Physikum fürs iPhone
Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte
„Kreuzen, kreuzen, kreuzen“ – nicht nur viele Medizinstudenten, sondern auch die Examensexperten von MEDI-LEARN empfehlen dieses Vorgehen als einen wichtigen Teil der Prüfungsvorbereitung. Mit der App „iPhysikum“ für das iPhone kannst du nun unterwegs kreuzen und hast dabei kostenlosen Zugriff auf die Examina vom Frühjahr 2006 bis Herbst 2010.
ZEITUNG
Mehr dazu auf der Seite 6
Ausgabe 01 /12 ∙ Januar /Februar 2012 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €
Blick über den Tellerrand Erfahrungsbericht über eine Famulatur in der Slowakei
Berufspolitisch engagiert Wenn Arbeit krank macht Interview mit Studentenvertreter im Hartmannbund Studie untersucht Ressourcen und Stressoren im Arztberuf
Nachdem sie bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr in dem Karpaten-Land absolviert hatte, kehrte eine deutsche Jungmedizinerin für eine Famulatur in die Slowakei zurück. Ihre Kenntnisse der Landessprache erwiesen sich in dieser Zeit als überaus hilfreich.
Kristian Otte studiert im achten Semester Medizin an der Georg-August-Universität Göttingen. Kürzlich wurde er zum Bundesvorsitzenden der Medizinstudierenden im Hartmannbund gewählt und berichtet im MEDI-LEARN Interview über seine Aufgaben.
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Die Tätigkeit als Mediziner wird mit hoher Sinnhaftigkeit und sozialem Ansehen verbunden. Aber in einer Zeit zunehmender Arbeitsverdichtung, Personalknappheit, Wissenserweiterung und technischem Fortschritt in der Medizin sind auch die Belastungen stark gestiegen.
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Tiefer Einblick in die rettungsdienstliche Arbeit Ungewöhnliches studentisches Projekt an der Uni Freiburg wurde mit dem Preis für lehrende Studierende ausgezeichnet von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)
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as Rettungsdienstpraktikum, ein studentisches Projekt an der Uni Freiburg, wurde kürzlich von der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung mit dem Preis für lehrende Studierende ausgezeichnet. Es bietet Studierenden der Humanmedizin Einblicke in die rettungsdienstliche Arbeit – nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch: Auf dem Stundenplan stehen neben Vorlesungen, Seminaren und Übungen zwei Schichten auf dem Rettungswagen. Gegründet wurde die Initiative im Jahre 2007 von Jörg Minner und Johannes Späth, die Rettungsassistenten und zugleich Medizinstudierende waren. Anfangs bestand das Projekt lediglich aus einer Einführungsveranstaltung und den zwei Hospitationen im Rettungsdienst. Zum Sommersemester 2009 haben dann Bastian Herbst und Ralf Henkelmann das Projekt übernommen und begonnen, es mit Unterstützung der zuständigen Lehrenden des Instituts für Anästhesie auszuweiten. Eine große Hilfe war ihnen dabei der dortige Oberarzt Dr. Axel Schmutz, der nach Vorstellung der Ideen zur Ausgestaltung des Projekts finanzielle und logistische Unterstützung geleistet hat. Da-
bei erwies es sich als großer Vorteil, dass das Institut für Anästhesie der Universität Freiburg über ein Simulationszentrum verfügt. Dessen Infrastruktur konnte somit von dem Projekt kostengünstig mit-
genutzt werden. Die nötigen weiteren finanziellen Mittel wurden und werden aus Studiengebühren bereitgestellt. Für den
RTW-Einsatz der Teilnehmer sorgen das Engagement des Malteser Hilfsdienstes und des DRK Emmerdingen. Bewerben dürfen sich alle Studierenden ab dem vierten klinischen Semester.
Mehr als 24 Teilnehmer können pro Semester allerdings nicht zugelassen werden. Nach einer Einführungsveranstal-
tung und einem sogenannten Skillsday nehmen die Studierenden an drei Vorlesungseinheiten teil, die von den Ärzten des Instituts abgehalten werden. Zu jeder dieser Einheiten gibt es eine Praxiseinheit, in der das Gehörte geübt wird. Angeleitet werden die Studierenden dort von Tutoren, die in der Regel Medizin studierende Rettungsassistenten sind. Die Tutoren werden zusätzlich mit dem Curriculum und in den Abläufen vorher geschult, um die Qualität der Veranstaltungen zu gewährleisten. Anschließend fahren die Teilnehmer als Hospitanten zwei Schichten auf einem Rettungswagen mit. Den Abschluss der Teilnahme bildet eine Leistungsüberprüfung, die von den Projektleitern abgenommen wird. Bestehen die Studierenden diese, erhalten sie einen Zusatzschein. „Ziel des Projektes ist es, die Studenten so gut zu trainieren, dass sie im Prinzip selbständig oder in einem Rettungsteam einen Notfall behandeln und einordnen können“, erklärt Ralf Henkelmann, der bis zum Sommer 2011 für das Projekt zuständig war. Praktische Fähigkeiten nehmen die Studierenden mit aus dem Praktikum, aber auch die Erkenntnis, dass Algorithmen sehr wichtig sind. Dazu trägt sicherlich bei, dass die Studie-
Uniklinik-Privatisierung kein Patentrezept Kritiker befürchten Reduzierung der finanziellen Mittel für weniger gewinnträchtige Forschungsprojekte MEDI-LEARN Redaktion
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iele Uni-Kliniken stecken tief in den roten Zahlen und erwirtschaften keinen Gewinn. Für dringende Sanierungen ihrer Gebäude steht kein Geld zur Verfügung, denn die ebenfalls klammen Länderhaushalte sehen keine Möglichkeit, die nötigen Investitionen zu finanzieren. So wird immer häufiger über Privatisierung gesprochen: Fehlende öffentliche Mittel sollen durch Privatkapital ersetzt werden, indem die öffentliche Klinik an einen privaten Betreiber verkauft wird. Privatisierungsdebatten werden meistens sehr emotional geführt. Im Gegensatz zur öffentlichen Hand sind private Betreiber deutlicher daran interessiert, stetig steigende Gewinne zu erwirtschaften. Schließlich sollen die Investitionen sich lohnen. Die Behandlungskosten lassen sich kaum noch senken, sodass die Gewinne auf anderen Wegen erzielt werden müssen. An erster Stelle wird hierfür die Senkung der Personalkosten ins Auge gefasst, erzielt durch Stellenabbau und das Auslagern von Aufgaben. In Bezug auf die Uni-Kliniken geht es aber um mehr. Zu ihren zentralen Aufga-
ben gehören Lehre und Forschung. Die kosten Geld, bringen aber kaum Einnahmen. Häufig geäußerte Befürchtungen sind, dass dort am kräftigsten gespart werden würde, beispielsweise durch Reduzierung der Forschungsetats für finanziell weniger lohnenswerte Projekte. Damit würde die Einheit von Forschung, Lehre und Krankenversorgung gestört. Ohne Forschung kommt es zu einem Ansehensverlust, was sich auch negativ auf die Attraktivität der ärztlichen Tätigkeit auswirkt.
schlechtere Versorgung erkrankung?
bei kompleXer
Bisher finden Patienten mit seltenen oder komplexen Erkrankungen gerade in Uni-Kliniken Hilfe. Käme die befürchtete Spirale in Gang, könnten diese Patienten aus der Behandlung herausfallen. Auf längere Sicht würde das wiederum dem Ansehen Deutschlands als Wissenschaftsstandort schaden. Zur Verhinderung dieses Szenarios und der Privatisierung wird immer häufiger eine Teilprivatisie-
rung als Zukunftsmodell ins Gespräch gebracht. Allerdings besteht auch bei diesem Vorgehen die Gefahr, dass der private Teilhaber sich rentable Bereiche sichert, während der öffentliche Betreiber weiterhin für die kostenreiche Lehre und Forschung aufkommen muss. Das einzige Beispiel einer Privatisierung in diesem Bereich ist die Übernahme der Uni-Kliniken Marburg und Gießen durch den privaten Betreiber Rhön-Kliniken im Jahre 2006. Die Befürchtungen damals waren die gleichen, die auch heute noch bei dem Thema laut werden. Von Befürwortern wird besonders darauf hingewiesen, dass die Klinik in privater Hand bereits nach kurzer Zeit das bestehende Defizit in Gewinne umwandelte. Vom Jahr der Übernahme bis 2010 war eine Arbeitsplatzsicherung garantiert worden. Seit Übernahme ist die Zahl der Mitarbeiter um etwa 1500 Beschäftigte gesunken. Dagegen stieg die Anzahl der Ärzte und der Pflegekräfte sowie das Patientenaufkommen. Der Erfolg in Marburg-Gießen muss teilweise relativiert werden: Vor kurzem
erklärte das Bundesverfassungsgericht die Privatisierung in Teilen für verfassungswidrig. Dabei ging es um einen Verstoß gegen das Grundrecht auf freie Arbeitsplatzwahl. Den Arbeitnehmern der Kliniken wurde kein Widerspruchsrecht bei ihrer Übernahme in die Privatwirtschaft eingeräumt. Dies ist aber auch üblich, wenn ein privates Unternehmen ein anderes privates Unternehmen aufkauft. Demnach haben Mitarbeiter einer öffentlichen Klinik die Wahl, bei ihrem bisherigen Arbeitgeber zu bleiben. Aktuell werden die Stimmen in Schleswig-Holstein wieder lauter, die eine Privatisierung des Uni-Klinikums fordern. Neben einer kompletten Übernahme ist dort auch eine Art Immobilienprivatisierung im Gespräch. Die Gebäude sollen privaten Investoren überlassen und dann für 30 bis 40 Millionen Euro pro Jahr zurückgemietet werden. Ist die Uni-Klinik erst einmal verkauft, hat das Land kaum mehr Einfluss. Privatisierung wirkt wie die schnelle und einfache Lösung von Finanzproblemen. Ob sich das immer rechnet, bleibt offen.
renden während des Projekts immer wieder in wechselnden Teams zusammenarbeiten müssen. Unter den Studierenden ist das Angebot sehr beliebt. „Wir sind meistens ein Semester im Vorfeld ausgebucht“, berichtet Henkelmann. Ein Grund dafür liegt möglicherweise in der guten Betreuung während der Teilnahme: Auf drei Studierende kommt ein Tutor, der den Teilnehmern die praktischen Komponenten nahe bringt und erklärt. In der Möglichkeit, auch mal etwas praktisch durchzuführen, statt immer nur Theorie zu lernen, sieht der Organisator einen weiteren Grund für die Beliebtheit des Angebots. Ein Projekt, das den Studierenden nicht nur Spaß macht und interessante Eindrücke vermittelt, sondern Theorie und Praxis auf lehrreiche Weise verbindet und nachhaltige Erfahrungen verspricht, hat die erhaltene Auszeichnung sicherlich verdient. Und es wäre schön für die vielen Medizinstudierenden anderer Universitäten, wenn dieses Beispiel Schule machen könnte.
Inhalt Für euch gelesen Drei eher umfangreiche Bücher zur Pharmakologie und Toxikologie werden in dieser Ausgabe vorgestellt. Ein Klassiker bringt es auf stattliche 1200, ein anderes Werk sogar auf 1300 Seiten. Ein neuer Band der „Dualen Reihe“ versucht den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis. Seite 04
Ausbildung
Änderungen heftig umstritten Die Qualität der Ausbildung junger Ärzte sehen die Dekane der Medizinischen Fakultäten in Gefahr, falls die von der Politik geplanten Änderungen beim Praktischen Jahr umgesetzt werden. Das müsste künftig nicht mehr unbedingt an einem von der Hochschule ausgewählten Lehrkrankenhaus absolviert werden. Seite 05
Recht & Geld
Risiken rechtzeitig absichern Generell gelten die Schadensersatz-Regelungen des Bürgerlichen Gesetzbuches auch für Medizinstudierende. Bereits im Praktischen Jahr drohen bei sogenannten Kunstfehlern schwere juristische Konsequenzen. Empfohlen wird eine spezielle Haftpflichtversicherung. Seite 10
Preisrätsel
Reise und Bücher zu gewinnen Kennst du schon den neuen Internet-Auftritt von MEDI-LEARN? Die im Preisrätsel dieser Ausgabe gesuchten Begriffe findest du leicht, wenn du auf die jeweiligen Web-Seiten gehst, und gewinnst so mit etwas Glück eine Reise nach Paris im Wert von 250 Euro oder ein Rippenspreizer-Cartoonbuch „zwo“. Seite 11
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Medizin aktuell
Januar/Februar 2012
Kurz notiert
Erster MRT-fähiger Defibrillator implantiert
Weniger Studienplätze in Schleswig-Holstein
Gerät der neuesten Generation übermittelt Herzdaten des Patienten telemedizinisch an den betreuenden Arzt
Die Zahl der Medizin-Studienplätze in Kiel und Lübeck soll gesenkt werden. Der Landesrechnungshof hatte beanstandet, dass es zwischen Nord- und Ostsee rund 20 Prozent mehr Plätze für den klinischen Abschnitt als für die Vorklinik gebe, nämlich 455 gegenüber 390 im Wintersemester 2010/11. Die vergleichsweise kostenintensiven Plätze für die höheren Semester müssen nun entsprechend reduziert werden, heißt es in einem Bericht der schwarz-gelben Landesregierung, der nun dem Finanz- und Bildungsausschuss vorliegt.
Kolloquium über neue Klebstoff-Technologien
Die Bedeutung der Klebstoffe in der Medizin nimmt immer mehr zu. Es sind größtenteils synthetische Substanzen, die für die Haftung dentaler Implantate im Gewebe verwendet werden. Durch körperverträgliche Beschichtungstechnologien lassen sich Implantate so vorbereiten, dass ihre Lebensdauer entscheidend verbessert wird. Neuerdings werden auch natürliche Haftmechanismen untersucht. Bei den sogenannten biomimetischen Klebstoffen dienen Pflanzen und Tiere als natürliche Vorbilder. Die neuesten Entwicklungen der dentalen Klebetechnik werden in einem Kolloquium am 22. März in Frankfurt/Main dargestellt. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter kolloquien@dechema.de.
Bachelor-Studiengang ab Wintersemester
Der Studienbetrieb der neuen European Medical School soll pünktlich mit dem Wintersemester 2012/13 beginnen. In Kooperation mit der Hochschule im niederländischen Groningen wird die neu gegründete humanmedizinische Fakultät der Universität Oldenburg dann neben dem Staatsexamen erstmals in Deutschland einen Bachelor- und Masterstudiengang in Humanmedizin anbieten (die MLZ berichtete ausführlich). Beteiligt sind darüber hinaus drei Oldenburger Krankenhäuser, die zu einem Universitätsklinikum zusammengefasst werden.
Krankenhäuser setzen DGAI-Empfehlungen um
Krankenhäuser im Raum BerlinBrandenburg setzen zunehmend die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) für mehr Patientensicherheit um: Mehr als 80 Prozent verwenden laut einer DGAI-Umfrage Checklisten für Operationen, 60 Prozent benutzen anonyme Fehlermeldesysteme. Aufgetretene Komplikationen werden vielerorts regelmäßig in hausinternen Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen besprochen, deren Ergebnisse meist an externe Experten weitergeleitet.
DocD´or Verbands- und finanztestgeprüfter Berufsunfähigkeitsschutz für junge Mediziner auf www.aerzte-finanz.de
von Stefan Zorn (Medizinische Hochschule Hannover)
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ardiologen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben im Rahmen einer Studie weltweit erstmals einem Patienten einen Defibrillator (ICD) der neusten Generation implantiert. „Bislang konnte bei Patienten mit einem ICD keine Magnetresonanztomographie-Untersuchung sicher durchgeführt werden, da das starke Magnetfeld des Geräts die Funktion des ICD und der Elektroden dauerhaft schädigen kann“, sagte Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Der von der Firma Biotronik entwickelte Defibrillator Lumax 740 lässt nun aber solche MRT-Untersuchungen zu und ist zudem noch Telemedizin-tauglich. „Dies sind wichtige Weiterentwicklungen in der immer breiter eingesetzten ICD-Therapie und erhöhen die Sicherheit und Lebensqualität der Patienten“, betont Professor Bauersachs. Die Entwicklung werde dazu führen, dass in einigen Jahren möglicherweise alle elektrisch aktiven Implantate in der Kardiologie MRT-fähig seien.
Eingriff gilt heute Standardtherapie
als
Patienten mit einer schweren Herzschwäche und Patienten mit überlebtem plötzlichen Herzversagen erhalten neben einer medikamentösen Herzschwächetherapie einen Kardioverter-Defibrillator (ICD) implantiert. „Der operative Eingriff ist heutzutage Standardtherapie“, erläutert Professor Dr. Gunnar Klein, Oberarzt in der Klinik für Kardiologie und Angiologie und Leiter der Rhythmologie/Elektrophysiologie. Die Operation ist komplikationsarm, dauert zwischen 30 und 90 Minuten und wird in lokaler Betäubung durchgeführt. Der Defibrillator überwacht permanent den Herzrhythmus. Im Fall lebensbedrohlicher, bösartiger Herzrhythmusstörungen, wie zum Beispiel beim sogenannten Kammerflimmern, gibt der Defibrillator einen
Dr. Hanno Oswald, Professor Dr. Johann Bauersachs und Professor Dr. Gunnar Klein (v. li.) von der Medizinischen Hochschule Hannover präsentieren den ersten MRT-fähigen Defibrillator. Foto: Kaiser
lebensrettenden Stromstoß ab und bringt somit das Herz der schwerkranken Patienten wieder in Rhythmus. „Allerdings ist etwa bei jedem zweiten Patient, der einen ICD trägt, irgendwann im Laufe des Lebens eine Magnetresonanztomographie notwendig“, sagt Professor Bauersachs, „zum Beispiel zur genaueren Untersuchung des Gehirns, des Rückenmarks, der Bauchorgane oder der Gelenke.“ Bislang implantierte Defibrillatoren können durch die starken Magnetfelder einer Kernspintomographie dauerhaft geschädigt werden oder schmerzhafte, in adäquate Stromstöße verursachen. Die neuste ICD-Generation ist für die meisten MRT-Untersuchungen geprüft und zuge-
lassen. Doch damit nicht genug: „Mit der neusten Gerätegeneration können wir die Herzfunktion jetzt direkt über den ICD messen“, erläutert Professor Klein, und via Handy werden die Daten direkt zum betreuenden Arzt übertragen.“
Verschlechterung lässt
seinem Patienten eine Verschlechterung der Herzschwäche eingetreten ist, und mit stärkeren Medikamenten oder einer anderen Behandlung frühzeitig gegensteuern.“ Ziel dieser neuen Widerstandsmessung im Herzen ist eine Reduktion von Krankenhausaufenthalten und damit eine verbesserte Lebensqualität für die Patienten.
sich frühzeitig erkennen
Dafür misst das Gerät den Widerstand zwischen einer an der rechten und einer an der linken Herzkammer gelegenen Elektrode und schätzt so die Herzfunktion ab, insbesondere die Menge an geförderter Blutleistung. „Der betreuende Arzt kann gegebenenfalls frühzeitig erkennen, ob bei
Das 3B-Scientific Anatomie-Special Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter www.medi-learn.de/anatomie
In vielen Bereichen überlegenes Mittel Anästhesisten hoffen künftig das Edelgas Xenon häufiger und sparsamer einsetzen zu können von Kathrin Gießelmann
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as Edelgas Xenon ist den heute verwendeten Anästhesiemitteln in vielen Bereichen überlegen. Vor allem alte Patienten, wie solche mit Aortenklappenverengung, können wegen der konstanten Blutdruckregulation profitieren. Eine neue Technik senkt den Verbrauch des kostbaren Edelgases um bis zu 75 Prozent. Anästhesisten hoffen, Xenon so in Zukunft häufiger und ökonomischer einsetzen zu können. Welche Patienten den größten Nutzen von der erst an wenigen Kliniken angebotenen Xenon-Narkose haben, erläuterten Experten anlässlich des Hauptstadtkongresses der DGAI für Anästhesiologie und Intensivtherapie (HAI 2011) in Berlin. Xenon hat viele Eigenschaften, die für eine Narkose – die sogenannte Allgemeinanästhesie – nahezu ideal sind: Das Edelgas wirkt hypnotisch, die Narkose setzt schnell ein und kann ebenso rasch beendet werden. „Für Patienten sind Xenon-Narkosen besonders schonend“, berichtet Dr. med. Stephan-Matthias Reyle-Hahn, Chefarzt am Evangelischen
Waldkrankenhaus Spandau in Berlin. Blutdruck und Herzfrequenz lassen sich leichter kontrollieren. „Wir setzen Xenon deshalb bei Patienten ein, die einen konstanten Blutdruck haben müssen“, so Dr. Reyle-Hahn im Vorfeld des Hauptstadtkongresses der DGAI. Auch bei hochbetagten Patienten sei es geeignet. Denn das Gehirn vertrage Xenon gut. „Unsere Erfahrungen an mehr als 400 Patienten zeigen, dass Xenon Verwirrtheitszustände nach Operationen, die bei alten Menschen häufig vorkommen, abmildern konnte.“
Verfügbarkeit von Xenon in Deutschland gering Es gibt zwei Gründe, warum Xenon, das seit 2005 in Deutschland zugelassen ist, derzeit nicht häufiger eingesetzt wird. Die Verfügbarkeit des Gases ist gering und die Kosten für das Narkosegas sind mit 150 Euro pro Stunde etwa 10 Mal höher als für herkömmliche Mittel. Neue Techniken ermöglichen es jetzt, den Verbrauch und damit die Kosten deutlich zu senken. Forscher haben die Dosie-
rung des Gases mit einer elektronischen Steuerung entscheidend verbessert. Verwenden Anästhesisten diese neuen Systeme, um den Patienten Xenon zu verabreichen, sparen sie bis zu 75 Prozent des Edelgases. Zwar entweicht Xenon mit der Ausatemluft. „Jedoch werden dem Patienten mindestens 90 Prozent seiner Ausatemluft erneut zugeleitet“, berichtet der Experte Reyle-Hahn. Damit in Zukunft noch mehr Patienten von der schonenden Methode profitieren können, sei ein sparsamer Umgang mit dem Edelgas wichtig. Denn der Xenon-Anteil in der Atmosphäre beträgt nur 0,0000087 Prozent. Die Destillation aus der Luft ist zudem energieaufwendig. „Ideal wären geschlossene Systeme, in denen das Gas nach der Narkose vollständig recycelt wird.“ Technisch sei das möglich, die Kosten sind jedoch noch zu hoch. Welche Erfahrungen Anästhesisten mit der Xenon-Anästhesie machen und welchen Patienten sie besonders hilft, berichteten Experten in Vorträgen auf dem Hauptstadtkongress der DGAI im ICC Berlin. Derzeit arbeiten die Universitäts-
kliniken in Aachen, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt/Main und Kiel sowie einige weitere akademische Lehrkrankenhäuser, wie das Evangelische Waldkrankenhaus Spandau, mit dem Edelgas Xenon. „Die Chancen stehen gut, dass in Zukunft immer mehr Kliniken Xenon-Narkosen durchführen können, da die Technologie jetzt allen zur Verfügung steht“, so Reyle-Hahn. Die Universitätsklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin an der Berliner Charité begann erst kürzlich, Xenon-Anästhesien anzubieten. „Unseren Patienten wollen wir dieses schonende Narkoseverfahren ebenfalls ermöglichen“, sagt die Direktorin und Tagungspräsidentin des HAI 2011, Professor Claudia Spies.
MEDI-LEARN Special Anästhesie Wir bieten dir online in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA e.V.) im Rahmen der Aktion „Anästhesist werden“ umfassende Infos zu diesem Tätigkeitsfeld mit Zukunft. Mehr gibt es online unter www.medi-learn.de/bda
Januar/Februar 2012
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Lernen im Ausland
Gelegenheit zum Blick über den eigenen Tellerrand Nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Slowakei kehrte eine Jungmedizinerin zur Famulatur in die Karpaten-Republik zurück MEDI-LEARN Redaktion
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amulaturen sind eine gute Möglichkeit, um etwas Neues kennen zu lernen und über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Warum also nicht einen Auslandsaufenthalt mit einem Praktikum kombinieren? Gesagt – getan. Aber wo und wie? Ein Land, das mich schon lange interessierte, war Israel. Andere Länder schwirrten mir zwar ebenso durch den Kopf, aber keins wurde mir so wichtig. Dennoch landete ich nicht dort, sondern in der Slowakei. Schon zu Beginn des klinischen Studiums habe ich eine Informationsveranstaltung der bvmd an unserer Universität besucht. Das war sehr hilfreich, da dort alle wesentlichen Fakten kurz erläutert wurden. Für mich stellte sich nun die Frage, ob ich mich selbst an eine ausländische Klinik wende oder an die bvmd. Da ich glaubte, von den organisierten Strukturen zu profitieren, bewarb ich mich bei der bvmd. Das stellte sich als relativ aufwendig heraus. Motivationsschreiben auf Englisch, Sprachzeugnisse, Bewerbungsunterlagen, Einzahlungsbeleg, Fotos machen, Pass beantragen und noch den ein oder anderen Beleg hinzufügen, Bewerbungspunkte zu sammeln versuchen und nicht zu vergessen: Bewerbungsfristen einzuhalten. Glücklich, das alles hinter mir zu haben, blieb mir nur noch das Warten auf die Antwort, die für mich noch einmal alles ganz anders werden ließ. Als Zweitwunsch hatte ich mich für die Slowakei beworben. Und zwar aus dem Grund, dass ich da bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht hatte, die Sprache zumindest in Ansätzen beherrsche und ich es als gute Möglichkeit sah, noch einmal andere Aspekte dieses Landes kennenzulernen und alte Kontakte zu pflegen. Nach etwas Hin und Her konnte ich dort noch einen Platz für August bekommen.
Im Mittelpunkt standen die Krankenhauserfahrungen Weil ich die Slowakei schon kannte, waren meine Haupterwartungen auf die Krankenhauserfahrungen gerichtet, und ich freute mich darauf, die Sprache wieder zu nutzen und diesmal mehr Zeit in der Hauptstadt Bratislava zu verbringen. Generell ist es hilfreich, sich bei Wikipedia zu informieren, um sich erst einmal mit Land und Leuten bekannt zu machen. Sehr gute Informationen in verschiedenen Sprachen gibt es auch am Flughafen oder aber in der Information im Stadtzentrum. Zudem ist es sinnvoll, sich vorab über andere Städte in der Umgebung zu informieren: Es bieten sich Ausflüge nach Prag, Wien, Budapest, Brno und Krakau an. Für einen Aufenthalt in der Slowakei, die zur Europäischen Union gehört, ist kein Visum erforderlich. Ich musste auch keine speziellen Vorbereitungen im gesundheitlichen Bereich treffen. Gut ist es, sich rechtzeitig über den Krankenversicherungsschutz Gedanken zu machen. Weil ich auf einer Kinderstation arbeiten sollte, habe ich meinen Impfschutz dahingehend aufgefrischt. So standen für mich Pertussis-, Tetanus-, Diphterie- und Polio-Impfungen an. Auch in Bezug auf die Sicherheit sind keine Vorkehrungen erforderlich. Man sollte allerdings als Frau nicht gerade mitten in der Nacht allein öffentliche Verkehrsmittel nutzen, da schon mal der ein oder andere Betrunkene anzüglich wer-
den kann, ohne dass es Mitreisende interessiert. Seit 2009 hat die Slowakei den Euro (im Gegensatz zu den angrenzenden Ländern Ungarn und Tschechien). Es ist günstig, Bargeld zu haben und das Geldabheben ist in der Regel kein Problem. Kleiner Tipp: Ich habe ein Postbankkonto, das pro Jahr einige kostenlose Abhebevorgänge im Ausland ermöglicht. Die Preise in der Slowakei sind zumeist mit den deutschen Preisen vergleichbar. Die meisten Grundnahrungsmittel sind etwas günstiger, gleiches gilt für die Preise in Restaurants. Am günstigsten kauft man in den riesigen Supermärkten wie Tesco, Billa oder Lidl. Daneben gibt es kleine Läden für Nahrungsmittel, die dann aber entsprechend teurer sind. Manche Hygieneartikel und besonders Produkte wie Insektenspray und Sonnencremes sind ziemlich teuer. Kleidung und andere Dinge haben eine große Preisspanne, weshalb ich hier keinen Vergleich ziehen möchte.
Vieles hängt von den Sprachkenntnissen ab Die Sprache in der Slowakei ist Slowakisch. Es war schon absoluter Luxus, zumindest ein bisschen Slowakisch zu sprechen. Damit ist man als Ausländer wirklich ein ziemlicher Exot. Alles in allem war es aber für mich sehr von Vorteil. Je nach Klinik und Ärzten stellte die Sprache während des Aufenthaltes eine mehr oder weniger große Hürde dar. In allen chirurgischen Disziplinen kam man in der Regel recht gut mit Englisch klar. Daher meine absolute Empfehlung: Wenn man die Landessprache nicht spricht, möglichst ein Fach wählen, was sich „von selbst erklärt“. In der Kinderklinik, in der ich meine Famulatur machte, war ich auf einer Station für Innere Medizin. Obwohl ich etwas Slowakisch spreche und es noch besser verstehe, stieß ich immer wieder an meine Grenzen. Sehr dankbar war ich deshalb, wenn mir hin und wieder ein Arzt auf Englisch weiterhalf. Um in die Slowakei zu reisen, gibt es verschiedene günstige Möglichkeiten. Da ich aus Ostdeutschland komme, konnte ich einen direkten Bus von Chemnitz nach Bratislava für gerade mal 28 Euro nutzen. Es gibt ebenso günstige Flugverbindungen bei rechtzeitigem Buchen. In Bratislava ist es sehr preiswert, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Durch eine Monatskarte für rund 30 Euro ist man mit Bus, Trolleybus und Straßenbahn recht flexibel unterwegs. Um die Nachbarländer zu besuchen, gibt es spezielle Angebote für junge Leute bzw. Studenten zu sehr günstigen Konditionen.
Die Zimmer, die wir hatten, waren die schönsten und modernsten, die Bratislava zu bieten hatte – auch wenn uns Ausländern das nicht sofort klar war. Wir waren in Wohnungen mit gemeinsamer Toilette und gemeinsamem Bad zu sechst in drei Zimmern mit je zwei Betten untergebracht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich in der glücklichen Lage war, ein Zimmer allein zu bewohnen. Die Zimmer waren recht geräumig. Noch zu erwähnen sind der große Kühlschrank sowie die Kochmöglichkeiten.
Sauberkeit war anfangs gewöhnungsbedürftig
Die Sauberkeit war für mich bei der Ankunft ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Natürlich waren wir später dafür mitverantwortlich. Bei sechs Leuten, die immer unterschiedlich anzutreffen waren, haben wir natürlich keinen Putzplan aufgestellt – immer wenn es jemandem zu schmutzig war, wurde der vorhandene Besen mal benutzt. Zu unserer großen Freude gab es Möglichkeiten zum Wäschewaschen. Leider waren die Trockner kaputt, weshalb sich die Zimmer regelmäßig in eine Unterwäscheausstellung verwandelten. In dem Studentenwohnheim, wo ich untergebracht war, hatten wir eigene Internetanschlüsse per Kabel im Zimmer.
Echt genial. Allerdings wussten wir das vorher nicht, wodurch manche keinen Laptop hatten und fast alle am ersten Tag nach der Ankunft zum Kabelkauf unterwegs waren. Zur Kommunikation ist also Skype/IP-Telefonie äußerst empfehlenswert und kostengünstig. Noch ein wichtiger Hinweis: In der Slowakei werden andere Steckdosen verwendet, sodass man nur Flachstecker nutzen kann oder aber spezielle Adapter benötigt. Meine Anreise war völlig problemlos. Allerdings kam ich morgens um fünf Uhr an. Leider hatte der zuständige Kontaktstudent nicht auf meine Angaben reagiert, sodass ich mich allein vom Busbahnhof bis zum Wohnheim durchschlagen musste. Er hatte zwar versucht, mich dann telefonisch zu erreichen, aber das funktionierte nicht, was eher an mir lag. Da ich mich in der Landessprache ein wenig verständlich machen konnte, ging alles ganz glatt, außer dass ich mit meinem Gepäck immer eine Weile suchen musste, was schon ziemlich anstrengend war. Als ich dann aber meine Wohnung bezogen hatte, lernte ich eine Stunde später die Kontaktstudenten kennen, die sich bei mir entschuldigten, dass es mit dem Abholen nicht geklappt hatte. Also normalerweise war das wirklich bei allen sehr gut geplant. Ich bin nur irgendwie durch das Netz gefallen.
Wir wissen wie der
Kontaktstudenten halfen uns beim Zurechtfinden Ins Krankenhaus wurden wir von den Kontaktstudenten begleitet. Das war sehr hilfreich und erleichterte das Zurechtfinden. Wir wurden zu den Stationen gebracht und dort kurz den Chefärzten als Austauschstudenten vorgestellt. Danach waren wir auf uns gestellt. Ich war während der Famulatur auf einer pädiatrischen Station für Innere Medizin. Meiner Ansicht nach ist man dort besonders auf sprachliche Fähigkeiten angewiesen. Für mich war Innere Medizin trotzdem in Ordnung, weil ich Grundkenntnisse in Slowakisch habe und diese zumindest für Smalltalk mit den Patienten ausreichte. Fortsetzung im Digitalen Nachschlag
Hase läuft.
20 Jahre Erfahrung in der Examensvorbereitung.
Fast alle Studierenden Wohnheime
bevorzugen
Sehr dankbar war ich, dass die Unterbringung durch die bvmd bereitgestellt wurde. Gewohnt habe ich in einem Studentenwohnheim, das zu einem großen Wohnheimkomplex gehörte. In der Slowakei ist es absolut üblich, in einem Wohnheim zu wohnen, weil die Preise sehr viel günstiger sind als für andere Wohnungen (wenn ich mich recht erinnere: 60 Euro/Monat). Ein großer Vorteil war, dass die gesamte Gruppe der Austauschstudenten in demselben Wohnheim wohnte, wodurch die Gemeinschaft unter uns wesentlich gefördert wurde.
Ich kam am Samstag an und hatte meinen ersten Tag im Krankenhaus am Montag. Ich finde, es war eine gute Gelegenheit, sich ein bisschen einzugewöhnen, bevor es im Krankenhaus losgeht. Wie erwähnt, waren auch andere Studenten zum Austausch da, sodass es eine gute Möglichkeit war, um sie schon ein bisschen kennenzulernen. Außerdem war genügend Zeit, um zu lernen, sich in der Stadt zu orientieren.
MEDI-LEARN Skriptenreihe www.medi-learn.de/skripte
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Für euch gelesen
Dieser Klassiker lässt keine Fragen offen
Blick in die Foren
Koch- und Backrezepte auf über 150 Seiten
Lernen kurz vor der Klausur. Für den interessierten Studenten jedoch lässt dieses sehr gute, detaillierte Buch keine Fragen offen.
Du willst einen Kuchen backen? Brauchst dringend ein Party-Rezept oder möchtest jemandem mit „Humus-Kichererbsenmus“ imponieren? Kein Problem, der Rezepte-Thread im MEDI-LEARNForum hat mittlerweile 151 Seiten und mit der Suchfunktion kannst du wahrscheinlich für fast jede Gelegenheit ein passendes Rezept finden und dich inspirieren lassen. Deine eigenen Geheimrezepte sind natürlich gerne willkommen: www.medi-learn.de/mlz011201
Fleischlose Ernährung in der Diskussion
Über vegetarische Gerichte kannst du dich in einem eigenen Thread austauschen, auch „ohne die Absicht, das Thema Massentierhaltung emotional total ausufern zu lassen“. Nebenbei kannst du nachlesen, welche persönlichen Gründe Vegetarier dafür hatten, auf Fleisch und eventuell auch Fisch, Eier sowie Milch in ihrer Ernährung zu verzichten, ob ihnen das leicht oder schwer fällt, wie lange sie das Ganze schon durchziehen. Und wie sie damit umgehen, wenn ihnen Fleisch angeboten wird, gerade wenn sie zum Essen eingeladen werden. Wenn du selber vegetarisch lebst, kannst du dich mit Gleichgesinnten austauschen: www.medi-learn.de/mlz011202
Zielgruppe Für jeden Studenten der Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmakologie, der sich ausführlicher mit der Materie beschäftigen möchte. Sehr schönes Nachschlagewerk auch für Ärzte.
Titel: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie Autor: K. Aktories, U. Förstermann u. a. Verlag: Elsevier ISBN: 978-3437425226 Preis: 89,95 Euro
Kurzbeschreibung Mit 1200 Seiten ist dieser Klassiker sicherlich nicht die geeignete Lektüre zum
Zielgruppe Zielgruppe ist der motivierte und gleichzeitig praktisch orientierte Student. Wer die Pharmakologie verstehen will, liegt mit der Dualen Reihe richtig. Und auch wer die Pharmakologie kurz vor einer Klausur oder dem Examen wiederholen will, ohne sich wochenlang mit riesigen Wälzern rumzuschlagen, macht mit der Dualen Reihe nichts verkehrt. Das Buch ist aber neben Medizinstudenten ebenfalls für Studenten der Biologie, Pharmazie und Biomedizin geeignet.
Titel: Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie Autor: K. H. Graefe, W. K. Lutz u. a. Verlag: Thieme ISBN: 978-3131428615 Preis: 49,99 Euro
Kurzbeschreibung Brandaktuell kommt die Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie diesen Herbst in die Buchläden.
Verwaltungsarbeit im ärztlichen Berufsalltag
Der ärztliche Alltag besteht nicht nur aus Lebenretten, dem Plaudern mit freundlichen Patienten und Herztransplantationen, sondern auch zu einem erheblichen Teil aus „Verwaltung, Schreibkram & Co“. Dazu kommt, dass diese Dinge im Humanmedizinstudium kaum gelehrt werden und mehr oder weniger plötzlich beim Berufsstart über dich hereinbrechen. Um diesen Missstand etwas auszugleichen, gibt es bei MEDI-LEARN ein eigenes Unterforum zum Thema mit zahlreichen Threads. „Handlungsmöglichkeiten bei Betrug“, „Minusstunden“, „FAQ Berufseinstieg“ und mehr findest du hier: www.medi-learn.de/mlz011204
Wirbelsäule Klassische flexible Wirbelsäule. Qualität von 3B Scientific. Preis:
83,30 €
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Inhalt Beinhaltet alles, was ein Standard-Pharmakologiewerk beinhalten sollte. Auf den ersten 100 Seiten wird die Allgemeine Pharmakologie vorgestellt. In den darauf folgenden 38 Kapiteln wird keine Frage zur Pharmakologie und Toxikologie unbeantwortet bleiben. Zahlreiche Informationen zu Nebenwirkungen, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik, untermalt mit einigen Strukturformeln zum besseren Verständnis, runden das ausführliche Gesamtbild ab. Als kleiner Nachteil – insbesondere für den ärztlichen Gebrauch –
erweisen sich die fehlenden Dosierungen der jeweiligen Medikamente.
außen sichtbar ist, gewährleistet eine gute Übersichtlichkeit.
Didaktik Keine Kästchen oder bunte Themenwiederholungen, jedoch klar strukturierte Texte zu allen Themengebieten mit aussagekräftigen Überschriften – man weiß sofort, worum es geht. Dank der zahlreichen Abbildungen und Tabellen gelingt es, die teilweise komplizierte Materie verständlich darzustellen. Der Zugriff auf IMPPFragen zum Thema (sowie eventuelle Aktualisierungen des Inhalts) ist mittels Online-Zugang möglich und bietet eine angenehme Möglichkeit, den eigenen Lernerfolg zu überprüfen.
Preis Der etwas gehobene Preis von 89,95 Euro ist durch eine in allen Belangen ausführliche Arbeit der für die jeweiligen Kapitel zuständigen Spezialisten gerechtfertigt.
Aufbau Zu Beginn jedes Kapitels geben die Autoren einen kurzen Überblick zur Pathophysiologie des jeweiligen Themas. Im Weiteren werden die entsprechenden Arzneistoffe im Text häufig vergleichend besprochen. Eine durchgehende, farbige Kennzeichnung der Kapitel, die auch von
Fazit Der „Aktories“ stellt eine lohnende Investition für alle dar, die sich mit der Pharmakologie etwas eingehender beschäftigen möchten. Für das komplette Lesen zur Klausur wohl etwas zu ausführlich, zeigt dieses Standardwerk vor allem zum Nachschlagen, Auffrischen und Vertiefen einzelner Themen seine Stärken und eignet sich als Begleiter durchs Studium bis ins Berufsleben. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw421
Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis
Tipps und Infos für den Spielekonsolen-Kauf
„Lava“ hat auf der Weihnachtsfeier Guitar Hero gespielt und ist sich jetzt sicher, dass sie sich endlich „mal wieder – nach zehn Jahren“ eine Konsole kaufen muss. Die Frage ist natürlich: welche? Wii, Xbox, Playstation oder etwas ganz anderes? Die Forumsdiskussion darüber wird noch ausgeweitet auf die besten Spiele, ab welcher Nutzungsfrequenz sich die Anschaffung einer Konsole überhaupt lohnt und in welcher Umgebung es sich am besten zocken lässt: www.medi-learn.de/mlz011203
Januar/Februar 2012
Inhalt Das Buch vermittelt das gesamte für Medizinstudenten relevante Wissen der allgemeinen und klinischen Pharmakologie sowie der Toxikologie. Dabei beschränkt es sich nicht auf Tabellen und Wirkstofflisten, sondern führt zu Beginn eine kurze Wiederholung der physiologischen Mechanismen des behandelten Organs/ Systems auf. Neben der Theorie finden Studenten klinische Hinweise sowie prüfungsrelevante Fakten für Klausur und
Examen. Der Lehrbuchteil ist ausführlich und auf ein grundlegendes Verständnis ausgerichtet. Didaktik Farbige Abbildungen, sinnvoll strukturierte Tabellen, einprägsame Fotos und anatomische Skizzen machen das Erlernen der Pharmakologie fast zu einem freudigen Erlebnis. Es wird auf das Verständnis abgezielt, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Klinische Symptome werden in Beziehung zu physiologischen Vorgängen gesetzt und dann verknüpft mit dem pharmakologischen Angriffspunkt. Aufbau Der Aufbau der Dualen Reihe Pharmakologie und Toxikologie entspricht dem gewohnten Format. Das Buch beinhaltet einen ausführlichen Lehrbuchteil sowie einen knapp zusammengefassten Kurzlehrbuchteil. Es gliedert sich in die Teile Allgemeine Pharmakologie, klinische Pharmakologie übergreifender Systeme, klinische Pharmakologie einzelner Organ-
systeme und wichtiger Indikationsgebiete und Toxikologie. Neben pathophysiologischen Grundlagen und Wirkmechanismen finden sich ebenfalls Indikationen und Dosierungen. Preis Mit 49,99 Euro liegt das Buch im Mittelfeld der Preisspanne. Fazit Das Buch hat einen annehmbaren Preis und bietet sinnvoll strukturiertes Wissen. Der Umfang beschränkt sich weitestgehend auf prüfungsrelevantes und praktisches für den späteren Alltag wichtiges Wissen. Die klinische Orientierung schlägt eine Brücke zwischen verständlich vermittelter Theorie und praktischer Anwendung. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw422
Kompakte und übersichtliche Darstellung sich um eine vorlesungsorientierte Darstellung des Gebietes, die auf die Praxis ausgerichtet ist und daher als klinischer Leitfaden gelten kann. Das aktuelle Wissen der Pharmakotherapie ist hier kompakt und übersichtlich dargestellt. Zielgruppe Geeignet ist das Werk für Studenten der klinischen Semester sowie alle bereits praktisch tätigen Mediziner – von PJler bis Chefarzt. Doch auch für PharmazieStudenten kann die kompakte Zusammenstellung der unterschiedlichen Pharmazeutika nützlich sein. Titel: Allgemeine und Spezielle Pharmakologie und Toxikologie Autor: Thomas Karow, Ruth Lang-Roth Verlag: Eigenverlag ISBN: keine Preis: 44,60 Euro
Kurzbeschreibung Bei der jährlich aktualisierten Auflage der „Allgemeinen und Speziellen Pharmakologie und Toxikologie“ handelt es
Inhalt Das Buch beinhaltet das aktuelle Wissen der Pharmakologie, wobei auf die führenden deutsch- und englischsprachigen Publikationen sowie weiterführende Literatur verwiesen wird. Neben der Darstellung von Allgemeiner und Spezieller Pharmakologie finden sich zahlreiche Therapie- und umfassende Dosierungsempfehlungen, die auf den Leitlinien der entsprechenden Fachgesellschaften beruhen.
Didaktik Gegliedert ist der Inhalt nach dem Gegenstandskatalog, wobei sowohl die Prüfungsfakten des Hammerexamens bis 04/2011 als auch der früheren 1. und 2. Staatsexamina bis 08/2006 eingearbeitet und markiert sind. Um die Übersicht zu gewährleisten, wurden verschiedene Farben eingesetzt: Blau für die Allgemeine Pharmakologie, grün für die Spezielle und violett für die Dosierungsblöcke. Aufbau Neben einem Einführungskapitel sind die weiteren Kapitel nach Wirkgebieten benannt. Die thematischen Kapitel beginnen mit allgemeiner Pharmakologie, ehe über die einzelnen Krankheitsbilder auf die spezielle Pharmakologie verwiesen wird. Die zahlreichen Abbildungen, Tabellen und Merksätze helfen beim Lernen. Obwohl es sich nicht um ein klassisches Lehrbuch handelt, werden pharmakokinetische Grundlagen an den entsprechenden Stellen kurz wiederholt. Dies erleichtert das Verständnis für die Wirkmechanismen der besprochenen Pharmazeutika.
Preis Für den Umfang (knapp 1300 Seiten) und die Informationsdichte sind die 44,60 Euro ein mehr als fairer Preis, der sich in jedem Fall lohnt. Es dürfte schwer sein, ähnlich aktuelles und umfangreiches Wissen in diesem Preissegment zu finden. Fazit Das Buch von Karow ist für Studierende und Praktizierende unverzichtbar. Es erhebt nicht den Anspruch, ein klassisches Lehrbuch zu sein. Dabei ist es weit mehr als ein erweitertes Nachschlagewerk, denn es liefert hochaktuell nahezu alle Informationen auf dem Gebiet der Pharmakologie. Durch die Markierung der Prüfungsfakten vergangener Examina ist es ebenfalls für die Prüfungsvorbereitung geeignet. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw423
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Leben & Lernen
Änderungen beim PJ heftig umstritten Dekane der Medizinischen Fakultäten sehen in Politikerplänen eine Gefährdung der Ausbildungsqualität MEDI-LEARN Redaktion
A
bschaffung des Hammerexamens, Beibehaltung des Staatsexamens. Mit diesen beiden Äußerungen erntete der Bundesgesundheitsminister breite Zustimmung auf dem Medizinischen Fakultätentag (MFT). Anders verhielt es sich allerdings mit seinen Plänen für das Praktische Jahr. Dieses sollen die Studenten zukünftig auch außerhalb von Universitäts- und Lehrkrankenhäusern absolvieren können. Die Dekane der medizinischen Fakultäten sehen dadurch die Ausbildungsqualität gefährdet. In der Approbationsordnung sind die Anforderungen an Krankenhäuser zwar eindeutig geregelt. Dennoch kann nicht jedes theoretisch qualifizierte Krankenhaus in den entsprechenden Curricula und Prüfungsanforderungen geschult werden. Unterbleiben die Schulungen, vermindert sich die Qualität der Ausbildung. Zudem erhöhen sich dadurch laut MFT nicht nur die Ausbildungskosten, sondern es kommt auch zu einer Bevorzugung der finanzstärkeren Häuser. Anders gesagt: Die Studierenden würden ihr Praktisches Jahr vorzugsweise dort ableisten, wo sie mehr Geld dafür bekommen. Landkrankenhäuser und die ambulante medizinische Krankenversorgung hätten dann das Nachsehen. Ein anderer Vorschlag sorgt ebenfalls für Wirbel, vor allem unter Medizinstudenten beziehungsweise denen, die es einmal werden wollen. Der MFT will die Wartezeitregelung abschaffen oder zumindest stark einschränken. Bisher erhalten 20 Prozent der Studierenden ihren Studienplatz nicht aufgrund ihrer Abiturnote, sondern aufgrund gesammelter Wartesemester. Außerdem soll die Altersgrenze für den Studienbeginn gesenkt werden. Das erlaubte Höchstalter bei Studienbeginn liegt zurzeit bei 55 Jahren. Begründet wird dieser Änderungsvorschlag mit einer höheren Abbrecher-
quote unter Studierenden, die über die Wartezeitregelung zugelassen wurden. Bei ihnen bestehen angeblich aufgrund der langen Zeit zwischen Schule und Studium Probleme mit Studieninhalten und Studientempo. Es sei überdies volkswirtschaftlich nicht sinnvoll, ältere Bewerber zuzulassen, die weniger lange im Beruf arbeiten werden als jüngere Bewerber. Im MEDI-LEARN Forum wurden diese Aussagen kritisiert und auch diskutiert. Keiner der Forumsnutzer kann aus eigener Erfahrung berichten, dass es regelhaft und häufig über 50-jährige Studienanfänger gibt. Gleichzeitig stellen die Diskussionsteilnehmer in den Raum, dass ein langsameres Studium wohl weniger an der länger zurückliegenden Schulzeit, sondern vor allem an den anderen Verpflichtungen liegt, die ältere Studierende haben. Diese müssen häufig mehr arbeiten, um sich zu finanzieren, weil sie keinen BAföG-Anspruch (mehr) haben. Oft haben sie auch schon eine eigene Familie, um die sie sich kümmern müssen. All dies führt zwangsläufig zu einer Drosselung des Studiertempos, ohne dass zwangsläufig Schwierigkeiten mit den Inhalten damit einhergehen. Ebenfalls bemängelt wurde der Ausdruck „unkalkulierbare Wartezeit“. Ein Forennutzer wies darauf hin, dass erst die sich von Universität zu Universität unterscheidenden Auswahlkriterien die Wartezeit unkalkulierbar werden lassen. Denn statt sich von vorneherein auf eine Wartezeit von
fünf bis sieben Jahren einzulassen, in der eine Ausbildung mit anschließender Berufstätigkeit erfolgen kann, hangeln sich die Bewerber mit einer Note knapp unter dem Numerus clausus von einer Bonus versprechenden Maßnahme zur anderen. Auf diese Weise würde eine geregelte Lebensplanung verhindert. Der Vorschlag des MFT, aus einer notenunabhängigen Hauptquote die Zulassungen per Losverfahren zu verteilen bei einer Beschränkung von maximal drei Bewerbungen, löst bei den Diskussionsteilnehmern lediglich Kopfschütteln aus. Als Vorteil nennt der MFT, dass Abiturienten bereits nach einem Jahr wüssten, ob sie einen Studienplatz erhalten oder nicht. Durch die größere Nähe zur Schulzeit gäbe es weniger Probleme mit dem Lernstoff und dem Lerntempo. Die Studienanfänger seien deutlich jünger und könnten länger den Arztberuf ausüben. Außerdem werden die Abbrecherquote in diesem Anteil deutlich sinken. Es bleibt festzuhalten, dass die Änderung der Approbationsordnung in Bezug auf die Abschaffung des Hammerexamens von der großen Mehrheit aller Beteiligten begrüßt und positiv bewertet wird. Die Schwierigkeiten beginnen mit der Frage des Praktischen Jahres außerhalb von universitären Einrichtungen, was der Bundesgesundheitsminister befürwortet, der MFT aber ablehnt. Auf großes Unverständnis, besonders unter den Studierenden und Studienbewerbern, stößt dagegen der Vorschlag des MFT, die Wartezeitquote durch ein notenunabhängiges Losverfahren zu ersetzen.
Arztkinder sprachen im MEDI-LEARN Forum über gängige Vorurteile und tauschten Erfahrungen aus MEDI-LEARN Redaktion ennst du diese Vorurteile? Arztkinder sind auf Rosen gebettet. Sie haben es viel einfacher im Studium und am Berufsanfang. Vitamin B öffnet ihnen alle Türen. Arztkinder studieren nur Medizin zur Übernahme der elterlichen Praxis. Um herauszufinden, was an diesen Vorurteilen dran ist, wurde im MEDI-LEARN Forum eine Umfrage gestartet. Neben dem fast obligatorischem: „Seid ihr Arztkinder – ja oder nein“ wurden vom Threadstarter gleich eine Reihe von Fragen gestellt. Daraufhin entspann sich eine rege Diskussion über die vermeintlichen Vorteile des Arztkinderdaseins und über die Erfahrungen der im Forum vertretenen Arztkinder, die hier wiedergegeben werden sollen. Jeder vierte Diskussionsteilnehmer gab an, Arztkind zu sein. Die wenigsten davon sehen den Grund für ihr Medizinstudium allerdings in der Familie. In einigen Familien wimmelt es von Ärzten, dennoch ist das eigene Interesse ausschlaggebend für die Studienwahl. Häufig weckt gerade der familiär bedingte Einblick das Interesse, ruft aber gleichzeitig auch Ablehnung hervor. Einigen war auch nicht bewusst, dass der Arztberuf handwerklicher sein kann als sie es bei ihren Eltern sahen.
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Eigenes Interesse ist ausschlaggebend K
Die „Eintrittskarte“ in die Private
Gerade dieser handwerkliche Aspekt wurde dann zur Entscheidungshilfe. Sie wählten die Zahnmedizin, während andere Familienmitglieder Humanmediziner sind. Doch auch Forennutzer, die ihren Eltern in der Studienwahl folgten, waren nicht vom Gedanken einer Praxisübernahme motiviert. Nicht jeder Arzt ist schließlich automatisch Praxisinhaber. Viele Beteiligte verwiesen darauf, dass ihre Eltern im Krankenhaus arbeiten und allein deswegen eine direkte Nachfolge außer Frage steht.
Vieles spricht gegen praXis-übernahme
eine
Und auch jene Nutzer, deren Eltern selbständig sind, führen gute Gründe gegen eine Übernahme an. Angefangen bei der Tatsache, dass die Eltern in Ruhestand gehen, ehe der Nachwuchs den Facharzt hat, bis zu der Feststellung, dass die elterliche Fachrichtung überhaupt nicht den eigenen Interessen und Neigungen entspricht. Wer sich noch am Anfang des Studiums befindet, ist unsicher, welcher Fachrichtung er den Vorzug geben wird. Glücklicherweise scheint es bei den meisten Forennutzern
keinen Erwartungsdruck seitens der Eltern zu geben. „Den Weg des geringsten Widerstandes gehen“ wird schließlich von Diskussionsteilnehmern als Grund angegeben, nach erfolgreichem Studium die elterliche Praxis übernehmen zu wollen. Bessere Startbedingungen seien ja kaum möglich. Es ist doch Luxus, als Berufsanfänger eine eingerichtete Praxis mit einem festen Patientenstamm übernehmen zu können. Schulden für eine Neugründung oder Übernahme einer Kollegenpraxis entfallen in so einem Fall. Manch einer gab freimütig zu, dass er einen gewohnten Lebensstandard nicht aufgeben und nach dem Studium nicht finanziell kürzer treten will. Ein weiteres Argument ist das bestehende Vertrauensverhältnis zu den Patienten. Wer in den Ferien in der elterlichen Praxis jobbt, der kennt die Patienten und die Patienten kennen ihn. Zugleich weisen diese Nutzer darauf hin, dass ohne fachliches Können auch mit einer Praxisübernahme keine dauerhaften Vorteile entstehen. Die Ehrgeizigen unter ihnen denken sogar eher darüber nach, vom Erfahrungsschatz der Eltern zu profitieren, um das eigene Können zu perfektionieren.
Neben der Diskussion um die Auswirkungen des Arztkinderdaseins in der Zukunft entspann sich ein Gespräch über die praktischen Vorteile während des Studiums. Nicht-Arztkinder nehmen große Hilfestellung der Medizinereltern an. Die Erfahrungen der Forennutzer sind eher ernüchternd. Einige gaben als größte Unterstützung das Weiterreichen alter, noch brauchbarer Vorklinikbücher an. Wiederholt wurde berichtet, dass das Interesse am Studium des Nachwuchses gering zu sein scheint und sich auf Nachfragen bezüglicher abgelegter Prüfungen beschränkt. Als größter Vorteil während des Studiums dagegen wurde Vermittlungshilfe für interessante Famulaturen oder Doktorarbeiten genannt, wobei dies mit von der Position der Eltern abhängt und ebenfalls nicht der Regelfall für alle Arztkinder ist. Von den Vorurteilen bleibt nach dieser Diskussion nur wenig übrig. Arztkindern bleiben Entscheidungen und Arbeit nicht erspart. Gegenüber Mitstudenten haben sie kaum Vorteile, sind dafür aber Vorurteilen ausgesetzt. Zumindest in der Forendiskussion zeigt sich aber, dass sie selbstbewusst zu ihren Entscheidungen stehen und unabhängig ihren eigenen Weg suchen.
Kurz notiert
Jubiläumstreffen auf dem Wilseder Forum
Seit genau 20 Jahren fördert die Carstens-Stiftung Arbeitskreise an deutschen Universitäten, in denen sich Studierende mit der Homöopathie auseinandersetzen. Einmal in jedem Semester kommen diese Arbeitskreise auf dem bundesweiten „Wilseder Forum“ zusammen. Das Jubiläumstreffen findet vom 30. März bis 1. April in Essen statt. Die Kosten der Anreise, Unterbringung und Verpflegung während der Tagung werden bis auf einen Eigenanteil von 20 Euro pro Person erstattet. Weitere Informationen und Anmeldung bis 25. März unter www.wilseder-forum.de
Fragen rund um die erste eigene Famulatur
Vor der ersten Famulatur gibt es eine Menge Fragen: Mit welchem Fach beginnen? Welches Land, welche Stadt, welches Krankenhaus? Ist besser, erst das Fach im Studium zu haben und dann die Famulatur zu machen oder spielt das keine Rolle? Sollte man lieber von Anfang an zielstrebig die Fächer wählen, in denen man später arbeiten möchte oder besser die Chance nutzen, möglichst viel zu sehen und auszuprobieren? Am besten wissen das Studenten und Ärzte, die auf ihre erste Famulatur bereits zurückblicken können: www.medi-learn.de/mlz011210
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„Zwischen Routine und Todesangst“ lautet der Titel einer computergestützten Aus- und Fortbildungseinheit für Ärzte über die biographische Verarbeitung von Brustkrebs. Das E-Learning-Angebot wurde am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung an der Frankfurter Goethe-Universität erarbeitet. Näheres unter www. biographie-krankheit-lernen.de
Eigenen Laptop in die Vorlesung mitnehmen?
Es ist nicht verboten, einen Laptop mit in die Uni zu bringen. Aber bei Medizin ist es immer noch recht ungewöhnlich, wenn jemand seine Vorlesungsmitschrift in den tragbaren Computer tippt. Hat es Vorteile jenseits des „Bling-bling-Faktors“? Wozu braucht man zum Beispiel einen Tablet-PC in der Vorlesung? Um sich die zur Vorlesung gehörenden Skripte oder E-Books darauf anzusehen? Um mitzuschreiben? Und wann würde sich eher ein E-Book-Reader lohnen? Fragen über Fragen. Eine Menge Antworten gibt es hier: www.medi-learn.de/mlz011211
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Tipps & Infos
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„Kreuzen, kreuzen, kreuzen“ – nicht nur viele Medizinstudenten, sondern auch die Examensexperten von MEDI-LEARN empfehlen dieses Vorgehen als einen wichtigen Teil der Examens- und Klausurvorbereitung. Mit der App „iPhysikum“ für das iPhone kannst du nun auch unterwegs „kreuzen“ – und hast dabei kostenlosen Zugriff auf die Examina vom Frühjahr 2006 bis Herbst 2010. Weitere Examina werden regelmäßig in Updates ergänzt.
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Im Prüfungsmodus hast du die Möglichkeit, einen bestimmten Examenstag der zurückliegenden zehn Prüfungszeiträume auszusuchen und diesen realitätsnah zu bearbeiten. Wie im wirklichen Leben stehen dir vier Stunden zur Verfügung und eine kleine Uhr zeigt dabei an, wie viel Zeit dir dafür jeweils noch verbleibt. Gleich anschließend erhältst du eine detaillierte Auswertung mit Angabe der in diesem Versuch erreichten Prozentpunkte.
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Leben & Lernen
An dieser Hürde scheitert fast niemand Nach den ersten beiden Semestern gilt es im Zahnmedizin-Studium das „Vorphysikum“ zu bestehen MEDI-LEARN Redaktion
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Januar/Februar 2012
aum hast du mit dem ZahnmedizinStudium angefangen, da steht auch schon die erste größere Prüfung vor der Tür: das Vorphysikum. Laut Approbationsordnung für Zahnärzte (AOZ) heißt sie eigentlich Naturwissenschaftliche Vorprüfung, so wie das Physikum offiziell als Zahnärztliche Vorprüfung bezeichnet wird. Aber im Uni-Alltag sagt das kein Mensch. Vor dem Physikum kommt eben das Vorphysikum. Ist doch ganz einfach – jedenfalls die Namensgebung. Die Prüfung selbst musst du natürlich trotzdem bestehen. Aber obwohl man nur zwei Versuche hat, sind wahrscheinlich nur wenige Studenten ausgerechnet am Vorphysikum gescheitert. Mit Fleiß und systematischer Vorbereitung kommst du da definitiv durch. Betrachte es als eine gute Gelegenheit, die Abläufe einer großen Prüfung frühzeitig zu erleben. Die Humanmediziner haben so was nicht – bei denen geht es im Physikum dann gleich beim ersten Mal um Kopf und Kragen. Antreten darfst du nach mindestens zwei Fachsemestern. Wenn du schon drei oder sogar vier Fachsemester auf dem Buckel hast, ist das auch kein Problem. Länger solltest du aber nicht warten. Geprüft wirst du ausschließlich mündlich in den Fächern Physik, Chemie, Biologie (früher Zoologie anstelle von
Biologie). Wer vor dem Abitur eine Naturwissenschaft als Leistungskurs hatte, wird jetzt davon profitieren – aber alle anderen bestehen natürlich ebenfalls ihr Vorphysikum. Schließlich gibt es in Chemie und Physik in den ersten beiden Semestern des Zahnmedizin-Studiums je eine Vorlesung plus Praktikum, in Biologie meist ausschließlich eine Vorlesung. Bei der Fachschaft gibt es wahrscheinlich eine Sammlung von Erfahrungsberichten, was in der Vergangenheit in welchem Fach gefragt wurde.
prüfungssituation in Der lerngruppe simulieren Alle drei Prüfungen werden ausschließlich mündlich durchgeführt. Bei der Vorbereitung ist also das Verstehen von Zusammenhängen wichtiger als reines Faktenwissen. Deshalb ist es unbedingt ratsam, vier bis sechs Wochen vorher eine drei- oder vierköpfige Lerngruppe zu bilden, in der ihr während eurer Treffen vor allem übt, euch diese Zusammenhänge gegenseitig zu erklären und auf Nachfragen zu antworten. Auf diese Weise simuliert ihr die kommende Prüfungssituation recht wirklichkeitsnah. Sehr wahrscheinlich könnt ihr euch dann auch als Gruppe (oder in Paaren) prüfen lassen. Geht am besten gemeinsam
zur Anmeldung, die an vielen Hochschulen schon sehr früh stattfindet – im Mai für den Termin im Herbst bzw. im November für das Vorphysikum im Frühling, jeweils an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Die Anmeldung erfolgt im Landesprüfungsamt, das vermutlich ein Büro in eurer Zahnklinik unterhält. Dort musst du dich auch unverzüglich melden, falls du an einer Prüfung wegen Krankheit nicht teilnehmen kannst. Zur Anmeldung mitzubringen sind die Geburtsurkunde, ein Passfoto, das Abiturzeugnis, der Chemie- und der Physik-Schein. Dass du mindestens zwei Semester Zahnmedizin an einer deutschen Hochschule studiert hast, weist du durch Vorlage deines Studienbuchs nach. Alle Unterlagen erhältst du im Anschluss an die Prüfung zurück. Die Prüfungstermine und Namen der Prüfer werden meistens per Post mitgeteilt oder ihr erfahrt sie direkt beim Prüfungsamt. Sobald ihr den Namen wisst, fragt ihr möglichst sofort in seinem Sekretariat nach, ob ihr einen Vorbesprechungstermin braucht. Viele Prüfer geben bei so einer Vorbesprechung gute Tipps, wie ihr zum Beispiel den Lernstoff von vornherein eingrenzen könnt. Sie wissen sehr gut, dass das eure erste große Prüfung ist und ihr schon deshalb ziemlich aufgeregt seid. Wenn mal eine Antwort falsch ist, pas-
siert nicht gleich etwas Schlimmes. Und es hilft schon sehr, dass ihr in der vertrauten Gruppe gemeinsam antretet. Da pro Person 15 bis 20 Minuten üblich sind, dauert die gesamte Prüfung in der Regel eine bis eineinhalb Stunden. Benotet wird nicht die Gruppe, sondern jeder Kandidat erhält unmittelbar nach dem Termin eine eigene Zensur zwischen »eins« und »sechs«. Die Skala unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von der, die du aus der Schule kennst. Mit
nicht mehr als eine »Vier« in Den Drei teilprüfungen einer »Vier« hast du nämlich im Vorphysikum (und später auch in den anderen Staatsexamina) das Vorphysikum nicht sicher bestanden. Wer in den drei Teilprüfungen insgesamt mehr als einmal die Note »vier« erhält, oder in einer Teilprüfung eine schlechtere Note, muss im nächstmöglichen Examenszeitraum – in der Regel nach sechs Monaten – erneut antreten. Aber das kommt wirklich selten vor. Also nur Mut – wer mit Erfolg Abitur gemacht hat, der schafft auch das Vorphysikum in Zahnmedizin. Wenn es dann überstanden ist, darfst du gerne ein bisschen stolz sein und dich freuen, dass du deinem Berufsziel wieder einen Schritt näher gekommen bist.
Arbeit im Interesse aller Kommilitonen Kristian Otte wurde zum Bundesvorsitzenden der Medizinstudierenden im Hartmannbund gewählt MEDI-LEARN Redaktion
K
ristian Otte studiert im achten Semester Humanmedizin an der Georg-August-Universität Göttigen. Kürzlich wurde er zum Bundesvorsitzenden der Medizinstudierenden im Hartmannbund gewählt. Im MEDI-LEARN-Interview berichtet er über seine Arbeit.
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Aus welchen Gründen und aus welcher Motivation heraus wolltest du Arzt werden? Der Wunsch nach dem Arztberuf kam bei mir spät, wenn ich mich recht erinnere ist das am Anfang der 12. Klasse gewesen. Da ich allein aus den Schulerfahrungen keinen richtigen Eindruck hatte, was Medizin eigentlich ist, habe ich mich für einen Zivildienst in der Pflege entschieden. Diesen habe ich auf einer neurologischen Station des Uniklinikums Göttingen absolviert. Dabei habe ich gesehen, dass ich in der Medizin richtig aufgehoben bin. Ich möchte Arzt werden, weil ich glaube, dass es kaum einen anderen Beruf gibt, der einen Menschen mehr erfüllen kann und der derartig vielfältig ist. Mit einem abgeschlossenen Medizinstudium kann man heutzutage neben dem klassischen Weg in der Medizin direkt am Patienten vom Arbeitsmediziner bis zum medizinischen Zeitungsjournalismus alles machen. Was magst du besonders im Studium, was liegt dir eher nicht so? In Göttingen gibt es seit einigen Jahren die „modularisierte Lehre“. Das bedeutet, dass Organsysteme gemeinsam unterrichtet werden. In meinem letzten Semester wurden Kardiopulmonale Lehre, Nephrologie, Urologie und zu guter Letzt Onkologie unterrichtet. Hier bietet sich die Gelegenheit, das im Semester Gelernte
in den Semesterferien praktisch zu vertiefen. Dazu habe ich nach dem Modul „Kardiopulmonale Lehre“ eine Famulatur in der Kardiologie angeschlossen. Wenn du nur eine Sache am Medizinstudium ändern könntest, welche wäre das? Gerade tagesaktuell haben zwei langjährige Forderungen des Hartmannbunds im neuen Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium Einzug gehalten. Zum einen die bundesweite PJMobilität, zum anderen die Trennung des Hammerexamens in einen schriftlich-theoretischen Teil vor dem PJ und einen mündlich-praktischen Teil nach dem PJ. Auch wenn es gegen beide Neuerungen Widerstand von einigen Seiten gibt, sind wir von deren Richtigkeit überzeugt und fordern ihre schnellstmögliche Umsetzung! Seit wann bist du im Hartmannbund aktiv und was hat dich bewogen, hier mitzumachen? Im Hartmannbund habe ich als normales Mitglied im Rahmen des MEDI-LEARNClubs begonnen. Bereits seit dem ersten Semester habe ich mich neben dem Studium engagiert, zunächst in der Fachschaft Medizin. Der damalige Univertreter näherte sich dem Ende seiner Studienzeit und hat nach einem Nachfolger gesucht. Ich war bereits Mitglied im Hartmannbund und er kannte mich als engagiertes Fachschaftsmitglied. Er hat mich direkt angesprochen, mir von seinen Aufgaben und der familiären Atmosphäre im Verband erzählt. Schnell habe ich auch den Leiter des „Servicecenters Nord“ kennengelernt. Im Verband trägt meine Arbeit Früchte, meine Vorschläge finden Gehör. Ich fühle mich sehr wohl dort.
Mit was bist du beschäftigt? Was gefällt dir daran gut, was könnte deiner Meinung nach besser funktionieren? Meine primäre Aufgabe ist die Vertretung der mittlerweile über 18.000 Medizinstudierenden im Verband. Im Hartmannbund finden die Interessen der Studierenden in den letzten Jahren immer mehr Gehör. Als Bundesvorsitzender der Medizinstudierenden bin ich im Geschäftsführenden Vorstand sowie im Gesamtvorstand des Hartmannbunds kooptiert. Hiervon profitieren beide Seiten. Die Entscheidungsträger im Verband haben Informationen aus erster Hand und wir Studierenden wissen, dass unsere Anträge und Anliegen direkt in der Führungsetage des Hartmannbunds platziert werden. Ist Berufspolitik nicht langweilig? Was fasziniert dich daran? Ganz im Gegenteil. Berufspolitik ist die Chance, sich mit aktuellen Themen des Berufs und des Studiums zu beschäftigen und beidem vielleicht sogar seine persönliche Note zu verleihen. Man lernt sich selbst und seine Ideen zu reflektieren und auf Stichhaltigkeit zu prüfen. Diese Fähigkeiten sind auch im Beruf und im Privatleben von großer Wichtigkeit. Wie alles im Leben ist auch Berufspolitik nicht immer ein „Zuckerschlecken“. Es wird wohl niemals gelingen, mit einer Entscheidung alle Beteiligten glücklich zu machen. Aber ich werde nicht aufhören, an diesem Ziel zu arbeiten. Nachdem unsere Forderungen bezüglich PJ und Hammerexamen nun Einzug gehalten haben im Referentenentwurf, endet unsere Arbeit natürlich nicht. Auf der nächsten Ausschusssitzung wird das Thema medizinische Promotion auf der Tagesordnung stehen.
Welche Aktionen, die auch Medizinstudenten zu Gute kommen, bietet der Hartmannbund aktuell? Im Frühjahr 2011 haben wir eine Onlinepetition beim Deutschen Bundestag geschaltet, in der wir uns um die Rücknahme der Verlängerung des Pflegepraktikums bemüht haben. Ferner haben wir bereits seit vielen Jahren einen Lernzielkatalog für das Pflegepraktikum aufgestellt. Er soll sowohl den studentischen Pflegepraktikanten als auch der Pflegedienstleitung als Leitfaden dienen. Höhere Semester kurz vor dem Start ins Berufsleben können aus dem Erfahrungsschatz der Mitglieder des Hartmannbunds schöpfen. Berufsstarter können ihren ersten Arbeitsvertrag durch unsere Justiziare prüfen lassen. In Sachen Weiterbildungsordnung beschäftigt sich ein Arbeitskreis ständig mit aktuellen Themen und Möglichkeiten der Verbesserung der Weiterbildungsordnung für Ärzte. Schließlich kann der Hartmannbund auch in Sachen Niederlassung mit viel Expertise aufwarten. Wie funktioniert die Arbeit der Medizinstudenten im Hartmannbund vor Ort an den Unis? An wen können sich Interessierte wenden? Jemand, der eine gute Idee hat und Unterstützung bei deren Durchführung sucht, wendet sich am besten an seinen Univertreter, dessen Kontaktinformationen sich auf der Hartmannbundhomepage finden. Diese Vertreter koordinieren die Aktionen für die Studierenden vor Ort und arbeiten eng mit den Servicecentern des Hartmannbunds zusammen. Vielen Dank für das Gespräch, Kristian. Wir wünschen dir alles Gute für deine Arbeit als Bundesvorsitzender!
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Leben & Lernen
Frage der Gerechtigkeit drängt sich auf Ein Teil der Studienplätze in medizinischen Fächern wird in Abhängigkeit von der Abiturnote vergeben von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)
M
assen von Abiturienten drängen an die Unis. Viele von ihnen wollen Medizin studieren. Im Wintersemester 2010/2011 haben sich durchschnittlich fünf Schulabgänger auf einen Studienplatz in Humanmedizin beworben. Bisher ist die Zulassung zum Studium an die Abiturnote geknüpft: Ein Teil der Plätze wird von der Stiftung für Hochschulzulassung an die Abiturbesten vergeben, ein anderer Teil von den Hochschulen selber, nach eigenen Kriterien, deren maßgebliches aber immer noch die Abiturnote ist. Die Frage nach der Gerechtigkeit eines solchen Verfahrens drängt sich auf und wird viel diskutiert, besonders unter (angehenden) Medizinstudierenden. MEDI-LEARN wollte wissen, wie ihr über dieses Thema denkt und startete eine Umfrage im Forum. Daran schloss sich eine teilweise
hitzige Diskussion an, in der Argumente und Erfahrungen ausgetauscht wurden. Neben den Meinungen über den Numerus clausus (NC) als Auswahlkriterium wurden auch die hochschulinternen Auswahlverfahren debattiert, besonders im Hinblick auf den Aspekt der Notenaufwertung durch medizinische Ausbildung. Bei der Umfrage halten sich die Ergebnisse die Waage. Gut 55 Prozent der Teilnehmer sind der Ansicht, dass der NC ein adäquates Mittel zur Auswahl ist. Die anderen 45 Prozent halten dagegen, dass der NC nichts über die Eignung zum Medizinstudium aussagt. Sie sehen ihn als ungerechtes und einseitiges System zur Studienplatzvergabe.
belohnung für fleiss schulzeit
WährenD Der
Viele Forennutzer waren sich einig, dass der NC wahrscheinlich nicht das beste Mittel zur Studienplatzvergabe sei. Allerdings gab es keine Einigkeit darüber, ob er dennoch das fairste bzw. gerechteste Kriterium darstelle. Die Argumente für den NC waren einfach: Wer sich in der Schule anstrengt, der soll dafür belohnt werden. Einwände, dass schulische Noten nicht allein vom Fleiß abhängen, sondern auch subjektiv vergeben werden können, verhallten nahezu ungehört. Die Auswahlverfahren der Hochschule wurden von einigen Teilnehmern zwar begrüßt, doch gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass hier ebenfalls keine Objektivität möglich sei. Die Konstellation der Prüfer sei unterschiedlich, der
Prüfer auch nur ein Mensch und daher sehr wohl beeinflussbar von Parametern wie Sympathie und Stimmung. Zudem könne Vitamin B in den Auswahlgesprächen zur Wirkung kommen und das Verfahren damit letztendlich aushebeln. Ohne einen standardisierten Ablauf mit entsprechend geschulten Prüfern seien die Auswahlgespräche wenig aussagekräftig. Der größte Streit entspann sich um die polarisierende Meinung, dass Einser-
Abiturienten sozial inkompetent seien, schlechtere Abi-turienten dagegen ein höheres Maß an eben dieser Kompetenz aufweisen. Von einigen wurde klargestellt, dass zwischenmenschliche Fähigkeiten sicherlich im höheren Lebensalter weiterentwickelt sind, dieser Unterschied aber im Laufe des Studiums problemlos wettgemacht werden kann. Gegen einen grundsätzlichen Zusammenhang zwischen Abi-turnote und sozialer Kompetenz verwahrten sich die Diskussionsteilnehmer. In diesem Zusammenhang kam die Sprache allerdings auf die Beziehung zwischen der Durchschnittsnote und dem Studienerfolg. Gerade aus der Schweiz, die als Zulassungsvoraussetzung zum Medizinstudium den „Eignungstest für das Medizinstudium“ (EMS) für alle vorschreibt, gibt es einige Studien zu dem Thema. Der EMS basiert auf dem in Deutschland verwendeten „Test für medizinische Studiengänge“ (TMS) und will die Eignung der Bewerber testen. Dabei geht es um keine Aussage darüber, wie gut (oder schlecht) der zukünftige Studierende als Arzt eines Tages sein wird, sondern um seine Eignung für das Studium. Die als Erfolgskriterien für die Studieneignung definierten Merkmale sind eine möglichst kurze Studiendauer und möglichst gute Noten. Die Schweizer Studien weisen nach, dass der EMS eine zuverlässige Aussage darüber erlaubt, wie erfolgreich ein Bewerber sein Studium absolvieren wird. Solche mit hohen Testwerten bestehen die Prüfungen mit einer höheren Wahr-
scheinlichkeit als Kandidaten mit niedrigen Testwerten. Zudem erreichen Bewerber mit hohen Testwerten bessere Prüfungsnoten. Für Deutschland sollen ähnliche Tatsachen belegt sein – für die Werte vom TMS wohlgemerkt, nicht für die Abiturnote. In der Forumsdiskussion wurde
nun weniger auf schnelles Studieren und überdurchschnittliche Noten als Erfolg abgehoben, sondern vielmehr auf die Ausübung des Berufes nach dem Studium. Bereits im Forum wurde darauf hingewiesen, dass es da-
für keine geeignete Prognosemöglichkeit gibt. Zu einem Konsens kamen die Nutzer nicht, denn oft wurde entweder Fachwissen oder soziale Kompetenz als Kriterium angegeben. Die wünschenswerte Kombination von beidem wurde in der Diskussion kaum angedacht. Dafür wurde über die Bedeutung einer Ausbildung vor dem Studium gestritten. Für die einen stellt dies eine Möglichkeit dar, eventuelle Wartezeiten zu überbrücken und dabei Vorwissen und praktische Erfahrungen zu sammeln. Sie bemängeln, dass diese Vorteile bei der Studienplatzvergabe nicht ausreichend berücksichtigt werden. Bei der kontroversen Diskussion kam es zu keiner eindeutigen Meinung. Dass der Numerus clausus vor allem ein für die Universitäten relativ unkompliziertes Verfahren darstellt, unabhängig davon, ob er nun fair oder nicht fair ist, dürfte ein
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Tipps zum Umgang mit Stress im Studium
Die Anfangseuphorie beim Medizinstudium wird meist recht schnell durch endlose Vokabellisten, genervte Dozenten und eine unlernbar erscheinende Stoffmenge gedämpft. Jemand der „nur seit ein paar Monaten“ Medizin studiert, berichtet online über körperliche Symptome und fragt sich, ob diese bereits stressbedingt sind. Dass es vielen anderen genau so geht, dass der Stress zwar nicht weniger wird, aber zumindest die gleichzeitige Gewöhnung an eine neue Stadt, einen neuen Lebensabschnitt und neue Leute irgendwann wegfällt und jeder für sich Strategien zum Lernen, zum Organisieren und gegen den Stress entwickelt, kannst du hier nachlesen: www.medi-learn.de/mlz011205
Thema PJ-Vergütung ist ein Dauerbrenner
Noch vor wenigen Jahren war eine Vergütung im PJ ziemlich selten und die Forderung danach galt zum Teil sogar als vermessen und arrogant. Mittlerweile zahlen immer mehr Kliniken ihren PJlern zumindest eine kleine Aufwandsentschädigung (mit der sich wenigstens die Miete und vielleicht einige andere Dinge bestreiten lassen). Auf jeden Fall ist das Thema „Vergütung im PJ“ immer ein gutes Gesprächs- und Diskussionsthema: www.medi-learn.de/mlz011206
Nebenberufliches Humanmedizinstudium
kleiner Konsens sein. Die wenigen Argumente dafür und dagegen wurden ausgetauscht, wobei deutlich wurde, wie sehr das Thema polarisiert.
IMPRESSUM Herausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/Lahn Telefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262 E-Mail: redaktion@medi-learn.de, www.medi-learn.de Redaktion: Christian Weier (V.i.S.d.P.), Jens Plasger, Dipl.-Päd. Kare Ahlschwede (Chef vom Dienst), Dr. med. Marlies Weier, Nina Dalitz, Ines Behlert, Kim Garnier, Peter Sporns, Miriam Goss, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld Layout & Grafik: Fritz Ramcke, Kristina Junghans Berichte: Redaktion MEDI-LEARN, Birte Urban-Eicheler, Anna Voormann, Kornelia Preuß-Suske, Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung) Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn, Telefon 0 64 21/17 32 60, Fax 0 64 21/17 32 69 Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Ottendorf bei Kiel Telefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262 E-Mail: christian.weier@medi-learn.de. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005. Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Thomas Stoffels, baek.de Erscheinungsort: Marburg Die MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter redaktion@medi-learn.de.
Nach Zahnmedizin noch Medizin zu studieren ist an sich schon außergewöhnlich und wird nur von wenigen Ärzten gemacht. Sei es, um MundKiefer-Gesichts(MKG)-Chirurg zu werden, oder um eine komplett neue Laufbahn einzuschlagen. Noch außergewöhnlicher und seltener ist allerdings die Idee, als Zahnarzt quasi nebenberuflich Medizin zu studieren. Die daraus entstandene Diskussion kannst du im Forum nachlesen. Unter anderem geht es um die Studienplatzbewerbung, die Anerkennung von Scheinen und das Pflegepraktikum: www.medi-learn.de/mlz011207
Motivation trotz Mehrfachbelastung
„Wie schafft ihr es, durchzuhalten?“ ist eine gute Frage an „ältere“ Medizinstudenten, wenn man vier Jahre auf einen Studienplatz gewartet hat, jetzt im 3. Semester ist, pendeln muss, ein Motivationstief hat und vor lauter Stress einfach nicht abschalten kann. Zwar hat ein Tief „jeder mal im Laufe seines Studiums“, dennoch lohnt es sich, zu diskutieren, welche Probleme wie gelöst werden könnten und wie andere Studenten mit Mehrfachbelastungen und Zweifeln umgehen oder wie sie sich für das doch sehr fordernde Medizinstudium motivieren: www.medi-learn.de/mlz011208
Das Herz
Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 31. März 2012. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben. Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungsberichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.
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Recht & Geld
Januar/Februar 2012
Jeder Fünfte scheidet vorzeitig aus Gefahr der Berufsunfähigkeit im Laufe eines langen Arbeitslebens wird vielfach unterschätzt
Für alle iPhone & iPod touch Besitzer
von Karl-Heinz Silbernagel (Deutsche Ärzteversicherung)
I
mmer mehr Menschen müssen sich vorzeitig aus dem Berufsleben verabschieden. Jeder fünfte Berufstätige wird während seines Berufslebens berufsunfähig. Jedes Jahr stellen 400.000 Bundesbürger einen Antrag auf Erwerbsminderungsrente – und das nur in wenigen Fällen wegen eines Unfalls, aber zu fast 96 Prozent aufgrund von Krankheiten. Krankheiten am Bewegungsapparat, Herz-Kreislauf-System und insbesondere psychische Erschöpfung gehören dabei zu den häufigsten Ursachen. Alle Berufstätigen sind Mitglieder eines Versorgungswerkes. Die Aufgabe der Versorgungswerke besteht darin, bei vorzeitiger Berufsunfähigkeit, im Alter und nach dem Tod des Mitglieds für seine Familie eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Sie garantieren den Angehörigen der akademischen Heilberufe damit eine solide Grundversorgung. Im Falle der Berufsunfähigkeit erweist sich allerdings die berufsständische Ver-
sorgung als unzureichend, weil es hier entscheidende Einschränkungen gibt: Das Ärzte- oder Apotheker-Versorgungswerk leistet nur, wenn der Beruf des Arztes oder Apothekers überhaupt nicht mehr ausgeübt werden kann. Kann aber irgendeine andere Tätigkeit als Arzt oder Apotheker als die zuletzt ausgeübte wahrgenommen werden, wird nicht geleistet.
Wichtigste faktoren sinD alter unD gesunDheit Das Versorgungswerk leistet außerdem nur bei hundertprozentiger Berufsunfähigkeit – nicht also bei lediglich teilweiser Berufsunfähigkeit. Nicht umsonst lautet somit der eindringliche Rat, den die Verbraucherzeitschrift „Finanztest“ den Lesern mit auf den Weg gibt: „Kümmern Sie sich möglichst früh um eine private Berufsunfähigkeitsversicherung. Je jünger und gesünder Sie sind, desto leichter bekommen Sie einen guten Vertrag
zu einem akzeptablen Preis.“ Eine wichtige Aussage der Verbraucherschützer, die auch seit vielen Jahren die Fachleute aus der Versicherungsbranche propagieren. Die Konsequenz ist also der Abschluss einer privaten Absicherung des Berufsunfähigkeits-Risikos. Doch das Thema Berufsunfähigkeit hat viele Facetten. Wichtig ist, dass man zu einem Spezialisten geht. Die Deutsche Ärzteversicherung als Spezialversicherer für akademische Heilberufe bietet eine Berufsunfähigkeitsversicherung, die außergewöhnlich leistungsstark ist und den ärztlichen Bedürfnissen genau entspricht. Sie erhielt deshalb Bestnoten von namhaften Rating-Agenturen und der Stiftung Warentest. Kurz – was sind die Vorteile? Zunächst leistet sie auch bei nur teilweisem Verlust der Arbeitskraft. Der Arzt erhält die volle Leistung bereits bei 50-prozentiger Berufsunfähigkeit. Dieses Ersatzeinkommen wird auch bei Bezug anderweitiger
Versorgungsleistungen und bei nur vorübergehender Berufsunfähigkeit bezahlt. Ganz wichtig: Die Deutsche Ärzteversicherung versichert konkret die zuletzt ausgeübte Tätigkeit als Arzt. Und: Arzt bleibt Arzt – auch bei Aufnahme einer Tätigkeit außerhalb des Arztberufes bei bestehender Berufsunfähigkeit wird die Berufsunfähigkeitsrente weiter gezahlt. Übrigens: Informieren Sie sich einfach und unverbindlich über den besonderen Berufsunfähigkeitsschutz für die Angehörigen der akademischen Heilberufe. Fordern Sie per E-Mail unter service@aerzteversicherung.de oder unter der Telefonnummer 0221/148-22700 die Broschüre „Berufsunfähigkeitsschutz – für Angehörige der akademischen Heilberufe unbedingt erforderlich“ an. Sie zeigt, wie die Berufsunfähigkeitsrente im Laufe der Jahre durch die Überschussbeteiligung wächst und wie auch eine zusätzliche Altersvorsorge als weitere Option zu nutzen ist.
Haftungsrisiken rechtzeitig absichern Bereits im Praktischen Jahr drohen bei sogenannten Kunstfehlern juristische Konsequenzen von Rechtsanwalt Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung)
K
unstfehler in Kinderklinik – Säugling zu Tode gespritzt . Mit diesen Überschriften wird in den Medien über einen Fall berichtet, in welchem ein Medizinstudent im praktischen Jahr in einer Kinderklinik ein Antibiotikum nicht oral gab, sondern injizierte, sodass der leukämiekranke Säugling starb und die Staatsanwaltschaft gegen den angehenden Arzt wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Der beschuldigte Medizinstudent soll mit den Nerven völlig am Boden sein . Wie steht es nun ganz allgemein und unabhängig von diesem Fall um die spezifischen Haftungsrisiken des Medizinstudenten im Praktischen Jahr? Wer schuldhaft das Leben, den Körper oder die Gesundheit eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet. Diese Regel des § 823 im Bürgerlichen Gesetzbuch gilt selbstverständlich auch für Medizinstudenten: Sie haften grundsätzlich persönlich und finanziell in unbegrenzter Höhe für ihr Handeln.
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Deine Meinung ist uns wichtig! Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung? Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!
und fahrlässiger Tötung (§ 222 StGB) mit Geld- oder Freiheitsstrafe bestraft werden. Die zusätzlichen Folgen eines Strafverfahrens können der persönlichen Reputation erheblichen Schaden zufügen und sogar die berufliche Existenz vernichten. Es droht eine Vorstrafe, eine Suspendierung, eine Auswirkung auf die Approbation und vieles mehr. Um diese dramatischen Folgen nach Möglichkeit zu vermeiden, sollte im Strafverfahren ein spezialisierter Rechtsanwalt eingeschaltet werden. Hinsichtlich der Schadenersatz- und Regressansprüche, der drohenden strafrecht-
lichen Verurteilung mit berufsrechtlichen Folgen sowie der rechtlich und medizinisch anspruchsvollen Abwicklung eines Falles ist man als Medizinstudent im Praktischen Jahr am sorgenfreiesten, wenn die Haftpflichtrisiken und die Kosten der Anwaltsmandatierung in Strafverfahren mit einer speziellen Versicherung abgesichert sind. Dann hat man stets ein Netz, das einen auffängt, wenn kein Versicherungsschutz über eine Betriebshaftpflichtversicherung des Krankenhauses oder der Universität besteht, wenn ein Wechsel der Universität oder des Lehrkrankenhauses zu einem Wegfall einer solchen Betriebs-
haftpflicht führt, ein Strafverfahren eingeleitet wurde oder wenn im Schadenfall die Sachbearbeitung durch auf Arzthaftungsrecht spezialisierte Juristen des Versicherers erfolgen soll. Diese komplette Palette hat man bei einer ausschließlichen Privathaftpflichtversicherung – zum Beispiel als unter Umständen noch bei den Eltern „mitversicherte Person“ – in der Regel nicht. Und: Neben den genannten Merkmalen kann der spezialisierte Haftpflichtversicherer dem Medizinstudenten im Praktischen Jahr noch weitere wichtige Leistungen bieten.
haftung Der klinik oDer aufsicht führenDen person Da Studenten nur unter Anleitung und Aufsicht des ausbildenden Arztes ärztliche Verrichtungen durchführen dürfen, ist im Einzelfall aber immer zu prüfen, ob die Verantwortlichen ihrer Anordnungsund Durchführungsverantwortung sowie ihrer Organisationspflicht nachgekommen sind. Das Ergebnis kann dazu führen, dass die Aufsicht führenden Personen und die Klinik selbst entweder ebenfalls oder auch nur allein haften. Analog dem Arbeitsrecht wird ein Student aber nur schwer aus der persönlichen Verantwortung herauskommen, wenn er ganz besonders leichtfertig einen sehr schweren Fehler begangen hat . Was für das Zivil-, also das Schadenersatzrecht gilt, gilt auch für das Strafrecht: Als Medizinstudent unterliegt man wie jeder andere dem Strafgesetzbuch und kann insbesondere wegen fahrlässiger Körperverletzung (§ 229 StGB)
Famulatur im Ausland? Aber bitte mit großem Schutz, für kleines Geld! Auch wenn Sie nicht gleich in eine Dschungelklinik gehen – eine Auslandsfamulatur bringt immer Risiken mit sich, für die kein Versicherungsschutz besteht. Haftpflicht, Unfall, Krankheit: Schützen Sie sich mit dem Auslands-Famulatur-Paket der Deutschen Ärzteversicherung. Sichern Sie sich eine sorglose Zeit – schon ab 17,90 Euro im Monat! Rufen Sie uns an unter 02 21 / 14 82 27 00. Oder schließen Sie direkt ab: www.aerzteversicherung.de
eit! Wartez ht e n h O ste utz be Ihr Sch Beitragsab der eisung. überw
Januar/Februar 2012
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Raten & Gewinnen
MEDI-LEARN zieht andere Seiten auf Kennst du schon den neuen Internetauftritt von MEDI-LEARN? Nein? Dann nichts wie los auf die neu gestalteten Internetseiten von MEDI-LEARN und ganz nebenbei mit etwas Glück eine Reise nach Paris gewinnen. Beantworte einfach die Fragen, indem du dich durch die neuen Seiten klickst. Um das Lösungswort zu erhalten, musst du die nummerierten Kreise in der Zahlenreihenfolge unten eintragen. Die jeweiligen Bereiche sind über die Startseite zugänglich. Du nimmst teil, indem du die Lösung in einem Formular unter www.medi-learn.de/mlz/relaunchgewinnspiel angibst.
Rippen spreizer .de . .LACHEN BIS DIE RIPPEN KRACHEN
Bereich Vorklinik Ergänze den Satz!
_ _ _ _ _ und _ _ _ _
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_ für das Studium.
Bereich Verlag
Wie viele Skripte siehst du auf der Verlagsstartseite?
D_ _ _ _ _ _
2
Bereich Mediadaten
Wie heißt der zweite Menüpunkt in der linken Navigationsleiste?
___
3
_ n.
Bereich Vor dem Studium
Ergänze den Satz!
Austausch rund um die _ _ _ _ _ _ _ _ w_ _ _ _ _ _
Bereich Foren
4
Welches Forum wird zuerst genannt?
Bereich Klinik
_ _ _a_ _
Was wurde für das “O“ im Wort “Forum“ eingesetzt? 5
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_____
Bereich Cartoon
Bereich Club
Welche Farbe hat das MEDI-LEARN Logo auf der Cartoon-Seite?
Kein _
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Ergänze den Satz! 6
_ _ _ _ _ , voller Service - und
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das von Anfang an!
Bereich Repetitorien
Was hält das Hammerexamen-Skelett in der Hand?
Bereich Assistenzarzt
Ergänze den Satz!
Viele _ _
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Leben & Arbeiten
Januar/Februar 2012
Bei der Hälfte kommen Freizeit und Familie zu kurz Aktuelle Studie basiert auf einer in Zusammenarbeit mit MEDI-LEARN durchgeführten Online-Umfrage unter Assistenzärzten von Dr. Dipl.-Psych. Katja Geuenich
D
er Arztberuf ist eine Herausforderung. Gleichzeitig ist er einer der Berufe, die mit hoher Sinnhaftigkeit und hohem sozialen Ansehen in Verbindung gebracht werden. Und das zu recht. Aber bei zunehmender Arbeitsverdichtung, Personalknappheit, Wissenserweiterung und technischem Fortschritt in der Medizin sind die Stressfaktoren des Arztberufes nicht zu vernachlässigen. Damit sich gerade die (dienst-)jungen Ärzte, das heißt die Assistenzärzte, nach wie vor zu ihrer Tätigkeit berufen fühlen – was impliziert, dass sie körperlich und psychisch gesund bleiben – ist es wichtig, auf persönlicher und institutioneller Ebene die Bedingungen dafür zu schaffen, dass der Arztberuf sie nicht aus dem Gleichgewicht wirft. Im Berufsleben möglichst viele Stressoren ab- und Ressourcen aufzubauen ist somit betriebliche und persönliche Aufgabe. Dazu ist es wichtig, relevante Stressoren und Ressourcen zu kennen. Damit befasste sich die im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit MEDI-LEARN durchgeführte OnlineUmfrage. In die Auswertung gingen die Daten von 128 Ärzten und 321 Ärztinnen im durchschnittlichen Alter von 31 Jahren ein. 67 Prozent der Befragten lebten zum Zeitpunkt der Befragung in einer festen Beziehung. Die meisten Teilnehmer der Studie (65 Prozent) waren in einem städtischen oder kommunalen Krankenhaus angestellt. 25 Prozent arbeiteten in einer Universitätsklinik, fünf Prozent in einer Privatklinik oder eigenen Praxis, die übrigen fünf Prozent in sonstigen Institutionen. Das berufliche Ziel, das die meisten (56 Prozent) Assistenzärzte angaben, war die praktische Tätigkeit in einem Krankenhaus. Die wenigsten (drei Prozent) nannten das Ziel, ihren Beruf nicht mehr ausüben zu wollen, zum Beispiel zu Gunsten einer Elternschaft. Auf der anderen Seite gaben 20 Prozent der Assistenzärzte an, dass die von ihnen getroffene Berufswahl zum Arzt möglicherweise nicht die richtige war. Im Durchschnitt hatten die Ärzte ihre gegenwärtige Position als Assistent seit zweieinhalb Jahren inne. In der Studie wurde sowohl nach äußeren und inneren Belastungsaspekten als auch nach Ressourcen und Zufriedenheit in den Lebensbereichen Beruf, eigene Person, Familie/Partnerschaft und Freunde/ Freundeskreis gefragt. Die höchsten beruflichen Belastungen fanden sich in den folgenden
Merkmalen: Hohe Erwartung der Patienten und der Vorgesetzten an die Assistenzärzte, Stress durch den Wechsel zum Status des Assistenzarztes (60 Prozent empfanden diesen Wechsel als „Sprung ins kalte Wasser“), Belastungen durch wenig Raum für Privates sowie durch einen hohen Arbeitsumfang. Auf der Seite der Ressourcen sind die Ressourcen, die aus der Familie/Partnerschaft erwachsen, am höchsten. Dies gilt insbesondere für die Merkmale Verlässlichkeit, Nähe und Wertschätzung. In Bezug auf den Beruf sind die Merkmale Identifikation mit der beruflichen Tätigkeit und Wertschätzung im Arbeitsteam die größten Ressourcen. Die Gesamtgruppe wurde anhand der Merkmale Alter, Geschlecht, Arbeitgeber (städtisches/kommunales Krankenhaus versus Universitätsklinik versus Privatklinik/Praxis), und Familienstand in Teilgruppen getrennt. Jedoch zeigte sich keine der genannten Variablen als wichtiges unterscheidendes Merkmal im Hinblick auf berufliche Belastungen und allgemeine Ressourcen. Die Belastung der Assistenzärzte war signifikant höher als die der PJler, aber nicht niedriger oder höher als die der Fachärzte oder Oberärzte. Chefärzte nahmen an der Studie nicht teil.
Durchschnittlich acht überstunDen pro Woche Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag bei 45 Stunden. In die Studie gingen Arbeitszeiten ab 30 Wochenstunden ein. Teilzeitbeschäftigung unterhalb dieses Levels wurden nicht einbezogen, um Verzerrungen der Daten zu vermeiden, die sich auf Vollzeitbeschäftigte konzentrieren. Im Schnitt wurden pro Woche acht Überstunden gemacht. Die durchschnittliche Anzahl an Nachtdiensten lag bei vier pro Monat und die der Wochenenddienste bei zwei pro Monat. Die Teilnehmer der Studie schätzen im Durchschnitt, dass unter den gegebenen Arbeitsbedingungen 39 Stunden pro Woche zu leisten wären, ohne dass die Gesundheit auf Dauer gefährdet sei. Gleiches galt für die Nachtdienste, deren verträgliches Ausmaß auf 1,4 pro Monat ge-
schätzt wurde. Die Diskrepanz zwischen durchschnittlichem Ist und durchschnittlichem Sollte liegt demnach bei sechs Stunden beziehungsweise 0,6 Diensten pro Monat. Dabei zeigte sich, dass erwartungsgemäß eine längere Arbeitszeit mit signifikant höheren beruflichen Belastungswerten einherging. Jedoch ist dieser Einfluss trotz seiner statischen Signifikanz nicht aussagekräftig genug, um alle Unterschiede in der beruflichen Belastung zwischen den Teilnehmern der Studie zu erklären. Neben der Arbeitszeit müssen demnach weitere Stressoren beziehungsweise Ressourcen(-mängel) ins Kalkül gezogen werden, um beruflichen Stress zu erklären. Jedoch soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass jeder zehnte Assistenzarzt 60 Stunden und mehr arbeitet, und jeder fünfte 50 Stunden und mehr. Regelmäßige Pausen hat nur jeder zweite der Teilnehmer zu einem (subjektiv) zufriedenstellenden Ausmaß. Dass dies auf Dauer an den Kräften und Ressourcen zehrt, verwundert nicht und zeigt sich entsprechend auch in den Daten. Zehn Prozent der befragten Ärzte gaben an, dass die Zusammenarbeit im Kollegenteam problematisch ist. Gleiches galt in Bezug auf das Pflegeteam. Die menschliche Unterstützung durch die Vorgesetzten empfanden 30 Prozent als wenig unterstützend. Auf der anderen Seite gaben 40 Prozent eine hohe Verbundenheit mit dem Arbeitsteam an und 50 Prozent fühlten sich durch das Team wertgeschätzt, 50 Prozent schilderten einen guten kollegialen Austausch. Die Merkmale Konflikte vs. Unterstützung im Mitarbeiterkreis sind wichtige Merkmale zur Vorhersage der beruflichen und persönlichen Ressourcen. Sie stellen wesentliche Aspekte dar und tragen zur Erklärung der Gesamtzufriedenheit bei. An erster und zweiter Stelle der Stressmerkmale, die zur Vorhersage der Beeinflussung von Ressourcen herangezogen wurden, stehen die Unsicherheit über die richtige Berufswahl und ein Mangel an Autonomie. In etwa jeder zweite Teilnehmer gab an, dass bedingt durch die Arbeit das Privatleben und die Freizeit zu kurz kommen. Dennoch waren die Ressourcenwerte für den As-
pekt Familie/Partnerschaft im Durchschnitt im hohen Wertebereich. Die Lösung für diesen Zusammenhang ist folgende: Belastungen im Beruf und Ressourcen in der Familie stehen in einem signifikanten, aber mäßig hohen, negativen Zusammenhang. Das bedeutet: Je mehr Belastungen, umso weniger Ressourcen, aber nicht im Verhältnis von Eins zu Eins. Andere Faktoren und auch der zeitliche Verlauf (Nachlassen von Ressourcen bei chronischem Stress) müssen hier ebenfalls bedacht werden. Die jeweils fünf aussagestärksten Belastungsfaktoren im Hinblick auf eine Vorhersage von berufsbedingtem Stress waren die Merkmale Leistungsdruck, fehlende fachliche Anleitung, Unsicherheit über die Berufswahl, Informationsüberflutung und fehlende Autonomie. Diese fünf Merkmale erklären gemeinsam die Unterschiede im Ausmaß von beruflichem Stress zu ungefähr 70 Prozent. Insbesondere die Merkmale Leistungsdruck und Informationsüberflutung sind bei vielen (57 Prozent bzw. 47 Prozent) der Ärzte als hohe Belastung beschrieben worden.
fünf ressourcen erWiesen sich als besonDers Wichtig
Analog gilt für Ressourcen, dass die aussagekräftigsten Faktoren im Hinblick auf die Vorhersage von allgemeiner Lebenszufriedenheit wie folgt lauten: Zuneigung und Verlässlichkeit in Familie/ Partnerschaft, Zugehörigkeit bei Freunden, Wertschätzung im Kollegium sowie empfundene Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens. Diese fünf Merkmale erklären die Unterschiede in vorhandenen Ressourcen zu gut 88 Prozent. Als besonders stark vorhandenen Ressource traten dabei die Merkmale Zuneigung in der Familie/ Partnerschaft und Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens (jeweils knapp drei Viertel der Teilnehmer erlangten hier hohe Werte) hervor. Als Gesamtgruppe verfügen Assistenzärzte im Mittel über ein gutes Maß an Ressourcen und berichten über ein mittelhohes Ausmaß an beruflicher Belastung. Das darf aber nicht dazu führen, dass man übersieht, dass dies Mittelwerte sind und dass hinter diesen Mittelwerten ein hoher Prozentsatz an Ärzten steht, die über berufliche Belastungen hohen Ausmaßes berichten. Dass auch von vielen über hohe Ressourcen berichtet wird, ist positiv zu bewerten. Dennoch bleibt der Arztberuf in punkto Stress ein Risikoberuf. Bestätigt haben sich die erwarteten Zusammenhänge zwischen
Arbeitszeit und -umfang und beruflichem Stress. Ebenso bestätigt haben sich die positiven Zusammenhänge zwischen den Ressourcen in den vier Lebensbereichen Beruf, eigene Person, Familie/Partnerschaft und Freundeskreis. Stress und Ressourcen interagieren. Dabei senkt Stress die Verfügbarkeit von Ressourcen und umgekehrt erhöht ein Mangel an Ressourcen das erlebte Stressausmaß. Besondere Beachtung verdienen die stressrelevanten Merkmale Leistungsdruck, fehlende fachliche Anleitung, Unsicherheit über die Berufswahl, Informationsüberflutung und fehlende Autonomie. Als Stressschutz und Ressource haben sich die Merkmale Zuneigung und Verlässlichkeit in Familie/Partnerschaft, Zugehörigkeit bei Freunden, Wertschätzung im Kollegium sowie empfundene Sinnhaftigkeit des eigenen Lebens herauskristallisiert. Offene Fragen zu dieser Studie beruhen in erster Linie auf der Zusammensetzung der Stichprobe, die aufgrund der freiwilligen Teilnahme nicht dem Zufallsprinzip folgt, wie es im günstigsten Fall zu fordern wäre. Trotz dieses Mankos sind jedoch die gefundenen Zusammenhangsaussagen als ernstzunehmende Hypothesen für Stressprävention und Ressourcenverstärkung im Arztberuf anzusehen.
Online geht's weiter
Wie immer gibt es auch zu dieser Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZHungrige: Unser Digitaler Nachschlag präsentiert dir weitere spannende Artikel – dieses Mal unter anderem zum Thema Vorklinik, Famulatur und Auslandserfahrungen – und die Fortsetzung eines Beitrags aus der gedruckten Version. All das findest du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die folgende Seite aufrufen:
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Famulatur
Vieles hin von den Kenntnissen der Landessprache ab Gerade einmal 28 Euro kostete die Busfahrt von Chemnitz in die Karpaten-Republik Slowakei. Bei der Ankunft um 5 Uhr morgens allerdings klappte es mit der Abholung nicht, sodass die deutsche Jungmedizinerin sich ersteinmal allein zu ihrem Wohnheim durchschlagen musste. Glücklicherweise hatte sie da schon einige Grundkenntnisse der Landessprache Slowakisch, was sich auch in den folgenden Wochen als Famulantin in einer pädiatrischen Klinik für Innere Medizin als sehr hilfreich erwies.