Migros-Magazin-50-2020-d-AA

Ausgabe Aare, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent. bez.A 44631

migros.ch/magazin | MM50, 7.12.2020

Pfnüselwetter: So stärken Sie Ihr Immunsystem Seite 50

Die Fallzahlen stagnieren: Das sagt BAG-Chefin Anne Lévy Seite 10

Einsam oder gemeinsam?

Mit unserer Entscheidungshilfe zur perfekten Weihnachtsfeier Seite 14

Zu viel Knatsch, zu wenig Sex? Zwei Frauen wissen Rat

Bild: Getty Images

Seite 56

Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01, E-Mail: genossenschaftsregister@migrosaare.ch

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4 | 7.12.2020 | MEINE MIGROS

Mich stört es, wenn Apfelschnitze braun werden. Was kann ich dagegen tun?

Es reicht, das Fruchtfleisch mit etwas ­Zitronensaft zu beträufeln. Das verhindert die Verfärbung.

Haben Sie eine Frage?

Kontaktieren Sie uns!

M-Infoline, der Kundendienst der Migros, ist ­erreichbar unter Tel. 0800 84 0848 oder migros.ch/­kundendienst

ACH EINFU G TN LEBE Auch wer sich unterwegs verpflegt, kann genussvoll und abwechslungsreich essen: Unter der Marke «Migros Daily» bieten 205 Supermärkte Säfte, Salate, Sandwiches und warme Mahlzeiten zum Mitnehmen an. So ernährt man sich trotz vollem Terminkalender vielfältig und frisch.

An dieser Stelle zeigen wir wöchentlich mit einem Beispiel,wie die Migros das Leben der Menschen in der Schweiz einfacher macht.

Bilder: Lorenzo Pusterla, Salome Schwitter, Getty Images, zVg

Frischer gehts nicht

MEINE MIGROS | 7.12.2020 | 5

Kunst online erleben

Blickfang

Da liegst du ab Ein Hund auf der Titelseite des Migros-Magazins?

Das geht gar nicht, findet diese Katze und macht sich selber zum Coverstar. Das Foto stammt von Büsibesitzerin Eveline Frommenwiler aus Buchs SG. Schicken auch Sie Ihr ­ Migros-­Bild. ­Wird das Foto ab­gedruckt­ , gewinnen Sie ­einen Einkaufs­gutschein im Wert von 50 Franken.

Teil­nahme: www.migmag.ch/­blickfang

Lorbeeren für die Migros Die «Handelszeitung» hat 144 Firmen auf ihre Öko- und Sozialbilanz untersucht.

Als Grundlage dienten ihr dabei Daten der renommierten Nachhaltigkeitsagentur ISS ESG. Die Migros belegt den Spitzenplatz. O-Ton «Handelszeitung»: «Die Migros hats nicht nur, sie bringt es auch. B ­ esonders bei der Nachhaltigkeit, bei der nur ganz wenige Unternehmen dem Detailhändler aus Zürich ­etwas vormachen.»

Das «Musée Imaginaire» bringt Ausstellungsstücke aus d ­ iversen ­Museen in die digitale Welt. Museumsbesucherinnen und -besucher haben die Objekte ausgewählt und Geschichten dazu erfunden.

Die originelle Auswahl reicht vom historischen M ­ adonnengemälde bis zu einer VW-Käfer-Skulptur.

Das M ­ igros-Kulturprozent unterstützt das Projekt: mi-s.ch

Spinatstrudel mit Pep Als im Frühling der «M-Classic Spinatstrudel» in die Läden kam, waren nicht alle Kundinnen und Kunden begeistert. Auf migipedia.ch wurde er als zu wenig aromatisch kritisiert.

Die Migros verbesserte daraufhin die Rezeptur.

Jetzt gibts den Tiefkühlstrudel in einer neuen Variante mit mehr Würze. Ein roter Aufkleber auf der Verpackung weist darauf hin.

1 673 000 Im März haben Migros und Pro Senectute das Projekt «Amigos» für Nachbarschaftshilfe lanciert: Freiwillige gehen für Menschen aus ihrem Quartier oder Dorf einkaufen. Über 1,673 Millionen Produkte wurden seither ausgeliefert.

Wer in Quarantäne ist oder zu einer Risikogruppe gehört, kann von zu Hause aus Bestellungen aufgeben: amigos.ch

6 | 7.12.2020 | AUGENBLICK

15:46 Uhr

Mitarbeiterinnen von Mifroma verpacken Raclettekäse der beliebten Migros-Marke Raccard. Mifroma ist ein Unternehmen der Migros-eigenen Industrie und auf die Veredelung von Käse spezialisiert.

Die Aufnahme ist am 9. November entstanden.

Migros-Moment in Ursy FR

Bild: Christophe Chammartin

AUGENBLICK | 7.12.2020 | 7

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3 Millionen Franken für Vereinswünsche des Amateursports. Im kommenden Frühjahr gehen Vereinswünsche in Erfüllung. Gemeinsam mit Ihnen und einem Fördertopf der Migros in der Höhe von 3 Millionen Franken. Melden Sie jetzt Ihren Sportverein an und erfahren Sie mehr auf:

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Bilder: Nik Hunger, Desiree Good; Illustration: Till Lauer

16

Der Ritter der Baumnuss: Johannes Janggen aus Malans GR sorgt dafür, dass in der Bündner Nusstorte tatsächlich Schweizer Nüsse drin sind.

INHALT | 7.12.2020 | 9

22

A DVENTS G N U S O VERL

nken Wir versche e von in e 24 Gutsch en d ar G + Do it n vo rt e W im n. ke n je 100 Fra

Warum schadet Rauchen der Umwelt? Und was kann der Einzelne wirklich für das Klima tun? Die Facts.

INHALT 10 Lasche Massnahmen Die Schweiz als internationaler Corona-Hotspot: Was läuft bei uns schief? BAG-Chefin Anne Lévy nimmt Stellung 14 O du gesellige?

Alleine unterm Christbaum oder Waldweihnacht mit der ganzen Sippe: Für jeden die passende Feier 16 Nüsse aus der Schweiz

Impressum

22 Wie öko ist das E-Bike?

MIGROS-MAGAZIN vormals: Wir Brückenbauer, Wochenblatt des sozialen Kapitals, Organ des­Migros-Genossenschafts-Bundes, Migrosmagazin.ch

25 Gib mer Nuss und Bire So fein kann man die Resten aus dem Chlaussack verkochen

Adresse Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zürich Telefon: 0800 84 0848 Kontakt: www.migmag.ch/leser

30 Wissensbissen 31 Schlicht und elegant Selbstgemachte Verpackungen

Herausgeber Migros-Genossenschafts-Bund Chefredaktion Franz Ermel (Ltg.), Steve Gaspoz, Rüdi Steiner

56

Auflage/Leserschaft: Beglaubigte Auflage: 1 556 071 Ex. (WEMF 2020) Leserschaft: 2 245 000 (WEMF, MACH Basic 2020-2) Abonnemente: abo@migrosmagazin.ch Tel.: 058 577 13 00 Ausführliches Impressum unter ­migrosmagazin.ch/impressum

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32 Unerhörtes Glück Malwin ist der Einzige seiner Familie, der hören kann 36 Inspiration am Herd Die beliebtesten Kochbücher der Redaktion 39 Stadt, Land, Stutz 40 Adventskalender 44 Faszination Snowkiten Mit Ski und D ­ rachen über den Schnee zischen 47 1, 2 oder 3?

50 Erkältung, nein danke!

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52 Ein Bad tut der Seele gut 56 1 × 1 der Partnerschaft 60 Wer spricht denn da?

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10 | 7.12.2020 | ZWEITE WELLE

«Vielleicht verschwindet Covid-19 nie»

Sie ist die Krisenmanagerin der Stunde. Die neue BAG-Direktorin Anne Lévy fordert die Kantone auf, jetzt zu handeln, und wirft einen Blick auf die ­Entwicklung der Situation in den nächsten Monaten.

Text: Benita Vogel und Laurent Nicolet Bilder: Marco Zanoni

A

nne Lévy, wie oft haben Sie sich schon testen lassen?

Dreimal. Zweimal hatte ich Symptome, und einmal musste ich einen Test für eine Operation machen. Glücklicherweise waren alle negativ.

Kennen Sie viele Leute, die an Corona ­erkrankt sind?

Ja, ich kenne einige, die krank waren und teils schwere Verläufe hatten. Das war dramatisch. Auch Todesfälle gab es in meinem Bekanntenkreis. Freunde meiner Mutter sind verstorben. Das geht mir sehr nahe.

Denken Sie in solchen Momenten, dass die Schweiz zu lasche Massnahmen hat?

Ich denke, dass es ein gefährliches Virus ist, das viel Leid bringt. Es beelendet mich, wenn Leute krank werden und frühzeitig sterben. Mein Job ist es, mit wirksamen und nachvollziehbaren Massnahmen die Gesundheit der Schweizerinnen und Schweizer zu schützen und zu verbessern.

Wir stecken mitten in der zweiten Welle.

Wir haben mehr Fälle, mehr Tote und ­stehen international als Hotspot da. Was läuft schief?

Es ist schwierig, die beiden Wellen zu vergleichen. Im Frühling hatten wir nicht ­genug Testmöglichkeiten, sodass wir nicht ­genau wussten, wie viele Fälle es tatsächlich gab. Wir wussten, dass die zweite Welle wahrscheinlich schwerer sein würde. Ande-

ZWEITE WELLE | 7.12.2020 | 11

rerseits waren wir besser vorbereitet. Es fehlt nicht mehr an Masken oder anderen Hygiene­produkten, die Kontaktrückverfol­ gung ­funktioniert besser, die Digitalisierung hat Fortschritte gemacht.

Unser Eindruck ist, dass einiges noch im­ mer nicht richtig funktioniert. Hätte man im Sommer nicht besser vorsorgen müssen?

Das Land war während des Sommers sicher­ lich stark geöffnet. Das war gut, damit wir uns von den Eindämmungsmassnahmen etwas erholen konnten. Die Öffnung und das Ver­ halten der Menschen spielte beim Wieder­ aufflammen der Pandemie bestimmt eine Rolle.

Letztendlich wissen wir aber nicht, warum die Anzahl Fälle im Herbst so schnell gestie­ gen ist, schneller als in anderen Ländern.

Im Dienste der Gesundheit Anne Lévy (49) leitet seit dem 1. Oktober 2020 das Bundes­ amt für Gesundheit (BAG).

Zuvor war die Bernerin Chefin der Universitären Psychiatri­ schen Kliniken Basel und für den Bereich Gesundheits­ schutz im Gesundheits­ departement von Basel-Stadt zuständig. Nach dem Studium der Politischen Wissenschaf­ ten an der Universität Lau­ sanne arbeitete sie unter ­anderem als Spezialistin für Drogenfragen bei der Stadt Bern und im Bundesamt für Gesundheit. Dort leitete sie während fünf Jahren die Sek­ tion Alkohol und Tabak.

Umso mehr hätten viele Leute klare Mass­ nahmen erwartet. Von einer Halbierung der Zahlen alle zwei Wochen sind wir weit entfernt. Sollte der Bund das Heft stärker in die Hand nehmen?

Der Bundesrat hat die Massnahmen ergriffen, die er für sinnvoll und durchführbar hält. Die Verantwortung liegt aber in der besonderen Lage richtigerweise bei den Kantonen. Ich sehe Vorteile in diesem föderalistischen Sys­ tem. Es ermöglicht, in verschiedenen Regio­ nen unterschiedliche, angemessene Mass­ nahmen zu ergreifen. Das erleichtert die Ak­ zeptanz in der Bevölkerung. Die Westschweiz war zu Beginn der zweiten Welle viel stärker betroffen als die Deutschschweiz. Die lokalen Behörden der Romandie haben daraufhin sehr strenge Massnahmen ergriffen, die schnell zu Ergebnissen führten, während sich die Fallzahlen in Deutschschweizer Kantonen, wo keine solchen Massnahmen getroffen wurden, stabilisieren oder sogar zunehmen.

Ist das eine Aufforderung an die Deutsch­ schweizer Kantone, ebenfalls Restaurants und Läden zu schliessen?

Klar ist: Diejenigen Kantone mit hohen Fall­ zahlen müssen reagieren, und zwar rasch.

Sonst könnte es problematisch werden. Die Krankenhäuser sind immer noch ziemlich voll, und die Sterblichkeitsrate ist viel zu hoch.

Es ist jetzt notwendig, sich auf die schwierige Zeit von Weihnachten und Neujahr vorzu­ bereiten, in der die Menschen sich treffen und feiern wollen. Genau vor solchen Treffen raten wir aber auch an den Feiertagen ab.

Wie sollen die Menschen denn Weihnach­ ten feiern?

Wir müssen uns bewusst sein, dass es nicht das Weihnachtsfest wird, das wir uns ge­ wohnt sind. Als Jüdin feiere ich zwar nicht

Weihnachten, aber Chanukka, das Lichter­ fest. Normalerweise sind alle dabei, die El­ tern und Geschwister von mir und meinem Mann. Dieses Jahr laden wir die Familien­ mitglieder einzeln ein. Wir werden wohl nicht einmal zusammen essen, sondern nur etwas trinken. Mit viel Abstand. Für ein Ehe­ paar ist es einfacher als für eine fünfköpfige Familie, das ist mir klar. Aber man kann ja kreativ sein. Feiern Sie im Garten oder im Wald, oder machen Sie einen Spaziergang!

Wer drinnen bleibt, sollte daran denken, ­regelmässig zu lüften, und wenn man nicht isst oder trinkt, sofort die Maske wieder ­anzuziehen – und vor allem, sich nicht zu ­berühren und Abstand einzuhalten.

Von Skifahren an den Feiertagen raten Sie auch ab?

In den Ferien in den Bergen gilt das Gleiche wie sonst auch: Menschenansammlungen vermeiden, Abstand halten, Masken tragen, draussen anstehen. In den Restaurants nur zu viert an einem Tisch sitzen.

Haben Sie keine Sorge, dass die Schweizer Skiorte zum neuen Ischgl werden, wenn sie über Weihnachten und Neujahr offen bleiben?

Ich hoffe es nicht. Wir haben Ende letzten Winters gelernt, dass man auf Après-Ski ­verzichten soll. Die Bars und Clubs sind ja ­sowieso geschlossen. Für mich liegt vieles in der Eigenverantwortung der Feriengäste und vor allem der Anbieter. Sie müssen dafür ­sorgen, dass die Gondeln nicht vollgestopft sind, sondern allen Passagieren genügend Platz bleibt. Wichtig ist auch, dass die Leute eher draussen warten, unbedingt Abstand halten und die Maskenpflicht einhalten.

Das bringt uns zur Diskussion, welche Inte­ ressen stärker gewichtet werden sollen, die gesundheitlichen oder die wirtschaftlichen.

Es ist wichtig, nicht zwischen Wirtschaft und Gesundheit zu unterscheiden, denn beide sind eng miteinander verbunden. Wir haben dies in Ländern gesehen, die keine verbind­ lichen Massnahmen ergriffen haben, und trotzdem geht es der Wirtschaft schlecht.

Wenn Menschen Angst haben oder krank sind, konsumieren sie weniger. Es gibt nichts Schlimmeres als eine schlecht laufende ­Wirtschaft: Armut ist der grösste Risiko­ faktor für die Gesundheit.

Sie haben zum wiederholten Mal aufge­ rufen, die Leute sollen sich öfter testen ­lassen. Bisher ohne Erfolg.

Ich verstehe auch nicht, wieso man sich bei Symptomen nicht mehr testen lässt. Mög­ licherweise denken viele, im Winter seien

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Wettbewerbsfrage: Was macht man mit Käse im Keller?

Friert die Kuh im Winter?

Mit Swissmilk auf dem Tossa-Hof im Avers Wenn im Winter die Weiden unter einer dicken Schneedecke liegen, verbringen die Kühe ihre Zeit auf dem Bauernhof. Doch was fressen sie dann? Und frieren sie, wenn es kalt wird? Um das herauszufinden, besuchen wir die Familie Höllrigl auf ihrem Hof. Im Avers, auf fast 2000 Metern Höhe, sind die Winter lang. In der Regel von Oktober bis Ende Mai. Die Kühe von Simon und Sandra Höllrigl kehren im September von der Alp heim auf den Tossa-Hof. Hier ist schon alles für sie vorbereitet. Die meiste Zeit des Sommers hat die Familie, zu der auch die vier Töchter Tessa (9), Melina (6), Giulia (5) und Chiara (1) gehören, beim Heuen auf der Wiese verbracht. Damit die 17 Milchkühe und ihre Kälber auch im Winter genug Gesundes zu fressen haben.

Auf dem Tossa-Hof leben sie in einem Freilaufstall. Sie dürfen selbst entscheiden, ob sie nach draussen gehen oder drinnen bleiben wollen. «Eigentlich stört die Kälte die Kühe überhaupt nicht», erklärt Papa Simon. «Im Gegenteil: Sie geniessen die frische Luft und die Sonne. Nur bei starkem Wind bleiben sie lieber im gemütlichen Stall.»

Auch die Familie verbringt viel Zeit bei den Kühen. Es wird gemistet, gefüttert, gemolken. Und gekuschelt. Denn im Winter kommen die neuen Kälber zur Welt. Sie bleiben die ersten Tage bei der Mutter, dann werden sie langsam an Menschen und den Schoppen gewöhnt. «Dafür nehmen wir uns viel Zeit», sagt Simon. Doch auch jenseits des Stalls haben die Höllrigls jede Menge zu tun. Mit ihrem Hoflädeli, dem Schneeräumen, dem Wenden der Käse im Keller. Nein, langweilig wird es ihnen sicher nicht.

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Halsweh, ein bisschen Husten oder erhöhte Temperatur nichts Aussergewöhnliches. Man hofft, es gehe vorbei und testet nicht. Aber das ist falsch. Jeden Tag, an dem ich denke, es gehe wieder vorbei, riskiere ich, jemanden anzustecken.

Viele Leute verstehen die Test-Strategie nicht wirklich. Wieso sollen sich Leute, die direkten Kontakt zu Kranken hatten, nicht testen, sondern in die Quarantäne?

Die aktuellen Tests reagieren nur zuverlässig, wenn Symptome vorhanden sind. Wenn man ohne Symptome testet, ist die Möglichkeit gross, dass man ein negatives Resultat erhält, obwohl man eigentlich infiziert ist. Die ­Quarantäne ist also wichtig, denn Symptome können auch erst nach 14 Tagen ausbrechen.

Die Quarantänedauer von 10 Tagen ist also bereits ein Kompromiss. Vielleicht wird es einmal Tests geben, die schon in einer frühe­ ren Phase ein richtiges Resultat geben. Das wäre natürlich hilfreich.

Die Tracing-Strategie funktioniert auch nicht, wie gewünscht. Die Swiss Covid-App hat nicht einmal 2 Millionen Nutzer …

Die Zahl ist im europäischen Vergleich gut.

Dennoch sind wir auch erstaunt, dass nicht mehr Leute die App verwenden. … und die Tracing-Center der Kantone können das Volumen nicht bewältigen.

Was das Contact Tracing angeht, haben uns die Kantone informiert, dass es wieder besser läuft. Es gibt technologische Fortschritte, be­ stimmte Schritte werden automatisiert, die

«Sobald ein Impfstoff in der Schweiz zugelassen ist, kann man sich bedenkenlos impfen lassen.»

Anne Lévy Direktorin des Bundesamts für Gesundheit

Kantone rufen vermehrt auch per SMS zur Quarantäne auf. Wichtig ist, dass wir hier vermehrt auch an die Eigenverantwortung der Leute appellieren. Wenn man weiss, dass man Kontakt mit einer positiven Person ­hatte, kann man selber in Quarantäne gehen und muss nicht auf den Anruf des kantons­ ärztlichen Diensts warten. Wenn man einen positiven Testbefund erhält, kann man seine nahen Kontakte rasch selber informieren.

Grossbritannien hat eine Notfallzulassung für den Impfstoff von Biontech/Pfizer ge-

Jede Ansteckung ist eine zu viel: Anne Lévy appelliert, sich bei Symptomen testen zu lassen und nicht ­einfach abzuwarten.

sprochen. Wann wird es bei uns so weit sein?

Ich hoffe, dass wir ab Anfang nächsten Jahres mit dem Impfen beginnen können – sobald die Zulassungsverfahren abgeschlossen sind.

Bund und Kantone sind entsprechend vor­ bereitet. Wir werden Dosen für rund 6 Millio­ nen Menschen haben. Es bestehen Verträge mit drei Lieferanten – AstraZeneca, Moderna und Pfizer. Sie haben die am weitesten fort­ geschrittenen Impfstoffe.

Wer wird zuerst geimpft?

Nicht alle Dosen werden zur gleichen Zeit eintreffen. Wenn alles gut geht, soll im Januar mit der Impfung von Risikopersonen – also ältere Menschen und Menschen mit Vor­ erkrankungen, deren nahe Kontaktpersonen und das Gesundheitspersonal – begonnen werden. Bis Mitte des nächsten Jahres s­ ollten wir genügend Dosen haben, um alle zu imp­ fen, die das wollen.

Viele Leute sind gegenüber der Impfung sehr skeptisch. Wie überzeugen Sie sie?

Wir müssen ihnen immer wieder sagen, dass wir nur sichere, wirksame und qualitativ hochwertige Produkte auf den Markt bringen werden. Sobald ein Impfstoff in der Schweiz zugelassen ist, kann man sich bedenkenlos impfen lassen. Wenn dies klar erklärt wird, bin ich recht zuversichtlich, dass der Impf­ stoff von der Bevölkerung akzeptiert wird.

Dann wird die Pandemie nächsten S ­ ommer vorbei sein?

Wir hoffen immer, dass auf einen Schlag alles wieder normal ist. So wird es leider nicht sein. Es wird eine langsame Verbesserung ­geben. Gut möglich, dass uns die höheren Temperaturen im Frühling helfen werden.

Letztendlich werden wir aber noch einige Monate damit leben müssen, Abstand zu

­ alten, Hände zu waschen, Masken zu tragen h und wenig Leute zu treffen. Vielleicht ver­ schwindet Covid-19 nie, wie das Grippevirus.

Man wird sich impfen lassen können, viel­ leicht muss man dies wie bei der Grippe jedes Jahr tun. Das sind alles offene Fragen. Wir sind aber zuversichtlich, dass nächstes Jahr weniger Restriktionen ­nötig sein werden.

Wird es eine dritte Welle geben?

Wir befinden uns immer noch in der zweiten Welle und müssen jetzt alle zusammen dafür sorgen, dass wir diese schnellstmöglich hin­ ter uns bringen.

Können Sie sich beim BAG schon mit der Zeit nach dem Virus beschäftigen?

Ich bin vor allem Krisenmanagerin. Aber zum Glück nicht alleine. Gut die Hälfte der 600 Mitarbeitenden beschäftigt sich aktuell mit der Pandemie.

Sie haben das BAG mitten in der zweiten Welle übernommen. Würden Sie den Job heute noch annehmen?

Ja, klar. Es ist zwar eine Herausforderung, aber vor allem sehr interessant und ein Pri­ vileg, mit einem so guten Team zusammen­ zuarbeiten. Nach diesen Monaten, die alles andere waren als normal, arbeiten meine Leute sehr motiviert und kompetent weiter.

Haben Sie Zeit zur Erholung?

Die muss man sich nehmen. Es nützt nie­ mandem, wenn man nonstop arbeitet. Ich habe einen Hund, den ich mit zur Arbeit neh­ me. Mit ihm gehe ich am Mittag spazieren.

Zudem versuche ich, mir Zeit zu nehmen für ein schönes Abendessen mit meinem Mann und für Spaziergänge, auch mit Freundinnen.

Das gibt mir Kraft. MM Das Interview wurde am 2. Dezember 2020 geführt.

Da ihr euch sowieso jeden Tag seht, könnt ihr ohne Probleme zusammen Weihnachten feiern, unter dem Christbaum singen und ein Fondue chinoise essen.

Das ist die beste Gelegenheit für ein richtig besinnliches Weihnachtsfest: mit einer Wolldecke und einem Tee auf dem Sofa sitzen und in Ruhe die Weihnachts­ geschichte lesen.

Ja

Ja

Nur mit Leuten, mit denen ich zusammenwohne

Feierst du allein?

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Ne

Ja

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Mit wie vielen Personen willst du feiern?

Mit ­maximal zehn Personen.

Ja

Könnt ihr Euch vor dem Fest in Quarantäne begeben?

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Dann liefert dir Corona endlich den Grund, das Weihnachtsfest dieses Jahr abzusagen.

Restaurants vermieten Räume gleich mit Schutz­ konzept. So könnt ihr mit bis zu 15 Personen an der Wärme feiern.

Mit mehr als zehn Leuten.

Nein

in Ne

Haltet ihr es lange draussen in der Kälte aus?

Wenn ihr nicht virtuell feiern wollt, dann organisiert draussen einen Postenlauf. Bei einem Stopp gibts Glühwein oder Tee, am anderen etwas zu essen und so weiter …

Jede Person erhält einen anderen Routenplan. So sind nie mehr als 15 Personen am gleichen Ort.

Ja

Freust du dich auf Weihnachten?

14 | 7.12.2020 | WEIHNACHTEN

Dann trefft euch virtuell. Jeder sitzt daheim mit einem Glas Wein vor dem Bildschirm.

So könnt ihr ohne Risiko zusammen singen.

Ja

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Seid ihr Gfrörli?

Nein

Schmückt im Wald oder im Garten einen Baum mit Kerzen und trinkt ein heisses Getränk.

Ein Feuer oder eine Feuerschale spendet zusätzlich Wärme.

Das sagt das Bundesamt für Gesundheit (BAG): Draussen sind Ansammlungen von maximal 15, drinnen von bis zu 10 Personen erlaubt. Kinder zählen auch. Will man mit der Familie feiern, sollte man sich zwei Wochen im Voraus in Quarantäne begeben: Homeoffice machen und sämtliche Kontakte herunterfahren. Damit reduziert man das Risiko, am Fest jemanden anzustecken. Es bleibt aber ein Restrisiko. Abstandhalten ist auch an Weihnachten nötig. Wer sich mit Maske nicht unwohl fühlt, soll diese bei den Grosseltern ruhig tragen. Feiert man mit Leuten aus anderen Haushalten, sollte man nicht unbedingt ein Fondue in nur einem Topf servieren.

Text: Rahel Schmucki

Ein Weihnachtsfest mit den Liebsten – aber mit minimalem Corona-Risiko?

Der Entscheidungsbaum weist den Weg zur passenden Feier.

Es steht in den Sternen

Bleibt ihr alle 14 Tage vor der Feier zu Hause, könnt ihr die Ansteckungsgefahr minimieren. Zwar bleibt ein Restrisiko, aber so ist ein Fest möglich.

Ne

Illustration: Getty Images

Ja

WEIHNACHTEN | 7.12.2020 | 15

16 | 7.12.2020 | LANDWIRTSCHAFT

Der Nussknacker von Malans Gemeinsam mit 13 weiteren Landwirten aus der Ost- und Zentralschweiz sorgt J ­ ohannes Janggen dafür, dass die Bündner Nusstorte tatsächlich ­einheimische Baumnüsse enthält. In der Produktion spielt allerdings eine Maschine aus K ­ alifornien eine entscheidende Rolle.

Text: Manuela Enggist Bilder: Nik Hunger

LANDWIRTSCHAFT | 7.12.2020 | 17

J

ohannes Janggen (53) hatte lange Schweine und Hühner gehalten, doch dann stellte die Bündner Nusstorte in seinem Leben die Weichen neu. Vor etwas mehr als zehn Jahren sah er eine Ausschreibung von Alpinavera – einer Organisation, die regionale Produkte fördert. Die suchte interessierte Landwirte, um im grossen Stil Baumnussbäume anzubauen, die Früchte zu ernten und zu knacken.

Das Ziel war klar: In Bündner Nuss­ torten sollten auch Bündner Nüsse drin sein. Denn davon gehen die meisten Konsumenten aus. Lange war dem aber nicht so. Die Nüsse kamen von überall, vor allem aber aus den USA, aus Chile und osteuropäischen Ländern.

Seit zwei Jahren knackt es nun auch im Bündnerland. Seine Frau und er hätten zwar kurz überlegen müssen, sagt Janggen, während er, die Hände in den Hosentaschen, über ein Feld vor seinem Hof oberhalb von Malans GR schreitet. «Aber ich bin schon immer für verrückte Ideen zu haben gewe­ sen.» Unter dem Schnauz verzieht sich sein Mund zu einem Grinsen. Sein Ohr­ ring glitzert in der Sonne. Zudem habe er seinen Betrieb schon länger auf pflanzlichen Anbau umstellen wollen.

Damals hatte er seine Standbeine noch in der Legehennenhaltung, einer Herde Mutterkühe und in der Schweinemast.

«Das hat uns jedoch auf Dauer nicht mehr glücklich gemacht. Nur für den Schlacht­hof zu produzieren, war nicht mehr unser Ding.» Heute hält er neben Nussbäumen noch eine Herde Rinder für den Verkauf von Bio-Weide-Beef.

Auf Studienreise in Grenoble

Auf einem Feld, das ein gutes Stück ­unterhalb seines Bauernhofes liegt, setzte er vor zehn Jahren die ersten 60 Baumnussbäume. Ohne viel ­Ahnung davon zu h ­ aben. «Es gibt in der Schweiz kaum Menschen, die Nussbäume als Zuchtpflanzen nutzen.

Es gab also nicht viele Betriebe, bei ­denen ich mir hätte Tipps holen kön­ nen.» Janggen lässt den Blick über ­ die Bäume gleiten, die ihre laub­losen Äste in Reih und Glied der Novem­bersonne entgegenstrecken.

1300 Bäume stehen heute auf seinem Grund. Einmal reisten seine Frau und er nach Grenoble, ins französische ­Epizentrum der Baumnussproduktion, um sich dort einen Einblick zu verschaf­fen. Dabei wurden ihnen klar, dass die Lage ihres Hofes für Nussbäume opti­ mal ist. Diese brauchen über eine lange Zeit eine konstante Temperatur und möglichst wenig Frost. «Also etwa das

Es knackt im Bündnerland: Genossenschafter Kaspar Sulser aus Oberschan SG bei der Arbeit an der Nussknack- und Sortiermaschine aus ­Kalifornien.

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LANDWIRTSCHAFT | 7.12.2020 | 19

gleiche Klima wie Reben», so Janggen.

Bis die Bäume zum ersten Mal Früchte tragen, dauert es mindestens sechs Jahre; bis sie ihr volles Potenzial aus­ schöpfen können, gar rund 15 Jahre.

Den Janggens war rasch klar, dass eine einheimische Baumnusspro­ duktion nur dann wirtschaftlich sein konnte, wenn sie gemeinschaftlich ­organisiert wird. «Sonst wären die ­Erträge viel zu klein», erklärt der 53-­ Jährige. Die Idee für ein «Walnuss-­ Kompetenzzentrum» in Malans war ­geboren: Gemeinsam mit 13 weiteren Bauern aus den Kantonen Graubün­ den, St. Gallen und Luzern organisierte Janggen sich in einer Genossenschaft.

Diese vermarktet ihre Nüsse heute ­unter dem Label «swiss nuss». Das Herzstück der Bauern-Crew: die Nuss­ knack- und Sortiermaschine, die im Dezember 2019 im neu erbauten Ge­ bäude neben Janggens Hof in ­Betrieb genommen wurde. Sie ist die grösste ihrer Art in der Schweiz. Genau zwei Jahre zuvor reiste der Landwirt mit seiner Frau und einem Kollegen nach ­Kalifornien, um sich in diversen Baum­ nussbetrieben Maschinen anzuschauen.

«Mir war es wichtig, dass ich die Funk­ tionsweise vor Ort studieren konnte.»

Die Erleichterung war gross, als der Container aus Amerika im Herbst 2019 heil eintraf, alles korrekt zusammen­gebaut war und die Maschine in Malans erste Nüsse knackte. Die Genossen­ schaft hatte um die 800 000 Franken in die Anlage investiert. Möglich war dies nur dank finanzieller Unterstützung der Kantone Graubünden, St. Gallen und Luzern und vom Bund.

Ohne Ohrstöpsel geht nichts

Es sei essenziell, dass die Nüsse s­ auber und trocken sind, wenn sie bei ihnen ankämen, erklärt Janggen, der auch Präsident der Genossenschaft ist.

Nur so könne die Maschine ihr volles Potenzial ausschöpfen. Zudem würden sich so auch keine Pilze ausbreiten. Über einen kleinen Lift befördert er die Nüsse nun in einen Metallzylinder.

«Je tiefer die Früchte rutschen, desto enger wird es für sie, bis sie irgend­ wann zerbersten», beschreibt er in der Produktionshalle die ersten Schritte.

Der einzige Nachteil der Maschine: Sie ist laut, sehr laut. Ohrstöpsel sind denn auch ein stetiger Begleiter im Produk­ tionsraum. Die Trennung von Kernen und Schalen übernehmen die Staub­ sauger. Sie saugen die leichten Schalen von den schweren Kernen ab. Dann ge­ langen die Kerne zur Feinsortierung in eine «Sortex»-Maschine, die mit vier

Johannes Janggen auf seinem ­Baumnussfeld bei Malans

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LANDWIRTSCHAFT | 7.12.2020 | 21

Kameras Schalenreste erkennt und mit Luftdruck herausschiesst. So lassen sich praktisch alle Schalen entfernen. Da der Handel aber Nulltoleranz verlangt, werden die Nüsse auf dem Laufband noch von Hand verlesen, um durch­ gerutschte Schalenteile zu entfernen.

Im vergangenen Jahr, ihrem ersten Produktionsjahr überhaupt, verarbei­ tete die Genossenschaft vier Tonnen Nüsse. 2020 werden es zwischen 15 und 20 Tonnen sein. Und für 2021 ­erhoffen sie sich gleich eine Verdop­ pelung der Produktionsmenge, erklärt Janggen. «Wir haben sowohl unsere Ernten als auch die zugekauften Nüsse von weiteren Landwirten in diesem Jahr bereits vollständig an Grossver­ teiler und B ­ äckereien verkauft.»

Abgepackte Nüsse aus ­Flawil: Sie landen in den Baumnussjoghurts der Migros.

Flawiler Nüsse für die Migros

Auch die Migros lässt hier Baumnüsse knacken und sortieren: Sie stammen aus dem Anbau in der Region Flawil SG und landen in einem Baumnuss­jog­­ hurt, das die Genossenschaft ­Migros Ostschweiz unter dem Label «Aus der ­Region. Für die Region.» ­verkauft.

Und Janggen? Er ist einer von weni­ gen Landwirten der Genossenschaft, der Biobaumnüsse produziert. Seine Ernte wird zum grossen Teil von einer Bäckerei im Val Müstair zu Bünd­ner Bionusstorten verarbeitet. Hätte man ihm das vor zehn Jahren gesagt, hätte er es nicht geglaubt. MM

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22 | 7.12.2020 | KLIMASCHUTZ

Gutes E-Bike, böser Plastik?

Warum tut man der Umwelt einen Gefallen, wenn man nicht raucht? Und weshalb sind Männer ökologisch betrachtet problematische Wesen? Der Wissenschaftsjournalist Mathias Plüss beantwortet in seinem neuen Buch ökologische Alltagsfragen und gibt Tipps, wie man sich engagieren kann. Ein Einblick.

Illustrationen: Till Lauer

Bücher ● Für Vielleser lohnt sich die Anschaffung eines E-Readers, denn dieser verbraucht sehr wenig Energie. Ungefähr ab dem 20. Buch, das man deswegen nicht auf Papier liest, kippt die Bilanz ins Positive. Wenn Sie doch lieber analog lesen: Ver­ schenken Sie die Bücher nach Gebrauch. Oder nutzen Sie eine Bibliothek.

E-Bike ● Das Elektrovelo wäre eigentlich ein tolles Gefährt. Nämlich dann, wenn es Autos und Töffs ersetzen würde. Was leider nur selten vorkommt. Oder kennen Sie jemanden, der seinen Mercedes gegen ein E-Bike getauscht hat?

Eben. So steht denn das Elektro­ velo prototypisch für so viele angeblich grüne Produkte: Es ist ein Konsumgut, das zu all jenen hinzukommt, die wir schon haben. Der gegenwär­tige BikeBoom hat in erster Linie zur Folge, dass nun auch noch in den abgelegensten Regionen das Wild aufgescheucht wird. Mag sein, dass wegen Corona auch Pendler aufs Elektrovelo um­ gestiegen sind – aber nicht vom Auto, sondern vom ÖV. So nachvollziehbar dies ist: Ökolo­ gisch ist es ein Minusgeschäft, denn pro gefahrenen Kilometer belastet der E-Biker die Umwelt mehr als ein Eisenbahnpassagier. Ähnlich ist es übrigens mit dem neuesten Schrei am Mobili­täts­

himmel, dem E-Scooter, der wohl kaum wie behauptet das Taxi ersetzen wird, sondern eher Fussgänger anlockt. Fazit: Gehen Sie zu Fuss, benutzen Sie ein gewöhnliches Tretvelo. Solange Sie dafür fit genug sind.

Gastronomie ●●●●

Es ist paradox: Viele Menschen achten sehr bewusst darauf, was sie einkaufen, bestellen aber im Restaurant oder am Imbiss­ stand, ohne viel nachzudenken.

Dabei ist der Fussabdruck der Ausserhausverpflegung kei­nes­ wegs kleiner als daheim: Etwa die Hälfte der Haupt­mahlzeiten und auch die Hälfte des Fleisches konsumieren wir auswärts. Als während des Lock­downs 2020 die Restaurants geschlossen waren, sank auto­matisch der Fleischkonsum. Und auch der Bioboom in dieser Zeit war fast ausschliesslich ein Effekt des vermehrten Selberkochens.

Gewöhnen Sie sich an, in der Gastronomie die gleichen Massstäbe anzulegen wie im Laden. Die Massstäbe sind: wenig Fleisch und wenig Milchprodukte, keine Flugware, kein Gemüse aus geheizten Gewächshäusern, auf Region und Saison achten.

Lesen Sie das Kleingedruckte in der Speisekarte, fragen Sie im Zweifelsfall nach.

Einkommen ●●●●

Der Mensch empfindet sich als rationales, von Überzeugungen geleitetes Wesen. In Wahrheit ­folgen wir oft genug Gesetzen, von denen wir nicht einmal ahnen, dass sie existieren. So lässt sich auch der «Green Gap» erklären: die unübersehbare Diskrepanz zwischen grünem Denken und grünem Handeln.

Nichts illustriert dies deutlicher als eine Umfrage in Deutschland vor ein paar Jahren, die ergab, dass ausge­rechnet die Anhän­ gerinnen und Anhänger der Grünen am meisten fliegen. Die Erklärung: Grünen-Wähler sind reicher als der Durchschnitt, und Reiche fliegen häufiger. Schlicht, weil sie es sich leisten können.

Dieses Gesetz ist stärker als jede Gesinnung.

Den Zusammenhang zwischen Einkommen und KlimagasAusstoss findet man überall: In der Schweiz fliegen Personen mit einem Haushaltseinkommen über 12 000 Franken fünfmal so viel wie Leute mit einem Haushalts­ einkommen unter 4000 Franken.

Insgesamt verursachen die bestverdienenden zehn Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fast doppelt so viele Treibhausgase wie die zehn Prozent der am schlechtesten verdienenden. Global hat das reichste halbe Prozent der

Menschheit einen Anteil von knapp 14 Prozent an allen konsumbedingten CO2-Emis­ sionen. Auch der Food-Waste verschlimmert sich mit zuneh­ mendem Einkommen. Wer diese Zusammenhänge kennt, kann auch etwas dagegen unter­ nehmen. Erwägen Sie zum Beispiel, einen Tag weniger pro Woche zu arbeiten, wenn es die Finanzen und die Firma erlau­ ben. So überlisten Sie sich selbst zu einem ökologischeren Ver­ halten: Sie werden 20 Prozent weniger konsumieren als bisher – und gewinnen dabei erst noch Lebenszeit. Die Stressreduktion setzt ausserdem körperliche und geistige Ressourcen frei, die Sie gut gebrauchen können, um Ihr Leben ökologischer zu gestalten.

Männer ● ● Rein ökologisch betrachtet, ist der Mann ein problematisches Wesen. Männer recyceln weniger.

Männer in Singlehaushalten verbrauchen ein Viertel mehr Strom als Frauen in identischen Wohnungen. Männer essen viel mehr Fleisch als Frauen.

Männer erzeugen fast doppelt so viele Treibhausgase durch Alkoholkonsum wie Frauen.

Gewiss, Frauen kaufen mehr Kleider und Kosmetik, aber das wiegt das männliche Miss­ verhalten nicht auf. In dieses Bild

KLIMASCHUTZ | 7.12.2020 | 23 Mathias Plüss: «Weniger ist weniger – klimafreundlich leben von A–Z», Echtzeit-Verlag, 2020; Fr. 22.40 bei exlibris.ch passt, dass an die Fridays-forFuture-Demonstrationen vorwiegend Frauen gehen, während Klimaskeptiker meist männlich sind.

Dieses Muster zu durchbrechen ist schwierig, denn hier sind archaische Kräfte am Walten.

Jedenfalls haben psychologische Studien gezeigt, dass Männer das Gefühl haben, Umweltschutz sei etwas Unmännliches. Das Benützen einer Recyclingtasche etwa empfinden sie als Zeichen der Schwäche. Besonders stark mit Männlichkeit verbunden ist das Fleischessen: Es ist noch nicht lange her, dass der Vater am Mittagstisch automatisch das grösste Stück Fleisch bekam.

Die Idee vom Fleisch als Kraft­ spender und Machtsymbol hat eine lange Geschichte, während Gemüse stets weiblich konnotiert war. Selbst bei den Schimpansen teilen die Männer die Beute unter sich auf – Frauen bekommen ein Stück Fleisch höchstens im Austausch gegen Sex. Uns bleibt hier nur, an die tech­ nisch-kompetitive Seite zu ­­ ap­pellieren, die ja auch vielen Männern innewohnt: Installieren Sie Gadgets, übernehmen Sie die Kontrolle über den Energiefluss in Ihrem Haus. Seien Sie ehr­ geizig, auch im Umweltbereich.

Suchen Sie nach dem spar­sam­ sten Kühlschrank, nach dem effizientesten Reiseweg. Lassen Sie nicht zu, dass Ihr Nachbar eine bessere Ökobilanz hat als Sie. Mit einem Wort: Seien Sie ein Mann!

Plastik ● In der Öffentlichkeit hat Plastik in den letzten Jahren das Robben­ baby als Umweltthema Nummer eins abgelöst. Wem ginge der Anblick eines Albatros nicht zu Herzen, der an ver­schlucktem Plastik verreckt ist! Am nächsten Tag reissen wir die Kunststofffolie von den Biorüebli und fühlen uns

schuldig. Das Problem ist: Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Natürlich kann auch Ihre Plastikfolie ins Meer gelangen, wenn Sie sie in den Rhein schmeissen – aber das tun Sie ja nicht, oder? 86 Prozent des Plastiks, das via Flüsse in die Ozeane gelangt, stammen aus Asien. Aus Europa kommen gerade mal 0,3 Prozent. Überdies sind für das Ökosystem Meer andere, weniger sichtbare Probleme vermutlich schlimmer als Plastik: Sauerstoffmangel, Wassererwärmung, Versauerung, Überfischung. Wenn Sie wirklich persönlich etwas für die Meere tun wollen, dann hören Sie auf, Fisch zu essen.

Rauchen ● ● Trägt zum Klimawandel bei.

Nicht der Rauch ist dabei das Problem, sondern die Produktion der Zigaretten. Das Trocknen des Tabaks braucht sehr viel Energie, und diese stammt meist aus Holz aus nicht nachhaltig bewirt­schafteten Wäldern.

Für jemanden, der täglich ein Päckchen raucht, wird alle zwei Wochen ein Baum gefällt.

Die Klimawirkung eines Durch­ schnitts­rauchers entspricht einer täglichen Autofahrt von zwei Kilometern.

Noch mehr als das Klima belastet das Rauchen aber den Boden: Der Tabak, eine sehr anspruchs­ volle Pflanze, laugt ihn aus. Die Produzenten, meist Kleinbauern in der Dritten Welt, müssen schon nach einer oder wenigen Saisons auf neue Felder wechseln. Der Landverschleiss ist enorm, oft werden dafür Wälder gerodet.

Und dann sind da noch die Zigarettenstummel, die sich die Raucher aus unerfindlichen Gründen auf den Boden zu schmeissen bemüssigt fühlen.

Zehn Jahre dauert es, bis sie sich zersetzen. Die enthaltenen Gift­ stoffe verseuchen den Boden,

und im Wasser töten sie Fische und Kleinlebewesen. Jedes dritte Abfallteilchen in Schweizer Gewässern ist ein Zigaretten­ stummel.

Wohnfläche ●●●●●

Die Kinder sind ausgezogen, der Partner ist gestorben: Ab einem gewissen Alter leben viele Menschen in einem viel zu grossen Haus. Ziehen Sie in eine kleine Wohnung! Mit der ­­ Re­duktion der Wohnfläche um ein Drittel sparen Sie etwa 15 Prozent Ihres CO2-Verbrauchs ein.

Schokolade ●●●

Ist ein grosser Posten: Sie macht fast vier Prozent unseres Ernährungsfussabdrucks aus.

Anders als vielleicht erwartet, spielt der Zucker dabei praktisch keine Rolle. Knapp zwei Drittel der Umweltbelastung gehen auf das Konto des Kakaoanbaus, der Boden und Wasser ver­ schmutzt und zur Rodung von Wäldern führt. Jede sechste Kakaobohne auf dem Weltmarkt stammt von illegalen Plantagen in der Elfenbeinküste, die auf gerodeten, offiziell geschützten Waldflächen entstanden sind.

Schweizer Schoggi ist insbe­ sondere eine Bedrohung für die Biodiversität in Ecuador. Überdies enthalten vor allem Füllungen oft auch Palmöl. Das letzte Drittel der SchokoladeUmweltbelastung geht auf das Konto der Milch. Darum ist dunkle Schokolade grüner als helle. Was tun? Es ist wie bei allen Luxusprodukten: zurückhaltend konsumieren und sich über die Herkunft informieren. MM

● Das bedeuten die Punkte: Die einzelnen Einträge im Buch sind mit Impact-Faktoren versehen, von

1 bis 5 Punkten. Fünf Punkte bedeuten: Hier können Sie sehr viel Einfluss nehmen. Ein Punkt bedeutet: Dieses Thema ist nicht ganz so wichtig, oder Einzelpersonen können nicht viel ausrichten.

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Schon gewusst? Ein deutscher Koch aus Regensburg, der im 17. Jahrhundert dem Herzog Choiseul de Plessis-Praslin, einem Gesandten des französischen K ­ önigs ­Ludwig XIV., diente, überzog ­gezuckerte Mandeln mit Schokolade. Zu Ehren seines Arbeitgebers nannte er das Konfekt P ­ raline.

Andere Quellen verorten die Erfindung der Praline in einer Brüsseler Apotheke, wo Schokolade mit Medizin überzogen wurde.

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GENUSS | 7.12.2020 | 25

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Geknackte Baumnüsse lassen sich gut einfrieren.

So sind sie noch in ein paar Monaten frisch und werden nicht ranzig.

Käsewähe mit ­Nüssen und Birnen Hauptgericht für 4 Personen und Kuchenblech mit 28 cm Ø 350 g Kuchenteig Mehl zum Auswallen 50 g Baumnüsse 1 Birne 100 g Blütenkäse 250 g Greyerzer 3 dl Milch 3 Eier Salz, Pfeffer geriebene Muskatnuss 1. Kuchenteig auf wenig Mehl zu

Gutes aus der Chlausküche Bilder: Migusto

Beim Samichlaussäckli picken Klein und Gross oft nur die Rosinen heraus. Wir haben süsse und salzige Rezeptideen für den Rest.

Text: Claudia Schmidt Rezepte: Annina Ciocco, Daniel Tinembart

einer ca. 4 mm dünnen Rondelle auswallen. Ein Kuchenblech ­damit auslegen, den Rand festdrücken. Teigboden mit der ­Gabel einstechen.

2. Backofen auf 180 °C vorheizen.

Nüsse grob hacken, Birne hal­­­bie­ren, entkernen und würfeln. ­Bei­des auf dem Teigboden verteilen. Blütenkäse in feine Scheiben schneiden, den Greyerzer an der Röstiraffel reiben. Milch und Eier verquirlen. Mit dem geriebenen Käse mischen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Die Käse-Eier-Milch-Mischung auf den Kuchen­boden geben. Mit ­Blütenkäse belegen. Wähe in der Ofenmitte ca. 40 Minuten backen.

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GENUSS | 7.12.2020 | 27

TIPP

Lammschulter mit Datteln und Nüssen Hauptgericht für 4 Personen 3 Knoblauchzehen 1 Zwiebel 1 Lammschulter

à ca. 1 kg, nicht gebunden Salz, Pfeffer 4 EL Erdnussöl 10 Datteln ohne Stein 1 Zimtstange 60 g Nüsse, z. B. Mandeln

oder Cashewkerne 1 TL Harissa 2 Sternanise 4 dl Bratenfond 1 Bund glattblättrige Petersilie

Was ist mit den ­Trockenfrüchten aus dem Chlaussack?

Die eignen sich nicht nur für orientalische Schmorgerichte, sondern auch mit Speck umwickelt für den Apéro.

1. Knoblauch und die Zwiebel

­ acken. Lamm mit Salz und h ­Pfeffer würzen. Öl im Schmortopf erhitzen. Das Fleisch rundum ca. 5 Minuten anbraten. Knob­ lauch, Zwiebel, Datteln, Zimt, die Hälfte der Nüsse, Harissa und Sternanise dazugeben. Kurz mitbraten. Mit dem Bratenfond ablöschen. Zugedeckt etwa 90 Minuten schmoren. Deckel entfernen und Fleisch weitere 30 Minuten köcheln lassen.

2. Fleisch aus der Sauce heben.

Zimt und Sternanise entfernen.

Sauce mit Salz und Pfeffer ab­ schmecken. Restliche Nüsse grob hacken. In einer beschichteten Bratpfanne anrösten, bis sie ­Farbe annehmen. Die Petersilie hacken. Lamm tranchieren und mit der Sauce anrichten. Mit den restlichen Nüssen und der Peter­ silie bestreuen und servieren.

Dazu passt Couscous.

TIPP

Bilder: Migusto

MandarinenKarotten-Suppe

Wer in der Küche auf die aromatische Mandarinenschale setzt, legt zuvor nur unbehandelte Früchte in den Chlaussack.

Mandarinlisuppe? Diesem Rezept könnte auch Lea aus dem Migros-Weihnachtswerbespot nicht widerstehen. Denn Mandarinenschale und -saft verleihen der Karottensuppe ein besonderes Aroma.

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GENUSS | 7.12.2020 | 29

TIPP

Creamy Erdnussbutter Der Klassiker aus den USA lässt ruckzuck grosse Mengen überzähliger Nüssli verschwinden.

Er gelingt auch ganz einfach daheim. Dabei püriert man etwa drei Minuten mindestens 250 Gramm geröstete Erdnüsse in einem ­leistungsstarken Cutter. Am Anfang ist die Masse noch bröckelig. Dann wird sie immer feiner, schliesslich zur erwünscht cremigen Erdnuss­ butter. Falls sie übrigens zu fest gerät, gibt man ­etwas Erdnussöl dazu. Gekühlt hält die Erdnussbutter ungefähr einen Monat.

Nicht nur ein zerbröselter ­­ Lebkuchen eignet sich für Desserts, auch Guetzli bringen zusätzlich Crunch – und verwandeln gar Frühstücksbowls in einen festlichen Genuss.

Mandarinen mit Lebkuchenstreusel

Clementinen-Cake Joghurt macht den Cake saftig, ­aromatisch wird er durch geriebene Clementinenschale und einen Guss mit Clementinen- und Zitronensaft.

Bilder: Migusto

Das Rezept auf migusto.ch

Dessert für 4 Personen 1 Vanilleschote 10 Mandarinen 40 g Puderzucker 1 Lebkuchen à 45 g 4 Kugeln Crème-fraîche-Glace

Vanilleschote längs halbieren, Mark herauskratzen. 4 Manda­ rinen auspressen. Die restlichen schälen und quer halbieren. Mit Puderzucker, Mandarinensaft, Vanilleschote und -mark auf­ kochen. Pfanne vom Herd ziehen.

Mandarinen im Sud abkühlen lassen. Lebkuchen in kleine ­Stücke zupfen oder fein reiben.

Mandarinen mit Glace anrichten.

Lebkuchen darüberstreuen.

30 | 7.12.2020 | GENUSS

Wissensbissen Cherimoya

Auch in der kalten Jahreszeit lassen sich kleine Kunstwerke aus dem Garten für den Adventstisch zusammenstellen. Um die Tannen- und Hagebut­ten­­zweige in der Vase zu trennen oder gar zu fixieren, biegt man aus feinem Maschendraht kleine Stücke zurecht und platziert diese vorab in der Vase.

22 000

britische Pfund kostete 2011 ein Schokoladendessert, das sich ein englischer Hotelgast ­wegen ­Liebeskummer in Windermere gönnte. Das Törtchen war aus Schokolade, Champagner-Kaviar, Blattgold und einem zweikarätigen Diamanten – begleitet von einem edelsüssen Château d’Yquem.

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Die Flaschenbaumfrucht oder Annone ist einen Versuch wert: Das saftige Obst der Subtropen verführt mit süss-weichem Fruchtfleisch und leichten Vanillearomen. Cherimoyas geniesst man am besten roh. Dazu halbiert man die Frucht, entfernt die ­Kerne und löst das Fleisch aus der Schale. Man kann das Fruchtfleisch aber auch einfach direkt aus der Frucht löffeln.

BASTELN | 7.12.2020 | 31

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Schenken macht noch mehr Freunde, wenn die Überraschung in einer eleganten Verpackung steckt. Diese Anleitung verleiht den festlichen Weihnachtspäckchen das gewisse Etwas.

Text: Debora Baumann

So gehts Schritt für Schritt Dazu brauchts: weisses Seidenpapier, weissen Papierbeutel, Sprühkleber, Holzklammern und Goldglitzer Falte den zugeschnittenen Streifen im «HandorgelStyle». Dann bindest du in der Mitte einen Golddraht oder eine Schnur um die gefaltete Bahn.

Befestige das Blümchen mit einer Holzklammer am Papierbeutel.

3 1

Lege drei Blatt Seidenpapier übereinander und schneide einen etwa zehn Zentimeter breiten Streifen.

2

Runde die Ecken mit einer Schere ab. Zupfe die Lagen vorsichtig auseinander, bis eine Blüte entsteht. Besprüh die Blume mit Kleber und verzier sie mit Glitzer.

4 Die Anleitung stammt aus dem Blog von Do it + Garden. Weitere Ideen für selber gemachtes Geschenkspapier gibts auf blog.doitgarden.ch

32 | 7.12.2020 | GESELLSCHAFT

Der Sohn, der hören kann Malwin Spiller hat gehörlose Eltern und einen gehörlosen Bruder. Er lernte schnell, mit dieser familiären Ausnahmesituation zurechtzukommen. Dass er selber hören kann, ist für den 20-Jährigen «ein riesiges Geschenk».

Text: Barbara Lukesch Bilder: Gabi Vogt

K

inder sind Konformisten. Nur nicht auffallen, ja nicht anders sein als die Kollegen und Schulkameradinnen. Besonders empfindlich reagieren sie, wenn ihre Familie nicht ganz der Norm entspricht. Malwin Spiller (20) weiss, wovon die Rede ist. Er hat gehörlose Eltern und einen drei Jahre älteren, ebenfalls gehörlosen Bruder. Er selber kann ­hören und reden. Mit den Fami­ lienmitgliedern kommuniziert er in der Gebärdensprache.

In der Stube der elterlichen Wohnung in Elgg ZH. Es ist früher Abend. Die ­Familie hat am Tisch Platz genommen und beobachtet aufmerksam, wie Malwin spricht, dann wieder mit Gebärden kommuniziert. Es ist ein munteres Hin und Her. Die Hände fliegen hin und her

Natürlich fallen Spillers auf, wenn sie beispielsweise in einem Restaurant ­essen und sich miteinander austauschen. Da fliegen die Hände oft in atemberaubendem Tempo hin und her, begleitet von stark ausgeprägter Mimik.

Doch Malwin sagt: «Ich hatte Glück und habe mich nie für meine ­Eltern und meinen Bruder geschämt.» Klar, sei er ihnen schon als kleiner Bub in manchen Alltagssituationen überlegen ­gewesen, aber deswegen habe er sie nicht als minderwertig emp-

funden, sondern früh ein Gefühl von Verantwortung entwickelt und in der Öffentlichkeit bei Bedarf für sie geredet.

Er lacht und erwähnt auch die Vorteile. Als Jugendlicher habe er schnell kapiert, dass er so spät nach Hause kommen konnte, wie er wollte: «Wie sollten mich meine Eltern denn kontrollieren, wenn es spät war und sie schon im Bett lagen? Hören konnten sie mich auf jeden Fall nicht.» Wenn er mit seiner Familie in die Ferien geflogen sei, ­hätten sie gratis von der Economy in die First Class wechseln können und in Freizeitparks in den USA jeweils nicht in der Schlange warten müssen: Privilegien für Menschen mit einer Beeinträchtigung. «In der Schule haben ­meine Kameraden immer aufmerksam zugehört, wenn ich ­etwas über Gehörlosigkeit erzählt habe», berichtet er weiter.

Seine Familie sei sehr beliebt ­gewesen. «Meine Kollegen sind gern zu uns nach Hause gekommen und waren fasziniert von der Gebärdensprache.»

Malwin ist das zweite Kind von Melanie und Marcel Spiller, die beide auch h ­ örende Geschwister haben. Sie waren also nicht ­völlig überrascht, als nach ­ihrem gehörlosen Buben Marinus ein hörender Sohn auf die Welt kam.

In seinen ersten Lebensjahren ist der Bub fast ausschliesslich in

der Welt der G ­ ehörlosen aufgewachsen. Die Gebärdensprache, die Malwin als seine «Muttersprache» bezeichnet, war für ihn «völlig normal». Doch den Eltern war klar, dass er möglichst früh in Kontakt mit der hörenden Welt kommen musste, «denn nur so konnte er reden und schreiben lernen», sagt Melanie Spiller – mithilfe von Gebärden.

Hilfe von der Grossmutter

Das Glück wollte es, dass die Grossmutter väterlicherseits, die hören kann, im Nachbarhaus wohnt und riesige Freude daran hatte, ihren Enkel zu betreuen.

Sobald er in den Kindergarten kam, ging Malwin jeden Mittag zu seiner Oma und unterhielt sich mit ihr: «Wir beide waren eine richtig verschworene Gemeinschaft.» Darüber hinaus konnte er das Reden mit den Chindsgi-­ Gschpänli und später mit s­ einen Schulkollegen üben. Doch damit allein war es nicht getan.

Malwin musste jahrelang in die Logopädie, um sprachliche Defizite auszugleichen, mit denen viele Kinder zu kämpfen h ­ aben, die mit der einfacher strukturierten Gebärdensprache aufgewachsen sind. Trotz all d ­ ieser Anstrengungen sei er nie ein richtig guter Deutschschüler geworden.

Noch heute schlage ihm Stress auf die Sprache, und er b ­ eginne zu stottern, wenn er nervös sei.

GESELLSCHAFT | 7.12.2020 | 33

Als einziges Familienmitglied mit einem intakten ­Hörvermögen hat ­Malwin zwangsläufig die Gebärdensprache gelernt. Anders wäre die Kommunikation mit Vater Marcel, Mutter Melanie und B ­ ruder Marinus gar nicht möglich.

«Ich habe mich nie für meine Eltern und meinen Bruder geschämt.»

Malwin Sohn gehörloser Eltern

Mit den Jahren verschob sich Malwins Lebensmittelpunkt ­immer mehr in die Welt der ­Hörenden. Schon in der Sekundarschule in seinem Heimatort Elgg orientierte er sich mehr und mehr nach aussen. Seine dreijährige Lehre als Elektroinstallateur machte er dann in Winterthur. Dort hat er auch ­seine erste Anstellung gefunden und plant, bei nächster Gelegenheit eine eigene Wohnung zu ­suchen.

Malwin sagt klipp und klar: «Gehörlosigkeit schränkt ein.»

Zum einen führe sie zu einer Art Isolation, was er auch an ­seiner ­Familie sehe. Privat ­verkehre sie fast nur mit anderen Gehörlosen, überdies ­arbeite seine Mutter beim Schweizerischen Gehörlosenbund als Kursorganisatorin und Gebärdensprachlehrerin.

Immerhin halte sich sein Vater täglich in einer h ­ örenden ­Umgebung auf. Als Fachmann Betriebsunterhalt ist er bei der Stadt Winterthur für alle ­öffentlichen Anlagen wie Parks und Sportplätze zuständig.

Aber auch er musste erfahren, dass Gehörlsigkeit das Leben ­sehr stark beeinträchtigen kann: Obwohl er als begabter Fussballer Chancen auf eine Profikarriere hatte, machte ihm letztlich seine Einschränkung einen Strich durch die Rechnung.

Für Betroffene sei es generell schwieriger, eine Stelle zu finden, fügt sein Sohn hinzu.

Ohne Blickkontakt geht gar nichts

Fragt man Malwin, ob er sich konkret vorstellen könne, wie sich die Welt für einen Gehörlosen anfühle, seufzt er: «Tausendmal habe ich versucht, mich in die ­Situation meiner Familie hineinzuversetzen, aber es gelingt mir nicht wirklich.» Was er wisse und auch gut nachvollziehen könne an ihrem Verhalten, sei, dass der Sehsinn mindestens doppelt so wichtig für sie sei wie für Hörende: «Gehörlose nehmen ja Gefühle, Stimmungen, alle Zwischentöne via Mimik, Gestik und Körperhaltung wahr.»

Darum sei auch der Blickkontakt für sie so ­bedeutsam. Hören würden sie nichts – sein Vater formt mit dem Daumen und Zei-

34 | 7.12.2020 | GESELLSCHAFT

gefinger der linken Hand eine Null: «Zero.»

Malwin sagt, hören zu können, sei ein grosses Glück, «ein riesiges Geschenk». Vielleicht ist es kein Zufall, dass er in seiner Freizeit Musik von Hip-Hop über Rap bis Techno produziert und liebend gern ­Konzerte be­ sucht. Er bedaure es, dass diese Welt seinen Eltern und seinem Bruder völlig verschlossen sei.

Auch hier konnte er auf seine ­inzwischen 77-jährige, noch­immer topfitte Grossmutter z­ ählen, die ihn an Konzerte b ­ egleitet und sein Hobby finanziell ­ unterstützt.

Die moderne Technik hilft

Und wie geht denn Marinus, der Erstgeborene, damit um, dass er im Vergleich zu seinem jüngeren Bruder auf einiges verzichten muss? Spürt er keinen Neid oder

«Hören zu können, ist ein grosses Glück, ein riesiges Geschenk.»

Eifersucht? Marinus schüttelt den Kopf. «Nein, überhaupt nicht», antwortet er in Gebärdensprache. Wie sein Vater ist er als Fachmann Betriebsunterhalt in einer Anwaltskanzlei mit riesigem Umschwung angestellt und lebt in seiner eigenen Wohnung, ebenfalls in Winterthur.

Sein Arbeitgeber sei ihm gegenüber äusserst aufmerksam und habe beispielsweise für ein dreitägiges Ski-­Weekend eigens einen Gebärdendolmetscher organisiert: «Das ist grossartig und ­erlaubt mir, an einem solchen Firmenanlass voll dabei zu sein.»

Dazu – und jetzt holt er sein Smartphone heraus – biete die ­moderne Technologie zahlreiche Tools für Gehörlose.

So blinkt sein Gerät, wenn eine neue Nachricht eintrifft. Und bei auffälligen Geräuschen wie Hupen oder H ­ undegebell warnt es ihn mit ­einem Lichtsignal.

Dazu gibt es spezielle Apps, dank denen er via Facetime-Ferndolmetscher ­anfordern kann, die ­einem Gesprächspartner seine Gebärden und ihm dessen Sätze und Wörter übersetzen.

Während des Interviews übernimmt Malwin diese Aufgabe, die er perfekt beherrscht. Er nickt: «Es war tatsächlich mein Kindheitstraum, Gebärdendolmetscher zu werden.» Vielleicht verwirkliche er den eines Tages, denn: «An meiner Familie sehe ich, wie unglaublich wertvoll diese Arbeit ist.» MM

Die Maske ist schwierig für Gehörlose Die Maskenpflicht macht vielen Menschen mit Hörbehinderung die Kommunikation noch schwerer. Denn im Gespräch sind sie darauf angewiesen, Mimik und Mundbild ihres Gegenübers zu sehen, wenn keine Gebärdensprachler oder Schriftdolmetscherinnen dabei sind.

Gut zu wissen für die Begegnung mit hörbehinderten Personen: Im Notfall helfen Papier und Stift oder Text-Apps auf Smartphones. Unter Einhaltung der Abstandsregeln können die Masken während des Gesprächs auch ­abgenommen werden, wie das Bundesamt für Gesundheit erklärt.

Weitere Infos: sgb-fss.ch

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36 | 7.12.2020 | GENUSS

Mein liebstes Kochbuch Digitalen Rezepten zum Trotz: Kochbücher bleiben äusserst ­beliebt. Erfahren Sie hier, aus ­welchen Büchern unsere Redaktorinnen und Rezeptautoren am liebsten kochen.

Dominik Véron (30), Projektleiter Nachhaltigkeit John Vincent, Rebecca Seal und Chantal Symons: «Leon Fast Food ­Vegan», Dumont-Verlag, 2019; Fr. 35.90 bei exlibris.ch

«Viele Vegankochbücher bewegen sich auf der ­Gesundheitsschiene. Dieses hier nicht. Gekocht wird mit Zucker, Fett und Gluten.

Genial finde ich die Rezepte für Mayonnaise oder Caesar-Salatsauce. Wirklich umgehauen hat meine Gäste und mich der New York Cheesecake: Wie die meisten Rezepte im Buch liest es sich auf den ersten Blick kompliziert, ist aber viel einfacher als erwartet, und das Resultat ist perfekt. Als Nächstes wage ich mich an die Buffalo‹Wings› aus Blumenkohl.»

Redaktion: Dinah Leuenberger

Barbara Pastore (51), Art Director, Migros-Magazin

Romeo Brodmann: «Die Suppen der klassischen französischen Küche»; Eigenverlag, 2020; Fr. 100.– bei onionmedia.ch

«Wenn ich koche, dann meistens ohne Kochbuch. So eine bin ich. Aber ich liebe Lexika.

Darum habe ich vor zwei Jahren zugesagt, bei einem grössenwahnsinnigen Kochbuchprojekt die Gestaltung zu übernehmen.

Druckfrisch ist jetzt das Buch voller Rezepte, unterteilt in zwölf Kapitel, die sämtliche ­Aspekte des Suppenmachens erklären. Selbstverständlich kann ich die ‹Soupe Barbara› (Cime di Rapa, Linsen, Salsiccia) nur empfehlen, sie wurde eigens auf meinen persönlichen Geschmack hin kreiert.»

«Thailand auf dem Teller: Mit den Rezepten aus ‹Night + Market› gelingen die asiatischen Gerichte mit kleinem ­A ufwand.»

«Sehr fancy, farbenfroh und modern gestaltet, bringt dieses Kochbuch asiatisches Flair in die triste Schweizer Winterküche.

Die Rezepte sind einfach und verständlich erklärt und inspirieren auch für die schnelle Alltagsküche. Mit zwei, drei Basisprodukten lässt sich zackig ein authentisches thailändisches Gericht mit minimalem Aufwand zu­ bereiten. Ein Must-have für alle Thai-Enthusiasten.

Mein Tipp: Singha-Bier dazu trinken.»

Anja Steiner

(35), Rezeptautorin Migusto Kris Yenbamroong und Garrett Snyder: «Night Market», Verlag Random House, 2017; Fr. 40.50 bei exlibris.ch

GENUSS | 7.12.2020 | 37

Flavia Zarro

Jean-Philipp Wagner

(54), Stv. Leiterin Ressort Food

(35), Rezeptautor Migusto

Yotam Ottolenghi: «Simple. Das Kochbuch», Dorling Kindersley-­Verlag, 2018; Fr. 31.90 bei exlibris.ch

Peter Jauch: «Gin – Das Buch», AT-Verlag, 2020; Fr. 49.50 bei exlibris.ch

«Möchte ich beim Durchblättern gleich zehn Rezepte kochen, dann kaufe ich ein Kochbuch.

So ging es mir mit ‹Simple› von Ottolenghi. Am liebsten koche ich daraus die Hackbällchen mit Ricotta und Oregano.»

«Bei einem Kochbuch sind mir nicht nur Rezepte, ­sondern ebenso begleitende Bilder und Informationen zum Land resp. dessen kulinarischer Kultur wichtig. Ich bin in der Auslage einer Buchhandlung über ‹Fire Islands› ­gestolpert und wurde sofort reingezogen durch die wunderbaren Gerichte, die ich in meiner siebenjährigen Zeit in Indonesien kennen- und ­lieben gelernt habe. Ein Fernwehtröster zwischen zwei Buchdeckeln. Ganz speziell mag ich zwei Rezepte mit Tempeh, dem fermentierten Sojabohnen-Cake.»

«Ich mag Drinks ohne ­ lkohol. Ab und an darf es A aber etwas mit Schuss sein.

Dann hole ich mir die Ideen aus diesem Gin-Buch und erfahre auch gleich einiges zum Thema Tonic und Gin. Ich lerne die Brenner und Hersteller hinter den Marken kennen. Wer das Kochen mit Gin ausprobieren will, dem empfehle ich ein Gindue, also ein Käsefondue mit Gin statt Weisswein. Zu einem Rindsfilet oder zur Ente passt eine Sauce aus Sloe Gin (Schlehenlikör) und Butter, Sloe-Gin-Zwiebeln schmecken hervorragend als Chutney zu Käse.»

Claudius Wirz

(47), Redaktor Food Eleanor Ford: «Fire Islands», Knesebeck-Verlag, 2020; Fr. 35.90 bei exlibris.ch

Bilder: Stefanie Koehler, zVg

Claudia Schmidt

(49), Redaktorin Food Joshua McFadden und Martha Holmberg: «6 Jahreszeiten», Riva-Verlag, 2018; Fr. 34.– bei exlibris.ch

«Meine Regale sind mit knapp 1300 Kochbüchern gefüllt. Einige gehören als Zeitzeugen ins Antiquariat, andere weisen den Weg in die Zukunft. So zeigt US-Koch Joshua McFadden in «6 Jahreszeiten», wie man Gemüse neu ­kombiniert und auch mal anderes zubereitet. Für ihn gibt es nicht nur den Sommer, sondern den Früh-, Hoch- und Spätsommer.

Eine der ersten, zarten Karotten des Jahres bereitet er anders zu als eine Lagerkarotte. Seine einfachen Rezepte lassen die einst zu banalen Beilagen degradierten Gemüse neu erstrahlen. Immer wieder eine tolle Inspirationsquelle.»

«Mir läuft schon jetzt im Dezember das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an mein liebstes Frühlingsrezept denke.»

«Ich koche täglich, man kann ja nicht ständig ins Restaurant oder was bestellen. Aber besonders Freude macht es mir dann, wenn ich für Freunde kochen kann. Deshalb mag ich das Buch «Kochen für Freunde» so gerne. Es enthält – nach Jahreszeiten geordnet – Rezepte, die gleichzeitig raffiniert und einfach vorzubereiten sind.

Ganz nach dem Motto ‹kleiner Aufwand, grosse Wirkung›.

Mein liebstes Frühlingsrezept sind die Spargelpäckli mit ­Ricotta. Da läuft mir schon jetzt im Dezember das Wasser im Mund zusammen.»

Lisa Stutz

(27), Redaktorin Migros-Magazin Ursula Furrer-Heim: «Kochen für Freunde», AT-Verlag, 2018; Fr. 24.70 bei exlibris.ch

PUBLIREPORTAGE

Tofu soll als eine Form von Bohnen­ quark bereits vor dem Altertum in der Mongolei bekannt gewesen sein. Später verbreitete sich der proteinreiche Tausendsassa aus der Sojabohne im asiatischen Raum.

Mit dem aufkommenden Vegetarismus in der westlichen Welt wurde Tofu auch in Europa immer bekannter und etablierte sich nicht nur in asiatisch inspirierten Küchen als eiweissreiche Zutat. Sie wird mittlerweile auch gern von Flexitariern beim Kochen eingeplant.

Die Migros führt heute ein breites Sortiment an Tofusorten und -produkten.

Am Tofu schätzen viele, dass er vielseitig und unkompliziert in der Zubereitung ist. Besonders der ­Naturtofu, den es in der Migros von Noppa’s in Demeter-Qualität* aus Schweizer Sojabohnen gibt, lässt sich süss oder herzhaft zube­ reiten. Ob gebraten oder einfach in

einem fixfertigen Curry erhitzt, ­gebacken oder frittiert – mit dem schnittfesten Tofu können selbst ungeübte Hobbyköche schnell et­ was Feines zaubern. Für Leute mit Vorliebe für Deftiges ist der Räu­ chertofu ein perfekter Einstieg in die Tofuwelt. In seiner simpelsten Form ist er sogar als Brotbelag ein Genuss.

Für Gebäck und Desserts eignet sich Seidentofu, der von allen Tofu­ sorten am meisten Flüssigkeit ent­ hält: Dank seiner cremigen Konsis­ tenz lassen sich selbst Cheesecakes ganz ohne Milchprodukte herstel­ len. Für die Festtage gibt es in die­ sem Jahr in grösseren Filialen den Sélection-Trüffel-­Tofu, mit dem sich allerlei festliche Vorspeisen und Hauptgerichte kreieren lassen.

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* Die Rohstoffe aus der biologisch-dynami­ schen Landwirtschaft werden mit höchster Achtsamkeit verarbeitet. Demeter regelt die Verarbeitung strenger als jedes andere Label.

Migusto ist die Kochplattform der Migros. www.migusto.ch

Bild: Pia Grimbühler

VIELSEITIGER TOFU

KOLUMNE | 7.12.2020 | 39

Illustration: Rinah Lang

Ein Sack voller Goldstücke STADT, LAND, STUTZ Ich war etwa fünf, vielleicht auch jünger. Wir sassen in der Hütte vom Samichlaus. Ich erinnere mich, dass da viele Leute waren, Erwachsene und andere Kinder, und ganz vorne sass der Samichlaus.

Er erzählte eine Geschichte. Ich habe keine Ahnung mehr, wovon sie handelte. Aber der Samichlaus sprach immer wieder uns Kinder an – es war ein sehr interaktiver Nachmittag, das kann ich rückblickend sagen. Jedenfalls fragte mich der Samichlaus: «Hast du auch Geschwister?» Und ich sagte: «Nein, nur einen Bruder.» Die ganze Hütte lachte. Ich weiss noch, dass ich auf dem Schoss meiner Mutter sass und nicht wusste, was so lustig war. Sie erklärte mir später, dass «Geschwister» nicht dasselbe bedeutet wie «Schwester».

Ein paar Jahre später passierte etwas, das nur einmal in einem Kinderleben passiert.

Der Samichlaus war bei uns zu Hause, mit Schmutzli und Diener. Der Diener ist ein

Lisa Stutz (27) sucht die Balance zwi­schen urban und ländlich.

Und pickt von ­beidem das Beste heraus.

Junge, der einen Sack voller Fünfräppler – für mich damals: Goldstücke – bei sich trägt. Am Ende des Besuchs bekommt jedes Kind von ihm ein 5-Rappen-Stück geschenkt. Normalerweise. In diesem Jahr liess der arme Diener den Sack fallen, und bei uns in der Stube lag plötzlich ein grosser Haufen Gold. Mein besagter Bruder und ich stürzten uns sofort wie wildgewordene Affen darauf. Unseren Eltern war das wohl furchtbar peinlich. Aber wir hatten beide eine fette Beute im Sack, als der Samichlaus sich wieder auf den Weg machte.

Heute ist das ganze Gold ausgegeben, und ich bin traurig, dieses Jahr kein Sami­ chlausfest gefeiert zu haben. Noch vor einem Jahr zelebrierten wir den Tag im grossen Fami­lienkreis. Die Kleinsten waren ganz ­aufgeregt, ehrfürchtig schauten sie zum Chlaus hoch. Dieses Jahr ist er nicht gekommen. Und ich dachte immer, sein Besuch sei so sicher wie das Amen in der Kirche. MM

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40 | 7.12.2020 | VERLOSUNG

Adventsfenster

Saubere Besen halten Hexen fern Ein Blick durchs dritte Fenster zeigt, wie man sich in Estland auf Festtage vorbereitet: Die Esten putzen gar ihre Besen, um unliebsamen Besuch zu vermeiden. Das müssen Sie nicht: Wir verlosen 24 Gutscheine von Do it + Garden im Wert von 100 Franken.

Z

Text: Lisa Stutz

uerst die Arbeit, dann das ­Vergnügen: Das gilt in Estland auch vor dem Weihnachtsfest. Wenn nach einem strengen Jahr die langen Winterabende ­an­brechen, legen die Esten aber noch nicht die Beine hoch. Sie räumen erst noch Haus, Hof und Scheune auf – und reini­gen selbst ihre Besen!

Grund ist nicht etwa ein Putzfimmel: In Estland erzählt man sich, dass in Nächten der Adventszeit unzählige fliegende Hexen ihren Schabernack treiben. Und um richtig fliegen zu können, benötigen sie schmutzige Besen.

Mit sauberen können sie nämlich nicht abheben. Um zu vermeiden, dass ­Hexen auf dem Hof dreckige finden, müssen also alle geputzt werden.

Vor allem die Kinder erweisen sich ­dabei als eifrige «Besenreiniger», denn wenn auf dem Bauernhof kein Besen

verschwindet und nichts verzaubert wird, bekommen sie eine Belohnung.

Während der Adventszeit erhalten Kinder übrigens fast jeden Tag eine Süssigkeit, die angeblich von Gnomen gebracht wird. Die kleinen Kerle sind Kollegen des Weihnachtsmanns, der in Estland die Geschenke bringt. Estnische Kinder nennen ihn «Jouuvana». Sie glauben, dass er aus seiner Heimat Finnland mit einem Schlitten voller Geschenke nach ­Estland reist. Unterwegs steigen die «Päka­pikks» zu: Gnome und ­Wichtel, die beim Verteilen ­helfen. ­Doch bevor man am Weihnachtsabend das Geschenk erhält, gilt es für die Kinder, eine kleine Aufgabe zu erfüllen – ein Gedicht aufzusagen, ein Lied zu singen oder eine Geschichte zu erzählen. Auch hier gilt: zuerst die ­Arbeit, dann das Vergnügen. MM

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Auch Sie, liebe Leserin­ nen und Leser, ­können in der Adventszeit Ihr Zuhause schön und sauber halten. Für ­Besen oder andere Hilfsmittel zur Reini­ gung verlosen wir 24 Online-Gutscheine von Do it + Garden ­Migros im Wert von je 100 Franken.

SO MACHEN SIE MIT Per Telefon: Wählen Sie 0901 000 860 (1 Fr. / Anruf) und nennen Sie Ihren Namen und Ihre Adresse.

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VERLOSUNG | 7.12.2020 | 41

42 | 7.12.2020 | MEINE MIGROS

Stressfreier Weihnachtseinkauf Die neue Migros Online App machts möglich: Erledigen Sie Ihre Advents- und Weihnachtseinkäufe ganz bequem von unterwegs oder zu Hause aus.

MEINE MIGROS | 7.12.2020 | 43

Lieferung ab einem ­Bestellwert von Fr. 99.– Orange ist das neue Grün LeShop.ch gehörte seit 2006 zur ­Migros. Nun hat der Onlineshop den Namen gewechselt und einen frischen Anstrich in Orange ­bekommen. Auch auf dem Smartphone gibt es einen Neuanfang: Mit der neuen Migros Online App können Kundinnen und Kunden ab sofort von überall und jederzeit einkaufen.

Erleichterte Suche Besonders nützlich sind die ­individuellen Suchfilter, mit ­denen Kundinnen und Kunden ihre Wunschprodukte noch schneller finden. Mit dem persönlichen Filter sind vegane Lebensmittel in Bioqualität ebenso wie beliebte Klassiker wie der blaue Eistee nur einen Klick entfernt.

Auch bei Allergien oder Unverträglichkeiten sind die Filter hilfreich. Produkte mit ­Gluten, Weizen, Nüssen oder ­Laktose k­ önnen damit einfach ­ausgeblendet werden.

Die neue Migros Online App

ist ab sofort gratis im App Store und bei Google Play erhältlich. Sie kann auch mit diesem QR-Code heruntergeladen werden:

Hinweis Nur mit der Migros Online App lässt sich online einkaufen, nicht jedoch mit der herkömmlichen Migros-App.

Cumulus immer dabei Beim Einkaufen mit der App können die blauen Cumulus-Bons und Vorteilscoupons genutzt werden, und zwar ganz ohne Papierkram und mühsames Eintippen von Nummern. Das Cumulus-Konto ist direkt in die App eingebunden.

Eine App mit Gedächtnis Im Laden weiss man genau, wo man seine Lieblingsprodukte fi ­ ndet.

Mit der App muss man ebenfalls nicht lange suchen: Dank der Verknüpfung mit der Cumulus-Karte werden die Favoriten stets auf der persönlichen Startseite präsentiert.

Schnell und zuverlässig Und wenn gerade kein Wifi zur Verfügung steht? Kein Problem: In der Migros Online App sind die Inhalte so eingerichtet, dass sie auch im Mobilnetz schnell ­angezeigt werden und dabei möglichst wenig Daten verbrauchen.

Egal wo sich die Kundinnen und ­Kunden gerade befinden, können sie ihre Einkäufe reibungslos und stressfrei erledigen.

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44 | 7.12.2020 | OUTDOOR

Drachenzähmen leicht gemacht Beim Snowkiten am Simplonpass wird man von einem Schirm über den Schnee gezogen. Ein Sport für Faule also? Falsch: Körper und Konzentration sind gefordert.

Text: Marlies Seifert Bilder: Bernard van Dierendonck

An den Kite, fertig, los!

Und schon g ­ leitet man r­ asant über den Schnee. Das alte ­Hospiz bei der Simplonpasshöhe gibt dabei eine grandiose Kulisse ab.

E

s ist bloss ein lauer Wind, der über dem Simplonpass weht.

«12 Kilometer pro Stunde – das reicht grad knapp», sagt Pascal Nessier ­naserümpfend. Mir ist es ganz recht, wenn ich meine Snowkite-­ Premiere nicht bei Orkanböen absolvieren muss. «Nur keine Angst, wir machen alles Schritt für Schritt», beruhigt Nessier.

Der 40-jährige Walliser gehört

OUTDOOR | 7.12.2020 | 45

zu den Pionieren der Sportart, betreibt seit 18 Jahren die Swiss Snowkiting School auf dem Simplon.

Das Prinzip ist dasselbe wie beim Kitesurfen: Man schnallt sich ein Snowboard oder Skier an die Füsse und lässt sich von ­einem Drachen ziehen. «Aber Schnee ist als Untergrund ­leichter zu kontrollieren als Wasser», sagt Nessier. Nach ­einem eintägigen Schnupper-

kurs hätten die meisten Teilnehmer den Dreh raus.

Ruckzuck im Stand

Klingt motivierend – also rein in die Skibindung! «Nicht so schnell! Zuerst machen wir ­Trockenübungen.» Der Profi sagts und legt mir das Gstältli um, an dem der Kite befestigt ist. Ich setze mich in den Schnee auf der Hochebene des Simplon, lasse den Schirm ab-

heben. Rumms! Mit einem Ruck werde ich in den aufrechten Stand bugsiert. Hier wirken enorme Naturkräfte. Der ­Drache reagiert schon beim kleinsten Druck auf die Lenkstange. Nach einigen Abstürzen lässt er sich schliesslich ziemlich brav lenken.

Fast wie Fliegen

Auf den Skiern gleite ich so von links nach rechts über den

Schnee, anfangs mit wackligen Beinen, dann immer zügiger. Es ist fast wie Fliegen! «Bravo, beim nächsten Mal kannst du die Hänge hochfahren!», sagt Nessier. Klingt entspannter als Hochlaufen mit den Tourenski – nur leider ist das ein Trugschluss. Der Muskelkater am nächsten Morgen – Arme, Beine, sogar im Bauch – macht klar: Snowkiting ist ein knallhartes Ganzkörpertraining. MM

Weiter auf Seite 46 Kursangebote für jedes Niveau

46 | 7.12.2020 | OUTDOOR

1

2

Ab in die Lüfte!

Die Swiss Snowkiting School hat ein breites Kursangebot für alle Niveaus – vom Anfänger bis zum erfahrenen Kiter. Kinder können ab zwölf Jahren mitmachen. Für den eintägigen Schnupperkurs sind keine Vorkenntnisse ­nötig. Er kostet 250 Franken pro Person, die ­Kiteausrüstung ist im Preis inbegriffen. Ski oder Snowboard müssen die Teilnehmer selbst ­mitbringen. In drei bis vier Stunden werden die Grundlagen zu Materialkunde, Technik sowie Wind und Wetter vermittelt. In einer Kursgruppe sind maximal drei Schüler pro Instruktor. snowkiting.ch

3

1 Lenkstange: Über die sogenannte Bar wird der Drachen gesteuert.

2 Damit der Drachen nicht ­davonfliegt, wird der Kite beim Auslegen mit Schnee beschwert.

3 Pascal Nessier ­erklärt, wie im Notfall das Safety-System ausgelöst wird, damit der Kite zu Boden fällt.

4

4/5 Wer den Kite in der Trockenübung ­beherrscht, ist bereit für erste Fahrversuche.

5

KOLUMNE | 7.12.2020 | 47

Weihnachtsgeschenke

1, 2 ODER 3 ? Seit seinem Geburtstag im August fiebert der Kleine (5) dem zweiten Jahreshighlight entgegen: Weihnachten! Konzentriert studiert er alle Geschenkkataloge, die ihm in die Finger kommen. Dann greift er zum Leuchtstift und markiert die Objekte der Begierde. Schliesslich schneidet er sie aus und legt die Schnipsel sorgfältig in einer Schachtel ab. Die Frage, wie ­viele Wünsche tatsächlich unter dem geschmückten Baum landen, treibt ihn um.

Unvermittelt fragt er mich: «Hat das Christkindli eigentlich Geld?» Schwierige Frage. Bei uns zaubert das Christkind die Geschenke direkt unter den Weihnachtsbaum. Entsprechend unklar bleibt, wie das flüchtige Wesen dazu kommt. «Nein», antworte ich, weil ich es mir nicht an der Kasse vorstellen mag.

«Super!», sagt der Kleine. «Dann kann ich mir ja auf Weihnachten das LegoMeeresforscherschiff für 120 Franken wünschen!» – Und jetzt? MM 1 «Ich kläre das direkt mit dem

­Christkindli», verspreche ich.

2 «Nein. Dieses Lego ist zu schwer zum Illustration: Lisa Rock

Herumzaubern und erst für 7-Jährige.»

3 «Weihnachten ist das Fest der Liebe, mich stört, wenn du einfach nur ­absahnen willst», sage ich.

Monica Müller (45) hat zwei ­Buben, e ­ inen Mann, einen Job, ­einen Haushalt. Mal wäre sie gern mehr Leitwölfin, mal mehr Gandhi.

Antwort 1: Ich habe einen guten Draht zum Christkindli und bin auf seine Antwort gespannt.

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50 | 7.12.2020 | GESUNDHEIT

So halten Sie sich Erkältungen vom Leib Welche Methoden haben sich ausser Abstandhalten,

Händewaschen und Masketragen noch bewährt? Eine Übersicht.

Text: Martina Frei Illustration: Sebastian Schwamm

Genug schlafen Die Immunabwehr funktioniert besser, wenn man genügend Schlaf hat und im Einklang mit der inneren Uhr lebt. Menschen, die sich regelmässig um den Schlaf bringen oder zum Beispiel Schichtarbeit leisten, erkälten sich mit grösserer Wahrscheinlichkeit. ­Umgekehrt hat auch das Immunsystem eine Wirkung auf den Schlaf.

Das ist ein Grund, weshalb man bei einer starken Erkältung viel mehr schläft als sonst oder bei bestimmten Infektionen zu untypischen Zeiten müde wird.

Gesundes Körpergewicht anstreben Der Bauchspeck hats in sich: Das Fettgewebe produziert nämlich eine Reihe von Substanzen, die Immunreaktionen «anheizen» und so die Immunabwehr schwächen. Das kann zu häufigeren und zu schwereren Erkältungen mit Komplikationen ­führen. Regelmässige, vorbeugende Bewegung ist deshalb doppelt ­sinnvoll: Erstens, weil sie Infekten eventuell vorbeugen kann, und zweitens, weil sie beim Abspecken hilft. Ein Übermass an Sport macht dagegen anfälliger für Erkältungen.

Mit Salzwasser oder Tee gurgeln Beim indischen «Jalaneti» spült die erkrankte Person mit einer milden Kochsalzlösung mehrmals täglich zuerst ihre Nase und gurgelt danach noch. Das kann die Erkältung verkürzen, und es kommt bei den noch gesunden Haushaltsmitgliedern danach zu weniger Erkältungen.

Dies hat eine kleine Studie ergeben. In Japan ist das Gurgeln mit Wasser oder Tee populär. ­Innerhalb von zwei Monaten bekamen im Experiment etwa 30 von 100 Personen, die täglich gurgelten, eine Erkältung, verglichen mit 41 von 100, die nicht gegurgelt hatten.

Personen, die dazu neigen sich zu verschlucken, sollten diese Methode lieber nicht anwenden.

Entspannen und meditieren Stress, Angst oder andere negative Gefühle machen es Erkältungsviren leichter. Dagegen kann zum Beispiel Meditieren helfen. In ­einem Experiment mit Erwachsenen erkälteten sich diejenigen, die ein achtwöchiges Meditationstraining gemacht hatten, deutlich weniger. Und wenn doch, dann ­waren ihre Erkältungen leichter und kürzer, sodass sie im Durchschnitt einen Tag weniger bei der Arbeit fehlten, verglichen mit den Versuchsteilnehmern, die nicht meditiert hatten.

GESUNDHEIT | 7.12.2020 | 51

Warm genug anziehen Bei Unterkühlung werden die Schleimhäute in den Atemwegen weniger gut durchblutet. Dadurch verschlechtert sich dort die Immunabwehr, und man «erkältet» sich leichter – im wahrsten Sinn des Wortes.

Nicht rauchen Tabakrauch und Nikotin schwächen die Immunabwehr in der Lunge. Das kann dort Entzündungen verstärken. Dazu kommt, dass die «Selbstreinigung» der Lunge schlechter funktioniert, weil das Rauchen auch die winzigen Flimmerhärchen schädigt. Diese h ­ elfen, Schleim aus den Lungen hinauszubefördern.

Vorbeugen mit Vitaminen?

Kleine Mengen an Vitamin C bringen höchstens in sehr stressigen Situationen oder bei ­körperlich stark beanspruchten Personen etwas.

Dann kann Vitamin C das Erkältungsrisiko eventuell halbieren. Bei allen anderen verkürzt es die Erkältungen – wenn überhaupt – nur ­minimal. Beim Vitamin D sinken die Blutwerte im Winter, weil vielerorts die Sonne fehlt. ­Sonnenlicht ist aber nötig, damit der Körper dieses Vitamin produzieren kann. Auch beim Vitamin D sollte man einen Mangel ­vermeiden, weil damit ein erhöhtes Risiko für Atemwegsinfekte einhergeht. Personen mit einem sehr niedrigen Vitamin-D-Wert (unter 0,25 Nanomol pro Liter) profitieren am meisten von der ­Einnahme. Eine exzessive Zufuhr ist schädlich.

iMpuls ist die Gesundheits­ initiative der Migros.

Was bringt Echinacea?

Den Indianern Nordamerikas diente der Sonnenhut, wie die Pflanze auf Deutsch heisst, a­ ls Mittel gegen Entzündungen, Erkältungen und ­anderes mehr. Auch bei uns ist sie populär.

In verschiedenen Studien hat von vier bis zehn ­Personen, die Echinacea vorbeugend eingenommen haben, im Durchschnitt einer profitiert. ­Allerdings w ­ urden dabei unterschiedliche Präparate und D ­ osierungen getestet. Im besten Fall ­hatten die Personen dank Echinacea etwas weniger oder kürzere Erkältungen; im schlechten Fall half es nicht, oder es traten Nebenwirkungen wie etwa eine Allergie auf. Echinacea sollte bei Autoimmunerkran­ kungen nicht angewendet werden, dazu zählt auch die recht häufige «Hashimoto»Schilddrüsenerkrankung.

Ätherische Öle nutzen In einem italienischen Pflegeheim führten Wissenschaftler vor einigen Jahren ein ­Experiment durch: Von ­November bis März kam dort auf ­einem Stockwerk jede Nacht eine Mischung aus ätherischen Ölen zur Raumluftdesinfektion zum Einsatz.

Das Ergebnis: Erstens gediehen weniger Bakterien, Hefen und Pilze auf Tischen und anderen Oberflächen; zweitens ging der Verbrauch an Antibiotika zurück. Geeignete ätherische Öle für die Raumluft sind zum Beispiel Ravintsara (Cinnamomum camphora), Eukalyptus (Eucalyptus radiata), Thymian (Thymus vulgaris), Lorbeer (Laurus nobilis) oder Zitrone (Citrus limon).

Sie sind aber nicht für jedermann geeignet: Babys, Schwangere und Personen mit Asthma, Allergien oder Epilepsie sollten sie meiden.

Am besten lässt man sich zuerst fachkundig beraten. MM

Weitere Tipps, wie Sie Ihr Immunsystem stärken Gesund essen, frische Luft, lachen, sich bewegen und zur Entspannung noch ein Saunagang – dieses Programm macht es Krankheitserregern schwer. Info: migros-impuls.ch/immunsystem

52 | 7.12.2020 | BEAUTY

Mit der Badezimmertür den Alltag aussperren und in die Wanne steigen: ein gutes Gefühl. Noch mehr Badefreude bringen Kerzen, Lieblingsmusik und ein feiner Duft – etwa in Form von ätherischen Ölen, die in vielen Badezusätzen enthalten sind. Doch bei aller Badewonne: In der Wanne verweilen sollte man nicht mehr als zwanzig Minuten, der Haut und dem Kreislauf zuliebe.

Entspannungskur Lavendel und Melisse wird beruhigende, gar angstlösende Wirkung zugewiesen. Patchouli soll bei innerer Unruhe helfen.

Sandelholz gilt als harmonisierend.

Auch Rosmarin und Wasserminze werden besänftigende und entspannende Wirkungen nachgesagt. Gerade am Abend kann ein warmes Bad gut auf die Nachtruhe vorbereiten.

Es entspannt, spendet neue Energie und ist in der kalten Jahreszeit schlicht eine Wohltat: Mit einem warmen Bad tun wir unserer Haut und der Seele etwas Gutes.

Text: Petra Koci

Frischekick

Orange, Zitrone, ­Mandarine, Grapefruit und Bergamotte: Das ist wie eine Nase voller Wärme und Süden. ­Zitrusdüfte sollen ­erfrischend und belebend wirken und werden bei Lustlosigkeit, Müdigkeit und Abgeschlagenheit empfohlen. Auch ­tropische Verbena (Litsea Cubeba), Sanddorn oder Kurkuma gelten als ­Muntermacher.

Erkältungsbad

Was unterscheidet ätherische und Pflegeöle?

Wer mag schon Erkältungen oder Verspannungen?

In einem Vollbad mit einer Wassertemperatur von 36 bis 38 Grad wird der Körper besser durchblutet.

Das beeinflusst das Immunsystem positiv. Dabei können Düfte wie Eukalyptus, Kiefer- oder Fichten­ nadeln unterstützen. Sie helfen, die Atemwege zu befreien. Rosmarin und Wacholder wiederum haben den Ruf, den Stoffwechsel anzuregen und die Muskeln zu lockern.

Ätherische Öle gewinnt man durch Destillieren oder Auspressen von Pflanzen. Sie wirken über ihren Duft. Hingegen riechen die fetten pflanzlichen Öle wie Mandelöl, Jojobaöl und andere meist nur schwach. Dafür enthalten sie hautähnliche Lipide, die sich in der Haut anreichern und die schützende Funktion der Hautbarriere verstärken. Je nach Zusatz kann ein Bad also sowohl Pflegeritual wie auch Stimmungsmacher sein.

Bild: Getty Images

Baden mit Aromen

Aromatherapie im Bad

BEAUTY | 7.12.2020 | 53

Perlen oder Kristalle: die Badezusätze Speziell trockene Haut freut sich über Cremebäder und ­Badeöle. Die sind rückfettend und unterstützen den Feuchtigkeitshaushalt der Haut. Ein ­Pflegeölbad setzt ganz auf s­ olche wertvollen Öle. Creme­bäder enthalten etwas weniger Öle, dafür auch Pflanzenmilch.

Bade­salze und -kristalle reinigen und pflegen mit ihren natür­ lichen Mineralstoffen die Haut.

Badeperlen lösen sich im Wasser auf und wirken vor allem mit ­ihrem ausgewählten Duft.

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56 | 7.12.2020 | BEZIEHUNG

Sabine Meyer (links) und Felizitas Ambauen im Studio, in dem sie ihren Podcast ­produzieren.

BEZIEHUNG | 7.12.2020 | 57

«Sex ist oft überbewertet» Felizitas Ambauen und Sabine Meyer geben in e­ inem Podcast Beziehungstipps.

Im Interview ­erzählen sie, was Muster damit zu tun haben, was guter Sex ist – und warum wir unsere Eltern nie loswerden.

Text: Anne-Sophie Keller Bilder: Désirée Good

F

elizitas Ambauen und ­Sabine Meyer, was raten Sie den Paaren, die jetzt wieder zu­sammen in einer Wohnung eingesperrt sind?

SM: Freiräume für sich schaffen – ­unabhängig vom Gegenüber. Raus­ gehen, wenn alles zu viel wird, und sich bewegen. Am Abend helfen ­gemeinsame Rituale zum Abschalten. Das schafft auch Struktur.

FA: Ausserdem gilt es, die Kinder­betreuung aufteilen, damit jeder weiss, wann er wofür zuständig ist.

Und: wissen, dass es um eine ab­ sehbare Zeit geht – das stärkt den Durchhaltewillen!

Was könnte Singles helfen?

SM: Kontakte zu anderen suchen, die in einer ähnlichen Situation sind.

Dieses Netzwerk aktiv angehen, ­anstatt zu warten, bis sich jemand ­meldet. Und auch ganz gut auf sich selbst achten.

Sie haben einen Be­ziehungspodcast lanciert. Wieso?

FA: Wir wollten etwas anschieben, damit sich Paare nicht erst dann um sich und ihre Beziehung küm­ mern, wenn es schon zu spät ist.

Die ­Menschen können sich bei uns ­bereits erste Tipps abholen, bevor

sie vielleicht in eine Therapie gehen.

Stichwort Paartherapie. Da denkt man gleich an Ehekrise.

FA: Das Stigma ist noch gross.

Aber die Leute holen sich immer ­häufiger präventiv und immer früher profes­sionelle Unter­stützung. Viele kommen auch mit ­gesunden B ­ eziehungen in eine ­Paartherapie. Zum Beispiel schen­ken sie sich drei Stunden vor der Hochzeit, damit sie weiterhin gut funktionieren können. Je früher man sich mit sich selbst auseinan­ dersetzt, desto schneller kann man Muster in seinen Beziehungen ­erkennen – auch in denen mit ­Arbeitskollegen, Che­finnen oder ­Familienmitgliedern.

Wer initiiert Beziehungsarbeit meistens?

FA: In der Paartherapie sind es zu 80 Prozent die Frauen. Sie haben ein anderes Gespür für Beziehungen und gelernt, ungute Muster früher zu ­erkennen. Männern wird hingegen oft beigebracht, Dinge mit sich selber ­auszumachen. Das schafft eine Hürde, sich Hilfe zu holen. Wir stellen da aber einen Wandel fest. Vor allem bei den unter 30-Jährigen sind es vermehrt

58 | 7.12.2020 | BEZIEHUNG

Männer, die beispielsweise eine ­Therapiestunde initiieren.

Die Podcasterinnen Sabine Meyer (40) hat in Freiburg Medienund Kommunikationswissenschaften studiert.

Sie arbeitet beim SRF in der Hintergrundredaktion, ist Co-Autorin des SRFPodcasts «Leben am Limit».

Zudem coacht sie Podcaster/-innen und realisiert freie Audioprojekte.

Der Podcast «Beziehungskosmos» Was macht Paare stär­ ker? Welches sind die klassischen Alltags­ fallen? Und was ist ­guter Sex? Die Psychound Paartherapeutin Felizitas Ambauen und die Journalistin Sabine Meyer besprechen in ihrem Podcast alle zwei Wochen die brennend­ sten Beziehungsfragen.

Mit Beispielen aus dem Praxisalltag und hand­ festen Tipps und Tricks.

Haben Sie privat das Geheimrezept für eine gute Beziehung gefunden?

FA: Unser Vorteil ist, dass wir uns, unsere Muster und unsere Dynamik besser verstehen. Mein Mann und ich wissen, wie wir funktionieren, und können etwa 80 Prozent der Konflikte ent­ schärfen. Gewisse Dinge sehen wir schneller, das macht die Be­ ziehungsarbeit einfacher. Aber das ist ein Prozess von Jahren.

SM: Es gibt kein Rezept. Aber es hilft, wenn man spürt, dass über Beziehung reden nicht nur anstrengend sein muss, sondern auch Spass machen kann.

Stichwort Streiten: Welche ­He­ran­gehensweise empfehlen Sie? FA: Am besten konstruktiv. ­Dafür muss man seine Muster aber z­ uerst erkennen. Es geht dann nicht mehr darum, wer ­eigentlich das Fenster offen ­gelassen hat, sondern beispiels­ weise um fehlende Wertschät­ zung. Die ­Arbeit an sich selber steht also an erster Stelle.

SM: Streit ist immer negativ konnotiert. Aber Streiten kann für eine Beziehung wichtig sein und einen weiterbringen. Denn: Viele Beziehungen gehen aus­ einander, weil man schwierige Themen vermeidet, statt sie ­anzusprechen.

Welche für die Geschlechter stereo­typischen Muster ­erkennen Sie? FA: Manche Frauen delegieren nicht, weil sie sich nicht entbehr­ lich fühlen wollen. Und manche Männer haben Mühe, wenn sie sich bevor­mundet fühlen oder Schwäche zeigen. Ich denke, grundsätzlich hilft das Bewusst­ sein, dass der andere es meist nicht böse meint. So kann Ver­ ständnis für die Beweggründe des anderen entstehen.

SM: Man zementiert die Stereo­ type aber auch, indem man ­immer wieder über sie spricht.

Wann ist es Zeit für eine ­Trennung?

FA: Ich sage: Trenne dich nie, wenn du nicht verstanden hast,

aus welchem Motiv du dich tren­ nen willst. Man muss verstehen, was in der Beziehung nicht gut läuft. Will man sich trennen, weil die Beziehung keinen Sinn mehr macht? Oder weil man vor einem Entwicklungsschritt davonlaufen will? Das ist ein wichtiger Unterschied.

SM: Wenn man offen mit ande­ ren Paaren spricht, merkt man, dass sexuelle Unlust ziemlich verbreitet ist. Insbesondere männliche Unlust wird aber noch stark tabuisiert. Hier kann der Podcast helfen, weil man sich anonym mit dem Thema auseinandersetzen kann.

Was ist guter Sex? SM: Sex, den beide wollen, und wenn beide wissen, was sie ­wollen.

FA: Wenn man seine Bedürfnis­ se und die des Partners so in Einklang bringt, dass am Ende beide zufrieden sind. Guter Sex kann für ein bestimmtes Paar auch zweimal im Jahr oder ohne Orgasmus geschehen.

Ein Viertel aller Schweizer ist schon fremdgegangen. Sind ­offene Beziehungen die Lösung?

SM: Es gibt vielfältigere Formen als die monogame Beziehung.

Es wäre so wichtig, zusammen anzuschauen, welche Bezie­ hungsform man leben will und welche Bedürfnisse man hat.

Viele ­getrauen sich aber nicht, ihre Wünsche zu äussern.

FA: Offene Beziehungen können für jemanden mit Angst vor ­Zurückweisung sehr heraus­ fordernd sein. Man muss also zuerst herausfinden, wie man gestrickt ist, um die passende Beziehungsform zu finden.

Was tun bei sexueller Unlust?

FA: Sex ist oft überbewertet.

Viele machen sich Gedanken, wenn man eine Phase ohne Sex hat. Sie denken, in der Bezie­ hung sei etwas nicht in Ordnung.

Es hilft, sich zu fragen, was das Motiv ist. Hat man keinen Raum dazu? Kann man ihn schaffen?

Hat man das Gefühl, eigene ­Bedürfnisse kommen zu kurz?

Eigene Grenzen werden nicht ­gewahrt? Das muss man zuerst verstehen.

«Jede Beziehung lebt von einer gesunden Mischung aus Nähe und Distanz.»

Felizitas Ambauen Psychotherapeutin

Muss man einen Seitensprung beichten?

FA: Man muss die Verantwortung für den Seitensprung überneh­ men. Bevor man seine Schuldig­ keit mit einer Beichte auf die ­Seite legt, sollte man sich fragen, was genau passiert ist. Vielleicht hat man Angst davor auszuhal­ ten, was der Seitensprung auslöst.

Und vielleicht würde eine Beichte beim Partner unverhältnismässig viel Schaden anrichten. Diese Frage muss individuell beant­ wortet werden.

Viele verlieren sich in einer Partnerschaft. Wie beugt man dem vor?

FA: In der Anfangsphase ist ­diese Verschmelzung für die Entwicklung des Wirgefühls wichtig. Aber man muss danach wieder in ein gesundes Ich ­zurückkommen. Wenn Paare zu sehr ineinander verschmelzen, wahren die Partner ihre Gren­ zen nicht. Jede Beziehung lebt von einer gesunden Mischung aus Nähe und Distanz. Eine voll­ ständige Symbiose verhindert auch Entwicklung. Sie ist eine kindliche Liebe. Eine erwach­ sene Liebe zu leben bedeutet, Reibungen auszuhalten, für sich einzustehen, Kompromisse

BEZIEHUNG | 7.12.2020 | 59

einzugehen, Grenzen zu setzen und sie einzuhalten.

Startet Liebe bei Selbstliebe?

SM: Unbedingt. Sonst haben wir zwei Krücken, die sich aneinan­ der lehnen. Wer sich selbst kennt und liebt, sucht sich hoffentlich eher einen ebenbürtigen Partner, eine ebenbürtige Partnerin.

FA: Beziehungen, die auf Kom­ pensationen basieren, verhin­ dern eine Entwicklung und ­machen auf Dauer nicht glück­ lich. Die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu kennen ist auch hier enorm wichtig.

Wie stark spielen Eltern in un­ seren Beziehungen eine Rolle?

SM: Eine sehr grosse. Für viele Paare ist es entlastend zu erken­ nen, dass Ursache und Auslöser nicht dieselben Dinge sind. Dass

man Dinge erlebt, die eigent­ lich von den Eltern kommen.

So kann man anders ansetzen.

Der Partner kann zudem eine Distanz zu Themen entwickeln, die eigentlich nicht so viel mit ihm zu tun haben.

Felizitas Ambauen (39) ist eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin und arbeitet in eigener Praxis in Nidwalden. Mit ­ihrem Partner hat sie das Workshopkonzept «PAARCOURS – beziehungsweise werden» entwickelt und ­begleitet Paare.

Können wir unsere Muster ­eigentlich jemals überwinden?

FA: Man kann sie stark ab­ schwächen, und die Zeit ­zwischen dem Reiz und der Reak­tion verändern. Wenn man da innehält und bewusster ­reagieren kann, kann man ­losgelöst von Mustern leben und sich nicht mehr so stark von i­ hnen leiten lassen.

Wie war eigentlich Ihre erste Beziehung?

SM: Es war eine Auslandsbe­ ziehung und darum mit ganz

viel Herzschmerz verbunden.

FA: Meine erste Beziehung hat mich sehr positiv geprägt. Sie dauerte sechs Jahre lang, und ich habe mich getrennt, um ­herauszufinden, was es sonst noch gibt. Ich habe mich lange gefragt, ob so etwas Gutes wie­ derkommen würde. Es kam.

Was ist das Wertvollste, das Sie über Beziehungen ­gelernt haben?

FA: Das man verzeihen kann und nicht nachtragend sein muss. Das habe ich in meiner jetzigen Beziehung erfahren dürfen, und es ist etwas ­Wunderschönes.

SM: Dass ich freiwillig in einer Beziehung sein kann. Dass sie da ist, um mich stärker zu machen. Ansonsten muss ich etwas ändern. MM

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60 | 7.12.2020 | DIGITAL Ein Mädchen geht mit dem ­Tiptoi-Klassiker auf Weltreise.

Kennen Sie Tiptoi, Bookii oder Anybook? Die Hörstifte stehen bei Kindern hoch im Kurs.

Sie dienen als Hörbuch und helfen, selbst kreativ zu werden oder Sprachen zu lernen.

Text: Philipp Rüegg

D

igitale Lese- und Hörstifte bieten den Kindern einen interaktiven Zugang zu Büchern und Spielen.

Drei Anbieter teilen sich den Markt auf: Tiptoi, Bookii und Anybook. Gemeinsam ist ihnen, dass ihre Stifte über integrierte Lautsprecher und eine Scanfunktion verfügen.

Die Stifte erlauben es, mit Stickern an bestimmten Stel-

len in Büchern oder Spielen zu interagieren und ihnen Geschichten oder Informa­ tionen zu entlocken.

Mal steht Unterhaltung im Vordergrund, wenn wie bei Gesangbüchern ein Lied abgespielt oder Klavier gespielt wird. Oft geht es aber mehr um den pädagogischen Nutzen: So unterstützen die Stifte zum Beispiel auch beim Erlernen einer Sprache. MM

Bilder: zVg

Stift, lies mir mal vor!

Der Vorreiter: Tiptoi Das vom Spieleverlag Ravensburger ent­ wickelte System ist der Vorreiter unter den ­Lesestiften. Damit die kompatiblen Bücher und Spiele funktionieren, muss zuerst die ­dazugehörige Software installiert werden.

Diese wird vorab am Computer herunter­ geladen und per USB-Kabel an den Stift ­transferiert. Es gibt vier verschiedene Stifte, ­darunter einen mit WLAN, der über eine Auf­ nahmefunktion verfügt. Kein Stift ist mit allen Inhalten kompatibel.

Danach kann man mit einem kurzen Antippen von Symbolen, bestimmten Ebenen, Texten oder Bildern Inhalte wiedergeben. Das Tiptoi-Material setzt dabei auf vier Erlebnisebenen: entdecken, erzählen, wissen und spielen.

Diesen Sommer organisierte die Migros eine «Tiptoi Mania», bei der sich das Sammelbuch «Abenteuer Summermarkt – Die faszinierende Welt des Einkaufens» mit attraktiven Stickern vervollständigen liess.

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Funktioniert nur mit Ravensburger-­ Produkten Kein mit allen Inhalten kompatibler Stift Wird schnell teuer

DIGITAL | 7.12.2020 | 61

Der Allrounder: Bookii

Der Kreative: Anybook

Bookii funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie Tiptoi, setzt aber mehr auf eigene Aufnahmen.

Der Stift des Tessloff-Verlags hat neben der klassischen Audiostift-Funktion einen integrierten MP3-Player. Deshalb weist er Knöpfe zum Abspielen oder Pausieren, Vor- und Zurückspulen, zur Lautstärkeregelung und zur Aufnahme auf.

In Verbindung mit Aufnahmestickern kann der Bookii auf vielseitige Weise genutzt werden.

Eigene Sprachaufnahmen werden den Stickern zugewiesen und diese in Bücher oder auf andere Oberflächen geklebt. Audioinhalte verwaltet man über den Dateimanager, der auf dem Stift vorinstalliert ist und der beim Einstecken am Computers automatisch aufstartet.

Wichtig: Bookii ist ein offenes System, diverse Verlage bieten Inhalte für ihn an. Über Bluetooth kann sich der Stift ausserdem mit der Bookii-­ App für Videos und Weblinks verbinden. Als Nachfolgermodell des Ting ist er überdies mit allen Inhalten des Vorgängers kompatibel.

Der Hörstift von Anybook fokussiert primär auf die Sprachförderung. Dafür wartet er gleich mit 200 Stunden Aufnahmekapazität auf. 280 mit­ge­lieferte Sticker kann man einfach mit Sprachaufnahmen versehen. Dazu richtet man den Stift auf einen Aufkleber und nimmt den gewünschten Inhalt auf. 120 Sticker mit ­voreingespielten Soundeffekten sind bereits im System enthalten.

Wiedergegeben werden die Inhalte, wenn man mit dem Stift auf einen Sticker zielt und ­zugleich den entsprechenden Knopf drückt.

So kann man beispielsweise irgendwelche ­Gegenstände im Haus zuerst bekleben, und ­anschliessend vertont man Inhalte dazu.

Damit eignet sich der Anybook-Stift ideal, um spielerisch eine Sprache zu lernen. Über die dazugehörige «Anybook Case»-­ Software können Aufnahmen archiviert oder neue an den Stift transferiert werden. Das ­funktioniert auch mit Musik.

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Offenes System Aufnahmefunktion Aufnahmesticker

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62 | 7.12.2020 | MEINE MIGROS

Schlemmen erlaubt In der Weihnachtszeit dürfen wir feiern. Allerdings fallen die Speisen dabei manchmal etwas schwerer aus. Diese Produkte unterstützen die Verdauung und die Darmfunktion.

Auf dass wir uns im neuen Jahr wieder mit Leichtigkeit einer ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise mit ausreichend Bewegung widmen können!

Das Abführmittel ist gut verträglich. Es wirkt auf schonende Weise.

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Die Probifidus-Kapseln enthalten ­wertvolle Milchsäurebakterien für den Darm. Empfohlene Dosierung: 1 – 2 Kapseln pro Tag Sanactiv Probifidus Kapseln, 20 Stück Fr. 9.95

Salus Artischocken-Bitter ist ein ­wässriger Kräuterauszug aus Artischockenblättern und ­diverser ­Bitterkräuter. Nach den Mahlzeiten ­eingenommen, helfen die Bitterstoffe, die Verdauung zu unterstützen.

Salus Artischocken-Bitter, 250 ml Fr. 17.90

Empfohlene Dosierung für die Mint-Kautabletten gegen Sodbrennen: je nach Bedarf 1 – 2 Tabletten, maximal 6 Stück am Tag Sanactiv Sodbrennen-Tabletten, 30 Stück Fr. 7.50

MEINE MIGROS | 7.12.2020 | 63

Die Heilerde-MicroKapseln von Luvos binden das Choles­ terin, die Fette und Schadstoffe aus der Nahrung.

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Die Früchtewürfel enthalten Feigen und Pflaumen. Sie sind reich an nützlichen Ballaststoffen.

Empfohlene Dosierung: 5 – 6 Würfel täglich (über den Tag verteilt); gleichzeitig sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

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Die Magen-Darm-Pastillen sind Lutschbonbons und besonders praktisch für unterwegs.

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Bilder: MGB Fotostudio; Styling: Miriam Vieli-Goll

Die Kohlekapseln ­enthalten medizinische Kohle, einen seit ­Langem bewährten ­natürlichen Wirkstoff.

Die Bakterien, die Durchfall ­verursachen, ­werden gebunden und ­ausgeschieden.

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64 | 7.12.2020 | MEINE MIGROS

Wie bleibt das Bad sauber?

Neu

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Im Advent werden bei uns einige ­Besucher ein- und ausgehen, Freunde, Verwandte, Gspänli der Kinder. Da ­ist uns natürlich sehr daran gelegen, dass überall in der Wohnung hygienische Sauber­ keit herrscht – vor allem in heiklen Räumen wie etwa dem Bad. Womit kann ich alles sauber halten, ohne vor und nach jedem Besuch stundenlang putzen zu müssen? Gruss, Anton

Bild: Getty Images

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66 | 7.12.2020 | MIGROS AARE

Produzent Hubert Keller aus Fahrwangen sorgt ­dafür, dass die Weihnachtsbäume auch in diesem Jahr in allen Grössen ­erhältlich sind.

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Ein Hingucker Der Halbhartkäse Tête de Moine aus dem Schweizer Jura entwickelt s­ einen vollen aromatischen Geschmack, wenn man ihn vom halben Laib mit einem Schabgerät zu ­feinen Rosetten gedreht hat. Der Hingucker auf der Apéro-Platte: verpackt, per 100 Gramm für Fr. 2.10

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Die Amigos-Hotline nimmt Bestellungen von Montag bis Freitag, zwischen 8 und 12 sowie 13.30 und 17 Uhr unter Telefonnummer 0800 585 887 entgegen und leitet sie an die Helfer weiter. Am 24. und ­ 25. Dezember, 31. Dezember und 1. Januar bleibt die Hotline geschlossen. Die Kosten für den ­Einkauf werden dann via Rechnung beglichen. So ist ­gewährleistet, dass in dieser schwierigen Zeit auch wirklich alle sicher, schnell und un­ kompliziert versorgt werden.

Weitere Infos: amigos.ch

Weihnachtsbäume ganz aus der Nähe Alle Jahre wieder schmücken viele von uns einen Weihnachtsbaum.

Doch Baum ist nicht gleich Baum: Um lokale Produzenten zu fördern, führt die Migros Aare ein grosses Sortiment an regionalen Tannenbäumen.

Text: Christian Bärtschi Bild: Anne-Camille Vaucher

7.12.2020 | 67

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r ig re M Aa Köstliche Desserts für den Advent

In den Migros-Super­ märkten gibt es neue Desserts für einen ­genussvollen Advent: Ob WeihnachtsDessertkugel, Mini ­Pâtisserie, Bûche ­Erdbeere-Vanille, Spekulatius-Cupcake oder Schokoladen-­ Himbeer-Torte – su­ perfein sind sie alle.

KLUBSCHULTIPP

Mit Freude zum Spracherfolg

S

timmungsvolles Ker­ zenlicht, Güetzliduft, weihnächtliche Musik und mittendrin ein schön geschmückter Tannen­ baum. So sieht für viele das ­ideale Weihnachtsfest aus. Und in der Weihnachtszeit erfreuen sich regionale Produkte gleich­ falls grosser Beliebtheit; so auch Weihnachtsbäume. Die Migros Aare bietet eine Viel­ zahl regionaler Tannenbäume an: Soll es eine edle Nord­ manntanne, eine robuste Blau­ fichte oder eine preisgünstige Rottanne sein? Die Produzen­

ten Rita und Hubert Keller aus Fahrwangen AG sorgen dafür, dass es auch in diesem Jahr wieder Weihnachtsbäume in allen Grössen zu kaufen gibt.

Vorteile auch für die Umwelt

Im Dezember sind in vielen ­Filialen der Migros Aare ernte­ frische Nordmanntannen, Blaufichten und Rottannen aus der Region erhältlich. Somit ­findet sich bestimmt für jedes Wohnzimmer ein passender Baum. Ein solcher Kauf­ entscheid stärkt nicht nur die ­Position lokaler Produzenten,

sondern trägt auch zum Um­ weltschutz bei. Tannenbäume aus heimischer Umgebung ­binden nämlich während ihres Wachs­tums viel CO2.

Eine ökologisch nachhal­ tigere Alternative zu den Schnitt­bäumen sind übrigens Tannenbäume im Topf. Diese lassen sich mehrjährig ver­ wenden und schenken ihren Besitzern somit Winter für Winter viel Freude. Eine runde Sache für Mensch und Natur – und die beste Voraussetzung für ein gelungenes, schönes Weihnachtsfest. MM

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Bern Biel Stadion Centre Brügg Marktgasse Matten Thun Bälliz VOI Grindelwald Westside Zentrum Oberland

10.00 bis 18.00 Uhr 10.00 bis 17.00 Uhr 10.00 bis 18.00 Uhr 10.00 bis 18.00 Uhr 10.00 bis 17.00 Uhr 14.00 bis 19.00 Uhr 10.00 bis 18.00 Uhr 10.00 bis 17.00 Uhr

Solothurn Gäupark Egerkingen Ladedorf Langendorf Sälipark Olten

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DEN OZEANEN HELFEN

PUBLIREPORTAGE

Die Meeresbiologin Ulrike Pfreundt arbeitet mit ihrer Non-Profit-Organisation RRReefs daran, Korallenriffe neu aufzubauen, um die Biodiversität der Meere zu retten. Die Leidenschaft für Natur und Umwelt begann bereits in ihrer Jugend.

Meeresbiologin Ulrike Pfreundt (links) hat mit der Wissenschaftskommunikatorin und Künstlerin ­Marie Griesmar die Non-Profit-Organisation RRReefs gegründet.

Spannende Jobs

Bild: Christian Schnur

Dass sie mal Biologie studieren will, wusste Ulrike Pfreundt schon in der 9. Klasse. «Natur und Umwelt interessierten mich sehr, und ich wollte wissen, wie das Leben funktioniert», erzählt die Meeresbiologin, die bis letzten Sommer an der ETH Zürich forschte. Erst als sie 2006 zu tauchen begann, fokussierte sie ihre Studien auf die Ozeane.

Das Geschlechterverhältnis im Studium sei relativ ausgeglichen gewesen. «Das war aber die Ausnahme. Deshalb hiess es an unserer Uni immer: Kommt zu den Biologen-Partys, da gibts wenigstens Frauen!»

Sie findet nicht, dass sie wegen ihres Geschlechts Nachteile hatte, allerdings seien die Arbeitsweise und Strukturen in den Naturwissenschaften schon «sehr maskulin» geprägt. «Schön wären mehr Kooperation und Kommunikation, dafür weniger Ellenbogen.»

Aber sie liebt ihre Arbeit: «Man kann zu neuem Wissen beitragen, das die Welt vielleicht mal weiterbringt. Man setzt eigene Ideen um, arbeitet sehr selbstbestimmt und macht oft Dinge, die zuvor noch nie jemand getan hat.»

Dieses Jahr entschied Pfreundt, die ETH zu verlassen und ihre eigene Organisation RRReefs zu gründen. «Ich möchte den Meeren direkter helfen.» Seit 1995 sind über die Hälfte aller Korallen in den Ozeanen gestorben. RRReefs baut mithilfe ­eines speziellen 3-D-Druckverfahrens Korallenriffstrukturen wieder auf, um die Riffe erneut zum Leben zu erwecken.» Ziel ist, in ein paar Jahren ganze Küstenstreifen neu aufzubauen.

Pfreundt: «Hunderte von Kilometern – nur so bewirkt es wirklich etwas für die Meere.»

Infos und Crowdfunding: rrreefs.com

In Mint-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) können Menschen Grosses bewirken. Um Lösungen für drängende Herausforderungen wie den Klimawandel, unsere Gesundheit oder die Ernährungssicherheit in anderen Weltregionen entwickeln zu können, braucht die Schweiz Mint-Fachkräfte wie Ulrike. Diese Berufe und Ausbildungspfade bieten sowohl Frauen wie Männern eine breite Fülle an spannenden beruflichen Entwicklungsperspektiven mit viel Gestaltungsspielraum.

Mehr zu Ulrikes faszinierender Geschichte und weitere Inspirationen finden Sie auf www.147.ch/future-skills. Weitere Informationen für Eltern und andere Bezugspersonen von Jugendlichen auf www.projuventute.ch/future-skills. Ulrikes Geschichte ist Teil der Mint-Kampagne von digitalswitzerland, Pro Juventute und weiteren Partnern.

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RÄTSEL | 7.12.2020 | 75

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Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3×3-Blöcke nur ein Mal vorkommen. Die Lösungszahl ergibt sich aus den orangen Feldern von links nach rechts.

So nehmen Sie teil: Tel.: 0901 000 844 (Fr. 1.–/Anruf) SMS: Senden Sie MMD4, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD4 123. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/sudoku (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 13.12.2020, 24 Uhr

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Quiz

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Füllen Sie Sie die zehn Wörter das Rätselgitter Tragen diesich zehn Wörter in das Rätselgitter Die Lösung ergibt aus in den Buchstaben inein. den Feldern 1-5.ein.

Die ergibt sich aus den Buchstaben den Feldern 1-5.

DasLösung Lösungswort ergibt sich ausinden Buchstaben in den Feldern 1 bis 5.

Ermitteln Sie für jede Quizfrage den richtigen Lösungsbuchstaben.

Der Reihe nach in die Lösungsfelder eingetragen, ergibt sich das Lösungswort.

Wenn man jemanden scharf zurechtweist, dann stellt man ihn in …

H den Kreis

W den Senkel

M die Ecke

Welchen Ort kann man nicht besuchen?

E Paradeplatz

I

Barfüsserplatz

A Gemeinplatz

Der Bundeskanzler der Republik Österreich heisst …

S Lang

R Klein

L Kurz

O Kevine

1 1

U Cindy

N Erdölgewinnung

T Bergsteigen

Wie hiess das erste Selbstbedienungsrestaurant (1885) der Welt?

A Self Buffet

E Exchange Buffet

I

Silver Buffet

N Operation Sausage R Operation Teatime E Operation Mincemeat 2

3

4

5

6

3 5

7

Lösungswort

So nehmen Sie teil:

1 3 5 2

2 2

3 3

4 4

Tel.: 0901 000 843 (Fr. 1.–/Anruf ) SMS: Senden Sie MMD3, gefolgt vom Lösungswort, Ihrem Namen und Ihrer Adresse an 3113 (Fr. 1.–/SMS). Bsp.: MMD3 HOTEL. Hans Muster, Musterweg 22, 8000 Musterdorf Internet: www.migmag.ch/paroli (kostenlos) Teilnahmeschluss: Sonntag, 13.12.2020, 24 Uhr Teilnahmebedingungen: auf der ersten Rätselseite

Die Zahl bei jeder Spalte oder Zeile bestimmt, wie viele Felder durch Schiffe besetzt sind.

Diese dürfen sich nicht berühren und müssen vollständig von Wasser umgeben sein, sofern sie nicht an Land liegen.

Bimaru Lösung Nr. 49

Sudoku Lösung Nr. 49

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Kreuzworträtsel Lösung Nr. 49

E

Bimaru

Wie heisst ein erfolgreiches Täuschungsmanöver der Briten im 2. Weltkrieg?

1

2 1

So nehmen Sie teil:

Wo kann man Hinterschnittanker einsetzen?

S Betonbau

4 4

Lösung: Lösung:

Welcher Name ist in den USA ein Synonym für eine selbstgerechte weisse Frau?

D Karen

ALLERLE I D EMO K R I T ANF L EHEN EHRENHOF BORUSS I A ERNENNEN BOTSUANA ESOTER I K D E Z I MA L E E R LT G E SF KE AI N A E I TE R E AI N H O EF M G L RU SCHE I BEN SENFGLAS TEE TASSE T E ENAGER T I T A N I UM URKANTON ZUN I CKEN

P A R M A B M A E O F E N E Paroli

E R S T S Lösung Nr. 49A T Z HI RT E

C H R I S T U S

R E S T E R N H A G O N R Z E N N Quiz

S C R E E N Lösung Nr. 49 E N STUDIUM

Sudoku Gewinner Nr. 48

Paroli Gewinner Nr. 48

Quiz Gewinner Nr. 48

Davide Calia, Kriens LU; Huguette Saucy, Vicques JU

Christel Röthlisberger, Steckborn TG; Sandrine Guinnard, Genf

Esther Dumoulin, Visp VS; Dominique Vögeli, Möhlin AG

78 | 7.12.2020 | MILOVE

ÂŤDoch nicht so doof, wie ich dachteÂť

Bei Andrea und Uwe war es keine Liebe auf den ersten Blick. Sie mochte ihn zuerst nicht, und beide steckten noch in Beziehungen.

Text: Manuela Enggist

A

ngeber.

Protzer.

Aufschnei­ der. Diese­ Begriffe fallen Andrea Gil­ gen ein, als sie Uwe Lauber im Januar 1999 zum ersten Mal begegnet.

Heute lacht sie ßber diese Fehleinschät­ zung: Er wirkte einfach nicht so sym­ pathisch. Die beiden besuchen damals ­einen dreitägigen Filialleiterkurs der Ge­ nossenschaft Migros Aare. In den Pausen kommen sie ins Gespräch, und Andrea merkt, dass Uwe vielleicht doch nicht so doof ist, wie ich dachte. Er ist seinerseits sofort von der Bernerin angetan. Da aber

­beide vergeben sind, ­ e­halten sie ihre Gefßhle b fßr sich. Im Mai treffen sich die beiden an einem ­weiteren Kurstag wieder. Beim abendlichen Spaghettiessen kommt Uwe Andrea das erste Mal etwas näher.

Da sie die Technik zum Spaghettiauf­ rollen nicht beherrscht, bittet sie ihn um Hilfe. Er nimmt ihre Hände und zeigt ihr mit viel Gespßr das Aufrol­ len. Am Ende dieses Kursteils ist es um die ­beiden geschehen.

Sie schweigen aber noch immer, schliesslich sind sie in Beziehungen.

Auch bei einem weiteren Abend­essen,

Er Ăźber sie ÂŤAndrea ist die treibende Kraft gegen die Monotonie des Alltags. Sie bringt stets neue Ideen ein, und wir setzen diese zusammen um. Wir sind ein gutes Team.Âť

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MILOVE | 7.12.2020 | 79

Bilder: zVg

Sie über ihn «Mit Uwe kann ich Pferde stehlen. Er ist bei all meinen verrückten Ideen ­dabei.

Wir probieren gerne neue Dinge aus.

So halten wir unsere Ehe lebendig.»

bei dem sie alleine sind, weil alle ­anderen Kursteilnehmer abgesagt ­haben, halten sie ihre Gefühle zurück. Am 20. Juni verabreden sich Uwe und Andrea schliesslich zu ­einem Treffen. Sie spazieren auf dem Gurten bei Bern, picknicken, essen einen Coupe und setzen sich gegen Abend auf ein Bänkli. Nichts passiert. Bis Andrea i­ hren Mut zusammennimmt und Uwe küsst. Als sie nach Hause gehen, wissen beide, dass sie zusammengehören. Sie verlassen ihre Partner und verbringen im November gemeinsam Ferien auf den Malediven. MM

Andrea (46) und Uwe (53) Lauber ­leben mit der gemeinsamen Tochter Valerie (19) in Bäriswil BE. Sie sind überzeugt: «Es kommt zusammen, was zusammengehört.»

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