Rachel Lumsden (*Grossbritannien 1968), «Silent Inhabitants: Kriechstrom», 2006, Acryl auf Leinwand, 180 x 170 cm
Reihung auf weissen Grund. Unregelmässigkeiten der Pinselführung, verlaufende Malmaterie und Spritzer werden jedoch nicht korrigiert oder entfernt, sondern als Indizien malerischen Schaffens akzeptiert. Diese zugleich sinnlich-empirische und konzeptuelle Haltung eignet fortan all seinen Gemälden. Nimmt die Strenge des Farbauftrags und der Bildkomposition gegen Ende der Siebzigerjahre in den «multi-panel-paintings» zunächst noch zu, so gerät der Pinselstrich im Verlauf der Achtzigerjahre
schliesslich in immer weitläufigere, geradezu barocke Schwingung. Er formt einander durchdringende Schleifen von nunmehr drei dimensionaler Wirkung in kontrastierenden Farben auf mono chromem Grund, die häufig von der ganzen, meist grossformatigen Leinwand Besitz ergreifen. Sie werden hier und da, im Sinne der Collage-Technik, von separaten, selbst wiederum Schleifen ent haltenden Feldern überlagert, deren strikte Rechtwinkligkeit der Bilddynamik ordnend entgegenwirkt. Je nachdem, ob Reed die Malmaterie mit dem Pinsel oder dem Rakel auf der Leinwand