Verantwortung
Ver-antwort-ung
Juli
Die Suche nach Antworten auf die Ur-Fragen des Lebens, persönliche, so wie gesellschaftliche, zwei Seiten desselben Blattes mit der Überschrift: Wer bin ich? Lange gab es für mich nur die persönliche Herangehensweise an diese Frage: die Erforschung meiner biographischen Erfahrungen und Erlebnisse, das Wahrnehmen meiner Gefühle, Bedürfnisse und Gedanken, und das Finden von versteckten Glaubenssätzen, die ich durch das konkret Erlebte entwickelt hatte und die mein Handeln und Fühlen beeinflussen. Mein Ziel war es, mit mir bestmöglich glücklich zu sein, um dieses Bild nach außen strahlen zu können und so indirekt Einfluss auf meine Umgebung und auch auf die Welt zu haben. Jedoch aus meinem kleinen, persönlichen Universum heraus. Doch damit übersah ich einen großen weiteren Teil: die Fragen, die die Gesellschaft zwischen den Zeilen stellt, auf die die Antworten schon festzustehen scheinen, Muster in denen ich mich unbewusst bewege, die die gesellschaftlichen Erwartungen widerspiegeln und die ich für mich bisher nicht als relevant gesehen habe. Ich dachte immun zu sein gegen diesen Einfluss von Außen, dass es reicht, in meiner kleinen, geschützten Welt zu leben, doch erkenne nun, dass es nicht möglich ist, das Außen positiv zu beeinflussen, ohne von Außen beeinflusst zu werden. Und darin sehe ich meine Verantwortung: mir immer wieder die Frage zu stellen «Wer bin ich?», was davon bin wirklich ich und was wird mir von Außen suggeriert zu sein, dabei die persönlichen sowie die gesellschaftlichen Aspekte der Prägung miteinzubeziehen, und die Denkstrukturen aufzudecken, die durch meine persönlichen Traumata
14 LichtSeiten