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PERMA – WAS? BAGGER ZU BÄUMEN!
So heißt die Devise an der Spree zwischen Schilling- und Michaelkirchbrücke. Auch wenn sich die Bagger derzeit noch mächtig austoben, soll auf dem Holzmarkt-Gelände einmal ein kleines Paradies aus grüner Natur prangen, in einer Vielfalt von Pflanzen und anderen Lebewesen, den Bedingungen des Ortes optimal angepasst, harmo-
FRAGEN AN NANA.
nisch ruhend im natürlichen Gleichgewicht. Hoppla! Das klingt doch nach Permakultur! Stimmt.
Und zwar sollen nicht nur dem Grün permakulturelle Erkenntnisse zugutekommen, sondern auch die soziale Komponente der Permakultur spielt mit. Denn: der Holzmarkt ist nicht nur Gründerzentrum, Studentenwohnheim, Club, Theater, Hotel und Restaurant – Leben im Dorf ermöglicht dort neue Formen des Miteinanders in Alltag und Arbeit. Alles umgeben von der grünen Freiheit des mörchenparks. Mitgeplant und mitentwickelt von Permakulturistin Nana Yuriko, die uns in einem ihrer letzten Interviews Auskunft gab.
möRRR Bitte erkläre erstmal kurz, warum urbane Landwirtschaft und urbanes Gärtnern so wichtig sind. ■ NANA Also erstmal geht‘s darum, die Städter bewusst zu machen für die natürlichen Kreisläufe, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, woher kommen die Möhrchen eigentlich und wie wachsen die, was entsteht aus dem Samen, also diese Kreisläufe erfahrbar zu machen. Dann gibt es auch ein gewisses Bedürfnis des Städters, sich zu verbinden mit der Natur, draußen zu sein, die Hände in die Erde zu tauchen. möRRR Glaubst du, dass sich das Stadtklima
verbessert, und auch der CO2-Ausstoß weltweit sinkt, wenn in den Städten angebaut wird?
■ NANA Ja, das ist ja auch bekannt, so dass aus dem Grund z.B. Dachbegrünungen subventioniert werden, weil das CO2 gebunden wird. Das Klima wird verbessert, auch das Wohlfühlklima. Darüberhinaus kommt der Nutzen, lokale Angebote angesichts der Globalisierung, “think global, act local” finde ich nach wie vor ein sehr wichtiges Thema.
möRRR Wenn du als baldige Absolventin der Permakultur-Akademie auf das Gelände schaust, hast du ja das System als Ganzes im Auge, also welche Kombinationen von welchen Pflanzen wie auf dem Platz angeordnet unterstützen sich gegenseitig, ergeben die größtmögliche Synergie – kannst du einen kleinen Einblick geben? ■ NANA Das Gelände ist natürlich Perle. Wir haben eine wunderbare Süd-West-Ausrichtung und haben den ganzen Tag volle Sonne. Was ich so sehe ist noch recht abstrakt, das Gelände wird sich je nach Bauphase schließlich immer weiter verändern. Gottseidank sind die Gebäude auf dem Nordteil, und die Fassaden sind auf der Südseite, das eignet sich also hervorragend, um da Anlehn-Gewächshäuser zu bauen. möRRR Siehst du vor deinem geistigen Auge schon, wie viele Bäume es z.B. geben wird, wie viele niedrige Gewächse? ■ NANA Wir werden überall, wo es geht, Bäume pflanzen, und das passiert auch schon. Aber wir müssen jetzt erstmal zum Schutz der Bäume den Bau der Häuser abwarten, damit die nicht so gestresst werden. Es gibt ein paar Bäume, die sind fest installiert, um die wird drumrumgebaut.