FHNW IArch Semesterprogramm FS19

Page 83

Master | Regelsemester Studienreise Schwerpunkt «Siedlung»

Schwerpunkt «Siedlung»

Dozent Prof. Matthias Ackermann Organisation

Georgien

Dr. Sebastian Stich Patrizia Wunderli

Unsere Studienreise führt uns diesen April nach Georgien. In ein Land das im Schnittpunkt der zwei Kontinente Europa und Asien liegt. Seine Geschichte ist geprägt von seinen übermächtigen Nachbarn, den Russen, Arabern, Byzantinern, Osmanen und Persern. Konstant politisch bedrängt und kulturell beeinflusst, konnte es sich doch über die Jahrhunderte seine eigene Sprache, Schrift und Kultur bewahren.

ECTS 3 Bewertung Testat mit Bedingung Form Reise mit Führungen und Exkursionen

Wir fliegen am Sonntag nach Tiflis, in die Hauptstadt des Landes. In eine Stadt in der kaum ein Haus mehr als 200 Jahre alt ist. Ikonen der Sowjetmoderne treffen hier auf filigrane traditionelle Holzhäuser, exzentrische zeitgenössische Bauten stehen neben wucherndem informellem Wohnungsbau. Wir widmen uns dieser hybriden Morphologie der Stadt und ihren herausragenden Einzelbauten, wie zum Beispiel dem 1975 erstellten Verkehrsministerium an der Kura. Am Morgen des dritten Tages reisen wir mit dem Bus in Richtung des schwarzen Meeres. Schon nach einer halben Stunde Fahrt legen wir einen ersten Halt in Mzcheta ein und besichtigen die Kathedrale «Sweti-Zochweli». Mit etwas Glück können wir die orthodoxen Priester bei ihren täglichen Ritualen erleben. Gegen Abend erreichen wir Zkaltubo, ein ehemaliger Kurort aus stalinistischen Zeiten in neoklassischer Opulenz. Heute hat Zkaltubo seine Blütezeit als Ferienort längst hinter sich. Die Hotels und Badeanlagen sind zum grössten Teil verlassen oder werden von Vertriebenen aus Abchasien bewohnt. Eine weitere Ortschaft auf unserer Reise ist die Minenstadt Tschiatura. Sie liegt entlang einer tiefen Felsschlucht und entstand dort nur, weil sich hier einst das grösste Manganvorkommen der Welt befand. Als öffentliches Verkehrsnetz wurden zahlreiche, waghalsige Seilbahnen über die dunkle Schlucht gespannt. Weiter geht es mit dem Bus und zu Fuss auf einer kurzen Wanderung in den Bergen des grossen Kaukasus, durch Steppenlandschaften zu sowjetischen Monumenten und Sakralbauten aus dem 10. Jahrhundert. Unseren letzten Reisetag verbringen wir in Tiflis und beschäftigen uns mit dem Wohnungsbau. Die Stadtbevölkerung verlegt Ihren Wohnort aktuell vermehrt an den Rand von Tiflis, da das Zentrum, aufgrund der topografischen Lage, von Luftverschmutzung belastet ist. Als Folge entstehen neue, skurrile Siedlungen am Rande der Stadt in bisher unbewohnten Gebieten, zum Beispiel die Entwicklung «Hualing City», die wir besichtigen werden.

Hinreise Sonntag 07. April 2019 Rückreise Sonntag 14. April 2019 Kosten ca. CHF 800 Die Reisekosten sind auch im Verhinderungsfall geschuldet. Den Studierenden wird daher empfohlen, eine Reiseversicherung abzuschliessen. Einführung Mittwoch 03.04.2019, 17.00 Uhr im Atelier

Tiflis, Architektur am Schnittpunkt der Kontinente, Wohnungsbau an der Kura, ca. 2011

81


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.