Weigendorf Kurzfassung zur Ortschronik von Dr. Heinz Leisering
Kurzfassung
zur Ortschronik Weigendorf mit Bezug zur Geschichte der Region Birgland/Lichtenegg
Von Dr. Heinz Leisering
Hรถgen
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1. Einführung
Gliederung der Langfassung (liegt als 50 seitiges Manuskript vor)
1. Einleitung – 1 Seite 2. Politisch-Territoriales – 1 Seite 3. Geschichte der Oberpfalz – 21 Seiten a. Bemerkungen zur Siedlungsgeschichte des süddeutschen Raumes b. Geschichte Bayerns in Stichworten c. Geschichte der Oberpfalz 4. Geologie und Landesnatur – 3 Seiten 5. Zusammenschau für die Gemeinde Weigendorf – 18 Seiten a. Weigendorf b. Geschichte von Högen, Haunritz und Lichtenegg c. Der Högenbach d. Bau- und Naturdenkmäler in Högen und Haunritz e. Die Wassermühlen von Högen bis Weigendorf f. Historisch-methodische Zusammenfassung 6. Anlagen
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Der wissenschaftliche Nachweis mit Quellen und benutzten Unterlagen ist in der Langfassung, deren Gliederung vorangestellt wurde, der „Ortschronik Weigendorf“ nachzulesen. Es wird besonders auf Probleme aufmerksam gemacht, die unklar sind und weiterer wissenschaftlicher Klärung bedürfen. Um nachzuprüfen, ob andere wissenschaftliche Veröffentlichungen unsere „Beiträge zu Weigendorf“ tangieren, haben wir das jahreszeitlich zuletzt erschienene Buch von Anna Schiener „Kleine Geschichte der Oberpfalz“ durchgesehen. Unser Arbeitsgebiet wird darin im Wesentlichen nicht berührt. Die Arbeit von Schiener ist eine Zusammenstellung aller bisher bekannten Fakten zur Geschichte der Oberpfalz. Von einer studierten und promovierten Archäologin und Historikerin hätte man allerdings mehr wissenschaftliche Sorgfalt erwartet. Am Schluss des Buches ist eine Literaturauswahl beigegeben. Im Text findet man kaum einen Bezug zu diesen Quellen. Im Buch wird meist nicht angegeben, woher die verarbeiteten Fakten stammen. Dem Geografen und Kenner des geologischen Aufbaus Deutschlands, Bayerns und der Oberpfalz fallen zur Geologie sofort gravierende Fehler auf. Bezogen auf Steinwald, Oberpfälzer und Bayerischen Wald schreibt Schiener: „Die Gebirge entstanden vor 400 bis 250 Millionen Jahren als Faltengebirge und wurden im Laufe des Erdmittelalters durch Verwitterung und Abtragung stark eingeebnet.“(S.11) Auch hier fehlt die Quellenangabe. Richtig ist, dass die deutschen Mittelgebirge an tektonischen Verwerfungen erst in der Erdneuzeit im Tertiär als Bruchschollengebirge gehoben und aufgefaltet worden sind. Abgetragen sind sie noch nicht oder nur teilweise. Der Hebungsprozess der Alpen findet bekanntlich immer noch statt.
Nach einem sinngemäß von Goethe abgewandelten Gedanken, wollen wir bezogen auf unsere Herkunft und Geschichte sie nicht im Dunkeln lassen oder in den Tag hinein leben, sondern uns Rechenschaft über die Geschichte unserer Vorfahren seit den letzten 3 000 Jahre geben. 3
Der vernunftbegabte Mensch ist Bestandteil der Naturgeschichte und unterscheidet sich von seinen äffischen Vorfahren durch sein Denken, seine Sprache zur Kommunikation und seine geistige Arbeit zur Planung der Werkzeuge, die er für die Herstellung der Produkte zur seiner Bedürfnisbefriedigung benötigt. Die Entstehung des organischen Lebens in den Ozeanen der Erde wird vor drei Milliarden Jahren und das des homo sapiens vor frühestens 1 Mill. bis 500 000 Tausend Jahren angesetzt; das sind nur 0,0003 Prozent der Geschichte des gesamten organischen Lebens. Die menschliche Geschichte kann in Altertum (Ur- und Frühgeschichte ) vor 500 000 Jahren beginnend Früh-, Hoch- und Spätmittelalter etwa 500 u. Z. bis 1500 und Neuzeit nach 1500, aber auch durch Periodisierungen wie Werkzeuge, Gebrauchsgegenständen und Bestattungsweisen, d. h. nach Produktions- und Lebensweisen vorgenommen werden.
2. Zur Geschichte des Nordgaues bzw. der Oberpfalz
Der Abschnitt zur Geschichte der Oberpfalz besteht aus Bemerkungen zur Siedlungsgeschichte des süddeutschen Raumes, einem kurzen Abriss zur bayerischen Geschichte und einem aus Wikipedia übernommenen Abschnitt zur Geschichte der Oberpfalz. (siehe Langfassung der Ortschronik) Die wechselvolle, ereignisreiche Geschichte der oberpfälzer Region mit ihren vielen Burgen, befestigten Städten und Klosteranlagen bezeugt deren ereignisreiche Geschichte von Aufstieg und Niedergang durch Kriege, Religionswirren, Hunger, Seuchen, Armut und auch zeitweiliger Entvölkerung (z. B. Pest und 30jähriger Krieg). Die Oberpfalz um Regensburg war schon in vorkeltischer und keltischer sowie römischer Zeit besiedelt. Das oberpfälzer Bergland war vor der Wende zu 4
unserer Zeit unwirtlich, landwirtschaftlich nicht erschlossen und von diesen Stämmen relativ dünn besiedelt. Die Epoche der Urgesellschaft umfasst die Altsteinzeit mit Alt- und Jungpaläolithikum, Mittelsteinzeit als Mesolithikum und die Neusteinzeit als Neolithikum. Darauf folgen auf deutschem Gebiet die Bronzezeit, die vorrömische Eisenzeit als Hallstatt- und Latenezeit. Davon ausgehend hat Karl-Heinz Otto in seinem Buch „Deutschland in der Epoche der Urgesellschaft“ die Jäger- und Sammlerhorden im Altpaläolithikum von 500 000 bis etwa 80 000 v. u. Z., die Jäger-, Sammler- und Fischersippen im Jungpaläolithikum und Mesolithikum 80 000 bis etwa 3 000 v. u. Z., die matriarchalischen Stämme der Feldbauern im Neolithikum von etwa 3 000 bis 1900, die patriarchalischen Stämme der Pflugbauern, Viehzüchter und Metallwerker im ausgehenden Neolithikum und der Bronzezeit von 1900 bis 700 v. u. Z. und die keltischen und germanischen Stämme auf dem Boden des heutigen Deutschlands von 700 bis zum 1. Jh. v. u. Z. charakterisiert. Diese Entwicklungsstufen sind in der „Ortschronik“ auf den Seiten 6 bis 12 im Allgemeinen dargestellt worden. An dieser Stelle wird auf die Ausgrabungen, die in der Höhle von Hunas von 1956 bis 1964 und von 1983 bis 2011 stattgefunden haben, hingewiesen. Die Fossilien und Gebrauchsgegenstände der Menschen aus dem Spätpaläolithikum, dem Mesolithikum bis zur Keltenzeit (sieh Angaben zur Houbirg im Urgeschichtsmuseum Hartmannshof) sind im Urgeschichtsmuseum in Hartmannshof zu besichtigen. Der Verfasser hat in der „Ortschronik“ auf den Seiten 11 und 12 einige Hinweise zur Ausstellung in Hartmannshof gegeben. Auch der letzte Teil der DVD, die der Verfasser zur „Ortschronik“ angefertigt hat, nimmt darauf Bezug. Die DVD kann beim „Alten Schlosswirt“ in Lichtenegg im Gastraum auf dem Monitor angesehen werden.
3. Geografie und Geologie Deutschland ist geologisch und geografisch-morphologisch dreigeteilt. Vom Norden her erstreckt sich zum ersten das eiszeitlich geformte Norddeutsche Tiefland. Südlich davon folgen zweitens die im Tertiär bruchschollenartig 5
entstandenen Mittelgebirge vom Rheinischen Schiefergebirge, Hunsrück und Taunus über Teutoburger Wald, Hessisches Bergland, Harz und das ThüringischSächsische Mittelgebirgsland bis nördlich der Donau im Westen mit Schwarzwald, Schwäbischer und Fränkischer Alb, Fichtelgebirge und Oberpfälzer-Bayerischem Wald. Nördlich der Kalkalpen liegt drittens das glaziale Alpenvorland mit seinen eiszeitlichen Ablagerungen. Auch Bayern weist diese geologische Dreiteilung auf. An die Alpine Trias (Kalksteine, Salz, Gips und Tonschiefer) folgen nördlich die tertiären und quartären lockeren eiszeitlichen Ablagerungen (z. B. Sande, Tone, Salz) und Rohstoffe (Braunkohle, Sande, Kiese) von den Alpen bis zur Donau. Nördlich der Donau schließen die schon genannten Mittelgebirge und das Süddeutsche Schichtstufenland mit Bundsandstein, Muschelkalk und Keuper an. Im naturräumlichen Gebiet der Oberpfalz treten die Gesteine und Ablagerungen der Erdformationen vom Erdaltertum (590 bis 250 Mio. Jahre) über Erdmittelalter (250 bis 65 Mio. Jahre) bis zur Erdneuzeit (65 bis 0 Mio. Jahre) durch tektonische Brüche, Auffaltungen und Erosionen nicht in zeitlicher Abfolge über-, sondern vielfach nebeneinander auf. Die Oberpfalz wird im Osten von Nord nach Süd begrenzt von kristallinen, teils vulkanischen Gesteinen des sogenannten „Alten Gebirges“(Granit, Gneise, Schiefer) des Fichtelgebirges und des Oberpfälzer-Bayerischen Waldes. Zwischen Regensburg, der Donau und dem Bayerischen Wald finden wir tertiäre und quartiäre Ablagerungen. Im Westen der Oberpfalz schließt in West-Ost-Richtung verlaufend nach der südlichen die mittlere Frankenalb an die Schwäbische Alb an und biegt bei Regensburg nach Norden ab und verläuft westlich der Senke der Waldnaab nach Norden. Nähere Charakterisierungen des Fichtelgebirges, des Oberpfälzer-Bayerischen Waldes und der Frankenalb mit ihren Kalken und Dolomiten der Jurazeit finden sich in der Langfassung.
4. Zur Geschichte Weigendorfs und seiner Ortsteile
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Weigendorf umfasst die Ortsteile Deinsdorf, Oed, Breitenthal, Ernhüll, Oberund Unterlangenfeld, Fallmühle, Heilbronnthal, Haunritz, Högen und Hellberg . Weigendorf als Hauptort ist westlichster Ort im Kreis Amberg-Sulzbach. Es liegt in einem Talkessel, der erdgeschichtlich durch Abtragung und Erosion durch die hier zusammenfliesenden Bäche Etzelbach, Weigenbach und Högenbach geschaffen wurden. Weigendorf liegt an der B 14 am tiefsten Punkt mit 385 über NN. Der Hauptort wird von den bewaldeten Bergen des Sulzbacher Berglandes, zur Mittleren Fränkischen Alb gehörig, umrahmt, die meist über 500 Meter hoch liegen. Einige Orte liegen höher als Weigendorf, wie Deinsdorf 460 Meter, Högen 422 Meter und der höchste Ort Ernhüll mit 535 Meter. Weigendorf umfasst eine Fläche von 12,58 km Quadratkilometer und hat mit etwa rund 1300 Einwohnern eine mit 103 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Durchschnitt der BRD liegende Bevölkerungsdichte. Einige Ortsteile Weigendorfs wie Breitenthal mit Burgstall, Ernhüll, Haunritz und Högen mit Bezug zu Lichtenegg können auf eine regional historisch bedeutsame Entwicklung zurückblicken. Besonders enge historische Verflechtungen der regionalen Geschichte sind zwischen den Orten Lichtenegg, Haunritz und Högen festzustellen, die mit der gemeinsamen Lehensvergabe der Orte im Mittelalter zusammenhängen. Allerdings sind manche Fakten der bisherigen Bearbeiter nicht genügend durch fachhistorische Methodologie quellenmäßig belegt und zum Teil auch widersprüchlich in ihrem Aussagewert. So bleibt die Geschichte des Burgstalls Breitenthals eher unklar. Es wird im Interneteintrag zu Weigendorf nur erwähnt, dass im 14. Jahrhundert Steine dieser Anlage für den Bau der Kirche bzw. Friedhofsmauer in Ernhüll verwendet wurden. In einer Internet-Zusammenstellung zu „Burgen in der Oberpfalz“ vom Oberpfälzer Kulturbund e. V. wird der Burgrest Breitenthal als Bergfried bei Weigendorf genannt. Eigene Recherchen haben ergeben, dass man weiß, wo der Bergfried stand. Mauerreste sind aber nicht mehr zu sehen. Auch der erwähnte Burgrest Ernhüll ( in einer Internetzusammenstellung über „Burgen in der Oberpfalz“ vom Oberpfälzer Kulturbund e. V. aufgeführt ) ist nicht mehr zu lokalisieren, bzw. wird in der Literatur nie von einer Burg in Ernhüll gesprochen. 7
Auch zum alten Hochalbdörfchen Ernhüll gibt es sich widersprechende Aussagen. Aus dem Homepagebeitrag zur Gemeinde Weigendorf lassen sich zwei Aussagen schwer zusammenbringen. Einmal soll es in der Umgebung von Ernhüll Grabfunde von vor 3 bis 4000 Jahren, also an der Wende von der Mittel- zur Jungsteinzeit, gegeben haben, die auf Siedlungstätigkeit hinweisen. Die Formulierung „Schon 2000 bis 800 vor Christi siedelten hier Bronze- und Hallstattleute“ klingt so, als wäre das die erstmalig festgestellte Besiedlung gewesen. Es sollte besser heißen: auch von 2000 bis 800 v. d. Z. siedelten hier Bronze- und Hallstattleute.Funde aus dem Vorgeschichtsmuseum Hartmannshof besagen eindeutig, dass die Region um Weigendorf schon im Spätpaläolithikum besiedelt war. Zur Geschichte von Haunritz, Högen, Lichtenegg, dem Högenbach und seinen im Tal liegenden Naturdenkmälern sowie den im Högenbachtal liegenden Mühlen von der Finken- und Intermühle in Högen, der Hammermühle, Herrenmühle, der Oberschleifmühle in Haunritz und den Mühlen Heilbronntal und Fallmühle als Ortsteilen verweist der Verfasser auf seine Ausführungen in der Langfassung zur Ortschronik Weigendorf. Was der Verfasser zur wissenschaftlichen Arbeitsweise des Fachhistorikers im Falle Weigendorfs gesagt hat, gilt auch hier. Verfasser erkennt die akribische und umfassende Faktensammlung verschiedener Autoren positiv an. Eine bloße Faktensammlung ist aber nur die Grundlage für notwendige gesellschaftsformationsspezifische Einordnungen. Diese Kritik kann auch auf das Buch von Anna Schiener angewendet werden. Schon bei der Behandlung der Schenkungsurkunde Högens 1043 durch König Heinrich III. hätten die daraus abzuleitenden feudalen Abhängigkeitsverhältnisse zwischen den Herrschenden und feudalabhängigen Bauern dargestellt werden müssen. Zwangsläufig muss man dabei das Wesen der feudalen Grundherrschaft und des Lehnswesens erläutern. Die Charakterisierung der sozialökonomischen Eigentumsund Abhängigkeitsverhältnisse und der Inhalt der Grund- und Lehnsherrschaft mit der Ausbeutung der feudalabhängigen Bauern sind durch bisherige Bearbeiter nicht differenziert erläutert worden.
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Dasselbe gilt für das Kaufangebot für die Högener Hofmark durch die Wurmrauscher Grundherren an Knorr von Rosenroth. Auch Knorr darf nicht nur wegen seiner wissenschaftlichen und dichterischen Leistungen einseitig von dieser Seite charakterisiert werden. Knorr war mit dem Kauf der Hofmark Högen feudaler Grundherr geworden und beutete die halbfreien Bauern zu seinen Gunsten aus (Vergleiche den Kaufvertrag in der Langfassung). Im Folgenden noch einige wissenschaftlich zu klärende Probleme, die die Geschichte von Haunritz, Högen und Lichtenegg betreffen: Obwohl Haunritz und Unterhögen nur ein Kilometer voneinander entfernt liegen, ist bei bisherigen Chronikrecherchen niemand aufgefallen, dass bei den urkundlichen Nennungen von Högen (1043) sowie der Entstehungsdaten der Mühlen in Unterhögen für das 11. Jh. und der urkundlichen Nennung von Haunritz und seiner Mühlen fast 300 Jahre (14. Jh.) dazwischen liegen. Der Autor vertritt in diesem Punkt folgende wissenschaftliche Hypothese: Bei Besiedlung und Urbarmachung neuer Gebiete haben die Siedler meist offenes Gelände bzw. Fluss- oder Bachläufe genutzt. Wenn demgemäß die Gewinnung neuen Landes von der Talweitung Weigendorfs aus erfolgte, ist es unlogisch, dass die Entstehung Högens wesentlich früher als die von Haunritz erfolgte. Da bisher wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt wurde, wann die Burg Lichtenegg entstanden ist, ist der Verfasser bei Einordnung in größere regionale und historische Zusammenhänge zu folgender Auffassung gelangt: Wenn keine frühe urkundliche Nennung der Burg Lichtenegg auffindbar war, heißt das nicht, dass die Burg nicht schon relativ früh existierte. In Internetquellen wird gesagt, dass Lichtenegg eine keltische Fliehburg (als keltische Wallburg) war, also vor der Zeitenwende von der Geländeposition her als Schutz- und Verteidigungsort genutzt wurde. Beachten sollte der Historiker auch, dass schon die Karolinger unser Untersuchungsgebiet im 8. Jahrhundert in Besitz genommen haben. Im 11. Jahrhundert soll die Grafschaft Sulzbach Lichtenegg als Burgberg besessen haben. Welche baulichen Anlagen sich auf dem Berg befunden haben, liegt nach Robert Giersch ebenso wie die Entstehung der Burg im Dunkel der Geschichte. Als erste Burgherren werden die Grafen von Sulzbach um etwa 1050 erwähnt. 9
Ein Großteil der Ortschaften der heutigen Gemeinde Birgland gehörte im 11. Jahrhundert zum Besiedlungsbereich der Burg Kastl, d. h. auch der Bergsporn Lichtenegg. Im Übrigen ist festzuhalten, dass außer der Zusammenstellung des umfangreichen Faktenmaterials zur Burg Lichtenegg durch Giersch und Seitz keine historisch-methodologische Bearbeitung des Gebietes der heutigen Gemeinde Birgland erfolgt ist. Beim Studium der Literatur und Internetrecherchen kann man im Zusammenhang mit der Besiedlungsgeschichte der 1. ( 8. bis 9. Jh. ) und 2. ( 11. Und 12. Jh. ) mittelalterlichen Kolonisierung durch Merowinger, Karolinger und Bayernherzöge zu neuen bzw. anderen Erkenntnissen kommen, als sie bis dato bei der Bearbeitung zur Burg Lichtenegg festgestellt wurden. Der Verfasser vertritt aus dem bisher Dargelegten die Auffassung, dass es zwei Besiedlungsströme – einmal vom Kloster Kastl aus bis in das Gebiet von Högen und zum zweiten von Weigendorf aus ins Högenbachtal hinein - gab, die sich zwischen Haunritz und Högen treffen. Die von Weigendorf aus erfolgte in einer etwa 200 bis 300 Jahre späteren spät- bzw. hochmittelalterlichen Kolonisierungswelle.
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