Merano Magazine Winter/Inverno 2018/19

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IN T E R V IE W

Wen will Wanderer ansprechen? Wanderer South Tyrol bietet beispiellosen Zugang zu einer kuratierten Auswahl von Südtirols dynamischsten und innovativsten Talenten aus den unterschiedlichsten Kunstrichtungen wie Architektur, Design, Fotografie, Kunst, Musik, Oper, Journalismus, Mode, Design und Unternehmertum. Wir möchten diese kreativen Köpfe für Südtiroler Unternehmen erreichbar machen, die sehr interessiert an einer Zusammenarbeit sind. Da die Wanderer aber oft außerhalb von Italien leben, gibt es zu wenig Berührungspunkte mit lokalen Wirtschaftstreibenden. Wanderer South Tyrol arbeitet auch mit touristischen Institutionen zusammen und ist bestrebt, sich mit lokalen Schulen und Universitäten zu verknüpfen, um die nachfolgende Generation zu inspirieren und ihnen aufzuzeigen, dass Berufe in der Kreativwirtschaft eine mögliche Karriererichtung darstellen. Sie sind in Meran aufgewachsen. Was hat Sie geprägt? Warum fühlen Sie sich hier Zuhause? Was könnte sich hingegen ändern? Ich kann nicht für die Kinder und Jugendlichen der heutigen Zeit sprechen, das Meran der 80er Jahre jedenfalls war ein sorgenfreier Kokon, in dem ich aufgewachsen bin. Ich betrieb eine Menge Sport, bewegte mich in der Natur, hatte bereits sehr früh das Vergnügen mehrere Sprachen zu lernen und viele Länder in kurzer Zeit zu bereisen. Diese Vielfalt an Möglichkeiten hat mir ein reiches Portfolio an Erfahrungen geschenkt. Ich hoffe, dass Andersdenkende, die Innovation vorantreiben, nicht gegen das Ethos der Region selbst anrennen müssen, was für Visionäre leider nicht immer bestärkend ist. Wie verbringen Sie Ihre Freizeit, wenn Sie nicht arbeiten? Seit ich in Kalifornien wohne, gehe ich mindestens zweimal in der Woche surfen. Da auch hier die Berge nahe liegen, gehe ich manchmal klettern oder Ski fahren und erlebe so – verglichen mit Südtirol – eine andere Art von Alpinismus. Die Natur spielt in Südtirol eine wichtige Rolle. Wie stehen Sie zu ihr – speziell als Meraner – angesichts der Tatsache, dass Sie in einer Metropole leben und viel unterwegs sind? Nicht viele Menschen wissen, wie viel Natur es eigentlich in Los Angeles gibt. Ich lebe in den Hollywood Hills und wache jeden Morgen mit Rehen in meinem Garten auf, Falken kreisen am Himmel und Kojoten heulen in der Nacht. Und im Wasser beim Surfen begleiten dich Delfine, Robben und Wale. Ich kann also nicht behaupten, dass ich die Natur vermisse. Ich wünschte bloß manchmal, Südtirol hätte auch noch so eine intakte Tier- und Pflanzenwelt, wie ich es hier manchmal erlebe.

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Was ist Ihr Lieblingsplatz, speziell im Winter, in Meran und Umgebung? Vermutlich bin ich mit meinen Tourenski unterwegs in den Bergen. Wer Menschenmassen meiden will, nimmt am besten keine Lifte oder Bahnen und ist gleichzeitig mitten in der Natur. Was zeigen Sie Freunden als erstes, die Sie in Südtirol besuchen? Zum Pflichtprogramm gehört sicher ein Spaziergang durch die Meraner Altstadt, eine Wanderung zu einem der nahe gelegnen, bekannten Berggipfel rund um Meran. Und irgendwie lande ich immer beim Knottnkino in Vöran, ein Freiluftkino mit guter Aussicht auf meine Heimatstadt.


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