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NR. 20, 14. MAI 2012 | MIGROS-MAGAZIN |
EDItORIAL Hans Schneeberger, Chefredaktor
Ein scharfer Denker
Peter von Matt spaltet die Schweiz: Für die einen ist er einer der führenden Intellektuellen des Landes, anderen gilt er als Nestbeschmutzer. Sein Vergehen: Der frühere Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Uni Zürich setzt sich seit langem kritisch mit der Schweiz, ihren Institutionen, ihrer Geschichte und ihrer Wirtschaft auseinander. Er denkt dort weiter, wo anderen Schlagworte genügen, er sucht Zusammenhänge, wo andere nur dem geistigen Gartenhag entlanghangeln. Und sein Denken hat auch mit bald 75 Jahren nichts an Schärfe eingebüsst. Im Gegenteil: Sei es die Bankenkrise, die Zukunft der Schweiz im geeinten Europa, seien es religiöse Spannungen − im Interview mit dem Migros-Magazin gibt er sich immer noch sehr kritisch und offensiv. Für ihn hat sich die Rolle der Schweiz seit dem Fall des Eisernen Vorhangs dramatisch verändert. Und die Einstellung des übrigen Europas gegenüber der Schweiz: «Die Kälte uns gegenüber nahm zu − während wir uns immer noch einbildeten, alle hätten uns gern.»
«Er denkt dort weiter, wo anderen Schlagworte genügen.»
Die Schweiz, vor allem die konservative, wird mit Peter von Matt einfach nicht warm. Keine Auszeichnung ändert etwas daran − sei es nun der Brüder-Grimm-Preis, der renommierte HeinrichMann-Preis oder gar der Preis der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur. Aber wie so oft: Es ist das Ausland, das unsere Einstellung zum Propheten im eigenen Land etwas zurechtrückt. Die «Süddeutsche Zeitung», sicher nicht im Verdacht, linkes Gedankengut unter die Leserinnen und Leser zu bringen, schrieb kürzlich über Peter von Matt: «Angesichts der krisenhaften Situation der Schweiz [...] erweist sich nicht ein Jurist oder Historiker als der klarsichtigste Analytiker, sondern ein Mann, der von sich sagt: <Ich bin ein Fachmann für Wörter.>»
22 | PORTRÄT Über 1000 Kilometer bachab: Ernst Bromeis will den Rhein von der Quelle bis zum Meer durchschwimmen. Dabei ist er nicht auf Rekordjagd. Der Bündner hat eine Mission.
Aber statt Vorurteile plattzuwalzen, ist es vielleicht sinnvoller, ihm einfach mal zuzuhören. Lesen Sie das spannende Gespräch mit dem Jubilar ab Seite 32.
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