DAS Land Südtirol

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Geschichte

Landesarchiv übernimmt Bestände Geschichtsforschenden stehen im Südtiroler Landesarchiv in Bozen neue Archivalien aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert zur Verfügung.

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s handelt sich dabei um Akten und Dokumente, die nach Ende des Ersten Weltkrieges in Innsbruck zurückgeblieben beziehungsweise im Zuge der Option nach Innsbruck gekommen waren. Das Tiroler Landesarchiv hat sie nun dem Südtiroler Landesarchiv übergeben. „Die Beschäftigung mit Landesgeschichte, Familienforschung und Ortsgeschichte erfreut sich auch in Südtirol großer Beliebtheit”, weiß Landesarchivarin Christine Roilo. Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung leben von der Verfügbarkeit von Schriftquellen, die in öffentlichen oder kirchlichen Archiven verwahrt werden. Daher ist die jüngste Bestandserweiterung des Südtiroler Landesarchivs für viele Forschende eine gute Nachricht.

„Im Zuge eines Beständeabgleiches konnte das Südtiroler Landesarchiv von seiner Schwesterinstitution in Innsbruck, dem Tiroler Landesarchiv, zahlreiche Archivalien aus der Zeit zwischen dem 14. und dem 19. Jahrhundert übernehmen”, so der stellvertretende Landesarchivar Gustav Pfeifer. Es handelt sich dabei um Bestände, die 1919 nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in Innsbruck zurückgeblieben bzw. um solche Archivfonds und Einzelstücke, die im Zuge der Option nach Innsbruck gekommen waren und

bis vor kurzem am Tiroler Landesarchiv verwahrt wurden. „Damit werden nunmehr – dank der intensiven Bemühungen der beiden Archivdirektionen – Archivalien Südtiroler Provenienz wieder für die Forschung zugänglich gemacht, die lange Zeit entweder nur auf Mikrofilm, gar nicht oder nur sehr schwer einsehbar waren”, betonen die Landesarchivare. Gemeinsam mit ihren Innsbrucker Kollegen verweisen sie darauf, dass damit ein schwieriges Kapitel der Nachkriegsgeschichte glücklich abgeschlossen werde.

Das Landesarchiv hat von Tirol umfangreiche Bestände übernommen

Chronisten: Gegenwart festhalten, Zukunft mitgestalten

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as Chronikwesen habe zwar im Norden begonnen, man sei aber längst schon dabei, vom Süden zu lernen: Damit überbrachte der Nordtiroler Historiker Richard Lipp den hundert Chronistinnen und Chronisten Glückwünsche zu ihrem 15. Jahrestreffen Mitte November. Landesrätin Kasslatter Mur verlieh ihrer Wertschätzung für die wertvolle ehrenamtliche Arbeit Ausdruck: „Chronistinnen und Chronisten zeigen auf, dass Geschichte und Gegenwart die Wurzeln und das Fundament für die nächsten Generationen sind; damit leisten sie einen wichtigen kulturellen Beitrag für die Zukunft und einen wertvollen kulturellen Dienst an der Gesellschaft.“ Ein

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Das Land Südtirol | Dezember 2012

wichtiges Anliegen, unterstrich die Landesrätin, sei nicht nur die Zusammenarbeit zwischen den Chronistinnen und Chronisten untereinander sowie die Arbeit in den Bezirken und darüber hinaus, sondern die Arbeit in den Gemeinden.“ Die Direktorin des Südtiroler Landesarchivs Christine Roilo stellte das neu verfasste Berufsbild der Ortschronistinnen und Ortschronisten vor. In diesem Tätigkeitsprofil, das sie gemeinsam mit ihrer für das Chronikwesen zuständigen Mitarbeiterin Margot Pizzini und mit Landeschronist Robert Kaserer erstellt hat, werden die Aufgaben von der Jahreschronik bis zum aktuellen Ortsgeschehen beschrie-

ben, die Zusammenarbeit mit den Vereinen und Verbänden und die Vermittlungsarbeit im Austausch mit der Bevölkerung, den Bezirken und dem Landesarchiv. Vorgestellt wurden auch das neue Faltblatt unter dem Motto: „Chronik - Gegenwart festhalten, Zukunft mitgestalten“, das für neue Chronistinnen und Chronisten werben soll, sowie das Buch „An der Grenze. Sieben Orte des Übergangs in Tirol, Südtirol und im Trentino“, entstanden als Projekt der Arbeitsgruppe „Geschichte und Region / Storia e regione“ in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck, der Universität Trient, dem Südtiroler Landesarchiv und der Fondazione Museo Storico del Trentino.


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