curt N/F/E #199 November 2015

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Jesper Munk. Foto: Susi Knoll

Jesper Munk

Sam Paganini

ABRAKADABRA & Why So Serious present Sam Paganini, Answer Code Request, Einmusik, Soukie & Windish und Jehonë Freitag, 13.11. // Hirsch & Rakete Erneut eine Megaansage aus den Häusern Abrakadabra und Why So Serious! Sam Paganini, der Techno-Mann der Stunde auf den internationalen Tanzböden, kommt in Hirsch & Rakete. Das Drumcode-Aushängeschild wird die ehrwürdigen Gemäuer mit Sicherheit wenigstens zum Wackeln bringen. Nicht minder aufregend liest sich der Rest des Programms. Answer Code Request aus Berlin, dessen erste EP 2011 wie eine Bombe einschlug und ihn gleich im Hardwax-Umfeld platzierte, Einmusik, der mit seinem melodiösen TechHouse in Nürnberg eine mächtige Fanbase hat, außerdem die verspielt-verdrehten Labelbetreiber von URSL, Soukie & Windish, sowie die bezaubernde DJane Jehonë aus Pristina, Resident im Basler Club Nordstern. Dazu selbstredend das Beste, was die fränkische 4/4-Plattendreherszene zu bieten hat. Früh kommen! ist die Devise.

Dienstag, 17.11. // E-Werk Da ist dieser blonde Jungspund aus München. Sohn einer Dänin und des Musikers Rainer Germann (u.a. Cat Sun Flower). Bei ihm fragen sich alle, woher er trotz seiner jungen Jahre (23!) den Blues hat! Jesper Munk ist mit einem irrsinnigen Talent gesegnet und wird damit zum Botschafter für Jung und Alt. Kaum ein anderer deutscher Act der Gegenwart hat in diesem Genre ein Publikum, das (scheinbar) weiter auseinanderklafft. Auf der einen Seite die jungen Hipstergören, die den Protagonisten, der übrigens von einer ausgezeichneten Band begleitet wird, einfach nur anhimmeln, so gutaussehend ist der. Auf der anderen Seite die Feuilleton-beflissenen Enddreißiger, für die mit Jesper Munk endlich mal wieder ein Künstler der jüngeren Generation auch in der Printpresse stattfindet und nicht nur in den sozialen Netzwerken. Dort die alteingesessenen Blues-Fetischisten der Klasse Ü60, für die das, was der Jazz aus dem Blues gemacht hat, irgendwas mit Voodoo zu tun hat und Jesper Munk quasi den Erlöser (= die Rückführung) abbildet. Und der Künstler selbst? Der freut sich über solch einen bunten Publikums-Cocktail, der staunend seinem wahrlich großen Stimmorgan und seinem virtuosen Gitarrenspiel lauscht und dabei gerne auch mal vergisst, die Handykamera hochzufahren. Gut so, denn es geht um die Livemusik. [dl]


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