmuseum Moritzburg Halle/Saale: Blick in den Ausstellungsbereich Wege der Moderne. Kunst 1900-1945,© Foto Marcus-Andreas MohrwLudwig Museum: © Bogdan HarstallwInstitut Mathildenhöhe Darmstadt: Ernst Ludwig-Haus (Museum Künstlerkolonie Darmstadt), 1901,Bildarchiv Foto Marburg, Teil der Partage Plus Sammlung, © Foto: Norbert LatochawMittelrhein-Museum: Forum Confluentes Zentralplatz Koblenz. Foto © FreywMuseum Art.Plus. Im Vordergrund: Paul Schwer, GULFF, 2014.Foto © Bonn 2018 & Museum Art.Plus/Art.Plus FoundationwÖsterreichisches Freilichtmuseum Stübing: OeFm Stuebing Garten Rauchstubenhaus Laarer. Foto © Tom LammwPanorama Museum: Bildsaal mit MonumentalgemäldewRömermuseum Homburg-Schwarzenacker: Blick auf die Römerstadt. Foto © Dieter MorchewRuhr Museum Essen: © Brigida GonzálezwSchloss Erbach: © Michael C. BenderwSchlossmuseum Braunschweig: © A. Greiner-Napp/SchlossmuseumwStaatliches Museum Schwerin: © Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern, Foto © Michael SetzpfandtwStädtisches Museum Braunschweig: Blick in die Ständige Ausstellung im Haus am Löwenwall,Foto © Dirk Scherer, Städtisches Museums BraunschweigwStadthaus Ulm: © Nik Schoelzel
Erstausgabe 2018 „Eine akustische Reise durch die Museumswelt“: © museum.de, Uwe Strauch. Es dürfen keine Bestandteile der Broschüre kopiert oder in anderen Zusammenhängen genutzt werden. Das Werk darf digital vervielfältigt und gedruckt werden, jedoch ohne kommerziellen Nutzen oder inhaltlicher Änderungen.
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Monterey Bay Aquarium –Vom Seestern bis zum weißen Hai
Das Monterey Bay Aquarium in Kalifornien. Autorin: Karina Sturm
Wie fühlen sich Seesterne an? Ist die Haut eines Rochens rau oder glatt? Und was schwimmt eigentlich alles unter unseren Füßen, wenn wir im Ozean baden? Diese und andere Fragen werden den Gästen des Monterey Bay Aquariums auf ganz besondere Art erläutert.
Monterey, die Stadt, die Mittelpunkt mehrerer Romane des Nobelpreisträgers John Steinbeck wurde, zieht Touristen vor allem durch ihren Fischerdorf-Charme an. An der Monterey Bay gelegen, gibt es für fast jeden etwas zu tun: Wanderwege, Wassersport, Tauchen, Whale Watching oder einfach nur entspannen, im über dem Meer auf Stelzen stehenden Plaza Hotel. Quer durch den Kern der kleinen Stadt zieht sich die Canary Row mit ihren Souvenir-Läden und Restaurants. Und am Ende der Canary Row, der Touristenstraße in Monterey, schlängeln sich pünktlich zur Eröffnung um zehn Uhr riesige Menschenmengen die Straße vor den Toren des Aquariums hinab. „Das dauert ewig!“, denke ich und werde überrascht
davon, wie effizient die Mitarbeiter die Besucher durch den Eingangsbereich schleusen; innerhalb weniger Minuten befinden sich die vielen Menschen im riesigen Foyer des Aquariums. Mit über 550 Tierspezies, 200 Ausstellungen und ca. 1,8 Millionen Besuchern jährlich stellt es eines der größten seiner Art weltweit dar.
„Ich will zu den Touch-Pools!“, höre ich
ein kleines Mädchen ihren Eltern zurufen. Die selbe Idee haben viele der Besucher, die sich in einem Kreis um das Becken einfinden, in dem man Rochen anfassen darf. „Können die auch nicht stechen?“, frage ich mich, was ganz unbewusst zur ersten Lehreinheit von vielen werden soll. Es stellt sich heraus, dass die Fledermaus-Rochen im ersten der zwei großen Touch-Pools freundlich gesinnte Meeres-
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Oben: Der Blick auf den Tide-Pool während des Sonnenuntergangs. Foto: © James Perdue Unten: Ein Fledermaus-Rochen zum Anfassen! © Kiliii Yuyan.
tiere sind, die vor Neugierde auch mal aus dem Wasser hüpfen und den Leuten einen Schrecken einjagen. Wer überwiegend junge Schaulustige bei dieser Attraktion erwartet, liegt falsch, denn viele der Erwachsenen scheinen für einen Moment zurück in die Erkundungsphase der Kindheit versetzt zu sein. Mit strahlenden Augen und breitem Lächeln krempeln sie die Ärmel ihrer Pullover nach oben und stecken vorsichtig einen Finger in das eiskalte Wasser - wobei mein Arm besonders unbeliebt ist, denn jedes Mal wenn ein Rochen näher kommt, dreht er kurz bevor er meine Hand erreicht schlagartig um und wechselt die Richtung. Das kleine Mädchen am anderen Ende des Beckens hingegen, krault den Kopf eines Rochens, der am Boden des Beckens liegt, genüsslich den Kopf nach oben streckt und wirkt wie ein Schoßhund - nur etwas glitschiger, aber samtig weich, wie nasses Leder.
Nur durch eine Glasscheibe getrennt, befindet sich im angrenzenden Raum ein Becken voller kleiner Leopardenhaie, das dazu verlockt, ebenfalls eine Hand hineinzuhalten, um herauszufinden wie sich deren Haut anfühlt, was die engagierten Mitarbeiterin kurz aufschrecken lässt. Im Gegenteil zum kleinen „Aquarium of the Bay“ im nur 180 km entfernten San Francisco, darf man in Monterey keine Haie streicheln, dafür aber die unterschiedlichsten Arten durch die Scheibe bewundern.
Zur Fütterungszeit um 11.30 Uhr zieht es die Besucher zum „Kelp Forest“ - ein bis zur Decke reichendes Becken, das 335.000 Gallonen Wasser fasst. Dieses beeindruckt mit einem Taucher der im nächsten Moment langsam schwebend in den Tank gleitet und von Haien umzingelt ist. Der Raum vor dem Aquarium füllt sich. In Mitten von Haien und kleineren Fischen möchte wohl niemand mit ihm tauschen. Einige der Haie erscheinen klein genug, um dem Taucher aus der Hand zu fressen, z. B. die nur einen Meter langen Schwellhaie; wohingegen andere, z. B. Leopardenhaie - die schmalen, silber-grauen Meeresbewohner, die ein wunderschönes braun-geflecktes Muster auf der Oberseite tragen - so groß sind, dass sie Respekt einflößen.
Hintergrundbild: Besucher des Aquariums beobachten einen SCUBA-Taucher im Kelp Forest.
Foto: © Monterey Bay Aquarium
Oben: Ein Leopardenhai gleitet entspannt durch den „Kelp Forest“. Foto: © Kiliii Fish Photography
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Seebarsch, der fast so groß wie ein Hai ist und entspannt hinter der Scheibe Modell steht, die Besucher. Außerdem finden sich hier Breitnasen-Siebenkiemerhaie, die bis zu drei Meter lang werden können und durch ihre Farbgebung - schwarz auf dem Rücken und weiß auf dem Bauch - etwas bedrohlich wirken.
Im unteren der beiden Stockwerke be-
Die Besucher staunen, der Taucher scherzt und darf in ganzen Stücken fünfzehn Minuten später unter tosendem Applaus sein Becken verlassen. Erneut leuchten nicht nur die Kinderaugen auf - auch die Erwachsenen sind begeistert von der Hand-Fütterung.
Direkt nebenan, im „Monterey Bay Habitat“ begrüßt ein 200 Pfund schwerer
Links: Ein gigantischer Seebarsch in der „Monterey Bay Habitats“-Ausstellung.
Oben: Ein Breitnasen-Siebenkiemerhai im „Monterey Bay Habitat“.
Mitte: Eines der Highlights der Spezial-Ausstellung
„Tentacles“: der riesige Oktopus an der Scheibe.
Unten: Eine Mitarbeiterin des Monterey Bay Aquariums kümmert sich um einen gigantischen Oktopus
Fotos: © Monterey Bay Aquarium
findet sich ein weiteres Spektakel: „Tentacles“. Riesige Oktopoden, wovon einer gemütlich an der Scheibe klebt und sich von unten zeigt, sind in der Sonderausstellung zu bewundern.
Doch nicht nur die Meeresbewohner selbst entlocken den Besuchern staunende Ah’s und Oh’s, viel mehr ist es deren Anordnung und die verschiedenen Licht-
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elemente, die das gesamten Aquarium mehr wie ein Museum erscheinen lassen - mit den Tieren als Kunstwerke. Jeder Wassertank wirkt harmonisch und die Musik im Hintergrund entspannt.
Das stimmungsvolle Ambiente fällt vor allem bei den Jellies auf. Anmutig schwimmen die rot-orang-farbenen Kompassquallen vor blauem Hintergrund; andere fluoreszieren, sind blau, rot oder gar durchsichtig - Quallen in allen erdenklichen Formen, Farben und Größen. Unzählige kleinere Jellies tanzen vor den Augen der Besucher im Takt der Musik. Es wirkt als wäre jedes einzelne Tier synchron mit der Gruppe und in der Choreographie geübt.
Ein Volunteer unterbricht die starrenden Besucher. Er zeigt ihnen eine 20 cm große Säule in der rechten, eine zweite in der linken Hand - beide gefüllt mit kleinen haubenartigen, durchsichtigen Gebilden, die an Baby-Quallen erinnern. In der Tat sind die Tierchen in einer der Säulen junge Jellies, wohingegen die zweite Säule mit Plastikmüll gefüllt ist, der den Quallen zum verwechseln ähnlich sieht. Dieser
Fehleinschätzung fallen viele Schildkröten zum Opfer, die auf der Suche nach Nahrung den Plastikmüll verzehren, was zu deren qualvollem Tod führen kann. Eine wichtige Lektion, die spannend verpackt und genau zum richtigen Zeitpunkt präsentiert wird.
Viele der Ausstellungsstücke regen den wissbegierigen Besucher zum Nachdenken an oder locken mit spannenden Fragen, wie z. B. „Wie fühlen sich Seesterne an?“ Die Antwort liegt nur unweit entfernt im Touch-Pool des zweiten Obergeschosses des Monterey Bay Aquariums:
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samtig und weich, ähnlich einem fluffigen Kissen. Alle Sinne werden angesprochennicht nur Tast- und Sehsinn - indem die Mitarbeiter den interessierten Besuchern weitere Details über die Meeresbewohner erläutern. Neben den Touch-Pools befindet sich ein riesiger Wasserspielplatz für Kinder, der mit weiteren Hands-On-Aktivitäten vor allem die kleinen Gäste zum lernen anregt. Und ganz plötzlich und
unerwartet stellt man fest eine neue Leidenschaft entwickelt zu haben - für den Ozean und dessen Bewohner. Neben der spielerischen Ausbildung der Besucher ist das Monterey Bay Aquarium außerdem das einzige Aquarium das einen weißen Hai für 198 Tage, und damit erfolgreich, in Gefangenschaft halten konnte. Des Weiteren finden Projekte zum Schutz von insbesondere Haien, Ottern
und Thunfischen, sowie gegen die Verschmutzung der Ozeane statt. Das Aquarium betreibt große Forschungsprojekte die regelmäßig publiziert werden. Damit nimmt das Monterey Bay Aquarium einen großen Stellenwert in der Erhaltung und dem Schutz von Meerestieren ein.
Über die Brücke geht es von der Splash-Zone in die Mitte eines blau beleuchteten Raums, umgeben von einem ringförmigen Aquarium an der Decke. Darin befinden sich Tausende von Sardinen, die alle in eine Richtung schwimmen. Rastlos und zielstrebig bewegen sich die riesigen Schwärme immer weiter im Kreis, bis dem Besucher fast schwindlig wird.
Oben: Besucher bestaunen die Quallen im Monterey Bay Aquarium. Foto: © Monterey Bay Aquarium
Unten: Der einjährige Nieve Teetzel erforscht einen der Touch-Pools des Monterey Bay Aquarium.
Foto: © Erik Teetzel
Rechte Seite, oben: Ein putziges Seeotter-Trio im Monterey Bay Aquarium.
Unten: Am Eingang zur Ausstellung „Open Sea“ befindet sich der Sardinen-Kreisel. © Monterey Bay Aquarium
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Oben: Leopard-Hai. Foto: © Monterey Bay Aquarium
Mitte: Ein Panorama-Blick auf die Besucher, die sich auf der hinteren Terrasse des Aquariums befinden und den großen Tide-Pool überblicken. © Christopher Chan
Unten: Der Tide-Pool des Monterey Bay Aquariums. © Monterey Bay Aquarium
Von den Eindrücken erschlagen, lässt es sich wunderbar auf der Terrasse des Aquariums entspannen. Es eröffnet sich der strahlend blaue Himmel und die atemberaubende Aussicht auf die Monterey Bay, die nicht nur mit ihren Schwärmen von Delfinen, sondern auch ab und an mit weißen Haien Schlagzeilen macht. Und wer nun noch nicht genug von Meerestieren hat, kann vom passiven Zuschauer zu einem aktiven Teil des Meeres werden, indem er an den Schnorchel- und Tauchlektionen im hauseigenen Tide-Pool teilnimmt.
Das Monterey Bay Aquarium bietet Attraktionen die staunen lassen, zum Nachdenken anregen und zur aktiven Teilnahme einladen. Und genau das ist es was den Reiz ausmacht: Jeder Besucher darf zu einem echten Teil des Ozeans werden.
Monterey Bay Aquarium
886 Cannery Row
Monterey, CA 93940, USA
www.montereybayaquarium.org
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