NAŠA VAS 02/2013

Page 9

9

Mag. Marjan Plohl: Vsak košček prelepega dela vzhodnih Gur me vedno znova nagovarja. Po njem mi namreč govori Bog sam in me vabi, da odkrivam lepoto duš v ljudeh, ki jih želim vzljubiti z vsem dobrim in slabim, kar pač premorejo. Prvi in glavni izziv so ljudje sami. Prej ko jih bom dodobra spoznal, lažje mi bo razlikovati med široko paleto zanimivih navad in šeg pri za vse dobro vnetih ljudeh. Ali podeželska struktura in pokrajina v bližini glavnega mesta Koroške oblikuje ljudi? Kako bi ohranili dobro sožitje – navsezadnje tudi ob premagovanju zgodovinskih bremen, sprememb, nasprotovanj in napetosti, ki so se vgnezdile v zavest in duše prebivalcev?

Mag. Marjan Plohl: Seveda okolje oblikuje človeka. Podeželje je bilo skozi vse čase v službi ohranjanja temeljnih krščanskih vrednot, predvsem srčne kulture. Kar ima podeželje, mesto vedno bolj pogreša. Lahko bi tudi rekli, da se mesto oblikuje po podeželskih krajih, tako med drugim tudi Celovec po Radišah in okolici. Močna vera in srčna kultura sta in ostajata v službi dobrega sožitja med obema narodnostnima skupinama. Jezik kot sporazumevalno sredstvo ne bi smel povzročati napetosti, kaj šele kogar koli ogrožati. Slovenščina in nemščina predstavljata neobhodno vez medsebojnega dopolnjevanja in ohranjanja vrednot. Vsak jezik je po svoje nedopovedljivo dragocen in neponovljiv. Res prava škoda bi ga bilo zanemariti ali celo zavreči. Jezik je namreč najprej govorica srca tistega, ki ga govori. Jezike in kulture naj bi videli kot obogatitev.

Wie machen Sie sich mit den Orten Ihrer Tätigkeit und mit den Menschen im Bereich des östlichen Sattnitzzuges bekannt? Worin sehen Sie die eigentlichen Herausforderungen bei der Arbeit für die Pfarrgemeinschaft, die eine durchaus bunte Gesellschaft mit einzigartigen Gewohnheiten und Sitten ist?

Mag. Marjan Plohl: Jeder Winkel im wunderschönen Bereich des östlichen Sattnitzzuges spricht mich immer wieder aufs Neue an. Dadurch spricht nämlich Gott zu mir und lädt mich ein, die Schönheit der Seelen zu entdecken in den Menschen, die ich lieben möchte mitsamt ihrer Güte und ihrer Schwächen, wie sie halt sind. Die ersten und wichtigsten Herausforderungen sind die Leute selbst. Je früher ich sie einigermaßen kennenlernen werde, desto früher wird es mir gelingen, unter den für das Gute begeisterten Menschen die breite Palette interessanter Gewohnheiten und Sitten zu unterscheiden. Sind die Menschen geprägt von der ländlichen Struktur und der Landschaft in der Nähe der Kärntner Landeshauptstadt? Wie könnte man das gute Zusammenleben bewahren – nicht zuletzt angesichts der Bewältigung der geschichtlichen Altlasten, der Veränderungen, der Gegensätze und Spannungen, die sich in das Bewusstsein und in die Seelen der Menschen eingenistet haben?

Mag. Marjan Plohl: Freilich formt die Umgebung den Menschen. Die ländlichen Bereiche waren in allen Zeiten im Dienste der Bewahrung grundlegender christlicher Werte, insbesondere der Kultur des Herzens. Was man auf dem Land findet, wird in der Stadt zunehmend vermisst. Man könnte auch sagen, dass sich die Stadt nach den ländlichen Orten richtet, so unter anderem auch Klagenfurt nach dem Radsberg und der Umgebung. Ein starker Glaube und die Kultur des Herzens sind und bleiben im Dienste eines guten Zusammenlebens zwischen den beiden Volksgruppen. Die Sprache als Mittel der Verständigung sollte keine Spannungen herbeiführen, und schon gar nicht für irgendjemanden eine Bedrohung sein. Das Slowenische wie das Deutsche stellen ein unabdingbares Band der wechselseitigen Ergänzung und der Erhaltung der Werte dar. Jede Sprache ist auf ihre Art unsagbar wertvoll und einzigartig. Es wäre wirklich schade, wollte man sie vernachlässigen oder gar verwerfen. Die Sprache ist in erster Linie die Botschaft des Herzens dessen, der sie spricht. Sprachen und Kulturen sollte man als Bereicherung sehen. Als Seelsorger sollten Sie den Menschen die Frohbotschaft vermitteln, sie bei Krankheit begleiten, ihnen in Not beistehen, mit ihnen die Sorgen teilen. Sie werden ihnen bei den Marksteinen des Lebens, wie etwa bei der Taufe, Eheschließung, Tod und Beisetzung zur Seite stehen. Wie

Bogoslužje pri kapelici sv. Huberta.

wollen sie das Vertrauen eines Menschen gewinnen, den sie


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.