VIELFALT FREIGEIST POTENZIAL STÄRKE


VON SCHUBLADEN UND TOLERANZ
Was wäre, wenn wir genauso leben würden, wie wir wollen? Wenn gedankliche Schubladen anderer uns nicht daran hindern würden, auf unsere Intuition zu vertrauen und einfach zu tun, anstatt nur zu überdenken? Wir hätten vermutlich mehr Spaß, weniger Druck und definitiv eine diversere Gesellschaft. VIELFALT hat unglaublich großes POTENZIAL. In dieser Ausgabe feiern wir Menschen, die ihr Leben nach ihren Vorstellungen, Wünschen und Idealen gestalten.
Safe Space. Viktoria Pöll hat es sich mit ihrer Regenbogenwerkstatt zur Aufgabe gemacht, einen Safe Space für queere Personen, die heiraten möchten, zu schaffen und sie bei ihren Vorbereitungen zu unterstützen. „Sie sollten sich nicht erklären müssen, warum sie so heiraten wollen, wie sie es gern möchten“, bringt sie auf den Punkt, was sie motiviert. Wenn uns VIELFALT ein echtes Anliegen ist, müssen wir TOLERANZ in unserem Zusammenleben mehr Platz einräumen.
Auch die anderen Interviewpartner:innen dieser Ausgabe wissen, wie viel STÄRKE es erfordert und wie viel FREIHEIT es gleichzeitig bringt, Grenzen nicht nur zu hinterfragen, sondern zu durchbrechen. Viel Freude, Inspiration und neue Denkanstöße beim Lesen unserer Maiausgabe.
Anregungen, Wünsche, Ideen? katharina.zierl@wienerin.at

„Wenn uns VIELFALT ein echtes Anliegen ist, müssen wir TOLERANZ mehr Platz einräumen.“
IMPULSE
16 HERRLICH EHRLICH
Comedienne Julia Brandner über Gleichberechtigung
24 MENTAL SUPPORT
Wenn Depressionen die Beziehung belasten
STYLE

48 KLAR SCHIFF
Frühling im Marine-Style
54 (IM)PERFEKTION
Außergewöhnliche Kreationen einer Schmuckkünstlerin
BEAUTY
66 SPOTLIGHT ON
Pigmentflecken: Entstehung und Vorbeugung
LEBEN
74 SCHMUSECHOR
Was Küssen und Singen gemeinsam haben

80 BREATHWORK
Im Yogastudio „Psychedelic Breath“ steht die Atmung im Fokus
HANDGEMACHT
Manuelle Fertigung der weltweit ältesten Bugholzmöbel-Fabrik
MEDIENINHABER & HERAUSGEBER
Life Style Projekt GmbH
Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck office@wienerin.at
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Mag. Andreas Eisendle
REDAKTIONSLEITUNG
Mag. Katharina Zierl
REDAKTION
Elisabeth Buchegger
Andrea Lichtfuss, MA

Tjara-Marie Boine, BA

Ricarda Laner, BA
Simone Meyr (Bundesländerinnen)
Laura Altenhofer, BSc (Bundesländerinnen)
GRAFIK
Martina Frötscher
Lea Vogelsberger
Cheryl Kapferer
Sonja Heiser, BSc
MITARBEITER:INNEN
DIESER AUGABE
Sabrina Kraussler
Mag. Barbara Wohlsein
Mag. Viktória Kery-Erdélyi
Mag. Ulli Wright
Linda Pezzei
Iris Schmied
Nicole Madlmayr
REDAKTIONSKONTAKT redaktion@wienerin.at
ANZEIGEN WIENERIN
Martina Ploc
Simone Rach
ANZEIGEN BUNDESLÄNDERINNEN
Ing. Samira Kurz
Sabine Gallei
Simone Rach
LEKTORAT
Patricia Konrath, BA Mag. Dr. Melanie Knünz
ABO-SERVICE
Martha Strickner aboservice@wienerin.at


DRUCK
Bauer Medien Produktions- & Handels- GmbH
VERTRIEB
Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5081 Anif
Die Juni-Ausgabe erscheint am 26. Mai 2023.
Informationen zur Offenlegung gem. § 25 MedienG können unter www.wienerin.at abgerufen werden. Weitere Infos zum Datenschutz sind unter www.wienerin.at abrufbar.
Jeden Monat zeigen wir hier ausgewählte Stücke, die es uns ganz besonders angetan haben.
UNSERE LIEBLINGE













































































































P UNKT L A NDUN G
1 | FLOW. Rock von Mango, um € 59,99

2 | CHIC.
Loafer von Louis Vuitton x Yayoi Kusama, P. a. A.
3 | GUT GELEGEN. Kissen von Ferm Living, um ca. € 70,–

4 | MORGENSTUND. Tasse von Nordic Nest, um € 9,–

5 | ROCKABILLY. Tuch von Ulla Popken, um € 7,99



6 | MAXI. Kleid aus Seidenmischung von Longchamp, um € 290,–

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Ergebnisse für Straffendes Serum:















Erhöht die Zellenergie: +110 % 1



Verbessert die Hautelastizität: +15 % nach 7 Tagen 2
Reduziert wirksam Falten
1. Messung von ATP im Anwendertest nach 4 Wochen bei zweimal täglicher Anwendung.



2. Gemessen im Anwendertest bei zweimal täglicher Anwendung. 3. Weleda Logo.






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IMPULSE
#regenbogenhochzeit • #neinzuvorurteilen • #gleichberechtigung
FRIDA KAHLO: DIE FEMINISTISCHE IKONE
Bei „Viva Frida Kahlo“ in die Welt der Künstlerin eintauchen
Nicht nur wegen ihren bekannten Selbstporträts ist die Künstlerin Frida Kahlo eine weltberühmte Legende. Sie machte sich zusätzlich durch ihren Mut, schon zu ihren Lebzeiten (1907–1954) dem Patriarchat die Stirn zu bieten, einen Namen und gilt heute als eine Ikone des Feminismus. So hat sie sich beispielsweise fürs Familienporträt als Junge gekleidet und forderte von ihrem Ehemann gleiche Rechte. Ein Unfall, der die damals 18-Jährige ans Bett fesselte, brachte sie zum Malen. Sie wurde damals schon von ihren Kolleg:innen des Surrealismus verehrt, und auch heute wird ihre Kunst global bewundert. Die Inszenierung ihrer Werke kommen mit der Ausstellung „Viva Frida Kahlo“ von 27. April bis 16. Juli nach Wien und bieten ein einzigartiges Erlebnis in der Marx-Halle.

R E GENBOGENWERKSTATT
Die Weddingplannerin Viktoria Pöll erleichtert queeren Personen die Suche nach passenden Dienstleister:innen. Mit der Regenbogenwerkstatt bietet sie ein stetig wachsendes Netzwerk an LGBTQIA+-freundlichen Unternehmen.

Wenn Fotograf:innen zu Posen drängen und die Hochzeitslocation zum Schauplatz unsensibler
Kommentare oder Verletzungen wird, ist einer der schönsten Tage im Leben gelaufen. Viktoria Pöll will das ändern.
Alle Beziehungsformen. In den folgenden Zeilen sprechen wir ganz bewusst nicht nur von „Paaren“, denn in der Regenbogenwerkstatt werden auch polyamoröse Liebesfeiern organisiert und unterstützt. „Derzeit sind Poly-Hochzeiten gesetzlich nicht erlaubt. Sie werden mit freien Redner:innen organisiert“, erzählt Viktoria Pöll. Die Personen geben sich also das Jawort in Anwesenheit ihrer Lieben, ohne gesetzlich verheiratet zu sein. Eine freie Trauung ist eine Alternative zu standesamtlichen Hochzeiten – das gilt übrigens für alle Beziehungsformen.
Ehe für alle? „Wenn mehr Bilder im Umlauf sind und das Thema präsenter wird, muss sich der Staat damit beschäftigen, dass es auch andere Beziehungsformen und Familienkonstellationen gibt“, so die Weddingplannerin. Gleichgeschlechtliche Ehen sind in Österreich seit 2019 rechtlich anerkannt, Poly-Hochzeiten aber nicht.
LGBTQIA+-freundlich. Oft mangelt es den Dienstleister:innen an Wissen und sensibler Sprache: „Sie sind manchmal konservativ eingestellt und bemerken gar nicht, dass sie jemanden mit ihren Aussagen verletzen“, weiß Viktoria Pöll. Aus diesem Grund hat es sich die 29-Jährige zur Aufgabe gemacht, queeren Personen beim Organisieren ihrer Liebesfeier zu helfen. Sie prüft Locations, aber auch Stylist:innen, Fotograf:innen und andere Hochzeitsdienstleister:innen ganz genau: „Das sind queer- und transfreundliche Dienstleister:innen, die ich mit gutem Gewissen weiterempfehlen kann. Mit komischen Fragen muss dann nicht gerechnet werden“, erklärt die Oberösterreicherin, die seit 2013 in Wien lebt. Sie unterstützt Hochzeiten und Liebesfeiern in ganz Österreich und bietet Erstgespräche kostenfrei an.
Das erklärte Ziel. Ein großes Netzwerk an queer- und transfreundlichen Unternehmen aufzubauen und die Hochzeitsbranche bunter zu gestalten: „Ich möchte die unterschiedlichen Beziehungsformen aufzeigen und sichtbar machen“, erklärt Viktoria Pöll. Das sei vor allem für Personen wichtig, die sich von der Hochzeitsbranche nicht abgeholt fühlen, denn wie sich zeigt, ist bereits die Erstellung eines Moodboards eine Herausforderung: „Es gibt nur wenig Bildmaterial. Ich möchte, dass Menschen andere queere Hochzeiten sehen und Inspiration bekommen.“
REDAKTION
:SabrinaKraussler|FOTOS

DIEQUEE R E HOCHZE I

UNDEVE NTAGEN T RU


T S -

Viel Erfahrung. Viktoria Pöll hat sich 2021 für die Selbstständig keit entschieden und arbeitet neben der Regenbogenwerkstatt für eine große Hochzeitsplattform: Bei hochzeit.click sammelt sie viel Erfahrung und knüpft Kontakte. „Das war mein Sprungbrett in die Hochzeitsbranche. Ich bin Weddingplannerin für alle Beziehungsformen –natürlich auch für heterosexuelle Paare“, betont sie.
Verschiedene Angebote. Was viele nicht wissen: Man kann auch nur einen Teil der Hochzeit oder Liebesfeier organisieren lassen. „Bei meiner ersten Hochzeit habe ich Musik, Catering und Location übernommen.“ Auch eine sogenannte Tagesbetreuung ist möglich. Dabei checkt Viktoria Pöll die Unterlagen vorab und ist am Tag der Hochzeit vor Ort für die Organisation und Koordination zuständig. Außerdem ist eine Vermittlung von Dienstleister:innen möglich, die man dann selbst kontaktieren und buchen kann. Weiters bietet die 29-Jährige einen Profi-Check an: Sie übernimmt dann den letzten Feinschliff einer bereits geplanten Hochzeit, überprüft nochmal alle Unterlagen und gibt Tipps.
Safe Space. Eine große Herausforderung für queere Personen sei die Suche nach der richtigen Location: „Oft treffen sie dort auf Menschen, die sich nicht mit der Thematik auskennen und die wenig sensibilisiert sind“, erzählt die Weddingplannerin. „Es ist wichtig, dass sich die Menschen auf ihrer Hochzeit voll und ganz entfalten können.“ Deshalb sei die Location-Suche oft die erste große Hürde bei der Planung einer Liebesfeier. Aber auch alle anderen Dienstleister:innen tragen große Verantwortung. Viktoria Pöll bietet mit der Regenbogenwerkstatt einen Safe Space, in dem sich queere Personen gut aufgehoben fühlen können.
„Das sind nicht wir.“ Auch Fotograf:innen fehle oft das Verständnis für die verschiedenen Geschlechtsidentitäten. „Einige geben Anweisungen, durch die sich queere Personen unwohl fühlen“, erzählt Viktoria Pöll. „Wenn non-binäre Personen zum Beispiel in klassische Geschlechterrollen gedrängt werden und ‚er den Arm um sie legen soll’, fühlen sie sich natürlich unverstanden.“ Erstgespräche seien deshalb extrem wichtig.

Queere Menschen sollten sich nicht erklären müssen, warum sie so heiraten wollen, wie sie es gern möchten.
Gendernormen durchbrechen. Mit Styleshootings möchte Viktoria Pöll selbst für mehr Bildmaterial sorgen und verschiedene Beziehungsformen sichtbar machen. Das letzte fand Anfang April mit drei Personen statt. Dabei wurde eine non-binary und gleichzeitig eine Poly-Liebesfeier abgebildet. Die Webseite der Regenbogenwerkstatt ist nach diesen Shootings um einige Inspirationen reicher.
„Braut“-Mode? Die Liebenden sollten sich auch styletechnisch komplett entfalten können. Die Awareness für verschiedene Lebens- und Beziehungsformen ist auch in den Hochzeitsmodegeschäften essenziell: „Oft gibt es zwischen Brautkleidern und Anzügen nicht viel Auswahl. In den meisten Fällen werden männlich gelesene Personen gleich zu den Anzügen gebracht.“


Branchenwechsel. Die Idee zur Regenbogenwerkstatt kam Viktoria Pöll bei einem Junggesellinnenabschied: „Zwei Fußballkolleginnen haben geheiratet und mich gefragt, ob ich das Poltern planen könnte. Ein klassischer Junggesellinnenabschied kam für mich nicht infrage“, erzählt sie. Damals war sie noch in einer Rechtsanwaltskanzlei angestellt –entschied sich dann aber für die Selbstständigkeit. Ursprünglich hatte sie Wirtschaftsrecht studiert: „Ich erkannte, dass ich mit den anderen Studierenden nichts gemeinsam habe“, erzählt die 29-Jährige.
Vereinsleben. „Unser Fußballteam ist sehr divers und hat mich sehr geprägt. Es hat mich zu der gemacht, die ich heute bin.“ Beim FC Mariahilf hat Viktoria Pöll also nicht nur erste Kund:innen gefunden und die Idee zur Regenbogenwerkstatt geboren, sondern sich selbst ein bisschen besser kennengelernt. „Ich wünsche allen Personen, dass sie ohne Erwartungsdruck, und so wie sie sind, heiraten können und dass es bald einen großen Pool an queer- und transfreundlichen Dienstleister:innen gibt.“
PRICKELNDE GENUSSMOMENTE IN ROSÉ
Der Schlumberger Sparkling Spring lässt die Herzen aller Rosé-LiebhaberInnen höherschlagen! Genießen wir gemeinsam mit einem Glas Rosé die wohl schönste aller Jahreszeiten.
Life is better in rosé – dieses Lebensgefühl zelebriert Schlumberger mit dem Sparkling Spring. Und wir feiern mit! Höchste Zeit also für ein Treffen mit der besten Freundin in der angesagten Rooftop-Bar oder im gemütlichen Schanigarten. Für die perfekte Auszeit lädt Schlumberger alle Gäste, die in teilnehmenden Gastronomie-Betrieben ein Glas Schlumberger Rosé bestellen, auf
ein zweites Glas ein. Also einfach bis 31. Mai 2023 den Schlumberger QRCode, der sich unter anderem auf Einlegern in den Menü- und Getränkekarten befindet, mit dem Smartphone einscannen, die Bestätigung bei den ServicemitarbeiterInnen vorzeigen und kurz darauf ein weiteres prickelndes Glas Rosé genießen. Weitere Informationen unter: www.schlumberger.at/sparklingspring
