MEDI-LEARN Zeitung 05/2011

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Die Kunst des Lernens

Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte

Kaum hat das neue Semester begonnen, stehen für viele Studenten auch schon die nächsten Prüfungen vor der Tür. In dieser Ausgabe haben wir deshalb rund um das Thema Lernen einige Tipps – unter besonderer Berücksichtigung von Multiple-Choice-Tests – zusammengestellt: von der grundsätzlichen Organisation über die Vorbereitung bis hin zur Prüfung.

ZEITUNG

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 05 /11 ∙ November /Dezember 2011 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

Kollegialer Umgang

Internationales Niveau

Schlechter Zeitpunkt

In guter Erinnerung hat eine deutsche Jungmedizinerin ihr Praktikum an der europaweit bekannten Klinik für Pädiatrie der Stadt Krakau. Das Haus erhielt für die fortschrittliche Behandlung von Herzfehlern bei Säuglingen und Kleinkindern mehrfach internationale Auszeichnungen.

Anatomische und funktionell stoffwechselbezogene Verfahren werden an der Magdeburger Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin miteinander kombiniert. Diese sogenannte Hybridbildgebung ermöglicht eine besonders genaue Diagnostik von Erkrankungen.

Durch doppelte Abiturjahrgänge und den Wegfall der Wehrpflicht kommt es an fast allen deutschen Hochschulstandorten in diesem Wintersemester zu Engpässen auf dem Wohnungsmarkt. Auch die meisten Studentenwohnheime sind schon seit Monaten ausgebucht.

Bericht über ein Auslandssemester in Polen

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Neueste Geräte und Methoden der Hybridbildgebung

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Extrem hohe Nachfrage nach Wohnraum in Unistädten

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Bewusstsein für die tödliche Gefahr wach halten Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland plant zahlreiche kreative Aktionen zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember von Kare Ahlschwede (MEDI-LEARN Redaktion)

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ie größten Bedrohungen und zugleich die unheimlichsten sind jene, die wir im entscheidenden Moment nicht wahrnehmen und an die wir gerade dann am wenigsten denken. Bestes Beispiel ist die Ansteckung mit dem HI-Virus. So unmerklich wie seine Weitergabe von Mensch zu Mensch überrollte die von ihm verursachte AIDS-Pandemie ganze Erdteile. Das Bewusstsein für diese humanitäre Katastrophe und die allgegenwärtige Gefahr will die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) mit vielen Aktionen am 1. Dezember, dem Welt-AIDS-Tag, wach halten. Die Geschwindigkeit, mit der sich HIV/AIDS seit der ersten Diagnose vor rund drei Jahrzehnten ausgebreitet hat, ist in der neueren Menschheitsgeschichte einzigartig. Bereits jetzt übersteigt die Zahl der Menschen, die direkt von dieser Seuche betroffen und an ihr entweder schon gestorben sind oder in den nächsten Jahren sterben werden, deutlich die Zahl der Todesopfer des Zweiten Weltkriegs. Buchstäblich kein Land der Welt ist von HIV/AIDS verschont geblieben. Die HIV-Seroprävalenz

nimmt auf allen Kontinenten weiter zu, gegenwärtig am stärksten in Osteuropa und Asien. In Afrika haben sich zwar die Steigerungssraten nivelliert, aber aufgrund des Bevölkerungswachstums erhöhen sich gleichwohl die absoluten Fallzahlen. In den traditionellen Industrieländern sind diese vergleichsweise gering, jedoch verlieren Präventions-Bemühungen hier mittlerweile an Wirkung: Die vermeintlich unbeschränkte Verfügbarkeit und hohe Wirksamkeit antiretroviraler Medikamente lässt eine neue Sorglosigkeit entstehen, so dass es nach Zeiten der Stagnation aktuell einen Zuwachs bei den Neu-Infektionen in Deutschland gibt. Im vergangenen Jahr könnten es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder mehr als 3000 gewesen sein. Vorbeugende Aufklärung ist also nach wie vor wichtig und wird von der bvmd an deutschen Hochschulstandorten mit medizinischer Fakultät im Rahmen des

Projekts „Mit Sicherheit verliebt“ betrieben. Höhepunkt der ideenreichen Arbeit ist alljährlich der Welt-AIDS-Tag, der 2011 unter dem Motto „get to zero“ steht. Gemeint sind drei zentrale Zielsetzungen: Qualifizierte Prävention muss dafür sorgen, dass die Zahl der Neu-Infektionen auf Null zurückgeht. Weltweite Verfügbarkeit anti-

retroviraler Medikation soll die Zahl der Todesfälle durch die Immunschwäche auf Null senken. Eine aufgeklärte Haltung zum Thema HIV/AIDS schließlich kann die Stigmatisierung der von der Krankheit betroffenen Menschen verhindern. Um einen möglichst wirkungsvollen Beitrag zum Erreichen dieser Ziele zu leisten, lassen sich etliche Lokalprojekte immer wieder eine Menge einfallen. Auf StopAIDS-Partys verteilen sie Schlüsselanhänger mit Kondom-Aufbewahrungsfach und laden zur Teilnahme an „Sex-Toy-Tombolas“ ein. Öffentliche Gebäude sollen mit siebeneinhalb Meter hohen roten AIDS-Schleifen zu Mahnmalen gemacht und an Universitäten zahllose Poster aufgehängt werden. Letztere stammen aus einem internationalen Pool, zu dem die an der weltweiten „International Federation of Medical Students Associations“ (IFMSA) beteiligten Organisationen ihre Entwürfe beisteuern.

Zulassungsverfahren grundgesetzwidrig?

Die gigantischen roten Schleifen, Filme zum Thema, Poster und anderes Material können die Lokalprojekte zentral von der bvmd-Arbeitsgemeinschaft Sexualität und Prävention beziehen. Vor Ort kommt es dann entscheidend auf die Kreativität und das Engagement der rund 300 Studenten an, die sich an den Aktionen im Rahmen von „Mit Sicherheit verliebt“ beteiligen, um junge Menschen über die tödliche Gefahr durch das HI-Virus aufzuklären. Weitere Infos unter www.bvmd.de

Inhalt Einzeln oder mit viel Zubehör Drei Anatomie-Atlanten werden in dieser Ausgabe miteinander verglichen. Weil gerade solche Lehrbücher typischerweise besonders groß und schwer sind, bieten zwei Verlage sie von vornherein als Set mit einer praktischen Umhängetasche und manchem anderen Zubehör an. S. 04

Studium

Lehrreiche Patenschaften Von seiner Geburt bis zum zweiten Lebensjahr dürfen Medizinstudenten der Uni Bonn seit diesem Wintersemester Kinder als „Paten“ begleiten. Auf diese Weise sollen sie Einblick in die frühkindliche Entwicklung bekommen. Sie begleiten Kind und Eltern zu Vorsorgeuntersuchungen, die in Seminaren vorbereitet werden. S. 05

Studienplatz-Bewerber zogen vor das Verwaltungsgericht und bekamen in erster Instanz auf Anhieb Recht von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

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ut Ding will Weile haben, aber irgendwann ist der Bogen überspannt. Nicht jeder Bewerber bekommt seinen Medizin-Studienplatz auf Anhieb. Wer das Abitur nicht mit einer Traumnote abschließt, wird in die Warteschleife geschickt – unter Umständen genauso lange, wie das Studium selbst in aller Regel dauert. Oder noch länger, denn im Sommersemester 2011 reichten selbst 13 Wartesemester teilweise nicht für eine Zulassung. Nun sind vier Bewerber deswegen vor das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gezogen und bekamen dort auf Anhieb Recht: Extrem lange Wartezeiten sind verfassungswidrig, urteilten die Richter. Allerdings währte die Freude über das Urteil nur kurz. Bereits eine Woche später widerrief das Oberverwaltungsgericht Münster die Entscheidung. Den vier Klägern wurden vorläufige Studienplätze im Rahmen einer einstweiligen Anordnung zugesprochen. Zur Begründung gaben die Richter an, dass die Grenzen des verfassungsrechtlich Zulässigen überschritten sind. Hintergrund dafür sind zwei Numerus-clausus-Urteile aus den 1970er Jahren. Damals sollte die chaotische Bewerbungs- und Zulassungssituation durch Gründung der ZVS gere-

Internet gelt werden. Außerdem wurde die Frage geklärt, ob eine Studienplatzvergabe aufgrund von Durchschnittsnoten mit dem Grundgesetz vereinbar ist. Keine einfache Entscheidung, denn einerseits garantiert die Verfassung neben der Gleichbehandlung aller die freie Berufswahl. Andererseits verfügen die Universitäten nur über begrenzte Kapazitäten, sodass nicht alle Bewerber zugelassen werden können. In dem Urteil von 1977 wurde festgestellt, dass das Auswahlverfahren zulässig ist, weil die Kombination aus Auswahl nach Note (Abiturbestenquote) und nach Zeit (Wartesemester) jedem Abiturienten die Möglichkeit eröffnet, einen Studienplatz zu erhalten.

RICHTER KRITISIERTEN „UNGLEICHBEHANDLUNG“ Zwar wurde inzwischen zusätzlich noch das Auswahlverfahren der Hochschule als dritter Weg der Studienplatzvergabe eingeführt. Dennoch argumentierten jetzt die Gelsenkirchener Verwaltungsrichter, dass es heute der Hälfte aller Abiturienten faktisch unmöglich ist, einen Studienplatz in Medizin zu bekommen. Die große Menge der Bewerber führt dazu,

dass sowohl beim Auswahlverfahren der Hochschule als auch bei der Wartezeitregelung die Abiturnote als limitierender Faktor hinzukommt. Hieraus ergibt sich eine Ungleichbehandlung, die gegen das Grundgesetz verstößt. Doch obwohl die Richter davon sprechen, dass sich aus überlangen Wartezeiten das Recht auf Zulassung ergibt, halten sie eine Erhöhung der universitären Kapazitäten nicht für angebracht. Vielmehr müsse geprüft werden, ob das Vergabeverfahren durch geringe Veränderungen verfassungskonform gemacht werden kann. Hochschulstart reichte nach der Verkündung eine Beschwerde gegen das Urteil ein sowie einen Antrag gegen die angeordnete vorläufige Zulassung der Bewerber. Das Oberverwaltungsgericht Münster gab diesem Antrag statt. Somit können die vier Bewerber nun doch noch nicht mit dem Studium beginnen. Die Frage, ob das Zulassungsverfahren verfassungskonform ist oder nicht, ist damit aber nicht geklärt. Eine Antwort darauf dürfte es frühestens im Hauptsacheverfahren geben, dessen Datum unbekannt ist. Die Münsteraner Richter sahen anders als ihre Gelsenkirchener Kollegen die

Chance auf Zulassung gewahrt, da die Bewerber auch ohne richterlichen Beschluss weiter hätten warten können und dürfen. Zudem betonten sie, dass die Entscheidung über Umfang und Gewichtung des Hochschulausbaus dem Gesetzgeber zukommt. Daher sei es dessen Aufgabe, das Verfahren zu beobachten und gegebenenfalls zu verändern.

MÖGLICHKEIT DER VERFASSUNGSBESCHWERDE Da das Hauptsacheverfahren noch aussteht, ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Zwar bekommen die Bewerber keinen Studienplatz zum Wintersemester 2011/2012, aber die Frage über die Verfassungsmäßigkeit des Vergabeverfahrens wird verhandelt werden. Nach Beantwortung der Frage hätten die Bewerber dann die Möglichkeit, Verfassungsbeschwerde einzureichen. Allerdings fordert dieser Weg einen sehr langen Atem und der Ausgang ist offen. Möglicherweise bekommen die Bewerber vorher ihre Zulassung über die Wartezeitquote, sodass es für sie keinen Grund zur Beschwerde mehr gibt. Eine Lösung des Problems ist also lange nicht in Sicht.

Studenten reden Klartext Seit dem Start vor kaum einem Jahr stößt das Internet-Angebot „washabich.de“ auf großes Interesse. Medizinstudenten ab dem 8. Fachsemester „übersetzen“ dort ehrenamtlich Arztbriefe, Befunde und ähnliche in Fachsprache geschriebene Texte in allgemein verständliches Deutsch. Mittlerweile gehen 300 bis 400 Anfragen pro Woche bei den Betreibern der Seite ein. S. 09

Nebenjob

Nur wenige Ausnahmen Wenn es um Steuern und Abgaben zur Sozialversicherung geht, werden Studenten in fast jeder Hinsicht wie alle anderen Empfänger von Lohn oder Gehalt behandelt. Ein paar Ausnahmen gibt es aber, solange das Nebenjob-Einkommen bestimmte Zuverdienstgrenzen nicht überschreitet. S. 10

Preisrätsel

Speisen in luftiger Höhe Ein wahrhaft himmlischer Genuss wird unter den Einsendern der richtigen Lösung des Preisrätsels in dieser Ausgabe verlost: ein Essen für zwei Personen in 50 Metern Höhe. Wenn du die beiden Titelblätter aus der MEDI-LEARN Skriptenreihe korrekt zusammensetzt, ergibt sich der gesuchte Begriff beinahe von selbst. S. 11


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4 GEWINNT!

Lernen von Lurchen und Zebrafischen Forscher wollen dem Geheimnis der Regeneration geschädigter Körperteile auf die Spur kommen von Birte Urban-Eicheler

Wird dem mexikanischen Schwanzlurch ein Bein amputiert, wächst dieses unter günstigen Bedingungen komplett wieder nach.

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eim mexikanischen Schwanzlurch oder dem Zebrafisch wachsen geschädigte Körperteile oft vollständig nach. Demgegenüber ist das Regenerationsvermögen des menschlichen Organismus beschränkt. Allerdings könnten Stammzelltherapien in Zukunft helfen, auch beim Menschen defekte Gewebe und Organe wiederherzustellen. Über aktuelle Ergebnisse der Forschungsschwerpunkte Hämatologie und Immunologie, Diabetes, neurodegenerative Erkrankungen sowie Knochen- und Knorpelersatz informierte das DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden Mitte Oktober auf der Messe „Biotechnica“ in Hannover. Schädigungen des Körpers durch Abnutzung und Krankheit gewinnen in einer alternden Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Eine langfristige Überlastung der Gelenke beispielsweise verursacht Arthrose. Und das Absterben von Nervengewebe bei einer Altersdemenz führt zu geistigen Einbußen sowie nicht

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selten auch zum Verlust eines selbstständigen Lebens. Die gegen solche Leiden verfügbaren Therapien lindern allerdings meist nur die Krankheitssymptome oder stellen durch künstlichen Ersatz wie Gelenkprothesen die verlorene Funktion in begrenztem Umfang wieder her. In den letzten Jahren hat sich allerdings eine ganz neue Perspektive für die Behandlung dauerhaft geschädigter Gewebe und Organe eröffnet – die regenerative Medizin. Sie basiert auf der Erforschung der Stammzellen. Bei den Stammzellen handelt es sich um unspezialisierte Zellen, die in den meisten Geweben des Körpers vorkommen, beispielsweise als Blutstammzellen im Knochenmark oder als Nervenstammzellen in Teilen des Gehirns. Prinzipiell können sich Stammzellen unbegrenzt vermehren und auf bestimmte Signale hin zu unterschiedlichen Spezialisten verwandeln etwa zu Blut-, Nerven-, Haut- oder Herzmuskelzellen. Dadurch werden beschädigte Zellen ersetzt, angegriffene Gewebe repariert und bei

bestimmten Tieren sogar ganze Körperteile regeneriert. Ein beeindruckendes Beispiel ist der Axolotl (Ambystoma mexicanum): Wird dem mexikanischen Schwanzlurch ein Bein amputiert, wächst es unter günstigen Bedingungen komplett wieder nach. Auch beschädigte Teile des Herzens und Hirns können sich beim Axolotl vollständig erneuern.

PROZESSE AUF MOLEKULAREM NIVEAU ENTSCHLÜSSELN Tiere wie der mexikanische Schwanzlurch oder der ebenfalls mit außergewöhnlichem Regenerationsvermögen ausgestattete Zebrafisch dienen Grundlagenforschern daher als Modellorganismen, um regenerative Prozesse auf zellulärem und molekularem Niveau zu verstehen und daraus möglichst Prinzipien für neue, regenerative Therapien abzuleiten. Die Entschlüsselung der komplexen Mechanismen der Geweberegeneration

ist weltweit Gegenstand zahlreicher Forschungsprojekte. Das im Jahr 2006 gegründete DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) an der Technischen Universität gehört dabei zu den international führenden Einrichtungen. Hier arbeiten Grundlagenforscher und Mediziner daran, regenerative Behandlungsansätze für Leiden des blutbildenden, des Herz-Kreislauf- und Nervensystems, für Diabetes und für Knorpel- und Knochenerkrankungen zu entwickeln. Ein vielversprechendes Projekt ist die Erprobung einer neuartigen Behandlungsstrategie für den Diabetes Typ 1. Diese Autoimmunerkrankung kann bereits früh im Leben entstehen, wenn das körpereigene Abwehrsystem die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die so genannten Betazellen, fälschlicherweise als fremd erkennt und angreift. Ein möglicher Weg, der damit einhergehenden Verminderung der Insulinproduktion entgegenzuwirken, ist die Betazell-Transplantation. Bestimmte Stammzellen lassen sich im Labor durch geeignete Wachstumsbedingungen in Betazellen verwandeln, um anschließend auf den Patienten übertragen zu werden. Auch Zellen aus der Bauchspeicheldrüse von menschlichen Spendern sind für eine Zelltherapie einsetzbar. Faszinierend ist die Perspektive der Zelltransplantation bei der regenerativen Behandlung der Netzhaut. Netzhauterkrankungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Sehbehinderungen in den westlichen Industrieländern, wobei zumeist das Absterben der lichtempfindlichen Fotorezeptoren ursächlich für die Sinnesschwäche ist. Degenerierte Rezeptorzellen können vom Körper nicht mehr ersetzt werden und sind somit für immer verloren. Die Verpflanzung neuer lichtempfindlicher Zellen in das Netzhautgewebe wäre daher ein vielversprechender Ansatz. Dies wird auch durch bisherige Tierexperimente bestätigt. Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

Müttersterblichkeit unverändert hoch Hauptgrund in Europa ist die steigende Zahl von Risikoschwangerschaften von Anna Voormann

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rotz des medizinischen Fortschritts in den Industrieländern stirbt nach wie vor eine von 1000 Frauen an den unmittelbaren Folgen ihrer Schwangerschaft. Mit 6,5 Prozent gehört in seltenen Fällen auch eine Anästhesie zu den Ursachen, etwa weil Anästhesisten und Intensivmediziner zu spät in eine kritische Phase der Geburt einbezogen werden. Neueste Erkenntnisse zum Einfluss der Anästhesie in der Geburtshilfe erläutert Professor Hinnerk Wulf, Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Marburg und Experte der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), in einer Übersichtsarbeit der aktuellen Ausgabe der AINS (Georg Thieme Verlag, Stuttgart). In den letzten Jahrzehnten blieb die Zahl werdender Mütter, die unter der Schwangerschaft sterben, unverändert hoch. Das ergab jüngst die Auswertung „saving mother’s lives“ in Großbritannien. „Die medizinische Versorgung

verbessert sich in Westeuropa kontinuierlich, umso schwerer wiegen diese stagnierenden Zahlen“, sagt Professor Hugo Van Aken, Generalsekretär der DGAI. Die Ursache liege jedoch laut der Studie vor allem in häufigeren Risikoschwangerschaften, erläutert der Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster.

SEPSIS ALS TODESURSACHE AUF DEM VORMARSCH Die Hälfte der Todesfälle trat bei übergewichtigen Frauen auf. Hingegen liegen Komplikationen der Anästhesie als direkte Todesursache bei weniger als 0,35 von 100 000 Schwangerschaften. In einigen Fällen starben Patientinnen, weil Anästhesisten und Intensivmediziner nicht oder zu spät involviert wurden. Die alle drei Jahre veröffentlichte britische Erhebung schätzen auch deutsche Experten für die Bundesrepublik als sehr

wichtiges Dokument: „Hier werden Probleme in der Geburtshilfe mit der gebotenen schonungslosen Offenheit ausgesprochen und konstruktiv aufgearbeitet“, sagt Professor Wulf, der Landesvorsitzender der DGAI in Hessen ist. Die Ergebnisse dienten daher auch in Deutschland als Leitfaden für Empfehlungen. Unter anderem habe etwa die Sepsis – umgangssprachlich auch Blutvergiftung genannt – als Todesursache zugenommen. Bei Sepsis, Blutungen und Erkrankungen des Herzens während Schwangerschaft und Geburt müssten frühzeitig Intensivmediziner hinzugezogen werden, fordert deshalb Wulf. Um die Zahl der Todesfälle zu senken, sprechen sich die Experten für bessere Schwangerenvorsorge aus, insbesondere für Risikogruppen. Zudem müssten Risikofälle rasch in Perinatalzentren und auf die geeigneten Stationen verlegt und interdisziplinär betreut werden. Simulatortraining erhöhe das benötigte handwerkliche Können der beteiligten Ärzte.

Bluthochdruck bei Schwangeren sei zudem früh und konsequent zu behandeln. Um anästhesiebedingte Risiken bei der Geburt in Zukunft zu verhindern, empfiehlt die DGAI unter anderem ein Meldesystem. Darin könnten Ärzte schwere Komplikationen, Todesfälle bei der Geburtshilfe und auch die Ursachen dokumentieren. „Komplikationen und Todesfälle bei Geburten belasten sowohl Angehörige wie Ärzte besonders stark“, sagt Professor Van Aken. Der DGAI und dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) ist es deshalb ein sehr wichtiges Anliegen, anästhesiebedingte Risiken bei Geburten weiter zu senken.

MEDI-LEARN Special Anästhesie Wir bieten dir online in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA e.V.) im Rahmen der Aktion „Anästhesist werden“ umfassende Infos zu diesem Tätigkeitsfeld mit Zukunft. Mehr unter: www.medi-learn.de/bda


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Kollegialer Umgang mit den Studenten Jungmedizinerin berichtet über ihre Eindrücke während eines Auslandssemesters im polnischen Krakau MEDI-LEARN Redaktion

Kurz notiert

Aachener Studiengang im „Cum Laude“-Finale

Der Studiengang Medizin der RWTH Aachen ist unter den neun Finalisten des Wettbewerbs „Cum Laude“. Die ausgewählten Studiengänge zeichnen sich durch besondere Lehr- oder Prüfungsformate aus, bereiten Inhalte im Curriculum neu auf, verschränken Theorie und Praxis besser und bieten den Studierenden große Freiräume für individuelle Schwerpunktsetzungen. Die Finalisten sollen sich am 28. November in Berlin der Jury und der Öffentlichkeit präsentieren. Mehr zum Wettbewerb unter www.stifterverband.de/cum-laude

Masterstudiengang Versicherungsmedizin

Das Institut für Pädiatrie befindet sich am südöstlichen Stadtrand und ist europaweit bekannt für seine Kompetenz in der Behandlung von Herzfehlern bei Säuglingen und Kleinkindern.

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as polnisch-amerikanische Institut für Pädiatrie in Krakau sowie das Institut für Transplantologie befinden sich in einem Gebäudekomplex am südöstlichen Stadtrand. Während eines Auslandssemesters habe ich dort unter anderem an Kursen in der Kinderklinik teilgenommen. Unterrichtet wurde sechs Stunden pro Woche, aufgeteilt in eine eineinhalbstündige Vorlesung und ein 45-minütiges Seminar. Die übrige Zeit fanden auf Station als Blockpraktikum statt. Außerdem gab es noch Vorlesungen auf dem Campusgelände – insgesamt etwa 86 Stunden. Das ist in Krakau gerade einmal die Propädeutik der Pädiatrie, denn das Fach beginnt im 3. und endet im 6. Studienjahr, sodass man auf insgesamt rund 400 Veranstaltungsstunden kommt. Der Unterricht fing um 8 Uhr in einem großen Hörsaal im Klinikgebäude an. Nach der Vorlesung haben wir in Gruppen von 15 bis 20 Personen die Dinge durchgesprochen, die wir dann auf Station üben sollten. Meine Gruppe war für die Kinderkardiologie eingeteilt. Anamnese-Gespräche und körperliche Untersuchung konnten wir hier gut üben, denn ein Teil der Kinder war älter als zehn Jahre und recht gesprächig. Die Kleineren konnten wir nur schwer befragen, und meistens haben dann die Mütter berichtet. Den Krankheitsverlauf konnten diejenigen von ihnen besonders gut schildern, die von Geburt an immer wieder zu Eingriffen und Arztbesuchen mitfahren mussten. Sie sind quasi zu Spezialisten für ihre Kinder geworden, gut informiert über mögliche Komplikationen und Ausnahmezustände.

BEHANDLUNG VON EINKAMMRIGEN HERZEN Die Klinik ist europaweit bekannt für die Behandlung von Herzfehlern bei Säuglingen und kleinen Kindern. Einzelnen Ärzten sowie Teams wurden mehrfach internationale Auszeichnungen verliehen. Im vergangenen Jahr gab es bedeutende Fortschritte in der Behandlung von einkammrigen Herzen, was mit dem „Congenital heart surgery investigator Award“ ausgezeichnet wurde. Im Jahre 2009 wurde ein Säugling wegen eines Herzfehlers operiert. Es stellte

sich heraus, dass der Herzmuskel insuffizient war. Im Verlauf der Operation kam es gehäuft zu Kammerflimmern und das kleine Kind musste viele Male reanimiert werden. Da bis zu diesem Zeitpunkt noch kein Spenderorgan gefunden werden konnte, sollte eine künstliche Herzkammer implantiert werden. Das Implantat samt notwendiger Apparatur

innerhalb von drei Monaten näherten sie sich einander an und verwuchsen schließlich selbständig. Ein weiteres Praktikum machte ich dann auf der Station für Innere Medizin und Geriatrie der Uni-Klinik. Sie besteht aus einem Teil für Männer und einem für Frauen. Am häufigsten sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei-

»Durchbruch in der Kinderkardiologie« wurde von zwei Berliner Firmenvertretern nach Krakau gebracht, die fest davon überzeugt waren, dass Kardiochirurgen aus Deutschland es implantieren würden. Sie waren sehr überrascht, als sie den Standard des Kinderzentrums sahen und erfuhren, wie fortgeschritten die Transplantologie und die Kardiochirurgie hier war. Die deutschen Fachleute beobachteten den Verlauf der OP und konnten es kaum glauben, als das Implantat etwa das Dreifache der Regelzeit funktionierte. Als nach einem Jahr ein Spenderherz gefunden wurde, kamen Kollegen aus dem schlesischen Zabrze zu Hilfe. In einer sechsstündigen OP konnte das zum Teil künstliche Herz gegen ein gesundes Organ ausgetauscht werden. Der Fall war ein Durchbruch in der Kinder-Transplantologie. In Zukunft sollen weitere Spezialisten die Technik erlernen, verbessern und in Krakau anwenden. Nicht nur auf dem Gebiet der Kardiochirurgie, auch auf dem der Urologie und der rekonstruktiven Chirurgie kommen innovative Methoden zum Einsatz. Große Hoffnungen weckt die laparoskopische Rekonstruktion bei angeborenen Fehlern im Urogenitaltrakt, die Regeneration von Schleimhautgewebe in einer experimentellen, künstlichen Blase und die systemische Tumortherapie bei Nierenkarzinom. Bei hochgradiger Ösophagusatresie konnten mit Hilfe von Neodym-Magneten die beiden Speiseröhrenenden zum Wachstum angeregt werden –

spielsweise Herzinsuffizienz, Patienten nach Myokardinfarkt oder Bypass-Operationen, Arrhythmien oder Bluthochdruck, sowie chronische Lungenerkrankungen. Die meisten Patienten sind über 70 Jahre alt und fast alle multimorbid. Die verschiedenen Arzneimittel, die sie einnehmen, verursachen Wechselwirkungen, die zu bedrohlichen Situationen führen können. Nach so einer Episode werden Patienten für einige Zeit aufgenommen. Um weitere Komplikationen zu vermeiden, werden sie auf Station neu eingestellt. Neben der Akutbehandlung werden auch Kontrolluntersuchungen durchgeführt. Die Klinik liegt auf dem Gelände der medizinischen Fakultät, und zu Konsultationen werden entweder die Patienten in die benachbarten Gebäude gebracht oder in schweren Fällen ein Facharzt oder ein interdisziplinäres Ärztekonsil einberufen. Da ich als Praktikant viel Zeit für Anamnesegespräche hatte, konnte ich diese sehr gut üben. Es ist erstaunlich, wie viel gesprächiger Patienten sind, wenn sie ihre Geschichte einem jüngeren Mediziner erzählen statt den älteren Ärzten. Die Barriere, die sie vom Herrn oder von Frau Doktor trennt, verhindert oft Fragen oder eigene Überlegungen. So kommen oft Einzelheiten nicht zur Sprache, die das Krankheitsbild möglicherweise anders erscheinen lassen. Eine ältere Patientin hatte mehrere Tage lang ihre Krankenakte mit jahre-

langer Dokumentation aus einer anderen Klinik bei sich im Bettschränkchen. Den Ärzten fehlten die Informationen, die Patientin sagte aber nichts, weil sie nicht danach gefragt wurde. Als ich mich mit ihr eine Weile unterhalten hatte, gab sie mir die Akte. Sie meinte, sie sei mit ihrem Bett “dazugeschoben” worden. Danach waren alle so aufgeregt, dass sie sich nicht mehr traute, etwas zu sagen. So ist das eben manchmal ... Ein großer Teil der Patienten leidet an Leberzirrhose und Aszites. Ursache sind vor allem Alkohol oder langjährige Medikamenteneinnahme. Meistens ist den Kranken nicht klar, wie viel Wasser sie einlagern, und von Verwandten und Nachbarn werden sie schlicht für fett gehalten. Also gehen sie nicht von allein zum Arzt. Erst nach Jahren, wenn sie zum Hausarzt kommen (wegen Schlafstörungen beispielsweise) wird klar, dass schwere Schädigungen vorliegen. Innerhalb einer Woche auf Station können diese Patienten mittels Diuretika mehr als acht Liter Wasser verlieren. Meine Praktika in Krakau waren in vieler Hinsicht Gewinn bringend für mich. Die Ärzte behandeln Studenten in den höheren Fachsemestern meistens wie jüngere Kollegen, die bestimmte Techniken und Verfahren kennen lernen sollen. Der Altersabstand ist ja oft nicht sehr groß, sodass es viel Spaß macht, miteinander zu diskutieren. Eigene Überlegungen und Fragen sind auf jeden Fall erwünscht, strenges Abfragen gab es nur bei Prüfungen. Im Praktikum war ich sehr viel entspannter als das übrige Jahr und konnte nicht zuletzt deshalb die Zusammenhänge leichter verstehen. Der Abschied von der Kinderklinik fiel mir schwer, denn hier schwingt viel mehr Hoffnung mit als in anderen Bereichen. Geriatrie war wie das Gegenbild dazu: In vielen Fällen gab es kaum Aussicht auf Verbesserung der Lebensqualität, und viele Patienten in sehr schlechtem Zustand. Ich habe mich für ein weiteres Praktikum in der Kinder-Reha angemeldet, um an der Stelle weiter zu machen, die mir am meisten gefallen hat. Falls auch dieses Praktikum hoffentlich gut verläuft, überlege ich eine ähnliche Richtung für mein drittes PJ- Tertial zu wählen.

In Zusammenarbeit mit der Uni Tübingen und der Uni Wien bietet die Uni Basel seit 2010 den Masterstudiengang „Versicherungsmedizin“ an. Den Teilnehmern, unter anderem Ärzte, Juristen und Soziologen, sollen soziale und private Versicherungssysteme mit deren Auswirkungen auf medizinische Versorgung, Ökonomie und Gesellschaft vermittelt werden. In Tübingen fand das Auslandsmodul statt. Der dortige Prodekan Lehre kann sich bei erfolgreichem Verlauf der Pilotphase die Akkreditierung des Studienganges auch in Tübingen vorstellen.

Robert-Koch-Institut ruft zur Grippeimpfung auf

Das Robert-Koch-Institut erinnert zu Beginn der kalten Jahreszeit wieder an die jährliche GrippeSchutzimpfung für Risikogruppen und Beschäftigte im Gesundheitswesen. Letztere haben nicht nur ein erhöhtes Ansteckungsrisiko, sondern können Grippeviren auf ihre Patienten übertragen. Als wichtigster Ratgeber für Patienten habe das medizinische Personal zudem Vorbildfunktion, betont das RobertKoch-Institut. Der saisonale Impfstoff setzt sich aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden drei Influenza-Virustypen zusammen. In der vergangenen Saison betrug in Deutschland die Zahl der Influenzabedingten Arztbesuche etwa 2,1 Millionen.

Fachgesellschaft stellt Smartphone-App vor

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) informiert ihre Mitglieder jetzt auch mit einer Applikation für Smartphones. Geboten werden Informationen aus der Inneren Medizin, Kongressnachrichten und Neuigkeiten aus dem Bereich Praxismanagement, Wirtschaft und Gesundheitspolitik sowie Inhalte aus Forschung und Praxis des Fachärzteportals springermedizin.de. Die App ist kostenlos über den iTunes-Store erhältlich. Noch nicht auf springermedizin registrierte Nutzer holen dies mit einer kostenlosen Kurzregistrierung in der App nach.

Sicherheit weltweit Mit dem neuen Haftpflichtschutz ins Pflegepraktikum, in die Famulatur oder ins Praktische Jahr. www.aerzte-finanz.de


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Zum Klassiker geworden

Blick in die Foren

Vergünstigungen im Krankenpflegepraktikum

dem Schreibtisch. Dazu gibt es einen persönlichen Zugangscode für den Prometheus-Lerner im Internet, der 24 Monate kostenfrei online genutzt werden kann.

Ein dreimonatiges Krankenpflegepraktikum (KPP) ist für Medizinstudenten Pflicht und wird meist nicht bezahlt. In manchen Krankenhäusern erhalten die Praktikanten immerhin Essensmarken, kostenlose Parkplätze oder ähnliche Vergünstigungen. Stationen belohnen ihre Praktikanten auch schonmal aus der Schwesternkasse. Über deine eigenen Erfahrungen im KPP berichten oder lesen, was andere erlebt haben, kannst du unter www.medi-learn.de/mf65733

Weiter Weg zur Uni „nicht empfehlenswert“

„Denkt ihr, es ist zu schaffen, jeden Tag eineinhalb Stunden zu pendeln?“ fragt „Dr. Hase“ im Forum. „Machbar, aber nicht empfehlenswert“ lautet eine der zahlreichen Antworten, die andere Nutzer darauf gaben. Vor- und Nachteile des Pendlerdaseins wurden diskutiert und Tipps ausgetauscht. Auch mögliche Alternativen wurden angesprochen. Die ausführliche Diskussion findest du unter www.medi-learn.de/mf64927

Zielgruppe Konzipiert ist der Prometheus für Medizinstudenten der Vorklinik. Durch die Verbindung von Atlas und Lehrbuch soll ihnen das Lernen für Anatomietestate und das Physikum erleichtert werden. Doch das Werk eignet sich ebenso als Nachschlagewerk für höhere Semester oder für das spätere Berufsleben. Titel: Prometheus LernPaket Anatomie Autor: Michael Schünke u. a. Verlag: Georg Thieme Verlag ISBN: 978-3-13-1601827 Preis: 159 €

Kurzbeschreibung In einer Umhängetasche aus LKWPlane kommen die drei PrometheusBände und landen als LernPaket auf

des Menschen“ einen Zugangscode für das mediscript Online-Angebot Anatomie, eine Audio-Lern-CD, das Hörbuch „House of God“ sowie einen Lecturio-Med Gutschein über 20 Euro. Geliefert wird das Paket in einer Umhängetasche. Eine weitere Besonderheit ist das Angebot, bei Nichtbestehen der Anatomie-Prüfung im Physikum 50 Euro des Kaufpreises erstattet zu bekommen.

Bei der Studienplatzbewerbung eine Ortspräferenz anzugeben, fällt vielen angehenden Jungmedizinern schwer. Die Gründe für einen Umzug können vielfältig sein Statistiken schaffen zwar einen ersten Eindruck, aber oft ist es hilfreicher, eine direkte und persönliche Meinung zu bekommen. Hier findest du sie zu vielen Unis in ganz Deutschland: www.medi-learn.de/mf56690

Das Medizinstudium ist ein Lernstudium. Zahllose Testate und immer neue Prüfungen erfordern ein kontinuierliches Lernen. Schließlich gilt ganz ähnlich wie im Sport: „Nach dem Testat ist vor dem Testat!“ Doch wie sieht es aus mit deinem persönlichen Lernpensum – bist du jeden Tag dabei oder legst du lieber einen Gewaltmarsch kurz vor den Prüfungen hin? Ob es überhaupt auf die täglichen Lernstunden ankommt, wo und wie du herausfinden kannst, was in einer Prüfung gefragt wird, kannst du hier lesen: www.medi-learn.de/mf65465

Titel: Anatomie-Garantiepaket Autor: Friedrich Paulsen, Jens Waschke Verlag: Elsevier ISBN: 978-3-43-7410222 Preis: 109 €

Zielgruppe Das Paket richtet sich speziell an Studenten der Vorklinik in der Physikumsvorbereitung. Allerdings ist vor allem der Anatomie-Atlas auch weit über die Vorklinik hinaus bis ins Berufsleben sowie für andere Berufsgruppen geeignet.

Kurzbeschreibung Das umfangreiche Paket aus dem Hause Elsevier enthält neben den drei Bänden „Sobotta, Atlas der Anatomie

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Fazit Der Prometheus ist zum Klassiker geworden. Dank der hochwertigen Bilder und der Integration von Lehrtexten zu den Abbildungen ist er seinen Preis wert. Er eignet sich als Begleiter während des gesamten Medizinstudiums und darüber hinaus. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw418

Wissen der Anatomie lernfreundlich in Bild und Text dargestellt.

cherne Strukturen, Muskeln und Leitungsbahnen folgen.

Didaktik Ähnlich wie beim Präparieren arbeitet der Atlas von der Oberfläche in die Tiefe. Die Abbildungen sind ausführlich beschriftet, die wichtigen Begriffe durch Fettdruck hervorgehoben. Viele Übersichtsbilder ermöglichen eine gute Orientierung. Die begleitenden Texte beschreiben vor allem die Abbildung näher und führen manchmal darüber hinaus. Hinweise auf die Klinik sind teilweise durch Fotos ergänzt.

Preis Der Atlas allein kostet normalerweise 99,95 Euro. So sind 109,- Euro für den Atlas und die zahlreichen Zusatzartikel ein faires Angebot.

Aufbau Jedes Kapitel beginnt mit einem Einführungstext, einem allgemeinen klinischen Hinweis zu Störungen oder Erkrankungen und einer IMPPCheckliste, in der die prüfungsrelevanten Inhalte aufgezählt werden. Anschließend geht es mit der Embryonalentwicklung weiter, ehe knö-

Das Wichtige in einem Band macht. Durch Hervorhebungen der wichtigsten Strukturen und ergänzende Beschriftungen wird das Lernen vereinfacht. Die Zusammenfassung des Wissens in einem Band ermöglicht ein Lernen quasi überall.

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Mit dem ersten eigenen Kind treten zahlreiche Fragen und Unsicherheiten auf. Im Forum gibt es einen Ort, um sich auszutauschen. Wenn du dich mit anderen Mamas und Papas über die alltäglichen Sorgen und Nöte austauschen möchtest oder dir nach einer Fachsimpelei über die neuesten Baby-Accessoires zu Mute ist, bist du hier genau richtig: www.medi-learn.de/mf49141

Didaktik Schritt für Schritt werden die einzelnen Körperregionen und ihre Strukturen besprochen. Jeder Band beginnt zuerst mit einem Abschnitt über die Embryonalentwicklung und den Aufbau der behandelten Regionen. Durch die Texte werden die abgebildeten Strukturen in einen größeren Zusammenhang gebracht und ausführlicher beleuchtet. Zum besseren Verständnis sind nur die jeweils wichtigen Strukturen benannt, teilweise dienen farbliche Markierungen in der Abbildung zur Hervorhebung von Sachverhalten.

Preis Mit 159 Euro ist das Paket günstiger als die drei Einzelbände. Die stabile Tasche und den Zugang zum OnlineLerner gibt es somit gratis dazu.

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Kontinuierlich lernen oder in letzter Minute?

Inhalt In den drei Prometheus-Bänden verschmelzen klassischer Anatomie-Atlas und Lehrbuch zu einer Einheit. Die anatomischen und funktionalen Abbildungen sind um Texte ergänzt, die einen umfassenderen Einblick in die Anatomie ermöglichen und so die Bilder in den Gesamtkontext ein-

betten. Dazu finden sich klinische Hinweise und die Darstellung ausgewählter Strukturen durch bildgebende Verfahren, wie beispielsweise Röntgen, MRT oder Sonographie. Gleichzeitig wird auf andere Fächer verwiesen (zum Beispiel auf die Physiologie), wo dies nötig und sinnvoll erscheint.

Aufbau Das anatomische Wissen ist wie folgt auf die drei Bände verteilt: Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat (3. Auflage); Kopf, Hals und Neuroanatomie (2. Auflage); Innere Organe (2. Auflage).

Zielgruppe Neben Medizinstudenten und Ärzten ist der Tillmann auch beliebt bei Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und Krankenpflegern. Durch die verschiedenen Darstellungsarten und die ausführliche Beschriftung ist der Atlas zum Lernen der Körperstrukturen bestens geeignet. Titel: Atlas der Anatomie Autor: Bernhard N. Tillmann Verlag: Springer ISBN: 978-3-642-02679-9 Preis: 34,95 €

Kurzbeschreibung Im „Atlas der Anatomie“ wird die Anatomie umfassend dargestellt und durch klinische Bezüge lebendig ge-

Inhalt Die nach Körperabschnitten gegliederten Abbildungen folgen in sieben Kapiteln aufeinander. Dazu kommt Muskeltrainer, ein umfassendes Glossar sowie ausführliche Namens- und Sachverzeichnisse. Besonders mithilfe der letzteren lassen sich unklare Begriffe schnell nachschlagen und im Zusammenhang klären.

Didaktik Im ersten Kapitel „Allgemeine Anatomie“ werden grundsätzliche Bezeichnungen (z. B. Ebenen, Ortsangaben) mit Hilfe von Abbildungen und Markierungen erklärt. Fotos von Präparaten, detailgetreue und schematisierte Zeichnungen, dazu Abbildungen bildgebender Verfahren vermitteln umfassende anatomische Ansichten und erleichtern das Verstehen. Kurze Erklärungen zu den Bildern weisen auf wichtige Inhalte hin und zahlreiche Hinweise deuten über das rein vorklinisch nötige Wissen hinaus. Aufbau Die Kapitel sind farblich unterschiedlich markiert. Diese Markierung wird auf eine Griffleiste übernommen, sodass auch bei zugeschlagenem Buch eine Orientierung und ein schnelles Auffinden der Kapitel möglich ist. Auf der Rückseite der Kapiteldeckblätter findet sich jeweils ein ausführliches Inhaltsverzeichnis. Innerhalb der Abbildungen fördern farbliche

Fazit Einige der Bilder wirken altbacken, dafür bestechen andere durch ihre Übersichtlichkeit. Die IMPP-Checklisten helfen, das für die Prüfung notwendige Wissen im Blick zu behalten und die zahlreichen klinischen Verweise unterstützen die Einordnung des Gelernten. Ein guter Helfer für die Prüfungsvorbereitung. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw419

Markierungen die Übersicht und ein besseres Verständnis. Der Muskeltrainer, ebenfalls mit den entsprechenden Markierungen nach Körperabschnitten gegliedert, dient dem Lernen von Muskel-Ansätzen und -Ursprüngen. Preis Für nur 34,95 Euro enthält dieser Atlas auf 708 Seiten alles für das Medizinstudium nötige Wissen und ist damit eine lohnende Investition. Fazit Ein einbändiger Anatomie-Atlas, in dem alles wichtige anatomische Wissen zu finden ist. Vor allem durch die Erweiterung der Zeichnungen und Fotos von Präparaten um die Abbildungen verschiedener bildgebender Verfahren bleibt dieser Atlas auch nach der Voklinik und bis ins Berufsleben hinein ein guter Begleiter. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw420


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Begleitung in den ersten zwei Lebensjahren

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Medizinstudenten der vorklinischen und klinischen Semester werden „Paten“ von Säuglingen und Kleinkindern von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

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ieses Wintersemester ist in der Uni Bonn das Projekt „Medizinstudenten werden Paten. Frühkindliche Entwicklung erleben“ gestartet. Medizinstudenten aus vorklinischen und klinischen Semestern dürfen ein Kind von der Geburt bis zu dessen zweitem Geburtstag begleiten. Auf diese Weise sollen die Studenten Einblick in die frühkindliche Entwicklung bekommen und Unterschiede in Krankenhaus- und Praxismedizin kennen lernen. Sie begleiten Kind und Eltern zu den Vorsorgeuntersuchungen, die in Seminaren und Praktika vorbereitet werden. Gleichzeitig können die Studenten sich in Kommunikation und Gesprächsführung mit Patienten und Eltern, aber auch im Umgang mit Säuglingen und Kleinkindern üben. Das Vorbild für dieses Projekt nannte sich „Präventive Pädiatrie“ und fand erstmals 2007 in Heidelberg statt. Ähnlich wie bei dem Bonner Projekt begleiteten Medizinstudenten Kinder von der Geburt an für zwei Jahre. Tanja hat an diesem ersten Durchgang in Heidelberg teilgenommen und berichtet von ihren Erfahrungen: „Das Projekt wurde damals mit einem Flyer beworben und es wurde zu einer Infoveranstaltung geladen. Da es sehr viele Interessenten gab, entschieden das Semester und das Los. Dabei wurden „jün-

Preis:

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schon mit dem Wunsch begonnen habe, später in der Kinderheilkunde tätig zu sein. Zudem war es eine einmalige Möglichkeit, einen niedergelassenen Kinderarzt bei seiner Arbeit zu begleiten und seine wichtige Rolle in der Prävention von Krankheiten kennenzulernen. Zudem war es interessant, Einblicke in das Familien-

leben mit Kindern zu erhalten und von den Sorgen und Nöten der Eltern zu erfahren. Nicht zuletzt war es für mich erstaunlich, wie viele Fragen die Eltern nach den Vorsorgeuntersuchungen noch hatten,

weil sie sie zum Beispiel vor lauter Aufregung vergessen hatten, sie während des Gespräches mit dem Arzt zu stellen. Beratung oder Behandlung gehörten jedoch nicht zu unseren Aufgaben. Da ich am „ersten Durchlauf“ teilgenommen habe, wussten wir alle noch nicht im Detail, was uns erwarten würde. Dem-

entsprechend gab es keine konkreten Erwartungen. Ich war vor allem neugierig an einem Projekt teilzunehmen, das über den Zeitraum von zwei Jahren laufen sollte. Im Rahmen des Projektes begleiteten wir die Kinder mit den Eltern zu allen Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt. Dort wurde uns von den Ärzten viel über die Untersuchungsmethoden, Präventionsmaßnahmen und Entwicklungsschritte erklärt. Außerdem gehören auch sogenannte „Hausbesuche“ zum Projekt. Da besuchten wir die Familien und konnten uns über die Lebensumstände und –gewohnheiten informieren. Zusätzlich zu den Hausund Kinderarztbesuchen haben wir noch an Gruppentreffen zusammen mit den drei Initiatoren des Projektes teilgenommen. Dort konnten wir unsere Erfahrungen austauschen und Fragen stellen. Eine persönliche Erfahrung aus dem Projekt ist für mich die Erkenntnis, dass durch Prävention bereits viel erreicht werden kann. Für das Studium habe ich gelernt, dass es sinnvoll ist, die normale motorische, psychosoziale und sprachliche Entwicklung eines Kindes zu beobachten, statt nur Krankheiten zu lernen. Auf jeden Fall würde ich wieder an einem solchen Projekt teilnehmen und es meinen Kommilitonen empfehlen.“

Spielzeug oder nützliches Arbeitsmittel? Beim Gebrauchswert von Tablet-PCs im medizinischen Alltag gehen die Meinungen weit auseinander MEDI-LEARN Redaktion

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ablet-PCs sind überall. Auch in der Uni. Spätestens seit Apple sein iPad der Öffentlichkeit präsentiert hat, ist es angesagt, damit überall hinzukommen. Dabei schwanken die Meinungen zwischen der Ansicht, es handle sich lediglich um ein teures elektronisches Spielzeug für Wichtigtuer, und der Ansicht, dass es in vielen Situationen ein praktisches Werkzeug für diverse Berufsgruppen ist. Von der Terminplanung bis zum eBook ist auf einem Tablet-PC nahezu alles machbar. Ob das auch alles sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Im MEDI-LEARN Forum tauschten sich Medizinstudierende zu der Frage nach Tablet-PCs in der Uni aus. Erwartungsgemäß gingen die Meinungen dazu weit auseinander. Einmal gibt es die Verfechter des PC-Gebrauchs in der Uni, besonders in den Vorlesungen. Von ihnen wird das Gerät vor allem dafür genutzt und geliebt, alle möglichen Skripte und eBooks mit in die Vorlesung zu nehmen und jederzeit beliebig nachschlagen zu können. Allerdings setzten hier bereits die Gegner mit ihrer Kritik an. Nicht alle Bücher stehen als eBooks oder PDF zur Verfügung. Zudem seien viele der auffindbaren PDF-Versionen von Unterlagen illegal. Die Möglichkeiten, sich in einem digitalen Dokument Notizen zu machen, sind eingeschränkt. Viele der Diskussionsteilnehmer be-

zeichnen sich zudem als Nostalgiker, die gerne ein Buch in den Händen halten und darin Markierungen anbringen – von Klebezetteln über Unterstreichungen bis zu Stichpunkten am Rand. Das fällt zugegebenermaßen in einem eBook oder einem PDF weg. Als anderer Nachteil wurde genannt, dass das Mitschreiben der Vorlesung auf einem Tablet-PC fast unmöglich scheint. Die Touchscreen-Tastatur ist nicht besonders tippfreundlich und wenn man eine externe Tastatur anschließt, kann man lieber direkt ein Notebook nutzen. Des Weiteren wurde der Hinweis gegeben, dass eine Reihe hell erleuchteter Tablet-PCs in einem abgedunkelten Radiologie-Hörsaal kontraproduktiv sei. Auch wenn der Gedanke einem gewissen Humor nicht entbehrt. Interessant sind die Erfahrungen, die Forennutzer mit Nutzern von Tablet-PCs in der Uni gemacht haben. Übereinstimmend wird berichtet, dass Kommilitonen die Geräte in den Vorlesungen eher zum

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Kurz notiert

Rund 12.000 Deutsche studieren im Ausland

Studieren im Ausland wird immer beliebter. Die bevorzugten Zielländer waren u. a. Österreich, die Niederlande und das Vereinigte Königreich, die mehr als die Hälfte der rund 12.000 im Ausland studierenden Deutschen aufnahmen. Allerdings unterscheiden sich die gewählten Fächer je nach Zielland deutlich: Während in Frankreich die Hälfte der deutschen Studierenden Sprach- und Kulturwissenschaften oder Sport studiert, sind in Ungarn fast drei Viertel in Humanmedizin eingeschrieben.

Ethikrat diskutierte über Forschung an Kindern

Im Herbst befasste sich der deutsche Ethikrat mit der Frage, inwieweit die Arzneimittelforschung mit Kindern ethisch geboten oder bedenklich ist. Für deren Behandlung zugelassene und sichere Medikamente fehlt es an klinischen Studien. Doch die Durchführung stößt schnell an juristische Grenzen, weil Kinder keine rechtswirksame Zustimmung geben können. Dieser Konflikt ließe sich nur durch neue Bestimmungen zum Schutz von Kindern lösen. Die Diskussionsbeiträge sind im Internet verfügbar unter www.ethikrat.org

Mannheim erzielt bestes Physikumsergebnis

Auch in diesem Jahr haben die Studenten des Mannheimer Reformstudienganges im Physikum von allen Studierenden an bundesdeutschen Medizinfakultäten am besten abgeschnitten. Die Medizinische Fakultät Mannheim sieht sich dadurch in der Konzeption ihres Reformstudienganges bestätigt: Die geringe Durchfallquote von 2,7 Prozent spreche für eine optimale Vorbereitung. Neben dem Verzicht auf den Präparierkurs im klassischen Sinn zeichne sich der Studiengang durch die Vermittlung grundlegender ärztlicher Kompetenzen wie Kommunikation und Selbstreflektion aus.

„Roadshow“ macht in Magdeburg Station

Spielen nutzen oder damit ihre virtuellen Kontakte pflegen. Offensichtlich gibt es einen Unterschied zwischen der Theorie (Nachschlagewerk) und der Praxis (Kontaktpflege). Ein Nutzer fragte, warum die Studenten zu schlechten Vorlesungen gehen und währenddessen lieber spielen. Die Zeit ließe sich sinnvoller mit Lernen in der Bibliothek nutzen. Auf der einen Seite ist die Nutzung von Tablet-PCs in der Uni eine Typfrage. Wenn du dir gerne Notizen in Skripten

oder Büchern machst und diese gerne konkret in den Händen hältst, ist die Variante mit dem Tablet-PC wahrscheinlich eher nichts für dich. Legst du auf diese Komponenten keinen Wert, kann dir ein solches Gerät das Leben vereinfachen. Allerdings bekommst du nur eingeschränkt Materialien. Zudem ist das Verfassen von Dokumenten auf dem iPad nicht gerade einfach und es stellt sich die Frage, ob nicht unterschiedliche Geräte für die verschiedenen Anforderungen sinnvoll sind.

Zu ihrer letzten „Roadshow“ in diesem Jahr laden die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie der Berufsverband Deutscher Anästhesisten am 15. Dezember nach Magdeburg ein. Die Informationsveranstaltung für Jungmediziner findet im Haus 22 der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Leipziger Straße 44, statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen unter www.anaesthesist-werden.de

Seminar/Workshop Bewerberworkshop, PJ-Infotreff und vieles mehr. Ansprechpartner und Termine unter www.aerzte-finanz.de


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aum hat das Semester wieder so richtig angefangen, stehen die Prüfungen auch schon vor der Tür und die Lernzeit beginnt. Deswegen findest du hier einige Tipps rund um das Thema Lernen: von grundsätzlicher Organisation über die Vorbereitung, besonders in Hinblick auf Multiple Choice-Fragen, bis zur Prüfung. Viel Spaß!

Die Kunst des Lernens Grundsätzliches Organisiere dein Lernen. Dazu gehört die Festlegung von Zeit, Stoff und Ort. Bei deiner Planung solltest du beachten, dass konzentriertes Arbeiten nur ungefähr sechs bis acht Stunden möglich ist. Etwa die Hälfte der Zeit ist hochkonzentriertes Arbeiten möglich. In den leistungsstarken Phasen, die bei den meisten Menschen am Vormittag und späten Nachmittag liegen, kannst du neuen Stoff erarbeiten. Die leistungsschwachen Phasen kannst du mit etwas weniger anspruchsvollen Tätigkeiten verbringen, beispielsweise dem Kreuzen von Altklausuren oder der Wiederholung von bereits Gelerntem. Für die Abendstunden bietet sich die Vorbereitung des mündlichen Prüfungsteils an, indem du das Gelernte in Vortragsform wiederholst. Was den optimalen Ort zum Lernen betrifft, bist du selbst gefragt. Einen grundsätzlich guten oder schlechten Ort gibt es nicht. Deswegen musst du herausfinden, wo du am liebsten die Zeit mit deinen Unterlagen verbringst. Lernst du konzentrierter in der Bibliothek, weil dich dort kein Fernseher oder Computer ablenkt, ist das der geeignete Ort für dich. Lernst du zu Hause besser, weil du in der Bibliothek zu viele Kommilitonen triffst und dich davon ablenken lässt, dann ist dein Schreibtisch der beste Ort für dich. Dass es auch ganz anders sein kann, erzählt ein MEDI-LEARN Forennutzer: „Zu Hause konnte ich nur bei laufenden Fußballspielen was lesen, also eher selten. In der Bibliothek war die Ablenkung zu groß durch andere Leute oder einfach durch die Möglichkeit, in „noch“ anderen Büchern zu blättern. Am Ende waren es Lernecken oder irgendwelche Wartebereiche, in denen ich in Ruhe lesen konnte. Es musste zwar Trubel um mich rum sein, aber der durfte mich nicht direkt betreffen.“

Pausen Selbst wenn es dir angesichts der Masse des zu lernenden Stoffes als Zeitverschwendung erscheint: Pausen sind ein wichtiger Bestandteil des Lernens. Ohne Pausen sinkt die Konzentration und Aufnahmefähigkeit bereits nach kurzer Zeit in den Keller und du musst dich mehr anstrengen, um den gleichen Lerninhalt zu verinnerlichen. Pausen erlauben dir, zwischendurch etwas Kraft zu tanken und dich neu zu motivieren. Daher plane sie von vorneherein ein und erlaube sie dir bewusst. Bei einer längeren Prüfungsvorbereitungszeit sind ganze Pausentage sinnvoll. Bis zu sechs Wochen vorher werden zwei Tage pro Lernwoche empfohlen, bis drei Wochen vorher ein Tag. Erst dann zieht das Tempo weiter an und freie Tage fallen weg.

Für die einzelnen Lerntage solltest du verschiedene Pausen einkalkulieren. Eine kurze Pause bis maximal fünf Minuten Dauer alle 20 bis 30 Minuten gibt neue Energie zum Durchhalten. Nach insgesamt eineinhalb bis zwei Stunden Lernzeit sollte eine etwas längere Pause von bis zu 20 Minuten erfolgen. Eine ausgedehnte Pause von bis zu eineinhalb Stunden Dauer empfiehlt sich nach drei Stunden intensiver Konzentration. Es versteht sich von selbst, die Pausen nicht strikt nach Uhr, sondern inhaltlich sinnvoll einzubauen. Unabhängig von der Länge der einzelnen Pause solltest du sie nutzen, um vom Lernen abzuschalten. Bewege dich und sorge für frische Luft, um dein Gehirn mit Sauerstoff für die Arbeit zu versorgen. Strecke dich und stehe auf, öffne das Fenster und trinke etwas. Wichtig ist, dass du gerade in den längeren Pausen möglichst keiner Tätigkeit nachgehst, die deine Konzentration beansprucht (Lesen, Fernsehen, Mails checken). Schließe auch deine Bücher, Skripte und/oder Notizen, um nicht doch nebenbei „ein wenig draufzuschauen“.

Lernstoff Natürlich kannst du mit dem Stryer für deine Biochemie-Prüfung lernen. Dennoch ist es im Allgemeinen sinnvoller, mit kleinen und überschaubaren Lehrbüchern zu arbeiten. Schließlich willst du nicht von der Fülle des Materials erschlagen werden und frustriert aufgeben. Bei der Aneignung des Stoffes gilt „Skelett vor Detail“, Allgemeinwissen vor Spezialwissen. Sonst verlierst du dich in Einzelheiten und siehst den Zusammenhang nicht (mehr).

Kreuzen Multiple Choice-Fragen sind charakteristisch für das Medizinstudium. Eine strategische Herangehensweise hilft dir auch hier, dich an diesen Aufgabentyp zu gewöhnen und seine Bearbeitung zu optimieren. Dabei helfen die Altexamina, die du zur Prüfungsvorbereitung nutzt. Sie vermitteln dir einen Eindruck über die Schwerpunktsetzung, sodass du deinen Lernplan darauf abstimmen kannst. Das gilt in der Regel nicht nur für die IMPP-Prüfungen wie das Physikum, sondern häufig auch für Klausuren an der Uni. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Altklausuren einen Tag nach der Auseinandersetzung mit dem entsprechenden Thema zu kreuzen. Dadurch kannst du auch einschätzen, wie weit du mit dem Stoff gekommen bist. Du solltest auf jeden Fall nach dem Bearbeiten der Altklausuren hinreichend Zeit einplanen, um dich dann noch einmal mit dem Stoff

– nun mit Kenntnis der Prüfungsschwerpunkte – zu beschäftigen. Wenn du ganz wenig Zeit hast, kann es sinnvoll sein, Altklausurfragen auch zu Themen zu Kreuzen, die noch nicht gelernt wurden. So konzentrierst du dich anschließend beim Lernen automatisch auf die prüfungsrelevanten Inhalte des Themas, die du ja schon in den Fragen gesehen hast. Arbeite dich am besten in Blöcken von jeweils zehn Fragen vorwärts. Also zehn Fragen kreuzen, Antworten nachschauen und gegebenenfalls die Kommentare lesen. Um dein Gehirn nicht mit zuviel Informationen zu verwirren, ist es sinnvoll, lediglich die Kommentare von Fragen nachzulesen, bei denen du die richtige Antwort nicht verstehst. Innerhalb des Kommentars solltest du dich auf die für die Beantwortung wichtigen Aspekte beschränken. Um die häufigen Wiederholungen der Prüfungsinhalte zu erkennen, hat sich ein Markierungssystem bewährt. Hebe das Stichwort, um das es in der Frage geht, farblich hervor. Verfahre ebenso mit den dazugehörigen Richtigaussagen. So verschaffst du dir einen Über-

blick und prägst dir die zusammengehörigen Teile besser ein.

Mündliche Prüfung Um dich vorzubereiten, solltest du anfangs die Präsentation von Basiswissen üben. Sobald du deine Prüfer kennst, kannst du dir Prüfungsprotokolle ihrer Prüfungen besorgen. Diese helfen dir herauszufinden, welche Themen gerne und auf welche Weise geprüft werden. Das freie Sprechen über ein Thema solltest du mit einer Lerngruppe üben. Mache dir zu jedem Thema eine Liste mit Stichwörtern und bringe diese anschließend in eine sinnvolle Reihenfolge (vom Allgemeinen zum Speziellen). So erkennst du sehr schnell, an welchen Stellen du noch Wissenslücken hast, die du dann gezielt nachlesen kannst. Halte nun mit Hilfe der Stichwörter ein Referat. So kannst du überprüfen, wie sicher du in einem Thema schon bist. Deine Lerngruppe kann dich mit Fragen unterbrechen, wenn du Fehler machst oder unstrukturiert vorgehst. Du wirst sehen, dass du schnell Routine bekommst und deine inhaltlichen und sprachlichen Schwachstellen verbessern kannst.

Damit bereits beim Lesen eine Menge hängen bleibt, hilft eine Fünf-Schritt-Methode: 1. Überblick gewinnen: Schau in das Inhaltsverzeichnis und lies die Kapitelüberschriften und –untertitel. Sie verraten dir die logische Struktur des Stoffes. 2. Zusammenfassungen lesen: Die Zusammenfassungen eines Kapitels verdeutlichen dir den Gesamtzusammenhang, sodass du Details besser einordnen kannst. 3. Fragen stellen: Notiere dir Fragen, sodass du wichtige von unwichtigen Aspekten unterscheiden kannst. 4. Lesen 5. Rekapitulieren: Fasse mündlich den Inhalt des Kapitels zusammen.

Schriftliche Prüfung - Tipps 1. Ruhe bewahren! Das ist schon die halbe Miete, denn damit vermeidest du Flüchtigkeitsfehler und beugst einem Blackout vor. 2. Bearbeite die Fragen der Reihe nach. So verlierst du keine Zeit durch zielloses Herumblättern und Heraussuchen der schönsten Fragen. 3. Markiere erst, ob eine Aussage richtig oder falsch ist. Schaue dir anschließend den Aufgabentyp an und wähle deine Antwort. Dadurch verhedderst du dich nicht in ein kompliziertes Denkgeflecht. 4. Übertrage deine Antworten sofort nach dem Lösen der Aufgabe auf den Computerbogen. Das minimiert die Wahrscheinlichkeit von Übertragungsfehlern und spart zudem Zeit. 5. Halte dich nicht zulange mit einer Frage auf. Um bei einer längeren Prüfung die Zeit im Blick zu behalten, empfiehlt sich die Hervorhebung von Fragen als Zeitmarken. Für das Physikum heißt das, Aufgabe 45 ist die „Einstundenmarke“, Aufgabe 85 die „Zweistundenmarke“ und Aufgabe 130 die „Dreistundenmarke“. Auf diese Weise weißt du stets, wie gut du in der Zeit liegst. 6. Pausen! Wie beim Lernen gilt in der Prüfung, um die Stundenmarken herum eine kleine Auszeit zu nehmen. Damit erhältst du dir eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ermüdest nicht so leicht. 7. Vorsicht vor einem Korrekturdurchgang. Gegen Ende der Prüfung tendieren viele Studierende dazu, ihre Antworten „kaputt zu korrigieren“. Wenn du einen Korrekturdurchgang planst, konzentriere dich dabei auf die Fragen, deren Antwort du lediglich geraten hattest.

Faustregeln für Prüfungsgespräche: 1. Blickkontakt zum Prüfer 2. Laut und deutlich sprechen 3. Gemäßigtes Sprechtempo 4. Kurze, aber ganze Sätze 5. Strukturierte Antworten 6. Wage auch bei lückenhaften Kenntnissen eine Antwort 7. Passe, wenn du absolut keine Ahnung hast


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Forschung auf internationalem Niveau Universitätsklinikum Magdeburg präsentiert neueste Geräte und Methoden der Hybridbildgebung von Kornelia Preuß-Suske

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nnovative Technologien ermöglichen eine sichere und genaue Diagnostik bei Erkrankungen. Eine dieser neuartigen Methoden ist die Hybridbildgebung („Hybrid Imaging“), die sich durch die Kombination aus anatomischer und funktionell stoffwechselbezogener Bildgebung auszeichnet. An der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin Magdeburg stehen seit diesem Jahr zwei Hybridgeräte modernster Bauart - ein SPECT-CT und ein PET-CT – für die Patientenversorgung, Lehre und wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung. Dieses Ausstattungsniveau in der bildgebenden Dia-

gnostik ist einzigartig in Sachsen-Anhalt. Bei dem Symposium im September gaben ausgewiesene Referenten aus ganz Deutschland und die Magdeburger Gastgeber einen Überblick über verschiedene Indikationen und Methoden der Hybridbildgebung.

DREI VERFAHREN IN EINER UNTERSUCHUNG KOMBINIERT Die Positronen-Emissons-Tomographie (PET), die Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT und die Computertomographie (CT) sind bildgebende Verfahren, die sich in den ver-

gangenen Jahren in der medizinischen Diagnostik etabliert haben. Neu ist, dass diese Verfahren in einer einzigen Untersuchung in vollem diagnostischen Umfang nun miteinander kombiniert werden, zum Beispiel beim PET-CT. Hierbei werden die zeitgleich gewonnenen nuklearmedizinischen und radiologischen Bilddaten von zwei unterschiedlichen Verfahren zusammengeführt. Dies ermöglicht eine gemeinsame bildliche Darstellung sowohl der Anatomie des Körpers als auch der Stoffwechselvorgänge. Dadurch können krankhafte Veränderungen im Körper in einem sehr frühzeitigen Stadium und millimetergenau dargestellt werden.

Beim PET-CT werden die zeitgleich gewonnenen nuklearmedizinischen und radiologischen Bilddaten zu einer Darstellung zusammengeführt.

Diese neuartige Herangehensweise in der bildgebenden Diagnostik verbessert erheblich die Genauigkeit der Diagnostik und das Monitoring einer durchgeführten Therapie. Darauf aufbauend können Therapien individualisiert, also dem jeweiligen Erkrankungsstatus eines jeden einzelnen Patienten angepasst werden. Vorrangig kommen sowohl SPECTCT als auch PET-CT bei Krebserkrankungen zum Einsatz. Das Spektrum der Hybridbildgebung geht allerdings weit darüber hinaus. Abseits der klinischen Betrachtungsseite erlaubt die integrierte Bildgebung auch die Untersuchung von wissenschaftlichen Fragestellungen, zum Beispiel die in-vivo Visualisierung des Einheilungsprozesses von Gelenkendoprothesen, die Therapiekontrolle verschiedener Krebserkrankungen oder das Plaque-Imaging bei Demenzerkrankungen. Als Schnittstelle zwischen präklinischer Grundlagenforschung und klinischer Anwendung hat die Hybridbildgebung eine wichtige Schlüsselstellung inne und fördert am Standort des Universitätsklinikums Magdeburg das interdisziplinäre Zusammenwachsen der bereits bestehenden Forschungslandschaft. Somit führt der Einsatz von SPECTCT und PET-CT nicht nur zu einer deutlichen Verbesserung der Patientenversorgung, der Lehre sowie der ärztlichen Fort- und Weiterbildung sondern bietet auch eine Forschungsplattform auf internationalem Niveau. Das 3B-Scientific Anatomie-Special Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter: www.medi-learn.de/anatomie

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oderne Medizin ist ohne Technik nicht denkbar. Angefangen bei Röntgengeräten und Computertomographen über Herzschrittmacher bis hin zu Robotern bei minimalinvasiven Eingriffen. Zeigten Ultraschallbilder vor 25 Jahren nur für Profis erkennbare Aufnahmen, so ist es heute auch dem medizinischen Laien möglich, mit den Bildern etwas anzufangen. Und nicht nur das: 3D-Ultraschall bildet die Strukturen plastisch ab und erlaubt so ganz neue Eindrücke. Ohne Medizintechniker wären diese Fortschritte kaum machbar gewesen. Wenn du technisch und medizinisch interessiert bist, könnte das für dich ein spannendes Berufsfeld sein. Medizintechniker arbeiten eng mit Ärzten zusammen, um deren klinische Forschung in Produkte und Verfahren umzusetzen. Sie wirken auf diese Weise am Behandlungsprozess mit und helfen Menschen.

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33 Hochschulen und Fachhochschulen bieten zurzeit Bachelorstudiengänge in Medizintechnik und eng verwandten Be-

tischer Erfahrung beiträgt, sondern im ganzen Studium sind Theorie und Anwendung eng verzahnt. Am Ende des Studiums steht der Titel Bachelor (je nach Hochschule mit unterschiedlichem Zusatz; in Mannheim „Bachelor of Science“, in Ulm u.v.a „Bachelor of Engineering“), der im öffentlichen Dienst für die gehobene Laufbahn qualifiziert. Mit einem beispielsweise in Heidelberg/Mannheim erworbenen Bachlor of Science ist ein Aufbaustudiengang zum „Master of Science“ ist möglich.

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reichen an. Die Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich dabei erheblich: Einige lassen nur Abiturienten zu, andere akzeptieren auch Fachabiturienten oder lassen dich sogar ohne Abitur zu einem Probestudium zu, wie beispielsweise die Hochschule Bremerhaven. Wenn deine Studienergebnisse dann sehr gut sind, darfst du dich regulär einschreiben. Im Studium wird neben dem medizinischen Fundament vor allem ein breites ingenieurwissenschaftliches Wissen vermittelt. Physikalische, mathematische, in-

formatische und elektrotechnische Grundlagen stehen am Anfang des Studiums. Ebenfalls von Anfang an wird eine Einführung in die Medizin gegeben, um eine Basis im späteren Anwendungsgebiet zu erwerben. Eine sehr naturwissenschaftlich-technische Ausbildung, die entsprechende Interessen und Neigungen voraussetzt. Die theoretischen Kurse werden immer durch praktische Bezüge ergänzt. Nicht nur im sogenannten Praxissemester, das in einem Unternehmen oder einer Forschungseinrichtung zu erster berufsprak-

Im Berufsleben arbeitet der Medizintechniker in Forschung und Entwicklung, aber auch im mittleren technischen Management. Denkbar sind weiterhin Aufgaben in Marketing, Service und Vertrieb in medizintechnischen Unternehmen. Da die Medizintechnik zu einer der größten Wachstumsbranchen zählt, sind die Beschäftigungsperspektiven hervorragend. Wenn du also medizinische und technische Interessen und Begeisterung vereinen willst, bietet dir dieser Studiengang die optimalen Möglichkeiten dazu.


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Studenten reden medizinischen Klartext Dienst zur Übersetzung von Fachsprache in Alltagsdeutsch erhält jede Woche 300 bis 400 Anfragen MEDI-LEARN Redaktion

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nfang des Jahres ging eine Website an den Start, die zunehmend beliebter wird: washabich.de. Das Prinzip ist einfach: Patienten können Auszüge aus ihren Befunden schicken und Studenten übersetzen die Fachsprache in Klartext. Was klein begann, nahm schnell an Fahrt auf. Inzwischen engagieren sich mehr als 240 Medizinstudierende für diesen Dienst und kommen mit der Arbeit doch nicht hinterher. Kein Wunder bei 300 bis 400 Anfragen pro Woche. Das virtuelle Wartezimmer ist gefüllt und die „Patienten“ müssen sich in eine Warteliste eintragen. Mitmachen kann jeder Medizinstudent ab dem 8. Fachsemester. Ihm wird ein Arzt als Mentor zur Seite gestellt. Die ersten fünf Übersetzungstexte werden gegengelesen. Hat der Übersetzer Fragen, kann er sich jederzeit an einen Supervisor wenden, der ihn entsprechend berät. Die Patienten können ihre Befunde als Textdokument oder eingescannt über die Website einreichen, dazu eine E-Mail-Adresse und das Geburtsdatum. Bereits nach kurzer Zeit erhält der Patient dann seinen Befund im Klartext. Auf der Seite wird deutlich darauf hingewiesen, dass keine Beratung und keine Therapieratschläge erfolgen, weil die Krankengeschichte des Patienten in ihrer Gesamtheit nicht bekannt ist. Obwohl dem so ist, zielt die (zugegeben seltene) Kritik häufig auf diesen Punkt. Sicherlich kann eine reine Übersetzung dem Patienten nicht die Angst nehmen und neue Fragen aufwerfen. Für diese könne und müsse er sich dann an seinen behandelnden Arzt wenden. Allerdings hilft es vielen Patienten bei der Verarbeitung ihrer Erkrankung, sich mit dem Inhalt der Arztbriefe etc. auseinanderzusetzen. Das Projekt lebt von ehrenamtlicher Arbeit und wird im Wesentlichen von Spenden getragen. MEDI-LEARN hat mit dem Initiator des Projekts gesprochen und ihm einige Fragen gestellt, die sowohl das Projekt als auch seine Person betreffen: Wie bist du auf die Idee für „Was hab’ ich?“ gekommen? Gab es einen konkreten Auslöser? Falls ja, wie sah der aus? Ausgesprochen wurde die Idee von Anja Kersten, die wie auch ich in Dresden Medizin studiert. Sie baut auf einer Erfahrung, die sicherlich viele Medizinstudenten schon gemacht haben: Freunde oder Verwandte waren beim Arzt und bringen einen Befund mit nach Hause: „Du studierst das doch, was steht denn da drin?“ ist eine Frage, mit der man anschließend häufig konfrontiert wird. Anja kam mit einem solchen Erlebnis auf mich zu, und wir fragten uns, ob der Bedarf nach einer Befund-„Übersetzung“ nicht bei unheimlich vielen Patienten vorhanden sein müsste. Zusammen mit einem befreundeten Informatiker – Ansgar Jonietz aus Trier – haben wir uns entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen und in Form eines Internet-Portals einen Übersetzungs-Dienst anzubieten. Und wir wurden bestätigt: bereits wenige Stunden nach dem Release der Seite am 15. Januar flatterten die ersten Anfragen ein – übrigens war die Idee zu diesem Zeitpunkt erst eine knappe Woche alt! Warum hapert es deiner Meinung nach an der Kommunikation zwischen Arzt und Patient? Denkst du, dass „Was hab’ ich?“ diese Kommunikation verbessert? Wenn ja, wie?

Blick in die Foren

Fragen und Antworten rund um die Dissertation

„Wähle ich besser eine statistische oder eine experimentelle Arbeit?“, „Was mache ich, wenn mein Doktorvater mir nicht antwortet?“ … Die Dissertation ist kein so leichtes Unterfangen, wie es manchmal scheint. Ungeahnte Hindernisse treiben dir den Schweiß auf die Stirn. Um im Forum Antworten von erfahreneren Doktoranden, Tipps zur Problemlösung und moralische Unterstützung zu bekommen, kannst du dich umschauen unter www.medi-learn.de/mt9

Vorklinikkoffer neu oder gebraucht?

Zahnmedizinerin „Silberchen“ macht sich Gedanken, ob sie lieber einen teuren ungebrauchten oder einen (günstigeren) gebrauchten Vorklinikkoffer zum Studienbeginn besorgen soll. Als Neuling ist es schwer zu entscheiden, welche Dinge wirklich nötig sind und in welchem Zustand sie sein sollten. Kommilitonen höherer Semester legen ihr im Forum Vor- und Nachteile beider Varianten dar: Alle Empfehlungen sind zu finden unter www.medi-learn.de/mf19315

Bewährte Tipps für Physikums-Teilnehmer

Der kostenlose Service washabich.de ging Anfang des Jahres online. Mitmachen können Jungmediziner ab dem 8. Fachsemester.

Eine Befund-Erläuterung verständlich durchzuführen, ist sicherlich eine anspruchsvolle und zeitintensive Aufgabe für den behandelnden Arzt. Aber auch wenn diese Erklärungen gut durchgeführt werden, heißt das am Ende noch lange nicht, dass der Patient die Information vollständig und lange speichern kann. Jeder kennt das: Man verlässt das Arztzimmer und hat schon wieder die Hälfte des Gesprächs vergessen. Indem wir den Nutzern von „Was hab’ ich?“ eine schriftliche Erklärung geben, und er diese zu Hause in aller Ruhe und so oft er möchte durchlesen kann, umgehen wir diese Problematik. Aber nicht nur auf Patientenseite verbessern wir die Kommunikation: Durch die Mitarbeit der Mediziner werden diese zum einen für eine patientenfreundliche Informationsvermittlung sensibilisiert, und lernen zum anderen, wie sie sich verständlich ausdrücken können. Vielleicht tragen wir durch unser Projekt somit ein klein wenig dazu bei, dass die neue Ärzte-Generation noch patientenzentrierter wird. Welche Rückmeldungen gibt es von den Patienten, die ihre Befunde von euch übersetzen lassen? Nahezu 70 Prozent der Nutzer melden sich zurück. Sie geben durchweg sehr positives Feedback und bewerten die Verständlichkeit und Ausführlichkeit der Übersetzungen fast immer mit der maximal möglichen Punktzahl. In individuellen Feedbacks loben sie den praktischen Nutzen des Portals und fühlen sich besser auf zukünftige Arztgespräche vorbereitet. Diese Rückmeldungen sind natürlich ein toller Ansporn für die vielen ehrenamtlichen Helfer! Gibt es Reaktionen von Seiten der Ärzte? Welcher Art? Etliche Ärzte haben die Idee bereits kommentiert – zumeist auf sehr positive Art: Viele empfinden die Befund-Überset-

zung als eine echte Arbeitserleichterung und sehen das studentische Engagement als eine sehr gute Investition in den späteren Beruf. Bedenklich sehen einige wenige Mediziner, dass dieser Service überhaupt erforderlich ist. Welche Kritik gibt es an dem Projekt und wie gehst du damit um? Zum Glück hält sich die negative Kri-

tik sehr in Grenzen. Das liegt sicherlich daran, dass am Ende natürlich die Patienten, aber ebenso die ehrenamtlichen Helfer und schlussendlich auch die Ärzte durch die besser informierten Patienten von dem Projekt profitieren. Wir möchten keine Lücken im Gesundheitssystem schließen, sondern das Arzt-PatientenVerhältnis konstruktiv unterstützen – wer sollte etwas dagegen haben?

IMPRESSUM Herausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/Lahn Telefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262 E-Mail: redaktion@medi-learn.de, www.medi-learn.de Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Dipl.-Päd. Kare Ahlschwede (Chef vom Dienst), Dr. med. Marlies Weier, Nina Dalitz, Ines Behlert, Kim Garnier, Peter Sporns, Miriam Goss, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld Layout & Grafik: Fritz Ramcke, Kristina Junghans Berichte: Redaktion MEDI-LEARN, Birte Urban-Eicheler, Anna Voormann, Kornelia Preuß-Suske, Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung) Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn, Telefon 0 64 21/17 32 60, Fax 0 64 21/17 32 69 Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Ottendorf bei Kiel Telefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262 E-Mail: christian.weier@medi-learn.de. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005. Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Thomas Stoffels, baek.de Erscheinungsort: Marburg Die MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu­stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter redaktion@medi-learn.de. Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 31. Dezember 2011. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben. Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs­ berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Kaum ist ein Physikumstermin vorbei, beginnt die Vorbereitung auf den nächsten. Welche Bücher werden für welches Fach bevorzugt, welche Lerntricks kennen die anderen und wie komme ich aus dem Motivationsloch – solche und andere Fragen werden diskutiert. Neben den Nutzern, die regulär das Physikum nach dem vierten Semester in Angriff nehmen werden, finden sich auch welche, die durchgefallen sind oder die eine längere Studienunterbrechung hinter sich haben. Jeder, der dabei sein will und moralische Unterstützung braucht, ist hier richtig. www.medi-learn.de/mf65612

Richtig vorbereiten auf die Famulatur

Nach dem Physikum kann das Famulieren beginnen. Doch der eine oder andere fragt sich, ob und wie er sich denn auf die Famulatur vorbereiten kann. Einerseits ist sie dazu da, etwas zu lernen, andererseits kann es auch ziemlich peinlich sein, gefragt zu werden und keine Antworten zu haben. Einige finden es hilfreich, den Untersuchungskurs bereits hinter sich zu haben. Viele weitere Gedanken zum Thema Famulaturen findest du unter www.medi-learn.de/mf11147

Behandlung nach dem Schockraum-Protokoll

„Wer entscheidet, wann ein Patient nach Schockraum-Protokoll behandelt wird?“ Bei der Antwort gehen die Meinungen im Forum und die Handhabung in der Realität auseinander. Während einige es als gängige Praxis erleben, dass das Krankenhaus zuständig ist, berichten andere, dass der Notarzt dies tut. Welches Vorgehen am sinnvollsten ist, was dabei zu beachten sind und inwieweit du dich an die Gegebenheiten vor Ort anpassen musst, wird hier diskutiert: www.medi-learn.de/mf65753


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Arbeitnehmer wie alle anderen auch Bei studentischen Nebenjobs gilt es die sogenannten Zuverdienstgrenzen im Blick zu behalten

Für alle iPhone & iPod touch Besitzer

von Nina Dalitz (MEDI-LEARN Redaktion)

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uristisch gesehen sind jobbende Studenten Arbeitnehmer wie alle anderen auch. Sie müssen einen Teil ihres Gehalts in Form von Steuern und Sozialabgaben zahlen. Allerdings gibt es für sie Ausnahmen, solange sie bestimmte Summen und Arbeitszeiten nicht überschreiten. Ein Überblick über Sozialabgaben, Kindergeld und Zuverdienstgrenzen soll das Chaos der Brutto- und Nettorechnung etwas entwirren: Bei Jobs bis 400 Euro im Monat brauchst du dich damit gar nicht zu beschäftigen, denn dann musst du keine Abgaben zahlen. Bei Jobs mit mehr als 400 Euro im Monat, aber einer begrenzten Stundenzahl, musst du Abgaben an die Rentenversicherung zahlen. Überschreitest du die maximale Arbeitszeit, so werden zusätzlich die für Arbeitnehmer üblichen Beiträge für Kranken-, Pflege-, Unfall- und Arbeitslosenversicherung fällig.

Verdienst du maximal 400 Euro, so giltst du als „geringfügig beschäftigt“ (Minijob) und brauchst keinerlei Sozialbeiträge zahlen. Bei maximal 400 Euro im Monat ist auch die Anzahl der gearbeiteten Stunden egal. Du kannst sogar mal einen Monat mehr als das verdienen, wenn du dafür in einem anderen Monat weniger verdienst. Lediglich der Mittelwert über das Jahr hinweg muss unter 400 Euro im Monat liegen.

LOHNSTEUERKARTEN GIBT ES NUR NOCH ELEKTRONISCH

Für alle Jobs, bei denen du mehr als 400 Euro monatlich verdienst, brauchst du eine Lohnsteuerkarte. Diese gibt es nicht mehr in Papierform, sondern nur noch elektronisch. Du musst beim Finanzamt den „Antrag auf Ausstellung einer Bescheinigung für den Lohnsteuerabzug“ stellen. Wenn du auf Lohnsteu-

erkarte arbeitest, kannst du dir jeweils im folgenden Jahr mit einer Steuererklärung einen Anteil der von dir gezahlten Steuern zurückholen. Verdienst du mehr als 400 Euro im Monat, so wirst du außerdem auf jeden Fall rentenversicherungspflichtig. Von allen anderen Abgaben bist du auch weiterhin verschont, wenn das Studium im Vordergrund steht. Per Definition ist das dann der Fall, wenn du nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeitest oder ausschließlich in den Semesterferien jobbst. Die genaue Regelung für Semesterferienjobs lautet, dass sie sich über maximal zwei Monate oder 50 Arbeitstage erstrecken. In dieser Zeit darfst du unbegrenzt viel verdienen, ohne dass Abgaben fällig werden. Die zwei Monate bzw. 50 Tage dürfen sich auch aus mehreren Jobs zusammensetzen. Überschreitest du die Zeit, giltst du als normaler Arbeitnehmer und zahlst alle Abgaben.

Ab einem jährlichen Brutto-Verdienst von 4800 Euro im Jahr musst du mit Kürzungen beim BAföG rechnen. Vorsicht: Die Grenze von 4800 Euro gilt nicht für die Vergütung von Pflichtpraktika, z. B. das Praktische Jahr (PJ). Wenn du im PJ eine Vergütung erhältst, wird diese vollständig vom BAföG abgezogen. Während deines Studiums haben deine Eltern Anspruch auf Kindergeld, bis du 25 Jahre alt bist. Sobald du aber mehr als 8004 Euro im Jahr verdienst, mindert sich das Kindergeld. In diese Summe, die sich durch „Werbungskosten“ leicht erhöhen kann, fließen nicht nur der Arbeitslohn ein, sondern auch Stipendien sowie der BAföG-Anteil, der nicht zurückgezahlt werden muss („Zuschussanteil“). Ganz wichtig ist, dass alle diese Angaben nur eine grobe Übersicht darstellen. Erkundige dich unbedingt selber, denn es gibt zahlreiche Ausnahmen, Spezialfälle und Änderungen.

Neugier als ärztliche Grundhaltung Richtiges Fragenstellen ist für Anamnese und Diagnose ebenso wichtig wie in Vorlesungen von Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung)

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Deine Meinung ist uns wichtig! Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung? Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

n Vorlesungen und Praktika sollte es selbstverständlich sein, Dinge zu hinterfragen, um Unklarheiten zu beseitigen oder zusätzliche Informationen zu erhalten. Insoweit gibt es keine „dummen Fragen“! Leider ist es nur allzu menschlich, immer weniger Fragen zu stellen, je mehr Wissen man angehäuft hat oder je schneller man arbeiten will. Die Folge: Man bewegt sich nur in seinem eigenen Universum und kommt möglicherweise zu falschen Ergebnissen, weil dort ein bestimmtes Mosaiksteinchen nicht vorhanden war. Besonders fatal ist das Unterlassen von Fragen, wenn es nicht um Lernen und Wissenserweiterung geht, sondern um konkrete Anamnesen und Diagnosen. Immerhin sind Diagnosefehler nach den neuesten Statistiken der Bundesärztekammer die Fehlerquelle Nummer Eins bei niedergelassenen Ärzten. Konkrete Schadensfälle zeigen, dass dann oft in eine falsche Richtung gedacht wurde (Zerrung statt Herzinfarkt, Migräne statt Insult). Auch hier wäre es notwendig gewesen, offen, neugierig und selbstkritisch zusätzliche Informationen einzuholen oder bestimmte Befunde zu erheben.

Fragen mit ja, so dass der Mediziner seine Verdachtsdiagnose bestätigt fand. Erst später stellte sich durch einen anderen Arzt ein Myokardinfarkt heraus, der zum Sturz geführt hatte. Diese Diagnose wäre mit offenen Fragen schneller zu erreichen gewesen. „Wie hat sich der Unfall ereignet? Beschreiben Sie bitte Ihre Beschwerden von Beginn bis jetzt so genau wie möglich“. Solche offenen Fragen eröffnen dem Patienten die vollständige Darstellung seiner Wahrnehmung. Im konkreten Fall hätten sie ein retrosternales Engegefühl bereits vor dem Unfall zu Tage gebracht und die Erhebung in eine Alternative gesteuert.

Auch anschließende Fragen können in offener Form gestellt werden, zum Beispiel Fragen nach dem Schmerzcharakter, dem genauen Beginn und der Lokalisation der Schmerzen, der Schmerzausstrahlung, den möglicherweise schmerzverstärkenden Umständen und nach einer etwaigen Begleitsymptomatik sowie nach anderen Parametern wie Krankheitsgeschichte und Medikamentenanamnese. Mit offenen Fragen regt man eine umfassende Auskunft des Patienten an, mit geschlossenen („nehmen sie Beta-Blocker?“) eine Antwort innerhalb eines gesetzten Rahmens. Der Vorteil offener Fragen liegt also mit der Informationser-

weiterung auf der Hand. Eine Anamnese mit nur geschlossenen Fragen wäre zudem sehr aufwändig. Im genannten Fall müssten wohl über fünfzig Fragen gestellt werden, um die möglichen Schmerzursachen Myokardinfarkt, Angina pectoris, Rippenfraktur, Aortendissektion, Lungenembolie, Pneumothorax, gastroösophagiales Geschehen, Gallenblasenerkrankung und so weiter zu klären. Fazit: Gewöhnen Sie sich vom ersten Tag des Studiums an, alles zu hinterfragen, was Ihnen notwendig erscheint. Und behalten Sie dies auch im späteren Patientenkontakt mit möglichst vielen offenen Fragen bei.

GESCHLOSSENE FRAGEN ERZÄHLEN

VERHINDERN DAS

Wenn bei der Anamneseerhebung sehr schnell an mögliche Krankheitsbilder gedacht wird, die es auszuschließen oder zu verifizieren gilt, besteht die Gefahr, dass wichtige Beobachtungen des Patienten unter den Tisch fallen. Dies insbesondere dann, wenn die frühe Fokussierung zu anamnestischen Fragen in geschlossener Fragetechnik gestellt werden. Geschlossene Fragen verhindern ein Erzählen des Patienten, bei ihnen sind die Antwortmöglichkeiten definiert. Beispiel: In einem Schadensfall war ein unklarer Thoraxschmerz zu klären. Der Patient war mit dem Fahrrad gestürzt und gab Schmerzen im Brustbereich an. Der Arzt vermutete einen Pneumothorax und stellte einschlägige Fragen („Haben Sie Schmerzen auf der Seite, auf welche Sie gefallen sind? Haben Sie Luftnot? …“). Der Patient beantwortete diese

Berufsunfähigkeit kommt oft. Doch für Dich gibt es einen besonderen Schutz. Als angehende Ärztin oder als angehender Arzt weißt Du: Jeder Fünfte wird berufsunfähig. Gerade für Berufsanfänger kann es dann finanziell ganz schön eng werden. Schütze Dich: Mit der mehrfach ausgezeichneten Berufsunfähigkeitsversicherung der Deutschen Ärzteversicherung. Sichere Dir Bestnoten für Deine Zukunft – auch bei Berufsunfähigkeit. Rufe uns an unter 02 21 / 148-2 27 00 www.aerzteversicherung.de

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Dinieren wie im Himmel mit MEDI-LEARN Skripte ordnen und mit etwas Glück hoch oben speisen!

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EDI-LEARN verlost diesen Monat einen himmlischen Genuss für zwei Personen, im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Tisch, ein Kran, 16 Stahlseile, 50 Meter in der Luft mit köstlichem Höhepunkt. In luftiger Höhe kannst du während des mehr als exklusiven Essens einfach mal den Lernstress vergessen. Egal ob in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München oder sogar Wien. Und so funktioniert es: Einfach die Coverschnipsel der zwei MEDI-LEARN Skripte in die richtige Reihenfolge bringen, um die dazugehörigen Buchstaben in die Tabelle unten eintragen zu können. Zuletzt nur noch die Buchstaben der Nummerierung nach in die leeren Kreise eintragen und du bekommst das Lösungswort. Online unter www.medi-learn.de/ abheben kannst du die Lösung und deine persönlichen Daten eintragen und am Gewinnspiel teilnehmen. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, der Einsendeschluss am 31.12.2011. Wir wünschen dir viel Glück bei der Teilnahme. P.S. Unter www.medi-learn.de/skript erhältst du Hinweise auf die Lösung.

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INFO: MEDI-LEARN Skriptenreihe in vierter Auflage!

Gute Neuigkeiten für alle Prüflinge in spe: Man muss kein Überflieger sein, um eine realistische Bestehenschance zu haben! Eine sinnvolle Stoffauswahl ist neben einem individuell angemessenen Lern- und Zeitplan die sichere Basis für den angepeilten Erfolg. In jedem Band der 32-teiligen MEDILEARN Skriptenreihe zum Physikum haben unsere Dozenten als Autoren den Stoff zusammengestellt, der tatsächlich vom IMPP gefragt wird. Neben dieser Reduzierung auf das inhaltlich wirklich Wichtige nehmen euch die Autoren außerdem beim Lernen an die Hand und begleiten euch mit Tipps und Tricks. Alle weiteren Infos unter: www.medi-learn.de/skript

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Lust auf ein himmlisches Menü? – Genieße nicht nur die kulinarischen Köstlichkeiten, sondern auch eine herrliche Aussicht über Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München oder Wien. Das fliegende Restaurant befindet sich 50 Meter in der Luft. Natürlich ist für deine Sicherheit mit 16 Stahlseilen und 4-Punkt-Sicherheitsgurten gesorgt. Für ca. eine Stunde kannst du dich von dem Serviceteam mit einem 3-Gänge-Menü verwöhnen lassen. Also worauf wartest du? Erlebe ein leckeres Abenteuer mit MEDI-LEARN.

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Wohnungssuche jetzt besonders schwierig Durch doppelte Abiturjahrgänge und den Wegfall der Wehrpflicht kommt es in vielen Unistädten zu Engpässen von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

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Wie immer gibt es auch zu dieser Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZHungrige: Unser Digitaler Nachschlag präsentiert dir weitere spannende Artikel – dieses Mal unter anderem zum Thema Vorklinik, Famulatur und Auslandserfahrungen – und die Fortsetzung eines Beitrags aus der gedruckten Version. All das findest du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die folgende Seite aufrufen:

www.medi-learn.de /mlz-nachschlag

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it dem Studium beginnt ein eigenständigeres Leben. Raus aus dem Elternhaus, in eine neue Stadt und in die erste eigene Bleibe. Auf Anhieb eine geeignete Unterkunft zu finden war selten ein leichtes Unterfangen. Doch in den Zeiten doppelter Abiturjahrgänge und Wegfalls der Wehrpflicht wird dieser nötige Schritt zu einer großen Herausforderung. In den Universitätsstädten ist der Wohnraum knapp und guter Rat teuer. Welche Möglichkeiten gibt es, eine Unterkunft zu finden? Eine der ersten Anlaufadressen ist das Studentenwerk. In dessen Studentenwohnheimen lässt sich günstig wohnen. Gleichzeitig kannst du dort erste Kontakte in der neuen Stadt finden, denn zahlreiche andere Studenten wohnen hier, von Erstsemestern bis zu alten Hasen. Allerdings ist eine frühzeitige Bewerbung für ein Zimmer im Studentenwohnheim ratsam, denn als erste Anlaufadresse ist dieser Ort zumeist als erstes ausgebucht. Solltest du zu spät sein, kann es sich trotzdem lohnen, dich auf die Warteliste setzen

zu lassen. Schließlich kann es sein, dass plötzlich doch noch ein Platz frei wird. Wenn dir der Gedanke des Wohnheimlebens nicht zusagt, weil dort zu viele Menschen auf einem Fleck leben, dann schaust du dich wahrscheinlich nach einer Wohngemeinschaft oder einer eigenen Wohnung um. Die Angebote hierfür findest du an verschiedenen Orten. In den letzten Jahren sind Internet-Angebote immer beliebter geworden. Der Vorteil: Sie sind überregional. So kannst du von jedem beliebigen Ort aus nach Angeboten in deiner zukünftigen Uni-Stadt suchen. Anschauen der Objekte und Beschnuppern der möglichen Mitbewohner erfolgt dann vor Ort.

REGELMÄSSIGER BLICK AUFS SCHWARZE BRETT Schwarze Bretter sind ebenso eine ergiebige Quelle. Dort hängen häufig Zettel mit Wohnungs- oder Zimmerangeboten. Wenn dir eines der Angebote zusagt, rufst du einfach die angegebene Nummer an oder schreibst eine Mail an die ent-

Neue „Summerschool of Acupuncture“ der DÄGfA mit interaktivem Unterricht

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m März 2012 findet wieder eine „Summer School of Acupuncture“ der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA) statt. 50 motivierte Studenten können dort mehr über die Wirkmechanismen und Therapiemöglichkeiten der Akupunktur sowie deren theoretische Grundlagen erfahren. Einen großen Anteil der Kurs- und Unterbringungsgebühr übernimmt die DÄGfA, weswegen der Teilnahmebeitrag mit 150 Euro relativ niedrig ausfällt. Kursgebühren, Kursmaterialien, Unterkunft und Verpflegung sind in diesem Betrag enthalten. Neben den Themenbereichen Körperakupunktur, Ohrakupunktur und Mikrosysteme stehen auch die theoretischen und philosophischen Grundlagen der Akupunktur und der traditionellen chinesischen Medizin auf dem Programm. Zugleich wird auf die wissenschaftlichen Grundlagen und Erkenntnisse sowie auf Anwendungsmöglichkeiten und Therapiekonzepte eingegangen, was insbesondere im Hinblick auf die Integration der Akupunktur in das westliche Medizinsystem interessant ist. Die Vermittlung der Inhalte geschieht in interaktiver Form. Vorträge zu den Grundlagen werden ergänzt und erweitert durch die gemeinsame Bearbeitung von Therapie- und Fallbeispielen in kleinen Gruppen. Gestaltet wird der Unterricht von Tutoren der DÄGfA, die als junge Ärzte in Lehre und Forschung tätig sind. Unterstützung erhalten sie von erfahrenen Dozenten der Gesellschaft. Da Tutoren und Dozenten aus verschiedenen Fachbreichen kommen, haben die Teilnehmer die einzigartige Möglichkeit, verschiedene Herangehensweisen und Anwendungsmöglichkeiten kennen zu lernen. Als weitere wichtige Themen sollen das Arzt-Patienten-Verhältnis sowie das Verständnis von Krankheit und Gesundheit ergründet und diskutiert werden. Hintergrund sind die unterschiedlichen Konzepte hiervon in chinesischer und westlicher Medizin. Der Schwerpunkt liegt aber eindeutig auf dem praktischen Erlernen und Erfahren der Akupunktur. Die Planungen sind noch nicht abgeschlossen, Anmeldungen aber ab sofort jederzeit möglich. Veranstaltungsort wird voraussichtlich Berlin sein. Weitere Informationen können per E-Mail an summerschool@daegfa.de angefordert werden. ®

Das SEIRIN -Akupunktur-Special Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MEDI-LEARN Zeitung ausführlich vorstellen. Weitere Inhalte findest du online unter www.medi-learn.de/akupunktur

sprechende Adresse. Es lohnt sich, regelmäßig am Schwarzen Brett vorbeizuschauen. Die Aushänge dort verändern sich häufig und es empfiehlt sich, bei Interesse sofort den Anbieter zu kontaktieren. Eine relativ neue und etwas andere Form des Miteinander-Wohnens ist „Wohnen für Hilfe“. Dieses Angebot gibt es in einigen Uni-Städten seit kurzer Zeit. Dabei wird Wohnraum gegen Hilfeleistung zur Verfügung gestellt. Das kann so aussehen, dass beispielsweise eine ältere Dame ein Zimmer zu vergeben hat und ein Student für dieses Zimmer ihr einige Stunden im Monat hilft. Diese Hilfe kann verschieden aussehen: Haushalts- oder Gartentätigkeiten, einkaufen oder einfach „nur“ Gesellschaft leisten. Pflegeleistungen sind dabei aber grundsätzlich ausgeschlossen. Wenn die Chemie stimmt und eine gewisse Offenheit vorhanden ist, kann diese Wohnform eine bereichernde Erfahrung sein. Bei allen Angeboten lohnt es sich darauf zu achten, ob die Konditionen stimmen. Eine günstige Unterkunft außerhalb der Stadt mag anfangs verlockend

erscheinen, aber spätestens wenn du jeden Tag eine Stunde oder länger zur Uni unterwegs bist, kann sich deine Meinung darüber ändern. Anders herum gilt, dass eine gute Lage nicht jeden beliebigen Preis rechtfertigt. Und um ein Zimmer zu mieten, brauchst du keinen Vertrag für die ganze Wohnung zu unterzeichnen.

IM LAUFE DES SEMESTERS SITUATION

ENTSPANNT SICH DIE

Solltest du noch nicht fündig geworden sein, besteht trotzdem kein Grund zur Panik. An einigen Unis werden Notunterkünfte angeboten und auch einige Überbrückungstage in einer Jugendherberge sind denkbar. Haben die Lehrveranstaltungen begonnen, kannst du dich unter den anderen Studierenden umhören. Oftmals finden sich Wohnmöglichkeiten durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Erfahrungsgemäß entspannt sich die Wohnsituation im Laufe des Semesters, sodass du mit Geduld und Durchhaltevermögen früher oder später fündig werden wirst.

Nachschlag Die Extraportion Diesen Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Forschung

Pilotstudie zur Regeneration defekter Gewebe und Organe Beim mexikanischen Schwanzlurch oder dem Zebrafisch wachsen geschädigte Körperteile oft vollständig nach. Demgegenüber ist das Regenerationsvermögen des menschlichen Organismus beschränkt. Allerdings könnten Stammzelltherapien in Zukunft helfen, auch beim Menschen defekte Gewebe und Organe wiederherzustellen. So besitzen mesenchymale Stammzellen, die sich in Blut und Knochenmark finden und als Vorläufer von Knochen-, Knorpel- oder Fettzellen fungieren, wahrscheinlich hohen therapeutischen Wert. In einer Pilotstudie wird zurzeit getestet, ob sich mit ihrer Hilfe hergestelltes Knochenersatzgewebe zur Heilung großer Knochendefekte einsetzen lässt.

Wertvolle Hilfe zu Beginn Studentische Fachschaften haben ein breites Aufgabenspektrum von Nina Dalitz (MEDI-LEARN Redaktion)

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iest man eine Liste mit „Aufgaben der Fachschaft“, so finden sich vage schwammige Begriffe wie „Wahrnehmung der Belange der Gesellschaft“ und „auf der Grundlage der verfassungsmäßigen Ordnung das staatsbürgerliche Verantwortungsbewusstsein ihrer Mitglieder zu fördern“. Das wahre Aufgabenfeld ist sehr viel pragmatischer und leistet dennoch seinen Beitrag für Studenten und Gesellschaft. Mitglieder können relativ frei arbeiten und sich in Organisation, politischer Einmischung und sozialem Service austoben. Zur Fachschaft gehört erst einmal jeder eingeschriebene Student. Ein Berliner Medizinstudent gehört automatisch zur medizinischen Fachschaft an der Charité. Im normalen Sprachgebrauch wird der Begriff aber als Synonym für „Fachschaftsrat“ eingesetzt. Eine Fachschaft im engeren Sinn besteht also aus ein paar gewählten und besonders engagierten Kommilitonen. Sie haben ein Büro und sind telefonisch und per E-Mail erreichbar. Die Arbeit der Fachschaft ist abhängig von den dort arbeitenden Studenten. Manche Fachschaften sind eher politische Organisationen, andere haben den Charakter einer Serviceeinrichtung. Praktischen Nutzen haben besonders der Verleih von Skripten, Altklausuren und Prüfungspro-

tokollen. Hier besteht das Problem, dass immer aktuelle Versionen beschafft werden müssen. Gelegentlich wird verliehenes Material trotz Pfand nicht zurückgebracht oder geklaut. Ein weiterer Service ist, Veranstaltungen für die Erstsemester zu organisieren. Die Erstis haben noch keine Ahnung vom Fach und dem Campus und oft nicht einmal von der neuen Stadt oder dem UniLeben allgemein. Von der Fachschaft organisierte Ersti-Partys, Ersti-Wochen oder Ersti-Fahrten sind eine wertvolle Hilfe für die neuen Kommilitonen. Doch

ANGEBOTE FÜR STUDENTEN IN ALLEN LEBENSLAGEN nicht nur Erstis, auch alle anderen Semester können von der Arbeit ihrer Fachschaft profitieren. So gibt es je nach Uni Tutorien und Begleitkurse für „jüngere“ Semester, Fachschafts-Zeitungen und Veranstaltungen zur politischen Bildung. Sammelbestellungen machen Bücher und Werkzeuge günstiger. Auch die eine oder andere Party wird organisiert. Die Fachschaft gibt aber nicht nur Sachen vor, organisiert und präsentiert. Sie sollte auch direkt auf die Belange ihrer Mitglieder eingehen. Egal, ob diese rein fachlich, finanziell, kulturell oder sozial

sind. Dazu gehört die Förderung des Studentensports. Die Fachschaftler bieten Beratung an und klären Fragen zur Studienorganisation, zum Fach und zu sozialen Problemen. Dabei sollten sie besonders auf Studierende mit Kindern oder solche mit Behinderung eingehen. Die Fachschaftsvertreter sind auch außerhalb des eigenen Fachbereichs aktiv. Sie kümmern sich um überregionale und internationale Belange, nehmen an Treffen teil und pflegen Partnerschaften. Meist sind sie es auch, die in Gremien ihres Fachbereichs arbeiten, auch wenn Gremien unabhängig von der Fachschaft gewählt werden. Dort vermitteln sie zwischen Studenten und Dozenten, sitzen im Parlament, gestalten Prüfungsordnungen und sprechen studentische Anliegen an. Die Arbeit der Fachschaften untereinander unterscheidet sich sehr und hängt extrem vom Engagement einzelner Mitglieder ab. Sind einmal ein paar gute Leute dabei, zieht das weitere motivierte Kommilitonen an. Wie viel sie einbringen möchten und in welche Richtung die Arbeit gehen soll, können sie größtenteils selbst bestimmen. Die Fachschaften sind eine exzellente Möglichkeit, politisch aktiv zu sein und das Leben an der eigenen Uni zu beeinflussen. Engagierte Leute sind immer willkommen.


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