Roadbook Fernradweg München-Venezia deutsch

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Toblach – Sella di Fadalto

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di Cadore (532 m ü.M.), das am Zusammenfluss von Boite und Piave liegt. Es ist eine bedeutende Ortschaft, denn hier begann die abenteuerliche Floßschifffahrt in Richtung Venedigs Lagune, auf dem Fluss, der auch als der „Heimat heiliger Fluss“ bezeichnet wird. Hier in Perarolo werden wir uns an die Flößer von Wolfratshausen erinnern, wenn wir das interessante Museum des Cìdolo und der Holzwirtschaft (Museo del cìdolo e del legname)

Perarolo di Cadore, Das Museum des Cìdolo und der Holzwirtschaft

(cídolo = eine Art Schleuse) besuchen. Es ist in der Casa dei Trofei untergebracht, das an den Lazzaris-Costantini-Palast anschließt, dessen Fassade reich mit Fresken geschmückt ist. Sehr interessant ist auch die Pfarrkirche zum Hl. Nikolaus, des Schutzpatrons der Schiffer. Heute hat Perarolo diese zentrale Rolle verloren, die es viele Jahre lang innehatte, nachdem es durch ein neue Umfahrung, vom Handelsverkehr abgeschnitten wurde. Das ist übrigens ein gemeinsames Schicksal aller in diesem Teil des Piave Oberlaufs gelegenen kleinen Orte. Man folgt dieser breiten stillgelegten Straße, der ehemaligen Bundesstraße „Alemagna“, die nun ein weiter, praktisch menschenleerer Radweg ist. Bei km 69,7 fährt man am Bahnhof von Perarolo vorbei, einem von drei, die an der Eisenbahnlinie Ponte nelle Alpi-Calalzo liegen. Bei km 73,7 kommen wir an der Votivkapelle Santa Maria della Salute in der Ortschaft Macchietto vorbei. Hier ist das Tal besonders eng, so sehr, dass dieser Abschnitt bis Castellavazzo „Piavekanal“

genannt wird. Von oben genießen wir sein silbriges Glitzern, bis wir bei km 78,0 rechts abbiegen und in das kleine Dorf Ospitale di Cadore (471 m ü.M.) einfahren. Einige schöne Bauten mit gotischen Fenstern und ein altes Krankenhaus im alten Ortsteil, das Pilger und Wanderer aufnahm, bereichern ihn. Beim Verlassen der Ortsmitte passiert man, bei km 78,5, den Bahnhof. Dann geht es immer entlang des Tales weiter. Bei km 80,2 fahren wir am Dorf Davestra vorbei, das einzige Örtchen, das am gegenüberliegenden Flußufer gelegen ist, und von einem drohend wirkenden Wald überragt wird. Hier sind die Reste des mittelalterlichen Dorfes Paluc gefunden worden, wo Metallgewinnung betrieben wurde. Bei km 81,8 fahren wir in Termine di Cadore (462 m ü.M.), an der alten Grenze des Cadore, ein. Die frühere Bedeutung des Ortes aufgrund des Holzhandels und der Holzverarbeitung kann man an den schönen herrschaftlichen Wohnhäusern erkennen, und auch daran, dass er die Magnifica Regola di Termine beherbergt

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