MIS LAND Mis radio
Radio Liechtenstein an der Lihga 2024
Die 24. Ausgabe der Liechtensteinischen Industrie-, Handels- und Gewerbeausstellung findet vom 13.–15. und 18.–21. September 2024 in Schaan statt.
Die Besucher dürfen sich auf sieben Messetage mit rund 200 Ausstellern und Partnern, diversen Sonderschauen und Events, im Weiteren auch auf die Gastgemeinde Ruggell freuen.
Besuchen Sie Radio Liechtenstein an der Lihga und erleben Sie uns hautnah!
Wir sind mit einem eigenen Stand vor Ort und haben einige Highlights für Sie vorbereitet. Nutzen Sie unsere Fotobox, um Ihre unvergesslichen Messeerlebnisse festzuhalten und freuen Sie sich auf unsere Live-Berichterstattung an allen Lihga-Tagen direkt von der Messe. Vielleicht sind Sie ja die neue Moderatorin oder der neue Moderator von Radio Liechtenstein. Probieren Sie es aus.
Das absolute Highlight:
Am 21. September präsentieren wir den Abschlussabend mit einer spektakulären Show der International Queen Tribute Band und dj fred dee. Frei nach dem Lihga-Motto: „I kumm o!“ Weitere Infos finden Sie unter lihga.li.
Profitieren Sie schon jetzt von unserem Lihga-Messerabatt. Scannen Sie den QR-Code oder schreiben Sie uns unter werbung@radio.li und buchen Sie mit dem Betreff «Lihga 2024 mit Radio Liechtenstein» Ihren persönlichen Spot im Radio. Wir erstellen Ihnen ein attraktives Angebot.
Liebe Leserin, lieber Leser
Eine Reihe von politischen Entscheiden steht Liechtenstein ins Haus. Der Termin für die Volksabstimmung über die Zukunft Radio Liechtenstein steht zwra noch nicht fest, aber sie wird noch dieses Jahr stattfinden. Wir haben uns mit Verwaltungsratspräsident Jürg Bachmann darüber unterhalten, wie er die Bevölkerung von der Notwendigkeit eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks überzeugen möchte.
Bereits in zwei Wochen befindet das Volk über den geplanten Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Abstimmungsunterlagen fanden sich diese Woche in den Briefkästen. Wir lassen das Pro- und das Contralager nochmals ausführlich zu Wort kommen.
Noch etwas weiter Weg liegen die Landtagswahlen vom kommenden Februar. Doch die Regierungskandidatinnen und -kandidaten der beiden grossen Volksparteien sind mittlerweile bekannt. Die «lie:zeit» stellt die sechs Personen, von denen fünf das Land voraussichtlich von 2025 bis 2029 regieren werden, vor.
Die Triesner Vorsteherin Daniela Erne-Beck stellt auch vor – und zwar ihre Gemeinde, in der viel läuft. Das reicht von geselligen Anlässen vor dem «Tresner Dorffäscht» über Investitionen in Infrastruktur und Nachhaltigkeit bis hin zu einer neuen Strategie, welche Gemeinderat,
Bevölkerung und Verwaltung künftig Leitplanken vorgeben und transparent darüber informieren soll.
In unserer Rubrik «bildungs:zeit» wiederum geht es um die duale Berufsausbildung, die für viele junge Menschen vor wenigen Wochen begonnen hat. Wir sprechen mit einigen von ihnen.
Unser Mitarbeiter Günther Meier blickt – wie in jeder Ausgabe – ein wenig in die Vergangenheit und wirft seinen Blick auf interessante Schlaglichter der Landesgeschichte. Dieses Mal beschäftigt er sich mit der Volksabstimmung über die Umfahrung von Schaan und Vaduz vor rund 50 Jahren und mit dem «Postulat Oehler», das in Liechtenstein 1972 für einiges Aufsehen gesorgt hat.
Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute und viel Freude bei der Lektüre der neuesten Ausgabe der lie:zeit.
Herbert Oehri, Redaktionsleiter
Ende der Badesaison
Sonntag, 8. September 2024, 18.00 Uhr
Bis 17.00 Uhr können Fundgegenstände abgeholt und Kastenschlüssel abgegeben werden. Nach diesem Datum verfällt die Depotgebühr zu Gunsten des Schwimmbades.
Preisgünstig für Endverbraucher oder Wiederverkäufer
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HEHO Transport und Handelsanstalt
Landstrasse 63, FL-9490 Vaduz
Anfragen an office@heho.li oder 00423 2304030
18
Lihga 2024
Alle zwei Jahre das
Gleiche,
aber nie dasselbe
Frauen in Liechtenstein
Weibliche Fürstenmacht
Impressum
Verleger: Zeit-Verlag Anstalt, Essanestrasse 116, 9492 Eschen, +423 375 9000 · Redaktion: Herbert Oehri (Redaktionsleiter), Johannes Kaiser, Vera Oehri-Kindle, Heribert Beck · Beiträge/InterviewpartnerInnen: Cornelius Goop, Dr. Christian Presoly, Herbert Elkuch, Vorsteherin Daniela Erne-Beck, Sven Wohlwend, Orhan Ünsal, Leon Tinner, Sanara Bigger, Daniel Stockhammer, Günther Meier, Corinna Beck, Christoph Kindle · Grafik/Layout: Carolin Schuller, Daniela Büchel · Anzeigen: Vera Oehri-Kindle, Brigitte Hasler · Fotos: LIECHTENSTEIN, The Princely Collections, Vaduz-Vienna, freepick, Jürgen Posch, Michael Zanghellini, Adobe, MBBM-BSO, Klaus Schädler, PD, STI-Group, Daniel Schwendener, ZVG · Urheber-
Triesen im Fokus
«Jeder Entscheid von heute muss auch für morgen stimmen»
Im Gespräch
mit
Sven Wohlwend
schutz: Die Texte und Bilder dürfen ohne vorherige Genehmigung des Herausgebers/Verlegers nicht kommerziell genutzt, weitergegeben oder veröffentlicht werden · Meinungsvielfalt: Die lie:zeit gibt Gastautoren Platz, um ihre Meinung zu äussern. Dabei muss der Inhalt mit der Meinung der Redaktion und der Herausgeber nicht übereinstimmen. · Druck: Südostschweiz Druckzentrum, Haag · Auflage: 22’500 Exemplare · Online: www.lie-zeit.li · Erscheinung: 07. September 2024 · «lie:zeit» nicht erhalten? Rufen Sie uns an: Tel. 375 90 00 (Natascha Oehri). Zustellung erfolgt sofort. Nächste Ausgabe: 05. Oktober 2024
Projektpräsentation «Hagenhaus»
50. Bundessängerfest in Balzers 59 92 «Altes Haus von Rocky Docky» in neuem Glanz
Aus dem Inhalt
Zwei Frauen und vier Männer, fünf Ministerposten 10
Menschen in der FBP: Ernst Walch 15
Altersvorsorge und staatliche Pensionskasse 22
Sonderthema Berufsbildung 39
WLU-Reservoir «Gantenstein» 54
Jubiläum der Superlative
«Unser übergeordnetes Ziel heisst Nachhaltigkeit» 56
1976: Umfahrungsstrasse Schaan-Vaduz abgelehnt 71
Zahltag mit Corinna Beck, Wiffzack 74
Noch fehlt die Konstanz beim FC Vaduz 84
Die tausendjährige Eibe in St. Corneli (Tosters) 94
Per sofort oder nach Vereinbarung suchen wir eine/n
Projektleiter/in Entwicklung Unterbendern (80%, befristet)
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Die vollständige Stellenausschreibung mit weiteren Angaben finden Sie auf unserer Homepage www.gamprin.li. Eingabeschluss ist der 13. Oktober 2024.
Gemeindevorstehung Gamprin
Johannes Hasler
«Die Weichen sind gestellt»
Noch dieses Jahr befinden die Stimmberechtigten über die Zukunft von Radio Liechtenstein. Auf dem Papier geht es darum, ob der Sender privatisiert werden soll oder nicht. Die Verantwortlichen im Verwaltungsrat wie in der Politik sagen aber klar, dass die Initiative die Abschaffung von Radio L zum Ziel hat und auch tatsächlich zur Folge hätte.
Text und Interview: Heribert Beck
«Wir freuen uns auf die nächsten Monate.»
Mit diesen Worten eröffnete Jürg Bachmann, Verwaltungsratspräsident von Radio Liechtenstein, die Informationsveranstaltung am 14. August, in welcher die Verantwortlichen bekanntgaben, wie sich der Sender neu positionieren möchte. So sollen die Stimmberechtigten im Vorfeld der Abstimmung über die Zukunft von Radio L von der Notwendigkeit eines öffentlich-rechtlichen Senders überzeugt werden.
Die Verantwortlichen in die Pflicht genommen Bereits von der Notwendigkeit des Senders überzeugt ist Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, die in ihrer Funktion als Wirtschaftsministerin auch für den Rundfunk zuständig ist. «Die Bevölkerung benötigt eine Vielfalt an Meinungen und Informationen, um sich eine eigene Meinung zu bilden – insbesondere in unserer direkten Demokratie ist das unerlässlich»,
sagte sie an der Radio-Liechtenstein-Veranstaltung. Doch um die Meinungsvielfalt stehe es in Liechtenstein derzeit nicht zum Besten. Dies liege einerseits daran, dass ein wesentlicher Teil der Werbemittel inzwischen an die grossen Onlineplattformen fliesse und andererseits an der Medienkonzentration im Land. «Mit dem Aus des ‹Volksblatts› ist die gegenseitige Kontrollfunktion der beiden Tageszeitungen verlorengegangen. Dem können wir als Staat mit der Medienförderung, auch für kleinere Medien, nur bis zu einem gewissen Grad gegensteuern. Dementsprechend spielt ein verlässlicher öffentlich-rechtlicher Rundfunk eine grosse Rolle in unserer Medienlandschaft. Die Regie rung bekennt sich daher zu einem Radio, das sich nicht am Mainstream orientiert, sondern am Gemeinwohl.» Das sehe auch der Landtag so, der dem Sender auf vier Jahre hinaus eine finanzielle Zusicherung von jeweils knapp 4 Millionen Franken gemacht und ihm so Planungssicherheit gegeben hat. «Nun stehen auch die Verantwortlichen beim Radio in der Pflicht», sagte Sabine Monauni und drückte ihre Freude darüber aus, dass der
Verwaltungsrat sich seiner Verantwortung stellt und bereits erste Ergebnisse präsentieren kann. «Natürlich funktioniert eine Neuausrichtung nicht von heute auf morgen, aber die Weichen sind in die richtige Richtung gestellt.»
Herausforderung annehmen, Abstimmung gewinnen
Wie diese Weichen gestellt sind, führte Jürg Bachmann aus: «Wir machen Radio für Liechtenstein mit Stimmen aus dem Land, Musik aus dem Land und Themen aus dem Land.» Neue beziehungsweise gestärkte Nachrichten- und Talkgefässe sollen dazu genauso beitragen wie themenspezifische Reportagen. «Unsere Mitarbeitenden sollen ausserdem sichtbar sein, zu den Menschen gehen, alle Altersklassen ansprechen. Dafür haben wir auch die Organisationsstruktur umgestellt und die Senderleitung neu strukturiert.» So will Radio Liechtenstein die Herausforderung, die aus der DpL-Initiative zur Privatisierung des Senders resultiert, nicht nur annehmen, sondern auch die anstehende Volksabstimmung erfolgreich bestehen.
Titelstory
«Eine einmalige Chance für das Radio und für Liechtenstein»
Seit Anfang des Jahres führt Jürg Bachmann als Verwaltungsratspräsident die Geschicke von Radio Liechtenstein. Seine Handschrift ist in Programm und Auftritt des Senders bereits deutlich erkennbar. Doch bis zur Abstimmung über die Privatisierung des Senders hat er noch einiges vor, um die Stimmberechtigten von der Notwendigkeit des Senders zu überzeugen.
Sie haben ihre Position als Verwaltungsratspräsident von Radio Liechtenstein in turbulenten Zeiten angetreten. Kann man sagen, dass Sie die Herausforderung lieben? Oder was hat Sie bewogen, das Amt anzunehmen?
Jürg Bachmann: Ich habe letzten Herbst an einem Podium des Internationalen Liechtensteiner Presseclubs teilgenommen. Anschliessend hat mich Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni gefragt, ob ich das Amt des VR-Präsidenten übernehmen würde. Mir war klar, dass es keine einfache Aufgabe würde. Aber ich bin seit über 40 Jahren im Radiobereich tätig und kenne mich aus. Ich wusste schon, auf was mich einlasse. Zudem fand und finde ich Radio Liechtenstein ein interessantes Projekt mit viel Potenzial. Darum habe ich zugesagt.
Wie haben Sie die ersten Monate als Verwaltungsratspräsident erlebt?
Wie immer in einem neuen Amt muss man zuerst den Betrieb und die Mitarbeitenden kennenlernen. Das braucht Zeit und Gespräche. Ich habe früh einen regelmässigen Austausch mit dem Team etabliert. Zudem hatte ich Gelegenheit, im Auftrag des Ministeriums für den Bericht und Antrag an den Landtag im Juni am Radiokonzept mitzuarbeiten. Ich habe mich über den positiven Landtagsentscheid sehr gefreut. Jetzt bin ich daran, zusammen mit dem Verwaltungsrat die Voraussetzungen zu schaffen, damit das Radioteam die gemachten Versprechen umsetzen kann. Ich halte den Finanzierungsentscheid des Landtags für eine einmalige Chance für das Radio und für Liechtenstein.
Warum braucht Liechtenstein Ihres Erachtens einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Liechtenstein ist ein souveränes Land mit einer funktionierenden, aktiven Demokratie. Diese Staatsform braucht Bürgerinnen und Bürger, die sich an den staatlichen Vorgängen beteiligen, die also abstimmen und wählen. Sie brauchen gesicherte Informationen, denn ihre Entscheide sind massgebend für das Wohlergehen von Staat und Volk. Ein publizistisch gutgemachtes Radioprogramm ist eine wertvolle Ergänzung zur Tageszeitung. Da das Geschäftsmodell für ein Privatradio in Liechtenstein fehlt, ist die nachhaltige, gemeinschaftliche Finanzierung über den Staat eine gute Lösung. Ein transparentes und nachvollziehbares Regelwerk garantiert dem Radio Professionalität und Unabhängigkeit.
Könnte ein privates Radio diese Aufgaben nicht auch übernehmen?
Ich kenne viele Privatradios, die auch im Informationsbereich ausgezeichnete Programme
anbieten. Aber sie verfügen über ein langfristiges Geschäftsmodell. Sie finanzieren sich massgeblich über Werbeeinnahmen. Dieses kommerzielle Potenzial gibt es in Liechtenstein nicht. Das Werbevolumen ist zu klein, um jenes Service-Public-Vollprogramm zu finanzieren, das alle von Radio Liechtenstein erwarten. Entscheidend ist darum nicht die Form der Trägerschaft, sondern die Antwort auf die Frage, ob man in Liechtenstein ein eigenes Radio will oder nicht. Natürlich ist es nicht die primäre Aufgabe des Staates, ein Radio zu betreiben. Er springt subsidiär dort ein, wo eine private Lösung nicht möglich ist.
Wo liegen die Stärken von Radio Liechtenstein?
Bereits im Bericht und Antrag an den Landtag steht, dass die Existenzberechtigung für Radio Liechtenstein darin liegt, Plattform und Sprachrohr von allem zu sein, was in Liechtenstein passiert. Sei es politisch, kulturell, wirtschaftlich, sportlich und gesellschaftlich. Es gibt in Liechtenstein viele gute Themen, tagesaktuelle und andere, und viele Menschen, die etwas Interessantes zu berichten und zu erzählen haben. Die Stärke von Radio Liechtenstein liegt darin, ihnen Öffentlichkeit zu verschaffen.
Und wo haben Sie Schwächen ausgemacht?
Der Verwaltungsrat hat bereits im Januar bei einem ausgewiesenen Radiofachmann eine Höranalyse erarbeiten lassen. Diese hat ergeben, dass das Programm von Radio Liechtenstein verzettelt, verwässert und unklar positioniert war. Darum war niemand wirklich glücklich damit. Jetzt sind wir daran, das zu korrigieren.
Das ist ein längerer Prozess, aber unser Team macht tolle Arbeit.
Wie wollen Sie diese Schwächen beheben?
Durch Fokussierung, guten Journalismus und Bürgernähe in allen Programmteilen. Um die Positionierung zu verdeutlichen, haben wir den Slogan «Mis Land – mis Radio» eingeführt. Alle Programmelemente werden daraufhin überprüft, ob sie dieses Versprechen einlösen. Wir werden auch neue Angebote ins Programm aufnehmen. Ins lineare Programm und solche, die später zeitversetzt abgehört werden können. Denn das Smartphone spielt auch beim Radiokonsum eine zunehmende Rolle. Es ist eine wunderbare Chance für Audioangebote in der gleichen Marke. Das alles wollen wir allmählich nutzen.
Hand aufs Herz: Reichen die jeweils knapp 4 Millionen Franken, die der Landtag Radio Liechtenstein für die kommenden vier Jahre gesprochen hat?
Beim Start 1993 verfügte Radio Liechtenstein über ein Budget von 4 Millionen Franken. Seither sind 30 Jahre vergangen. In den letzten Jahren war Radio Liechtenstein dauernd unterfinanziert. So mussten Nachtragskredite beantragt werden, was der Reputation des Senders geschadet hat. Er galt als Fass ohne Boden. Hinzu kamen zugegebenermassen unternehmerische und handwerkliche Fehler. Mit dem neuen Betrag von 3,95 Millionen Franken, den der Landtag für die nächsten vier Jahre gesprochen hat, wollen wir diese unbefriedigende Situation hinter uns lassen. Ich kenne die Zahlen vieler Radios in der Schweiz und im deutschsprachigen Raum. Mit diesem Geld gibt es noch keinen Rolls Royce. Aber ein gutgemachtes Radioprogramm ist möglich. Es kommen ja noch Werbeeinnahmen dazu, wobei ich bei deren Einschätzung eher vorsichtig bin.
Sie haben sicher Verständnis dafür, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner Ihren Worten nach den immer wiederkehrenden Nachtragskrediten und den regelmässig steigenden Landesbeiträgen wenig Glauben schenken. Was entgegen Sie?
Ich möchte präzisieren: ich habe nie Nachtragskredite gefordert, weder in Liechtenstein noch sonst wo. Das waren meine Vorgängerinnen und Vorgänger. Und ich kann nachvollziehen, dass
Titelstory
Politik und Bürgerschaft dauernde Nachtragskredite unerträglich finden. Aus diesem Grund haben wir den Betrag, den Radio Liechtenstein braucht, sorgfältig ermittelt und um eine gesicherte Finanzierungsperiode von vier Jahren nachgesucht. Der Landtag hat dem zugestimmt. Jetzt kann das Radioteam beweisen, dass es mit diesem Geld über Jahre hinweg in gutes Radioprogramm bieten kann.
Welche Rückmeldungen haben Sie zur Neuausrichtung des Senders bisher erhalten?
Wir haben unsere Pläne Mitte August vorgestellt. Seither habe ich sehr positive Rückmeldungen erhalten. Ich glaube, die Entwicklung, wie wir sie derzeit vorantreiben, nämlich mehr Liechtenstein aus Liechtenstein für Liechtenstein, lag etwas in der Luft. Dass unsere Projekte gut ankommen, freut mich und motiviert das Team.
Was haben Sie bis zur Abstimmung über die Privatisierung von Radio Liechtenstein noch vor, um die Mehrheit der Bevölkerung von der Notwendigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu überzeugen?
Das wichtigste Instrument ist das Radioprogramm. Unser Team ist kompetent und motiviert. Es ist daran, viele neue Ideen umzusetzen, wie mehr Menschen aus Liechtenstein ins
Programm integriert werden können. Davon müssen wir in der Öffentlichkeit berichten. Wir starten darum im September mit einer Marketingkampagne, die die Sichtbarkeit des Senders erhöhen soll. Und wir wünschen uns natürlich, dass wieder mehr Hörerinnen und Hörer Radio Liechtenstein hören und seine Programme spannend und interessant finden.
Wagen Sie eine Prognose, wie die Abstimmung ausgeht?
Ich habe grossen Respekt vor Volksabtimmungen und weiss, dass Entscheide erst gefallen sind, wenn die Urnen geschlossen sind. Ich kann Ihnen einfach versichern, dass wir im Radio mit einem guten Programm und Hörernähe alles daransetzen werden, das die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger motiviert, ein Nein zur Abschaffung des Liechtensteinischen Rundfunk-Gesetzes, kurz LRFG, einzulegen. Denn allein darum geht es! Ohne LRFG gibt es kein Radio Liechtenstein mehr in dieser Form, weil die gesetzliche Grundlage dafür fehlt. Ob später ein neues, privates Radio Liechtenstein entsteht, wird man sehen. Ich persönlich glaube nicht daran. Nicht weil ich nicht ans Modell des Privatradios glaube, sondern weil in Liechtenstein das langfristige, nachhaltige Geschäftsmodell dazu fehlt. Und ohne ein solches wird niemand in ein Radioprojekt investieren.
polit:zeit
Zwei Frauen und vier Männer für fünf Ministerposten
Die Regierungskandidaten der beiden Volksparteien sind präsentiert, im Fall der VU auch bereits nominiert. Der derzeitige Seniorenpartner in der Regierung setzt auf drei frische Kräfte, während die FBP ein Team mit geballter politischer Erfahrung ins Rennen schickt. In Bezug auf den beruflichen Hintergrund dominiert aber in beiden Teams grosses Wissen in Sachen Industrie, Finanzplatz und Rechtswissenschaften.
Text: Heribert Beck
Die Spannung war gross, als die Regierungsparteien jeweils Mitte August – zunächst die FBP, sechs Tage später die VU – ihre Dreierteams präsentiert haben, die sie gerne nach den Landtagswahlen vom kommenden Februar in der Regierung sehen würden. Gross waren auch die Überraschungen. Bei der FBP etwas weniger als bei der VU. Dass die Bürgerpartei ihren Präsidenten Daniel Oehry als Kandidaten für einen Ministerposten nominieren würde, war einige Tage zuvor klar geworden, als er eine Kandidatur im Sommergespräch mit dem «Vaterland» nicht mehr kategorisch ausschloss. Dass die amtierende Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni nochmals antritt, war ebenfalls keine Sensation. Dass sie auf die Kandidatur für das Amt der Regierungschefin verzichtet hingegen schon – und Ernst Walch als Spitzenkandidaten hatte abgesehen von einigen FBP-Insidern niemand auf dem Schirm. Die VU wiederum hat es lange geheim gehalten, wen sie nominieren wird. Klar war seit dem 19. Februar lediglich, dass es drei neue Kräfte sein werden. An jenem Tag hatten Regierungschef Daniel Risch und die Ministerinnen Graziella Marok-Wachter sowie Dominique Hasler bekanntgegeben, dass sie nach den Landtagswahlen 2025 nicht mehr für ein Amt in der Regierung zur Verfügung stehen werden. Die Geheimhaltung rührte gemäss VU-Präsident Thomas Zwiefelhofer daher, dass die Partei den Kandidaten noch einen erholsamen Sommer gönnen wollte, bevor der Wahlkampf losgeht. Und die Geheimhaltung war erfolgreich. Mit Brigitte Haas als Regierungschef-Kandidatin sowie Hubert Büchel und Emanuel Schädler für die Ministerposten hatte ausser VU-Insidern ebenfalls niemand gerechnet.
FBP mit politischem Urgestein als Chefkandidat
Die FBP setzt mit ihrem Dreierteam, das Ende September noch durch den Parteitag nominiert werden muss, was aber lediglich eine Formsache ist, auf viel politische Erfahrung. «Der Rechtsanwalt und Treuhänder Ernst Walch ist eine bekannte Persönlichkeit in der Politik. Neben seinen Mandaten im Landtag und der Regierung übte er auch das Amt des FPB-Parteipräsidenten aus und führte die Partei
in den Landtagswahlen 2001 zum Wahlsieg», schreibt die FBP auf ihrer Website. Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit sei der ehemalige Landtagspräsident und Aussenminister von 2001 bis 2005 ein profunder Kenner des liechtensteinischen Finanzplatzes und Gesellschaftsrechts. «Er ist zudem als Rechtsanwalt in New York zugelassen und hat entsprechende Expertise im amerikanischen Recht. Nach seiner aktiven Zeit im Sport (Volleyball) und bei den Pfadfindern (Internationaler Kommissär) gilt heute seine persönliche Leidenschaft der Musik. Er selbst spielt Harfe, Trompete und Alphorn. Er war Mitbegründer des Sinfonieorchesters Liechtenstein (SOL) und fungierte bis 2024 als Präsident der Stiftung.» Ernst Walch ist Vater von sechs Kindern, hat elf Enkelkinder und lebt in Planken.
Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, ebenfalls Juristin, leitet seit 2021 das Ministerium Inneres, Wirtschaft und Umwelt. Sie «hat sich dadurch einen grossen Erfahrungsschatz in wichtigen innenpolitischen Themen wie Energieversorgung und Bevölkerungsschutz erarbeitet. Die ehemalige Botschafterin in Belgien hat Karriere in der Verwaltung gemacht und war die erste Frau im Vorstandsgremium der EFTA-Überwachungsbehörde in Brüssel», schreibt die FBP. Sie verfüge über eingehende Kenntnisse im Europa- und EWR-Recht und habe langjährige Erfahrung in internationalen Verhandlungen. «In der Freizeit liest die gebürtige Maurerin gerne gute Bücher oder man trifft sie beim Radfahren oder Laufen in der Natur.» Monauni lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Mauren.
Der amtierende Parteipräsident der FBP, Daniel Oehry komplettiert, das Team. Er «kommt aus der Industrie und vertritt somit einen wichtigen Wirtschaftssektor. Er ist aktuell Projektleiter im Personalwesen bei der Hilti AG, wo er seine Lehre als Konstrukteur absolviert hat. Er besitzt einen Studienabschluss im Maschinenbau (Dipl. Ing. FH), arbeitete im Sondermaschinenbau und in der Produktentwicklung und leitete viele Jahre die Berufsausbildung der Hilti AG», heisst es im Webauftritt der FBP. Politische Erfahrung hat Oehry zunächst während zwei Legislaturperioden im Eschner
Das FBP-Team: Die amtierende Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, Regierungschef-Kandidat Ernst Walch und FBP-Parteipräsident Daniel Oehry (v. l.).
Gemeinderat gesammelt. Seit 2017 ist er Abgeordneter im Landtag und hat sich dort «vor allem für die Themen Verkehr und Bildung stark gemacht. Daniel Oehry ist leidenschaftlicher Winzer und gerne auf seinem Motorrad, E-Bike oder auf Skiern unterwegs». Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Eschen.
Erstmals eine Frau an der Spitze des VU-Teams Grosse Erfahrung in der Industrie hat auch die Juristin Brigitte Haas, mit der die VU erstmals eine Frau an der Spitze des Regierungsteams portiert. «Wirtschaftlicher Sachverstand, Sozialkompetenz, vielfältige Vernetzung, gesellschaftspolitisches und kulturelles Engagement – dies sind kurz auf den Punkt gebracht die Gründe, weshalb Brigitte Haas für die Politik prädestiniert ist», schreibt die VU auf ihrer Website über die Geschäftsführerin der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK). Sie bringe einen beeindruckenden Leistungsausweis mit, der sich in allen Bereichen widerspiegelt, die für das Amt der Regierungschefin bedeutend sind. Brigitte Haas gehöre zu den ausgewiesenen Kennerinnen der Liechtensteiner Wirtschaft. «Sie ist beruflich in stetem Austausch mit den politisch Verantwortlichen, mit den Amtsstellen, Verbänden und weiteren führenden Institutionen im Land.» Durch ihre Erstausbildung in der Landesverwaltung und die Arbeit in verschiedenen Amtsstellen weise sie auch diesbezüglich breite Erfahrung auf. «Als Mitglied des EWR/EFTA-Konsultativkomitees setzt sie sich international für das Wohlergehen unseres Landes ein. Ihre positive Energie und ihre vielfältigen Interessen zeigen sich ebenso im gesellschaftlichen und kulturellen Engagement, beispielsweise war sie im Vorstand des Historischen Vereins und interimistische Präsidentin des TAK.» Brigitte Haas ist Bürgerin von Mauren, in Schaan aufgewachsen, verheiratet und lebt in Vaduz.
Politisch ein unbeschriebenes Blatt ist Emanuel Schädler. Der promovierte Jurist hat einen akademischen Hintergrund. Nach der Matura studierte er in Bern Rechtswissenschaften und vertiefte sich im römischen Recht sowie in der Rechtsgeschichte. Emanuel Schädler war
Oberassistent am Institut für Rechtsgeschichte der Universität Bern, Verlagsleiter des Verlages der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft und arbeitete als Forschungsbeauftragter am Liechtenstein-Institut. Seit kurzem führt es die Geschäfte der Erwachsenenbildung Stein Egerta. Er ist Mitglied des Stiftungsrats der Landesbibliothek, Präsident des Stiftungsrats der Stiftung Heimat- und Familiengeschichte Triesenberg und Mitglied des wissenschaftlichen Begleitgremiums zum liechtensteinischen Online-Verfassungskommentar. Emanuel Schädler wuchs in Triesenberg «ob der Lavadina, dem Heimatquartier von Wilhelm Beck», auf, wie die VU schreibt, und hat familiäre Wurzeln, die über seine Grossmutter väterlicherseits zum Gründervater der VU zurückreichen. Schädler lebt heute mit Frau und Tochter in Vaduz.
Bereits politische Erfahrung hat der dritte VU-Kandidat Hubert Büchel. Er «kombiniert in idealer Weise Führungserfahrung aus der Finanzwirtschaft mit politischem und ehrenamtlichem Engagement. Seit einigen Jahren ist er Geschäftsführer eines Finanzunternehmens in Schaan, daneben ist er Vorstandsmitglied im Liechtensteiner Fussballverband und seit 2021 stellvertretender Landtagsabgeordneter», heisst es auf der Website der VU. Hubert Büchel absolvierte eine Banklehre, bildete sich stetig weiter und war in der Folge Geschäftsleitungsmitglied bei verschiedenen Banken in Liechtenstein. Politisch bekleidete er von 2009 bis 2013 das Amt des Regierungsrat-Stellvertreters für den damaligen Regierungschef Klaus Tschütscher, wodurch er die Arbeitsprozesse in der Regierung bereits bestens kenne. Als Vertreter Liechtensteins engagiert sich Hubert Büchel derzeit ausserdem in der EWR/EFTA-Delegation sowie der Europarats-Delegation des Landtags. Er lebt in Ruggell, hat einen Sohn «und ist in den festen Händen seiner Partnerin».
Die drei Kandidaten der VU haben die einhellige Zustimmung des Parteitags bereits am 26. August erhalten.
«Alle zwei Jahre das Gleiche, aber nie dasselbe»
Informationen zur heimischen Wirtschaft von 200 Ausstellern, eine Gastgemeinde, vier Sonderschauen, ein Wohltätigkeitsprojekt, Begegnungen mit Freunden und Bekannten, angenehme Gespräche und ein grosses Unterhaltungsprogramm: In einer Woche ist Liechtenstein wieder im LIHGA-Fieber.
Text:
Heribert Beck
«Wir haben rund 200 Aussteller und Partner aus rund 70 Branchen», sagt Messeleiter Georges Lüchinger. Das gibt einen Eindruck, wie gross das Areal auch dieses Jahr wieder ist, das für die LIHGA auf dem Schaaner Messeplatz vorbereitet werden muss. Dafür hat Lüchinger in seiner «liact ag» Unterstützung von drei Mitarbeitenden. Zusätzlich steht ihm ein dreiköpfiges Bauteam zur Seite, das ihm nicht nur in der gerade laufenden, finalen Vorbereitungsphase unter die Arme greift. «Jetzt, wenige Tage vor dem Beginn der Messe, geht es vor allem im Baubereich darum, die Infrastruktur messetauglich zu machen: Zelte stellen, Strom, Wasser und Lüftungen installieren. Das LIHGA-Bauteam kümmert sich um infrastrukturelle Anpassungen. Am 2. September haben wir die Tennishalle bezogen, dann sofort den Boden verlegt und mit dem Aufbau der Messestände begonnen. Seither sind wir ständig für die Ausstellenden erreichbar und helfen, wo wir können.» Das gilt auch während der Messe, die am kommenden Freitag beginnt –und nach dem Abbau geht es für Lüchinger und sein Team nahtlos weiter. «Nach der Messe ist vor der Messe. Wir sind jetzt schon an der Planung für 2026 und 2028. Das ist ein rollender Prozess – auch zu-
sammen mit unserem langjährigen Patronatspartner, der Wirtschaftskammer Liechtenstein», sagt der erfahrene Messeleiter.
Die LIHGA 2024 im Überblick
Der Rundgang führt über die traditionelle BEVO-Allee im Eingangsbereich über den Standort des Geldautomaten der Liechtensteinischen Landesbank als Finanz-Partner und durch die Hallen bis hin zur berühmten ARGUS-Arena, in der die Messebesucher zum 90-Jahr-Jubiläum der Getränke Meier AG das eine oder andere Erfrischungsgetränk geniessen dürfen. Im letzten Zelt des Messerundgangs stellt sich Ruggell mit seinen Unternehmen, Vereinen und vielen bekannten Gesichtern vor. Im Unternehmensbereich erhalten die Gäste einen Einblick in die Vielfalt der Ruggeller Wirtschaft. Im Anschluss folgt der Gemeinschaftsbereich für Gross und Klein. Dort stellen sich zehn Ruggeller Vereine vor, und es gibt einen Kinder- und Jugendbereich. Natürlich darf auch ein würdiger Dorfplatz mit Bewirtung nicht fehlen, wo die Gäste den Messerundgang gemütlich ausklingen lassen können. «Ruggell präsentiert sich naturnah, bodenständig und familienfreundlich. So haben auch die Kinder der Gemeindeschule stark bei der Zeltgestaltung mitgeholfen», sagt der Ruggeller Gemein-
devorsteher Christian Öhri. Neben der Gastgemeinde ragen mit Sicherheit die vier Sonderschauen hervor – allen voran der 300 Quadratmeter grosse Jubiläumsauftritt der Wilhelm Büchel AG zum 75-jährigen Firmenbestehen. Doch auch die Vereinigung Bäuerlicher Organisationen mit ihrem Streichelzoo und weiteren Angeboten, das ‹LIHGA hilft›-Projekt oder die LIHGA-Tombola gehören zu den Höhepunkten.»
Damit die Besucher, deren Zahl sicher wieder in die Zehntausende gehen wird, und die Aussteller den Überblick über das weitläufige Areal nicht verlieren, steht ihnen die neuentwickelte «Lihga Map» zur Verfügung. Dieser digitale Messeplan mit integrierter Ausstellerliste und Eventübersicht dient als zusätzliche digitale Messeplattform und als optimaler Reiseführer vor Ort. In der Lihga Map unter map. lihga.li haben die Aussteller ausserdem die Möglichkeit, sich mit Premium-Profilen noch attraktiver darzustellen und hervorzuheben.
Beste Unterhaltung im Festzelt
«Das diesjährige Rahmenprogramm in der ARGUS-Arena wird genauso neuartig wie unterhaltsam sein» verspricht Lüchinger. An sechs von sieben Messetagen haben die Besucher die Möglichkeit,
den Abend mit einem Konzert in der Arena ausklingen zu lassen. Am Familien-Sonntag stehen darüber hinaus Spiel und Spass in der ARGUS-Arena im Vordergrund. Das traditionelle Jassturnier wird erstmals in Form einer offiziellen Qualifikationsrunde des «Liewo Jasskönigs» ausgetragen. Der Dartverband Liechtenstein veranstaltet seinerseits erstmals an der Messe Dart-Turniere für Herren, Damen und Jugendliche. Die zweite Messewoche wird traditionell vom Seniorennachmittag am Mittwoch eingeläutet. Am darauffolgenden Donnerstag ist die LIHGA dann Gastgeber für den offiziellen Empfang der Liechtensteiner Kandidaten der World Skills 2024, die vom 10. bis 15. September in Lyon stattfinden.
Angesichts dieses breiten Programms fällt es Georges Lüchinger auch schwer, sein persönliches Highlight zu nennen. Stattdessen sagt er: Die LIHGA an sich ist mein Highlight. Das heisst: das Gesamtpaket an toller Infrastruktur, motivierten Ausstellern mit hochwertigen Präsentationen, die Besucher, die unzähligen tollen Begegnungen und das tausendfach zu hörende ‹Hoi! Bischt o do›. Kurz gesagt: Die LIHGA, die grösste Liechtensteiner Veranstaltung, ist zwar alle zwei Jahre das Gleiche, aber nie dasselbe.»
Charity-Partner hilft Kindern und Jugendlichen
Charity-Partner hilft Kindern und Jugendlichen Kinder und Jugendliche, die in sozial und wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen aufwachsen, gibt es auch im Liechtenstein. Vor rund fünf Jahren haben Rotarier deshalb den Verein «Rotary und Inner Wheel für Kinder und Jugendliche» (ROKJ) gegründet, um gezielt Unterstützung anzubieten. Etwas vom Besten dabei: Jeder kann einen Antrag stellen.
Soziale Ausgrenzung geschieht schnell. Dass es Kinder und Jugendliche aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Familien im Leben schwerer haben, ist eine traurige Tatsache. Die Gelegenheit, ein Musikinstrument zu erlernen oder am Nachmittag im Verein Fussball zu spielen, hat nicht jedes Kind. Für die Betroffenen kann das gesundheitliche, soziale und später berufliche Nachteile bedeuten. ROKJ möchte daher jedem Kind die Chance bieten, seine Träume zu verwirklichen und sein Talent zu entdecken. Der gemeinnützige, grenzüberscheitende Verein will dabei nicht nur die aktuelle Not lindern, sondern eine langfristige Wirkung erzielen, indem die Kinder und Jugendlichen durch Aktivitäten entsprechend ihrer persönlichen Interessen positiv in die Gesellschaft integriert werden. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, ihr persönliches Potenzial zu entfalten und ihre Talente zu entwickeln, gerade, wenn ihre Familien sich das nicht leisten können. Jede und jeder kann sich mit einem entsprechenden Antrag an ROKJ wenden. Doch um möglichst viele Anträge positiv beantworten zu können, ist ROKJ auf Unterstützung angewiesen. Wer sich über den Verein informieren oder gleich spenden möchte, hat dazu an der LIHGA Gelegenheit, wo ROKJ dieses Jahr im Rahmen von «LIHGA hilft» als Charity-Partner auftritt.
Programm
Das Unterhaltungsprogramm in der ARGUS-Arena präsentiert vom Alpin Royal Casino:
Freitag, 13. September 2024 - Ruggeller Abend: 19:30 Uhr – Musikverein Frohsinn 20:30 Uhr – Wuarscht´n´Brot 23:30 Uhr – DJ Brasil
Samstag, 14. September 2024 20:30 Uhr – Väh-Hüater
Sonntag, 15. September 2024 - Familientag: 11:00 Uhr – Frühschoppen 13:00 Uhr – Liewo Jasskönig 13:00 Uhr – Dart-Turniere
Mittwoch, 18. September 2024 16:00 Uhr – Seniorennachmittag 20:30 Uhr – Caffélatte
Donnerstag, 19. September 2024 17:30 Uhr – Empfang WorldSkills 20:30 Uhr – Prince Vince
Freitag, 20. September 2024 20:30 Uhr – DJ Staub Sepp
Samstag, 21. September 2024 - Tombolaverlosung 20:30 Uhr – International Queen Tribute 23:00 Uhr – dj fred dee
Weitere Informationen
Webseite: lihga.li
Lihga Map: map.lihga.li
Facebook: LIHGA
Instagram: lihgaliechtenstein
LinkedIn: LIHGA
PROGRAMM
FREITAG, 13. SEPTEMBER
Ruggeller Abend
19:30 Uhr – Musikverein Frohsinn
20:30 Uhr – Wuarscht´n´Brot
23:30 Uhr – DJ Brasil
SAMSTAG, 14. SEPTEMBER
20:30 Uhr – Väh-Hüater
SONNTAG, 15. SEPTEMBER
Familientag
11:00 Uhr – Frühschoppen
13:00 Uhr – Liewo Jasskönig
13:00 Uhr – Dart-Turniere
MITTWOCH, 18. SEPTEMBER
14:00 Uhr – Seniorennachmittag
20:30 Uhr – Caffé Latte
DONNERSTAG, 19. SEPTEMBER
17:00 Uhr – Empfang WorldSkills
20:30 Uhr – Prince Vince
FREITAG, 20. SEPTEMBER
20:30 Uhr – DJ Staub Sepp
SAMSTAG, 21. SEPTEMBER
Tombolaverlosung
20:30 Uhr – International Queen Tribute
23:00 Uhr – DJ fred dee
Ein Mann aus dem Volk
Wer ihn kennt, schätzt seine offene und direkte Art, seinen einfühlsamen Umgang mit Menschen und seine Leidenschaft, sich für Dinge einzusetzen, die er für wichtig erachtet, seine gelebte Vielseitigkeit, seinen ansteckenden Optimismus, seine schier unerschöpfliche Energie, seinen unbedingten Leistungswillen, gepaart mit langjähriger und erprobter Erfahrung und seine daraus resultierende Begeisterungsfähigkeit: Ernst Walch, Rechtsanwalt, der sich der FBP als Regierungschef-Kandidat für die Landtagswahlen 2025 zur Verfügung gestellt hat. Er begründet seine Kandidatur damit, dass er nach wie vor Lust und Freude an der Arbeit hat, gerne unser Land und unsere Politik mitgestaltet und so unserer Gesellschaft etwas zurückgeben kann, von der er so viel erhalten hat.
Text: Herbert Oehri
Ernst Walch könnte man einen «internationalen» Liechtensteiner nennen:
Bürger von Ruggell, geboren 1956, in Schaan die ersten 16 Jahre seines Lebens aufgewachsen, in Vaduz ins Gymnasium gegangen, drei Jahre lang nach seinen Studienaufenthalten in Innsbruck und New York in Triesen gelebt und ansonsten seit 1972 in Planken wohnhaft.
Ernst Walch ist ein ausgeprägter Familienmensch. So wurde er während seiner dreissigjährigen Ehe mit Margrit Vater von sechs Kindern, die alle nach mehreren Auslandsaufenthalten zu Studien- und Arbeitszwecken wieder im Land wohnen und selbst Familien haben. Heute darf er sich stolzer Neni von elf Enkelkindern nennen. Leider wurde vor fünf Monaten seine mit ihm verlobte Corina unerwartet und plötzlich durch einen Tumor aus dem Leben gerissen.
Nach seinen Jus Studienabschlüssen in Innsbruck (Dr.iur.) und New York (MCJ) war er der erste Liechtensteiner überhaupt, der die Rechtsanwaltszulassungen in einer Civil Law (Liechtenstein) und einer Common Law (New York/USA) Jurisdiktion erworben hatte, und das bereits mit 28 Jahren.
Seither arbeitet er als Rechtsanwalt und Treuhänder, zunächst bei DDr. Herbert Batliner und seit 1990 selbständig und mit anderen Rechtsanwälten in Partnerschaft (Walch & Schurti, Walch & Partner). In seiner inter-
national erfolgreichen beruflichen Laufbahn spezialisierte er sich vornehmlich auf Trusts und Stiftungsrecht sowie auf Nachlassplanung und Vermögensschutz, in welchem Bereich er insbesondere den US amerikanischen Markt für Liechtenstein vorbildhaft (steuertransparent) erschloss und nachhaltig beeinflusste. Nach acht Jahren als (Gründungs-)Präsident der Vereinigung Bäuerlicher Organisationen (VBO) wurde er zum Ehrenmitglied der VBO ernannt. Von 2000 bis 2016 war er Präsident des «Liechtensteiner Volksblatts».
Ausserhalb seiner beruflichen Tätigkeit war er in seiner Freizeit politisch sehr aktiv, als Vertreter der FBP im Lenkungsausschuss der EDU (Europäische Demokratische Union, wo er all die internationalen politischen Kontakte knüpfte, die ihm später als Aussenminister äusserst nützlich waren), als Landtagsabgeordneter, als Landtagspräsident, als Parteipräsident und schließlich im Teilzeitberuf als Aussenminister unseres Landes von 2001-2005.
Ernst Walch ist ein sehr vielseitig interessierter und aktiver Zeitgenosse. In seiner spärlichen Freizeit spielte er Volleyball (bei Galina Schaan und in der Nationalmannschaft), war bei den Pfadfindern Liechtensteins (Abteilungsleiter Schaan und Internationaler Kommissär), spielte Trompete bei der Harmoniemusik Schaan und trat als Musical- und Theaterdarsteller auf den Bühnen der LMC in Balzers und des TAK in Schaan auf.
Während der letzten 30 Jahre verschrieb sich Ernst Walch der klassischen Musik. Privat spielt er Harfe. Dem Sinfonieorchester Liechtenstein stand er bis vor kurzem fast 30 Jahre als Präsident und dem Vaduz Classic Festival die ersten sechs Jahre als Gründungspräsident vor.
Ernst Walch kurz umschrieben: ein Renaissance-Mann!
Ja zu Liechtenstein, ja zum IWF-Beitritt
Am 22. September stimmt die Stimmbevölkerung über den IWF-Beitritt ab. Ein Souverän – das Fürstenhaus – hat sich bereits für einen IWF-Beitritt ausgesprochen. Dieser Entscheid hat der Erbprinz in der Staatsfeiertagsansprache und in Interviews sachlich, gut verständlich und volksnah begründet.
Text: Roman Eggenberger, IG «Ja zu Liechtenstein, ja zum IWF-Beitritt»
Zusammengefasst geht es dem Erbprinzen und dem Fürstenhaus um eine verantwortungsbewusste Sicherheitspolitik für unser Land. Und dazu gehört für sie auch ein IWF-Beitritt unseres Landes. Es sei an dieser Stelle darin erinnert, dass das Fürstenhaus in den letzten 300 Jahren über einen aussergewöhnlichen Leistungsausweis in der Aussenpolitik, in Finanzfragen und bei der Wahrung der Souveränität unseres Landes in der Staatengemeinschaft verfügt. Die IG „Ja zu Liechtenstein, ja zum IWF-Beitritt“ setzt sich dafür ein, dass auch der zweite Souverän – das Volk – am 22. September diesem weitsichtigen Vorbild folgt und Ja zum IWF-Beitritt sagt.
Nachstehend lassen wir nochmals Personen aus Politik und Wirtschaft zu Wort kommen, die aus unterschiedlichen Gründen für einen IWF-Beitritt Liechtenstein stehen.
Das Fürstenhaus steht seit 300 Jahren für die Wahrung der Souveränität unseres Landes.
Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein 15. August 2024, Staatsfeiertagsrede
Wir leben in unsicheren Zeiten und diese werden voraussichtlich auch noch in den nächsten Jahren anhalten. Wir sollten daher ein besonderes Augenmerk auf die Sicherheitspolitik legen. Für deren Erfolg sind neben der Energiesicherheit eine kluge Aussensicherheitsstrategie und der Beitritt zum IWF von entscheidender Bedeutung.
Unser engster Nachbar, das IWF-Land Schweiz, begrüsst einen Beitritt Liechtensteins.
Ueli Maurer, Alt-Bundesrat und Ex-Finanzminister 21. September 2019, Interview in der NZZ
Wir begrüssen übrigens die Tatsache, dass Liechtenstein einen Beitritt zum Internationalen Währungsfonds (IWF) prüfen möchte. Gerade offene Volkswirtschaften mit bedeutenden Finanzsektoren wie unsere Länder haben ein grosses Interesse an einem gut funktionierenden IWF. Die Schweiz würde sich freuen, Liechtenstein in diesem Rahmen zu unterstützen.
Ein verantwortungsbewusster Staat sucht vorausschauend Lösungen für Bevölkerung und Infrastruktur.
Daniel Risch, Regierungschef 10. Juni 2024, Talk auf 1FLTV
Wir sagen von der Regierung klar, man könnte damit eine Art Versicherung abschliessen, wenn eine Krise kommt, die wir selber nicht mehr bewältigen können … damit relativ rasch wieder Stabilität herrscht. Als Regierungschef ist es mir wichtig, dass wir nicht zuerst den Krisenfall haben und dann beitreten. Wir haben jetzt eine gute Position, jetzt ist der richtige Zeitpunkt gut zu diskutieren, Vor- und Nachteile abzuwägen und dann einen bewussten Entscheid zu fällen.
Schnelle finanzielle Hilfe, für den unvorhersehbaren Fall der Fälle, ist für unser Land existenziell wichtig.
Christian Batliner, Aufsichtsratspräsident der Finanzmarktaufsicht (FMA)
1. Juli 2024, Liechtensteiner Vaterland
Im Fall einer Naturkatastrophe oder einer Bankenkrise würden wir kurzfristig vor einem enormen Liquiditätsbedarf stehen. Das Land würde schnell viel Geld benötigen. Über den IWF würden wir diese benötige Hilfe schnell und zu günstigen Konditionen erhalten. Er wäre ein Kreditgeber, wenn sonst niemand dazu bereit ist.
Bei den richtigen Organisationen dabei zu sein, schafft unserem Land die notwendige Stabilität und Sicherheit.
Markus Kaiser, CEO Kaiser AG, Schaanwald 2. September 2024, Interview im «unternehmer.»
Nein, Liechtenstein muss nicht überall dabei sein, der IWF-Beitritt wäre aber definitiv der falsche Moment um Nein zu sagen. In Anbetracht der globalen Risiken und der engen Verflechtung Liechtensteins mit der Weltwirtschaft ist die IWF-Mitgliedschaft ein vernünftiger Schritt für die Stabilität und Sicherheit des Landes.
zum IWF-Beitritt NEIN
Der IWF ist keine Versicherung, der IWF verschenkt auch kein Geld. Der IWF unterstützt Länder. Diese Unterstützungen sind jedoch an massive Auflagen und Bedingungen geknüpft. Hierzu gehören unter anderem Steuererhöhungen, Sozialabbau, Rentenkürzung, Bankenfusion und Öffnung des Bodenrechts sowie Privatisierung von Wasserrechten, Energieversorgung und Immobilien besitzen. Solche Auflagen wären verheerend für unser Land als Ganzes sowie unsere Wirtschaft und würden schliesslich zu einer gesellschaftlichen Spaltung führen. Griechenland, Island und Irland mussten solche Auflagen über sich ergehen lassen, wobei ein erheblicher Anstieg von Armut in Kauf genommen werden musste.
Wollen wir das auch für unser Land? Wollen wir Liechtenstein so einer internationalen Organisation ausliefern. Dies umso mehr, als die USA über eine Sperrminorität innerhalb des IWF verfügen. Das Stimmrecht der USA mit 16,5% und die notwendige Stimmenzahl von 85% für die Beschlussfähigkeit sagen klar, dass die USA allein beim Internationalen Währungsfonds bestimmen. Die USA besit-
Nun sind Sie gefragt!
Diese Tage haben Sie die Abstimmungsunterlagen für die Volksabstimmung über den IWF-Beitritt erhalten. Wir rufen Sie auf, ein Nein in die Urne zu legen. Die Mitgliedschaft beim IWF bringt für unser Land und speziell für unsere Bevölkerung mehr Nach- als Vorteile.
Text: Referendumskomitee Nein zum IWF-Beitritt
zen somit ein Vetorecht. Wollen wir, dass die USA über uns entscheiden. Wie ist dies mit der Souveränität unseres Landes in Einklang zu bringen?
Es ist besser bestehende Strukturen zu stärken
Es ist sinnvoll, bestehende Strukturen zu stärken, ebenso in Alternativen wie beispielsweise in die Erhöhung der Staatsreserven oder in den Bevölkerungsschutz zu investieren sowie wirklich Sorge zu einem austarierten Sozialwesen zu tragen. Die bestehende Elementarschutzversicherung ist ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie Elementarschäden bei zunehmenden Risiken versicherbar sind. Bevölkerungsschutz heisst auch, in den Energiesektor, in die Rheindammsanierung, weiterhin in den Rüfeschutz und in die Erdbebenertüchtigung zu investieren. Technische Erkenntnisse müssen umgesetzt werden. Der wichtigste Punkt ist wohl, die Staatsreserven auszubauen.
Liechtenstein muss sich immer wieder positionieren. Durch was zeichnet sich Liechtenstein aus? Was ist das Alleinstellungsmerkmal
Liechtensteins? Wie kann Liechtenstein die noch bestehende Souveränität bestmöglich erhalten? Solche grundsätzlichen Fragen stehen zur Diskussion. Die Welt ist geprägt von einer brisanten und historischen Situation mit grossen Veränderungen. Wäre es nicht angemessener und klüger, sich zurückhaltend, neutral zu verhalten, als dauernd auf US- und EU-orientierten Konferenzen engagiert zu sein und mit einer IWF-Mitgliedschaft in der heutigen Zeit zusätzlich eine einseitige Position einzunehmen. Ist es sinnvoll, einer Institution beizutreten, die den Höhepunkt überschritten hat und sukzessive durch neu gegründete Organisationen ergänzt oder ersetzt wird.
Aus all diesen Gründen bitten wir Sie, ein Nein in die Urne zu legen. Der Eigenständigkeit unserer Heimat zuliebe. Wir danken Ihnen.
www.iwf-nein.li
Weibliche Fürstenmacht
Zwischen 1859 und 1860 hatte Liechtenstein für kurze Zeit eine Regentin, als Fürstin Franziska vorübergehend die Regierungsgeschäfte für ihren Sohn Johann II. übernahm. In der liechtensteinischen Geschichtsschreibung geht dies gerne vergessen.
Text: Cornelius Goop, Liechtenstein-Institut
In der neuzeitlichen Geschichte Europas waren Frauen auf den Thronen der Herrscherhäuser keine derart grosse Seltenheit, wie es lange Zeit in der geschichtswissenschaftlichen Forschung dargestellt wurde. Im Gegenteil müssen gar nicht nur die ganz berühmten Herrscherinnen wie Isabella I. von Kastilien (reg. 1474–1504), Maria Theresia von Österreich (reg. 1740–1780) oder die britische Königin Victoria (reg. 1837–1901) bemüht werden, um die historische Bedeutung weiblicher monarchischer Herrschaft hervorzuheben. Stattdessen ist es auch erkenntnisreich, lange als Sonderfälle oder reine Marginalien abgestempelte Herrschaftsformen wie die zeitlich begrenzten Einsätze von Frauen als Herrscherinnen in den Blick zu nehmen. Gerade die sogenannte Regentschaft, also die zeitweise Übertragung von Herrschaftsrechten, zum Beispiel bei Abwesenheit, Unfähigkeit oder Minderjährigkeit des Herrschers, war häufig mit weiblicher Machtausübung verbunden. Ein solcher Fall von Regentschaft findet sich mit
Fürstin Franziska (1813–1881) auch für Liechtenstein.
Gräfin Franziska Kinsky von Wchinitz und Tettau wurde 1813 in Wien geboren. Sie heiratete auf den Tag genau an ihrem 18. Geburtstag, am 8. August 1831, den liechtensteinischen Thronfolger Alois, der ab 1836 als Fürst Alois II. von Liechtenstein regierte. Zwischen 1834 und 1853 gebar sie neun Töchter und zwei Söhne, darunter die beiden zukünftigen Fürsten Johann II. und Franz I.
Fürst Alois II. starb am 12. November 1858, worauf ihm sein ältester Sohn Johann als Fürst nachfolgte. Nach den Plänen der Fürstinmutter Franziska und des fürstlichen Beraters Justin von Linde sollte Johann seine Ausbildung aber vor dem Regierungsantritt noch abschliessen. So übernahm Franziska zwischen dem 10. Februar 1859 und dem 2. November 1860 stellvertretend die Regierungsgeschäfte – womit Liechtenstein zum ersten und einzigen Mal in seiner Geschichte eine Regentin hatte. Die politischen Zeiten wa-
ren turbulent, da im Fürstentum drängende Forderungen nach einer konstitutionellen Verfassung gestellt wurden. Weil die Fürstin, auch auf Anraten Lindes, ihrem Sohn in dieser Sache keine zukunftsentscheidenden Beschlüsse vorwegnehmen wollte, erschien ihre Regentschaftszeit im Rückblick eher als Phase der Stagnation. Dennoch wurden zwei wichtige Reformen durchgeführt, die zum Teil alte Forderungen der Revolution von 1848/49 einlös-
FRAUEN IN LIECHTENSTEIN
EINBLICKE INS HISTORISCHE LEXIKON
Vor 40 Jahren, im Sommer 1984, führte Liechtenstein als letztes europäisches Land das Frauenstimm- und -wahlrecht auf Landesebene ein. Diesem Anlass widmet sich eine Artikel-Serie zur Geschichte der Frauen in Liechtenstein, die sich auf die In-
ten: 1859 wurde die Ablösung der Grund- und Erblehenzinse, 1860 des sogenannten Vogelmolkens, einer Alpabgabe, ermöglicht. Im Übergangscharakter dieser rund anderthalb Jahre mag ein Grund liegen, warum die Regentschaft Franziskas im öffentlichen Bewusstsein schwach verankert blieb. Als zentrales Beispiel für die weibliche Seite der Monarchie kann sie dennoch nicht nur als Episode gelten.
halte des Historischen Lexikons des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL) stützt
Lesen Sie mehr unter historisches-lexikon.li
WHO und ihre Internationale Gesundheitsvorschriften (IGV)
Vorschriftswidrig soll der WHO-Generaldirektor jetzt doch einen enormen Machtzuwachs erhalten.
Wie im April in Artikeln im Printmedium der lie:zeit wie auch online ausgeführt, wurde von der WHO schon seit längerem ein enormer Machtausbau für ihren Generaldirektor geplant. Zum grossen Entsetzen vieler, weil dies im klaren Widerspruch zu den IGV-eigenen Formalvorgaben steht, wurden diese Änderungen bei der 77. Weltgesundheitskonferenz jetzt auch so beschlossen. Eigentlich hätten sämtliche Änderungsvorschläge den Mitgliedstaaten spätestens vier Monate vor der Abstimmung bekannt gegeben werden müssen. Aufgrund der sogar bis knapp vor der Abstimmung erfolgten Änderungen war dies jedoch eindeutig nicht der Fall. Die IGV-Änderungen hätten daher nicht beschlossen werden dürfen. Aber anscheinend hält es die WHO nicht einmal für nötig, ihre eigenen Bestimmungen einzuhalten.
Die Annahme der IGV-Änderungen bedeutet nun, dass der Generaldirektor in Zukunft tatsächlich ganz allein entscheiden soll, ob eine Pandemie vorliegt und auch, welche Massnahmen von den Mitgliedstaaten dann zu ergreifen sind: Vom Verbot, das eigene Heim zu verlassen, bis zu vorgeschriebenen medizinischen Eingriffen wie zum Beispiel verpflichtenden Impfungen ist alles möglich.
Dazu kommt aber eben auch die Finanzierung der WHO, die zu rund 75 Prozent aus zweckgebundenen Spenden besteht. Dies hat zur Folge, dass die WHO und ihr nun prinzipiell sehr mächtiger Generaldirektor den Vorgaben und Bedingungen der internationalen Spender (zB die Bill & Melinda Gates Foundation) zu gehorchen haben, um deren Geldmittel zu erhalten. Eine
Abhängigkeit der WHO von diesen Geldgebern und auch die Möglichkeit der Einflussnahme der Spender auf die WHO ist damit offensichtlich.
Bei den Geldgebern sind jedoch eigene, den Gesundheitsinteressen der WHO vorrangige wirtschaftliche Interessen nicht auszuschliessen, denn die Ausrufung einer Pandemie kann gerade bei zulassungspflichtigen Medikamenten und Impfungen zu wesentlich verkürzten und vereinfachten Marktzulassungen und freilich auch zu viel höheren Produktverkäufen führen, sollte zufälligerweise die Verwendung von gerade diesem Medikament oder dieser Impfung gerade für diese Pandemie vorgeschrieben werden.
Wie geplant, sind auch keine Kontrollmechanismen vorgesehen: Selbst wenn feststeht, dass eine Entscheidung des WHO Generaldirektors falsch ist, kann man kein Gericht anrufen, um diese Entscheidung ausser Kraft zu setzen. Es sind zwar einige Expertenkomitees vorgesehen. Diese dürfen aber lediglich beraten, sodass ihnen keine Überwachungsfunktion zukommt.
Freilich, die WHO hat keine Eingreiftruppen, die sie entsenden kann, wenn sich ein Unterzeichnerstaat der IGV nicht an die WHO-Vorgaben halten will. Aber die WHO hat andere Druckmittel – nämlich Druck über die gehorsamen Nachbarländer. Gerade für Liechtenstein reicht es da, wenn die Anrainerstaaten drohen, ihre Grenzen zum Fürstentum zu schliessen. Dass dies wirkt, hat sich schon während der letzten Pandemie gezeigt. Dabei ist zu erwarten, dass immer wieder genügend Nachbarländer die Vorgaben der WHO befolgen werden, denn damit können die Politiker dieser Länder die Verant-
wortung für sicherlich folgenschwere Entscheidungen sehr einfach auf die WHO abwälzen. Schliesslich kamen die Vorgaben von der WHO und daran «muss» man sich halten...
Zwar ist eine Organisation für länderübergreifende Gesundheitsfragen sicherlich zu befürworten, denn Viren machen bekanntlich vor Ländergrenzen nicht halt. In der nun vorliegenden Form mit so viel Macht für eine einzelne Person und noch dazu mit diesen finanziellen Abhängigkeiten ist dies jedoch abzulehnen. Das geht sicher besser. Zum Beispiel mit Entscheidungen durch ein unabhängiges Spezialistengremium anstatt des Generaldirektors, die auch durch eine übergeordnete, ebenfalls unabhängige Instanz geprüft werden können. Auch die Finanzierung durch internationale Geldgeber ist prinzipiell zu befürworten. Nur muss diese so erfolgen, dass sie keine Einflussnahme ermöglicht, also beispielsweise durch fix für mehrere Jahre zugesagte Spendenbeträge, über welche die WHO dann völlig frei verfügen kann.
Die Uhr tickt jedenfalls: Die beschriebenen Änderungen treten in neun Monaten in Kraft, sollte nicht innert der kommenden sieben Monate Widerspruch eingelegt werden. Auch Liechtenstein als Unterzeichnerstaat der IGV täte daher gut daran, sich jetzt mit diesem Thema zu beschäftigen. Dies erst in der nächsten Pandemie anzugehen, ist wohl zu spät.
Hier kommen Sie zu meinem Artikel: «Liechtenstein und die geplanten Änderungen der WHO.»
Fragen an …
Frage
PRO und CONTRA IWF
(Internationaler Währungsfonds)
Wie stehen Sie zu einem angestrebten Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds (IWF), über den wir am 22. September 2024 abstimmen werden?
Landesvorstand der FBP sagt Ja. Für die FBP ist es wichtig, dass nicht nur einzelne Meinungen zum Beitritt «IWF» aufgeführt werden, sondern, dass diese auch im Landesvorstand der FBP besprochen werden. Um eine Basis für die Diskussion des Themas zu schaffen, wurden Vertreter beider Lager eingeladen. So präsentierten Regierungschef Daniel Risch mit Martin Gächter von der FMA die Regierungsposition und den Landtagsbeschluss zum IWF-Beitritt. Das Referendumskomitee wurde durch Gebhard Frick und Judith Spalt vertreten. Im Anschluss an die Präsentation wurden noch offene Fragen geklärt. Die anschliessende Diskussion wurde rege genutzt und die Pround Contra Argumente wurden ausgetauscht. Das Ziel der Diskussion war es, den IWF-Beitritt aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, damit der Landesvorstand entscheiden kann, ob er eine Abstimmungsempfehlung ausgeben will oder nicht. Es hat sich während der Diskussion klar abgezeichnet, dass die Vorteile für einen Beitritt zum IWF im Landesvorstand überwiegen. Darum hat der Landesvorstand sich für eine Empfehlung entschieden. Die abschliessende schriftliche Abstimmung im Landesvorstand hat zu 40 Ja-Stimmen, zehn Nein-Stimmen und einer Enthaltung geführt. Somit empfiehlt der FBP Landesvorstand für die IWF-Abstimmung vom 22. September 2024 ein JA.
Norma Heidegger
Ich unterstütze den Beitritt zum IWF, habe dies im Landtag so eingebracht und werde auch bei der Abstimmung ein Ja abgeben.
Die wichtigsten Pro-Argumente für eine IWF-Mitgliedschaft sind für mich:
• dass der IWF als Plattform für die Kooperation zwischen den verschiedenen Ländern in Währungsfragen dient, um das internationale Währungssystem stabil zu halten.
• dass die Mitgliedschaft als eine Art «globales Sicherheitsnetz» dient, das seine Mitgliedsländer in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und Herausforderungen unterstützt, um die globale Wirtschaftsstabilität zu wahren.
• dass die Reputation sowie die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes und Finanzplatzes Liechtenstein gestärkt werden.
Was würde Liechtenstein diese Mitgliedschaft und damit auch das Sicherheitsnetz kosten? Diesbezüglich gilt es zu unterscheiden zwischen Ausgaben und Einlagen. Der IWF hat Liechtenstein, basierend auf seiner wirtschaftlichen Grösse, eine Quote in der Höhe von umgerechnet zirka 120 Millionen Franken angeboten hat. Ein Viertel dieses Betrages wird als sogenannte Reserveposition direkt beim IWF angelegt, durch den IWF garantiert und verzinst. Die restlichen drei Viertel werden als sogenannte Lokalwährungsposition bei der SNB als Zahlungsversprechen hinterlegt. Das Geld gehört Liechtenstein und kann jederzeit wieder abgerufen werden. In diesem Zusammenhang reden wir von Einlagen.
Die zu erwartenden laufenden Kosten und damit die Ausgaben für eine Mitgliedschaft im IWF werden auf etwa 500'000 Franken pro Jahr geschätzt. Durch die jährlichen Zinserträge auf die Reserveposition sind diese Ausgaben bei weitem gedeckt.
Alles in allem für mich genügend gute Argumente, die Mitgliedschaft und damit den Beitritt zum IWF zu unterstützen.
Nein zum IWF-Beitritt. Mit 19 Stimmen hat der Landtag im Mai den Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds (IWF) beschlossen. Eine Zweckgemeinschaft aus Landtagsabgeordneten bis hin zu Personen, die am rechten Rand des Spektrums politisieren, ergriff das Referendum. Auch die Freie Liste steht dem IWF-Beitritt kritisch gegenüber, die Gründe dafür unterscheiden sich in grossen Teilen aber von denen des Referendumskomitees.
Regierung und Grossparteien sehen im IWF die Chance auf eine günstige finanzielle Schutzgarantie und einen wichtigen Schritt hin zur internationalen Anerkennung des Landes. Im Katastrophenfall mag ersteres insbesondere für Liechtenstein stimmen. Anderenorts ist der Preis mitunter allerdings hoch: Der IWF ist als Organisation für langfristige Schäden in Ländern des globalen Südens mitverantwortlich. Kreditvergaben haben immer wieder zu massivem Sozialstaatabbau geführt, strukturelle Ungerechtigkeiten und Abhängigkeiten wurden befeuert. Die Stimmkraft im IWF orientiert sich zudem nicht an demokratischen Werten, sondern an Kapital. Auch mit einem Beitritt hat Liechtenstein entsprechend kaum eine bis keine Möglichkeit, die Vorgänge im IWF ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten. Mit Blick auf die internationale Verantwortung, die die Freie Liste wahrnehmen möchte, hat sich eine Mehrheit der anwesenden Mitglieder an der letzten Freie-Liste-Versammlung gegen den Beitritt zum IWF ausgesprochen.
Grundsätzlich sehe ich einen IWF-Beitritt Liechtensteins kritisch. Für den Bürger heisst es zu entscheiden, ob der behauptete Nutzen die Kosten aufwiegt. Dass der Beitritt nur zwei neue Staatsstellen erfordert ist vermutlich nur der Anfang. Ich bin gegen einen aufgeblähten Staatsapparat.
Die unrealistischen Horrorszenarien der IWF-Befürworter dienen lediglich der Angsteinflössung. Der FBP-Regierungschef Spitzenkandidat Ernst Walch meinte am Staatsfeiertag, dass bei den Horrorszenarien nur noch ein Vulkanausbruch fehle.
Was die Eintretenswahrscheinlichkeit und die möglichen Folgen dieser grossen Gefahren (Dammbruch, Bankenpleite, Erdbeben etc.) angeht, herrscht Ungewissheit; nach meiner Ansicht ist die Eintretenswahrscheinlichkeit sehr viel kleiner, als die Gefahren wie Krieg oder globaler Finanzcrash. Angesichts der heutigen Überschuldung westlicher Industrieländer und der ungebremsten Schuldenpolitik, stellt die USA selbst das grösste Systemrisiko für die Weltwirtschaft dar. Wenn das Finanzsystem zusammenbrechen würde, dann könnte der IWF nicht mehr helfen. Dasselbe im Falle eines grösseren Krieges.
Ein Szenario, das man nicht ausser Acht lassen sollte, ist eine Bankenpleite. Wenn die USA eine unserer Banken auf eine schwarze Liste setzen sollte, ist Schalterschluss. Entsprechende Liquiditätsvorgaben gelten bereits. Ebenso überwacht die Finanzmarktaufsicht. Internationale Standards und europäische Vorgaben wurden in nationales Recht übernommen. Die Frage ist, ob diese Vorkehrungen verschärft werden sollten.
Fakt ist, dass der Finanzsektor vermutlich die grösste Gefahr für unser Land darstellt. Wenn diese Gefahr für den IWF-Beitritt ausschlaggebend sein sollte, wird man sich überlegen müssen, ob die Steuern, die Finanzinstitute dem Land abliefern, in Zukunft deutlich erhöht werden sollten. Denn ausbaden müsste(n) die Suppe am Ende das Volk und nicht die Bankmanager.
Die MiM-Partei lehnt einen Beitritt Liechtensteins zum Internationalen Währungsfonds (IWF) ab. Die Wahrscheinlichkeit einer Krise, die eine IWF-Hilfe erfordert, ist gering. Länder wie Griechenland und Island waren in tiefgreifenden Finanzkrisen auf den IWF angewiesen, doch Liechtenstein wird dank hoher Reserven, starker Banken mit hoher Eigenkapitalquote und nachhaltigem Finanzmanagement niemals eine vergleichbare Situation erleben.
Der IWF fungiert als ein globaler Kreditgeber: Länder zahlen Quoten in einen Fonds ein und können im Krisenfall Kredite erhalten. Diese Kredite sind jedoch meist an strenge wirtschaftspolitische Auflagen gebunden, die das Land in seiner Unabhängigkeit beschränken können. Ein Beitritt zum IWF wird zu moralischen Konflikten führen, wenn der IWF Massnahmen gegenüber hilfsbedürftigen Ländern fordert, die den sozialen und wirtschaftlichen Werten unseres Landes widersprechen. Als Kleinstaat hat Liechtenstein so gut wie kein Mitspracherecht, um auf Vergabekriterien Einfluss zu nehmen.
Die BRICS-Staaten bemängeln, dass der IWF stark von den USA beeinflusst wird, was die Interessen der Schwellen- und Entwicklungsländer vernachlässigt. Die ungleiche Stimmrechtsverteilung sichert den reichen Industrienationen überproportionalen Einfluss.
Die MiM-Partei sieht in einem IWF-Beitritt überwiegend Nachteile für Liechtenstein und plädiert dafür, die Souveränität des Landes und seine wirtschaftliche Unabhängigkeit zu bewahren. Angesichts dieser Überlegungen empfiehlt die Partei, von einem Beitritt abzusehen und stattdessen die Ressourcen im Land sinnvoller zu nutzen.
Altersvorsorge und staatliche Pensionskasse
Text: Herbert Elkuch
Die erste (obligatorische) Säule ist die AHV. Mit ihr soll sichergestellt werden, dass ein minimales Einkommen die Grundkosten deckt. Die AHV basiert auf Solidarität: Wer besser verdient und somit höhere Beiträge bezahlt, unterstützt die weniger wohlhabenden Versicherten, die tiefere Beiträge bezahlen. Die AHV allein reicht in der Regel nicht, um ein Auskommen zu sichern. Die AHV wird neben den Beiträgen von den Versicherten auch mit Erträgen aus dem AHV-Vermögen und mit Steuergeld unterstützt.
Die zweite Säule ist die berufliche Pensionskasse. Sie ist für die meisten Erwerbstätigen obligatorisch. Sie ergänzt die AHV-Rente. Beide zusammen reichen in aller Regel nicht, um ein Einkommen wie vor der Pensionierung zu sichern. Die Hälfte der Beiträge und somit die halbe Rente (beim Staat 55 Prozent) bezahlt der Arbeitgeber. Eine staatliche Unterstützung ist im Gesetz nicht vorgesehen.
Die dritte Säule: Um den gewohnten Lebensstil in der Rente weiterführen zu können, sind weitere Einkommensträger notwendig. Eine Lebensversicherung, ein Sparkonto oder Vermögen und dessen Erträge sind wichtige Eckpfeiler in der Rente. Nicht nur Finanzprodukte können sinnvoll sein, eine gezielte Abzahlung des Eigenheimes beispielsweise kann ebenso zweckmässig sein. Die dritte Säule muss vollumfänglich selbst finanziert werden.
Staatliche Zuschüsse nur für die staatliche Pensionskasse? Es ist nicht vorgesehen, dass betriebliche Pensionskassen vom Staat unterstützt werden. Wenn, dann müssten doch alle Pensionskassen in den Genuss von staatlichen Zuschüssen kommen. Die Regierung sieht dies allerdings anders. Nur die staatliche Pensionskasse soll staatliche Zuschüsse
erhalten. Das ist ungerecht. Diese Ungleichbehandlung ist störend und nach meinem Empfinden unzulässig. Klarheit könnte ein Normenkontrollantrag an den Staatsgerichtshof bringen.
Das 100 Millionen Grab kann verhindert werden Mit der Volksabstimmung am 15. Juni 2014 gewährten die Stimmbürger der betrieblichen Pensionskasse ein unbefristetes und zinsloses Darlehen von 100 Millionen Franken. Mit diesem Geld kann die staatliche Pensionskasse arbeiten, als ob es ihr eigenes wäre. Abgestimmt wurde auch über den Rückzahlungsmodus. Überschreitet der Deckungsgrad der staatlichen Pensionskasse während zwei aufeinander folgenden Jahren 105 %, muss das Darlehen jeweils in Tranchen von je 25 Millionen zurückbezahlt werden. Die staatliche Pensionskasse startete im Jahr 2014 mit einem Deckungsgrad von 90%. Im Dezember 2021 lag der Deckungsgrad bei 103.6%. Er kommt also in die Nähe dessen, bei dem die erste Tranche mit 25 Millionen wieder zurückbezahlt werden müsste. Jetzt versucht die Regierung, dies schnell zu verhindern. Das Darlehen soll der staatlichen Pensionskasse geschenkt werden.
Das Beitragsprimat
Im Zuge der Sanierung der Pensionskasse im Jahr 2014 wurde vom Leistungsprimat auf das Beitragsprimat umgestellt. Exakt auf das gleiche System, das bei der Pensionskasse für das Gewerbe seit Jahrzehnten und nach wie vor tadellos funktioniert. Es war anzunehmen, dass die vom Volk bestätigte Lösung ein für alle Mal die staatliche Pensionskassenproblematik beseitigt. Dem war nicht so. Für die Versicherten im Beitragsprimat in der staatlichen Pensionskasse sollen rund 46 Millionen Franken nachgeschoben werden.
NEIN
zum IWF-Beitritt ist ein JA zum Fürstentum Liechtenstein
IWF ist keine Versicherung. Ein IWF-Beitritt ist eine Kapitalanlage in Schwachwährungen mit Nachschusspflicht.
Kredite mit tiefgreifenden Strukturanpassungen. Ein IWF-Kredit bedeutet massive Kürzung von Sozialleistungen, Kaputtsparen des Bildungssystems und des Gesundheitssystems.
SNB agiert als Zentralbank für Liechtenstein. «Die Schweizerische Nationalbank agiert für das Land (Liechtenstein) als Zentralbank.» (Zitat aus dem Geschäftsbericht der SNB 2023).
SNB festigt Bankenstabilität. Die Liquiditätsverordnung der Schweizerischen Nationalbank sieht vor, dass jede Bank ein Notfallkonzept erstellt (gilt auch für Liechtenstein).
Bevölkerungsschutz mit GUSTAVO-Kantonen + FL. Liechtenstein gehört dem schweizerischen Versicherungs-Pool GUSTAVO an, um bei Naturschadenereignissen abgesichert zu sein.
Urkundeneintrag in den Archiven der US-amerikanischen Regierung. Die Bedingungen des IWF-Beitritts wie Subskriptionszahlungen, Nachschusspflichten, Datenlieferungen schränken unsere Souveränität ein.
Bankenpleite wird mit Notfallkonzept praktisch ausgeschlossen.
Bankenpleiten sind mit dem neuen Liquiditäts- inkl. Notfallkonzept, Eigenmittelerhöhung und Finanzmarktaufsicht praktisch ausgeschlossen. www.iwf-nein.li
Schuldenabhängigkeit für Drittweltländer. Der IWF hält Drittweltländer mit Zinsen bis zu 14 % und mehr in einer massivst abhängigen Schuldenfalle gefangen.
Vetorecht der USA. Der IWF ist ein verlängerter Arm der US-Politik – die USA hat mit 16,5 % Stimmrecht das Vetorecht inne.
Kritik des UN-Generalsekretärs. Der UN-Generalsekretär kritisierte am IWF, dass die Schwellenländer in ihren Schulden ersticken, und forderte Reformen beim IWF.
Eigenständigkeit statt Scheinsicherheit. Unabhängig von externen Institutionen selbständig wirtschaftspolitische Entscheidungen treffen, die wirklich den Interessen Liechtensteins dienen.
im:fokus
Triesen
«Jeder Entscheid von heute muss auch für morgen stimmen»
Die Triesner Vorsteherin Daniela Erne-Beck hat die Zukunft ihrer Gemeinde fest im Blick. Eine neue Strategie, welche die Leitplanken dafür vorgibt, wie diese Zukunft gestaltet wird, befindet sich derzeit in Ausarbeitung. Manche Weichen auf dem Weg vom Heute ins Morgen sind aber bereits gestellt. Im Interview gibt die Vorsteherin einen Einblick, wie sich dies auf die Bevölkerung auswirkt.
Interview: Heribert Beck
Frau Gemeindevorsteherin, der Sommer hat wieder einmal gezeigt, dass Triesen über ein sehr aktives Dorfleben verfügt. Was waren für Sie die Höhepunkte?
Vorsteherin Daniela Erne-Beck: Der gesellschaftliche Austausch und das Zusammenkommen der Einwohner fördern den Zusammenhalt und die Identifikation der Menschen mit Triesen. Es ist mir sehr wichtig, dass wir regelmässig Veranstaltungen anbieten, um solche Plattformen zur Verfügung zu stellen. Mal sind es kulturelle Veranstaltungen, mal das traditionelle Sportfest. Als Jahreshighlight sehe ich mittlerweile unser «Dorffäscht», das wir in diesem Jahr zum dritten Mal ausgerichtet haben. Am «Tresner Dorffäscht» treffen sich alle Generationen und verbringen jeweils ein unterhaltsames und gemütliches Wochenende beim
Ich bin der Meinung, dass wir eine vernünftige, breit abgesteckte und verankerte Gemeindestrategie benötigen, die uns die einzuschlagenden Stossrichtungen für die nächsten Jahre aufzeigt.
Daniela
Erne-Beck, Gemeindevorsteherin von Triesen
Gemeindezentrum. Unsere Ortsvereine arbeiten tatkräftig mit, schenken Getränke aus und kümmern sich um das Wohl der Besucherinnen und Besucher. Ein attraktives musikalisches Programm, immer mit Triesner Beteiligung, bringt die Menschen zusammen und sorgt für eine traumhafte Atmosphäre und feierliche Stimmung. Es freut mich jedes Jahr, so viele Menschen am «Dorffäscht» zu sehen, Gespräche zu führen, Verbundenheit zu spüren und zu wissen, dass man sich in Triesen einfach wohlfühlen kann. Einen wesentlichen Beitrag – neben der Organisation durch die Gemeinde und neben dem aktiven Mitwirken der Ortsvereine – leistet auch das Streetfoodfestival, das unser «Dorffäscht» weiter aufwertet und dazu beiträgt, dass so viele Menschen gerne zu uns kommen.
Auch im nächsten Jahr findet das «Dorffäscht» wieder statt. Ich freue mich jetzt schon sehr darauf und bin gespannt, was wir unseren Gästen bieten werden. Eines ist sicher: Die Triesnerinnen und Triesner werden ihr «Dorffäscht» wieder in vollen Zügen geniessen.
Zum Dorfleben gehört auch die seit 1980 bestehende Partnerschaft mit der Gemeinde Törbel im Wallis. Was sind die Hintergründe, wie ist sie zustande gekommen und wie wird sie gelebt?
Ich erinnere mich gut, als sich Schülerinnen und Schüler von Triesen und Törbel in den 1980er-Jahren zu Austäuschen trafen und sich damals gute Bekanntschaften entwickelten. Die Gemeindepartnerschaft zwischen Triesen und Törbel hat eine lange Tradition, und wir konnten unserer Partnergemeinde auch Unterstützung beim Ausbau und dem Unterhalt der Wasserversorgung zukommen lassen. In den letzten Jahren ist diese Partnerschaft dann ein bisschen eingeschlafen. Auf politischer Ebene
Das «Tresner Dorffäscht» fand im Mai zum dritten Mal statt und ist inzwischen schon zu einem Fixpunkt im Gemeindeleben geworden.
kam es in den vergangenen 15 bis 20 Jahren natürlich zu verschiedenen personellen Veränderungen, sodass die Partnerschaft und Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden nicht mehr wie in früheren Zeiten gepflegt wurde. Sozusagen aufgefrischt wurde die Verbindung der beiden Gemeinden durch einen Besuch und Auftritte der «Seniorenbühne» in Törbel. Beim Besuch nahmen auch Triesner Gemeinderäte teil. Im Gemeinderat haben wir uns diesbezüglich Gedanken gemacht und sind zum Schluss gekommen, dass wir versuchen wollen, diese Partnerschaft wieder mit neuem Elan und neuer Energie zu beleben. Mit unserer Idee sind wir bei den Kolleginnen und Kollegen im Wallis sehr gut angekommen. Eine Delegation aus Törbel gastiert anlässlich von «Pepis Folksfäscht» in Triesen. Dort werden wir uns neu und wieder besser kennenlernen und sehen, wie sich die Freundschaft der beiden Gemeinden wieder festigen lässt.
Bildung und Wissenschaft in Triesen
Nun besteht ein intaktes Dorfleben nicht nur aus geselligen Anlässen. Triesen zeigt in der Gemeindestrategie 2030 plus, wie es sich weiterentwickeln möchte. Was hat es damit auf sich und welches sind die Ziele?
So wichtig ein intaktes Dorfleben mit attraktiven Vereinen und grossartigen Veranstaltungen auch ist: Für eine positive Weiterentwicklung unserer Gemeinde braucht es mehr. Ich bin der Meinung, dass wir eine vernünftige, breit abgesteckte und verankerte Gemeindestrategie benötigen, die uns die einzuschlagenden Stossrichtungen für die nächsten Jahre aufzeigt. Grundsätzlich vertrete ich als Gemeindevorsteherin immer die Ansicht, dass jeder Entscheid des Gemeinderates nicht nur für das Heute stimmen
Triesen im fokus
Beste Unterhaltung ist beim «Dorffäscht» genauso garantiert wie gute Gespräche und eine fröhliche Stimmung.
muss, sondern vor allem vorausschauend für die Zukunft, also für das Morgen, sein muss. Als verantwortungsbewusster Gemeinderat müssen wir uns immer im Klaren sein, was wir unserer Nachwelt hinterlassen wollen. Priorität für mich hat, dass wir Projekte realisieren, die wirklich einen Nutzen und einen Mehrwert stiften und dass diese Projekte für uns als Gemeinschaft auch über viele Jahre hinweg finanziell und ideell tragbar bleiben. Wir tragen die Verantwortung, dass unsere Lebensräume erhalten bleiben und dass unsere Gemeinde auch für die kommenden Generationen lebenswert und liebenswert ist. Dafür trage ich Sorge. Nicht verschliessen dürfen wir uns natürlich vor Innovation und Weiterentwicklung. Dass dies massvoll und passend für die kommenden Generationen ist – dafür stehe ich als Vorsteherin ein und versuche auch, den Gemeinderat diesbezüglich zu sensibilisieren. Unter diesen Gesichtspunkten erarbeiten wir derzeit eine Gemeindestrategie, die uns intakte und lebbare Leitplanken für unsere Weiterentwicklung vorgibt. Der Prozess der Erarbeitung ist sehr erfolgreich angelaufen und ich bin dankbar, dass dieser strategische Prozess nicht nur vom Gemeinderat aktiv mitgetragen, sondern auch in der Verwaltung positiv wahrgenommen wird. Läuft der Erarbeitungsprozess so gut weiter, werden wir zu Beginn des kommenden Jahres eine Gemeindestrategie vorliegen haben, die breit abgestützt ist und uns in unserer strategischen Arbeit deutlich weiterhelfen wird.
Den Strategieprozess hatten wir übrigens bereits im Jahr 2018 eingeleitet und begonnen, wurden dann jedoch durch die Pandemie «auf Feld eins» zurückgesetzt. Jetzt aber wird dieser wichtige Punkt für Triesen sehr intensiv bearbeitet.
Generell investiert Triesen viel in die Infrastruktur. Ein Beispiel ist der Neubau des Wasserreservoirs Langegerta. Welche Bedeutung hat es für die langfristige Wasserversorgung der Gemeinde?
Wie ich bereits ausgeführt habe, stehen für mich Investitionen im Mittelpunkt, die auf Langfristigkeit ausgelegt sind und Nutzen stiften. Mit dem Neubau des Wasserreservoirs Langegerta konnten wir ein solches Projekt erfolgreich abschliessen. Eine nachhaltig sichere Wasserversorgung ist für unsere Einwohnerinnen und Einwohner, aber auch für unsere Wirtschaft immens wichtig. Mit dem nun umgesetzten Neubau legen wir sozusagen einen wichtigen Puzzleteil ins Gesamtbild, das wir in Zukunft erhalten wollen. Werfen wir einen Blick über die Grenzen hinaus, ohne dass wir unendlich weit gehen müssen: Nicht überall ist eine funktionierende Wasserversorgung eine Selbstverständlichkeit. Nicht überall kann zu Hause über den Wasserhahn sauberes Trinkwasser in Lebensmittelqualität bezogen werden. Dieses Gut wollen wir uns erhalten, obwohl – offen gesagt – der Bau eines Wasserreservoirs in der Bevölkerung nicht als besonders
A. Büchel
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spektakulär wahrgenommen wird. Es ist fast eine Selbstverständlichkeit, dass eine Gemeinde neben den Reservoirs zusätzlich eine Wasser- und Abwasserinfrastruktur unterhält, die einen Buchwert von rund 100 Millionen Franken hat. Das verstehe ich gut. Ich möchte aber auch aufzeigen, wie viel Wert unter unseren Strassen unterhalten wird.
Und wie steht es um die nachhaltige Stromgewinnung? Auch diesbezüglich geht die Gemeinde schliesslich mit gutem Beispiel voran.
Dass Energie immer kostbarer und auch teurer wird, wurde uns in den vergangenen Jahren eindrücklich vor Augen geführt. Drohende Mangellagen, vor allem in den Wintermonaten, waren in aller Munde, der Krieg gegen die Ukraine zeigte, wie verwundbar unsere Gesellschaft auch in puncto
Energieversorgung ist. Und nicht zuletzt kämpfen viele Haushalte mit den gestiegenen Kosten für Wärme und Strom. Im Sinne unserer Energievision haben wir uns sehr früh mit dieser Thematik auseinandergesetzt und beschlossen, dass wir selbst Verantwortung übernehmen wollen und werden. Für Private richtet die Gemeinde bekanntlich hohe Fördersummen für den Bau von umweltfreundlichen und nachhaltigen Energielösungen aus. Als öffentliche Hand wollen wir mit einem sogenannten Leuchtturmprojekt nun zeigen, dass wir als Gemeinde in der Lage sein können, uns selbst mit Strom zu versorgen. Kurz vor der Sommerpause wurde nun damit begonnen, fünf Dächer von öffentlichen Gebäuden in Zusammenarbeit mit der Solargenossenschaft mit modernen und leistungsfähigen PV-Anlagen zu bestücken. Das Ziel ist klar: Wir wollen so viel Energie produzieren, dass die öffentlichen Gebäude als Eigenverbrauchsgemeinschaft nicht
Ihr Partner für anspruchsvolle Bauaufgaben
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und Kostensteuerung - Bauleitung und Baukoordination - Baubegleitende Überwachung der Planung und Ausführung - Beweissicherung und Gutachten
Projekt- und Kostensteuerung - Bauleitung und Baukoordination - Baubegleitende Überwachung der Planung und Ausführung - Beweissicherung und Gutachten
mehr auf die Zulieferung von Strom angewiesen sind. Im Nebeneffekt, der übrigens sehr gut angekommen ist, konnten sich die Einwohnerinnen und Einwohner am Projekt beteiligen und sogenannte «Sonnenscheine» erwerben. Allen, die sich beteiligt haben, danke ich herzlich. Die Käufer der Sonnenscheine profitieren übrigens in jedem Jahr auch finanziell von ihrer Geldeinlage. Dieser Erlös kann dann – sinnvollerweise – für den Zukauf von Energie genutzt werden, oder aber man entscheidet sich freiwillig, selbst in entsprechende eigene Energiegewinnungsanlagen zu investieren.
Über dieses Projekt wurden die Einwohner breit informiert, allerdings noch nicht über den neuen, digitalen Ortsplan, der auf www. triesen.li hinterlegt ist. Warum hat sich die Gemeinde für diesen neuen Weg der Information entschieden und wie kommt der Ortsplan bei den Nutzern an?
Wir wissen, dass viele Einwohnerinnen und Einwohner gerne sehr schnell an für sie relevante Informationen gelangen möchten. Neben den bewährten Informationskanälen schaffen wir mit dem digitalen Ortsplan eine neue, ergänzte Informationsplattform für unsere Online-Besucher. Unter anderem findet man auf diesem Ortsplan ein sehr attraktives Unternehmerverzeichnis. Wer schnell und unkompliziert einen Maler oder einen anderen Dienstleister aus Triesen sucht, wird dort sofort fündig. Die Triesner Unternehmer profitieren in verschiedener Hinsicht von diesem Ortsplan. Einerseits haben sie eine kostenlose Onlinepräsenz auf unserer viel besuchten Gemeindeseite, steigen im Online-Ranking nach oben und werden von Einheimischen, die Wert auf die lokale Wirtschaft legen, so noch besser gefunden. Der Ortsplan bietet aber noch viele weitere Merkmale. So findet man auf einen Klick alle Veranstaltungen, die in Triesen stattfinden, man erfährt viel
Mitglieder des Triesner Gemeinderats stellen sich zum Gruppenbild.
Geschichtliches, kann sich mit dem Schulwegplan auseinandersetzen oder einfach mit einem Klick sehen, wo man gut essen gehen kann oder auch welche Sport- und Kulturangebote zur Verfügung stehen. Der digitale Ortsplan wird weiterwachsen – unsere Verwaltung hat mit diesem neuen Tool den Zeitgeist gut getroffen und arbeitet daran, den Plan laufend noch attraktiver und vielseitiger zu machen, als er es jetzt schon ist.
All dies kostet Geld. Investitionen sind teuer und wirken sich auf Jahresrechnungen und die Finanzplanung aus. In welche Richtung wird sich Triesen finanziell entwickeln?
Eine solide Finanzpolitik spiegelt die Verantwortung des Gemeinderates gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern wider. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche grosse Infrastrukturprojekte umgesetzt. Ich denke an den Neubau eines Doppelkindergartens, die Sanierung der Gemeindeschulen, die Sanierung der Turnhalle und des Hallenbades sowie die Neugestaltung des Friedhofs. Darüber hinaus hat sich Triesen mit dem Sport- und Freizeitpark Blumenau eine grosse Investition für die Gemeinschaft geleistet, die nun auch als Standortmerkmal sehr gut angenommen wird. Diese Investitionen sowie der vorsorgliche Erwerb von Boden haben natürlich zu Buche geschlagen. Im Gemeinderat wurde stets transparent darüber diskutiert, sodass sich alle über die finanzielle Entwicklung bewusst waren. Wir haben uns gemeinsam an die vorsorgliche Finanzplanung und unsere strategischen Rahmenbedingungen gehalten. Unsere Finanzplanung schreibt vor, dass wir in den nächsten Jahren weniger investive Projekte umsetzen werden, damit sich unsere Reserven wieder nach oben bewegen. Alles in allem steht die Gemeinde finanziell kerngesund da. Als Vorsteherin achte ich natürlich darauf, dass unsere finanzielle Basis für die Zukunft positiv bleibt. Wie gesagt: Entscheidungen von heute sollen auch morgen noch tragbar bleiben. Das verlangt die Übernahme von Verantwortung, eine exzellente Finanzplanung und –
Gemeindevorsteherin Daniela Erne-Beck im Gespräch mit Triesner Unternehmern.
dann und wann – auch den Verzicht auf Investitionen, die vielleicht nicht dringend und zwingend nötig sind.
Auf welche neuen Projekte, die Sie angesprochen haben, freuen Sie sich besonders und warum gerade auf diese?
Unter dem Strich freue ich mich auf jede Herausforderung, die auf uns zukommt und die wir erfolgreich meistern werden. Und vor allem geht es mir nicht darum, Erfolge oder Projekte in der Anzahl an verbauten Kubikmetern von Baumaterial zu messen. Mir geht es darum, dass es mir und uns gelingt, unsere Gemeinde heute fit zu halten und fit zu machen für eine Zukunft ohne viele Sorgen. Die Menschen sollen sich in Triesen wohlfühlen, gerne dort leben, wohnen, sich erholen, bilden und arbeiten. Dafür die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen ist «mein» Projekt. Viel verspreche ich mir von der Gemeindestrategie, welche die Weichen für die Zukunft stellen wird und klare Schwerpunkte unserer Arbeit in Triesen skizziert. Ich bin sicher, dass diese Strategie, die auf so breiter Basis erarbeitet wird, gemeinsam getragen wird und uns als Wegweiser erfolgreich in die nächsten Jahre begleitet.
Arbeiten und wohlfühlen
alles an einer Adresse
jugend:zeit
«Meinung der Jugend wird nicht ausreichend in Entscheidungsprozesse integriert»
Sven Wohlwend aus Schellenberg ist 18 Jahre junge und im Maturajahr des liechtensteinischen Gymnasiums. Dass sich junge Menschen wie Sven sehr eingehend mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen und über die zukünftige Entwicklung Gedanken machen, kommt im nachstehenden Interview sehr deutlich zum Ausdruck..
Interview: Johannes Kaiser
Du bist in der 7. Klasse des liechtensteinischen Gymnasiums und schliesst im nächsten Jahr mit der Matura ab. Weisst du schon, in welche Richtung es mit deinem Studium geht?
Sven Wohlwend: Nach der Matura möchte ich studieren, ob Jus oder Psychologie oder in die sprachliche Richtung, werde ich noch entscheiden.
Wenn du deine Schulzeit reflektierst – wird man ausreichend auf die gesellschaftspolitischen Themen vorbereitet?
Wenn ich auf meine Schulzeit schaue, würde ich sagen, dass man nur teilweise auf gesellschaftspolitische Themen vorbereitet wird. Die Schule bietet selten Raum für tiefere Auseinandersetzungen mit aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen. Insgesamt schafft die Schule eine Basis, aber die intensive Vorbereitung auf die vielfältigen und komplexen Themen des echten Lebens erfordert oft eine persönliche Auseinandersetzung ausserhalb des Klassenzimmers.
Welches sind für dich die zentralsten Themen bzw. grössten Herausforderungen, welche die zukünftige Welt der Jugend betreffen?
Zu den zentralsten Themen, die die Zukunft der Jugend betreffen, gehören zum einen der Klimawandel und der Schutz unserer Umwelt und andererseits die unsichere politische Lage,
sogar Kriegsgefahr oder Unfrieden in vielen Teilen der Welt sowie die damit zusammenhängenden Flüchtlingswellen. Diese Auswirkungen – sei es die Integration von Flüchtlingen oder die Eindämmung der schwerwiegenden Folgen des Klimawandels – werden die kommenden Generationen stark prägen. Es ist entscheidend, dass wir jetzt auch teils globale Maßnahmen ergreifen, um die Abläufe in die gewünschte Richtung zu lenken und die negativen Folgen möglichst zu minimieren. Die Unsicherheit hat Auswirkungen auf unser tägliches Leben und unsere Zukunft, weshalb ich es sehr wichtig finde, sich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.
Werden die Jugendlichen in ihrer Meinungsbildung ausreichend gehört bzw. ihre Meinung in die Entscheidungsprozesse integriert?
Leider habe ich den Eindruck, dass die Meinung von Jugendlichen oft nicht ausreichend in Entscheidungsprozesse integriert wird. Obwohl es einige Initiativen gibt, die Jugend zu beteiligen, fehlt es häufig an echten Mitbestimmungsmöglichkeiten. Jugendliche haben klare Vorstellungen und wertvolle Ideen, doch ihre Stimmen werden in der Politik und in gesellschaftlichen Debatten nicht immer ernst genommen.
Wie könnte die Jugend bei der Mitgestaltung und Mitbestimmung besser eingebunden werden?
Eine stärkere Einbindung der Jugend in die Mit-
gestaltung und Mitbestimmung ist unbedingt notwendig, um ihre Perspektiven und Anliegen in politische Entscheidungen einzubeziehen. Es gibt verschiedene Ansätze, um dies zu erreichen. Es sollte der Fokus darauf gelegt werden, die politische Bildung zu stärken und Möglichkeiten zu schaffen, bei denen Jugendliche ihre Meinung in einem geschützten Raum artikulieren und weiterentwickeln können.
Eine besondere Leidenschaft von dir ist die Musik. Du wurdest am Verbandsmusikfest im Malbun mit dem Leistungsabzeichen in Silber ausgezeichnet?
Seit 2016 bin ich Mitglied der Jugendmusik und konnte dort meine Leidenschaft für das Saxophon entwickeln. 2021 wurde ich dann in die «grosse» Musik des Musikvereins Cäcilia aufgenommen, was für mich ein bedeutender Schritt war. Es ist eine besondere Ehre, gemeinsam mit erfahrenen Musikerinnen und Musikern zu spielen und von ihnen zu lernen. Aber die Geselligkeit darf natürlich auch nicht zu kurz kommen!
Die Erreichung des Silberabzeichens war für mich eine Herausforderung. Die Vorbereitung verlangte viel Einsatz und Disziplin, da die Tonleitern und Stücke anspruchsvoll waren und ich viel Zeit ins Üben investieren musste. Umso stolzer bin ich, dass ich das Abzeichen geschafft habe. Es ist für mich nicht nur ein Zeichen meiner Fortschritte auf dem Saxophon, sondern auch eine Bestätigung, dass sich die Mühe gelohnt hat.
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Ab der Badesaison 2025 suchen wir eine/n
Pächter/in
für den Kiosk
im Schwimmbad Mühleholz
Zusammen mit Ihrem aufgestellten Team sorgen Sie für das leibliche Wohl der Badegäste. Weitere Unterlagen zu dieser spannenden Tätigkeit können Sie beim Empfang der Gemeinde Vaduz, Städtle 6, 9490 Vaduz beziehen. (Achtung: kein Post- oder Mailversand.)
Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte bis 30. September 2024 per E-Mail an info@freibad.li
Schwimm- und Badeanstalt Mühleholz Vaduz-Schaan Florian Meier, Verwaltungsratspräsident
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abevio: Ihr Partner für eine kundenorientierte digitale Transformation
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winnt, setzen wir bei der abevio auf modernste Technologien im Bereich Backup und Desaster Recovery. Unsere Kunden profitieren auf Wunsch von einer dreifachen Sicherung – Lokal, Offline und in die Cloud. Diese Sicherheitslösung stellt sicher, dass im Falle eines Totalausfalls die IT-Umgebung innerhalb kürzester Zeit wiederhergestellt werden kann. Durch eine proaktive Überwachung und kontinuierliche Wartung sorgen wir dafür, dass unsere Kunden jederzeit optimal abgesichert sind und ihre Arbeit ohne grössere Unterbrechungen fortsetzen können.
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Lehrgang Nachhaltigkeitsmanagement
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Immer mehr wird ökologische und soziale Nachhaltigkeit zur Grundvoraussetzung verantwortungsbewussten Wirtschaftens. EU- und weltweite Regelwerke setzen verbindlich die Rahmenbedingungen dafür fest. Konzerne verlangen von ihren Lieferanten zunehmend die Erfüllung von Nachhaltigkeitsstandards und -nachweisen. Für das Management ist Nachhaltigkeit deshalb eine komplexe Herausforderung.
Zielgruppe
Mitarbeiter:innen/Manager:innen im Bereich Umwelt, Energie, Qualität, Gesundheitsschutz, Facility Services, Marketing und Kommunikation sowie Führungskräfte, die am Thema Nachhaltigkeit interessiert sind und eine solide Grundlage erhalten wollen.
Inhalte
• Grundlage der Nachhaltigkeit und der Corporate Social Responsibility (CSR)
• Nachhaltigkeit als Leitprinzip in der Unternehmensführung
• Substainable Development Goals (SDGs)
• Kreislaufwirtschaft und Ökodesign
Neue Geschäftsmodelle und Innovation
• Normative und rechtliche Rahmenbedingungen (EU-Green Deal, CSR-Directive,Taxonomie-Verordnung, Lieferkettengesetz)
• Klimaschutz und Klimawandelanpassung
• CO₂-Bilanzierung
Stakeholderdialog
• Nachhaltigkeitskommunikation und -bericht Soziale Aspekte im Unternehmen und der Lieferkette
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Die Abschlussprüfung besteht aus einer theoretischen (Multiple-Choice-Test und Praxisbeispiel) und einer mündlichen Prüfung (Präsentation der Vor-Ort-Aufgabe und Theoriefragen). Die Zertifizierung wird von der akkreditierten WIFI Zertifizierungsstelle nach den Anforderungen der ISO 17024 durchgeführt.
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«Laufbahnberatung –wissen wie weiter»
Die Veränderungen in der Berufswelt durch Digitalisierung und Automatisierung sind deutlich spürbar. Berufliche Anpassungen sind unvermeidbar und damit verbunden auch die Fragen: Wo stehe ich beruflich? Passen meine Fähigkeiten noch? Wohin möchte ich mich beruflich weiterentwickeln? Was erfüllt mich in der Arbeit und was fehlt mir? Im Rahmen der Laufbahnberatung wird zunächst eine Standortbestimmung durchgeführt, um zu klären, wo eine Person aktuell im Berufsleben steht und welche Interessen, Motivationen und Kompetenzen vorhanden sind. Gemein-
sam werden neue Perspektiven entwickelt und Ziele festgelegt, wobei der Arbeitsmarkt mitberücksichtigt wird. Neue Handlungsmöglichkeiten werden erarbeitet. Themen wie berufliche Neuorientierung, Wiedereinstieg ins Berufsleben oder Weiterbildung werden gemeinsam mit den Fachpersonen der Laufbahnberatung besprochen und geklärt.
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Freie Lehrstellen mit Lehrbeginn Sommer 2025
Seit dem 1. September 2024 sind die freien Lehrstellen mit Lehrbeginn Sommer 2025 auf der Webplattform von «next-step» unter www.next-step.li einsehbar.
Interview: Vera Oehri-Kindle
Die zentrale Informationswebplattform «next-step» bietet den Besuchern neben der Möglichkeit zum Abrufen von offenen Lehrstellen eine Vielzahl an Informationen rund um das Thema Bildung an. Des Weiteren befinden sich auf der Webplattform die Bildungsver-
ordnungen sowie detaillierte Angaben zu den einzelnen Lehrberufen und Lehrbetrieben. Für Fragen rund um die Berufswahl oder betreffend die Lehrstellenbewerbung stehen die Mitarbeitenden des Amts für Berufsbildung und Berufsberatung gerne zur Verfügung.
Veranstaltungshinweis:
Am 27. und 28. September 2024 finden die 10. next-step Berufs- & Bildungstage im SAL in Schaan statt. Die regionale Bildungsmesse richtet sich an alle Bildungsinteressierten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Lehrstellen.li
Aktuelle Lehrstellen
Start August 2025
Jugend & Bildung
«Es ist wichtig, sich selbst immer wieder neu zu motivieren»
Orhan Ünsal befindet sich im dritten Lehrjahr der Ausbildung zum Kaufmann FZ bei der TEKNOS AG in Bendern. Er mag die vielfältige Aufgabe, und auch der Kontakt mit Menschen ist ihm sehr wichtig.
Interview: Vera Oehri-Kindle
Warum hast du dich gerade für den Beruf entschieden?
Orhan Ünsal: Die Entscheidung für den Beruf fiel mir leicht, da ich sowohl die Arbeit mit Menschen als auch die Bürotätigkeit mag. Der Beruf ist sehr vielfältig und bietet viele verschiedene Aufgaben. Zudem hat man später viele Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln und verschiedene Bereiche zu erkunden.
Welche Voraussetzungen sollte man für diesen Beruf mitbringen?
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Für den Beruf sollte man gute organisatorische Fähigkeiten, Interesse an Wirtschaft und Computern und ein gutes Verständnis für Zahlen mitbringen. Disziplin, Zielstrebigkeit und ein Wille zum Lernen sind ebenfalls wichtig.
Beschreibe doch kurz deinen beruflichen Tagesablauf.
Während meiner Lehrzeit bei der Teknos AG durchlaufe ich sechs verschiedene Abteilungen: Verkaufsinnendienst, Einkauf, Buchhaltung, Marketing, Produkt Management und HR. Zurzeit arbeite ich in der Abteilung Einkauf. Mein Arbeitstag beginnt etwa um
7.30 Uhr und endet um 17.00 Uhr. Zu meinen Hauptaufgaben gehören das Abholen und Ordnen von Lieferscheinen, die Eingabe von Bestellungen, das Bearbeiten von Auftragsbestätigungen, die Ablage von Rechnungen sowie hin und wieder Gespräche und Abklärungen mit Lieferanten. Zusätzlich unterstütze ich die Abteilung bei allgemeinen Aufgaben wie dem Nachfüllen von Papier oder dem Erledigen spezieller Listen.
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Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Die intelligenten, technisch fortschrittlichen Lack- und Beschichtungslösungen von TEKNOS sorgen für einen umfassenden Schutz gegen Beanspruchung jeglicher Art und verlängern damit die Lebensdauer von Holzprodukten
TEKNOS bietet langlebige Beschichtungslösungen für jede Anforderung: ob Holzfassaden oder Fenster, Böden, Möbel oder für den Innenausbau. TEKNOS
Besuchen Sie uns auf www.teknos.ch oder kontaktieren Sie uns persönlich.
Unsere freien Lehrstellen 2025:
in deine berufliche Zukunft
Lust auf eine spannende und zukunftsorientierte Ausbildung mit hohem Qualitätsniveau?
Dann bist du bei medmix genau richtig!
Wir bieten dir folgende Lehrstellen an:
• Kunststofftechnologe/login EFZ
• Polymechaniker/in EFZ
• Logistiker/in EFZ
• Fachmann/-frau Betriebsunterhalt EFZ
Interessiert?
Lehrstellen für 2025
Bankkauffrau / Bankkaufmann
Wir, die Kaiser Partner Privatbank AG, bieten jungen Talenten die interessante Möglichkeit einer Banklehre an. Interessierst du dich für das Banking, dann nutze deine Chance und bewirb dich auf die spannende Lehrstelle bei uns. Du erhältst einen umfassenden Einblick und wir legen gemeinsam mit dir den Grundstein deiner Berufskarriere.
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Willkommen bei der VAT –bei deinem Start in eine faszinierende Berufswelt
Träumst du von einer Ausbildung, die dir die Türen zur internationalen Arbeitswelt öffnet? Dann bist du bei der VAT genau richtig! Als Weltmarktführerin für Hochleistungs-Vakuumventile bieten wir ambitionierten und technisch versierten Talenten eine erstklassige Ausbildung.
Mit weltweit rund 2’700 Mitarbeitenden, davon mehr als der Hälfte am Hauptsitz in Haag, SG, und über 50 Jahren Erfahrung in der Ausbildung ist die VAT der ideale Ort für den Start in deine berufliche Zukunft. Wir bieten drei- bis vierjährige Lehren für Physiklaborant/innen EFZ, Polymechaniker/innen EFZ, Produktionsmechaniker/innen EFZ und Konstrukteur/innen EFZ an.
Erlebe Spitzentechnologie hautnah
Ob Mikrochips, innovative Displays oder Solarzellen, genutzt in Bereichen von der Fusionsenergie bis zur Raumfahrt: die innovative Vakuumtechnologie der VAT kommt in den spannendsten Projekten auf der Welt zum Einsatz. Werde Teil von etwas Grossem!
Schnupperlehre:
Ein Blick in deine Zukunft
Noch unsicher? Kein Problem! Die VAT bietet Schnupperlehren in allen Lehrberufen an. So kannst du den Arbeitsalltag und deine zukünftige Berufswelt hautnah erleben. Wir freuen uns darauf, dich kennenzulernen und dir die Welt der Vakuumventile zu zeigen.
Weitere Informationen und Anmeldung zur Schnupperlehre unter:
www.vatvalve.com/lehre lehre@vat.ch
Industrielehre ist Zukunft.
Sei Teil der Zukunft.
Bereit für den Durchbruch? Entdecke die Industrie-Lehrbetriebe in Liechtenstein und mach eine Lehre am Puls der Industrie.
Die Industrie-Lehrbetriebe in Liechtenstein bieten eine Fülle an aufregenden Lehrstellen: Von Automatikerinnen bis hin zu Lebensmitteltechnologen, Physiklaborantinnen und Logistikern – hier ist für alle etwas dabei.
Tauche ein in die Welt der Industrie-Lehrbetriebe der AGIL (ArbeitsGruppe IndustrieLehre). Es erwarten dich abwechslungsreiche Ausbildungen in rund 20 verschiedenen Berufen mit topmodernen Arbeitsplätzen und neuesten Technologien. Erfahrene Berufsbildnerinnen und Berufsbildner begleiten dich auf deinem Weg zu einem erfolgreichen Lehrabschluss und stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.
Eine Lehre in der Industrie ist mehr als nur eine Ausbildung – sie ist der Schlüssel zur Zu-
kunft! Gerade in technischen Berufen werden gut ausgebildete, motivierte Nachwuchskräfte mehr denn je gesucht.
Starte auch du durch mit einer Lehre in der Industrie, wo Technologie und Leidenschaft verschmelzen. Die Industrielehre eröffnet dir eine Welt voller Innovation und Karrieremöglichkeiten.
5 AGIL-Tipps für die Berufswahlvorbereitung
• Früh informieren: Hol dir zusammen mit deinen Eltern frühzeitig alle Informationen zu den Berufsfeldern, die dich interessieren.
• Immer up to date sein: Besuche www.agil.li und entdecke rund 20 kompakte Berufsbeschreibungen aus der Industrie.
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Besuche uns bei den Berufs- und Bildungstagen NEXT-STEP am 27. und 28. September 2024 im SAL in Schaan.
• Weitblick bewahren: Erfahre auf www.next-step.li, welche weiteren Berufe in Liechtenstein angeboten werden.
• Durchblick schaffen: Hast du noch keine Ahnung, welcher Beruf der richtige für dich ist? Keine Sorge! Die Berufsberatung in Schaan steht dir gerne mit Rat und Tat zur Seite.
• Praxisluft schnuppern: Nutze die Infotage der Lehrbetriebe, um verschiedene Berufe zu erkunden. So kannst du dich für Schnupperlehren in den Berufen entscheiden, die dich am meisten faszinieren.
Es ist Zeit, deine Zukunft in die Hand zu nehmen. Komm auf uns zu – wir freuen uns auf dich! Viel Erfolg bei der aufregenden Reise deiner Berufswahl.
AGIL die ArbeitsGruppe IndustrieLehre der Liechtensteinischen Industrie- und Handelskammer (LIHK), setzt sich aktiv für die Förderung des Lehrlingswesens in der Region ein. Mit dabei sind die Hilcona AG, Hilti Aktiengesellschaft, Hoval Aktiengesellschaft, Ivoclar Vivadent AG, Liechtensteinische Kraftwerke, Oerlikon Balzers, Herbert Ospelt Anstalt und thyssenkrupp Presta AG.
mehr Informationen auf agil.li
Jugend & Bildung
Verbundausbildung bei «100pro!»
Eine Lehre gleichzeitig in mehreren Betrieben absolvieren? Mit der Verbundausbildung ist es auch für Kleinbetriebe und spezialisierte Unternehmen möglich, ganzheitliche Ausbildungsplätze anzubieten. Die Verbindung von 100pro! mit ergänzenden Partnern sorgt für eine ganzheitliche Ausbildung. 100pro! als Leitorganisation erbringt die administrativen Leistungen und bringt jahrelange Erfahrung in der Berufsbildung mit. Leon Tinner ist im zweiten Lehrjahr einer Verbundausbildung und gibt einen kleinen Einblick.
Interview: Vera Oehri-Kindle
In welchen Lehrlingsbetrieben erlernst du den Beruf als Gebäudeinformatiker FZ?
Leon Tinner: Ich lerne den Beruf als Gebäudeinformatiker in der Simconex und der Junic AG in Vaduz.
Welche Voraussetzungen musst du als Gebäudeinformatiker mitbringen?
Für den Beruf des Gebäudeinformatikers brauchst du Motivation, Teamfähigkeit, ein gutes mathematisches Verständnis, Interesse an Elektronik, Technik und Informatik, ein gutes logisches Denkvermögen, eigenverantwortliches Arbeiten und sicher auch Freude am Kundenkontakt.
Was genau macht ein Gebäudeinformatiker?
Gebäudeinformatiker planen, installieren und konfigurieren Systeme der Gebäudeautomation, Kommunikation und Multimedia. Dafür richten sie Datennetze ein und verbinden verschiedene Gebäudetechnik-Systeme miteinander, zum Beispiel für Beleuchtung, Heizung und Lüftung.
Welche Weiterbildungen sind in diesem Beruf möglich?
Mir ist der ICT-System und Netzwerktechniker/in ICT-Manager und Projektleitung als Gebäudeinformatiker bekannt.
Was findest du positiv an einer Verbundlehre?
Es ist interessant, dass verschiedene Betriebe es ermöglichen, Lehrstellen anzubieten.
Wer unterstützt dich während deiner Berufsausbildung?
Natürlich meine Familie, aber auch die Wirtschaftskammer Liechtenstein und speziell die Verantwortlichen für 100pro!.
Was gefällt dir besonders an deinem Beruf?
Mein Beruf ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Ich sitze nicht nur im Büro.
Welche Pläne hast du für die Zukunft?
Ich habe noch keine direkten Pläne für die Zukunft. Priorität hat es für mich die Lehre abzuschliessen.
Meine Lehre. Meine Zukunft.
Freie Lehrstellen 2025:
Elektroinstallateur/in
Montageelektriker/in
Netzelektriker/in Energie
Solarinstallateur/in
Detailhandelsfachfrau/-mann
Kaufmann/-frau
Informatiker/in (Plattformentwicklung)
Jetzt bewerben: berufsbildung@lkw.li
Weitere Infos
Martin Berchtel Leiter Berufsbildung T +423 236 01 20
Liechtensteinische Kraftwerke 9494 Schaan · T +423 236 01 11 · www.lkw.li
Ab August 2025 WIR SUCHEN LEHRLINGE •Montage Elektriker •Elektroinstallateur
Götz Elektro Telecom Anstalt . Industriestrasse 16 . 9486 Schaanwald Tel. +423 373 78 28 . www.goetzelektro.li
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Freie Lehrstellen ab Sommer 2025
Elektroinstallateur/in EFZ
Freie Lehrstellen ab Sommer 2025
Montage-Elektriker/in EFZ
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Kolb Elektro SBW AG Industriestrasse 24 9487 Gamprin-Bendern www.kolbelektro.li
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Sanara, warum hast du dich für eine KV-Lehre entschieden?
Sanara Bigger : Ich wollte schon immer eine kaufmännische Ausbildung machen. Die KV-Lehre bei der LGT erschien mir als eine gute Grundlage für meine berufliche Zukunft. Sie bietet mir dabei auch viel Flexibilität: Ich könnte die Ausbildung zum Beispiel auch mit der Berufsmatura kombinieren.
Vielleicht liegt es aber auch an meiner Familie. Dort wurde am Esstisch immer viel über das Bankwesen gesprochen, das hat mich schon immer interessiert. Dann habe ich in verschiedenen Betrieben geschnuppert und gemerkt, dass eine kaufmännische Ausbildung bei einer Bank das Richtige für mich ist.
Warum hast du dich bei der LGT beworben?
Anfangs war ich mir nicht sicher, in welchem Bereich ich arbeiten möchte und ob ich meine Lehre in der Industrie, im Treuhandwesen oder bei einer Bank machen will. Als ich dann bei der LGT schnuppern war, konnte ich mich aber schnell entscheiden. Der Schnuppertag war für mich eine sehr gute Gelegenheit, die LGT kennen zu lernen.
Ideales Sprungbrett: KV-Lehre bei der LGT
Sanara Bigger absolviert bei der LGT die KV-Lehre. Nach dem ersten Lehrjahr sieht sie ihre Erwartungen bestätigt und verspricht sich innerhalb des Unternehmens gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Interview: Tilmann Schaal
An diesem Tag erhält man einen tollen Einblick in die Bank und lernt bereits viele Lernende und Mitarbeitende kennen. Ich habe sofort gemerkt, dass ich mich hier wohl fühle und eine gute Ausbildung mit Entwicklungsmöglichkeiten erhalten kann. Besonders interessant fand ich auch, dass die LGT weltweit über 30 Standorte hat, denn ich könnte mir gut vorstellen, später einmal Berufserfahrung im Ausland zu sammeln. Das war schon immer ein Traum von mir.
Wie ist dir der Wechsel von der Schule in die Lehre gelungen?
Für mich war das schon eine grössere Umstellung, denn in der Schulzeit hatte ich nur die Schule, in der ich meine Leistung bringen musste. Jetzt gilt das überall: im Betrieb, in der Berufsschule oder in den Kursen des Bildungszentrums CYP, wo den Lernenden die Grundlagen des Bankwesens vermittelt werden.
In der Berufsschule haben wir zudem nicht mehr die früher üblichen Fächer sondern arbeiten fächerübergreifend an unseren Handlungskompetenzen. Das selbstständige Lernen und Arbeiten steht da viel mehr im Vordergrund als früher. Davon profitieren wir als Lernende sehr. Es ist aber mit einem
gewissen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden. Deshalb ist es besonders wichtig, dass wir von unseren Praxisausbildenden und den anderen Kolleginnen und Kollegen gut unterstützt werden und viel Hilfe erhalten.
Wie viele Abteilungen wirst du kennenlernen?
Insgesamt werde ich in sieben Abteilungen sein. Bereits in drei konnte ich einen Einblick gewinnen. Begonnen habe ich meine Lehre im Zahlungsverkehr. Dort habe ich gelernt, wie Zahlungen abgewickelt werden und was dahinter steckt. Danach habe ich am Schalter gearbeitet. Das war mein erster Kundenkontakt. Jetzt arbeite ich in der Compliance-Abteilung, wo ich zum Beispiel schon verschiedene Kundinnen und Kunden geprüft habe. So konnte ich bisher in jeder Abteilung eigene Aufgaben übernehmen.
Möchtest du mehr über die Lehre bei der LGT erfahren?
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wohn:zeit bau &
Förderung von Wärmedämmung bestehender Bauten
Ein gut gedämmtes Gebäude ist nicht nur im Winter mit Hinblick auf Reduktion der Wärmeverluste wichtig, sondern auch gegen eindringende Hitze im Sommer relevant. Hohe Raumtemperaturen beeinträchtigen Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit immens. Das Nachdämmen bei bestehenden Gebäuden bringt somit einen umfassenden Mehrwert über das ganze Jahr
Sie sanieren energieeffizient – wir fördern!
Der Förderbetrag des Landes für die Dämmung von Flächen zu beheizten Räumen berechnet sich in Abhängigkeit der sanierten Einzelbauteile und deren Flächen.
Energiefachstelle Liechtenstein
Amt für Volkswirtschaft | Haus der Wirtschaft | 9494 Schaan T +423 236 69 88 | info.energie@llv.li | energiebündel.li | llv.li
Fenster | Aussentüren
Dach
Dach- bzw. Estrichboden
Innenwand zu unbeheizt
Kellerdecke | Wand zu Erdreich | etc.
Land + Gemeinde = Gesamt
Die Gemeinden fördern gemäss ihren eigenen Beschlüssen und verdoppeln meist bis zu ihren jeweiligen
Maximalbeträgen.
Garten-Tipp
Der Ginkgo –im Oktober ein Naturschauspiel
Er gilt als lebendes Fossil, als eine der ältesten Pflanzen der Welt hat er sogar die Dinosaurier überlebt. Der exotische Baum, der erst im 18. Jahrhundert in Europa bekannt wurde, fasziniert bis heute. Typisch sind seine zweilappigen Blätter, was ihm auch den Namen «Mädchenhaarbaum» eingebracht hat. Trotz seiner Blätter wird er pflanzensystematisch zu den Nadelbäumen gezählt.
Auch als Heilpflanze ist er bekannt. Ginkgo kann helfen, wenn die geistige Fitness nachlässt oder es im Ohr saust. Dafür werden Extrakte aus Ginkgoblättern verwendet.
Der Ginkgo ist eine zweihäusige Pflanze: Es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Unterscheiden kann man die Bäume erst im Herbst, wenn die weiblichen Exemplare mirabellengrosse
Früchte entwickeln. Dann verfärben sich diese Früchte gelb und fallen ab. Werden die Früchte auf dem Boden zertreten, stinkt es ziemlich stark nach Buttersäure. So werden vorwiegend nur männliche Exemplare gepflanzt.
Verwendung
Der Ginkgo gehört heute zu den sehr häufig gepflanzten Zierbäumen. Die Ursache dafür liegt unter anderem in seiner erstaunlichen Widerstandsfähigkeit. Es gibt keinen spezifischen Schädling für den Ginkgo. Auch klimatische Veränderungen steckt er gut weg. So gehört der Ginkgo mit zu den am häufigsten gepflanzten Baumarten in den Strassen vieler Großstädte auf der ganzen Welt. Mit Wuchshöhen von 20 bis 25 Metern ist die Urform für unsere Hausgärten nur bedingt geeignet.
Die Sorte «Autumn Gold», die etwas schwächer
Geniessen Sie den Herbst. Jetzt kommt die Zeit der Gräser und Spätblüher mit den warmen Farben. Lassen Sie sich im Gartencenter verzaubern.
wächst und 12 bis 15 Meter erreicht, kann vielfach noch verwendet werden.
Für die Verwendung in kleineren Gärten bieten sich schwachwüchsigere Sorten wie «Tit» oder «Saratoga» an. Diese erreichen Höhen von 4 bis 8 Meter.
Spezielle Wuchsformen haben die Sorten «Blagon», welche Säulenförmig wächst oder «Horizontalis», die, wie der Name schon sagt, breit waagrecht wächst. Aus diesem lässt sich leicht ein Schattenbaum in Dachform ziehen. «Mariken» wächst langsam und kugelförmig.
Ginkgo eignet sich auch gut als Balkon- oder Terrassenpflanze. Im Sommer sind seine frischgrünen Blätter eine Zierde. Im Herbst zieht Ginkgo alle Blicke auf sich. Seine goldgelbe Herbstfärbung schlägt alle Rekorde.
Das Gebäude des neuen Wasserreservoirs «Gantenstein» ist in die Waldlandschaft auf dem Rücken des Eschnerberges –unweit des Findlings aus der Eiszeit – eingebettet.
Reservoir «Gantenstein» –ein weiterer Meilenstein in der WLU-Versorgungssicherheit
Die Wasserversorgung Liechtensteiner Unterland konnte das neue Reservoir «Gantenstein» in Schellenberg am Montag, 22. Juli 2024, offiziell in Betrieb nehmen. Es ersetzt das bisherige Reservoir Borscht. Die WLU setzt damit einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur besseren Versorgungssicherheit der Gemeinden Schellenberg und Gamprin.
Text: WLU / Johannes Kaiser
Warum ein neues Reservoir?
Das bestehende Reservoir Borscht wurde 1932 erstellt. Es liegt auf 679 m ü. M. und weist ein Wasservolumen von 240 Kubikmetern auf. Das Reservoir Borscht versorgt das Gebiet Schellenbergund ist somit das höchstgelegene Reservoir im WLU-Gebiet. Die Höchstzone weist Betriebsdrücke zwischen 2 und 12,5 bar auf. Im etwas höher gelegenen
Gebiet sind die Betriebsdrücke knapp ausreichend. Das Reservoir wird mittels Pumpen von den tieferliegenden Reservoiren samt Pumpwerken Oxner und Spitaler gespiesen.
Die Versorgungssicherheit, die Betriebsdrücke und die Abdeckung eines Brandfalls sollten verbessertwerden. Diesbezüglich hat die WLU beschlossen, das Speichervolumen von bislang 240 Kubikmetern auf neu 560
Kubikmeter zu erhöhen. Zudem sollte das neue Reservoir Gantenstein an einem gut 11 Meter höheren Standort realisiert werden, wodurch die Betriebsdrücke im Versorgungsnetz um gut ein bar erhöht werden. Im Brandfall kann zusätzlich von den tiefergelegenen Druckzonen Wasser hinaufgepumpt werden.
Mit dem Neubau soll die Versorgungssicherheit
der Höchstzone als auch der Hochzone, insbesondere in der Gemeinde Schellenberg, in der in den vergangenen Jahren eine rege Bautätigkeit stattgefunden hat, erhöht werden. Die Entscheidungsträger der WLU haben die Notwendigkeit der neuen Speicheranlage erkannt und deren Realisierung einschliesslich der Erschliessungsleitungen umsetzen lassen.
Das Reservoir Gantenstein dient der Wasserbereitstellung für Brauch- und Löschwasser sowie der Druckhaltung der Höchstzone der WLU. Mit der Wasserspeicherung sollen der Ausgleich zwischen Einspeisung und Wasserentnahme gewährleistet und Reserven für Notfälle (z. B. Brandfall) bereitgehalten werden.
Standort:
Einbindung in die Waldlandschaft Der Standort für das neue Reservoir liegt im Gebiet Gantenstein in Schellenberg. Die Bauarbeiten für die Erschliessungsleitungen wurden im April 2023 in Angriff genommen. Es handelt sich dabei um Hauptleitungen mit der Nennweite 150 Millimetern, über welche der neue Behälter einerseits in das Netz bei der Strasse Obergut und andererseits in das Netz bei der Strasse Hinterschloss angespiesen wird. Vorwiegend wird künftig während der Nacht Quellwasser von den Eschner- und
Die WLU investiert kontinuierlich in die Zukunft, die uns und kommenden Generationen zugutekommt. Bereits in der vergangenen Legislatur wurden die entscheidenden Weichen für das Reservoir "Gantenstein" gestellt. Es freut mich, dass wir dieses nun erfolgreich ans Netz nehmen konnten. Dank des geschickt gewählten höheren Standortes konnten wir den Netzdruck erhöhen und die Versorgungssicherheit sowie den Brandschutz aufgrund des mehr als doppelt so grossen Speichervolumens erheblich verbessern. Mein Dank gilt allen beteiligten Unternehmen und Mitarbeitern der WLU. Wir freuen uns auf den Tag der Tür am Samstag, 5. Oktober 2024, von 10 bis 16 Uhr.
Johannes Hasler, Vorsteher Gamprin, WLU-Präsident
Gamprinerquellen aus dem Reservoir Oxner, Mauren, hinaufgepumpt. Im Bedarfsfall, z. B. im Brandfall, kann auch Wasser in die Hochzonen von Schellenberg und Gamprin abgelassen werden.
Der neue Behälter
Das neue Reservoir Gantenstein weist eine nutzbare Wassertiefe von 4,40 Metern auf und ist in zwei zylindrische Edelstahlbehälter von je 280 Kubikmetern aufgeteilt, welche beide mit einem vollautomatischen Reinigungssystem ausgestattet sind. Die beiden hermetisch geschlossenen Tanks können parallel (Normalbetrieb) oder einzeln (Wartungsbetrieb) betrieben werden. Die Wasserbehälter wurden mit einem gut isolierten Holzbau in der Grösse von zirka 14 mal 24 Metern eingehaust. Das Dach wurde als Gründach ausgeführt. Mit der Baugrube, die ausschliesslich im Felsen lag, wurde im September 2023 begonnen, und die Gebäudehülle konnte noch vor Weihnachten fertiggestellt sowie die gesamte Anlage am 22. Juli 2024 ihrer Bestimmung übergeben werden. Das alte Reservoir Borscht soll belassen werden und wird demnächst der neuen Nutzung als Notreserve für Mangellagen und als zusätzlicher Behälter für Löschwasser zugeführt.
Für den Reservoirbau wurden 2,3 Millionen
Franken und für die Erschliessungsleitungen
700'000 Franken veranschlagt. Die Gesamtkosten beliefen sich somit auf rund 3 Millionen Franken
Dank an die Unternehmungen
An dieser Stelle bedankt sich die WLU bei allen betroffenen Grundeigentümern, den involvierten Amtsstellen und natürlich auch speziell bei den beauftragten Unternehmungen. Ohne die Manpower aller Mitarbeitenden dieser Firmen wäre es nicht möglich gewesen, dieses wieder viele Jahrzehnte einen guten Dienst erweisende Schmuckstück der Wasserversorgung zu realisieren.
Zeitraffer-Kurzfilme
Auf der Internetseite wlu.li finden sich zwei interessante Zeitraffer-Kurzfilme über den Bau des Reservoirs Gantenstein und es lassen sich weitere Information nachlesen.
«Entstehung des Gebäudes aussen»
«Entstehung des Innenausbaus des Gebäudes»
In der Vergangenheit dominierten weniger akademische Themen die Berichterstattung über die Universität, sondern eher solche wie zum Beispiel Transformationsprozesse. Wie seid ihr damit umgegangen, wo steht ihr heute?
Daniel Stockhammer: Die Weiterentwicklung der Universität betraf natürlich auch uns in der Architekturschule. Im Wesentlichen ging es für uns darum, dass auch unsere Fachrichtung eine Organisationsstruktur erhält, die es ihr ermöglicht, sich als universitäre Organisation weiterzuentwickeln und weiter zu professionalisieren. Eine Universität ist weit mehr als nur eine Ausbildungsstätte. Sie unterscheidet sich von Fachhochschulen – woher wir ja kommen – im Wesentlichen durch eine forschungsgeleitete Lehre. Das heisst: Zu strategischen Themen, die für das Land wichtig sind, bilden wir Kompetenzzentren, in denen auf Augenhöhe mit anderen Universitäten geforscht wird. Aus dieser Expertise heraus lehren wir zusammen mit unseren Kolleg:innen aus der Praxis und bilden angehende Architektinnen und Planer aus.
Welche Auswirkung hat dies auf die Ausbildungsqualität an der Schule?
Die Qualität der Ausbildung und das Qualifikationsprofil haben uns – neben der organisatorischen Weiterentwicklung – in den
«Unser übergeordnetes Ziel heisst Nachhaltigkeit»
Die Liechtenstein School of Architecture (LSA) hat sich neu aufgestellt und richtet ihre Angebote an den Prinzipien der Nachhaltigkeit aus. Daniel Stockhammer, Dekan der School of Architecture, erläutert im Interview die Hintergründe.
Interview: Johannes Kaiser
vergangenen Jahren am meisten beschäftigt. Die Architekturschule hatte 2018 einen neuartigen, sehr ambitionierten Lehrplan eingeführt. Dabei wurde die Grundlagenvermittlung zurückgefahren, um der individuellen Projektarbeit mehr Raum zu geben. Wir mussten feststellen, dass dies zu wenige der gewünschten Effekte mit sich brachte. Nach einer intensiven Revisionsphase starten wir nun mit einem Curriculum, das im Bachelorstudium die Grundlagenvermittlung ins Zentrum setzt und ein Berufspraktikum zur Pflicht macht. Die Lehrinhalte werden wieder in Prüfungswochen abgefragt, und erst ab dem Masterstudium wird die breite Wahlmöglichkeit und individuelle Ausrichtung des Studiums möglich. Unserer Kernaufgabe, die Ausbildung von qualifizierten Arbeitskräften für das Land und die Region, nehmen wir sehr ernst. Dass die Ausbildungsqualität bei uns hoch ist, hat die eben erst durchgeführte, internationale Reakkreditierung durch die RIBA (Royal Institute of British Architects) bestätigt. Das tolle Zeugnis hat uns sehr gefreut. Als Architekturschule einer Universität mit starkem Praxisbezug haben wir ein sehr spezielles, liechtensteinisches Modell, worauf wir stolz sind. Dass wir dieses noch besser bekannt und die hohe Ausbildungsqualität der Liechtenstein School of Architecture in den Studiengängen Bachelor, Master und Doktorat sichtbarer machen müssen, ist
explizit eine Aufforderung des Akkreditierungskomitees.
Mit welchen inhaltlichen Themen beschäftigt ihr euch, wo liegen eure Kompetenzen?
Wir haben das grosse Glück, dass Liechtenstein sich für eine Universität entschieden und der Institution damit explizit einen Forschungsauftrag erteilt hat. Denn so wurde eine Ausbildungsstätte für Architekturschaffende erweitert zum Forschungs- und Kompetenzzentrum für Fragen zur Raumentwicklung und zum nachhaltigen Bauen. Nachhaltigkeit haben wir uns zum übergeordneten Ziel gesetzt. Sie soll nun in jedem Fach mitgedacht und vermittelt werden. Natürlich gilt es beispielsweise weiterhin einen soliden Geschichtsunterricht für Archi-
tektinnen und Architekten anzubieten. Wir fragen uns aber neu, was wir aus der Geschichte lernen können, um unsere gebaute Umwelt heute zu verbessern und nachhaltiger zu gestalten. Neben der strategischen Ausrichtung der Schule forschen wir in interdisziplinären Teams zu fünf spezifischen Themen.
Auf was fokussieren die einzelnen Fachgruppen?
In der Fachgruppe «Urbanismus, Architektur & Gesellschaft» geht es uns um die Verbindungen zwischen Menschen und Raum und wie dieses Wissen Instrumente zur Bewältigung dringender gesellschaftlicher Herausforderungen liefern kann. Die Fachgruppe «Städtebau & Raumentwicklung» untersucht, wie emissionsarme, an
den Klimawandel angepasste, biodiverse und integrative Stadtlandschaften sowie widerstandsfähige Siedlungsstrukturen geschaffen werden können. Mit der Gruppe «Nachhaltiges Bauen» leisten wir Pionierarbeit für eine nachhaltige Zukunft, indem fortschrittliche grüne Technologien und ganzheitliche Ansätze angewendet und architektonische Praktiken mit den planetaren Grenzen der Erde in Einklang gebracht werden, um die globale und lokale Lebensqualität zu verbessern. Im Team «Bauerbe & Upcycling» untersuchen wir die materiellen und immateriellen Ressourcen der gebauten Umwelt und entwickeln Strategien für ihre Erhaltung, Wiederverwendung und Überführung in die Kreislaufwirtschaft. Und – last but not least – beschäftigt sich das Team «Handwerk & Struktur» mit dem Zusammenhang von lokalem Material, Konstruktion und Struktur
Das Team der Forschenden und Lehrenden an der Liechtenstein School of Architecture setzt sich dafür ein, den Studierenden eine umfassende und zukunftsorientierte Ausbildung zu ermöglichen und die Universität im internationalen Forschungsdiskurs zu positionieren.
im Hinblick auf eine nachhaltig gebaute und tektonisch gefügte Architektur.
Wie bringt ihr dieses Wissen in die Praxis?
Neben der Bildung und Ausbildung von Fachkräften gibt es eine Vielzahl von sogenannten Transferprojekten. Das heisst, wir erarbeiten im Auftrag Lösungen im Rahmen unserer Kompetenzbereiche. Die Einnahmen aus solchen Projekten sind wichtig für die Finanzierung von Schule und Universität.
Zum Beispiel ist Liechtenstein durch die Architekturschule jeweils an der Biennale in Venedig, der wichtigsten internationalen Architekturausstellung, vertreten. Diese Transferleistung wird durch das Ministerium für Gesellschaft und Kultur, die Kulturstiftung und uns finanziert und ist nicht nur für uns eine Möglichkeit zur Förderung unserer Sichtbarkeit in der globalen Architekturgemeinschaft, um die uns viele Schulen beneiden, sondern auch eine Netzwerkplattform für Politiker, Kunst- und Architekturschaffende. Ein anderes Projekt aus dem Bereich Raumentwicklung wiederum hat die Schweizer Gemeinde Lichtensteig im Toggenburg bei Initiativen unterstützt, die letztes Jahr mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet wurde. Wiederum andere Projekte mit Studierenden nehmen das Handwerk und die Konstruktion zur Aufga-
be. Der Schaaner Turm auf Dux beispielsweise geht auf ein Transferprojekt mit der Universität zurück. Wichtig zu erwähnen sind auch die Pro-bono-Projekte. Dabei suchen unsere Studierenden selbstständig nach einer Aufgabe, deren Lösung der Gesellschaft zugutekommt. Mit der Expertise unserer angehenden Architektinnen und Architekten kamen schon dutzende Lösungen zur Umsetzung: vom mobilen Ausstellungspavillon für den Alpenverein über eine Grill- oder Spielplatzgestaltung bis zu einer zeitgenössischen CAD-Bibliothek für Architektinnen und Planer.
Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
Wir haben uns ambitionierte Ziele gesteckt und haben viel Engagement aufgebracht, um diese neben dem laufenden Universitätsbetrieb zu erreichen. Wir haben die Schule organisatorisch weiterentwickelt, die Lehrpläne den aktuellen Anforderungen angepasst und eine hervorragende Bewertung einer der angesehensten Akkreditierungsbehörden für Architekturschulen bekommen. Es gilt, diese Anpassungen nun zu konsolidieren und uns auf die Kernaufgaben Forschung, Lehre und Transfer zu konzentrieren. Dazu sind wir an der School of Architecture, das kann unser Team sehr gut. Wir freuen uns darauf, wieder mehr Zeit für die akademischen Aufgaben und unsere Studierenden zu haben.
Analoge Werkzeuge treffen auf digitale Produktionen: In Workshops, Summerschools und Entwurfsstudios lernen die Studierenden den Umgang mit verschiedenen erneuerbaren Materialien.
Universität Liechtenstein
Liechtenstein School of Architecture
Fürst-Franz-Josef-Strasse
9490 Vaduz Liechtenstein
www.uni.li
Projektpräsentation «Hagenhaus»
Die repräsentative Fassade ist auf die Strassenseite ausgerichtet.
Das «Alte Haus von Rocky Docky» in neuem Glanz
Einst war das 1837 erbaute Hagen-Haus in Nendeln eines der repräsentativsten Bauwerke in Liechtenstein. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fiel es in einen «Dornröschenschlaf», wie Marcus Büchel es formuliert. Er hat es sich mit weiteren interessierten Personen, die sich für den Erhalt des Hagen-Hauses engagierten, zum Ziel gesetzt, das Haus wieder aus diesem Schlaf zu erwecken. Heute erstrahlt es wieder in seinem alten Glanz und bildet mit seinen Nebengebäuden ein stimmiges Ensemble.
Text: Heribert Beck, Fotos: Klaus Schädler
Im Herbst 2013, kurz nach seiner Pensionierung als Leiter des Amts für Soziale Dienste, schrieb Marcus Büchel im «60PLUS», dem Magazin des Seniorenbunds, einen Artikel über das Hagen-Haus nördlich der Engelkreuzung in Nendeln. Er verglich es darin mit dem «Alten Haus von
Rocky Docky», das im gleichnamigen Lied als «hässlich» und «halb verfallen», aber auch als «voller Wunder» bezeichnet wird. Seither hat das Gebäude Marcus Büchel nicht mehr losgelassen. Zunächst in einem Freundeskreis, später in einem Verein und schliesslich in einer Stiftung setzte er sich für die denkmalgerechte Re-
novation des seit 1988 unter Schutz stehenden Hauses ein. Zusammen mit seinen Mitstreitern plante er zunächst, das Land oder die Gemeinde Eschen davon zu überzeugen, das Hagen-Haus samt seiner Nebengebäude – Tenn, Wasch- und Schützenhaus – zu übernehmen und einer öffentlichen Nutzung zuzuführen.
Projektpräsentation «Hagenhaus»
Kräutergarten.
Es bestand nun die herausfordernde Aufgabe, über gemeinnützige Stiftungen die finanziellen Mittel zusammenzubringen, um das Hagen-Haus wiederzubeleben. Als die Eigentümerfamilie noch das Entgegenkommen zeigte, den Boden im Baurecht zu vergeben, war der Weg zur Sanierung fast frei. Es fehlte lediglich noch eine sinnvolle Nutzung. «Denn wir wollten die Hofstätte Hagen-Haus nicht nur wiederherstellen, sondern auch beleben», sagt Marcus Büchel, der entsprechend nicht von einer Sanierung, sondern von einer Revitalisierung des Baudenkmals spricht. Einer Idee seiner Gattin ist es zu verdanken, dass die Internationale Musikakademie, die ihren Sitz seit Jahren in Nendeln hat, angefragt wurde. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen führt Büchel aus: «Meiner Frau waren die Celli mit Beinen aufgefallen, die schon fast zum Ortsbild gehörten. Studenten der Musikakademie, die zwischen ihrer Unterkunft und den Schulräumlichkeiten hin und her gingen. Die Vertreter der
Musikakademie zeigten sich offen für den Vorschlag, Räumlichkeiten für Studenten und Professoren, Probemöglichkeiten und Konzertsaal an einem Ort zu vereinen und waren nach einer Begehung der Örtlichkeit richtiggehend begeistert von der Idee.» Der ideale Nutzer für die Hofstätte war gefunden.
Der Vorstand des Vereins Pro s'Hagen-Hus bildete die Kerngruppe. Walter Matt und Hans Eggenberger setzten Initialfunken. Ein professionell agierendes, siebenköpfiges Team konnte für den Stiftungsrat gewonnen werden – und daraus resultiert heute ein gelungenes Gemeinschaftsprojekt mit Leuchtturmcharakter.
Architekt mit Erfahrung, Aufgabe mit Herausforderungen «Es war entscheidend, dass wir mit den Architekten Cukrowicz und Nachbaur aus Bregenz Fachexperten engagieren konnten, denen es in hervorragender Weise gelang, die historischen
Gebäude mit einem Naubau harmonisch zu verbinden. Ihnen oblagen die Machbarkeitsstudie, der Entwurf sowie die Ausführungsplanung. Mit der Bauleitung wurde das Büro Alex Wohlwend betraut», sagt Marcus Büchel.
Dann wartete auf die Architekten und die Bauleitung, die Hand in Hand laufen musste, ein komplexer und damit herausfordernder Auftrag. Zu realisieren waren Wohn-, Übungs- und Unterrichtsräume für rund ein Dutzend Musikstudenten sowie für zwei Professoren, Büroräume, Aufenthaltsräume und Küche. «Die anspruchsvollste Herausforderung bestand in der Umwandlung des Tenns in einen Konzertsaal», sagt Büchel. Die Planung sah vor, dass Wohnhaus, Waschhaus und Stallgebäude renoviert werden. Das Wohnhaus würde Wohnhaus bleiben, im Waschhaus würde eine kleine Professorenwohnung Platz finden. Hangseitig wurde ein neues Gebäude, das sogenannte Hofhaus, geplant, das bei
Veranstaltungen im Konzertsaal als Foyer, in der übrigen Zeit als Aufenthalts- und Essraum für Studierende wie Professoren dienen und architektonisch zum Ensemble passen sollte. Die historischen Bauten sollten frei bleiben von Nebenräumen, wie die zeitgemässe Nutzung sie erforderlich macht – wie WC für Gäste, Waschküche, Ton- und Filmtechnikraum, Haustechnik und einiges mehr. Diese sollten im neu zu erstellenden Kellergeschoss unter dem Hofhaus untergebracht werden, das wiederum über eine unterirdische Verbindung ans Haupthaus angeschlossen werden sollte.
Ein grossartiges Gesamtergebnis … Die Architekten von Cukrowicz Nachbaur konnten die gewünschte Aufgabenstellung planerisch zur besten Zufriedenheit des Auftraggebers – also des Stiftungsrats – umsetzen. So erfolgte am 30. Mai 2022 der Spatenstich. Heute, gut zwei Jahre später, präsentiert sich das Hagen-Haus dem Betrachter in etwa so,
wie es sich den Zeitgenossen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts präsentiert haben muss: erhaben. Zwischen den Spatenstich und der Gegenwart lagen allerdings auch sehr intensive Bau- und Restaurationsarbeiten – und auch immer wieder Überraschungsmomente, wie dies bei historischen Renovationsprojekten die Realität ist.
«Betritt man das Wohnhaus heute durch das Doppelflügeltor, tritt man in einen grosszügigen, hohen Gang. Gleich links und rechts befinden sich die beiden stets gewerblich genutzten Räume, in denen das Postamt beziehungsweise ein Lebensmittelgeschäft, dann eine Sattlerei und zuletzt eine Schneiderei sowie eine Schusterei untergebracht waren», sagt Marcus Büchel. In diesen beiden Räumen sind inzwischen Büros für die Internationale Musikakademie eingerichtet. In den beiden Obergeschossen befanden sich einst zwei gleichwertige, symmetrisch gegliederte Wohnungen, die
vertikal aufgeteilt über das gemeinsame Treppenhaus mit Korridoren erschlossen waren. Die Wohnräume sind ungewöhnlich hoch und geräumig. In zwei Stuben finden sich die beiden noch erhaltenen Kachelöfen, einer davon ein in Liechtenstein seltener, dekorativer klassizistischer Kachelofen von zylindrischer Form, erbaut von der Firma Schädler-Keramik in Nendeln, der sich wohl bereits seit 1837 im Hagen-Haus befindet. Der zweite Kachelofen – ebenfalls von Schädler-Keramik – wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Die grösste und erfreulichste Überraschung für Stiftungsräte wie Restauratoren zeigte sich nach Entfernung der Täfer aus dem 20. Jahrhundert. Dahinter offenbarten sich bemalte Wände in bis zu neun Schichten, wobei die älteste sich als die wertigste erwies. Die Wohnräume zeigen mittlerweile nach einer aufwendigen Restaurierung diese älteste Malereischicht, die von Zimmer zu Zimmer variiert. Der neue Zweck dieser Räume ist es, die Studenten der
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Wuhrstrasse
Musikakademie zu beherbergen, die dort leben und üben. Im Dachstock befindet sich mittlerweile eine zweite Professorenwohnung neben jener im Waschhaus. Jene unter dem Dach fungiert gleichzeitig als Sitzungs- und Lehrzimmer.
Eine wesentliche Umnutzung erfahren hat das Stallgebäude. Wo früher Fuhrwerke untergebracht waren und Heu aufgeschichtet wurde, wird bald Musik erklingen. Die historische Balkenkonstruktion wurde mit einem speziellen Verfahren schonend gereinigt und erstrahlt daher wie der stützenfreie Dachstuhl im Wohnhaus in einem harmonischen Gelbton. «Die Fensterpartien wurden neu gestaltet, da sie gemäss den technischen Anforderungen auf das Niveau der erforderlichen Wärme- und Schalldämmung gebracht werden mussten. So wurden neue Fenster nach historischem Vorbild konstruiert. Sechs originale Fenster konnten an
Projektpräsentation «Hagenhaus»
der Nordseite eingesetzt werden, da dort der Strassenlärm nicht so gross ist», sagt der Stiftungsratspräsident.
Ganz anders gestaltete sich die Ausgangslage im Tenn, das, wie erwähnt, zum Konzertsaal werden sollte. «Das Tenn hatte natürlich keine Fester. Zwischen den Pfeilern aus Mauerwerk waren Holzschirme, also Bretter, eingebaut. Bei der Revitalisierung wurden sie durch Glasscheiben ersetzt», sagt Marcus Büchel. Inzwischen sind schallisolierende Hightech-Fenster eingebaut, welche die hohen Anforderungen eines Konzertsaals für rund 120 Zuhörer erfüllen. Innen und aussen sind Holzlamellen vor die Fenster montiert, wodurch ein je nach Sonnenstand wechselndes Streifenmuster entsteht.
… und ein zufriedener Stiftungsratspräsident
Das Fazit von Marcus Büchel zum Ergebnis
der über zwei Jahre dauernden Bau- und Restaurationsarbeiten fällt mehr als nur zufrieden aus. «Allgemein hat mich beeindruckt, dass die Innenausbauten seit 1837 kaum Veränderungen erfahren haben. Die Türblätter sowie die Sprossenfenster sind weitestgehend erhalten geblieben. Man findet viele schöne Details: barocke Türbänder und solche in Biedermeierart. Die restauratorischen Herausforderungen waren – wenig verwunderlich – im Wohnhaus am grössten: Neben den Malereien an den Wänden und Decken bezogen sie sich vor allem auf die Riemenböden, Öfen, Türen und Fenster. Die Treppe wurde vollständig ausgebaut, in der Werkstatt von Sigi Korner restauriert und wieder eingesetzt», sagt Büchel. Die Neunutzung erlaube es, dass das Hauptgebäude praktisch unverändert das bleiben kann, was es war. Die beiden Gewerberäume im Erdgeschoss dienen der Akademie als Büros, die Wohnräume befinden sich im zweiten und dritten Obergeschoss. Tenn und Waschhaus hin-
Herzlichen Dank für den spannenden Auftrag!
gegen erhielten vollkommen neue Funktionen. «Man könnte nun meinen, dass infolge einer derartig fundamentalen Umnutzung des gesamten Ensembles kein Stein auf dem anderen geblieben ist. In Tat und Wahrheit sind aber das gesamte Mauerwerk und der Dachstuhl völlig intakt erhalten geblieben. Das war möglich, weil sich die Statik – entgegen dem Eindruck, den viele sich vom Hagen-Haus gebildet hatten – als tragfähig erwiesen hatte. Sogar die alten Dachziegel wurden wieder an Ort und Stelle verlegt. Auch die ursprünglichen Putze aus der Bauzeit wurden im Hausinnern erhalten, sofern sie mit dem Mauerwerk noch fest verbunden waren. Der Aussenputz musste vollständig erneuert werden. Grundsätzlich wurden spätere Eingriffe, vor allem aus dem 20. Jahrhundert, entfernt beziehungsweise rückgebaut und, wo möglich, wurde wieder der ursprüngliche Zustand hergestellt», sagt Marcus Büchel. Erhalten geblieben ist, wie erwähnt, auch das originale Holzwerk. Die vorhandenen Biedermeiertüren mit ihren Originalbeschlägen wurden ebenfalls restauriert, später eingebaute Türen durch rekonstruierte ersetzt. Die historischen Fenster mussten aus Isolations- und vor allem Schallschutzgründen durch Rekonstruktionen ersetzt werden, die präzise nach dem Muster der vorhandenen Biedermeierfenster gefertigt wurden.
Eine zusätzliche Herausforderung für den Architekten und die beteiligten Unternehmer wie Handwerker war es, die Leitungen für den Strom, die weitere Studiotechnik, für Wasser –darunter Regenwasser vom Dach, das gesammelt, und gefiltert als Brauchwasser genutzt
Herzlichen Dank für den geschätzten Auftrag
Grünes Zimmer: Schlaf- und Übungsraum.
wird – sowie für die Erdwärmeheizung und die hochwertige Lüftung zu verlegen. Auch dies ist gelungen, ohne das historische Mauerwerk zu beeinträchtigen. Ein weiteres optisches Element bildet schliesslich die Gartenanlage vom Kräutergarten südlich des Gebäudes über den künftigen Wingert bis hin zum Obstgarten,
der den nördlichen Abschluss der Liegenschaft bildet. Insgesamt sind es 3700 Quadratmeter Umschwung. «Obwohl es eine Erschwernis bei den Bauarbeiten war, wurde der alte Baumbestand erhalten», sagt Marcus Büchel und ergänzt zufrieden: «Das Gesamtergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Es ist ein
stimmiges Ensemble mit vielen historischen wie architektonischen Höhepunkten entstanden. Möglich war das nur durch grosszügige Unterstützer, fähige und überaus kreative Planer und Handwerker sowie eine vorbildliche Zusammenarbeit.»
Heizung | Lüftung | Sanitär
Messinastrasse 11
FL-9495 Triesen
T +423 392 23 91
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Besten Dank für den geschätzten Auftrag
REVITALISIERUNG HAGEN-HAUS NENDELN
Wir danken der Bauherrschaft «Gemeinnützige Stiftung Hagen-Haus» für den anspruchsvollen Auftrag und das uns entgegengebrachte Vertrauen.
Unsere erbrachten Dienstleistungen:
• Bauherrenunterstützung
• Projektkoordination
• Kosten- und Terminplanung
Wir sind seit 1982 als Spezialisten im Baumanagement tätig.
www.bau-data.com
Das Hagenhaus im Zeitraffer
Die 1830er-Jahre waren nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht eine schwierige Zeit für Liechtenstein. Gleich zu Anfang des Jahrzehnts drohten im Zuge der europäischen Revolution auch in Liechtenstein Unruhen. Einer der Anführer – oder aus Sicht der Regierung einer der Aufrührer – des Volkes war Franz Josef Schlegel aus Triesenberg. Gewalttätigkeiten konnten schliesslich verhindert werden und Schlegel, zeitweilig Vorsteher seiner Heimatgemeinde, konnte sich Vermögen wie Einfluss erhalten.
Das könnte am Geschäftssinn des «Schlegel Sepp», wie er im Volksmund hiess, gelegen haben. An einem Geschäftssinn, den er seinem Sohn Alois offenbar vererbt hat. Dieser jedenfalls hatte 1837 den Mut und auch die Mittel, zusammen mit einem gewissen Dominick Öhri aus dem Unterland, über den kaum mehr
als sein Name bekannt ist, ein repräsentatives Haus an der alten Reichsstrasse von Bregenz nach Chur zu bauen: das damalige Schlegel-Haus. Baumeister war Joseph Anton Seger aus Vaduz, der in Nendeln und andernorts im Land mehrere Gebäude im klassizistischen Stil errichtet hat.
Wie aus einem Schulbuch der Geometrie
Zur Beschreibung des Wohnhauses seien die Worte von Marcus Büchel gekürzt wiedergegeben, der es in seinem Beitrag «Die Revitalisierung der Hofstätte Hagenhaus in Nendeln» folgendermassen formuliert hat: «Wohlproportioniert in seiner eindrucksvollen Grösse erscheint der längsrechteckige Baukubus des Wohnhauses. Die repräsentative Strassenseite fällt durch die konsequente symmetrische Gliederung auf. Die Fensterreihen der drei
Stockwerke sind streng seriell angeordnet. Die zweiflügelige Eingangstüre bildet mit den zwei darüberliegenden hohen Fenstern sowie der Halbkreisöffnung im Dachgeschoss die Spiegelungsachse. Unter dem zeittypischen Quergiebel springen die drei mittleren Fünftel der Fassadenlänge als Risalit etwas aus der Flucht vor; die Fassade erhält dadurch eine Akzentuierung und feinere Gliederung. Ein mächtiges Walmdach überdeckt den Baukörper. Fenster und Türen sind sandsteingefasst, ein Ausdruck des Wohlstands. Auf der dekorativen […] Haustüre aus Eichenholz ruht ein Simsaufsatz, der als Zitat antiker Architekturvorbilder zu lesen ist. Die Beschläge sind im Biedermeierstil gefertigt. Das Portal verheisst dem Besucher, dass er sich anschickt, ein bürgerliches Haus von Bedeutung zu betreten. […] Die Formen, die zur Gestaltung der Fassaden eingesetzt wurden, könnten einem
Schulbuch der Geometrie entstammen: Rechtecke, Quadrate, Halbkreise; Anwendung finden ein serielles Ordnungsmuster sowie die konsequente Spiegelung an einer zentralen Achse. Hier wird Mathematik vorgeführt […]. Die Fensteröffnungen erinnern an Stadtbauten, denn sie sind bedeutend höher als bei Bauernhäusern; sie sollen viel Licht ins Gebäudeinnere lassen. Unter dem Quergiebel bringt ein Halbkreis-Radfenster Licht ins Dachgeschoss. Aus dem Grau der Fassade stechen die Fensterläden wie Farbtafeln heraus. […] Die Architektursprache beschränkt sich nicht auf die zur Landstrasse hin orientierte repräsentative Ansicht. Die strassenabgewandte Fassade des Wohnhauses ist gleichfalls in dieser Art durchkomponiert.»
Doch das Schlegel-Haus bestand nicht nur aus dem Wohngebäude. Hinzu kam ein Stall in gebührendem Abstand, während die Ökonomiegebäude bei der bäuerlichen Liechtensteiner Bevölkerung sonst direkt an die Wohnhäu-
ser angebaut waren. Der Abstand verdeutlichte bildlich den Status der Eigentümer: Sie nahmen Abstand von der bäuerlichen Schicht, verstanden sich vielmehr als wohlhabende Bürger. Hinzu kamen auch ein Waschhaus, wie die Ökonomie der Architektursprache des Haupthauses folgende, mit direkt angrenzendem Sodbrunnen und ein Schützenhaus mit Läden, die sich Richtung Wald öffnen liessen. Aus ihm schossen die Schlegels und ihre Gäste auf Scheiben, mitunter wohl auch auf Hirsche, die vom Wald ins Riet wechselten.
Aus Schlegel wird Hagen
Und das Schlegel-Haus war nicht nur Wohnstätte für die namensgebende Familie und Dominick Öhri, sondern auch Geschäftsund Verwaltungsgebäude. Im Untergeschoss waren zwei Räumlichkeiten für Werkstätten angelegt, deren eine ab 1864 die Nendler Post, die für fast 50 Jahre für das gesamte Unterland zuständig war, beheimatete. Postmeister wurde Alois Schlegel, der sicher auch
durchkommende Reisende und Postangestellte bewirtete, seine angesehene Position aber ebenfalls als Startschuss für eine politische Karriere nutzte. Der gebürtige Triesenberger wurde Eschner Vorsteher und Abgeordneter im Landtag. Nach seinem Tod 1887 ging die Hofstatt, die heute als die besterhaltene Liechtensteins aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gilt, an seine Tochter Maria Elisabeth über. Sie war, für Frauen unüblich, ebenfalls als Posthalterin für die Postgeschäfte zuständig und ledige Mutter eine Tochter: Eugenia Schlegel. Diese heiratete 1891 im Alter von 20 Jahren den aus Lustenau stammenden Lehrer Fidel Hagen, wodurch das Haus seinen heutigen Namen erhielt. Der gemeinsame Sohn, Egon Hagen, war der letzte Bewohner. Er starb 1993, hatte aber bereits Jahre vor seinem Tod nicht mehr an der Feldkircher Strasse gewohnt. So kümmerte sich niemand mehr um das Haus, und es verfiel zusehends. Bis Marcus Büchel und seine Mitstreiter die Initiative ergriffen.
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Projektpräsentation «Hagenhaus»
Bestuhlter Peter-Kaiser-Saal nach der Fertigstellung aus Publikumssicht.
Ein Juwel der Musikkultur: Der Peter-Kaiser-Saal
Von der alten Stallscheune zum Klangraum für Flügel und Streichinstrumente: Nendeln verfügt nun über ein herausragendes Juwel für die Musikkultur. Die Umwandlung des Hagen-Hauses neben der stark befahrenen Feldkircher Straße in einen erstklassigen Musiksaal stellte 2019 eine große Herausforderung dar. Heute ist klar: Nendeln verfügt über ein Schmuckstück, das einzigartige Hörerlebnisse auf höchstem Niveau bietet. Die herausragende Akustik des Saals verspricht unvergessliche Klangmomente und inspiriert Musiker und Solisten zu Höchstleistungen.
Text: Dr. Andreas Meier, Acoustic Consultant und Projektleiter, Müller-BBM
Das Geheimnis hinter dem Wohlklang
Viele Aufführungsräume für Flügel sind zu klein. Im Peter-Kaiser-Saal hingegen sind die zentralen Bausteine für die Raumakustik ein großzügiges Raumvolumen
von 900 m³ und schallstreuende Raumoberflächen aus Holz, vergleichbar wie Tonhölzer von Streichinstrumenten. Die Lamellen vor den Fenstern brechen die harten, direkten Reflexionen und erzeugen einen feinen, warmen Klang. Die Öffnung des Raums nach oben mit einem Sichtdachstuhl führt zu einer idealen Verteilung des Schalls, sodass die Töne von Flügel und Streichinstrumenten der Musikinstrumente optimal vom Raum getragen werden. Zu Hause im Wohnzimmer klingt Schall in der
Projektpräsentation «Hagenhaus»
Bestuhlter Peter-Kaiser-Saal nach der Fertigstellung aus Musikersicht.
Regel mit trockenen 0,5 Sekunden ab, während in Kirchen für Orgelmusik der Nachhall von Musik und Gesang bis zu 5 Sekunden dauern kann. Im neuen Peter-Kaiser-Saal wurden gezielt schallschluckende und drehbare Holzabsorberelemente vor den Fassaden platziert. Raumakustische Messungen mit speziellen kugelförmigen Dodekaeder-Lautsprechern bestätigen, dass die Nachhallzeit Idealwerte bei den warmen Tönen Idealwerte 1,5 Sekunden und bei den hohen Tönen 1,0 Sekunden beträgt, was einen scharfen Klang von Flügelmusik verhindert.
Ruhe für die Musik
Das Hörerlebnis innerhalb des Saals lebt auch von niedrigen Ruhegeräuschen. Den Lärm der stark befahrenen Straße vor dem Saal schirmen 35 cm tiefe Kastenfenster mit außergewöhnlich schweren, schalldämmen-
den Glasscheiben diesen ab. Das Dach und die seitlichen Giebelwände wurden in Abstimmung mit dem Denkmalschutz weitgehend schalldämmend ausgeführt, da Schallschutz Platz und Gewicht benötigt. Ein wahrer Segen für lärmgeplagte Ohren.
Das Auge hört mit Cukrowicz Nachbaur Architekten ist ein besonderes Schmuckstück gelungen, das eine Gestaltung und Materialsprache zum Wohlfühlen bietet. Holzoberflächen dominieren, während technische Elemente wie Beleuchtung und Bestuhlung zurückhaltend schwarz gehalten sind. Die Fensterlamellen dienen nicht nur als akustischer, sondern auch als optischer Filter. Akustik und Architektur konnten hier auf harmonische Art und Weise in einem inspirierenden, geschmackvollen Saal vereint werden.
Abnahmemessung mit dem Dodekaeder-Lautsprecher zur Bestimmung der Nachhallzeiten.
«Wir bedanken uns bei der Bauherrschaft für den geschätzten Auftrag»
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Projektpräsentation «Hagenhaus»
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meine:zeit
1976: Umfahrungsstrasse SchaanVaduz vom Volk massiv abgelehnt
Mit dem Wohlstand nahm auch der Autoverkehr in Liechtenstein zu. Besonders in Vaduz und Schaan gab es täglich Staus, sodass die Verkehrspolitik gefordert war, nach Lösungen für das Problem zu suchen. In den 1960er-Jahren entstand deshalb eine Verkehrsplanung, die eine Umfahrung von Vaduz und Schaan vorsah. Nach einem Jahrzehnt der Planung erteilten die Stimmbürger dem Projekt 1976 jedoch eine deutliche Absage.
Text: Günther Meier
Die Schweiz baute in den 1960er-Jahren ihre Planung für ein Autobahn-Netz aus, in Österreich befasste man sich angesichts des zunehmenden Autoverkehrs mit dem Bau von Autobahnen und Schnellstrassen. Da konnte Liechtenstein nicht abseitsstehen,
denn zu bestimmten Tageszeiten standen Autos in den Dorfzentren von Vaduz und Schaan im Stau. Und ein ähnliches Bild zeigte sich an anderen Orten aufgrund des Durchgangsverkehrs von der Schweiz nach Österreich und umgekehrt. Die Regierung gab Studien in Auftrag, die zum Schluss kamen, eine lang-
fristige Lösung könne nicht im Ausbau der bestehenden Hauptstrassen gefunden werden, sondern eher in einer neuen Strasse ausserhalb der Ortszentren.
Für die Planung einer landesweiten Umfahrungsstrasse war damit der Startschuss gegeben.
Allerdings erschien der erste Entwurf der Regierung doch etwas zu hoch angesetzt. Die Planer hatten nämlich vorgeschlagen, die Ortschaften entlang der bestehenden Nord-Süd-Verbindung zu umfahren – möglichst ortsnah, aber als eine kreuzungsfreie, zweispurige Hochleistungsstrasse. Obwohl sich abzeichnete, dass diese Planung kaum umgesetzt werden kann, beschloss der Landtag auf Antrag der Regierung im Jahr 1969 das «Gesetz über den Bau von Hochleistungsstrassen und Hauptverkehrsstrassen». Die Verwirklichung der Umfahrungsstrasse sollte in grossen Abschnitten erfolgen, wobei im Mittelpunkt die Umfahrung von Vaduz und Schaan stand, begleitet von einer Querspange von Schaanwald nach Bendern für den Durchgangsverkehr und einer Weiterführung in südlicher Richtung von Vaduz nach Balzers.
Keine Autobahn, aber eine stattliche Strasse
In der Bevölkerung gab es nach Bekanntwerden dieser Umfahrungsplanung eine Diskussion über die Notwendigkeit des Projekts. Diese Diskussionen veranlassten die Regierung zur Überarbeitung des Strassenprojekts, wobei insbesondere Fragen des Flächenbedarfs und des Umweltschutzes im Mittelpunkt stehen sollten. Auch wurde eine Redimensionierung der Strassenbreite beschlossen, die nun nicht mehr mit einer Autobahn vergleichbar war, aber dennoch eine beachtliche Breite aufwies: Eine Fahrbahn von 7,50 Meter Breite, dazu links und rechts eine Standspur von je 2,50 Meter. Die ursprüngliche Planung einer landesweiten Umfahrung wurde zwar nicht aufgegeben, Priorität erhielt jedoch die Umfahrung von Vaduz und Schaan. Ausserdem sollte die Bevölkerung das letzte Wort haben, ob es überhaupt zu einer Umfahrungsstrasse kommen sollte.
Erstellungskosten von über
35 Millionen Franken
Die Umfahrung von Vaduz und Schaan begann laut Planung bei der Rheinbrücke Vaduz, folgte dann dem Rheindamm bis nach Schaan zur Eisenbahnbrücke und machte von dort einen weiten Bogen zur Strasse, die von Schaan nach Nendeln führt – also eigentlich eine verlängerte Ausführung des vor wenigen Jahren erstellten Industriezubringers von der Hilti AG bis zur Strasse von Schaan nach Bendern. Die geplante Umfahrung hatte eine Länge von 5,7 Kilometern, berührte aber nur die zwei Gemeinden Vaduz und Schaan, wie der Projektbericht der Regierung ausdrücklich festhielt. Dennoch sei die Umfahrungsstrasse «als Rückgrat für die Bewältigung des Verkehrsaufkommens» vorgesehen, hiess es.
Laut Regierung bestehe durch den Strassenbau keine Gefahr für das Grundwasser, und es würden auch keine Naturschutzgebiete berührt. Grössere Bauten neben der Strasse waren nur für die Unterführung der Eisenbahnbrücke in Schaan sowie für die Unterführung der Strasse von Schaan nach Buchs vorgesehen. Hingegen stand die Sportanlage Vaduz direkt an der geplanten Strassenführung, sodass für diese eine Verlegung hätte vorgenommen werden müssen. Aber das war ohnehin schon geplant. Der Bericht der
Regierung an den Landtag führte dazu aus, eine Neuplanung des Sport- und Erholungsgebietes sei ausdrücklich in der neuen Ortsplanung von Vaduz vorgesehen.
Die Erstellungskosten der Umfahrung wurden mit 35,2 Millionen Franken berechnet, wobei die Aufwendungen für den Landerwerb in diesem Betrag eingeschlossen waren. Sollte das Volk bei der im Herbst 1975 vorgesehenen Abstimmung zustimmen, so könnte die Umfahrung von Vaduz und Schaan bereits im Jahr 1982 dem Verkehr übergeben werden.
Kontroverse Diskussionen über die Notwendigkeit
Obwohl die verkehrsbedingten Engpässe in den beiden Ortschaften landesweit bekannt waren und oft kritisiert wurden, entfachte die geplante Umfahrungsstrasse vor der Abstimmung heftige und leidenschaftliche Diskussionen. Die einen stellten die Notwendigkeit einer solchen Umfahrung infrage, anderen plädierten dafür, bei der Bewältigung des Nord-Süd-Verkehrs könnte auf die geplante Autobahn N13 in der benachbarten Schweiz gesetzt werden, wieder andere regten eine verstärkte Förderung des öffentlichen Verkehrs als Alternative zum privaten Motorfahrzeug an.
An einer Informationsveranstaltung in Schaan widerlegte Karl Hartmann, damaliger Leiter des Bauamtes, diese Vorstellungen. Die N13 werde wohl etwas Verkehr aus Liechtenstein aufnehmen oder von Liechtenstein fernhalten, aber dabei handle es sich nur um eine Teilentlastung, welche die Probleme in den Zentren von Vaduz und Schaan nicht lösen könne. Den öffentlichen Verkehr bezeichnete Hartmann nicht als Alternative, weil die Busse gegenüber dem Privatauto nicht konkurrenzfähig seien. Zwar habe sich zwischen 1960 und 1974 eine Steigerung der Fahrgastzahlen von 40 Prozent ergeben, doch diese Steigerungsrate sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Busse die Zubringerdienste zu den Schulzentren übernommen hätten. Blieb noch, wie an der Informationsveranstaltung vorgetragen, eine Staffelung des Berufsverkehrs, um die Verkehrsstaus in den Morgen- und Abendstunden zu reduzieren. Laut Hartmann könnte eine solche
Massnahmen nur greifen, wenn dazu eine behördliche Regelung eingeführt würde – was in unserer freiheitlichen Gesellschaft jedoch kaum möglich wäre. Folglich, so das Fazit aus Pro und Kontra: Eine wirksame Entlastung der Dörfer Vaduz und Schaan könne nur die geplante Umfahrungsstrasse bringen.
Gesellschaft für Umweltschutz für die Umfahrung
Die Regierung befürwortete die Umfahrung von Vaduz und Schaan, der Landtag bewilligte den von der Regierung beantragten Kredit. In den Ratsstuben von Vaduz und Schaan stimmten die Gemeinderäte dem Projekt zu. Für etwas Erstaunen sorgte eine Stellungnahme der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU), die im «Volksblatt» unter dem Titel «Für ein ‹Ja› zur Umfahrungsstrasse!» abgedruckt wurde. Die LGU gehörte zwar nicht zu den glühenden Befürworterinnen des Projekts, aber unterstützte «unter Abwägung aller Umweltargumente» die Umfahrungsstrasse als «das kleinere Umweltübel». Jeder Strassenbau stelle eine Umweltzerstörung in der Landschaft dar, argumentierte die LGU, jedoch gelte es abzuwägen zwischen dem Eingriff in die Erholungsräume und der Verbesserung der Luft- und Lärmsituation in den Ortszentren: «Die LGU glaubt, dass generell eine Umfahrung, wie an anderen Orten aufgezeigt, zu einer Revitalisierung der Siedlungen führen kann, also wieder etwas zur Hebung der Lebensqualität beitragen kann.»
Stimmbürger lehnten in allen Gemeinden ab Regierung, Landtag und LGU blieben bei der Abstimmung am 19. September 1976 mit ihrer Zustimmung zur Umfahrung von Vaduz und Schaan weitgehend allein. Bei einer Stimmbeteiligung von 81 Prozent sprachen sich nur 747 Stimmberechtigte für das Projekt aus, während 3027 dagegen stimmten. In keiner einzigen Gemeinde gab es eine Mehrheit, auch in Vaduz und Schaan überwogen die Nein-Stimmen deutlich: In Vaduz gab es 218 Ja und 365 Nein, in Schaan votierten nur 152 dafür, 465 dagegen. Das «Volksblatt» setzte nach der Ablehnung der Umfahrungsstrasse den Titel «Absage an das kompromisslose Fortschrittsdenken!»
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«Postulat Oehler» sorgt für erregte Diskussionen
Der Schweizer Parlamentarier Edgar Oehler reichte 1972 im Nationalrat in Bern einen Vorstoss ein, der in unserem Land für helle Aufregung sorgte. Oehler forderte vom Bundesrat eine kritische Überprüfung der Beziehungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein. Und zwar zu einem Zeitpunkt, als sich Liechtenstein anschickte, das Jubiläum «50 Jahre Zollvertrag» zu feiern.
Text: Günther Meier
Edgar Oehler, Nationalrat und Chefredaktor der Tageszeitung «Die Ostschweiz», wählte einen publikumswirksamen Termin für seinen Vorstoss. Kurz vor Weihnachten 1972 ersuchte er mit einem Postulat den Bundesrat, die Beziehungen der Schweiz mit Liechtenstein zu überprüfen. In unserem Land hatte man zwar vom «Postulat Oehler» gehört, doch die Woge der Empörung über die Begründung des Vorstosses schwoll erst an, als das Postulat im Nationalrat nach der Begründung durch Oehler an den Bundesrat zur Beantwortung überwiesen wurde.
Am 20. März 1973, wenige Tage vor dem
50 Jahre Zollvertrag
Jubiläum «50 Jahre Zollvertrag mit der Schweiz», stand das Postulat im Parlament zur Debatte. Nationalrat Edgar Oehler versicherte zwar einleitend, dass die Schweiz und Liechtenstein eine lange Zeit der Freundschaft verbinde. Aber in jüngster Zeit hätte es Vorkommnisse gegeben, die eine Überprüfung der Beziehungen als notwendig erscheinen liessen. Als Beispiel erwähnte Oehler: Bei einer Informationsversammlung in Eschen gegen das geplante Atomkraftwerk im St. Galler Rheintal hätte eine Gruppe Studenten «öffentlich zum Aufruhr und zu einem Attentat gegenüber der Schweiz aufgerufen». Mehr noch, das an der Veranstaltung anwesende Regierungsmitglied, das nicht namentlich genannt wurde, hätte die Studenten nicht zur Ordnung gerufen, sondern noch etwas Öl ins Feuer geschüttet.
Fragen zu Steuerflucht und Militärdienstverweigerung
Dem Nationalrat war auch sauer aufgestossen, dass in Liechtenstein von gewissen Personen immer wieder die Meinung vertreten werde, von den guten Beziehungen der beiden Nachbarländer hätte vor allem die Schweiz profitiert oder gar zulasten des Fürstentums gelebt. Behauptungen, welche die Schweiz so nicht stehenlassen dürfe. Wie Oehler weiter ausführte, gebe es zunehmend junge Schweizer, die ihren Wohnsitz in Liechtenstein nehmen würden, um den Militärdienst zu umgehen. Diese Art von Dienstverweigerung mit Duldung von Liechtenstein dürfe die Schweiz nicht hinnehmen, diesbezüglich sei Handlungsbedarf gegeben. Ein weiteres akutes Problem sei die Steuerflucht: Wenn die Schweiz beispielsweise Deutschland bei der Vermeidung von Steuerflucht helfe, so müsse der gleiche Massstab auch gegenüber Schweizer Bürgern angewendet werden, die ihr Geld in Liechtenstein bunkerten.
Am Schluss seiner Begründung führte Oehler noch die Aussenpolitik an. Liechtenstein habe angefangen, in den wichtigsten Hauptstädten der Welt eigene diplomatische Vertretungen aufzubauen, während die Schweiz das Fürstentum an den weniger attraktiven Orten vertreten könne. Zudem gebe es keine gemeinsame Aussenpolitik mehr, weil Liechtenstein an den wichtigsten Schaltzentren eine eigene Politik verfolge. Das
führte Oehler zur Frage: «Warum hat die Fürstliche Regierung das EWG-Abkommen, den EWR-Assoziierungsvertrag selber unterzeichnet?» Dabei laute doch der entscheidende Passus im nunmehr 50 Jahre gültigen Zollvertrag, alle von der Schweiz abgeschlossenen Handels- und Zollverträge würden in gleicher Weise Anwendung in Liechtenstein finden.
Der Bundesrat sieht keinen Anlass zu Veränderungen
Auf die Fragen des Oehler-Postulats legte der Bundesrat am 21. Dezember 1973 einen umfangreichen Bericht vor, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern aus historischer und aktueller Sicht beleuchtete. «Die engen Beziehungen zwischen dem Fürstentum Liechtenstein und der Schweiz haben sich von Anfang an auf dem Boden der grundsätzlichen Gleichberechtigung beider Partner entwickelt», schrieb der Bundesrat. Weder der Postvertrag noch der Zollanschlussvertrag hätten die Souveränität Liechtensteins beeinträchtigt, weil beide Verträge kündbar seien und auch eine Schiedsklausel für die Erledigung von Streitfragen enthielten. Über den diplomatischen Verkehr zwischen den Nachbarstaaten hielt der Bundesrat fest, nur Liechtenstein unterhalte eine Vertretung in Bern, die jedoch den diplomatischen Verkehr in beiden Richtungen besorge. Der Bundesrat bewertete dies nicht als eine Ungleichheit, sondern als pragmatische Regelung, die sich bewährt habe. «Es besteht deshalb auch kein Anlass», unterstrich der Bundesrat, «einen residierenden Botschafter in Vaduz zu akkreditieren». Im Unterschied zu Nationalrat Edgar Oehler, der die eigenständige Aussenpolitik Liechtensteins kritisierte, sah der Bundesrat keinen Handlungsbedarf für eine Änderung. Liechtenstein könne internationalen Organisationen beitreten und eigene diplomatische Vertretungen in anderen Ländern errichten, die Schweiz sei jedoch immer bereit, «an internationalen Konferenzen und in zwischenstaatlichen Organisationen dem Fürstentum Delegierte zur Verfügung zu stellen, wenn es auf die Entsendung eigener Vertreter verzichtet».
Auch zur Steuerpolitik beziehungsweise zur Steuerflucht vertrat der Bundesrat eine grundsätzlich andere Meinung als Nationalrat Oehler. Der Bundesrat denke nicht daran,
mit dem Fürstentum ein umfassendes Doppelbesteuerungsabkommen abzuschliessen. Ein solches Abkommen würde «heikle Probleme aufwerfen», wie etwa weitere Anreize schaffen, Sitzgesellschaften in Liechtenstein zu gründen oder gar den Wohnsitz von der Schweiz nach Liechtenstein zu verlegen. Der Bundesrat stellte ausserdem in Abrede, dass die Schweiz allein von den Beziehungen der beiden Nachbarstaaten profitiere oder gar auf Kosten Liechtensteins lebe. Oehler hatte bei der Begründung des Postulats diesbezügliche «Aussagen namhafter Persönlichkeiten» kritisiert, ohne diese Persönlichkeiten konkret zu nennen. Der Bundesrat führte dazu aus, bei der unterschiedlichen Wirtschaftskapazität sei es gegeben, dass die Vorteile aus dem gesamten gegenseitigen Verhältnis vor allem dem kleineren Partner zugute komme: Entscheidend hingegen sei, dass «keine der zwei Vertragsparteien daraus einen unverhältnismässigen Nutzen zulasten der anderen» ziehe.
Zur grundsätzlichen Ausrichtung des Oeh -
50 Jahre Zollvertrag
ler-Postulats, die Beziehungen SchweizLiechtenstein einer Überprüfung zu unterziehen, schrieb der Bundesrat weiter, die Beziehungen hätten sich «zur gegenseitigen Zufriedenheit entwickelt». Es bestehe deshalb kein Anlass zu einer grundsätzlichen Änderung – vor allem auch deshalb, weil aus Liechtenstein keine derartigen Vorstösse bekannt seien. Weil gerade das 50-jährige Bestehen des Zollvertrags gefeiert werde, sehe der Bundesrat keinen Anlass, an diesem Vertragswerk etwas zu ändern. Ausserdem stehe es der Schweiz als dem grösseren und wirtschaftlich stärkeren Partner gut an, «eine gewisse Grosszügigkeit» zu zeigen.
Nach der Aufregung versöhnliche Töne
Auf diesen Standpunkt stellten sich auch die Delegationen des Nationalrates und des Ständerates, die sich in Liechtenstein über die tatsächlichen Verhältnisse informieren liessen. Beide Delegationen empfahlen, den Bericht des Bundesrates zur Kenntnis zu nehmen und abzuschreiben. Im National-
rat fand die Debatte über den Bericht am 27. Juni 1974 statt, der Ständerat befasste sich mit dem Bundesratsbericht am 2. Oktober 1974. Beide parlamentarischen Kammern waren mehrheitlich der Meinung, wie der Bundesrat, die Beziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz hätten sich gut entwickelt – und es bestehe keine Veranlassung, daran etwas zu ändern.
Im Nationalrat meldete sich auch der Postulant Edgar Oehler zu Wort. Er zeigte sich überrascht, dass das Postulat in Liechtenstein «anfänglich nicht gut aufgenommen» worden sei. Oehler gab sich, obwohl sein Postulat einigen Wirbel verursacht hatte, am Schluss seiner Ausführungen versöhnlich: «Ich bin der Auffassung, dass eine Bestandesaufnahme, wie wir sie jetzt gemacht haben, Grundlage dafür ist, dass wir die hängigen Probleme in gut nachbarlicher Zusammenarbeit und in Freundschaft lösen können.»
Event:
«Politik zwischen Wirklichkeit und Utopie»
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Die Veranstaltung verspricht einen spannenden Austausch über zentrale Themen. Die Anmeldung ist online über unsere Webseite oder Eventfrog möglich. Letzte Plätze können noch an der Abendkasse erworben werden.
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«Ich hatte eine klare Vision und stets den Mut zum Investieren»
Als Fussballer hat es Horst Marxer weit gebracht, als Polizist bei der Landespolizei ebenfalls. Besonders eindrücklich ist aber seine dritte Karriere als Unternehmer in der Sicherheitsbranche, in der er sich europaweit einen Namen gemacht hat. Ans Aufhören denkt er auch nach dem Erreichen des offiziellen Rentenalters nicht.
Text: Heribert Beck
Mitte der 1960er-Jahre, der USV war gerade erst aus der Taufe gehoben, hat Horst Marxer aus Eschen mit dem Fussballspielen begonnen. Er hat bei den Junioren alle Stufen durchlaufen und schliesslich in der ersten Mannschaft des USV als Torhüter gespielt. «Ich denke, dass ich immer ein mannschaftsdienlicher Spieler war, aber ich wollte stets auch Erfolge. Mit dem USV sind wir mehrfach knapp am Aufstieg in die 1. Liga gescheitert. Daher habe ich zunächst zum FC Vaduz gewechselt, wo ich auf diesem Niveau spielen konnte. Wir haben damals sogar die Aufstiegsspiele zur damaligen Nationalliga B erreicht, haben es aber leider nicht nach oben geschafft», sagt Horst Marxer, wenn er auf seine Fussballkarriere zurückblickt. Sein Trainer beim FC Vaduz warb ihn dann nach dessen eigenem Wechsel ab zum FC Chur, mit dem der Aufstieg in die NLB schliesslich gelungen ist. Unter anderem stand neben Horst Marxer Vladimir
Petković, der spätere Schweizer Nationaltrainer, im Kader. «Es war eine schöne Zeit, die ich – wie alle meine Stationen als Fussballer – nicht missen möchte.» Eine dieser Stationen war auch die Nationalmannschaft, die sich in den 1980er-Jahren erst im Aufbau befand. «Ich habe einige Jahre als Nationaltorhüter gespielt. Vorab waren es zwar noch keine offiziellen Länderspiele. Mit Stolz erfüllt mich rückblickend aber, dass ich beim allerersten offiziellen Länderspiel Liechtensteins, einer 0:1-Niederlage gegen die Schweiz, im März 1982 dabei sein durfte.»
Vom Fussballer zum Drogenfahnder
Doch Ende der 1980er-Jahre neigte sich Horst Marxers aktive Karriere dem Ende zu. «Ich habe mich entschieden, Polizist zu werden. Meine Bewerbung bei der Landespolizei, damals noch unter dem Namen Sicherheitskorps, war erfolgreich, und ich habe in Zürich
die Polizeischule absolviert. In dieser Zeit habe ich bei GC trainiert und hatte das Angebot, als zweiter Torhüter mit in den Meisterschaftsbetrieb zu starten. Ich habe mich dagegen entschieden. Im Hinterkopf hatte ich immer ein wenig die Angst vor einer Knieverletzung», sagt Horst Marxer. Er ergänzt: «Ich wollte bis an mein Lebensende Sport treiben. Ausserdem wollte ich mich im Alter von rund 30 Jahren auf die berufliche Karriere konzentrieren. Es war, im Nachhinein betrachtet, die richtige Entscheidung.»
Bei der Landespolizei führte sein Weg rasch zur Kripo. Während rund zehn Jahren war er dabei und stieg zum Leiter der Drogenfahndung auf. «Es war wiederum eine schöne Zeit, die ich ebenfalls nicht missen möchte. Ich war gerne Polizist und hatte damals meinen Traumberuf gefunden. Ich war, denke ich, auch ein ganz guter Ermittler. Schliesslich haben aber politische Entscheidungen den Ausschlag gegeben, dass ich aus dem Polizeidienst ausgeschieden bin. Einige verdiente Führungskräfte wurden Ende der 1990er-Jahre entlassen, und ich war der Überzeugung, dass man so nicht mit Menschen umspringt, die sich um das Land während Jahrzehnten ausserordentlich verdient gemacht hatten. Daher habe ich mich aus Solidarität entschieden, in die Privatwirtschaft zu wechseln, obwohl ich bei der Landespolizei gute Karrierechancen gehabt hätte und, wie schon erwähnt, mir der Beruf sehr gefallen hat.»
Sichere Transporte in ganz Europa Privatwirtschaft bedeutete in Horst Marxers Fall die Sicherheitsbranche. «Zwar hängen Polizeidienst und Sicherheitsdienstleistungen bis zu einem gewissen Grad zusammen. Von der Branche selbst hatte ich damals allerdings keine Ahnung. Ich habe mich aber schnell zu Hause gefühlt, Fuss gefasst und immer wieder von Freunden und Bekannten gehört, dass ich eigentlich zum Unternehmer geboren sei.» So entschied sich Marxer im Jahr 2007, seine eigene Firma, die RMS Sicherheits-Anstalt, zu gründen. «Das war mit Risiken verbunden, und ich hatte grossen Respekt vor der Aufgabe. Schliesslich musste ich bei null beginnen und hatte plötzlich die Verantwortung gegenüber meinen eigenen Mitarbeitenden. Ich habe aber auch gewusst, dass die Branche noch Potenzial hat. Heute kann ich auf jeden Fall mit Stolz sagen, dass auch dieser Schritt der
richtige war. Ich habe eine wunderbare Firma mit grossartigen Mitarbeitenden, die zum Teil von Anfang an dabei sind.» Die RMS ist mittlerweile regional, schweiz- und europaweit in den unterschiedlichsten Sicherheitsbereichen tätig. «Das ist spannend und äusserst reizvoll», sagt Marxer. In Liechtenstein bietet sein Unternehmen Werk- und Objektschutz, Logenund Veranstaltungsdienste sowie Alarminterventionen an, im Land und in der Schweiz bis in den Grossraum Zürich ist die RMS für die Bankomatenbetreuung zuständig. Letzteres umfasst alles vom Befüllen über die Wartungen bis hin zur Behebung von Störungen.
«Im Grossen und Ganzen war der Bereich der privaten Sicherheitsdienstleistungen vor 17 Jahren aber bereits gesättigt. Daher wollten ich mich auch und vor allem auf eine Nische konzentrieren: die Transporte. Sicherheitstransporte inklusive bewaffnete Begleitungen mit gepanzerten Fahrzeugen verschiedenster Grössenordnungen bis hin zu Sattelschleppern, um genau zu sein, führen wir inzwischen in ganz Europa für namhafte Kunden durch», sagt Horst Marxer und kommt auf sein Erfolgsrezept zu sprechen: «Für die Transporte braucht es neben optimal ausgestatteten Fahrzeugen gut ausgebildete Mitarbeiter.» Zu diesem Zweck hat er unter anderem im RMS-Firmensitz in Schaan die modernste Schiessanlage der Region bauen lassen, die nicht nur für das eigene bewaffnete Personal zugänglich ist, sondern auch für Polizeikorps, die Grenzwache, andere Unternehmen und Private. Denn eine gute Ausbildung ist Horst Marxer seit jeher wichtig. «Ich bin der Überzeugung, dass jede Arbeit so sauber
wie möglich erledigt werden muss. Gerade in der Sicherheitsbranche kommt der Korrektheit und Verlässlichkeit aber nochmals ein ganz besonderer Stellenwert zu. Verlässlichkeit schafft Vertrauen, und Vertrauen ist die Basis unserer Arbeit. Ich hatte den Mut, stets zu investieren und war oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ausserdem hatte ich immer sehr gute Mitarbeitende, die mein Vertrauen stets gerechtfertigt haben. Natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu, aber Glück muss man sich auch erkämpfen.» Die Kombination aus all diesen Faktoren habe dazu beigetragen, dass die RMS nie irgendwo inserieren musste, um an ihre Aufträge zu kommen. «Ein guter Ruf führt zu Mund-zu-Mund-Werbung – und das ist die beste Voraussetzung, um in der Branche Erfolg zu haben.»
Ein Haubenlokal in Klösterle
Heute ist Horst Marxer 65 Jahre alt. Das ist für ihn aber kein Grund, ans Aufhören zu denken. «Ich stehe noch immer jeden Morgen gerne auf und gehe gerne zur Arbeit. So lange das der Fall ist, sehe ich keinen Grund, in den Ruhestand zu treten.» Dennoch räumt der RMS-Gründer ein, dass er mit dem Gedanken spielt, sich ein wenig mehr Freizeit zu gönnen. Wobei Freizeit bei ihm nicht mit Müssiggang zu verwechseln ist. «Meine Angst vor einer Knieverletzung hat sich zum Glück nie bewahrheitet. Ich konnte wirklich immer Sport treiben. Unter anderem bin ich rund 25 Marathons gelaufen», sagt Marxer, der bis vor Kurzem auch einmal wöchentlich mit den Veteranen des FC Schaan trainiert hat. «Vor einiger Zeit habe ich mir aber eine Wirbelverletzung zugezogen, die ich zunächst ausku-
rieren musste. Mittlerweile jogge ich wieder, und auch mit dem Fussball will ich wieder anfangen. Sport ist mir wichtig und der ideale Ausgleich zum Berufsleben.»
Ein weiterer Ausgleich ist für Horst Marxer das Bauen. «Ich habe schon gesagt, dass ich immer den Mut zum Investieren hatte. Das gilt nicht zuletzt für den Hochbaubereich. Derzeit baue ich unter anderem nochmals ein Gewerbehaus für meine Firma in Schaanwald, in dem auch unsere Fahrzeuge den nötigen Platz finden. Ausserdem habe ich kürzlich in Klösterle am Arlberg Wohnungen gebaut und dabei auch ein danebenstehendes rund 200 Jahre altes Restaurant saniert.» Dann räumt Marxer schmunzelnd ein, dass er auch der guten Küche nicht abgeneigt ist. «Entsprechend erfüllt es mich mit Freude, dass der Mieter und Koch des Restaurants, der ‹Wirtschaft Traube› in Klösterle, es in kürzester Zeit geschafft hat, drei Hauben zu erhalten und mit seinem Haus bereits zu einem der 100 besten Gastronomiebetriebe in Österreich gekürt wurde und zu einem der 13 besten in Vorarlberg.» Dieses Beispiel zeigt es einmal mehr: Wenn Horst Marxer ein Projekt angeht, führt er es auch zum Erfolg.
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FUSSBALL – AUS LIEBE ZUM SPIEL. MBPI. In Liechtenstein. Für Liechtenstein.
Noch fehlt die Konstanz beim FC Vaduz
Sechs Runden sind absolviert in der Challenge League und der FC Vaduz rangiert mit acht Punkten im Mittelfeld Platz 6. Der Rückstand auf den Tabellenzweiten Bellinzona beträgt nur drei Zähler, aber auch nach hinten ist der Abstand nicht gross. Noch liegen die Teams recht eng beieinander. Nach einer positiven Serie von sieben Punkten aus drei Spielen gab es für die Vaduzer zuletzt mit dem 1:4 bei Xamax Neuchâtel einen herben Rückschlag.
Text: Christoph Kindle
Zwei Siege, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen: Das ist die ausgeglichene Bilanz des FC Vaduz nach einem Sechstel der laufenden Meisterschaft. Das Torverhältnis ist mit 8:10 negativ.
Noch nicht so richtig überzeugt
Fasst man die ersten sechs Spiele plus die beiden Partien in der Conference League kurz zusammen, dann kann festgehalten werden, dass der FCV bezüglich Leistungsvermögen noch nicht dort ist, wo er eigentlich sein wollte. So richtig überzeugt hat die Mannschaft noch nicht, einige Spieler befinden sich immer noch auf der Suche nach der Bestform. Auch die Neuzugänge konnten die Erwartungen bislang nur teilweise erfüllen. Die Mannschaft zeigte in manchen Partien zwar gute Ansätze, noch fehlt aber die Konstanz über die gesamte Spieldauer. Es braucht wohl noch ein wenig Zeit, bis die Automatismen beim neu formierten Team funktionieren. Trainer Marc Schneider wird in der Länderspiel- und Cup-Pause weiter an den Details feilen.
Rückschlag
bei Xamax Neuchâtel
Nach den Siegen gegen Wil und Stade Lausanne Ouchy sowie dem Unentschieden in Schaffhausen reisten die Vaduzer am letzten Freitag mit viel Zuversicht an den Neuenburgersee. Mit Xamax wartete dort ein Gegner, der wie Vaduz zu den Gruppenfavoriten zählt, im bisherigen Meisterschaftsverlauf aber noch nicht so recht auf Touren gekommen ist. Eine echte Bewährungsprobe also für die Liechtensteiner und auch so etwas wie eine Standortbestimmung. Das Ergebnis ist bekannt: Der FCV hat die-
sen Test nicht bestanden und kassierte auf dem Kunstrasen der Maladiere eine 1:4-Pleite. Vom angeblich geholten Selbstvertrauen nach der positiven Serie der vorangegangenen Spiele war nicht viel zu sehen. Die Vaduzer begingen etliche individuelle Fehler und machten dem Team von Ulli Forte das Toreschiessen leicht. «Ein Abend zum Vergessen», brachte FCV-Sportchef Franz Burgmeier das Ganze auf den Punkt. «Sicher ein kleiner Rückschlag für uns. Das Spiel hat gezeigt, dass wir noch nicht dort sind, wo wir eigentlich sein wollen. Wir müssen intensiv weiterarbeiten.» Burgmeier spricht dabei vor allem die zu hohe Fehlerquote an. Diese gilt es in den nächsten Spielen zu reduzieren.
Hart erkämpfter Sieg gegen Stade Lausanne
Fünf Tage vor dem Rückschlag bei Xamax hatte sich der FC Vaduz noch über den zweiten Saisonerfolg freuen dürfen. Im Heimspiel gegen den Super League-Absteiger Stade Lausanne Ouchy gingen die Vaduzer als 3:1-Sieger vom Platz. Es war insgesamt eine der besten Leistungen in der neuen Spielzeit, aber es gab auch erneut Schwachpunkte, die dem Trainer nicht gefallen haben. Nach einer scheinbar beruhigenden 2:0-Führung (Cavegn und Eberhard trafen in der ersten Halbzeit) und einer gelb-roten Karte gegen Ouchy-Spieler Camara hätte man erwarten dürfen, dass Vaduz das Spiel kontrolliert. Doch dies war nicht der Fall, in Überzahl kassierte das Heimteam in der 67. Minute den Anschlusstreffer, und plötzlich wurde es wieder eng. Erst ein geschenkter Penalty, verwandelt durch Cavegn, sorgte für die Erlösung. Gegen die nun resignierenden Westschweizer vergab
Vaduz in der Schlussphase noch einige Chancen zu einem höheren Sieg.
«Wir sind natürlich glücklich über diesen wichtigen Erfolg, der letztlich verdient zustande gekommen ist», so das Kurzfazit vom Trainer Marc Schneider. Man habe vieles richtig gemacht, sagte der Berner, dem aber nicht verborgen blieb, dass die Mannschaft in der zweiten Hälfte trotz Überzahl kurzzeitig die Kontrolle verloren hat. «In solchen Phasen müssen wir uns besser verhalten.»
Es wartet eine Englische Woche Aktuell ruht der Spielbetrieb in der Challenge League, weil die Nationalmannschaften Partien in der Nations League bestreiten. Auch am kommenden Wochenende finden keine Meisterschaftsspiele statt, da eine weitere Runde im Schweizer Cup ausgetragen wird. Der FC Vaduz nützte die Gelegenheit für ein Testspiel am 6. September gegen das Super League-Team FC Luzern mit Trainer Mario Frick (nach Redaktionsschluss). Am Dienstag, den 17. September, steht der FCV im Rahmen des Liechtensteiner Cups beim Drittligisten FC Triesen im Achtelfinale im Einsatz.
In der Challenge League wartet dann anschliessend eine sogenannte Englische Woche auf die Vaduzer. Am Freitag, 20. September (20.15 Uhr) kommt der FC Aarau ins Rheinparkstadion. Am Dienstag, 24. September, geht die Reise nach Genf zum bislang überraschend starken Aufsteiger Etoile Carouge. Und am Sonntag, 29. September (14.15 Uhr), kommt es in Vaduz zum Duell mit der AC Bellinzona.
FCV-Stürmer Fabrizio Cavegn traf gegen Stade Lausanne zweimal.
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Die Richtung beim FC Balzers stimmt
Nach dem bitteren Abstieg aus der 1. Liga kämpft der FC Balzers nun in der 2. Liga-Interregional um einen Spitzenplatz. Der Auftakt in die neue Saison ist den Balznern einigermassen gelungen. Zu Buche stehen nach drei Runden zwei Erfolge, eine Niederlage und der 5. Tabellenrang.
Text und Interview: Christoph Kindle
Trainer Marius Zarn ist mit dem Auftakt in die neue Saison insgesamt zufrieden, er sieht aber durchaus Luft nach oben. Da es doch einige Veränderungen im Kader gegeben hat, muss sich die Mannschaft noch finden.
Beim Saisonstart wartete mit dem anderen Absteiger aus der 1. Liga, dem FC Gossau, gleich einer der Topfavoriten in dieser Gruppe 4
der 2. Liga-Interregional. Nach einer torlosen ersten Hälfte brachte Sandro Wolfinger die Balzner in der 51. Minute in Führung. Doch die Freude währte nicht lange. Zwei Minuten später gelang den Gastgebern der Ausgleich. Gossau legte daraufhin noch einen Zahn zu und erzielte zwei weitere Treffer zum 3:1-Endstand.
Zuletzt zwei Siege in Folge Bei der Heimpremiere eine Wo -
che später kam der Zürcher Traditionsclub Red Star auf die Rheinau. Dabei feierte der FC Balzers einen wichtigen 1:0-Sieg. Somit war die Auftaktniederlage in Gossau korrigiert. Das einzige Tor fiel schon nach einer Viertelstunde durch Dario Stöber.
Im dritten Saisonspiel ging es für die Balzner in Frauenfeld erneut gegen einen der Favoriten. Der Sieg gegen Red Star gab dem
Team das nötige Selbstvertrauen, und so überzeugte die Elf von Trainer Marius Zarn in Frauenfeld mit einem klaren 4:1-Erfolg. Sascha Djokic, zweimal Medin Murati und Matti Forrer waren für die Tore verantwortlich. Nach drei Runden befinden sich die Balzner mit sechs Punkten in Schlagdistanz zur Spitze. Weiter geht es für den FCB am Samstag, 14. September, mit einem Heimspiel gegen Dübendorf.
«Wir sind in der neuen Liga angekommen»
Wie bist du grundsätzlich mit dem Auftakt in die Saison zufrieden?
Marius Zarn: Nach drei Spieltagen stehen wir mit zwei Siegen und einer Niederlage eigentlich ganz okay da. Das Auftaktspiel in Gossau war sicherlich noch nicht das, was wir uns erhofft hatten. Wir wussten aber, dass Gossau eine starke Mannschaft hat und dass wir mit unserer Neuausrichtung von der Spielidee her noch etwas Zeit benötigen werden. Dementsprechend sind wir mit dem Saisonstart einigermassen zufrieden.
Was hat dir bisher an deinem Team gefallen, wo siehst du noch Defizite?
Markus Zarn: Im Hinblick auf die neue Saison haben wir vor allem spielerisch-taktisch einiges verändert, und mir gefällt es, wie schnell sich das Team an die neue Herausforderung gewöhnt hat. Sicher klappt noch nicht alles, aber die Spieler setzen schon sehr viel um, von dem was wir gerne auf dem Feld sehen möchten und sind motiviert, sich weiter zu verbessern. Was uns auch gefallen hat, ist, dass wir uns von Spiel zu Spiel steigern konnten und so langsam in der neuen Liga angekommen sind
Wie siehst du dem weiteren Verlauf der Herbstrunde entgegen und was sind die Ziele?
Markus Zarn: Wir haben einige Ziele in dieser Herbstrunde: Erstens müssen wir den extrem straffen Spielplan mit diversen englischen Wochen wegen Cup und Nationalmannschaft optimal planen und die Belastungsteuerung immer im Auge behalten. Vor allem für unsere Nationalspieler ist das Pensum mit 19 Spielen in elf Wochen enorm hoch für Amateur-Fussballer. Ansonsten schauen wir von Spiel zu Spiel, wollen unseren Spielstil weiter verinnerlichen und natürlich am Ende der
Herbstrunde soviele Punkte wie möglich auf dem Konto haben. Zweitens wollen wir im Liechtensteiner Cup überwintern und so dann auch die Möglichkeit offenhalten, das Finale im Frühjahr zu erreichen.
Der USV Eschen/Mauren
ist bisher im Soll
Beim USV Eschen/Mauren hat in der Sommerpause ein grosser Umbruch stattgefunden. 16 Spieler haben den Verein verlassen, das hat zwangsläufig dazu geführt, dass viele Neuverpflichtungen getätigt werden mussten. Geblieben ist aber Trainer Heris Stefanachi. Seine erste Saisonbilanz fällt recht positiv aus.
Text und Interview: Christoph Kindle
Die Unterländer liegen nach fünf Runden auf dem sechsten Tabellenrang (Stand 4. September), zwei Siegen stehen ebenso viele Niederlagen und ein Unentschieden gegenüber. In Anbetracht der zahlreichen namhaften Abgänge und der folglich fast komplett neuformierten Mannschaft präsentierte sich der USV in der Anfangsphase der Erstliga-Meisterschaft besser als von vielen befürchtet.
Wie erwartet noch etwas unkonstant Zum Auftakt kassierten die Unterländer beim Mitfavoriten Kreuzlingen eine knappe 1:2-Niederlage. Neuzugang Ismael Adejumo erzielte das Anschlusstor, ein Punktgewinn wäre in der Schlussphase nicht unverdient gewesen. In der zweiten Runde überraschte die USV-Elf im Sportpark mit einem 6:0-Kantersieg gegen ein an diesem Tag äusserst schwaches Linth. Sechs Tore müssen aber erst einmal geschossen
werden. Verantwortlich für diese waren zweimal Adejumo, Oezelik, Pizzi, Radojicic und Daniel. Die Unterländer deuteten an diesem heissen Samstag ihr offensives Potenzial ein erstes Mal an. Allerdings war allen klar, dass es in diesem Stil wohl kaum weitergehen würde. Und so stiess die Sportpark-Elf eine Woche später beim Auswärtsspiel gegen Winterthur U21 auf wesentlich mehr Widerstand. Der USV musste sich am Ende mit 0:2 geschlagen geben. Dieses Mal fehlten der Offensive im Gegensatz zum Linth-Spiel Kaltschnäutzigkeit und Treffsicherheit.
Im zweiten Heimspiel dieser Saison war das Team Kosova aus Zürich zu Gast im Sportpark Eschen/Mauren. In einer ausgeglichenen Partie trennte man sich am Ende mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden. Captain Györky erzielte in der 76. Minute den Ausgleich, nachdem Kosova eine Minute vorher in Führung gegangen war. Den ersten Auswärtserfolg verbuchte der USV dann am vergangenen Samstag in Freienbach. Bis kurz vor Schluss lautete der Spielstand noch 1:1. Die Partie stand aufs Messers Schneide. Adejumo mit seinem vierten Saisontor und Pizzi mittels Penalty fixierten in den letzten Minuten dann aber den vielumjubelten 3:1-Sieg. Es war übrigens der erste Auswärtserfolg der Unterländer seit Oktober 2023. Das war ebenfalls in Freienbach gelungen.
«Die Weiterentwicklung schreitet schnell voran»
Nach fünf Runden Platz 6, entspricht das in etwa deinen Erwartungen?
Heris Stefanachi: Der Rang ist momentan noch unwichtig, da alles nah beisammen ist. Ausserdem hat in diesem Projekt für mich die Tabelle nicht die grösste Wichtigkeit. Der Weg, den wir gehen, wo sind wir gestartet, wie war unsere Entwicklung und wohin werden wir kommen, das sind für mich die wichtigsten Messpunkte und auch der grösste Reiz am diesjährigen Projekt.
Was läuft bis jetzt gut, wo siehst du noch Steigerungspotenzial?
Die Trainingsqualität gefällt mir gut und die Weiterentwicklung schreitet schnell voran, was vor allem für den Willen und das Interesse der Spieler spricht. Diese zwei Aspekte machen mich glücklich und sind unser Boden für die Zukunft. Das grösste Verbesserungspotenzial sehe ich noch in der Breite. Dort möchten wir noch jeden Spieler an seine Leistungsgrenze bringen.
Was sind die Ziele bis zur Winterpause?
Wir möchten zunächst einmal weiter Spass an der Zusammenarbeit haben. Das ist für mich elementar. Für unseren konstruktiven, dynamischen Fussball, den wir spielen wollen, müssen die Spielstruktur und die Automatismen ständig verbessert werden, was laufend passiert. Dazu ist es sehr wichtig, dass jeder im Team seine Rolle findet und der Teamgeist weiter wächst, um dann in der Rückrunde von all diesen Faktoren profitieren zu können.
Das weitere Programm
Weiter geht es für den USV Eschen/Mauren am kommenden Mittwoch mit dem Nachtragsspiel zu Hause gegen Uzwil (20.15 Uhr). Bereits drei Tage später, am Samstag, den 14. September, wartet das Auswärtsspiel gegen St. Gallen U21.
FC Landtag Liechtenstein am
38. Eidgenössischen Parlamentarier-Fussballturnier
Jährlich findet das eidgenössische Parlamentarier-Fussballturnier in einem anderen Kanton statt. Für die 38. Auflage war das Parlament des Kantons Aargau zuständig. Der Landtag des Fürstentums Liechtenstein wird im Jahr 2030 für die Organisation und Durchführung dieses Fussballturniers zuständig, da der FC Landtag als einziges ausländisches Parlament traditionsgemäss bei diesen Turnieren mitwirkt.
Interview: Johannes Kaiser
Teams der schweizerischen Kantonsparlamente und der FC Landtag Liechtenstein als 25. Team trafen sich am Wochenende vom 23./24. August, in Baden, Kanton Aargau, zum 38. Eidgenössischen Parlamentarier-Fussballturnier.
Neben dem Fussballplausch eröffnet dies auch stets die Möglichkeit, sich mit Politikerinnen und Politikern der Schweizer Kantone auf freundschaftliche Weise auszutauschen.
In ihren sympathischen Grussworten brachte die Grossratspräsidentin des Kantons Aargau, Dr. Mirjam Kosch, diesen fussballfreundschaftliches Grossanlass mit den Worten «Für Fussball wie für die Politik gilt: Manchmal gewinnen die Besseren!» sehr treffend auf den Punkt.
kultur:zeit
Das 50. Bundessängerfest: Ein ganz besonderes Jubiläum
Am kommenden Samstag, 14. September 2024, richtet der Männergesangverein Balzers das 50. Bundessängerfest des Fürstlich Liechtensteinischen Sängerbundes (FLSB) aus. Hans Nigg, Vorsitzender der Organisation, freut sich auf ein Jubiläum der Superlative und verrät, was die Organisatoren sich Besonderes haben einfallen lassen.
Rund 1000 Sängerinnen und Sänger sind in Liechtenstein Mitglieder in 25 Erwachsenen- sowie sechs Kinder- und Jugendchören. «Sie teilen ihre Begeisterung für den Gesang jahrein, jahraus bei vielen Konzerten und zahlreichen anderen Anlässen», sagt Hans Nigg. Der wichtigste dieser Anlässe ist das Bundessängerfest, das seit 1920 – mit einer Unterbrechung aufgrund des Zweiten Weltkriegs und später wegen Corona – alle zwei Jahre in einer anderen Gemeinde stattfindet. «Der Männergesangverein Balzers hatte 2008 letztmals die Ehre, den Anlass durchzuführen. Dass wir nun gerade zum 50. Bundessängerfest wieder an der Reihe sind, freut uns ausserordentlich», sagt Nigg, der nicht nur als OK-Vorsitzender an der Organisation des Fests beteiligt ist, sondern auch sowohl dem Balzner Männergesangverein als auch dem FLSB als Präsident vorsteht.
Im Saal und auf der Grossleinwand «Die Vorbereitungen beschäftigen uns im Organisationskomitee in enger Abstimmung mit dem FLSB seit fast zwei Jahren. Unser Ziel ist es, ein unvergessliches Treffen für die ganze Liechtensteiner Sängerfamilie auf die Beine zu stellen, das nicht nur professionell organisiert ist, sondern auch modern», sagt Hans Nigg. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er sich mit seinen Mitstreitern im OK einiges einfallen lassen. «Die wichtigste Neuerungen ist sicher, dass wir den Festakt für alle Sängerinnen, Sänger und geladenen Gäste in beiden Gemeindesälen durchführen, während die Gäste im Zelt auf dem Festplatz die Vorträge, Einlagen, Ehrungen und das gemeinsame Singen auf einer
Grossleinwand verfolgen können. Wir haben uns überlegt, dass das Ambiente eines Saals besser zu einem solchen Jubiläumsfest passt als ein Zelt. Gleichzeitig wollen wir aber der ganzen Bevölkerung die Möglichkeit bieten, nah dran zu sein und auch den Festumzug von der alten Post zum Gemeindesaal live zu verfolgen.» Ein Service an die Gäste im Zelt, die selbstverständ-
lich bestens verpflegt werden, ist auch die Möglichkeit, sich auf der Website des Sängerbunds (www.flsb.li) ein LIEmobil-Ticket herunterzuladen. «Die Fahrt zum Bundessängerfest und wieder nach Hause ist so kostenlos, und Probleme bei der Parkplatzsuche gibt es nicht. Ich appelliere daher an alle, von diesem Angebot Gebrauch zu machen», sagt Nigg.
Eine des Jubiläums würdige Uraufführung
Lohnen wird sich der Besuch in Balzers auf jeden Fall. «Ich freue mich beispielsweise schon sehr auf den gemeinsamen Vortrag der Kinderchöre unter der Leitung von Gesangspädagogin Birgit Plankel. Der ganz besondere Höhepunkt wird dann das gemeinsame Singen in zwei Teilen», sagt Hans Nigg. Zunächst wird die Landeshymne, bearbeitet von William Maxfield, vorgetragen, dann folgt das Lied «Mein Liechtenstein». Hans Nigg schwärmt: «Komponiert hat es Werner Marxer, getextet Benno Büchel. Es ist ein wunderbares Werk geworden, das beim Bundessängerfest seine Uraufführung erlebt – und es ist eines Jubiläumsanlasses würdig.» Auf der Bühne vortragen werden es die Chöre unter der Leitung von Werner Marxer, der GVK Schellenberg, und von Jürg Bokstaller, der Frauenchor und der Männergesangverein Ruggell. «Da lei-
der nicht alle Sängerinnen und Sänger des FLSB auf der Bühne Platz haben, haben wir für sie ein Notenheft drucken lassen, sodass sie von den Plätzen aus im grossen und kleinen Gemeindesaal mitsingen können. Nach dem Abendessen singen alle Chöre drei Lieder unter der Leitung von Bundeschormeisterin Silvia Vogt, angeleitet vom Gesangsverein-Kirchenchor Gamprin-Bendern und begleitet von André Vitek und Manuel A. Pinero an den Violinen, Nazar Kocherga am Kontrabass und William Maxfield am Klavier. «Es werden also vier Dirigenten die Aufführung musikalisch umrahmen», sagt sich Hans Nigg und gibt seiner Freude Ausdruck. Er fügt an: «Wir sind uns sicher, dass die Gäste draussen im Zelt auf dem Dorfplatz genauso begeistert sind wie wir FLSB-Mitglieder. Überzeugt euch selbst und kommt ans Bundessängerfest nach Balzers. Die Bewirtung beginnt um 10.30 Uhr und endet etwa um 23 Uhr.»
Programm Bundessängerfest Samstag, 14. September 2024
10 Uhr: Öffnung Begrüssungsbüro (Rezeption, Information, Organisation), Balzner Saal, Foyer
10.30 Uhr: Beginn Aussenbewirtung Zelt, Foyer, vor der Aula der Primarschule Start Wertungssingen
10 bis 12 Uhr: Vorträge in der Aula der Primarschule
13.30 bis 15 Uhr: Freie Vorträge in der Aula der Primarschule
15 bis 16 Uhr: Freie Vorträge im Festzelt
16.45 Uhr: Aufstellung der Chöre für Festumzug bei der Alten Post
17 Uhr: Festumzug ab Alter Post zum Gemeindesaal
17 Uhr: Besammlung Ehrengäste vor dem Balzner Gemeindesaal
17.45 Uhr: FLSB-Fahne entbietet allen Fahnen den Ehrengruss im Saal
Beginn Festakt im Gemeindesaal Begrüssung
Vortrag der Kinderchöre Gemeinsames Singen
Ab 20 Uhr: Abendessen Gemeinsames Singen Bericht der Juroren Musikalische Einlage Ehrungen durch FLSB Dank und gemütliches Zusammensein
Auf dem Festplatz Bewirtung von 10.30 bis 23 Uhr
Weitere Informationen und Programm www.flsb.li
Historisches
Die tausendjährige Eibe in St. Corneli
Beim «Santanilga-Kirchlein» am Fuss der alten Ruine Tosters steht eine grosse Eibe, deren Alter vom Volk auf eintausend Jahre geschätzt wird. Der Baum gilt als der älteste in Vorarlberg und einer der ältesten in Österreich. Viele Wanderer, die ihre Route über den Gantenstein in Schellenberg gewählt haben, kommen dort vorbei.
Text: Herbert Oehri
Dieses Naturdenkmal hat am Fuss einen Umfang von 5 Metern, was schon auf sein ehrwürdiges Alter hinweist. Die Eibe musste durch einen Brettergürtel geschützt werden, sonst wäre der ehrwürdige Baum ein Opfer seines Ansehens geworden. Eine alte Sage verleiht der tausendjährigen Eibe noch eine besondere Würdigung. Da die Gottesmutter auf dem Weg von Einsiedeln nach St. Gerold bei dieser Eibe Rast gemacht habe, sprach man der Rinde des Baumes heilende Wirkung bei allerlei Krankheiten zu.
Auch «Baum des Todes» genannt Ob diese Sage über die Mutter Gottes und die heilende Wirkung des Baumes stimmt,
ist allerdings fraglich. Denn die Eibe (Taxus baccata) wird auch „Baum des Todes genannt. Sie ist der einzige heimische Nadelbaum, bei dem fast alle Teile giftig sind. Nur das Fruchtfleisch der leuchtend roten Samen (s. Bild), die von August bis in den November reifen, ist geniessbar, während die Samen und andere Teile das giftige Taxin enthalten. Insbesondere bei Pferden führen schon 100 bis 200 Gramm der Nadeln oder Rindenstücke zum Tod. Auch bei Menschen führt bereits eine geringe Menge zu Atemlähmung und Herzversagen. Dass der immergrüne Nadelbaum mit seiner kugel-, kegel- oder säulenförmigen Krone häufig mit dem Tod in Verbindung gebracht wird, liegt also wohl vor allem an seiner Giftigkeit.
Die Rettungsmassnahmen für die «Tausendjährigen Eibe» vor etwa 40 Jahren gewährleistete nun aber, dass dieser Baum, der unzertrennbar zu St. Corneli gehört, noch viele weitere Jahre erhalten bleibt. Dass St. Corneli, die alte Pfarrkirche von Tosters, im Volksmunde «Santanilga» heisst, kommt vielleicht davon, dass an der Stelle, wo Maria gerastet haben soll, weisse Ilgen (Lilien) entsprossen seien. Weisse Ilgen hält auch das Jesuskind in dem Bild auf der Eibe in Händen.
Die Kirche St. Corneli unterhalb der Ruine Tosters dürfte schon im 11. Jahrhundert erbaut worden sein. Die erste Urkunde, in der sie erwähnt wird, ist die Schutzbulle Papst Alexanders III. von 1178, aus der hervorgeht,
Der Eibenbaum –zwischen Mythos und Aberglaube
Die Kelten verehrten den Baum als heilig und die Germanen nutzten seine Zweige, um Dämonen und bösen Zauber abzuwehren. So soll sich der Teufel vor dem Gewächs gefürchtet haben. Deshalb wurde die Eibe als Schutz für die Toten auf vielen Friedhöfen angebaut. Im Volksmund wird sie auch «Baum des Todes» genannt.
Quellen
Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953; St. Cornelius und St. Cyprian, Feldkirch-Tosters, Schnell & Steiner Kunstführer, Regensburg/D, 2004.
dass Tosters in jener Zeit im Besitz des Frauenklosters Schänis in der heutigen Schweiz war. Auch mit der Gemeinde Mauren ist die Kirche St. Corneli eng verbunden. Aus der Schutzbulle von 1178 ist zu entnehmen, dass «anfangs die Kirche von einem Priester aus dem benachbarten Mauren versorgt worden sei». Als die Grafen von Montfort aber bei der Pfarrkirche in Feldkirch ein Herrenbenefizium (zur Nutzung überlassenes, vererbbares Land) stifteten, übernahm dessen Inhaber schon vor 1730 auch die Sorge für St. Corneli in Tosters.