Migros Magazin 43 2011 d LU

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FORUM

MIGROS-MAGAZIN NR. 43, 24. OKTOBER 2011

LESERBRIEFE 7

MM 41: «Wenn jeder Rappen zählt», Artikel über Armut in der Schweiz.

«Niemand bekommt einfach so ein Kind» ■ Armut heisst arm an Mut. Die vorgestellten Familien haben aber doch Mut bewiesen. Mich beeindruckt die Familie mit ihren acht Kindern sehr. Glückwunsch dazu! Familien verändern die Welt! Familien sind die Keimzelle der Gesellschaft. Sind die Familien intakt, ist es auch der Staat. Es gilt, die Familien zu achten, zu schützen und ihnen zu helfen.

Monika Post, 3803 Beatenberg

■ Es ist ein Hohn für jeden, der wirklich jeden Rappen umdrehen muss. Wer fast 10 000 Franken im Monat verdient und es sich leisten kann, acht Kinder in die Welt zu setzen ist nicht wirklich arm. Dany Vonesch, 6030 Ebikon

■ Bei den zwei ersten Familien ist es sicher hart, sich mit wenig durchzuschlagen. Und wenn einem der Partner wegstirbt, ist das doppelt hart. Aber bei der dritten Familie, kommt es halt genau so rüber, wie es im Artikel beschrieben ist: «selber schuld». Die vielen Kinder seien einfach so gekommen — aber niemand bekommt einfach so ein Kind. Ich mag jedem die vielen Kinder gönnen, die er will oder halt einfach bekommt, aber ich finde dann auch, jammern geht nicht.

Franziska Sager, 8353 Elgg

Bild Renate Wernli

■ Das Thema Armut interessiert mich immer, so auch der Artikel im neusten Magazin. Unsere fünfköpfige Familie hat einen Monatslohn von etwas mehr als 5000 Franken. Ohne 13. Monatslohn, und wir fühlen uns nicht arm. Es gibt Familien, die noch weniger verdienen. Wir haben also weniger als die Familie Schütz mit gleich viel Kindern. Natürlich können wir nicht alles kaufen, was wir möchten, aber unglücklicher sind wir nicht. Die Kinder

hatten viele getragene Kleider. Wenn wir mal ins Kino gehen, ist das speziell, weil es selten vorkommt. Schulden sind bei uns gar kein Thema, gekauft wird nur, wenn das Geld da ist.

M. B. (Name der Redaktion bekannt)

■ Es stört mich nicht, dass die Familie Bregenzer aus Rapperswil Freude am Kinder kriegen hat und diese reihenweise in die Welt setzt. Jedoch

finde ich es eine Beleidigung, ja sogar einen Affront allen wirklich bedürftigen Menschen gegenüber, diesen Fall in diesem Bericht aufzuführen. Nicht nur verdient Herr Bregenzer, wie erwähnt, einen überdurchschnittlich guten Lohn, auch die Anzahl Kinder wurde selbst gewählt und, ich gehe davon aus, bewusst. Zumal ja bereits das neunte Kind unterwegs ist. Logisch, deckt der beste Lohn irgend-

Familie Schütz aus Baden muss jeden Rappen zwei Mal drehen. Der fünfköpfigen Familie bleiben pro Monat 450 Franken für Essen und die täglichen Ausgaben.

«Es ist mir schleierhaft, wie man eine Familie mit 10 000 Franken Einkommen als arm bezeichnen kann.» Erwin Meier, 6210 Sursee

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