microNews Mai 2017

Ausgabe November 2012

microNews

microNews

Mitteilungen aus der Mikrotechnologie-Initiative Zentralschweiz

Ausgabe Mai 2017

CREDIMEX: Auf dem Wachstumspfad CSEM: PearlScanTM – die Vermessung der Perle SCHURTER: Im Gleichschritt – 400 VDC fürs Data Center AXETRIS: Bewährungsprobe für Sensoren zentralschweiz innovativ: Beitrag zur Energiewende 2050 Hochschule Luzern und maxon motor: Gründung eines Innovationslabors LQ =XVDPPHQDUEHLW PLW

centre suisse d’électronique

1

microNews

Ausgabe Mai 2017

Editorial

Es vergeht kaum ein Tag an dem in Wirtschaftsberichten nicht in irgendeinem Zusammenhang die Begriffe «Internationalisierung» und «Digitalisierung» genannt werden.

Die damit verbundenen unternehmerischen wie gesellschaftlichen Herausforderungen führen zur Frage, wie sich Länder, Unternehmen, Individuen in diesem Wandel positionieren und ob diese zu den Gewinnern oder zu den Verlierern einer sich verändernden Wirtschaftsordnung gehören werden.

Speziell Schweizer Unternehmen sind, aufgrund des kleinen Binnenmarktes, traditionell international ausgerichtet. Verstärkt durch die währungsbedingte Verteuerung der Produkte erfordert die fortschreitende Internationalisierung und Digitalisierung eine Neugestaltung von Wertschöpfungsketten und deren Geschäftsprozesse. Denn nicht einzelne Unternehmen, sondern Wertschöpfungsnetzwerke stehen im Wettbewerb.

Obwohl Technologien bei der Digitalisierung wie auch Internationalisierung eine wichtige Rolle spielen, ist zu beachten, dass deren Potenziale nur genutzt werden können, wenn die technologischen Mög-

Inhalt

2

lichkeiten für die Gestaltung von kundenorientierten Geschäftsprozessen genutzt werden.

Das heisst weder «Digitalisierung» noch «Internationalisierung» sind primär eine Frage der Technologie. Es geht vielmehr darum, im Rahmen der Entwicklung von neuen/veränderten Geschäftsmodellen, einerseits Leistungsangebot und Ertragsmodell sowie andererseits Organisation, Technologie und Qualifikation der entsprechenden Wertschöpfungsnetzwerke in Einklang zu bringen.

«Internationalisierung» und «Digitalisierung» bieten nicht zuletzt Schweizer Unternehmen mit ihren materiellen und immateriellen Ressourcen ein grosses Chancenpotenzial. Die Nutzung derselben erfordert jedoch entsprechende organisationale Kompetenzen, um firmenspezifisch die Möglichkeiten zu erkennen sowie resultierende Optionen abzuleiten.

Bruno Waser Delegierter VR MCCS AG

Das Editorial wird abwechselnd von Philippe Steiert, Leiter CSEM Zentralschweiz, und Bruno R. Waser, Delegierter VR MCCS AG, geschrieben.

3

CREDIMEX: Auf dem Wachstumspfad

5

CSEM: PearlScanTM – Die Vermessung der Perle

6

SCHURTER: Im Gleichschritt – 400 VDC fürs Data Center

8

SCHURTER: Mobile EMV-Flotte – rundum erneuert

9

AXETRIS: Bewährungsprobe für Axetris-Sensoren

10

zentralschweiz innovativ: Beitrag zur Energiewende 2050

11

Hochschule Luzern und maxon motor: Gründung eines Innovationslabors

12

News

MCCS-Aktionär CREDIMEX

microNews

Auf dem Wachstumspfad

Credimex ist ein zukunftsorientiertes Handels-, Produktions-, und Dienstleistungsunternehmen. Seit dem Management Buyout im Januar 2009 befindet sich das Unternehmen auf Wachstumskurs. 2016 erzielte das Unternehmen mit 37 Mitarbeitern einen Umsatz von 13.5 Millionen Franken.

Credimex verfügt über vier Geschäftsbereiche: Mechanische Komponenten, Robotik und Bildverarbeitung, ChemischTechnische Produkte und Beschichtungen. Ein Gemischtwarenladen ist das Unternehmen aus Alpnach dennoch nicht.

Die einzelnen Bereiche haben einen klaren Fokus und verfügen über eigene technische Kundenbetreuer. Die Kombination aus Diversifikation und Fokussierung zahlt sich aus: Credimex wächst – 2017 will man nahezu doppelt so viel Umsatz erzielen wie 2009. Dazu tragen alle vier Geschäftsbereiche aber auch Synergien bei.

optimierungen für Produktionsfirmen und Integratoren an. Die Angebotspalette umfasst Bildverarbeitungssysteme von der klassischen 2D-Bildverarbeitung bis hin zu 3D-Vision Systemlösungen, sowie Identifikationssysteme und bildbasierte Senso-

ren. «Durch die enge Zusammenarbeit mit dem CSEM konnte Credimex ein Modul lancieren, mit dem auch kleinere Firmen Zugang zu Applikationen mit selbstlernenden Algorithmen haben», erklärt Bereichsleiter Roger Schelbert. Das Modul

Im Geschäftsbereich mechanische Komponenten geht es um den Handel mit Komponenten für die Energieabsorbierung, Schwingungsisolierung, um pneumatische Spezialkomponenten und Lineartechnik.

Zwei neue Mitarbeiter wurden vor kurzem eingestellt, zwei weitere Stellen sind offen. Die positive Entwicklung verdankt sich nicht zuletzt der Übernahme der Distribution von Mac Valves Ventilen. Typische Einsatzgebiete sind das Dosieren und Sortieren. «Die Ventile zeichnen sich durch hohe Schaltfrequenzen und eine lange Lebensdauer aus», erklärt Credimex CEO Beat Imholz, der auch als Bereichsleiter für die mechanischen Komponenten agiert. Dies erlaubt den Bau sehr effizienter Maschinen und Anlagen.

Im Bereich Robotik und Bildverarbeitung bietet Credimex Produkte und unter dem Namen CresaSolutions eigene Modul-Lösungen zur Automatisierung und Prozess­

Smarter Assistenz-Roboter, welcher mit Menschen zusammen arbeitet: CresaAssistant

3

microNews

MCCS-Aktionär CREDIMEX

namens CresaCheck «lernt» wie brauchbare Teile aussehen, daraus wird ein Modell erstellt, und in der Produktionslinie werden anschliessend die «eingelernten» guten Teile von den unbrauchbaren Teilen innert Millisekunden erkannt, klassifiziert und aussortiert.

Bei den Chemisch-Technischen Produkten geht es um die Kleb – Schmiertechnische Beratung und den Handel mit diesen Produkten. Zentral für den Erfolg ist die technische Unterstützung der Kunden.

Auch in diesem Bereich gibt es Innovationen, die zum Wachstum beitragen.

Bereichsleiter Philipp Vontavon erwähnt etwa die UV Klebstoffe von Delo, die – vor allem im Vergleich mit Zwei-Komponenten-Klebern – einen zuverlässigen und beherrschbaren Klebprozess ermöglichen.

Hinzu kommen Synergien. Synergien bestehen sowohl zwischen Schmierstoffsystemen und Robotik – als Lösung in Zentralschmieranlagen, als auch zwischen Kleb- und Dichttechnik in Kombination mit Robotik und Bildverarbeitung – als Lösung CresaBond-, welche in zahlreichen, automatisierte, Klebstoff-Applikationslösungen umgesetzt wurde. Der Kunde profitiert, weil das breite Know-how aus einer Hand zur richtigen Lösung führt. Credimex kann sich auf der anderen Seite wiederkehrende Umsätze durch den Verkauf von Schmiermitteln und Klebstoffen sichern.

Im vierten Bereich, der CresaCoat Oberflächentechnik, agiert Credimex als Dienstleister für kundenspezifische Beschichtungen. Der wichtigste Kunde in diesem Geschäftsbereich ist die Zuger Bossard Gruppe. Für sie beschichtet Credimex Verbindungselemente mit sogenannten tribologischen Beschichtungen. Diese reduzieren und definieren die Reibung, so dass auf Schmiermittel verzichtet und die Verbindungselemente mit dem vorgegebenen Drehmoment auf die richtige Vorspannung angezogen werden können.

Die Kapazität für die Lohnbeschichtung konnte mit dem 2013 bezogenen Neubau in Alpnach mittels eines Beschichtungsautomaten stark ausgebaut werden. Heute kann Credimex buchstäblich alles beschichten und bietet neben tribologischen

4

Innovative, modulare Automations-Plattform: CresaLine Roboter

Gleitlack – auch, Zinklamellen Korrosions­ schutz sowie dekorative Beschichtungen an. Auch dieser Bereich profitiert von Synergien. So erwähnt der Bereichsleiter Alois von Ah, dass für die Lackierung von Gestellteilen selbst entwickelte Lackierroboter eingesetzt werden.

des Produktangebotes haben die notwendigen Voraussetzungen für Wachstum geschaffen. Das mittelfristige Ziel hat Beat Imholz klar vor Augen: «So wie wir jetzt aufgestellt sind, wollen wir 2020 mit ca.

45 Mitarbeiter einen Umsatz von 18 Millionen realisieren.»

«Ursprünglich hatten wir geplant, einzelne Bereich des Neubaus zu vermieten», erklärt CEO und Mehrkeitsaktionär Beat Imholz, «dies ist aber heute kein Thema mehr». Die Investitionen und der Ausbau

Autor: Stefan Kyora, Journalistenbüro Niedermann Weitere Informationen: www.credimex.ch

FuE-Partner CSEM

microNews

PearlScan – Die Vermessung der Perle TM

Das Swiss Gemmological Institute (SSEF, Schweizer Stiftung für Edelsteinforschung) und die SATT Gems AG haben anlässlich der Basel World 2017 ein neues System zur automatisierten Charakterisierung von Perlenketten – PearlScan – vorgestellt. Das CSEM in Alpnach lieferte die intelligente Messtechnologie für das innovative Gerät.

TM

Perlen und Perlenketten sind wertvolle Güter, die weltweit gehandelt und verkauft werden. Ihr Wert wird durch die Qualität der Perlen bestimmt. Besonders kostbar sind seltene Naturperlen, die in

PearlScanTM im Einsatz. © SATT Gems AG.

wilden Muscheln ohne menschliches Zutun entstehen. Neben Glanz und Farbe sind hier nicht zuletzt die Form und Grösse wichtige Qualitätsmerkmale.

automatisch die Anzahl und Form von Perlen einer komplexen Kette. Die Kette wird durch einen Scanner in Durch- und Auflicht optisch erfasst, wobei eine Perle identifiziert und ihre Geometrie analysiert wird. Die intelligente Software erkennt zudem verschiedene Elemente der Kette wie Zwischenstücke oder Verschlüsse. Ausserdem kann sie die Kettenstränge zuordnen und die Perlen entlang der Stränge verfolgen und auswerten. Die geometrischen Daten der einzelnen Perlen werden in einem Bericht dokumentiert. Die Prozedur für den Nutzer ist denkbar einfach: Der Anwender muss lediglich die Kette überlappungsfrei auf der DIN A4 Fläche des Scanners ausbreiten, den Rest erledigt das System.

Die Kooperation zwischen SSEF und dem CSEM wurde durch die KTI gefördert. Das CSEM konnte hier seine Technologieplattform für die industrielle Prozess- und Qualitätskontrolle einbringen. Kern der

Technologie ist ein optisches Prüfverfahren, welches verschiedene, sehr variable Elemente sicher klassifizieren und vermessen kann. Eine solche Prozedur war für die spezielle Anwendung der Perlenindustrie bislang nicht am Markt verfügbar und wurde in der Zusammenarbeit marktreif entwickelt. Die SATT Gems AG mit Sitz in Basel ist eine Tochterfirma des SSEF. Sie hat den Schritt von der Entwicklung zum Produkt in sehr kurzer Zeit realisiert und konnte bereits im März 2017 auf der Basel World den PearlScanTM vorstellen.

Weitere Informationen sind bei der SATT Gems AG verfügbar: https://www.sattgems.ch/pearlscan Kontakt SSEF: Michael Krzemnicki, gemlab@ssef.ch Autoren: Silvan Widmer (Senior R&D Engineer, CSEM), Alexander Steinecker (Business Development Manager, CSEM)

Ein wesentlicher Prozess für die Perlenindustrie in Handel und Vertrieb ist daher die detaillierte Untersuchung einer Perlenkette für die Preisschätzung. Hier werden spezielle Eigenschaften der Ketten bestimmt und dokumentiert. Die Ketten sind ein- oder mehrsträngig und bestehen aus einer Vielzahl von Perlen mit unterschiedlicher Dimension. Die geometrischen Charakteristika der einzelnen Perlen, insbesondere Form und Grösse sind bei der Preisfindung bedeutend. Bislang wurden diese Eigenschaften manuell erfasst.

Das SSEF konnte durch das CSEM in der Zentralschweiz bei der Entwicklung eines neuartigen Systems unterstützt werden, welches ab sofort von der SATT Gems AG vertrieben wird. Dieses Gerät vermisst

Nachweis und Vermessung der Perlen entlang v­ erschiedener Stränge.

5

microNews

Ausgabe Mai 2017 MCCS-Aktionär SCHURTER

Im Gleichschritt – 400 VDC fürs Data Center

Umwandeln, Transformieren, Umwandeln, Transformieren – Unmengen an Elektrizität verpuffen im Data Center ungenutzt. Der Ansatz, die Energieversorgung auf Gleichstrom umzustellen und einen Grossteil dieser Verluste zu umgehen, führt zu einem Paradigmenwechsel.

Energiesparen hat viele gute Seiten. Zum einen ist's gut für das ökologische Gewissen. Zum anderen kann man damit bei geschickter Planung fast immer auch Geld, Zeit und Aufwand sparen.

Ein Blick zurück Dass wir heute bei Strom fast immer von Wechselstrom (AC) reden, ist nicht selbstverständlich. Im «Stromkrieg» Ende des 19. Jahrhunderts bekämpften sich zwei Lager aufs Äusserste: die Befürworter des Wechselstroms (Nikola Tesla und George Westinghouse) versus Thomas Alva Edison, der sich für den Gleichstrom (DC) stark machte. Der Stromkrieg war der erste Formatkrieg der Industriegeschichte, der Kampf um einen Standard. Den Ausgang dieses Konflikts kennen wir. Doch so eindeutig war die Sache damals nicht.

Rückkehr des Gleichstroms Edisons Niederlage bedeutete aber nicht das endgültige Aus für den Gleichstrom.

Gerade im heutigen digitalen Zeitalter stehen Unmengen DC-betriebener Geräte im Einsatz: Unterhaltungselektronik, industrielle IT, Kommunikationstechnik, Elektrofahrzeuge und viele andere mehr.

Am anderen Ende der Energieversorgungskette etablieren sich Technologien wie Photovoltaik, Brennstoffzellen, Windparks, welche direkt Gleichstrom erzeugen. Und auch bei der Stromübertragung gibt es eine gewichtige Ausnahme zum sonst vorherrschenden Wechselstrom: die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ). Sie ermöglicht eine verlustarme Übertragung hoher Leistungen über grosse Distanzen.

6

Der Einsatz von Gleichstrom legt also wieder zu: In den Bereichen Energieerzeugung, -übertragung, -speicherung und -nutzung liegt immer mehr Elektrizität entlang der Versorgungskette mindestens einmal in DC-Form an. Zwar sind hier und da Umwandlungen aus technischer Sicht erforderlich, doch in manchen Fällen werden diese AC-Spannungen und Frequenzen wohl mehr aus historischen Gründen noch immer verwendet. Die damit verbundenen Umwandlungen aber verursachen stets eigentlich vermeidbare Energieverluste.

Energiefresser Data Center Gemäss einem Bericht des britischen Independents aus dem Jahr 2016 verbrauchen Data Center weltweit rund 3% der elektrischen Energie und sind für 2% der gesamten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Dieser ökologische Footprint entspricht jenem der oft zitierten und geschmähten Airline-Industrie.

Noch bildhafter: mit verbrauchten 416,2 Terawattstunden waren Rechenzentren in den letzten Jahren deutlich leistungshungriger als das gesamte Grossbritannien (rund 300 Terawattstunden).

Data Center sind also regelrechte Energiefresser. Zur Bewertung der Effizienz wird meist der sogenannte PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) herangezogen. Der PUE-Wert setzt die total im Rechenzentrum verbrauchte Energie ins Verhältnis zur Energieaufnahme der Rechner. Beispiel: ein PUE-Wert von 1,3 bedeutet, dass 30% der eingesetzten Energie als Wärme verpuffen.

Das klingt nach viel, doch ein solcher Wert ist ausgezeichnet. Werte um 2 oder höher sind eher die Regel als die Ausnahme.

Woher diese Verluste?

Verluste fallen an allen Ecken und Enden an. Etwa bei den Prozessoren, bei der Kühlung, bei der Klimatisierung, aber auch bei der Stromverteilung. Klassische

DC-gespeistes Data Center von green.ch in Lupfig/AG. Quelle: Securiton

microNews Ausgabe Mai 2017

Data Center beziehen ihre Energie über eine Mittelspannungsleitung (AC). Diese Wechselspannung wird zuerst einmal herunter transformiert und in DC umgewandelt, um die Batterien in der Unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) zu speisen. Nach einer erneuten Umwandlung in Wechselstrom geht's weiter an die Stromverteilanlagen (PDU = Power Distribution Unit). Diese speisen die einzelnen Netzteile der Endverbraucher (Server) mit Wechselstrom, welche ihrerseits wiederum eine Umwandlung vorzunehmen haben, da Server mit Gleichstrom arbeiten.

Ein mehrfaches Hin und Her zwischen AC und DC also. Und bei jeder Umwandlung oder Transformation verpufft stets Energie in Form von Verlustwärme. Schlimmer noch, denn diese Verlustwärme muss gekühlt und abgeführt werden, was zusätzliche Komponenten nötig macht.

DC-Ansatz Der Ansatz, ein Data Center mit Gleichspannung zu versorgen, liegt auf der Hand.

Wenn die Server schon mit Gleichstrom arbeiten, so wäre es doch nur vernünftig, diesen möglichst durchgängig auch so zu verarbeiten. Vom Netz bis zum Chip. Über einen Hochleistungs-Gleichrichter wird die eingehende Mittelspannung (AC) herunter transfomiert und sodann in DC gewandelt. Diese versorgt die Batterien für die USV und gibt die Leistung an eine DCSchaltanlage zur Weiterverteilung weiter.

Letzter Schritt dann noch in den DC-Netzteilen, welche die finale Speisespannung für die Server auf die üblichen ComputerDC Versorgungsspannungen bringen.

Was bringt's?

Die DC-Architektur enthält deutlich weniger Komponenten als ihre WechselstromVariante. Durch den Wegfall diverser Transformationen und Umwandlungen ergibt sich gemäss Berechnungen und Studien etwa von ABB, Amstein + Walthert oder Stulz bereits eine Effizienzerhöhung von der Einspeisung bis hin zum Server von gegen 10%. Bei den Investitionskosten für die elektrische Infrastruktur darf man mit einer Reduktion von etwa 15% rechnen. Auch der Platzbedarf der elektrischen Infrastruktur sinkt. Und zwar beträchtlich. 25% sollen drin liegen.

Weniger Komponenten sind schneller installiert. Weniger Komponenten sind

MCCS-Aktionär SCHURTER

preise verunmöglichen solches. Also geht man raus aufs Land. Und dort ergeben sich interessante Zusatzperspektiven. Die Integration erneuerbarer Energiequellen wie Photovoltaik, Brennstoffzellen oder Windenergie wird massiv erleichtert, da bei diesen Energiequellen die Elektrizität bereits als Gleichstrom bereitgestellt werden kann.

SCHURTER GP21: 400 VDC Netzstecker nach IEC TS 62735-1 für Systeme bis 2,6 kW

schneller gewartet und verursachen weniger Fehler. Das macht sie zuverlässiger und somit auch günstiger. Im Erwerb wie auch im Unterhalt. Gemäss einer Untersuchung der NTT (Nippon Telegraph and Telephone) soll die Zuverlässigkeit aufgrund der geringeren Komplexität auf das Zehnfache steigen!

Qualität der Versorgung Gleichstrom verbessert die Qualität der Stromversorgung. Probleme mit Oberwellen und harmonischen Verzerrungen scheiden aus. Auch ein Phasenausgleich ist nicht mehr erforderlich. Zudem ist eine Synchronisierung nicht mehr notwendig, um verschiedene Quellen und Netze zu koppeln. Auch Gleichrichter und Inverter entfallen durch den direkten Anschlussder Batterien an die DCVersorgung.

Integration erneuerbarer Energiequellen Kein vernünftiger Mensch käme auf die Idee, ein Data Center inmitten einer Grossstadt zu bauen. Allein die hohen Boden-

Standards Weltweit sind bereits einige Data Center in DC-Technologie im Einsatz. In China, in Japan, den USA, in Deutschland und auch in der Schweiz. Bislang gab es jedoch keine verbindlichen Standards, an welche man sich halten konnte. Dem will die IEC (International Electrotechnical Commis­ sion) nun mit der Gerätestecker-Norm TS 62735 ein Ende setzen. Seit August 2015 existiert aufseiten der Leistungsverteilung der Standard IEC TS 62735-1 für Systeme bis 2,6 kW. Für höhere Leistungen bis 5,2 kW welche nicht mehr unter Last getrennt werden dürfen wurde der Standard IEC TS 62735-2 im Dezember 2016 verabschiedet. In einem nächsten Schritt soll auch das geräteseitige Pendant verabschiedet werden. Dort laufen aktuell Anstrengungen, auf dem bisherigen AC Standard IEC 60320 Lösungsansätze für DC-Steckverbindungen zu erstellen.

Bislang gibt es verschiedene Ansätze für DCSteckverbinder, welche sich aber aufgrund des noch ausstehenden Standards

Vergleich AC- vs. DC-Architektur: Die Speisung mittels Gleichspannung kommt mit ungleich weniger Komponenten aus

7

microNews

allesamt nicht durchsetzen konnten. Aus diesem Grund arbeiten die verschiedenen Anbieter im IEC Normierungsgremium zusammen, um die proprietären Ansätze durch einen international genormten Standard abzulösen.

Die Umstellung der Spannungsversorgung muss aber schrittweise erfolgen.

Nur so brauchen nicht alle Geräte auf einmal von AC- auf DC-Versorgung umgestellt werden. Dabei wird versucht, Lösungen zu finden, welche sowohl eine AC- wie auch DC-Versorgung ins Gerät einspeisen können. Die Gerätenetzteile können beide Versorgungsspannungen verarbeiten. Hierbei muss aber sichergestellt sein, dass alle sicherheitsrelevanten Vorkehrungen getroffen werden.

Nachteile?

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Das gilt auch für das 400 VDC-Data Center. Zum einen fehlen selbstredend noch LangzeitErfahrungswerte. Diese Kompetenzen und Erkenntnisse müssen über die kommenden Jahre erst einmal gesammelt und

MCCS-Aktionär SCHURTER

aufbereitet werden. Die Verfügbarkeit von DC-Komponenten steht noch ganz am Anfang. Es braucht ja einen neuen Ansatz.

Der Einsatz von DC-Versorgung erfordert eine ganzheitliche Planung vom Netz bis hin zum Chip. Und dazwischen! Denn auch hier werden Verluste z.B. Verlustwärme anfallen. Das heisst: Es braucht Kühlsysteme mit DC-Speisung. Es braucht Klimaanlagen, Brandschutzsysteme, Zutrittskontrollsysteme sowie Gebäudeleitsysteme und vieles anderes mehr. Alle diese Komponenten sollten für den Betrieb mit Gleichstrom ausgerüstet sein.

Zusammenarbeit ist also gefragt. Und Zusammenarbeit lässt sich am schnellsten und effektivsten über definierte und etablierte Standards erreichen. Dann nämlich, wenn alle von dieser Zusammenarbeit profitieren. Nicht zuletzt der Data CenterBetreiber.

Energie, sondern in ebensolchem Masse auch zur Einsparung von Kosten, Platz, Ressourcen und auch Zeit. Darüber hinaus bietet die Versorgung mit erneuerbaren Energiequellen die Möglichkeit, Elektrizität ohne zusätzliche Transformation oder Umwandlung direkt als Gleichstrom fürs Data Center bereitzustellen. Neben dem Faktor der Kostensenkung muss ein anderer nochmals klar hervorgehoben werden, dem mindestens die gleiche Bedeutung zukommen sollte: Die Qualität des Stroms auf DC-Ebene ist besser. Dies führt zum Einsatz von weniger Komponenten und letztlich einer Erhöhung der Zuverlässigkeit.

Verfügbarkeit ist das Schlagwort im digitalen Zeitalter. Überall, zu jeder Zeit. Im Gleichschritt geht das leichter.

Weitere Informationen unter: www.schurter.com › Division Components

Ausblick Die Speisung eines Data Center mittels Gleichstrom birgt enormes Potential.

Nicht allein Potential zur Einsparung von

Mobile EMV-Flotte – rundum erneuert Die EMV-Messung nimmt heute einen wichtigen Stellenwert ein. Wer seine elektronischen Geräte an den Mann bringen will, braucht eine CE-Zulassung. SCHURTER trägt diesem Umstand Rechnung und hat seine Flotte an mobilen EMV-Messlaboren komplett erneuert und verstärkt.

In elektronischen Geräten werden zunehmend hoch getaktete Schaltungen verwendet. Durch diese hohe Taktung wächst auch die Wahrscheinlichkeit hochfrequenter Störungen. Gleichzeitig verschärfen Gesetzgeber im In- und Ausland ihre EMV-Vorschriften.

Als führender Lieferant von Einbaufiltern und Drosseln ist SCHURTER oftmals auch in den Entwicklungsprozess seiner Kunden involviert. Dabei wurde festgestellt, dass die EMV-Problematik für kleinere und mittlere Hersteller mit wachsenden Risiken verbunden ist. Wird den EMVAnforderungen zu wenig oder zu spät gebührend Aufmerksamkeit geschenkt, so drohen Verzögerungen bei der Zulassung – mit allen nur erdenklichen negativen Folgen.

8

Mobiler Messservice Deshalb hat SCHURTER schon vor Jahren beschlossen, sein Angebot an EMV-Produkten mit einem mobilen EMV-Messservice zu ergänzen. Zurzeit werden mehr als 1000 Unternehmen aus der Region DACH und Norditalien betreut. Dieser mobile Service für leitungsgebundene EMV-Messungen zeigt die Störempfindlichkeit wesentlich besser auf, als dies unter Laborbedingungen simuliert werden könnte. Zusätzlich bringt die leitungsgebundene Messung vor Ort dem Kunden wesentliche Vorteile: logistische Vereinfachung (das Labor kommt zum Kunden), integrierte Beratung (direkte Hilfestellung vor Ort), Rückschlüsse auf drahtlose Messungen (für CE-Zulassung notwendig) sowie ein Plus an Flexibilität (keine Störung betrieblicher Abläufe).

Erste Hilfe vor Ort Die SCHURTER EMV-Spezialisten führen alle notwendigen Vorprüfungen für Immunität und Emission der zu prüfenden elektrischen Systeme oder Anlagen durch. Sind die Emissionswerte über den Grenzwerten, steht ein grosses Sortiment von Entstörfiltern und Drosseln zur Verfügung. Wenn nötig werden die Komponenten den Anforderungen entsprechend angepasst. Die Tests werden nach den vorgeschriebenen Normen durchgeführt und in einem Testreport festgehalten. Dieser Report kann als Grundlage für die CEKonformitätserklärung verwendet werden.

Weitere Informationen unter: http://emv-service.schurter.ch

microNews

MCCS-Aktionär AXETRIS

Bewährungsprobe für Axetris-Sensoren Nach intensiven Labortests ging es für die LGDs zwei Jahre hinaus ins Feld.

Axetris durfte dank Unterstützung durch die Kehrrichtverbrennungsanlage Linth die Funktionstüchtigkeit ihrer Sensoren unter realen Bedingungen testen. Das Messgerät für Gaskonzentrationen, auch Laser-GasDetektor oder kurz LGD-Sensor genannt, kommt bei Schadstoffmessungen zum Einsatz. Wird ein Gas durch den Sensor geleitet, schwächen die jeweiligen Gasmoleküle den Laserstrahl ab. Durch diesen Vorgang, der Lichtabsorption, können Gaskonzentrationen ermittelt werden. Einer der bei der KVA Linth eingesetzten Laser-Gas-Detektoren hat die Ammoniak-Daten gemessen, ein weiterer hat die ChlorwasserstoffDaten aufgezeichnet. Durch den Feldtest konnte Axetris wertvolle Erfahrungen mit ihren in die Anlage integrierten Sensoren sammeln. Erkenntnisse, die der Sensorforschung zu Gute kommen.

Bevor ein Axetris Sensor den Kunden erreicht, durchläuft er zahlreiche Tests.

Jeder Sensor wird Stabilitätstests unterzogen und kalibriert. Sensoren unter realen Bedingungen testen zu können, ist ein weiterer Schritt im kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Ein Feldtest ist nicht nur unverzichtbar, weil es sich um einen Langzeittest handelt, sondern weil Einflüsse auftreten könnten, welche im Labor nicht bedacht werden: Könnte eine in der näheren Umgebung platzierte GasPumpe Vibrationen erzeugen, die einen Einfluss auf die Funktionalität des Messgeräts hat? Läuft die Software durchgehend stabil? Halten alle Komponenten die 190°C Zelltemperatur schadlos aus?

Ein Jahr sollte der Feldtest zunächst dauern. Umso erfreuter zeigt sich Stefan Manzeneder, Projektleiter für die Produktentwicklung, darüber, dass dieser Test inzwischen bereits zwei Jahre andauert und nun ein weiteres Mal verlängert werden konnte. Im März 2017 konnte

er die Sensoren durch die aktuelle Generation austauschen und kann mit diesen weitertesten.

Die KVA Linth erwartet für den Feldtest keine finanzielle Gegenleistung. Auch kann sie die Werte nicht direkt verwenden. Herr Ringmann, Anlagenbetreiber der KVA Linth: «Wir verfügen über eine eigene Emissionsmessung. Deswegen ist die Auswertung der hier vorliegenden Emissionswerte unsererseits nicht vorgesehen. Ich freue mich dennoch über die vorhandenen Daten, denn sie kommen wichtigen Forschungszwecken zugute.»

Manzeneder ist für die Möglichkeit, welche die KVA Linth der Axetris bietet, sehr dankbar: «Wir haben gesehen, wie wich-

tig eine periodische Nullung des Sensors ist und können nun unsere Kunden mit entsprechenden Erfahrungswerten unterstützen.»

Mit der Nachfolgegeneration strebt die Axetris auch die Zertifizierung QAL1 nach EN 15267 an. Von verlässlichen Sensoren, welche dem neuesten Stand der Technik entsprechen, profitieren am Ende nicht nur die Axetris und ihre zukünftigen Kunden, sondern auch die Umwelt. Denn nur wenn Sensoren Emissionswerte zuverlässig aufzeichnen, kann sichergestellt werden, dass die Umweltbelastung gering bleibt.

Weitere Informationen unter: www.axetris.com/lgd

9

microNews

MCCS-Partner zentralschweiz innovativ

Beitrag zur Energiewende 2050 Seit letztem Jahr vergibt «zentralschweiz innovativ» pro Quartal jeweils einen Scheck – den «Zinno-Ideenscheck» – welcher mit 15’000 Franken dotiert ist. Am Donnerstag, 27. April 2017, konnte die Firma Alera energies GmbH aus Hochdorf anlässlich der Generalversammlung von ITZ InnovationsTransfer Zentralschweiz den begehrten Scheck aus den Händen des Nidwaldner Regierungsrats Dr. Othmar Filliger entgegennehmen. «zentralschweiz innovativ» ist das gemeinsame Programm der sechs Zentralschweizer Kantone zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Zentralschweiz. Dabei werden KMU bei der Realisierung ihrer innovativen Ideen und Projekte unterstützt. Zusätzlich wird viermal jährlich die beste Idee mit den höchsten Realisierungschancen und dem grössten Marktpotential mit 15’000 Franken unterstützt.

Bei der von der Alera energies GmbH eingereichten Idee handelt es sich um eine Innovation im Bereich nachhaltiger Heizsysteme mit Wärmepumpen. Bisher gelten Sole/Wasser-Wärmepumpen aufgrund der hohen Effizienz und des geräuscharmen Betriebs insbesondere in urbanen Gebieten als Standard-Lösung für das nachhaltige Heizen, jedoch zeichnen sich Probleme durch ihren vermehrten Einsatz ab. In dicht besiedelten Gebieten entziehen Erdwärmesonden viel Wärme aus dem Erdreich was zu einer langfristigen Auskühlung des Erdreichs im Aktionsradius der Erdwärmesonden führen kann. Dies kann

Preisverleihung Zinno-Ideenscheck (v.l. Nidwaldner Regierungsrat Dr. Othmar Filliger, Inhaber Alera energies GmbH Lukas Gasser und Dr. Mirko Kleingries, Geschäftsführer ITZ Bruno Imhof)

10

Alera 16XH Super Silence bestehend aus Innen- und Ausseneinheit

nur vermieden werden, wenn Erdwärmesonden im Sommer aktiv regeneriert werden. Auch sind die Planung und Bewilligung neuer Erdwärmesonden in Gebieten mit hoher Bebauungsdichte zunehmend schwierig. Und schliesslich stellt sich die Frage, wie es nach Ablauf der Lebensdauer einer Erdwärmesonde weitergeht.

Strategien für eine fachgerechte Entsorgung ausgedienter Erdwärmesonden gibt es bislang nicht.

Um die genannten Probleme zukünftig zu entschärfen, wurde im Auftrag der Stadt Zürich die Studie «Stadtverträgliche Luft/ Wasser-Wärmepumpen als Hauptwärmeerzeuger» erstellt. Im Rahmen der Studie wurde aufgezeigt, unter welchen Voraussetzungen in städtischen Gebieten eine überwiegend erneuerbare Wärmeversorgung mittels Luft/Wasser-Wärmepumpen realisiert werden könnte. Als wichtigste Voraussetzungen für einen vermehrten Einsatz von Luft/Wasser-Wärmepumpen in städtischen Gebieten wurden eine minimale Leistungszahl COP von 3.6 (A2/W35) und ein maximaler Schallleistungspegel von 50 dB(A) definiert. Da diese Werte bisher jedoch in kommerziell erhältlichen Produkten nicht vereint werden konnten, stellt die neue Alera 16XH Super Silence der Alera energies GmbH aus Hochdorf

die erste stadtverträgliche Luft/WasserWärmepumpe und damit eine Innovation im Bereich Wärmepumpen dar.

Dank innovativer Konzepte ist die neue Luft/Wasser-Wärmepumpe Alera 16XH Super Silence nicht nur unerreicht leise, sondern aufgrund der einzigartigen Leistungsregelung auch äusserst effizient. Mit einer Leistungszahl (COP-Wert) von 3.9 (A2/W35) und einem maximalen Schallleistungspegel von nur 48 dB(A) im Volllastbetrieb arbeitet die Wärmepumpe äusserst effizient und gleichzeitig sogar leiser als ein Kühlschrank. Das Aussengerät der Wärmepumpe kann damit extrem nahe an schall­ empfindlichen Gebäuden und Räumen und somit in städtischen Regionen aufgestellt werden. Damit können die massgeblichen Vorteile von Luft/Wasser-Wärmepumpen als lohnende Alternative zu Sole/WasserWärmepumpen erstmals in dichtbesiedelten, urbanen Gebieten genutzt werden.

Bei der Alera 16XH Super Silence handelt es sich um die neuste Innovation der Alera energies GmbH. Das Angebot der Alera energies GmbH umfasst weitere innovative Produkte aus dem Bereich thermischer Energiesysteme sowie anspruchsvolle Ingenieursdienstleistungen. Beide Geschäftsfelder vereint das Bestreben, den zukünftigen Primärenergieverbrauch durch die konsequente Erhöhung von Energieeffizienzen zu reduzieren. Dank dieser Vision gelingt es der Alera energies GmbH, in der Zentralschweiz einen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Energiestrategie 2050 zu leisten und gleichzeitig lokale Arbeitsplätze zu schaffen.

Weitere Informationen unter: www.zentralschweiz-innovativ.ch www.alera-energies.ch

MCCS-Aktionär maxon motor

microNews

Hochschule Luzern und maxon gründen ein Innovationslabor maxon motor und das Departement Technik & Architektur der Hochschule Luzern gehen eine Partnerschaft ein. Dazu gehört der Aufbau eines maxon Labs auf dem Campus Horw.

Das Obwaldner Unternehmen erhofft sich Innovationen im Bereich der Mechatronik und Robotik sowie einen engen Austausch mit künftigen Antriebsspezialisten. Für die Hochschule Luzern ist die Zusammenarbeit mit führenden Unternehmen ein wichtiger Bestandteil ihrer praxisnahen Ausbildung und Forschung.

maxon motor ist weltweit bekannt für seine präzisen Elektromotoren. Die Antriebssysteme aus Obwalden fliegen zum Mars, bringen Roboter zum Laufen oder treiben chirurgische Geräte in Operationssälen an. Das Unternehmen will in Zukunft aber auch auf komplette mechatronische Systeme mit intelligenter Steuerung setzen.

Deshalb hat maxon mit der Hochschule Luzern – Technik & Architektur einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der unter anderem die Einrichtung eines maxon Labs auf dem Campus in Horw beinhaltet.

Die beiden Partner streben eine langfristige Zusammenarbeit an, von der beide Seiten profitieren. Die Hochschule bringt ihr umfassendes Wissen, Fähigkeiten in Forschung & Entwicklung in Mechatronik, Robotik und Embedded Systems ein, während maxon motor über Praxiserfahrung verfügt und neuste Motoren und Komponenten zur Verfügung stellt. Auf dieser Basis sollen im neuen maxon Lab an der Hochschule Luzern intelligente mechatronische Systeme entwickelt werden.

Industrie ist auf Spezialisten angewiesen maxon motor finanziert den Aufbau des Labors, der bis im Sommer abgeschlos-

Bei der Unterzeichnung des Vertrags (von links nach rechts) – für maxon motor: Ulrich Claessen, Leiter Forschung & Entwicklung, Eugen Elmiger, CEO; für die Hochschule Luzern – Technik & Architektur: Viktor Sigrist, Direktor, Andrea Weber-Marin, Vizedirektorin, Ulrich Dersch, Leiter des Kompetenzzentrums Intelligent Sensors and Networks.

sen ist. Ein weiterer kontinuierlicher Ausbau ist vorgesehen. Danach werden die von maxon zur Verfügung gestellten Mittel für gemeinsame Projekte verwendet.

Ulrich Claessen, Entwicklungsleiter bei maxon motor, freut sich auf die Zusammenarbeit: «Wir hatten schon immer einen guten Kontakt zur Hochschule Luzern. Mehr als die Hälfte unserer Ingenieure mit Hochschulabschluss hat einmal in Horw studiert.»

Auch in Zukunft wird man in Obwalden spezialisierte Fachkräfte benötigen. Das neue maxon Lab soll deshalb ein erster Kontaktpunkt für angehende Ingenieure sein. «Gleichzeitig erhoffen wir uns spannende Projekte und Innovationen im Bereich der Mechatronik, Robotik und Embedded Systems», so Claessen. Der Antriebsspezialist, der weltweit 2’400 Mit-

arbeitende beschäftigt – über 1’100 davon in Sachseln – und jährlich einen Umsatz von rund vierhundert Millionen Franken erwirtschaftet, wolle seine internationale Marktposition weiter ausbauen.

Ulrich Dersch, Leiter des Kompetenzzentrums Intelligent Sensors and Networks, sieht in der Zusammenarbeit eine Winwin-Situation: «Die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung und der enge Austausch mit der Wirtschaft gehören zu unserem Auftrag als Hochschule.

Darüber hinaus sind Themen wie Robotik oder autonome Systeme im Masterstudium (Master of Science in Engineering MSE) attraktiv, umso mehr in der Zusammenarbeit mit einem führenden Unternehmen.»

Weitere Informationen unter: www.maxonmotor.com

11

microNews

Ausgabe Mai 2017und -Partner MCCS-Aktionäre

News

Impressum Auflage: 3000 Exemplare

Neubesetzung Verwaltungsrat der MCCS AG Anlässlich der ordentlichen Generalversammlung vom 23. Mai 2017 wurde als Nachfolger des zurücktretenden VR-Mitglieds Michael Larsson einstimmig Herr Jérôme Bernhard, CEO der CARAG AG in Baar gewählt. Als neuer VR-Vizepräsident wurde das bisherige Verwaltungsrat-Mitglied Ralph Müller gewählt. Somit setzt sich der Verwaltungsrat der MCCS AG neu wie folgt zusammen: – Präsident: Ulrich Claessen, Leiter Entwicklung maxon motor ag, Sachseln.

– Niklaus Bleiker, Regierungsrat, Vorsteher Volkswirtschaftsdepartement Kanton Obwalden, Sarnen. Vertreter Zentralschweizer Kantone.

– Jérôme Bernhard, CEO CARAG AG, Baar.

– Vizepräsident : Ralph Müller, CEO Schurter Gruppe, Luzern.

– Karl Weinberger Leiter Bereich Technology & New Business Development, Schindler Aufzüge AG, Ebikon.

– Delegierter/Geschäftsführung: Bruno R. Waser, Professor Hochschule Luzern - Wirtschaft. › www.mccs.ch

Herausgeber: Micro Center Central-Switzerland AG, Industriestrasse 23, 6055 Alpnach Redaktion/Konzept: Bruno R. Waser, MCCS AG Fotos: Titelseite: maxon motor Übrige: jeweilige Firmen/Institutionen Gestaltung und Druck: von Ah Druck AG, Sarnen Copyright: MCCS AG

Adressänderungen: Fax 041 482 01 00 / E-Mail info@mccs.ch

Innovationspreis 2017 der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz Bereits zum 31. Mal verleiht die IHZ 2017 den Innovationspreis. Damit würdigt die IHZ herausragende Leistungen bei der Entwicklung und Gestaltung innovativer, technologieorientierter und wissensbasierter Produkte, Verfahren sowie Dienstleistungen. Der Preis ist mit CHF 10'000 dotiert und bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Leistungen einer breiten Öffent­ lichkeit zugänglich zu machen.

Eingabeberechtigt sind Unternehmen mit Sitz in den Kantonen Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden. Detaillierten Bestimmungen sowie das Anmeldeformular zum Innovationspreis der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz finden sich im Internet unter › www.ihz.ch/Veranstaltungen/Innovationspreis

Aktionäre Micro Center Central Switzerland AG Celfa – Folex AG, Seewen CREDIMEX AG, Sarnen CSEM SA, Neuchâtel elfo ag, Sachseln Gerresheimer AG, Küssnacht Komax AG, Dierikon Leister AG (mit Axetris AG), Kägiswil maxon motor ag, Sachseln Olle Larsson Holding AG (mit Medela AG + CARAG), Zug Obwaldner Kantonalbank, Sarnen Pilatus Flugzeugwerke AG, Stans Roche Diagnostics AG, Rotkreuz Rosen Swiss AG, Stans Schindler Aufzüge AG, Ebikon Schurter AG, Luzern Sika Manufacturing AG, Sarnen Trisa AG, Triengen Ulrich & Hefti AG, Alpnach

Erfolgreicher Technologietransfer für industrielle Bildverarbeitung Das CSEM hat 2012 «Deep Learning»-Technologien für die industrielle Bildverarbeitung unter Reto Wyss an die Firma ViDi Systems SA transferiert. ViDi gehört künftig zur Cognex Corporation. ViDis «Deep Learning»-Software wird dort weiterentwickelt und in das Produktportfolio von Cognex integriert. Die Geschäftstätigkeit am Schweizer Standort mit dem Team um Reto Wyss bleibt bestehen.

MAS in Energie und Ressourceneffizienz Mit der Effizienzsteigerung bei der Energie- und Materialnutzung lassen sich hohe Einsparungen erzielen, wodurch Unternehmen einen Vorsprung am Markt gewinnen. Fachkräfte sind gefragt, welche über das entsprechende Know-how verfügen. Der MAS Energie und Ressourceneffizienz vermittelt das Wissen, um Prozesse ganzheitlich zu analysieren und Optimierungsmassnahmen in Betrieben umzusetzen. › www.werz.hsr.ch /MAS

Veranstaltungskalender neo.forum › 22. Juni 2017 Copy & Paste? Cross-Industry Innovation im digitalen Zeitalter Donnerstag, 22. Juni 2017, 13:30–18:30 Uhr, Radisson Lakefront, Luzern microTalk › 27. Juni 2017 icotec ag, Patientennutzen durch neuartige aus Carbon/Peek Montag, 27. Juni 2017, 17–18:15 Uhr, anschl. Apéro CSEM Regionalzentrum, Alpnach

neo.forum 2017: Copy&Paste? Cross-Industry Innovation im digitalen Zeitalter Don’t think outside the box – think outside your industry Ramon Vullings, Autor des Buches «Cross-Industry Innovation», erklärt uns am neo.forum 2017 was der Werkzeughersteller Hilti vom Flottenmanagement gelernt hat, warum der neuste Nike-Schuh dem Eames Lounge Chair gleicht und weshalb ein simples Copy&Paste eben nicht reicht.

Wie gewohnt verbindet das neo.forum 2017 diesen forschungsnahen Input mit Stimmen aus der Schweizer Praxis und moderierten Workshops, die den Austausch von Erfahrungen und Wissenserweiterung mit unkomplizierter Netzwerkpflege verbinden. › blog.hslu.ch/neohslu

microDay › 16. Mai 2018 Mittwoch, 16. Mai 2018, 8:30–17:30 Uhr KKL, Luzern

weitere Hinweise und Anmeldung www.mccs.ch/veranstaltungen www.csem.ch/events

12