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M I G RO S - G R U P P E

von Darlehen zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen wie auch zur Finanzierung von Investitionen können zentral beim Migros-Genossenschafts-Bund erfolgen, der die Funktion einer internen Bank einnimmt. Diese Funktion erlaubt es dem Migros-Genossenschafts-Bund, den Liquiditätsfluss innerhalb der Gruppe mehrheitlich zu kontrollieren. Für die jederzeitige Erfüllung der daraus entstehenden Liquiditätsanforderungen werden vom MigrosGenossenschafts-Bund ausreichende Barreserven und leicht realisierbare Wertschriften gehalten. Darüber hinaus erlaubt die Kreditwürdigkeit der Gruppe die günstige Beschaffung von liquiden Mitteln für Finanzierungstätigkeiten auf dem nationalen und internationalen Kapitalmarkt. Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden zur Optimierung und Absicherung der Warenflüsse und der Finanzpositionen im Rahmen des Asset- und LiabilityManagements der Gruppe eingesetzt. Die Übersicht auf Seite 127 zeigt die angewendeten derivativen Finanzinstrumente mit den zugrunde liegenden Kontraktwerten und den positiven oder negativen Brutto-Wiederbeschaffungswerten. Die dargestellten Wiederbeschaffungswerte stellen die Marktwerte zum Bilanzstichtag dar. Die mittel- bis langfristigen Bankkredite sind in der Regel variabel verzinslich. Wo sinnvoll, wird deren Verzinsung mittels Interest Rate Swaps über die Laufzeit fixiert. Ebenfalls werden geplante zukünftige Mittelaufnahmen am Kapitalmarkt mit Interest Rate Swaps teilweise oder ganz gegen einen potenziellen Zinsanstieg abgesichert. Risikomanagement spezifischer Einzelunternehmen – Migrosbank Im Bereich des Bankgeschäfts kommt dem Risikomanagement eine wichtige Rolle für den Unternehmenserfolg zu. Deshalb wird die Wahrnehmung, Bewirtschaftung und Steuerung der Risiken in der Migrosbank als zentrale Kernkompetenz betrachtet und gesamtheitlich vorgenommen. Die Überwachung der primären Risikokategorien (Kreditrisiko, Finanzmarktrisiko, operationelles Risiko inkl. IT-Sicherheit, rechtliches Risiko und Compliance) erfolgt auf Geschäftsleitungsebene im Risk Council. – Hotelplan Das Geschäft eines Reiseveranstalters ist von kleinen Margen geprägt. Dem stehen hohe Auslastungsrisiken (Betten, Flüge) und zusätzlich Währungs- und Preisrisiken gegenüber. Hier hat das Risikomanagement in

zweifacher Hinsicht eine zentrale Bedeutung: einer-

x seits um die Kalkulation zu sichern und andererseits

um Auslastungsrisiken zu optimieren. Die Gesamtüberwachung erfolgt auf Gruppenleitungsebene. Mit der Einführung eines Business Warehouse kann nun im Flug- und Landrisiko eine verbesserte Risikobewirtschaftung erfolgen. Das Business Warehouse lässt als einheitliches Führungsinstrument für die Hotelplan-Gruppe Daten von unterschiedlichen Systemen tagfertig darstellen. Eine weitere Optimierung und entsprechende Anpassungen der Prozessorganisation sind vorgesehen. – Migrol Bei Migrol kommen vor allem die Preis- und Währungsrisiken des Ölgeschäftes zum Tragen. Diese Risiken werden zum Teil über Währungs- und Warentermingeschäfte abgesichert. Wo Absicherungsinstrumente fehlen, werden durchschnittliche Erfahrungswerte in die Kalkulation einbezogen. Versicherungsmanagement Generell wird aufgrund von vorliegenden Risikosituationen, des möglichen Schadenpotenzials mit den Kriterien Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadenausmass entschieden, ob ein Risiko selbstfinanziert, d.h. über die «Eigenversicherung» getragen werden sollte oder ob dieses mit einer geeigneten Versicherung zu überwälzen ist. – Sach-/Betriebsunterbrechungsversicherung Für die Sachrisiken (Feuer, Elementar, Einbruchdiebstahl, Wasser, EDV) betreibt der MGB eine «Eigenversicherung», d.h., häufige Risiken bis zu einer gewissen Summe werden selber getragen. Gross- und Katastrophenrisiken sind über eine Gruppenpolice abgedeckt. – Haftpflichtversicherung Für alle zur Migros-Gruppe gehörenden Betriebe besteht für Betriebshaftpflicht- und Produktehaftpflichtrisiken Versicherungsschutz über einen Basis- und einen Exzedenten-Vertrag. – Transportversicherung Die Importe und Exporte von Food- und Non-FoodProdukten werden über eine «Eigen-VersicherungsLösung» abgedeckt. Grossschäden sind über eine «Rückversicherung» abgesichert. – Motorfahrzeugversicherung Für die obligatorische Haftpflichtversicherung und die Kaskorisiken besteht eine Gruppen-Flotten-Versicherung. – Übrige Risiken Für Spezialrisiken wie Neu-/Umbauten, Maschinen, Ausstellungen etc. bestehen je nach Risikosituation und Versicherungswürdigkeit separate Policen.


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