Magdeburg Kompakt Nr. 48 / 2015

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5-2015

ZEITGESCHEHEN

n Kompakt Anhaltender Bauboom

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m Jahr 2014 wurden in Sachsen-Anhalt 2.339 Wohnungen im Neubau fertig gestellt. Dies teilte das Statistische Landesamt im Rahmen einer ersten Analyse des abgelaufenen Jahres mit. Die Zahl der in Ein- und Zweifamilienhäusern fertig gestellten Wohnungen stieg leicht auf 1.724 Einheiten. Im Mehrfamilienhausbau wurden 578 Wohnungen bezugsfertig, 32 weniger als im Vorjahr. Darüber hinaus entstanden 29 neue Wohnungen in Büro- und Geschäftshäusern (2013: 44) sowie 8 Wohnungen in Wohnheimen (2013: 129). Durch Um- und Ausbauarbeiten sowie Zusammenlegungen kamen noch 530 Wohnungen aus dem Bestand hinzu. Weiterhin wurden 576 neue Nichtwohngebäude mit einer Nutzfläche von 450.000 Quadratmetern fertiggestellt.

Höhere Steuereinnahmen

S

achsen-Anhalt kann in diesem und im nächsten Jahr mit einem Zuwachs bei den Einnahmen rechnen. Nach der jüngsten Prognose der Steuerschätzer steigen die Steuereinnahmen Sachsen-Anhalts gegenüber den Planungen für 2015 und 2016 um über 130 Millionen Euro. Die Kommunen können mit Mehreinnahmen von knapp 120 Millionen Euro rechnen.

MAGDEBURG KOMPAKT

Fehler setzen Botenstoff frei und steigern Aufmerksamkeit

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er körpereigene Botenstoff Acetylcholin regelt unsere Aufmerksamkeit und sorgt für eine erhöhte Konzentration nach Fehlhandlungen. Das haben die Psychologen und Mediziner Dr. rer. nat. Claudia Danielmeier, Dr. rer. nat. Gerhard Jocham und Prof. Dr. med. Markus Ullsperger von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) in einer Studie herausgefunden. Der sogenannte Neurotransmitter Acetylcholin überträgt im Gehirn wichtige Signale, die bei Handlungen die Fokussierung auf das Wesentliche sichern. Ihre Forschungsergebnisse haben die Magdeburger Wissenschaftler soeben in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Current Biology veröffentlicht. Für diese Studie haben die Magdeburger zusammen mit Kollegen der Universitätsklinik Köln und der Universität in Bergen (Norwegen) untersucht, wie unser Gehirn auf Aufmerksamkeitsfehler reagiert. Diese passierten entweder durch mangelnde Konzentration oder durch Ablenkung durch unwichtige Informationen, so Prof. Dr. med. Markus Ullsperger. „Wenn man zum Beispiel Salz statt Zucker in den Tee gibt, hat man sich vielleicht von der wei-

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ßen Farbe in die Irre leiten lassen und die Beschriftung des Behälters ignoriert.“ Bisher war nur bekannt, dass nach solchen Fehlern die Gehirnareale aktiviert werden, die die für das Handlungsziel wesentlichen Informationen verarbeiten. Unsere Aufmerksamkeit wird so auf das Wesentliche fokussiert. Die neuen Forschungsergebnisse zeigen indes, dass die Hirnareale, die so ein Fehlverhalten signalisieren, auch Nervenzellen aktivieren, die wiederum in den Sehzentren der Hirnrinde den Botenstoff Acetylcholin freisetzen. Dieser Botenstoff verstärkt einerseits die Verarbeitung der wichtigen visuellen Informationen aus der Umwelt und fokussiert auf das Wesentliche, andererseits unterdrückt er aber gleichzeitig ablenkende Reize und überflüssige Informationen. „Das ist besonders bemerkenswert, weil dem Neurotransmitter Acetylcholin bislang keinerlei Rolle bei der Handlungsüberwachung zugeschrieben wurde“, so der Mediziner Markus Ullsperger. „Der Befund ist auch deshalb wichtig, weil er erklären könnte, warum bei Alzheimerpatienten – bei denen Acetylcholin fehlt – neben Gedächtnisproblemen auch Aufmerksamkeitsdefizite auftreten.“ (eb)


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