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Oberflächen Körper Sammlung
Inferastructura We Tried to Message the Dead… Was suchet ihr Lebenden…
Leonie Kopineck Yinfu Gao Mathis Kießling Laura Bernhardt Alica Müller Miriam von Kutzleben Tanja Höhne Jasmin Rohrig Olga Popova Tina Muffler Ruth Süpple Antonia Beeskow Judith Bethke Tomke Mindner Lisa Birkenbach Jannis Wulle Katja Cheraneva Nicolas Gerling
Editorial
Klein-Linden. Die dort vorgefundene Fülle der Verbots- und
Wir haben Lumpen gesammelt. Auf einer Spurensuche in,
Gebotsschilder greift sie in ihrer audio-visuellen Installation
um und durch Gießen haben wir Vergangenes ge-, be- und
auf und ist gleichzeitig bestrebt, eben diese Begrenzungen
untersucht. Ein Pappkreiswurf auf einen Stadtplan gab uns
einzureißen. Antonia Beeskow bewegte sich in den Klein-
ein Erkundungsgebiet als Startpunkt, örtliche Überschnei-
gärten um Gießen und fand dort ein bisher unveröffentlich-
dungen inklusive; mit dabei: ein handgebundenes Notizheft
tes Album der Elektrokünstlerin Meta Müller, jetzt zu hören
für Skizzen, Ideen, Fragen, Geistesblitze – ein Sudelbuch.
auf bandcamp. Noch tiefer in die 'Natur' begab sich Alica Müller: in ihrer
Die Lektüre von Walter Benjamins Textfragment Über
Fotoreihe untersucht sie den Wald als ready-made. Wie
den Begriff der Geschichte und seiner Zitatensammlung
der Mensch seine Regelhaftigkeit auch scheinbar 'natür-
Passagen-Werk manifestierte sich als eine Architektur aus
lichen' Flächen aufzwingt, erfasst Katja Cheraneva in ihren
Worten in den Straßen Gießens, die wir mit dem Code
field notes. Mathis Kießling macht sich die Praxis des
of Action eine*r historischen Materialist*in begingen, um
Überschreibens zu eigen, indem er die Eindrücke seiner
Geschichte_n neu zu erzählen. Dabei entstanden vielfältige
Waldspaziergänge mit subtilem Humor in poetische, fluide
Projektideen, die unter der Verwendung unterschiedlicher
Aphorismen fasst. Aus einer Meditationsmethode ent-
Arbeitsweisen und Medien im Verlauf der Monate Juli bis
wickelt Olga Popova ein Karussel aus Zeichnungen von
November 2020 Form_en annahmen.
Steinen. Diesen experimentellen Umgang mit ihrem Ort
Thematische Überschneidungen kamen unter anderem
veröffentlicht sie als Video.
durch die Stadtplankreise zustande. Tomke Mindner
Aus einer feministischen Perspektive beschäftigt sich
nähert sich dem Thema Stadt auf einer sozio-kulturel-
Judith Bethke mit der Mode als Zitat von Geschichte_n,
len Ebene, indem sie sprachliche Artefakte des urbanen
wobei sie auf die Marginalisierung alter weiblicher Körper
Raums – beschriftete Sticker, Graffiti-Tags, Werbeslogans,
aufmerksam macht. Ausgehend von Spuren von ander-
u.ä. – dokumentiert und auf Instagram neu arrangiert. In
weitig ungehörten Akteur*innen, unternimmt Tanja Höhne
ihrem Museum für (alternative) Geschichte archiviert Leonie
den Versuch einer Dekonstruktion des Topos Geschichts-
Kopineck Straßenfunde.
buch mit seinen Deutungsansprüchen. In einem hand-
Durch eine ähnliche Definition von Stadt beschäftigen
gebundenen Buch, das zur Erweiterung einlädt, werden
sich zwei Arbeiten mit der Thematik des Wohnraums.
Stimmen Raum gegeben, die in allgemeinen Lehrwerken
Ruth Süpple untersucht in einem Video dazu die archi-
keine Erwähnung finden. Miriam von Kutzlebens Kurzfilm
tektonische Konzeption einer Neubausiedlung in Gießen
dokumentiert das Sammeln von Objekten und die damit
und deren Einfluss auf das Leben der Menschen. Die von
verbundene Geschichtlichkeit einerseits als conditio huma-
Jasmin Rohrig initiierte Historische Gesellschaft für Wohn-
na, andererseits als Bürde für nachfolgende Generationen.
gemeinschaft Gießen arbeitet gegen die Verdrängung von Wohngemeinschaften und untersucht ihre Wirkweise auf die
Dieses Magazin selbst ist eine archivarische Sammlung
Gesellschaft.
der Arbeiten und ihrer Prozesse. Grundidee der Gestaltung
Zur Stadt gehört auch Materielles, Faktisches und dennoch
ist die Überführung von Prinzipien aus Benjamins Werk
Unsichtbares, wie die unterirdische Infrastruktur, der sich
und Denken. Non-Linearität und Enthierarchisierung als
Tina Muffler und Jannis Wulle widmeten. Entstanden ist
Hauptcharakteristika kennzeichnen den vorliegenden Band.
eine raumgreifende Soundinstallation, inspiriert von den
Reihenfolgen, Anordnungen, Aufzählungen etc. wurden
Gasleitungen unter der Erde.
aleatorisch ermittelt, der Zufallsgenrator erlangte damit
Erinnerungsorte, an denen der Geschichtsbegriff exponiert
redaktionelle Deutungshoheit. Ein Verlinkungssystem aus
zu Tage tritt, wirkten als besondere Anziehungspunkte.
Glyphen, angelehnt an Benjamins Vorgehen im Passagen-
Mit dem Friedhof beschäftigten sich gleich zwei Gruppen;
Werk, soll die einzelnen Arbeiten nicht nur mit zugehörigem
so fertigten Yinfu Gao und Laura Bernhard eine Serie
Material im Glossar, sondern auch mit inhaltlichen Über-
an Zeichnungen an, um künstlerisch zu erforschen, wie
schneidungen über Zitate von Benjamin verbinden.
wir uns an die Toten erinnern. Ein Audiowalk von Judith
QR-Codes verweisen auf die Projekte und ihre Existenz und
Bethke, Yinfu Gao und Jannis Wulle perspektiviert den
Darstellung im virtuellen Raum.
Friedhof nicht als einen, im ideologischen Sinn, neutralen
Eine Abschlusspräsentation, die weiterhin unter
Ort, sondern als genuinen Schauplatz des Klassenkampfs
www.wilsonstrassefm.com/lumpen-sammeln
und der Machtinszenierung. In der avisierten Vermarktung
abrufbar ist, zeigt den Großteil der Projekte oder deren an
eines viel diskutierten nationalsozialistischen Denkmals als
das digitale Format angepasste Variante.
Schokoladen-Tafel stellt Nicolas Gerling Nation Branding der deutschen Erinnerungskultur gegenüber. Die Kreise lagen aber nicht nur im Stadtgebiet, sondern auch in der Peripherie. So beschäftigte sich Lisa Birkenbach mit dem an Gießen angeschlossenen Dorf
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[[01]] Antonia Beeskow
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Hier wache ich! Betreten auf eigene Gefahr. Einfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Unberechtigt parkende Fahrzeuge werden halten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ein und Ausfahrt bitte freilassen, auch Gegenüber! Ausfa Parken nur für Mieter des Parkplatzes erlaubt. Privatgrundstück unberechtigt parkende Fahrzeuge werden kostenpflichtig abge widerhandlungen werden zur Anzeige gebracht! Feuerwehrzufahrt. Halteverbot nach StVO. Dieser Bereich wird Videoüberwa ür ihre Kinder. EINGANG Nur für Sportler!!! Begleitungen, auch Eltern müssen draußen bleiben. Bitte nur mit Maske! Priva werden zur Anzeige gebracht! Einfahrt freihalten. Vorsicht bissiger Hund! TSV Kleinlinden, das Betreten des Geländes ist für u Eine ist audio-visuelle Installation werden zur Anzeige gebracht! TSV Kleinlinden, das Betreten des Geländes für unbefugte Verboten! Eltern haften für ihre Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt! Parken nur für Mieter. Garagenanlage. Rauchen, Feuer und offenes Licht pol Einfahrt freihalten! Betreten des Grundstücks verboten! Eltern haften für ihre Kinder! Schulgelände, kein öffentliches Gelände Tag und Nacht freihalten! Hundeverbot! Ausfahrt freihalten. Ein und Ausfahrt bitte freilassen, auch gegenüber! Ausfahrt freiha reihalten. Ausfahrt freihalten. EINGANG. Feuerwehrzufahrt nach Paragraph 22 VVB ist das Abstellen von Kraftfahrzeugen v iger Hund! Hier wache ich! Betreten auf eigene Gefahr. Einfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Unberechtigt parkende Fahr Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ein und Ausfahrt bitte freilassen, auch Gegen reihalten! Parken nur für Mieter des Parkplatzes erlaubt. Privatgrundstück unberechtigt parkende Fahrzeuge werden kosten erboten! Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige gebracht! Feuerwehrzufahrt. Halteverbot nach StVO. Dieser Bereich wird Eltern haften für ihre Kinder. EINGANG Nur für Sportler!!! 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Ausfahrt freihalten. Ein und Ausfahrt bitte freilasse Tag und Nacht freihalten! Ausfahrt freihalten. Ausfahrt freihalten. EINGANG. Feuerwehrzufahrt nach Paragraph 22 VVB ist d werden abgeschleppt. Vorsicht bissiger Hund! Hier wache ich! Betreten auf eigene Gefahr. Einfahrt freihalten! Ausfahrt freiha ür Mieter! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ausfahrt freihalten! Ein und Ausfa reihalten –StVO12- Ausfahrt freihalten! Parken nur für Mieter des Parkplatzes erlaubt. Privatgrundstück unberechtigt parkend Zutritt zum Sportgelände verboten! Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige gebracht! Feuerwehrzufahrt. Halteverbot nach S ür unbefugte Verboten! Eltern haften für ihre Kinder. EINGANG Nur für Sportler!!! Begleitungen, auch Eltern müssen drauß elände verboten! Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige gebracht! Einfahrt freihalten. Vorsicht bissiger Hund! TSV Klein Sportgelände verboten! Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige gebracht! 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Betreten auf eigene Gefahr e. Durchfahrt verboten. Lieferanten frei. Einfahrt freihalten. Einfahrt freihalten. Ausfahrt freihalten! Parken verboten! Ausfahr alten. Warnung vor dem Hund. Kindergarten, Parken auf eigene Gefahr! Ein- und Ausfahrt Tag und Nacht freihalten! Ausfahr verboten. Zuwiderhandlungen werden ordnungsbehördlich verfolgt. Abgestellte Fahrzeuge werden abgeschleppt. Vorsicht bis rzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt. Privat Parkplatz. Beware of the dog! Parken nur für Mieter! Ausfahrt freihalten nüber! Ausfahrt freihalten. Garagen- und Parkplatzausfahrt und gegenüberliegende Straßenseite freihalten –StVO12- Ausfahr npflichtig abgeschleppt! Fahrrad abstellen verboten. Fahrrad abstellen verboten. Unbefugten ist der Zutritt zum Sportgeländ d Videoüberwacht! Achtung: Hier ist kein Hundeklo. TSV Kleinlinden, das Betreten des Geländes ist für unbefugte Verboten Maske! Privat Parkplatz parken nur für Mieter der Wohnbau. 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⏆ ⃝ ∎ ʘ ⏣ Ein Vorschlag von Hühnermann & Söhne: To Make the World a Better Place. Wir von Hühnermann & Söhnchen sind eine junge Non-Profit-PR-Agency aus Giessen. Wir sind Think-Tank mit Fokus auf Place und Nation Branding, mit Fokus auf: To make the World a better Place. Wir von Hühnermann & Sons, wollen uns nicht mehr verlassen auf die Staatenlenker, Politiker, PR-Agenturen und Konzerne dieser Welt. Wir von Hühnermann & Sohnemann wollen mit Ihnen, mit den Makern, den Bürgern, den Visionären, den Künstlern, den Enthusiasten, den Tüftlern, den Entrepreneuren Deutschland zu einer Marke machen, die geliebt wird. Von der kleinsten Ebene, dem Individuum, der Familie, dem Handwerksbetrieb, der Kleinstadt, der Universitätsstadt Gießen bis zur Regierung, wollen wir eine Community schaffen, die den Menschen auf der Welt einen Grund gibt, glücklich darüber zu sein, dass es Deutschland gibt. Mit unserer LowBudget-Incentive wollen wir mit einem bekannten FeelgoodProduct einen Impuls setzen, um unsere Erinnerungskultur als Marke zu begreifen, die in jeder Stadt, in jeder Familie bekannt ist und gelebt wird, auch in Gießen. Denn Deutschland ist mehr als Autos, Mittelstand, Demokratie und Oktoberfest.
Dunkle Vergangenheit Deutschland ist auch das Relief an der Bergkaserne in Gießen, ein Ort, an dem die dunkle Vergangenheit Deutschlands sichtbar wird. Ein Ort, an dem aber auch sichtbar wird, dass wir uns dieser Vergangenheit stellen, sie renovieren, uns mit ihr versöhnen, sie aufarbeiten und nicht verfallen lassen oder zerstören. Mitten im Neubaugebiet steht das 1938 errichte Relief. Es steht dort als Denkmal, das sich in unsere alltägliche Wahrnehmung einwebt, mit uns lebt, so wie die Vergangenheit dieses Landes. Auch das ist: Made in Germany Indem wir von Hühnermann & Sören das Relief mittels aufwändiger 3D-Scan Technik in Schokolade transformiert haben, machen wir das Gedenken fühlbar. Liebe geht durch den Magen. Auch die Aufarbeitung einer dunklen Vergangenheit kann den Menschen dieser Welt ein Lächeln auf das Gesicht zaubern.
Bittersweet ist unsere Vergangenheit und unsere Zartbitter-Schokolade GedenkTafel 75 Jahre feinste Erinnerung ist eine Chance die Brand Deutschland zu differenzieren. Wir wollen Brandmultiplikator sein. Mit FairTrade Schokolade, mit einem Geschenk an unsere Freunde auf der ganzen Welt, wollen wir zeigen, dass es nicht schlecht ist sich seiner Vergangenheit zu stellen. To be honest: Alle lieben Schokolade. Schenkt GedenkTafel 75 Jahre feinste Erinnerung an eure Großeltern, an eure Enkel, an eure Arbeitskollegen und an eure Gäste aus dem Ausland. Schenkt ein Stück von euch, ein Stück von Gießen, ein Stück von Deutschland. Es geht darum den Standort Deutschland – der die Summe aller Teile ist, aller Menschen, aller kleinen und großen Orte – Concious und Fair zu vermitteln und uns nicht zu schämen, für das was wir sind. Gedenktafel 75 Jahre feinste Erinnerung soll ein Impuls sein, ein Incentive auf Low Budget Basis, die Vorbild sein kann, für weitere Maker und StartUps sich aktiv an der Brand Deutschland zu beteiligen und von ihr zu profitieren. Wir wollen no profit, wir wollen: To make the world a better place.
Engel der Geschichte Walter Benjamin hat die Vergangenheit beschrieben, wie einen Sturm, der uns immer weiter von ihr Selbst wegtreibt, wir wollen diesen Sturm nutzen. Lasst uns in diesen Sturm Windkrafträder stellen, lasst uns mit ihm über die Meere segeln, lasst uns Vögel sein, die sich so sicher im Sturm bewegen, wie ein Spaziergänger an unserer Lahn.
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Versuch eines antihegemonialen Geschichtsbuchs
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I. Bevor ich in den Wald gehe, stehe ich anderswo, und denke: was ich sehe, das wird erschlossen sein. Der Wald ist künstlich, denke ich; das gibt ihm, und nimmt ihm nicht die Stelle in diesem Text, das Erzählenswerte für mich. Trotzdem ist das Versprechen von Kontemplation, wie Punk mit Jugend, verknüpft mit dieser bereits gedanklich überholten Vorstellung, einer Vorstellung von Wald; ich werde fühlen, wie es ist, und dabei sehe ich auf die Arbeit vom Forstamt. II. Ein Tier geht zwischen den Pflanzen. Wenn ich ihm sage, dass es Geschichte hat, sagt es, dass meine Ideen begrenzt sind. Seltsam daran ist die Furcht, ihre Verteilung, ihre Aufteilung; das Tier rennt schlussendlich weg, obwohl ja eigentlich mir jegliche Argumente sofort ausgehen, sobald das Tier nur anfängt, sich beschreibbar zu machen. III. Ich träume von ganz viel hier, und das, was ich beschreiben soll, ist eben doch ganz wenig, trotz unendlicher Details. So fühle ich es, bis zur Überwältigung; und dann kommt eine Nichtigkeit, die ich nicht bedacht habe, und ich bemerke, dass ich Nichtigkeiten nicht bedenke, und die Baumrinde bleibt stehen, kommt raus und tut weh. Ganz akut der Gedanke, dass ich jetzt Sport machen könnte, in dieser Einöde, in diesem Wald; und dass das vermutlich wirklich super viele Leute jetzt einfach so täten. IV. Ich bringe Worte mit, ich bringe Gedanken mit, aber was eigentlich viel wichtiger ist: ich bringe einen Körper mit, den ich absolut und für immer und niemals verstehe. Und der Wald ist da. Und der Wald, das ist einer, dem ich vertrauen muss, wenn ich alleine bin und niemanden mehr beachte, so, wie ich es gelernt habe, mit dem Farbschema X,Y,Z. Das Farbschema hier gehört allen, das sagt man so, in jenem öffentlichen Raum. Es wurde nur unklar, für mich unverständlich, bemalt. V. Die Geschichte einer ganzen Generation von Analytiker*innen kommt eben doch in Portionen auf mich herabgeprasselt, während ich aus dem Fenster, dem Fenster meiner Augen, in die Natur gucke. Erkenntnis ist irgendwie auch das O.K. in einem Moment total fragwürdiger Kapitulation, denke ich, während ich Dinge sehe, die eben einfach so passieren. Natürlich mag ich diese Dinge, diese Natur, nicht automatisch; ich würde aber gerne in eine Jugend Wahrheit setzen, in der ich von alledem nichts wusste, von dieser Analytik, und ich habe das Gefühl, das anderswo schon beschrieben zu haben. Eine Jugend also, in der ich raus in den Wald wollte und so echt sein, um damit irgendjemand wahrhaft zu schocken, Prätentiösität mit Anlauf. Und ich glaube, das ist vielleicht der Code: der Glaube an eine Zeit, in der ich von alledem nichts wusste, als reine Prätentiösität. Das ist die ökonomisch zu betrachtende Vergangenheitsreproduktion, die ich klar dringend ablehne: das Naive, und eben gleichzeitig das Sentimentalische. Die Jugend, in der ich von alledem nichts wusste, war die Jugend, in der ich so sehr Bescheid wusste, dass ich sogar einer Krähe, wie ich sie jetzt sehe, am liebsten den Kopf abbeißen wollte. Eine Zeit in Beton. Eine Zeit, in der ich in Wirklichkeit gar
keine Kraft, gar keine Zähne hatte, und am liebsten unter so vielen Tabs verschwinden wollte, wie nur irgend möglich; aber die Tabs waren noch nicht erfunden, YouTube war noch in Beta, sowieso nicht erlaubt, und meine Eltern gaben mir eine Halbfläche aus eben diesem Wald, die doch genau so wirkte, wie ich diesen Wald, dieses Umfeld auch jetzt wahrnehme, nur vielleicht: drangloser artikuliert. Der Wald, den ich jetzt sehe, hat den Anschein einer Zeit, einer Vergangenheit, die ich vor anderen Medialitäten schon gern entkernt hätte, einfach um zu sagen: ich war da, in diesem Wald, und das kann mir niemand mehr nehmen. VI. Also: Ich bin sehr einsam in der Natur. Das muss man, glaube ich, betrachten und benennen wie eine mir verwehrte Arbeit; ich bin einsam, und da hinten, hinter den Wipfeln, da wird produziert. Und dabei glaube ich, der Wald, der produziert, ist, in Wirklichkeit, nichts weiter als: triumphaler Kompost. VII. Wie ich deine Geschwindigkeit in meinen Körper einbaute, allein, weil ich dich betrachtete; ich hatte mir Zeit für eine ernsthafte Auseinandersetzung genommen, du hattest von vorneherein Zeit für alles, was du wolltest. Die Macht der Erinnerung ist so unendlich groß, und ich will einen Regenponcho kaufen, und dabei nicht vergessen, dass seine so tolle Praktikabilität eine irgendwie gegründete oder entwickelte Mode eben niemals übertrumpft, zumindest seit die Geschichte geschrieben wird, wie sie geschrieben wird, und die tote Arbeit die lebendige Arbeit langsam auffrisst. Dieses „Du“, das ich hier besinge; das ist vielleicht einfach der Wald. VIII. Ich glaube natürlich, dass sich diese Form der Natur, wie ich sie sehe, nicht um das Digitale schert; aber wenn ich die Natur rückwärts denke, dann geben meine Gedanken dem Wald die Macht des Digitalen, und plötzlich tauchen Bilder auf, die über dem bisherigen Bild stehen, und ein bisschen pixeln, in sich. Alles, was ich mit dem, was aus der Natur geschaffen wurde, verbinde, wächst beim Zurückblicken aus einem Abbild an, wird zu diesem Digitalen, und steht dem Code im Weg, und es wächst ein neuer Code. Der Baum, der Ast, das wird neuer Code. Das gewohnte analoge und eben gleichsam binäre System muss sich einem anderen System unterordnen. Das natürliche System ist plötzlich das eigentlich Digitale, und meine Augen, meine individuelle soziale Erfahrung, mein doofes Waldläufertum wird realanalog, also Analogie für etwas, das längst eingeordnet wurde, von komischen Robotern. Die Natur ist digital, die Matrix, in der ich mich befinde, ist wirr, und der Wald ist die Stufe 2, ist das Digitale, hervorgetreten aus dem analogen und etwas lächerlichen Geist, den ich in meinem Kopf trage, mit dem ich also die Natur, diesen Wald, nur beschreibe… Und dann, dann kracht eben doch alles ein, und ich glaube, einen Vogel, den ich Kiebitz nenne, zu sehen; einer, der sich eben ganz einfach nur bewegt. IX. Ich höre Sirenen, ich bin instinktiv enttäuscht. Dann bin ich entzückt, und ich lasse die Sirenen geschehen.
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⁜ ⃝ ∗ ⃠ ▩ ∗ ⃟
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Inferastructura
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Was wir beim Graben gefunden haben: 3 Plastikbecher 68 Würmer
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6938 Kilogram Erde 1 Visitenkarte von Jörg Stadelhofer - Kundenbetreuer der ABS GmbH in Gross-Linden 36 Brauntöne 43 Käfer 17 Grautöne
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6 Spinnen
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12 Ausdrücke der Langeweile 84 Kabel
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486 Steine 73 Kellerrasseln
Wie beginnt etwas, was schon lange begonnen hat? Wie klingst du, wenn dich niemand hören kann? Kann Materie sich erinnern?
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8 Blasen an den Händen 2 Kilogram Plastik
Gehörst du nie denen, die dich nicht kennen?
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1 gut erhaltenes Katzenskelett fehlender Unterkieferknochen
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34 Rattentunnel Kannst du an drei Orte der Stadt denken, die du nie kennen wirst? 1 Wasserleitung mit Verzweigung 9.5 Plastiksäcke
Bedeutet Vergraben auch immer vergessen?
98 Kilogramm Würmerscheisse 7 Ausdrücke des Ekels 1 Grundwasser 5410 Kieselsteine 0 Dinosaurierknochen 1 grosse Enttäuschung 352.5 undeutbare Dinge 4.5 Hundespielzeuge 0 Exkremente 7.5 Stunden 4 Werkzeuge 24 m Wurzeln 1.2 Autoreifen 5 Wasserleitung 2 Gasleitungen
Oder bedeutet es erinnern? Wie gut kennst du die Menschen dieser Stadt? Kann sich ein Puls verflüssigen? Gehörst du nie denen, die dich nicht kennen? Will ich dich nur als Geheimnis denken? Kann ich dich nur als Geheimnis denken? Wie klingst du, wenn dich niemand hören kann? Wieso sag ich du zu dir? Wie endet was, was nie enden wird?
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In meinem Umkreis habe ich einen Ort gefunden, an den ich gerne zurückkehre. Dieser Ort ist eine Wiese mitten in der Stadt, umgeben von Steinen.
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Die Szenerie und das Rauschen des in der Nähe liegenden Flusses weckten in mir sofort die Assoziation mit dem japanischen Steingarten. Daher setzte ich mir als Aufgabe, zwei- bis dreimal pro Woche zu dem Ort zu gehen, um dort zu meditieren. Als Meditationstechnik habe ich das Beobachten und das Zeichnen der Steinen verwendet. Dabei war es mir wichtig, nicht nur die Steine nachzumalen, sondern auch eine aktive Versenkung zu üben; einen Weg zu finden, um mit der sichtbaren Welt um mich herum in Kontakt zu treten, und dadurch auch in Kontakt mit mir selbst.
Passwort: stein
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https://www.ecosia.org/search?tt=mzl&q=happy+senior https://www.ecosia.org/search?tt=mzl&q=happy+child+running https://www.ecosia.org/search?tt=mzl&q=happy+woman+running https://www.ecosia.org/images?q=child+standing&tt=mzl https://www.ecosia.org/search?tt=mzl&q=happy+men+standing https://www.ecosia.org/images?q=happy+family+walking https://www.ecosia.org/images?q=happy+grandma+walking https://www.ecosia.org/images?q=nice+bench&tt=mzl https://www.ecosia.org/images?q=dustbin+&tt=mzl https://www.ecosia.org/images?q=hipster+standing&tt=mzl https://www.ecosia.org/images?q=freigestellte+menschen&tt=mzl https://skalgubbar.se/ https://skalgubbar.se/2015/09/12/296-readingmark-with-article-on-skalgubbar-inside-in-theshade-of-a-tree/ https://skalgubbar.se/2013/10/28/248-being-an-uncle-comes-with-responsibilities-going-to-museums-for-example/ https://skalgubbar.se/2012/01/17/141-thisis-me-on-my-yellow-no-name-road-bike-infrance-2007/ https://skalgubbar.se/2011/10/07/109-c-wentfor-a-walk-in-malibas/ https://skalgubbar.se/2012/12/06/194-andhere-is-my-handsome-grandfather-with-hiseyes-shut/ https://skalgubbar.se/2011/04/10/13-a-lbought-a-baguette-for-dinner-france/ https://www.ecosia.org/images?q=briefkasten+freigestellt&tt=mzl
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»Die kümmerlichen fünf Jahrzehntausende des homo sapiens«, sagt ein neuerer Biologe, »stellen im Verhältnis zur Geschichte des organischen Lebens auf der Erde etwas wie zwei Sekunden am Schluß eines Tages von vierundzwanzig Stunden dar. Die Geschichte der zivilisierten Menschheit vollends würde, in diesen Maßstab eingetragen, ein Fünftel der letzten Sekunde der letzten Stunde füllen.«
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And if we are to die tonight Is there a moonlight up ahead? And if we are to die tonight Another rose will bloom For a faded rose Will I be the one that you save? I love when it showers But no one puts flowers On a flower’s grave As one rose blooms and another will die It’s always been that way I remember the showers But no one puts flowers On a flower’s grave And if we are to die tonight Is there a moonlight up ahead? I remember the showers But no one puts flowers On a flower’s grave
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Die Geschichte ist Gegenstand einer Konstruktion, deren Ort nicht die homogene und leere Zeit sondern die von Jetztzeit erfüllte bildet. So war für Robespierre das antike Rom eine mit Jetztzeit geladene Vergangenheit, die er aus dem Kontinuum der Geschichte heraussprengte. Die französische Revolution verstand sich als ein wiedergekehrtes Rom. Sie zitierte das alte Rom genau so wie die Mode eine vergangene Tracht zitiert. Die Mode hat die Witterung für das Aktuelle, wo immer es sich im Dickicht des Einst bewegt. Sie ist der Tigersprung ins Vergangene. Nur findet er in einer Arena statt, in der die herrschende Klasse kommandiert. Derselbe Sprung unter dem freien Himmel der Geschichte ist der dialektische als den Marx die Revolution begriffen hat.
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Die Geschichte ist Gegenstand einer Konstruktion, deren Ort nicht die homogene und leere Zeit sondern die von Jetztzeit erfüllte bildet. So war für Robespierre das antike Rom eine mit Jetztzeit geladene Vergangenheit, die er aus dem Kontinuum der Geschichte heraussprengte.
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Gedankensammlung: Lumpen sammeln
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Lumpensammlerin Lumpensack Haderlump Mitumba
Schrotteln
Antiquitätenhandel-Kulturkapitalist Pfandsammeln
Wikipedia schreibt, mein Opa und ich waren und
⌼ ⏀ Vergangenheit, Familienbande
Material: Fiktionen, Atmosphäre, Abwesenheit von Mensch, hinterlassen, aufgeladen, kulturelles Erbe Was machen wir mit den Gegenständen? Nostalgie
Fotografieren Gehen
Körper, Jetztzeit, Gehen („autonome, künstlerische Handlung“), mich an etwas annähern, auf etwas
zubewegen, mich von etwas entfernen, mich von etwas wegbewegen
sind Lumpensammlerinnen
Robert Walser, Gefühle, Verfassungen, Motivationen, Nostalgie offenlegen
Keine Bodenfunde, keine Ausgrabungen Walter Benjamin Kriegslügen
Lügen in der Stadt Flüchtigkeit
Google Fotos Award Cultural heritage
Schuld Schuld Schuld
Exposition in der Jetztzeit
Exposition aus der Vergangenheit
Stadtraum Gießen, Wohnen, Interieur, Exterieur, privat, öffentlich
Sprechen, Kultur des Schweigens verstecken, verdrängen
Zeitzeugen, Sterbende und Gestorbene
sprechen über Geschichte, sprechen über private Geschichte
Geschichte thematisieren
⌼ ⏣
Lumpen sammeln
Wie können wir uns gegenseitig Geschichte er-
wessen Allgemeingültigkeit Wie kann ich Bewegungen sammeln? Wenn du draußen unterwegs bist…
Was erzählt dir Geschichte? Was sind die Dinge, die dir Geschichte erzählen?
Was sind die Dinge, die dich Geschichte erzählen lassen?
Jemand poliert sein Auto mit einem Tuch, es ist Sonntag
Zwei mal Marzipan walnusstorte und kaffe schwarz. 9.20 Trinkgeld auf 11 aufgerundet ist 1,80.
Ein Führerschein ein lappenschein ein paulaschein
zählen? Wie können wir uns unsere Geschichte erzählen? Unsere gemeinsame Geschichte erzählen? Unsere Blicke, Perspektiven austauschen? Wie kann ich mich den Dingen annähern?
Was macht die Geschichte, wenn ich mich den Dingen annähere?
Was passiert, wenn ich mich den Dingen annähere?
Was ist es mit den Dingen, was sie erzählen, was ich ihnen erzähle?
Was macht das Material mit mir? Methoden der Annäherung an die Geschichte der
Dinge
Methoden der Annäherung, des Gehens, des Begehens
Das Projekt kennt kein Produkt, es gibt nur Relikte Augenzeugenschaft Hartes Wort
As imperceptibly as the illness had first entered me, it took its departure. But just as I was on the point of forgetting it entirely, I received a last salute from it on my school report card. The total number of class hours I had missed was noted at the bottom. By no means did they appear to me gray and monotonous, like those classes I had attended; rather, they were ranged before me like colored ribbons on the breast of a disabled veteran. Yes, it was a long row of medals of honor that I saw when I read the entry: »Absent - 173 hours.«
≋ ⁑
Als Titel?
Und damit verknüpfte in der Kunst und visuellen Kultur bedeutende Themenkomplexe: Augenzeugeneffekte Authentizität
Authentifizierungsstrategien Evidenzerzeugungen Glaubwürdigkeit Inszenierung
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Here is something like a sportive precursor of fast-motion cinematography – a witty, and somewhat malicious, »dancing« acceleration of time, which, by way of contrast, makes one think of the hopelessness of a mimesis [...].
~ ⍢
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Längst war die ewige Wiederkehr aller Dinge Kinderweisheit geworden und das Leben ein uralter Rausch der Herrschaft mit dem dröhnenden Orchestrion in der Mitte.
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Interpretation
Wahrnehmung Darüber hinaus:
Multiperspektivität
reflexive Augenzeugenschaft Selbsterfahrung
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Auf den Begriff einer Gegenwart, die nicht Übergang ist sondern in der die Zeit einsteht und zum Stillstand gekommen ist, kann der historische Materialist nicht verzichten.
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Nie wieder können wir Vergessenes ganz zurückgewinnen. Und das ist vielleicht gut. […] so scheint uns das Vergessene schwer vom ganzen gelebten Leben, das es uns verspricht. […] Vielleicht ist seine Mischung mit den Stäubchen unserer zerfallenen Gehäuse das Geheimnis, aus dem es überdauert.
Voyeurismus
⏚ ▲ ⌘
⃞
Streift denn nicht uns selber ein Hauch der Luft, die um die Früheren gewesen ist?
≎ ⌂ ∗
Glück, das Neid in uns erwecken könnte, gibt es nur in der Luft, die wir geatmet haben, mit Menschen, zu denen wir hätten reden, mit Frauen, die sich uns hätten geben können.
≎ ⍢ ∗
Man hat das déja vu oft beschrieben. […] Es ist ein Wort, ein Rauschen oder Pochen, dem die Gewalt verliehen ist, unvorbereitet uns in die kühle Gruft des Einst zu rufen, von deren Wölbung uns die Gegenwart nur als ein Echo scheint zurückzuhallen. Seltsam, daß man noch nicht dem Gegenbild dieser Entrückung nachgegangen ist dem Chock, mit dem ein Wort uns stutzen macht wie ein vergessener Muff in unserm Zimmer. Wie uns dieser auf eine Fremde schließen läßt, die da war, so gibt es Worte oder Pausen, die uns auf jene unsichtbare Fremde schließen lassen: die Zukunft, welche sie bei uns vergaß.
⌼ ¤
⏚ ▲ ∗
⌼ ∎
Der Chronist, welcher die Ereignisse hererzählt, ohne große und kleine zu unterscheiden, trägt damit der Wahrheit Rechnung, daß nichts was sich jemals ereignet hat, für die Geschichte verloren zu geben ist. Freilich fällt erst der erlösten Menschheit ihre Vergangenheit vollauf zu. Das will sagen: erst der erlösten Menschheit ist ihre Ver-
Erinnerungsprotokoll [erster spaziergang]
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In meiner Hand halte ich ein Eis. Calypso Cola. Wir laufen auf den Bahnhof zu. Hinter der Post biegen wir rechts ab. Wir laufen durch den Bogen. Dann steigen wir die Treppe zum Bahnübergang hoch,
laufen ihn entlang. Wir stehen auf dem Dach eines Parkhauses. *Von hier oben kann ich meinen ganzen Kreis überblicken. Das Krankenhaus. Die Felder. Die Strommasten. Die Einkaufsläden. Die Lahn.* Ich
möchte den Aufzug runter nehmen. Jannika hasst Aufzüge. Wir nehmen die Treppe. Ein Auto auf dem
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Parkplatz hupt. Wir gehen an den Fahrradständern vorbei, warten, bis die Autos an uns vorbei gefahren sind und überqueren die Straße. Wir hören die Leute an der Lahn Sport machen. Wir laufen weiter. Mei-
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ne Füße fangen an wehzutun. Ich will nicht mehr weiterlaufen. Bei der nächsten Möglichkeit biegen wir rechts ab. Um an die Lahn zu kommen. Wir laufen an ihr entlang. Auf einmal kommen uns viele Leute entgegen. Wir überqueren eine Brücke. Wir hören nicht da auf, wo wir angefangen haben.
⃠ (de)construction sights Wie sehen wir Orte? Woran machen wir einen Ort als solchen fest?
▩
Kann man das Feste von einem Ort ablösen und es in einen neuen Kontext setzen oder wird damit der Kontext ortlos? Unser Blick ist ein ständiges Sehen auf eine Baustelle, die nicht als Ort der Ent-
stehung, sondern als Ort des Abriss wahrgenommen wird. Wie viele
Schichten Kleister brauchen wir noch, um unsere Standfestigkeit im
Bodenlosen zu akzeptieren? Wieso haben wir noch nicht verstanden,
∗
dass Vielfalt neue Chancen bedeutet? Wo ist unser Mut zur Dekonstruktion? Wir stecken in einer Traum-Krise, am Rande eines Hochhauses, beobachtet von schwarzen Linien auf einem schmutzigen
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Stromkasten. Wir sind Sammler*innen auf der Suche nach Gegen-
ständen, die sich selbst ersetzen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, aber nur einen guten Zeitpunkt. Die Aufgabe ist, das ganz persön-
⌼
⃠
liche Einschussloch im Universum zu finden. Aber wer will das schon freiwillig?
⁙
Der Wald ist, wo wir schneller werden. Der Wald gehört dem Hyperspace. Monster und Geister gehen ein und aus.
Nachts, wenn die Kindheit kommt, ist der Wald leer. Wenn es Tag wird, merken wir: wir brauchen 20 Augenpaare, 30, um den Wald zu sehen. Wir klauen uns diese Augenpaare; sie sind eisern, tot, sie
blitzen uns zwischen den Fichten entgegen. Wir versprechen uns, verhaspeln uns, weil wir in Wahrheit
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doch immer die Ökonomie der Fichten buchstabieren. Ich reiße die Augen aus den Bäumen, ich formu-
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liere einen Text.
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gangenheit in jedem ihrer Momente zitierbar geworden. Jeder ihrer gelebten Augenblicke wird zu einer citation à l‘ordre du jour – welcher Tag eben der jüngste ist.
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Das wahre Bild der Vergangenheit huscht vorbei. Nur als Bild, das auf Nimmerwiedersehen im Augenblick seiner Erkennbarkeit eben aufblitzt, ist die Vergangenheit festzuhalten. »Die Wahrheit wird uns nicht davonlaufen« – dieses Wort, das von Gottfried Keller stammt, bezeichnet im Geschichtsbild des Historismus genau die Stelle, an der es vom historischen Materialismus durchschlagen wird. Denn es ist ein unwiederbringliches Bild der Vergangenheit, das mit jeder Gegenwart zu verschwinden droht, die sich nicht als in ihm gemeint erkannte.
≎ ▩ ∗
Das wahre Bild der Vergangenheit huscht vorbei. Nur als Bild, das auf Nimmerwiedersehen im Augenblick seiner Erkennbarkeit eben aufblitzt, ist die Vergangenheit festzuhalten.
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Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, es erkennen »wie es denn eigentlich gewesen ist«. Es heißt, sich einer Erinnerung bemächtigen, wie sie im Augenblick einer Gefahr aufblitzt.
≎ ⍟ ⁜ ⨂ ⑅ ∗
⁜
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In this sense, for authentic memories, it is far less important that the investigator report on them than that he mark, quite precisely, the site where he gained possession of them. Epic and rhapsodic in the strictest sense, genuine memory must therefore yield an image of the person who remembers, in the same way a good archaeological report not only informs us about the strata from which its findings originate, but also gives an account of the strata which first had to be broken through.
◰ ╳ º
Im strengsten Sinne episch und rhapsodisch muß daher wirkliche Erinnerung ein Bild zugleich von dem der sich erinnert geben, wie ein guter archäologischer Bericht nicht nur die Schichten angeben muß, aus denen seine Fundobjekte stammen, sondern jene andern vor allem, welche vorher zu durchstoßen waren.
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A dreaded sunny day So I meet you at the cemetry gates Keats and Yeats are on your side A dreaded sunny day So I meet you at the cemetry gates Keats and Yeats are on your side While Wilde is on mine So we go inside and we gravely read the stones All those people, all those lives Where are they now? With loves, and hates And passions just like mine They were born And then they lived And then they died
Infrastruktur (lat. inf(e)ra ‚unterhalb‘ structura ‚Zusammenfügung‘)
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// Nicht nur Machtverhältnisse sind in die Infrastruktur eingeschrieben, auch die Geschichte einer Stadt.
Wessen Geschichte wird mit der Infrastruktur erzählt? Welche Geschichte wird durch deren Abwesenheit nicht erzählt?
⁗
Wer hat Zugang zur Infrastruktur? Wer entscheidet über deren (Un)Zugänglichkeit? // Datenerhebungsbank. Geologische Landesaufnahme. Aktualisierung. Bewertung. Entwicklung und Zu-
º
sammenarbeit. Strategischer Charakter. Landesaufnahme. Georisiko. Preisrechner. Projektbegründung.
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Lasersteuerung. Umweltmonitoring. Kapazitätseinschränkungen. Spacer. Knotenpunkte. Versorgungs-
⃟
Unsichtbar im Stadtbild. In unserer Wahrnehmung. Es verschwindet, scheint nicht da zu sein. Eine Ab-
Finanzinvestoren. Konsultationen. Datenerhebungsverfahren. Antifriktionslackierung. Importlücke. Microtunnelling-Verfahren. linie. Bohrpressverfahren.
hängigkeit, die nicht Teil unserer Wahrnehmung ist. Die sich uns nur in ihrem Nicht-Funktionieren offenbart. Doch ist sie strategisch, politisch, marktwirtschaftlich relevant. Ein Werben um den Unter-Grund.
∇
Eine Grundsatz-Frage. Ein eigener Markt durchdrungen von ideologisch politischen Ideen tief in der
Erde vergraben. Machtverhältnisse sind in die Infrastruktur eingeschrieben. In die Materie eingebrannt, verfestigt, unwiderruflich festgehalten. Materie als Körper.
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It seems so unfair I want to cry […] A dreaded sunny day So let’s go where we’re happy And I meet you at the cemetry gates Oh, Keats and Yeats are on your side
⎊ ◙ ⁗ ∇
A dreaded sunny day So let’s go where we’re wanted And I meet you at the cemetry gates Keats and Yeats are on your side But you lose ‘Cause weird lover Wilde is on mine Sure!
⊷ ▲ º Doch ebenso ist unerläßlich der behutsame, tastende Spatenstich in‘s dunkle Erdreich. Und der betrügt sich selber um das Beste, der nur das Inventar der Funde macht und nicht im heutigen Boden Ort und Stelle bezeichnen kann, an denen er das Alte aufbewahrt.
֊ ⎊ ⌂ º
Die Vorstellung eines Fortschritts des Menschengeschlechts in der Geschichte ist von der Vorstellung ihres eine homogene und leere Zeit durchlaufenden Fortgangs nicht abzulösen. Die Kritik an der Vorstellung dieses Fortgangs muß die Grundlage der Kritik an der Vorstellung des Fortschritts überhaupt bilden.
≎ ⎊ ⌂ ▲ ⌼ ¤ ⎊ ◙ ⁗ º
In jeder Epoche muß versucht werden, die Überlieferung von neuem dem Konformismus abzugewinnen, der im Begriff steht, sie zu überwältigen.
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Zum Denken gehört nicht nur die Bewegung der Gedanken sondern ebenso ihre Stillstellung.
⏚ ⨂ ¤
Denn wie es Pflanzen gibt, von denen man erzählt, daß sie die Kraft besitzen, in die Zukunft sehen zu lassen, so gibt es Orte, die die gleiche Gabe haben. Verlassene sind es meist, auch Wipfel, die gegen Mauern stehn, Sackgassen oder Vorgärten, wo kein Mensch sich jemals aufhält. An solchen Orten scheint es, als sei alles, was eigentlich uns bevorsteht, ein Vergangenes.
⏚ ⨂ ¤
Mit der Entfaltung des Informationsbetriebes setzt sich die geistige Arbeit parasitär auf jede materielle, so wie das Kapital mehr und mehr jede materielle Arbeit in seine Abhängigkeit bringt. [M 16 a, 1]
⊰ ⍋ ∎
Nach Fourier sollte die wohlbeschaffene gesellschaftliche Arbeit zur Folge haben, daß vier Monde die irdische Nacht erleuchteten, daß das Eis sich von den Polen zurückziehen, daß das Meerwasser nicht mehr salzig
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erster waldtag. zwischen stämmen der zeitlosigkeit. die zeit in sich verschlossen haben.
stehen wesen der bedeutungslosigkeit. sie rufen und keiner kommt.
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sie schreien und keiner weint.
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er umfasst sie.
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er versucht die leibverlassenen zu schützen, versperrt dabei die sicht ins fremde. immer wieder.
sie flehen, aber keiner hört sie.
der nebel umkreist die leiblosen körper. er verbietet ihnen die sicht.
dann, die körper laufen, der nebel folgt.
bis die existenz sich den existenzfragen stellt. doch der alltag hat sich totgestellt. er sucht keinen sinn mehr.
und beginnt aus der begrenzung zu flüchten. das menschsein wird sein lassen.
und das materielle lebt weiter, denn das organische verschwand. bis die flucht sich verflüchtigt hat.
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⌘ º
⌘ ∇
schmecke und die Raubtiere in den Dienst des Menschen träten. Das alles illustriert eine Arbeit, die, weit entfernt die Natur auszubeuten, von den Schöpfungen sie zu entbinden imstande ist, die als mögliche in ihrem Schoße schlummern. Zu dem korrumpierten Begriff von Arbeit gehört als sein Komplement die Natur, welche, wie Dietzgen sich ausgedrückt hat, »gratis da ist«.
≎ ◙ ∎
Das Kapital ist verstorbene Arbeit, die sich nur vampirmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt, je mehr sie davon einsaugt.
⟫ ▲ ⏆ ⌼ ∎
Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst.
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Aber ein Sturm weht vom Paradiese her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, daß der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.
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Ein Engel ist darauf dargestellt, der aussieht, als wäre er im Begriff, sich von etwas zu entfernen, worauf er starrt. Seine Augen sind aufgerissen, sein Mund steht offen und seine Flügel sind ausgespannt. Der Engel der Geschichte muß so aussehen. Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert.
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Because these places are absolutely different from all the sites that they reflect and speak about, I shall call them, by way of contrast to utopias, heterotopias. I believe that between utopias and these quite other sites, these heterotopias, there might be a sort of mixed, joint experience, which would be the mirror. The mirror is, after all, a utopia, since it is a placeless place. In the mirror, I see myself there where I am not, in an unreal, virtual space that opens up behind the surface; I am over there, there where I am not, a sort of shadow that gives my own visibility to myself, that enables me to see myself there where I am absent: such is the utopia of the mirror.
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Die Apparatur, die die Leistung des Filmdarstellers vor das Publikum bringt, ist nicht gehalten, diese Leistung als Totalität zu respektieren. Sie nimmt unter Führung des Kameramannes laufend zu dieser Leistung Stellung. […] Das Publikum fühlt sich in den Darsteller nur ein, indem es sich in den Apparat einfühlt. Es übernimmt also dessen Haltung: es testet.
⋒ ⁙
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Die Stadt als Speisekammer, trägt Früchte, die
1. Phase Abwarten
Eigenheim-Gartenzäune herausstrecken und das
Ideensammlung, Gebiet planen
mutig sich über die Grenzen der gepflegten
Risiko wagen von Hunden bepinkelt, von Autos
zerquetscht, in den Teer eingearbeitet oder aber
> Rahmenbedingungen
dern schmatzend, zu landen. (Früchte der Stadt)
> gute innenstadtnahe Wohnanlage
auf fruchtbaren Boden oder in glücklichen Mün-
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2. Übliches Verfahren
> Nutzung und Störquellen sinnvoll anordnen > Verkehrsanschließung
1. Vorzugsentwurf der Architektur-/Stadtplan-Büros
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2. Wie findet man Investoren? (Stadt und Bund bauen nicht)
Bund möchte Geld herausschlagen es gibt 300 Hektar zu vermarkten und drei Höchstbietende.
Der Zweithöchste soll den Betrag erhöhen und
Zugeständnisse machen, er bekommt den oberen
Bereich. Der Höchstbietende bekommt den unteren Bereich.
Autoarmes Wohnen geplant.
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Durch Zugeständnisse werden die Reihenhäuser zu
Notizen von einem Gespräch mit dem Stadtplanungsamt:
Konversionsgelände, ehemals amerikanisches Militär. Altlasten untersuchen. Erschließung, Gelände ebnung, Kanäle ziehen.
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⃞
teuer, teurer als alle Reihenhäuser in Gießen bis zu
diesem Zeitpunkt. Es ziehen nur doppelverdienende Akademiker*innen mit Autos ein. Parkplatzmangel. Der untere Investor baut Tiefgaragen und mehrge-
schossige Wohnungen. Überschuss an Parkplätzen. Eine Kooperation ist nicht möglich.
Der geplante Quartierspark wird privatisiert und unter den Investoren aufgeteilt. Das Gartenplanungsamt der Stadt Gießen hat keine Kapazität dafür. Der
untere Investor pflanzt Buschhecken (Zäune wären
verboten) und halbiert den Park für große Vorgärten.
Eine Spundwand-Sicherung für Bäume und somit die Erhaltung dieser ist weitaus teurer als ein korruptes Gutachten zu zahlen. Alle zu erhaltenden Bäume werden gefällt für den Bau der Tiefgarage. Der
andere Investor gibt seinen Teil des Parks frei. Die
Feuerwehr muss aus Brandschutzgründen durch den Park eine Feuerwehrzufahrt bauen und eine Durchfahrt Pflastern.
Zäune und Hecken begrenzen, was begrenzbar
ist. Es gibt weder Mülleimer noch Briefkästen. Die
Hortensien sind frisch gepflanzt, die Bäume auch. Erhalten ist nichts, außer einem Baum.
Die Quote für sozialen Wohnbau wurde in Gießen 2016 eingeführt, die städtebaulichen Verträge für
dieses Bauvorhaben wurden 2014 abgeschlossen.
Man sah keine Dringlichkeit sozialen Wohnbau in diesem Vorhaben zu integrieren.
Die Obergrenze des Quadratmeterpreises im sozialen Wohnbau liegt bei 6,80€. In Gießen liegt der Durschnitt bei 12€ pro Quadratmeter.
Bei Studierenden und WG’s liegt der Quadratmeterpreis in Gießen bei bis zu 40€.
Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotive der Weltgeschichte. Aber vielleicht ist dem gänzlich anders. Vielleicht sind die Revolutionen der Griff des in diesem Zug reisenden Menschengeschlechts nach der Notbremse.
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⃟
The ghost is not simply a dead or missing person, but a social figure, and investigating it can lead to that dense site where history and subjectivity make social life.
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Bewegung, Wandel, Licht und Zerfall sind das Herzblut der Natur. Ich bin mir darüber klar geworden, dass sich Natur in einem Zustand ständigen Wandels befindet und dass diese Erkenntnis der Schlüssel zu ihrem Verständnis ist.
c ⌘ ‡
Die Natur können wir gar nicht kaputt machen, denn sie wird sich immer wieder erholen. Der Wald kommt zurück. Es wäre nur schön, wenn wir dann noch da sind.
∫ ⌘ ‡
Es ist von jeher eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst gewesen, eine Nachfrage zu erzeugen, für deren volle Befriedigung die Stunde noch nicht gekommen ist.
⋒ ⌘ ː
Denn nie war Mode anderes als die Parodie der bunten Leiche, Provokation des Todes durch das Weib und zwischen geiler memorierter Lache bitter geflüsterte Zwiesprach mit der Verwesung. Das ist Mode. Darum wechselt sie so geschwinde; kitzelt den Tod und ist schon wieder eine andere, neue, wenn er nach ihr sich umsieht, um sie zu schlagen. [B 1, 4]
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»Hat niemand mehr Lust, mit mir in ein Panorama zu gehn?«
⊰ ▒ ː
Es gab Panoramen, Dioramen, Kosmoramen, Diaphanoramen, Navaloramen, Pleoramen (πλεω ich reise zur See, Wasserfahrten), Fantoscope, Fantasma-Parastasien, Expériences fantasmagoriques et fantasmaparastatiques, malerische Reisen im Zimmer, Georamen; Optische Pittoresken, Cinéoramen, Phanoramen, Stereoramen, Cykloramen, Panorama dramatique. »In unserer an Pano-, Cosmo-, Neo-, Myrio-, Kigo-und Dio-Ramen so reichen Zeit.« M. G. Saphir im Berliner Courier vom 4ten März 1829 Zitiert bei Erich Stenger: Daguerres Diorama in Berlin Berlin 1925 p 73 [Q 1, 1]
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In demselben Jahre, da Daguerre die Photographie erfand, brannte sein Diorama ab. 1839. Vorläufer. [Q 2, 5]
⊰ ▒ ⏣
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Die Bilder nämlich, welche, losgebrochen aus allen früheren Zusammenhängen, als Kostbarkeiten in den nüchternen Gemächern unserer späten Einsicht – wie Torsi in der Galerie des Sammlers – stehen.
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Sehnsuchtsorte
⍢
Es gibt Orte, an die man immer wieder zurückkehren will. Eine Art Sehnsuchtsorte. Diese Orte bleiben
nicht immer gleich. Die verändern sich ständig, sodass sie, wenn man wieder zurückkommt, manchmal nicht mehr zu erkennen sind. Kann sein, dass die Menschen, die einen wichtigen Bestandteil des Ortes in unserer Wahrnehmung waren, weg sind, oder die Orte wie Lieblingskneipen und Cafés oder Parks
⃝ ∗
nicht mehr da sind, wo sie vorher waren, oder die allgemeine Atmosphäre des Ortes hat sich verändert. Oder unserer emotionaler Zustand ist nicht derselbe wie letztes Mal als wir den Ort besuchten. Viel-
leicht bestimmte Geräusche oder Gerüche des Ortes haben sich verändert, oder die sind einfach nicht mehr da. Eine Aufgabe die sich eine Person die an den Ort zurückkehrt stellt, wäre den Sehnsuchtsort wiederzuerkennen. Vielleicht könnte man die neuen Aspekte im bereits Bekannten finden, oder eben
auch zurück zu den alten kehren, um die magische Energie des Ortes zu bewahren und vielleicht sich erneut in den Ort zu verlieben.
⍢ ¤
⍋
Einen Begriff überwinden? Ist ein Begriff ein Hindernis? Woran hindert er uns denn? Solange ich einen Begriff kenne, ist nicht überwunden.
Ich möchte den Begriff des Fortschritts nicht überwinden. Ich möchte
fortschreiten, mit meinen Füßen, mit meinem Kopf, mit meinen Händen…
fort, fort von meinem jetzigen Sein zu einem anderen. Es wäre ja tragisch,
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geradezu fatal, wenn ich bevor ich sterbe nicht vor mir davongelaufen
∇
gehen ist. Manchmal schreite ich im Kreis fort, wechsle die Richtung,
wäre. Mein Raum wird größer, die Zeit verfällt, ich schreibe fort, immer fort, kehre zurück, was auch nur ein Weiter-, aber auch ein Wiederbeentdecke die 4. Dimension. Manchmal muss ich mich zum Schreiten
motivieren, fort scheint nicht leicht, zu schreiten manches Mal unmöglich, doch leise, gelegentlich unhörbar richtet die omnipräsente Sarabande
matte Glieder und den schlaffen Geist auf und lässt mich fortschreiten. Dass sich die Menschheit derweil im Kreis dreht, ist zwar manchmal schmerzhaft, aber vornehmlich egal.
Die Nebenmenschen – homo iuxta Traurig treffend, doch das Neben ist die falscheste aller Präpositionen,
die menschliche Beziehungen definieren kann. Die Biologie und Chemie ignorierend, in denen alles miteinander verbunden, systemisch vereint sich vollzieht, beunruhigt sich der Nebenmensch im Visuellen, da das
permanente Rauschen eine akustische Begegnung behindert. Wie viel Platz braucht ein Mensch um nicht beunruhigt zu sein? Wie viel Raum braucht es für Ruhe? Die Welt muss ein Museum werden. Dort wa-
chen Geräuschwächter*innen über das ruhige Nebeneinander, das jede Chance hätte ein Miteinander zu sein.
⍋
⃞
Es ist beim Sammeln das Entscheidende, daß der Gegenstand aus allen ursprünglichen Funktionen gelöst wird um in die denkbar engste Beziehung zu seinesgleichen zu treten. [H 1 a, 2]
⊰ ⨂ ⏣
Der positive Gegentypus zum Sammler, der doch zugleich dessen Vollendung darstellt, insofern er die Befreiung der Dinge von der Fron, nützlich zu sein, verwirklicht, ist nach diesem Wort von Marx darzustellen: »Das Privateigentum hat uns so dumm und untätig gemacht, daß ein Gegenstand erst der unsrige ist, wenn wir ihn haben, also als Kapital für uns existiert, oder von uns … gebraucht wird.« Karl Marx: Der historische Materialimus Die Frühschriften hg von Landshut und Mayer Lpz ‹1932› I P 299 (Nationalökonomie und Philosophie) [H 3 a, 1]
⊰ ⨂ ⏣
Es ist ein Verfahren der Einfühlung. Sein Ursprung ist die Trägheit des Herzens, die acedia, welche daran verzagt, des echten historischen Bildes sich zu bemächtigen, das flüchtig aufblitzt.
≎ ⌼ ⏀ ⍢ ‡
Die Hand kann diesen Griff noch träumen, aber nie mehr erwachen, um ihn wirklich zu vollziehen. So kann ich davon träumen, wie ich einmal das Gehen lernte. Doch das hilft mir nichts. Nun kann ich gehen; gehen lernen nicht mehr.
⏚ ⨂ ⏀
Whoever discovered me could hold me petrified as an idol under the table, could weave me as a ghost for all time into the curtain, confine me for life within the heavy door.
≋ ╳ ⏀
⍢
⃟
Caresses laid a bed for this current. I loved them, for in my mother‘s hand there were stories rippling, which I might later hear from her lips. Such stories brought to light what little I knew of my forebears. The career of an ancestor, a grandfather‘s rules of conduct, were conjured up before me as though to make me understand that it was premature for me to give away, by an early death, the splendid trump cards which I held in my hand, thanks to my origins. Twice a day, my mother measured the distance that still separated me from that death.
≋ ⁑ ⏀
And before the evening in its own right had comfortably settled in, a new life for me was beginning; or, rather, the old life of the fever blossomed under the lamplight from one moment to the next. The mere fact that I was lying down allowed me to derive an advantage from the light which others would not be able to obtain so quickly. I made use of my repose, and of my proximity to the wall when I was lying in bed, to greet the light with shadow plays. All those antics which I had permitted my fingers now returned upon the carpet – but more ambiguous, more imposing, more secretive. »Instead of fearing the shadows of evening« (so it was written in my book of games), »clever children use them to have a good time.«
≋ ⁑ ⏀ ⍢ º
Betrachte[…] es als [d]eine Aufgabe, die Geschichte gegen den Strich zu bürsten.
≎ ⍟ ⏀
META MÜLLER : SONORAMA
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Mein Leben als ein Diorama,
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als Wurzelkeim, der langsam in die Erde treibt.
∿
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und rauswächst, weil die Sonne scheint. In Szene gesetzt von LEE 0021.
Im Pano|rama, links < |center| > rechts, angekommen!
„Poesie“ Parzelle Piano
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Gräser weh’n im Wind Like Ravers lost in time Ensemble, on crée le jardin du destin!
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⍟
⃟
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Lebend-Archäologie?
Die Geschichte an den Funden im Lebensraum ablesen. Objekte des Alltags auswählen aber nicht extrahieren, sondern das Zusammenspiel sehen und Veränderung geschehen lassen. Möglichkeit der Bewahrung unter der Anerkennung des Fließens der Geschichte.
⃟ ∇
⃝
▒ ⏣
Der erste Schrank, der aufging, wann ich wollte, war die Kommode. Ich hatte nur am Knopf zu ziehen, so schnappte die Tür aus ihrem Schlosse mir entgegen. Drinnen lag meine Wäsche aufbewahrt. Unter all meinen Hemden, Hosen, Leibchen, die dort gelegen haben müssen und von denen ich nichts mehr weiß, war aber etwas, das sich nicht verloren hat und mir den Zugang zu diesem Schranke stets von neuem lockend und abenteuerlich erscheinen ließ. Ich mußte mir Bahn bis in den hinteren Winkel machen; dann stieß ich auf meine Strümpfe, welche da gehäuft und in althergebrachter Art, gerollt und eingeschlagen, ruhten, so daß jedes Paar das Aussehen einer kleinen Tasche hatte. Nichts ging mir über das Vergnügen, meine Hand so tief wie möglich in ihr Inneres zu versenken. Und nicht nur ihrer wolligen Wärme wegen. Es war »Das Mitgebrachte«, das ich immer im eingerollten Innern in der Hand hielt und das mich derart in die Tiefe zog. Wenn ich es mit der Faust umspannt und mich nach Kräften in dem Besitz der weichen, wollenen Masse bestätigt hatte, fing der zweite Teil des Spiels an, der die atemraubende Enthüllung brachte.
⏚ ⑅ ⏀
Vor allem denke man nicht, daß es Markt-Halle hieß. Nein, man sprach »Mark-Thalle«, und wie diese bei den Wörter in der Gewohnheit des Sprechens verschliffen waren, daß keines seinen ursprünglichen Sinn beibehielt, so waren in der Gewohnheit meines Gangs durch diese Halle verschliffen alle Bilder, welche sie gewährte, so daß ihrer keines sich dem ursprünglichen Begriff von Einkauf oder Verkauf darbot.
⏚ ⨂
⃠
Beizeiten lernte ich es, in die Worte, die eigentlich Wolken waren, mich zu mummen. Die Gabe, Ähnlichkeiten zu erkennen, ist ja nichts als ein schwaches Überbleibsel des alten Zwangs, ähnlich zu werden und sich zu verhalten. Den aber übten Worte auf mich aus.
⏚ ⁜
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Der Klassenkampf, der einem Historiker, der an Marx geschult ist, immer vor Augen steht, ist ein Kampf um die rohen und materiellen Dinge, ohne die es keine feinen und spirituellen gibt.
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≎ ⨂ ∇
Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein.
≎ ⍟ ∇
Wer immer bis zu diesem Tage den Sieg davontrug, der marschiert mit in dem Triumphzug, der die heute Herrschenden über die dahinführt, die heute am Boden liegen. Die Beute wird, wie das immer so üblich war, im Triumphzug mitgeführt. Man bezeichnet sie als die Kulturgüter. Sie werden im historischen Materialisten mit einem distanzierten Betrachter zu rechnen haben. Denn was er an Kulturgütern überblickt, das ist ihm samt und sonders von einer Abkunft, die er nicht ohne Grauen bedenken kann.
≎ ⌼ ∇
⍟ ∎
Die Beute wird, wie das immer so üblich war, im Triumphzug mitgeführt. Man bezeichnet sie als die Kulturgüter. [...] Es dankt sein Dasein nicht nur der Mühe der großen Genien, die es geschaffen haben, sondern auch
⬔
Dialogue
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representing the male family members and the right the female. So he is never alone with the trees and
⁑
As I first came there visit my grandpa, he has already lied down in a grave. I didn’t experience the fu-
My grandpa is buried on a mountain in a southern suburb in China, where you can get a bird’s eye view to see the farm field. In front of the grave, there are two pine trees accompanying my grandpa, the left beautiful landscapes.
neral process, how he was lifted to the mountain. Grandma said, it was so hard to carry his coffin on a
precipitous path, although it was held by four strong men. My grandma begged them to hold the coffin
steadily. According to her idea, the coffin should not be one side higher than the other, which symbolises the balance of the family.
⃝
My grandparents had experienced the death of their infants for many times (because of poor medical treatment). Only three daughters survived (including my mom) and they grew up tough and hot-tem-
pered, also responsible and reliable. It is the three sisters who hold up more than half of the sky in our
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family, not their husbands or son. As if, the three sisters were carrying the coffin of their father upon the
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grew higher and better than the left one.
º
to kowtow (kneeling and bowing so low as to have one’s head touching the ground) and make wishes.
¤ ⏀
shoulder, walking on the rugged mountain path, while the fourth helping-hand is absent. My grandma wished the family situation would be better, but the coffin still shook a lot and the right pine tree also
Incense sticks, red candles and joss money paper have been prepared. So people gathered together Being a 12 year-old, my wish was simple and easy: To enter a good university! (yeah I also made it come true!)
As I was at my grandparents’ home, in the dining room there is special table for buddha Avalokitesvara (Guan Yin, who cares about sound and cries from the world). In front of the figure of Buddha, grandma carefully put some fruits and cakes. Every morning after grandma woke up, she burned the incense
sticks , kneeled down and prayed for health and peace for the family. Then she used two special „hexagram ox horn“ to ask buddha questions (it’s a fortune telling method based on Yin&Yang). She threw
the ox horn onto the ground to see which hexagram it is, then she threw them again. In this day-by-day praying, wishing and asking, buddha Avalokitesvara became her chat partner.
One day, I found a grandpa’s well-framed photo in the dining room. I was surprised, but mom told me “the things after the death should be prepared earlier”. At that time grandpa has already got cancer
and could only be fed in bed. I kept this secret, but soon the “smiling grandpa” photo was put onto the special table. Together with buddha Avalokitesvara he became my grandma’s chat partner, and mine. After the sticks and candles in front of grandpa’s grave ran out, it was time to light the firecrackers.
The sound of firecrackers may be loud enough to wake up the death and to send the messages “We
are here to visit you! Come and see us!” Burning incense sticks, making wishes, lighting firecrackers or
dreaming of a deceased person, the dialogues continue between the dead and the living. But I wonder, if someday grandpa goes to his afterlife and becomes a newborn baby, could he hear our wishes ? Who on the earth has fulfilled all the wishes of our family?
Picking up a place for grandpa is picking up a place for grandma. That’s what I have been told. I can’t imagine that someday she would also lie down in this place. Grandma is the only bond of the family.
Everytime whenever my aunts and my mom fight, they always say “Once mom dies, we would never
ever be sisters!” But after one week, they drink tea together as usual. No one really breaks the sisterhood, for grandma’s sake.
der namenlosen Fron ihrer Zeitgenossen. Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein.
≎ ⍋ ∇
Die jeweils Herrschenden sind aber die Erben aller, die je gesiegt haben. Die Einfühlung in den Sieger kommt demnach den jeweils Herrschenden allemal zugut.
≎ ⎊ ∇
Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der »Ausnahmezustand«, in dem wir leben, die Regel ist.
≎ ⨂ ∇
Das Subjekt historischer Erkenntnis ist die kämpfende, unterdrückte Klasse selbst.
≎ ⍟ ∇
Das Bewußtsein, das Kontinuum der Geschichte aufzusprengen, ist den revolutionären Klassen im Augenblick. ihrer Aktion eigentümlich.
≎ ⍟ ∇
Wir sind die Untoten des Kapitals. Die Eigentumsfrage bleibt der zentrale Hebel, um sich aus dieser Fremdbestimmung zu befreien. Wer nichts besitzt außer seiner Haut, entscheidet nicht frei, sondern unter Zwang [...].
⍿ ▲ ∇
⬔ ⌂ ⏀
⬔
Hot-temper is in three sisters’ gene, because of their
mom. My grandma is such a fearless woman. During
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the cultural revolution time, she was criticized and
humiliated in public. One guy wanted to cut off her
⁑
hair, because she wouldn’t lower her head down.
“I was not afraid of death at all.” She told me. After
that, grandma cut her long hair by herself and keeps the short hairstyle for a lifetime.
As long as she is hot-tempered for one day,
⃝
As long as she fights for one day,
As long as she is not afraid of death for one day, This family exists one day more.
ʘ
I can’ t imagine her lying down there.
∗
her garden.
º
escape the surgery in the next day.
¤
who cried all the time in childhood. As I lived with my
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silently without a sound to disturb his TV show.
Fortunately, she is still hot-tempered,
Fighting with the neighbor who threw cigarettes in But still, she is a normal person who is afraid of
death and who ran away from hospital in order to
In comparison, I am the most fragile one in my family grandparents, my grandma was scolding me, while my grandpa was happily watching TV. I was crying Grandpa complimented me: the silent-cryer.
Even when they revealed the white cloth on his face, I didn’t cry out aloud.
In the hospital, I cried silently and heavily inside.
Was ihr seid sind wir gewesen was wir sind werdet ihr sein
Hier ruht in Gott unsere unvergessliche Mutter Hier ruht in Gott unser lieber Sohn Bruder und Bräutigam
Hier schläft für immer mein innig geliebter Mann In Memoriam
Ich war Museumsmann
Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein mit Leib und Seele
Du warst uns allen ein Segen Du starbst im Frühling deines Lebens Gestrebt hast du mit Treu und Fleiß
Doch all dein Hoffen war vergebens Gott rief dich früh zur Ewigkeit
Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild
du hast gesorgt, gebangt, gebebt stets und gerungen
Und Gott wird alle Tränen abwischen von ihren Augen
Bis dass die Kraft in dir vom Tode ward bezwungen dann aber Gott von Angesicht
Dein Leben wird uns stets Vorbild bleiben Was verloren kehrt nicht wieder Dein Wille geschehe
Aber ging es leuchtend nieder Leuchtets ewig uns zurück
Du lebst in unseren Herzen weiter Ich lebe und ihr sollt auch leben
Hier ruht in Gott unsere unvergessliche Mutter Hier ruht in Gott unser lieber Sohn Bruder und Bräutigam
Hier schläft für immer mein innig geliebter Mann Was ihr seid sind wir gewesen was wir sind werdet ihr sein
Was suchet ihr Lebenden bei den Toten?
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⬔ ⌂ º
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⬔ ⁑
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⃝ ⁖ ⬔ ⌂ ː
zwischen(t)räume
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gefangen
gefangen zwischen
gefangen zwischen räumen
Die ein Jeder will BESITZEN träume
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träume ich
träume ich von
träume ich von ZWISCHENRÄUMEN
Keiner kann sie BESITZEN oder gar als EIGENTUM benennen frei
frei bin
frei bin ich
frei bin ich in den räumen meiner träume
Völlig losgelöst von jeglichen Regeln schwebe ich daher. (t)raum
(t)raum für
(t)raum für (t)raum befreie ich sie aus ihren fesseln Die Keiner kann nun mehr Besitzen.
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Überall sind sie zu finden. An Zäunen, Mauern und Garagentoren.
Bunt. Schwarze oder weiße Schrift auf einem gelben, blauen oder roten Untergrund.
Schilder.
Sie sagen mir, wem etwas gehört und was ich tun oder lassen soll. Sie markieren BESITZ und EIGENTUM.
Ein städtisches Phänomen – denkt man sich. Da wo die Häuser ohnehin schon dicht an dicht stehen
und Platzmangel zum Alltag gehört. Dort sind sie gänzlich integriert in unser Stadtbild und wir nehmen sie schon gar nicht mehr wahr.
Doch was, wenn man ein wenig außerhalb der Stadt schaut?
Da wo noch viel Platz ist, zwischen all den Weiden, Wiesen und Feldern. Da wo alles noch grünt und weniger Häuser auf mehr Raum stehen.
Fehlanzeige – da sieht es ganz ähnlich aus.
Überall sind sie zu finden. An Zäunen, Mauern und Garagentoren. Bunt.
Schwarze oder weiße Schrift auf einem gelben, blauen oder roten Untergrund. Schilder.
Sie sagen mir wem was gehört und was ich tun oder lassen soll. Sie markieren BESITZ und EIGENTUM.
Stichworte:
Humangeographie, Anthropogeographie, Kulturgeographie Verhältnis zwischen Raum und Mensch
Räumliche Organisation des menschlichen Handelns
Symbolische Organisation des öffentlichen Raums als Machttechnik
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⃟ ¤
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On Hiding Places from Berlin Childhood
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Nevertheless, as I read it again, and a third time and the fourth, my thoughts begin to take a trajectory that might
At first glimpse, Benjamin is describing a harmless hide and seek game that I loved playing myself as a child.
not have been intended by Benjamin. Or, on the contrary, have been implemented all along. I will write as I think
⏀
and let my thoughts be haphazard.
As I read Hiding Places, I immediately think of hidden places. Hidden places are those that are obscured from
our eyes. Places to hide could be the hidden places, but also the very obvious ones. Sometimes something is obscured from our vision because it is not in our view. Other times, it is obscured because we turn our gaze away from it, or we are not making enough afford to see.
If I think of hiding places in the city, those would vary depending on who is hiding from whom. As well as how
much capacity of finding the one that searches posses. But even when no one is looking, we can also hide. Hide from the rain, from the cold, from the noise of the city, from the regulations, and certainly from people. One is always found. Somehow.
Hiding places are also places to allow privacy and solitude. Certain animals would hide themselves to die.
Humans are no exception in that way. In June 2020 a body of a 16-year-old was found in the woods near the Frankfurt Airport, where he had ended his life.
To become one with the hiding place. To disappear into it. To slow down your heartbeat. To not want to be seen. To wait and listen. To hold your breath.
To hide is to prevent (something, or someone) from being seen; to prevent (an emotion, or fact) from being ap-
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parent, or known.
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Hidden is what is kept out of sight, or concealed. I find it interesting that the adjective hidden implies to act upon something. If I hide I do it to myself, but to be hidden, or to remain hidden is what can be done to me.
I have to think of the text that I began to read by Sarah Ahmed. In the thesis, she proposes that we can ap-
proach whiteness as a phenomenology that orientates bodies in a specific direction. She describes orientation
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as the starting point, as something necessary for us to navigate in this world. The orientation is rooted in what is
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In the text, Benjamin writes that the one that finds can hold the one found petrified and imprint the one who was
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hide in return in a place they originally inhabited.
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“Play, play everyday, play and play and play away...”
in front of us, while what is behind is unseen and could only be co-perceived.
found forever into that hiding place. I wonder if colonialism has played a cruel version of this game, where the
rules were not agreed on a priori. Where those that were found didn’t know they were playing and were forced to
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I am then drawn back to the domesticity of that particular Benjamin’s childhood memory and how it is situated
in his house where his world begins and where he discovers the hidden places and sometimes visits them for a treasure hunt.
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AUS DIESEM MOMENT WIRD VIELLEICHT EIN DÉJA-VU; DIESER MOMENT KÖNNTE EIN SCHON-GESEHN SEIN WERDEN
WENN DIESER MOMENT EIN SCHON-GESEHN SEIN WIRD
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IN DER GESCHICHTE
WIE NENN ICH DIESEN MOMENT DANN JETZT IN DER JETZTZEIT
VIELLEICHT SO:
(?)
DIESER MOMENT IST EIN ECORE-SERA-VU
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EIN NOCH-GESEHEN
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NOCH SCHON GESEHEN IST
ː
NOCH-GESEHN-SEIN-WERDEN
NOCH SCHON-GESEHN SEIN WERDEN NOCH SCHON SEH
ICH
DIESEN MOMENT
AUF MEINER HAUT MEINE KINDHEIT
ANGELAUFEN VOM SCHWEIß MEINER JETZTHEIT DEFORMIERTER EINST-STOFF
▣ ⏣
DEFORMIERT DURCH MEINEN JETZT-KÖRPER DAZU DAS BILD
DAS VIELLEICHT LÜGT
IST; UNGELOGEN
VOM STOFFMALSTIFT DER HEILE WELT MALT DIE AUCH HEILE WELT
DER STOFF SAUGT MEIN GEBRECHEN AUF
UND TRÖPFELT ES ALS EIN GEHEIMNIS IN DIE JETZTWELT ZU DEN
JETZTMENSCHEN HINAUS; IHR, IHNEN
ERZÄHL ICH MEINE GESCHICHTE OHNE SIE ERZÄHLN ZU MÜSSEN
TRAGE MEIN GEHEIMNIS OHNE DASS DANACH GEFRAGT WIRD, ES ZU LÜFTEN
ES DARF FLÜSSIG BLEIBEN
MEIN GEHEIMNIS IST GESCHICHTE
MEIN GEHEIMNIS IST EIN FLÜSTERN ZWISCHEN EINST-STOFF UND JETZT-KÖRPER ICH
JETZT EINST
DAS BILD
DIE LÜGE WIR
SIND FLIEßEND, TRÖPFELN UND
DAS HEILE BRICHT WENN
DAS GEBRECHEN HEILT
▣ ∗ ¤
SCHON NOCH
ENCORE-SERA-VU
(NOCH SCHON SEH
ZUKUNFT HAT MICH
UND MEIN HARTGEWORDENES GEHEIMNIS HIER&JETZT VERGESSEN
ABER SO KANN ZUKUNFT GAR NICHT SPRECHEN, ALSO WIRD ZUKUNFT MICH
UND MEIN HARTGEWORDENSEIENDES GEHEIMNIS DORT&DANN VERGESSEN HABEN UND GENAU DA GEH ICH HIN MICH ZU ERINNERN
▣ ∎
▣ º ∇
▣ ∗ ¤ ∇
ICH
DIESEN MOMENT):
⁙
Das Projekt behandelt, auf textueller Ebene und in einer autofiktionalen Herangehensweise, das Phänomen, den Kulturraum, den Mythos und die ökonomische Nutzfläche „Wald“. Drei Ebenen
sprechen mit-, gegen- und aneinander und aneinander vorbei: ein aphoristischer, aus situativen Ein-
º
drücklichkeiten gewachsener Stamm; eine kindlich naive, schludernde, lyrisch gebrochene Kletterfigur; ein Stempel, ein Branding, eine Marktnotiz von weit, weit weg, aus der hyperrealen, spätka-
¤
pitalistischen Kälte. Der Wald wird aus dem Jetzt heraus gewendet, erzählt, halluziniert, gedeutet, aus- und gleichzeitig begraben. Was bleibt ist ein, vielleicht, wirrer Code, eine, vielleicht, dimen-
⃟
sionale, schizophrene Unsicherheit, sicherlich allerdings ein Blättersalat, ein Ahorn, ein Buchs. Der Versuch, anders und weiter über Wälder und mit, durch und über Betrachter*innen zu sprechen.
⁙
Geboren 1997 in Freiburg im Breisgau. Aufgewachsen in Lauingen a. d. Donau, Schulabschluss dort.
Ab September 2015 Hospitanz und kleinere Projekte am Schauspielhaus in Hamburg. Von 2017 bis 2019 Studium am Literaturinstitut in Leipzig. Seit Oktober 2019 Studium der angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen.
⍋
⍋ Spielt mit Materie, Immateriellem, Objekten, deren Klang und Raum, an und über die Grenze vom Figurativen hinaus, dort, wo Sinnenhaftes die Sinne berührt. Nach einem BA in Figurentheater, diversen Jobs und Ländern studiert sie zur Zeit Theater- und Musikwissenschaft in Gießen und arbeitet parallel in der freien Theaterszene.
∎ ∇ ⨂
Die audio-visuelle Installation entwickelt ein kartografisches Dispositiv, welches sich performativ mit
der symbolischen Organisation des öffentlichen und privaten Raums auseinandersetzt. Dabei zog es sie in ihren Raumbegehungen nach Kleinlinden, einem Stadtteil oder vielmehr einem kleinen Vorort
von Gießen in Hessen. Sie eignete sich die neue Umgebung durch die Praxis diverser Spaziergänge
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an, ähnlich der durch Walter Benjamin geprägten Figur des Flaneurs. Die zunächst ungezielt gerichteten Spaziergänge mündeten in eine Sammlung diverser (Makro-) Fotografien und Videos, welche
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unzählige Formationen von Verbots-, Begrenzungs- und Privatisierungsschildern dokumentierten. Selbst aus einem kleinen Ort in Nordhessen kommend, führten die unzähligen Markierungen des
Privatbesitzes durch Schilder in einem so kleinen Ort wie Kleinlinden zu einer Irritation, die sie nicht
mehr los ließ. Auf der Suche nach dem Verhältnis zwischen Raum und Mensch, begibt sich Lisa Bir-
kenbach auf eine sprachpoetische Reise in die Anthropogeografie – oszillierend zwischen der Utopie und Dystopie von Besitz und Eigentum.
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Geboren 1998, studierte nach ihrem Abitur 2017 Theater- und Medienwissenschaften sowie Germa-
nistik in Erlangen. 2018 ging sie mit einem DAAD Stipendium für ein Auslandssemester an die Concordia University Montreal, wo sie Acting and Performance Creation studierte und ihre erste Performance "Crossings" entwickelte. 2019 wechselte sie zur Angewandten Theaterwissenschaft nach Gießen.
⁜
I take you. And place you in a story.
I take your meaning and use it for my own purpose.
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Das Projekt This is what you are (not) looking at. Once upon a time on a street in Gießen be-
schäftigt sich mit visuellen und auditiven Momenten, Fundstücken und Objekten aus der Lahnstraße und der Margaretenhütte. Reflektiert dabei über alternative Geschichten und Gegenwarten des
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Ortes.
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Geboren 1998, arbeitete schon vor ihrem Studium der Theaterwissenschaft und Komparatistik in
Bochum und später der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen als Regieassistentin am Theater Duisburg. Es folgten Regieassistenzen an der Otto-Falckenberg-Schule, sowie den Münchner Kammerspielen (z.B. Hochdeutschland, Regie: Kevin Barz). Neben der Organisation von studentischen Festivals war sie im Frühjahr 2020 an der Künstler*innen- und Spielortbetreuung der TANZPLATTFORM in München beteiligt und ist Mitorganisatorin des hungry eyes festival 2021.
Inferastructura – Unsichtbar im Stadtbild. In unserer Wahrnehmung. Es verschwindet, scheint
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ihrem Nicht-Funktionieren offenbart. Doch ist sie strategisch, politisch, marktwirtschaftlich relevant.
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logisch, politischen Ideen tief in der Erde vergraben. Machtverhältnisse sind in die Infrastruktur ein-
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nicht da zu sein. Eine Abhängigkeit, die nicht Teil unserer Wahrnehmung ist. Die sich uns nur in
Ein Werben um den Unter-Grund. Eine Grundsatz-Frage. Ein eigener Markt durchdrungen von ideogeschrieben. In die Materie eingebrannt, verfestigt, unwiderruflich festgehalten. Materie als Körper.
⁗
gehen in ihrem Projekt auf die Suche nach dem Immer-Abwesenden. Wie klingt der stetig flies-
sende, vibrierende und dröhnende Untergrund? Und wie lassen sich diese „Lebensadern der Ge-
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der*die Zuschauer*in eingeladen ist, sich im Raum zu den subharmonischen Sounds zu bewegen.
¤
sellschaft“ in einen Theaterraum übersetzen? Entstanden ist eine 30-minütige Performance, bei der Die Soundscape, die aus dem Theaterboden erklingt, bringt eben diesen zum Vibrieren.
Diese dröhnenden Röhren fügen sich poetisch in die Textfragmente, Listen und nicht gefundenen Dinosaurierknochen ein.
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1998 in Luzern, Schweiz geboren. Nach ihrem Abitur absolvierte sie ein Praktikum und zusätzlich
mehrere Regieassistenzen am Luzerner Theater. Sie studierte an der Kunsthochschule in Luzern, bevor sie 2019 mit dem Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen begann.
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Geboren 1994 in Hagen, schloss 2018 erfolgreich den BA in Germanistik und Medienwissenschaf-
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ten am KIT ab. Im selben Jahr begann er ein Bachelorstudium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Er arbeitet bevorzugt mit Geräuschen, Lärm, Klang, Ton und Musik.
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Geboren 1994, interessiert sich z.B. für Bewegungen, Körper, Unkonkretes und Unbekanntes.
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Ich ziehe mich anders an, um in den Wald zu gehen. Die Kleidung, die ich trage, befindet sich im
letzten Teil meines Kleiderschranks, dem Teil, der besonders für Anlässe vorbehalten ist, bei denen
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ich keine Menschen treffen will. Ich trage weder eine Uhr noch andere schmückende Gegenstände
bei mir. Die Haare locker zu einem unordentlichen Zopf gebunden, nähere ich mich dem Gebiet, an
dem die Straßen immer leiser werden. Das Rascheln meiner Schritte durchbricht den scheppernden Klang des Regens.
⁖ ‡
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Ich laufe wahllos in den Wald und habe beschlossen, mich vorerst an den Pfad zu halten. An der ersten Stelle, die flach genug erscheint, um gefahrlos umherzulaufen, halte ich an. Ich nehme die Seite sechs aus dem Buch Walter Benjamins, um den genauen Ort meiner sechs Rahmen ausfindig zu machen.
Ohne nachzudenken, durchzog ich die Zwischenzeilen mit Strichen, die ohne den Text das Bild einer
Landkarte ergeben hätten. Ich fange an. Ein Schritt nach vorn. Einer nach links. Einer nach rechts. Einer zurück. Zwei nach vorn. Einer rechts…
Am Ende der Seite angekommen, nehme ich den Rahmen, den ich mir über meinen Hals gehängt hatte und stelle ihn auf. Ich fotografiere die Stelle und gehe zurück zum Pfad. Fünf weitere Male wiederholt sich alles.
Der Regen durchweichte alle Schichten meiner Kleidung. Und an meinen Füßen klebten Blätter und Erde. Es fühlte sich so an, als hätte ich dem Wald etwas gegeben und er gab mir das zurück…
Ständig kreisten Gedanken in meinem Kopf, die auf Fragen antworteten, die mir Menschen stellen könnten, wenn sie mich bei meiner Aktion sehen würden. Aber ich traf niemanden. Die ganze Zeit
dachte ich auch darüber nach, ob es wohl jemanden geben würde, der sich, nachdem er sich lang
genug über die Rahmen gewundert hatte, genauer das anschauen würde, was sich in ihnen befindet.
Um so mehr Zeit vergeht, um so lauter werden weitere Fragen in meinem Kopf: Sind sie noch da? Hat sie jemand gesehen? Hat sie jemand fotografiert?…
⌘
Geboren 2000 in Lauchhammer, beteiligte sich während ihrer Schulzeit an zahlreichen Performance
Projekten am Theater Junge Generation Dresden und begann nach ihrem Abitur 2019 das Studium der Angewandten Theaterwissenschaft. Parallel dazu engagiert sie sich ehrenamtlich und hat zahlreiche Brieffreundschaften, um somit das Aussterben eben dieser zu verhindern.
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Liner Notes zu sonorama - Mein Leben ein Diorama: Experimente mit Elektronik und Text. Bootleg No.1:
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Es mag schier unglaublich klingen, aber Meta Müllers musikalische Fähigkeiten wären beinahe in Vergessenheit geraten — bis heute. Auch wenn ihre Biographie facettenreich, doch voller weißem Rauschen nichts anderes vermuten lässt.
Geboren und aufgewachsen im Rheinland zog sie mit Anfang Zwanzig nach Gießen, um ein Studium
der Botanik aufzunehmen. In dieser Zeit entwickelte sie eine Vorliebe für Mykobionten und Rhizomentwicklung, bewegte sich in illustren Gesellschaftskreisen und beschäftigte sich vornehmlich mit elek-
tronischer Musik. In ihrem kleinen Studio, einer Datsche mit Laube an der Uferstrasse in Gießen, die
bis heute zu einem Kleingartenverein gehört, unternahm sie ihre Klangexperimente. Über einen Freund erlernte Meta das Aufnehmen und Schneiden mit Tonband und untersuchte die elektrischen Wechsel-
wirkungen und Schlaufenbeziehungen zwischen Flora und Fauna, welche sie Bioschleifen nannte. Von
den Ergebnissen der Field Recordings in der Ethnologie und Bioakustik inspiriert, unternahm sie ebenfalls Feldstudien ihrer Umgebung und wurde unter ihren Vertrauten als eine frühe Verehrerin der World
Soundscape geschätzt. Trotzdem unternahm sie ihre Klangstudien oftmals für sich allein und bewahrte ihre Tonaufnahmen verschlossen in ihrem Gartenhaus, weswegen kaum jemand davon wußte.
Neben der Musik beschäftigte sie sich mit der Aufzucht und dem Ziehen von Samen, war begeisterte
Hobby-Ornithologin, legte täglich Tarot und faszinierte sich für Dioramen, kleine Miniaturlandschaften,
die im richtigen Licht beschienen, zu surrealen und utopischen Schauplätzen ihrer Klangwelten wurden. sonorama versucht einen Einblick in das Schaffen von Meta Müller, der Klangkünstlerin, im Hinblick auf Zeitgeist und -geschehen zu geben. Zentral ist dabei das Phänomen von Illusion und Vorstellung: Wer ist Meta Müller?
Und warum spukt wieder dieser Zeitgeist herum? Antworten wird es keine geben dafür, aber ein Potpourri aus Samples und elektronischen Klängen. Außerdem werden Objekte aus dem Archiv gezeigt
und die Compilation sonorama – Mein Leben ein Diorama: Experimente mit Elektronik und Text. Bootleg No. 1 als Kompaktkassette mit praktischen Download-Codes zum Verkauf stehen.
▒ oder Meta Müller, geboren in Düsseldorf, abgebrochenes Studium der Archäologie, dann Studium der Angewandten Theaterwissenschaft. Sie arbeitet in verschiedenen Konstellationen in der freien Szene, im Radio, Installation und am Stadttheater. Das Sonorama ist ihr erstes Soloprojekt. Meta Müller ist ein Pseudonym. Oder andersherum.
Innenstadtnahe Stadtraumqualitäten für Familien | Gebäudetypologien für verschiedene Zielgrup-
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schaft | unterschiedlichste Nachbarschaftsformen | private und halböffentliche Grün- und Freiflä-
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vielfältiges Spektrum an Qualitäten und Nutzungsformen | ausdifferenzierte Lebensmodelle |
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pen wie: Familien, Senioren, Studierende | unterschiedlichste Wohnwünsche der heutigen Gesell-
chen | Lebendigkeit | identitätsstiftender Freiraum | öffentlich zugänglicher Quartierspark | möglichst innovative Wohnkonzepte | gemeinschaftlicher Ansatz | private Vorgärten zugunsten der öffentlichen Freiflächen eher klein gehalten | autoarmes Wohnen.
Plakativ stehen sie da. Aus Pappe, oberflächlich und ohne Rückseite. Bei zu starkem Wind wer-
den sie nicht standhalten. Simpel und doch gar nicht so einfach zu fassen. Wer verkörpert dieses
Viertel? Wie gestaltet man ein Viertel nachhaltig? Durch ihre Zweidimensionalität repräsentieren sie, aber können nicht verkörpern. Sie stehen für das, was man sieht und gleichzeitig auch für das oder vielmehr diejenigen, die man nicht sieht.
Die Aktionsräume und Handlungen sind begrenzt. Manchmal ist Freiraum so beengend, dass man
ihn nicht nutzen kann. Manchmal täuscht Freiraum nur vor, Freiraum zu sein und ist eigentlich Zwischenraum. Eine Lücke, die entstanden ist in einer rechteckig umzäunten Welt und nichts mit sich anzufangen weiß. Wird sie belebt und gefüllt oder bleibt sie zweidimensional und oberflächlich?
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Studiert seit 2019 im Bachelor Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Nach einen freiwilligen
kulturellem Jahr hat sie an verschiedenen Theatern als Regie-, Produktions- und Ausstattungsassistenz gearbeitet. Seit 2017 ist sie Teil des Freiwillig-Kollektivs Stuttgart. Für dieses szenische Projekt hat sie sich unteranderem mit dem weit verbreiteten Fotobearbeitungsprogramm Adobe Photoshop CS6 auseinandergesetzt. In Ihrem Geburtsjahr ist die Unke (lat. Bombina) als Tier des Jahres und die Feldlärche (lat. Alauda arvensis) als Vogel des Jahres, gewählt worden.
Institutionen sind die verfestigten Spielregeln unserer Gesellschaft. Kann man mit der künstleri-
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schen Aneignung dieser Form also eine transformierende Kraft aufdecken?
Die Historische Gesellschaft für Wohngemeinschaft Gießen stellt etwas in den Mittelpunkt
einer geschichtlichen Auseinandersetzung, dem bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
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Sie will es auseinandernehmen, aufdröseln und bis ins kleinste Detail sezieren, mit einer derartigen Relevanz und Wichtigkeit behandeln, wie sie meistens nur der Geschichte der „Sieger“ entgegengebracht wird.
Sie glaubt an die sinn- und gesellschaftstiftende Art der Alltagskultur, an den politischen Menschen.
⍟
Geboren 1996. Seit 2016 am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und seit 2018
freie Theaterpädagogin. Besondere Interessensschwerpunkte sind das Verhältnis von Wissenschaft und Kunst, Wahrnehmung und Wahrheit.
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Incentive: GedenkTafel – 75 Jahre feinste Erinnerung
Um Deutschland auch zukünftig Platz 1 auf dem Nation Brand Index (NBI) zu sichern, dürfen wir uns nicht mehr nur auf die Initiativen großer Konzerne, PR-Agenturen oder gar der Bundesregierung ver-
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lassen. Auch im Nation Branding, den globalen Public Relations müssen sich Einzelpersonen, Maker, Entrepreneure, Visionäre, Bürger, Enthusiasten und Tüftler beteiligen. Von der kleinsten Ebene, der
Familie, dem Handwerksbetrieb, der Kleinstadt, der Universitätsstadt Gießen bis zur Regierung, wol-
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len wir eine Community schaffen, die den Menschen auf der Welt einen Grund gibt, glücklich darüber
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Auch die Aufarbeitung einer dunklen Vergangenheit kann den Menschen dieser Welt ein Lächeln auf
zu sein, dass es Deutschland gibt. Mit GedenkTafel - 75 Jahre feinste Erinnerung wollen wir zeigen: das Gesicht zaubern.
GedenkTafel 70% Kakao -75 Jahre feinste Erinnerung ist Erinnerung zum Schmecken, Fühlen und
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Riechen. Was trägt Deutschlands Erinnerungskultur zum Gemeinwohl der Menschheit bei? Mit un-
serer low budget incentive wollen wir mit einem bekannten feelgood Produkt einen Impuls setzen um unsere Erinnerungskultur als Marke zu begreifen, die in jeder Stadt, in jeder Familie bekannt ist und gelebt wird, auch in Gießen.
Hühnermann & Söhne ist eine 2020 in Gießen gegründete non profit PR-Agentur. Wir sind Thinktank für place und nation branding. Wir sind Impulsgeber für die Verlinkung von Kultur und Geschichte
einer Stadt, einer Region, eines Landes, zu einer Idee und einer Marke die ökonomisch, emotional
und ökologisch glücklich macht. Wir sind Enthusiasten, die ohne Scham sagen: Wir wollen die Welt zu einem besseren Ort machen.
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Aufgewachsen in der Nähe von Leverkusen. Dann nach Hamburg fürs Studium der Geschichte –
Zündschnur zu lang. Gewechselt 2019 nach Gießen zu den Angewandten Theaterwissenschaften in der Hoffnung auf mehr Explosivität.
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Born in Moscow, Russia. Finished HfMDK, ZuKT Frankfurt am Main (2005–2010). A member of The
Forsythe Company (2010–2015); have worked with Anne Imhof for the productions ANGST I,II, FAUST and FAUST.JR. A member and co-founder of HOOD that held an artistic fellowship by PACT Zollverein (2017–2019).
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(de)construction sights
Sticker, Plakate, Schilder und Graffiti gestalten unsere oberflächliche Wahrnehmung eines Stadtoder Viertelbilds sehr wesentlich mit.
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Was ergibt sich für mich aus diesem Gedanken // wie möchte ich diese Überlegung auf einen
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Begriff von Geschichte überprüfen?
• Assoziationen hinterfragen und neu kreieren // Wahrnehmung als Baustelle • Einen subjektiven Blick hinter den Vorhang gestalten • Humorvolle Sicht auf eine oberflächliche Umgebung
• Den Einfluss entkontextualisierter Wahrnehmung untersuchen • Wie prägt unser Blick die Geschichte eines Ortes?
Wie gehe ich dazu vor und welche Regeln sollte ich dafür aufstellen? • Sticker, Plakate und Graffiti fotografieren • Visuelle Impressionen sammeln
• Sätze und Botschaften digital notieren und dekonstruieren
Regeln:
1. Jedes Wort und jeder Buchstabe muss verwendet werden 2. Buchstaben und Wörter dürfen nicht ergänzt werden 3. Die Neusortierung erfolgt assoziativ und spontan
4. Die neu entstandenen Botschaften werden in einen neuen Kontext mit den gesammelten Impressionen gebracht und künstlerisch verarbeitet Welche Form ist dafür geeignet?
• Verschiedenes Material zur Ausarbeitung, da die Beschaffenheit von Orten keine monochrome Textur bieten
• Eine plastisch-greifbare Ästhetik um den Oberflächen des Ortes abstrakt gerecht zu werden • Ausarbeitung in Plakaten (mindestens A3)
• Sticker als Transportmittel der Assoziation vor Ort •
Dokumentation des Übertragungsprozesses als unterstützendes Mittel im Versuch
Die Dekonstruktion von:
LEAVE NO ONE BEHIND STADTKULTUR RHEINKULTUR DAS VIERTEL BLEIBT DRECKIG AUF DIE STRASZE GEGEN GENTRIFIZIERUNG BLEG KARRIERESPRUNG NO COPS NO PROBLEMS NO
BORDERS NO NATIONS BEWIRB DICH NIE POLIZEIGEWALT HAT ES NICHT GEGEBEN DIE ERDE IST EINE SCHEIBE JESUS LEBT WER WILL DAS SCHON FREIWILLIG MACH AUF FÜR VIELFALT ERO DREAM KRISE JETZT HANDELN BERLIN BLOCKIEREN EVANGELISCHER GOTTESDIENST SONNTAG HEILIGE MESSE ergab: 1.
NO NO NO NO NIE
3.
DREAM KRISE JETZT
2.
NO ONE BEHIND STADTKULTUR
4.
WER LEBT SCHON FREIWILLIG?
5.
RHEINKULTUR HAT ES NICHT GEGEBEN
6.
JESUS WILL DAS
7.
LEAVE DAS VIERTEL
8.
BERLIN IST EINE SCHEIBE TON
9.
BEWIRB DICH FÜR VIELFALT ALS ORDNER
10. KARRIERESPRUNG BLEIBT DRECKIG 11. MACH DIE STRASZE HEILIG (SEGEN) 12. GENTRIFIZIERUNG GEGEN COPS
13. POLIZEIGEWALT AUF GOTTESDIENST 14. EVANGELISCHER SONNTAG
15. DIE ERDE BLOCKIEREN NO PROBLEM 16. SAUF BIER 17. BH
18. EDELMASSE
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Geboren 1997. Nach dem Abitur arbeitete sie einige Jahre als Regieassistentin an der Landesbüh-
ne Niedersachsen Nord, darauf folgte das Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Mittlerweile lebt sie in Frankfurt, wo sie bis zum Ende ihres Bachelors zu bleiben plant.
Vergänglichkeit (des Zugriffs auf Vergangenes) und angestrebte Gegenwärtigkeit (einer Jetztzeit) in
⬔
Walter Benjamins „Über den Begriff der Geschichte“ setzten den Impuls zur Auseinandersetzung
mit dem neuen Friedhof in Gießen. Die Vergangenheit hat Anspruch auf Erlösung in der Gegenwart – wie gehen wir damit um, wie gehen wir mit unseren Toten um? Was für Lebenszeichen lassen
sich an einem Ort für die Toten finden? Wer und warum wird vergessen, an wen sich erinnert? Sind Friedhöfe nicht eigentlich eher ein Ort für die Lebenden als für die Toten?
⌂ ⁑
▣
Judith-bethke@web.de
GEDANKE
AKTION
Körper lesen ist nicht nur sinnlich
Kleidungsstücke als Erinnerungsträger: tragbare Erinnerung
eine alternative Modenschau mit Senior*innen aus der Nordstadt veranstalten
Seniorinnen melden sich nicht zurück
die besondere Sichtbarkeit von eingeschriebener Geschichte an alten Körpern
Wirkung von Körper durch eingeschriebene Geschichte von Körper
individuelle und kollektive Geschichte ist in den Körper eingeschrieben
wer bin ich, Euch empowern zu wollen
kein Interesse? Corona
alte weibliche Körper schützen
to be continued…
bin ich mit meiner Kommunikation (aus meiner „Kunstblase“ hinaus in die „echte Welt“) gescheitert?
Altersdiskriminierung und die besondere Unsichtbarkeit von alten Körpern: z.B. in der Mode
Körper und Kleidung = eine Einheit → Einigkeit?
Reduzierung auf Seniorinnen (alte weibliche Körper)
Habitus (Bordieu)
Körperhaltung
RECHERCHE
auf meiner Haut meine Kindheit / angelaufen vom Schweiß meiner Jetztheit / der Stoff saugt mein Gebrechen auf / und tröpfelt es als ein Geheimnis in die / Jetztwelt zu den / Jetztmenschen hinaus; also // wird Zukunft mich / und mein hartgewordenseiendes Geheimnis / dort&dann vergessen haben / und genau da geh ich hin / mich zu erinnern
PROBLEM
Aneignung, Übergriffigkeit, Projektion?
Kontaktaufnahme Seniorentreff Nordstadt
möglicherweise Reproduktion „alter Narrative“?
Körper und Haut sind nichts Gegenwärtiges
Benjamin: BERLINER KINDHEIT: LESEKASTEN, TODESNACHRICHT
DISKUSSION
Senior*innen und Mode
Seniorentreff in der Nordstadt
https://www.youtube.com/watch?v=nWyh9v0TzaU
Zivilgesellschaftliche Organisationen und Soziale Treffpunkte in der Nordstadt
Guy Bourdin, Helmut Newton, u.a.: Darstellung von Femizid in der Modefotographie
Bewohner*innen des Stadtteils ihren Stadtteil selbst erzählen lassen
ZWISCHENSTAND
ː
LEGENDE:
¤
Marc Jacobs, Gucci, u.a.: Kulturelle Aneignung in der Mode
∗
Mode und Tod
▣
Mode und Klasse
⁑
Voyeurismus, Aneignung
¤
Benjamin: PASSAGEN-WERK: KONVOLUT B
⁖ ⌂
wir malen mit einem Filzer Kreise auf einen Stadtplan von Gießen. ich verlauf mich. da ist ein Porsche vor einem Kanuclub an der Lahn. da sind alte Körper in gebügeltem Beige. ich geh um die Ecke. da ist kein Porsche vor einem Kanuklub an der Lahn. da ist auch kein Beige. ich will Fotos von vorbeigehender Kleidung machen. stattdessen: Körper, ungebügelt. ich schäm mich. ich bin sehr beige. ich geh weiter. ich schäm mich und schäm mich dafür wie das Zerknitterte mich fasziniert und frag mich wieviel ich am Knittern und am Glätten bin durch mein Benennen und in meinem Gang.
º
Stadtteil-Zuweisung nach Zufallsprinzip: Gießener Nordstadt: Begehung
⃝ wie lässt sich die Geschichte eines Stadtteils in einer Art Kostüm zitieren?
⬔
die französische Revolution zitiert Rom. die Mode zitiert eine vergangene Tracht. die Mode ist ein Tigersprung in das Vergangene. der Tiger springt in einer Arena. die Arena gehört den Herrschenden. aber er springt unter freiem Himmel. ich finde Mode macht Spaß. ich frag mich was will ich zitieren. ich will unter freiem Himmel springen und alle die Lust haben gleich mit und die Arena stürmen denk ich und weiß gar nicht ob ich das wirklich will und zitiere ja schon.
∗
Mode
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Benjamin: ÜBER DEN BEGRIFF DER GESCHICHTE: XIV
⃝ Papier und Stift dienen hierbei als Erfahrungsmöglichkeit, sind behutsam und präzise zugleich,
die entstandenen Zeichnungen dabei weniger Ausdruck einer Existenz und mehr Eindruck einer
Erinnerung. Sie kommen innerhalb einer performativen Installation zur Ausstellung, in der sich die
Schwierigkeit konkretisiert, sich, ähnlich Benjamins Engel der Geschichte, Angelus Novus, etwas,
einem Bild, zuwenden zu wollen und gleichzeitig unweigerlich davon zu entfernen.
Freiwilliges Soziales Jahr Kultur in der Dramaturgie am Staatstheater Mainz. Seit 2019 studiert sie AngeGeboren am 25.06.2000, absolvierte nach ihrem Abitur an der Europäischen Schule Frankfurt ein
wandte Theaterwissenschaft in Gießen. Dies ist ihr erstes Szenisches Projekt, welches sie dort gemein-
sam mit Yinfu Gao realisiert.
in University Gießen. Once studied in Central Academy of Drama, Peking. Main artistic works: DocumenBorn in January 1995, Hunan Province, China. Master student of Angewandte Theaterwissenschaft
tary play You Mou Have/Have Not (2015, Peking, as performer), site-specific theater performance Water
Margin (2017, Peking, as performer and dramaturgy assistant), theater play Lady Fox’s Tale(2018, Peking,
as playwright , director and performer).
Der Prozess des Zeichnens und die Wiederholbarkeit des Zu-dem-Ort-Gehens wurden zu einer Art
⍢
Meditation. Dabei bleibe ich fast bewegungslos und werde ein Teil der Landschaft und der von mir gezeichneten Form.
⍢
⃝
Studierte zuerst Film und Fernsehregie an der Kiewer Nationalen Universität für Theater und Film
namens Karpenko-Kary. Im Jahr 2012 schließt sie das Studium mit Auszeichnung ab. Nach dem Studium arbeitet sie in verschiedenen Theater, Film und Tanzprojekten als Schauspielerin, Regisseurin und Theaterpädagogin sowie in der Ukraine als auch in Deutschland. Seit dem Jahr 2018 studiert sie Angewandte
∗
Theaterwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen.
We tried to message the dead first, but they were ghosting us. 10 Voice messages
Lebende und Tote
Our work on cemeteries and their significance towards the living and the dead started separately.
Upon realising the same subject of our work, our different viewpoints on cemeteries became the key feature of our work together as we tried to look at cemeteries through even more lenses.
Yinfu worked on epitaphs, online funerals in the times of corona and never ending deadlines. Judith
▲ ◙ ⁑ ▣
worked on the capitalism history of the graveyard, the dystopian idea of the graveyard as a city
regulated by the housing market, the utopian fantasy of the Totentanz as an emancipation movement of the (un)dead and on the question of how to investigate ghosts as social figures. Jannis
⃝
worked on grave flowers as historical subjects, the cemetery as a heterotopos and the idea of a lo-fi hip-hop totentanz.
We started wandering in the cemetery, when plenty of questions appeared in our mind: Who are
⁖
the witnesses of our grief? What happens if we don’t have the chance to say goodbye? Is there a
º
How expensive is dying? Where do deadlines begin and where do they end? Who puts flowers on a
∎
life after death in digital data? When we look closely, what does the graveyard tell us about power? flower’s grave? How to interview a ghost? What do we die for? What do we want the after world to think that we were dying for? What do all those questions sound like? How do the dead feel about this? What are their needs? What are they angry about, what are they craving for? For whom does the cemetery exist – the deceased or the living? And: whom to ask such questions? And how? We came up with the idea of creating an audiowalk around the graveyard consisting of voice
messages in order to communicate – or trying to communicate – with both the living and the dead. The form of a non-linear audiowalk was quickly chosen to underline the equality of the different
viewpoints. To incorporate the audience and to really let them feel the space we decided on volun-
tary tasks to encourage the audiences to perceive the graveyard in an alternative way. In this work,
spectators are free to create their very own experience through the audiowalk: they can control not only the order and selection of content but also their own walking speed; they can take a break or
even take off their headphones to enjoy the natural soundscape, which is a significant auditive background during the messages as well.
⃟
Dieses Magazin erscheint anlässlich des Semi-
nars Lumpen sammeln. Wege zur alternativen
Geschichtsschreibung // Ragpicking. Alternative Ways of Writing History am Institut für an-
gewandte Theaterwissenschaften, Justus-LiebigUniversität Gießen, im Sommersemester 2020
Schriften (Bd. IV, 1). Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 1991. Zitiert aus (in Reihenfolge der Erscheinung): Das Karussell, S. 268 Der Lesekasten, S. 267 Eine Todesnachricht, S. 251-252 Der Fischotter, S. 256 Der Lesekasten, S. 267
mit
Schränke, S. 283-284 Markthalle Magdeburger Platz, S. 252
⁜ Leonie Kopineck ⁑ Yinfu Gao
⁙ Mathis Kießling
⌂ Laura Bernhardt ⌘ Alica Müller ⌼ Miriam von Kutzleben ⍋ Tanja Höhne ⍟ Jasmin Rohrig ⍢ Olga Popova ⎊ Tina Muffler ⑅ Ruth Süpple ▒ Antonia Beeskow ▣ Judith Bethke ▩ Tomke Mindner ⨂ Lisa Birkenbach ◙ Jannis Wulle ╳ Katja Cheraneva ⏆ Nicolas Gerling
Die Mummerehlen, S. 261
◰ Benjamin, Walter: Excavation and Memory. In: Jennings, M.W.; Eiland, N.; Smith, G. (Hrsg.): Selected Writings (Volume 2, part 2, 1931–1934). Cambridge; London (The Belknap Press of Harvard University Press) 2005, S. 576.
⋒ Benjamin, Walter: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. (Dritte Fassung). In: Tiedemann, R.; Schweppenhäuser, H. (Hrsg.): Gesammelte Schriften (Band I.2). Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 2018. Zitiert aus (in Reihenfolge der Erscheinung): Kapitel VIII, S. 488 Kapitel XIV, S. 500
⊰ Benjamin, Walter: Das Passagen-Werk. In: Tiedemann, R. (Hrsg.): Gesammelte Schriften (Bd. V, 1).
geleitet von
☾Patrizia Bach
Frankfurt a. M. (Suhrkamp) 1991. Zitiert aus (in Reihenfolge der Erscheinung): Konvolut M [DER FLANEUR], S. 560 Konvolut B [MODE], S. 111 Konvolut Q [PANORAMA], S. 655
Bibliografie
ebd. S. 655
~ Benjamin, Walter: The Arcades Project. ed.: Eiland,
ebd. S. 659
H.; McLaughlin, K. Cambridge (Hrsg.): (The Belknap
Konvolut H [DER SAMMLER], S. 271
Press of Harvard University Press) 2002, S. 529.
ebd. S. 277
֊ Benjamin, Walter: Ausgraben und Erinnern. In:
≎ Benjamin, Walter: Über den Begriff der Geschichte.
Rexroth, T. (Hrsg.): Gesammelte Schriften (Bd. IV, 1).
In: Tiedemann, R.; Schweppenhäuser, H. (Hrsg.):
Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 1991, S. 400–401.
Gesammelte Schriften (Bd. I, 2). Frankfurt a. M. (Suhrkamp) 1991.
≋ Benjamin, Walter: Berlin Childhood around 1900. In:
Zitiert aus (in Reihenfolge der Erscheinung):
Eiland, H.; Jennings, M. W. (Hrsg.): Selected Writings
XVIII, S. 703
(Volume 3, 1935–1938). Cambridge; London (The Bel-
XIV, S. 701
knap Press of Harvard University Press) 2006
XIV, S. 701
Zitiert aus (in Reihenfolge der Erscheinung):
XVI, S. 702
The Fever, S. 365
II, S. 693
Hiding Places, S. 375
II, S. 693
The Fever, S. 363
III, S. 694
The Fever, S. 364
V, S. 695 V, S. 695
⏚ Benjamin, Walter: Berliner Kindheit um Neunzehn-
VI, S. 695
hundert. In: Rexroth, Tillman [Hrsg.]: Gesammelte
XIII, S. 701
VI, S. 695 XVII, S. 702 XI, S. 699 IX, S. 697–698 IX, S. 697 VII, S. 696 VII, S. 697 IV, S. 694
Konzept und Gestaltung
⍋ Tanja Höhne ⍟ Jasmin Rohrig ▣ Judith Bethke ⨂ Lisa Birkenbach
mit ☾Patrizia Bach
VII, S. 696 VIII, S. 697 XII, S. 700 XV, S. 701
⎏ Benjamin, Walter: Über den Begriff der Geschichte. Aus den Notizen und Vorarbeiten. In: Tiedemann, R.; Schweppenhäuser, H. (Hrsg.): Gesammelte Schriften (Band I.3). Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 2018, S. 1232.
♦ Foucault, Michel (1986). Of Other Spaces, trans. Jay Miskowiec. Diacritics, 16/1 (Spring 1986), pp. 22–27. Originally published as Des Espace Autres (Conférence au Cercle d’études architecturales, 14 March 1967). Architecture, Mouvement, Continuité, No. 5 (October 1984), pp. 46–49.
c
© Bilder: Bei den Künstler*innen, mit Ausnahme von
© Stadtarchiv, Gießen
▣ ▣ ▣ ▣ ▣
⏣ ∗ ¤ ∎ º ∇ ∗ ¤ ∇ im Projekt: ▣ und
⍟
⃟
im Projekt: ⍟
Andy Goldsworthy zitiert nach Barbara Siebel-Ro-
bra. In: Andy Goldsworthy - Kunst in der Interaktion zwischen Mensch und Mitwelt. Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 43.3 (1991), S. 222–226.
© Texte: Bei den Autor*innen des Magazins mit Ausnahme der Zitate
siehe hierfür die Bibliografie
⎚ Gorden, Avery: Ghostly Matters. Haunting and the Sociological Imagination. Minnesota (University of Minnesota Press) 2008, S. 8.
⟫ Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 1. Dritter Abschnitt: Die Produktion des absoluten Mehrwerts. In: Ders. und Friedrich Engels: Werke. Bd. 23. Ost-Berlin (Dietz) 1968, S. 247.
⊷ The Smiths. Cemetery Gates. Von Morrissey und Johnny Marr. In: The Queen Is Dead. (Rough Trade). 1986.
∏ Tom Waits. Flower’s grave. Von Tom Waits und Kathleen Brennan. In: Alice (ANTI-), 2002.
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gutenbergstr. 6 35390 Gießen
∫ Wohlleben, Peter: Das geheime Leben der Bäume. Offizieller Trailer: https://www.youtube.com/ watch?v=HlXmw3Lxy-E, Minuten 1:13–1:27.
⍿ Zelik, Raul: Wir Untoten des Kapitals. Über politische Monster und einen grünen Sozialismus. Berlin (Suhrkamp) 2020, S.39.
mit Dank an das Stadtarchiv, Gießen Stadtarchiv
Berliner Platz 1 35390 Gießen