Land & Leben ROW 4/12

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Der Fall „Uschi“ Fortsetzungsroman – von Bruno Sportivo Teil 21

Der Privatermittler Bruno Sportivo ist im Auftrag eines wohlhabenden Automatenaufstellers auf der Suche nach seiner Tochter Uschi Kotzunke, die mit einem Koffer voll Geld auf Kreta sein soll. Hier hat er nach ihr gesucht und ist nun mit ihr auf der Flucht. Er ging ins Steuerhaus und der Motor heulte auf. Es ging mit voller Fahrt in Richtung einer Insel, die etwa 20 Km entfernt war. Ausser uns schien niemand mehr an Bord zu sein und ich überlegte, ob ich mein in dem Absatz meines Schuhes verstecktes Ortungs- und Navigationsgerät hervorholen sollte. In dem Moment kam Otto an Deck. Er war frisch geduscht und hatte glücklicher Weise auch neue Klamotten an. Es waren zwar Frauenkleider, aber sie rochen nicht nach Fisch – oder was auch immer. Er zündete sich eine Zigarette an und begann in tiefen Zügen zu inhalieren. Dabei starrte er in Richtung der Insel und sagte: „Ich habe kein gutes Gefühl Bruno, lass uns schnellstmöglich dieses Land verlassen“. Ich wunderte mich etwas darüber, dass Otto auf sein Gefühl hören wollte. Ich kannte ihn als Mann der schnellen, pragmatischen Entschlüsse. Angstfrei und frech. Als wir uns bis auf ca 10 Km der Insel genähert hatten, erkannte ich einen kleinen Hafen. Aus diesem liefen gerade zwei Boote aus. Schwarz, gross und schnell. Sie kamen auf uns zu. Krüger-Pusdi rief aus dem Steuerhaus: „Los, schnell unter Deck! Versteckt Euch!“. Wir fanden eine Luke zu einem großen Laderaum in dem es nicht stank, der aber voller Kisten und Paletten stand. Zwischen den Kisten bauten wir uns eine Art Höhle in die wir uns verkrochen als wir schon das Motorengeräusch der nahenden Boote vernahmen. Es hörte sich so an als ob die Boote an beiden 70

Seiten unseres Bootes längsseits festmachen würden. Wir vernahmen Stimmengewirr – ich meinte darunter auch die Stimme von Uschi Kotzunke zu hören, wagte aber nicht daran zu glauben. In dem Moment wurde die Luke des Laderaumes aufgerissen und Uschis Kopf zeichnete sich im Gegenlicht deutlich ab. Sie rief: „Hier sind sie. Holt sie raus und nehmt sie mit an Bord. Was ihr dann macht ist mir egal.“ Wir dachten sie hätte uns verraten. Hatte sie aber nicht, denn wir hörten wie Kiste um Kiste an Deck gebracht und auf die anderen Boote verladen wurden. Wir hofften nur, dass wir nicht entdeckt würden. Gerade als sie sich uns bis auf zwei Paletten genähert hatten erklang die Sirene von einem der Schiffe. Die „Besucher“ verliessen schleunigst unser Boot und wir hörten, dass sie mit voller Kraft das Weite suchten. Uschi rief von oben: „Kommt raus, sie sind weg“. Ich kletterte aus meinem Versteck. Als ich an Deck ankam fielen Uschi und ich uns in die Arme. Sie sagte: “Bruno mein Lieber, wie ich Dich vermisst habe. Es ist viel passiert und jetzt ist nicht die Zeit, dir das alles zu erzählen. Warte bis wir ganz in Sicherheit sind, dann können wir alles in Ruhe besprechen.“ Ich war sehr gespannt was sie mir zu berichten hätte. Als wir im Hafen einliefen stand am Kai ein Polizeiwagen mit Blaulicht. Ich hoffte, dass sie nicht wegen uns da waren und wir uns bald ganz in Sicherheit befinden würden. Unser Boot legte an und Krüger-Pusdi und Otto vertäuten es. Zwei Polizisten kamen den Kai hoch. Einer hatte ein Maschinengewehr, der Andere eine Schäferhund. Ich hoffte es würde nicht schon wieder Ärger mit der Polizei geben und winkte freundlich rüber. Fortsetzung folgt >>>>


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