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Migros-Magazin 8, 18. Februar 2008

Schön warm im

Familie Voser-Roos wohnt in einem Minergie-P-Haus. Die Lüftung sorgt für frische Luft, die dicke Hülle für angenehme Temperaturen. Öl braucht dieses Haus keines, CO2 stösst es kaum aus.

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er steigende Ölpreis wird noch so manchen zukünftigen Bauherrn zum Nachdenken über alternative Bauweisen anregen!» Alexandre Voser weiss, wovon er spricht. Er wohnt mit seiner Familie in Elsau ZH in einem Minergie-P-Haus. Ein solches Gebäude benötigt nur einen Bruchteil der Energie eines konventionellen Hauses. Zudem wird kein Öl verbrannt und kaum CO2 ausgestossen. «Wir heizen unsere Räume, indem wir darin wohnen», sagt der 42-jährige Ingenieur. Ein Minergie-P-Gebäude verbraucht im Vergleich zu einem Neubau aus den 1970er-Jahren bis zu zehnmal weniger Energie, um den Wärmebedarf zu decken. Nach einer Bauzeit von nur vier Monaten zog die Familie im Mai 2006 in ihr 185 Quadratmeter grosses zweistöckiges Haus ein. Für Alexandre Voser ist es ein

gutes Gefühl, in einem zeitgemässen Haus zu leben. «Ich hätte es ewig bereut, wenn wir konventionell gebaut hätten.» Die Familie wohnt mehr aus Zufall in einem Minergie-P-Haus. «Als wir den Traum vom eigenen Heim mit meinem Bruder besprachen, hat er uns von dieser Art des Bauens erzählt», sagt Hedwig Roos Voser. Die Firma Haupt AG in Ruswil LU, bei der ihr Bruder arbeitet, hat schon mehrere Minergie-P-Häuser gebaut.

Höhere Werterhaltung Das Konzept überzeugte – trotz der geringen Mehrkosten. Alexandre Voser: «Bei den aktuellen Ölpreisen dürften wir nach 15 bis 20 Jahren die Mehrkosten von maximal zehn Prozent kompensiert haben. Zudem haben diese Häuser eine höhere Werterhaltung.» Für seine Frau standen ökologische Überlegungen im Vorder-

Die Zukunft des Häuserbaus Seit 2002 sind in der Schweiz rund 100 Minergie-P-Häuser gebaut worden. Rund 6000 Gebäude wurden seit 1998 im Minergie-Standard erstellt. Minergie-P-Häuser müssen punkto Gebäudehülle, Wärmebedarf für Heizung und Warmwasser und Effizienzklasse der Haushaltgeräte weit strengere Anforderungen erfüllen als Minergie-Bauten. Das Minergie-P-Haus der Familie VoserRoos hat praktisch keinen CO2Ausstoss, da ohne Öl geheizt wird. Warm halten das Haus die Lüftung mit Wärmerückgewinnung, die Luftwärmepumpe, die Sonnenein-

strahlung und die Abwärme von Geräten, Beleuchtung und Personen. Ein konventionelles Haus benötigt gleich viel Wärmeenergie wie rund zehn Minergie-P-Häuser. Pro Jahr belaufen sich die Heizkosten der Familie auf rund 200 Franken. Die Heizkosten für ein konventionell gebautes Haus betragen pro Jahr mindestens 2000 Franken (Heizöl, Service, Kaminfeger). Einzelne Kantone unterstützen den Bau von MinergieBauten auch finanziell, und bei gewissen Banken gibt es spezielle Konditionen bei der Hypothek. www.minergie.ch

Keine Hardcore-Ökos, aber stolz auf ihren Beitrag zum Klimaschutz: Die Familie Voser-Roos.


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