Zac Poonen - Der Diener des neuen Bundes

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Wenn wir zwischen unserem Beruf und dem Bau des Leibes Christi wählen müssen, wofür werden wir uns dann entscheiden? Sind wir bereit, unser Vorankommen in unserem irdischen Beruf aufzugeben, um mehr Zeit zu haben, die Gemeinde zu bauen? Wenn nicht, warum sollte sich Gott dann uns anvertrauen? Sind wir bereit, unsere Häuser für das Volk des Herrn zu öffnen? Oder sind uns unsere Bequemlichkeit und unsere Privatsphäre wichtiger? Wenn wir in irgendeinem Bereich unseren eigenen Vorteil suchen, werden wir keine geistliche Autorität von Gott erhalten, sogar wenn wir dafür fasten und beten. Gott lässt sich nicht täuschen. Alles – ja, alles – in unserem Leben muss gegenüber dem Reich Gottes an zweiter Stelle stehen, wenn wir den Leib Christi bauen wollen. Bei Gott gibt es kein Ansehen der Person. Für ihn sind wir alle gleich. Was er für andere getan hat, das wird er auch für uns tun. Jesus und Paulus wurden in ihren Diensten auf machtvolle Weise von Gott bestätigt, weil sie einen Preis bezahlten. Gott wird für uns dasselbe tun, wenn wir bereit sind, denselben Preis zu bezahlen. Sogar unser Geld und unsere Ersparnisse müssen Gott gehören, wenn wir die Gemeinde bauen wollen. Als Gott Noah befahl, die Arche zu bauen, fragte Noah Gott nicht, wer die Ausgaben bezahlen würde, die mit dem Bau eines so riesigen Schiffes verbunden waren. Hätte er diese Frage gestellt, würde Gott ihm geantwortet haben: „Noah, du musst selber dafür bezahlen. Wer sonst wird dafür bezahlen?“ Aber Noah brauchte diese Frage gar nicht zu stellen, denn er wusste das bereits. Die Frage ist, ob wir es wissen. Noah musste wahrscheinlich einen Teil seines Besitzes verkaufen, um die Arche zu bauen. Aber wie viele Diener Gottes finden wir, die bereit sind, ihren persönlichen Besitz zu verkaufen, um Gottes Werk zu finanzieren? Diejenigen, die nicht alles, was sie haben, Gott geben, werden entdecken, dass Gott auch ihnen nicht alles, was er hat, gibt. Die meisten Diener Gottes haben die Einstellung, dass, wenn es das Werk des Herrn ist, das Geld dafür von irgendwo anders und nicht aus ihrer Geldtasche kommen muss. Mit dem Geld, das durch die Kollekten hereinkommt, gehen sie verschwenderisch um. Aber sie sind nicht verschwenderisch, wenn es darum geht, ihr eigenes Geld für das Werk Gottes auszugeben. Ein Diener Gottes, der in seinem Leben von der Macht des Geldes nicht befreit ist, kann niemals geistliche Autorität haben. Haben wir jemals zum Herrn gesagt: „Herr, dein Werk ist mein Werk. Und meine Ersparnisse sind deine Ersparnisse. Ich werde keinen Unterschied zwischen meinem und deinem Geld machen.“ Wenn wir das dem Herrn nicht gesagt (und gemeint) haben, dann sind wir noch immer unter dem Alten Bund, wo sie der Meinung waren, dass 10 Prozent ihres Geldes Gott und 90 Prozent ihnen selber gehörten. Nachdem sie ihre 10 Prozent gegeben hatten, hatten sie ihre Verpflichtung erfüllt. Aber Jesus kam nicht, um dem Vater nur 10 Prozent seines Einkommens zu geben. Er kam, um einen Neuen Bund aufzurichten und um eine neutestamentliche Gemeinde zu bauen. Und daher gab er seinem Vater 100 Prozent. Nun sagt er zu uns: „Folget mir nach.“ Der Einzige, der geistliche Autorität haben kann, ist derjenige, der ALLES, was er hat, Gott gegeben hat. Wir müssen bereit sein, den Leib Christi zu bauen, was immer es uns auch kostet – ob diese Kosten unser Geld, unsere Ehre, unsere Bequemlichkeit, unsere physische Energie, unser Ruf, unser Job oder sonst etwas sind. Es sollte keine Grenze dafür geben, was wir bereit sind, dem Herrn zuliebe zu opfern. Wir sollten nirgends unsere eigenen Annehmlichkeiten oder unsere eigene Bequemlichkeit suchen. Alles, was wir tun, muss mit dem Bau des Leibes Christi in Verbindung stehen. Sogar unser irdischer Beruf darf nur ein Mittel sein, unseren Lebensunterhalt zu verdienen, damit wir für andere in der Gemeinde im Hinblick auf finanzielle Unterstützung keine Last sind. 55


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