Megawelle 01/2013

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Wissenschaft - leicht gemacht Ist Erfolg eine quantitative Grösse? Oder müssen zur Beurteilung weitere Kriterien herangezogen werden? Etwa Erwartungen und Rahmenbedingungen? Können ein Nullwachstum oder leichte Einbussen als positives Ergebnis gewertet werden, wenn sich die Bedingungen extrem verschlechtern? Und ein Spitzenresultat trotzdem gleichbedeutend mit verpassten Chancen sein? Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigt sich der Analytiker Dr. Franz Reither. Anhand einer „Wirkungsmatrix“ genannten Formel untersucht er den Einfluss der Zusammenhänge in dynamischen Netzwerken in Abhängigkeit von Zustandsbedingungen, die sich im Laufe der Zeit

aus dem Netz selbst oder durch äussere Einflüsse ergeben. Auf einen Betrieb bezogen können das beispielsweise die Umsatz- und Personalentwicklung, die Marktsituation und die Produktionsmethoden sein. Anhand der Wirkungsmatrix soll das optimale Zusammenspiel aller Komponenten gefunden werden, um eine optimale nachhaltige Entwicklung zu erreichen und Störfaktoren auszuschliessen. Etwa um eine zu niedrige Produktionsmenge, aber auch eine Übersättigung des Marktes zu vermeiden. Dr. Franz Reither ist einer der Gelehrten, die ihre Kenntnisse im Rahmen des Projektes „Humboldt Kosmos Multiversity“ (HUK) an Interessierte weitergeben und zu einer

besseren und nachhaltigen Entwicklung Teneriffas beitragen wollen. Ziel der HUK ist es, in fachübergreifenden Seminaren und Workshops nachhaltige Lösungsansätze für die Herausforderungen der heutigen Zeit zu entwickeln. Vor allem wirtschaftliche, soziale und (stadt-) planerische Themen werden behandelt. Ende vergangenen Jahres fanden zahlreiche Vorträge statt, die in Spanisch, Englisch und auf Deutsch gehalten wurden. Begleitend gab es Arbeitskreise, die auch zwischen den Veranstaltungseinheiten weiterarbeiten. Zudem wurde der Ort für zukünftige Zusammenkünfte eingeweiht: Die „casona“ in Tacoronte, ein altes kanarisches Haus in traditionellem Stil mit angrenzendem Park, das von der Inselregierung zu einem Seminarzentrum umgebaut wurde. Es befindet sich im vor einigen Jahren renovierten Viertel rund um die Kirche Santa Catalina. Wie weit die Arbeitskreise die Zukunft Teneriffas mitgestalten können, wird sich zeigen. Franz Reither empfiehlt nach Blick auf die Wirkungs-Matrix eine langsame, aber nachhaltige Entwicklung, da der „Motor stets einer Feinabstimmung bedarf, damit er rund läuft und nicht überhitzt“ wird. In Bezug auf die Messung von Erfolg verweist hingegen er auf das „par“ im Golfsport. Das ist eine vorab festgelegte Höchstzahl an Schlägen, mit der ein guter Spieler einen ihm unbekannten Platz absolvieren sollte. Von sehr guten Spielern wird das „par“ unterboten. Die Zahl der Schläge hängt vom Schwierigkeitsgrad der Anlage ab, bei schwer zu bespielenden Plätzen, bei denen beispielsweise Wasserhindernisse überwunden werden müssen, ist eine höhere Zahl an Schlägen erforderlich.

Rezepte aus der altkanarischen Hausapotheke Heilkunde hat stets etwas Mystisches an sich. Das ist auch auf den Kanaren nicht anders. Kenntnisreiche Frauen vollbrachten hier einst mit den Stoffen, die die Natur bietet, wahre Wunder. Mit Tonerde und Schlamm beispielsweise. Richtig angewandt können auf diese Weise die Zellen des Körpers regeneriert werden. Die Haut etwa erhält wieder die volle Farbe zurück. Ihre Durchblutung wird verbessert, das Austrocknen verhindert. Sie wird vor Verunreinigungen geschützt. Die Antifalten-Gesichtsmaske ist ein erprobtes Mittel, bei dem die kosmetischen Eigenschaften des Tons genutzt, damit die Gesichtshaut wieder ihre strahlen-

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de jugendliche Frische zurückerhält. Dafür werden 100 Gramm Bienenwachs, ein Teelöffel, Weizenkeimöl, ein Teelöffel Tonerde und drei Tropfen Lavendel benötigt.

Das Bienenwachs wird im sogenannten Marienbad erhitzt, beispielsweise in einem separaten Behälter in einem Topf, ohne dass das Wasser mit dem Wachs in Verbindung kommt. Wenn das Bienenwachs flüssig ist, geben wir den Teelöffel Tonerde hinzu. Die Mixtur wird die ganze Zeit gut durchgemischt. Das Weizenkeimöl wird hinzugegeben, damit eine homogene Paste entsteht. Damit sich alles setzt, lassen wir die Mixtur 48 Stunden stehen. Dann wird die Paste in einer dünnen Schicht auf das Gesicht aufgetragen. Man lässt sie zehn Minuten wirken. Anschliessend wird sie mit lauwarmen Wasser entfernt. (Ángel Suárez)


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