Ein Tag bei … UNSER LÄNDLE
S
ie gehören zur Weihnachtszeit wie die Kerzen zum Christbaum: Kekse! Und weil die Kekssaison eigentlich
nie früh genug beginnen kann, haben wir uns gefreut wie die Christkinder, als wir schon Anfang November in die Konditorei Fink in Hörbranz fahren und dort Anton Fink und seinem Team beim „Keksla“ über
EIN HAUCH VON VANILLE UND WARMER BUTTER LIEGT IN DER LUFT
die Schulter schauen durften.
ZUTATEN WIE ZU HAUSE „Wir backen mit ganz normalen Zutaten“,
Pünktlich um sieben Uhr
erzählt uns Anton Fink, als wir neugierig
morgens stehen wir also
zuschauen, wie Lehrling Aaron ein Ei nach
in der Ziegelbachstra-
dem anderen aufschlägt. Vier- bis fünftau-
ße in Hörbranz auf der
send Mal pro Woche macht er das. Denn Ei
Matte. Das ist selbst für
aus dem Tetrapak kommt in der Konditorei
hartgesottene Keksfans ziemlich früh. Aber
Fink garantiert keines in den Teig. Aber
wir wollen uns nicht beschweren, schließlich
auch sonst sind die Zutaten für die Kekse
wird hier in der Konditorei schon seit 3.30
hier auch in fast jeder Hobby-Backstube zu
Uhr (!) gewerkelt. Elisabeth Fink empfängt
finden: Ländle-Butter und Mehl aus Vor-
uns schon putzmunter und führt uns in die
arlberger Mühlen beispielsweise. „Vor ein
Konditorei, wo ihr Mann Anton mit beiden
paar Jahren haben wir den gesamten Betrieb
Händen im Keksteig steckt.
auf Dinkelmehl umgestellt“, erfahren wir, während wir uns möglichst unauffällig in
Hier duftet es genau so, wie man es sich
greifbare Nähe der Nuss-Nougat-Kekse vor-
vorstellt. Ein Hauch von Vanille und warmer
arbeiten, auf die Konditorgesellin Madlen
Butter liegt in der Luft. An jeder Ecke wird
gerade von Hand einen Klecks cremige Fül-
gearbeitet. Da kommen gerade die Linzerau-
lung setzt. „Die Nachfrage ist immer größer
gen aus dem Ofen, während dort schon der
geworden, darum haben wir beschlossen,
Teig für die nächste Partie vorbereitet wird.
einfach ganz umzustellen. Der Trick ist, den
Ein bisschen eben wie in Omas Küche – nur
Teig nur kurz zu kneten, dann lässt er sich
dass die Mengen hier natürlich weit größer
gleich gut verarbeiten wie Teig aus Weizen-
sind.
mehl“, verrät der Konditormeister. Offenbar sieht Madlen uns die Schokolaune an der Nase an. „Wollt ihr probieren?", fragt sie prompt. Wenn’s ums Naschen geht, sind wir kein bisschen schüchtern und nehmen uns jeder einen Keks mit einem Klecks Creme drauf. Köstlich! „Dann müsst ihr den Deckel aber auch essen, sonst stimmt’s mir nachher von der Menge her nicht“, lacht Madlen. Auch da lassen wir uns nicht zweimal bitten! ›
Handarbeit bis ins Detail
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