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ihrem Krebsleiden als Frauen nach vorausgegangener Hor-
10%
monbehandlung. 0%
Ein weiterer, zu wenig beachteter günstiger Nebeneffekt der
-10%
Hormonbehandlung besteht in einer etwa 40-prozentigen
-20% -30%
Senkung des Risikos, an einem bösartigen Tumor des Dick-
-23% CI: 0,69-0,86 -34% CI: 0,45-0,98
-40%
-34% CI: 0,44-0,98
wie Reizblase, Blasenschwäche und trockene Scheide werden durch eine Hormonbehandlung positiv beeinflusst.
-50% -60%
darmes zu erkranken. Auch andere sehr lästige Beschwerden
Reduktion der Gesamtfrakturrate
Reduktion von OberReduktion klinischer schenkelhalsfrakturen Frakturen der Lendenwirbelsäule
Abb. 2: Unter Hormongabe sank die Gesamtfrakturrate um 23% und die Rate an den schwerer wiegenden Wirbelkörperund Oberschenkelhalsfrakturen sogar um 34%. (WHI-Daten in Anlehnung an Burger, Climacteric 7, Suppl. 1, 2004)
Wie sich im Zuge der erwähnten Niedrigdosisbehandlung inzwischen gezeigt hat, genügen auch für den Erhalt der Knochenmasse diese sehr niedrigen Östrogendosierungen. Östrogene erhalten durch ihren natürlichen Wirkmechanismus die normale Bälkchenstruktur und damit die Knochenfestigkeit und -elastizität. Konsequenterweise bedürfen nach den Leitlinien des Dachverbandes Osteologie (DVO) Frauen, die Hormone einnehmen, auch keiner weiteren Osteoporosebehandlung. Tatsächlich ist eine früh begonne-
gehen und deshalb eventuell mehr Tumore früher entdeckt
ne Hormonbehandlung nachweislich präventiv wirksam
werden. Andererseits entstehen unter der Hormonbehand-
und kann spätere Frakturen an Oberschenkel und an der
lung eher prognostisch günstigere (hormonrezeptor-positi-
Wirbelsäule in bis zu 34% verhindern (s. Abb. 2).
ve) Geschwülste. Frauen, die ohne vorherige Hormonbehandlung an Brustkrebs erkranken, haben häufiger prognos-
Für alle anderen präventiven Empfehlungen wie Ernäh-
tisch ungünstigere (hormonrezeptor-negative) Tumore.
rungs- und Bewegungsempfehlungen, die natürlich auch
Demzufolge sterben diese Frauen etwa doppelt so häufig an
eine Hormonbehandlung begleiten sollten, kann bei alleini-
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Osteoporose & Rheuma aktuell 2 | 2013