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Zur Archivierung von Filmmaterialien
Bevor wir uns um die richtigen Materialien zur Filmarchivierung kümmern, müssen wir erst einmal klären, was ein Film eigentlich ist. Wir unterscheiden dabei ganz banal zwischen Schwarzweiß- und Farbfi lmen auf unterschiedlichen Trägermaterialien. Ob Negativ oder Dia spielt für die Archivierung keine Rolle. Bei Farbe oder Schwarzweiß – wobei wir chromogene SW-Materialien eigentlich eher im Farbbereich einordnen sollten – geht es vor allem um die unterschiedliche Lebenserwartung. Farbstoffe werden im Laufe der Jahre und Jahrzehnte schlicht zerfallen. Dieser Prozess kann durch eine möglichst niedrige Temperatur und Luftfeuchtigkeit nur verlangsamt, jedoch nicht gestoppt werden. Bei Schwarzweißfi lmen ist – bei perfekter Verarbeitung – die Lebenserwartung grundsätzlich höher. Wenn denn die Sache mit dem Trägermaterial nicht wäre. Die Trägermaterialien Wir unterscheiden folgende Träger bei Filmmaterialien: Glas - ist natürlich einfach zu identifi zieren. Der Träger ist bruchempfi ndlich, aber sehr haltbar. Passende Archivmaterialien aus Papier fi nden Sie auf Seite 12. Nitrat – Nitratfi lme sind leicht entfl ammbar, wie wir von unzähligen Kinobränden aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wissen. Im Fotobereich – da hier weniger Film auf engstem Raum gelagert wird als bei Kinofi lmen - ist weniger die Feuergefahr das Thema, sondern vielmehr die Selbstzerstörung des Materials. Was natürlich auch eine schnelle Digitalisierung ratsam erscheinen lässt. Bei Nitratfi lmen ist es besonders wichtig, diese von den übrigen Beständen zu trennen. Dazu gibt es einige relativ aufwändige Testverfahren. Wenden Sie sich möglichst an einen erfahrenen Fotorestaurator. Wir vermitteln Ihnen gerne entsprechende Kontaktdaten. Kunststoffmaterialien sind hier zur Archivierung ungeeignet. Papier ist eindeutig vorzuziehen.
Zellulosetriacetat – Diese sogenannten SafetyFilme sind seit dem Zweiten Weltkrieg das vorherrschende Filmträgermaterial. Leider sind sie auch vom Zerfall bedroht. Das sogenannte Essigsäuresyndrom beschreibt, wie im Laufe der Jahrzehnte der Träger Essigsäue abspalten kann. Diese Essigsäure greift dann den Rest des Films und auch die Nachbarfi lme an. Diese Schadensprozesse sind sehr stark klimaabhängig. Zur groben Einordnung kann man von einer Gefährdung ab einem Lebensalter von 30 bis 50 Jahren ausgehen. Polyester – Nach der Entdeckung des Essigsäuresyndroms hat man Alternativen gesucht und diese im Polyester auch gefunden. Im Großformatbereich wird Polyester vor allem wegen seiner Maßhaltigkeit eingesetzt, im Kinobereich dagegen auch wegen der Haltbarkeit. Der massenhaften Verbreitung im Kleinbild- und Rollfi lmbereich stand leider der höhere Preis und die stärkere Rolltendenz im Wege. Der Träger hat durchaus eine Lebenserwartung von mehreren Jahrhunderten. Wenn die Filmwahl durch dieses Potential beeinfl usst wurde, bietet sich natürlich mit reinem Polyester das gleiche Material zur Archivierung an. Das Klima In Sachen Klima sind die Empfehlungen relativ einfach: Filme mögen es kühl und trocken. Luftfeuchtigkeitswerte von unter 30% sind zwar umstritten wegen einer potentiell zunehmenden Brüchigkeit der Gelatine, aber darüber lässt sich konstatieren, dass mit jedem Prozent weniger die Haltbarkeit der fotografi schen Materialien ansteigt. Ähnlich ist die Lage bei der Temperatur: Je kühler desto hält es. Wer jetzt die Möglichkeit hat seine Archivräume zu klimatisieren, sollte dabei unbedingt bedenken, dass sich starke Schwankungen deutlich schlimmer bemerkbar machen als zu hohe Werte. D.h. Sammlungen mit geringem Zugriff lassen sich weiter herunter kühlen als solche, in denen noch ständig mit den Filmen gearbeitet wird. Während die klimatische Frage noch relativ einfach zu beantworten ist, wird es bei den Materialien
für fotografi sche Filme deutlich komplizierter. Früher steckten Filme meistens in Acetat- oder Pergaminhüllen. Glasplatten wurden auch gerne mal in Zeitungspapier eingewickelt und für die Dias waren jede Menge PVC-Hüllen im Einsatz. Bei PVC-Taschen ist die Sache einfach: Fotomaterialien müssen unbedingt schnellstens daraus entnommen werden, da die enthaltenen Weichmacher die Archivgüter angreifen. Die klaren Acetathüllen sind dagegen nicht sofort ein Problem, aber für die Langzeitarchivierung ungeeignet, da sie im Laufe der Jahrzehnte Essigsäure abspalten können. Das in Deutschland so beliebte Pergamin hat dagegen im Laufe der Jahre eine Entwicklung erfahren. Bei historischen Hüllen sind die Inhaltsstoffe der Pergaminhüllen weitgehegend unbekannt. Häufi g kam auch Schwefel zur Verwendung und der Säuregehalt ist mitunter immens. Diese Hüllen sollten ebenfalls ausgetauscht werden. Im Laufe der Neunziger Jahre ist die Reinheit des Pergamins durch Umweltschutzaufl agen und Anforderungen der Industrie nach hoher Transparenz für Briefumschläge wesentlich verbessert worden. Die daraus gefertigten Hüllen haben, wie die hier angebotenen, den Photographic Activity Test bestanden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang jedoch immer, ob auch die verwendeten Klebstoffe entsprechende Tests durchlaufen haben. Allerdings steht Pergamin trotz allem im Verdacht im Laufe der Jahrzehnte schneller zu versauern als hochwertige Archivpapiere, da die Papierketten zur Erzielung der Transparenz sehr klein gemahlenen werden. Wenn opak archiviert werden kann, sind unsere neuen Negativ-Papiertaschen (s.4)allererste Wahl. Bei transparenten Materialien sind hochwertige Archivtaschen aus geeigneten Kunststoffen (Polyethylen, Polypropylen und Polyester) zu wählen. Allerdings nur dann, wenn keine Nitratfi lme vorliegen und Zellulosetriacetatfi lme nicht akut vom Essigsäuresyndrom bedroht sind. Zudem sollten bei Kunststoffhüllen die klimatischen Bedingungen im Archiv nicht zu großen Schankungen ausgesetzt sein. So gilt es stets bei der Wahl der Materialien die örtlichen Voraussetzungen zu berücksichtigen.
Gepuffert / Ungepuffert Ô In diesem Archivkatalog werden Sie bei der
Beschreibung der Papiere und Kartonagen hin und wieder über die Bezeichnung gepuffert oder ungepuffert stolpern. Seit Beginn der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Fotoarchivierung ist dies stets ein heiß diskutiertes Thema gewesen. Doch mittlerweile hat sich der Pulverdampf etwas gelegt. Grundsätzlich ist eine Puffersubstanz wie Kalziumcarbonat eine
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segensreiche Erfi ndung, da sie die bei der Alterung von Papieren entstehende Säure abfangen kann. Doch leider gibt es fotografi sche Verfahren wie Dye-Transfer, Albuminpapiere, Cyanotypien, die Einschichtverfahren des Beginns der Fotografi e wie Salzpapiere oder auch moderne chromogene Farbvergrößerungen, bei denen die alkalische Puffersubstanz zu Schädigungen führen kann. Um eine vorherige Verfahrensbestimmung zu umgehen hat
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sich in der Konservierung als Comon Sense herausgebildet, dass die Materialien, die im direkten Kontakt mit Filmen oder Abzügen genutzt werden, ungepuffert sein sollten, während im weiteren Verlauf der Archivierungskette, dann durchaus gepufferte Materialien eingesetzt werden sollten. Daher ist beispielsweise die Monochrom Clamshellbox innen (weiß) ungepuffert und außen (grau) gepuffert.
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Es gelten die AGBs aus dem Hauptkatalog 2010. Nachzulesen unter www. monochrom.com. Die hier aufgeführten Preise für Großabnehmer, staatliche Institutionen und Gewerbe verstehen sich zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer von derzeit 19%. Die Preise sind gültig bis zum 30.09.2010
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