LINZ.VERÄNDERT, MAGAZIN 1/2015

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Martin Sturm Martin Sturm gestaltet die Entwicklung der Kulturstadt Linz seit knapp 30 Jahren mit: zunächst als Ansprechpartner für zeitgenössische Kulturinitiativen in der Kulturförderung des Landes, seit 1992 als Leiter des OK Offenen Kulturhauses. Für Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas gestaltete der gebürtige Oberösterreicher mit dem OK 2007 den Schaurausch, 2008 den Tiefenrausch und 2009 schließlich den bis heute jährlich neu gestalteten Höhenrausch. 2012 wurde Sturm zum Leiter des OÖ Kulturquartier bestellt.

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Foto: © Linz Tourismus - Johann Steininger www.foto360.at

Ist der Höhenrausch als zeitgemäßes Kulturangebot zu verstehen? Ja. Er steht für den Versuch, diesen Kulturbegriff für alle weiterzudenken. Der Höhenrausch ist aus zwei Motiven entstanden. Zum einen haben wir nach zehn Jahren Spartenbetrieb im OK gesehen, dass man in Linz mit einem Labor für zeitgenössische Kunst, ohne museales Backup, nicht mehr als einen kleinen Kreis von Menschen erreichen kann. Dazu kommt, dass die meisten Kulturbegeisterten in Linz ein Musik- oder Theaterinteresse entwickeln und die Bildende Kunst keine zentrale Wahrnehmungsrolle spielt. Wir haben also unseren Ausstellungsparcours geöffnet, sind auf das Dach gegangen. Zum anderen hat die Kunst den öffentlichen Raum neu entdeckt, das ist uns dabei sehr zugutegekommen. Vor allem nicht näher definierte Rand- und Übergangsbereiche. Genau solche Orte

bespielen wir mit dem Höhenrausch. Wir setzen unser ursprüngliches Programm als Produktionshaus mit auf den Ort bezogener Kunst sozusagen auf einer anderen Bühne fort und haben ein komplett neues Format entwickelt. Was kommt nach dem Höhenrausch? Für mich stellt sich die Frage, wie man so ein Format dynamisch weiterentwickeln kann. Woraus besteht es eigentlich? Ist es eine Ausstellung oder ist das ein Gelände? Ist es eine Idee oder eine bestimmte Vorstellung von der Gestaltung des öffentlichen Raumes? Das sind eher die Fragestellungen. Oft wird der „Spirit of Linz“ beschworen. Gibt es ihn wirklich? Der „Spirit of Linz“ besteht für mich darin, dass in Linz die Subkultur, das Populäre und die innovative Kunst ideologisch nicht

fein säuberlich getrennt sind. Anders als in Wien gibt es eine Durchlässigkeit, die das Linzer Kulturmilieu interessant macht. Das ist ein Vorteil für kulturelle Entwicklung, weil dadurch Dynamik entsteht. Die Kooperationen verschiedener Akteure werden nie langweilig. Das werden sie nur, wenn ich innerhalb meiner Denkkategorien bleibe. Auch für das Publikum besteht der Reiz darin, aus den eigenen Denkmustern aussteigen zu können. Das heißt, die überschaubare Größe von Linz ist ein Vorteil? Schauen Sie die Ars Electronica oder das Crossing Europe Filmfestival an. Wo alle Spielstätten fußläufig vom Festivalzentrum erreichbar sind, entsteht eine ganz andere Dichte, als wenn ich überall x UBahn-Stationen weit fahren muss. Gerade die Gäste von auswärts schätzen das an Linz sehr.

Text: Florian Sedmak

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