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Die späteren Schicksale des Klosters In der allgemeinen Aufhebung der Klöster im Jahr 1802 fand auch das Minoritenkloster in Köln seinen Untergang. Im Jahr 1808 schenkte der Kaiser Napoleon I. der Stadt Köln das gesamte Klostergebäude nebst Kirche zur Errichtung eines Ateliers de Charité. Nach der Errichtung wurde es allerdings wieder aufgehoben, da die Anstalt die Erwartungen nicht erfüllte. Im Jahr 1818 nahmen die vereinigten Wohltätigkeits- und Spitalverwaltungen hier ihren Sitz. Auch eine Kochanstalt zur Unterstützung der Hausarmen wurde hier errichtet. Im Jahr 1820 wurde in diesen Räumen eine privilegierte Anstalt zum Leihen zum Besten der Armen gegründet. 1836 wurde wieder eine freiwillige Arbeitsanstalt in den Räumen des Minoritenklosters errichtet. Später, während das neue Bürgerhospital an der Stelle des ehemaligen CäcilienKlosters gebaut wurde, diente das Minoritenkloster zur Aufnahme von „Invaliden, Kranken und Irren“. Nachdem diese in das neue Hospital einziehen konnten, wurde das Minoritengebäude von ihnen geräumt. Im Jahr 1855 begann der Abbruch desselben, mit Ausnahme der Kirche und des Kreuzganges. An dieser Stelle wurde das gegenwärtige neue städtische Museum erbaut. 5 Die Ausgrabungen für die Fundamente des neuen Museums lieferten den Beweis, dass auf dieser Stelle auch römische Gebäude gestanden hatten. „Man fand das gewöhnliche Grundwerk aus Flusskieseln und Kalk zusammengesetzt, aber sonst keine Altertümer von Wert. Auch Baureste späterer Zeit kamen zum Vorschein, welche es wahrscheinlich machen, dass der Bauplatz wenigstens dreimal bebaut worden war. An der östlichen Seite der Sakristei fanden sich viele mit Ziegelsteinen gewölbte Gräber aus späterer Zeit, sie mussten alle den Fundamenten des [damaligen] Neubaus weichen”. 6 5 6

Braun 1862, S. 142 Braun 1862, S. 143

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