SOS-Leistungsbericht 2008

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Jahresabschluss des SOS-Kinderdorf e.V. zum 31.12.2007 mit Vergleichszahlen 2006

Seit der Grundsteinlegung für das erste deutsche SOSKinderdorf in Dießen am Ammersee im Jahr 1956 sind in Deutschland 46 SOS-Einrichtungen und regionale Hilfeverbundsysteme entstanden: SOS-Kinderdörfer, SOS-Jugendhilfeeinrichtungen (Jugendwohngemeinschaften, Wohngruppen und ambulante Betreuung), SOS-Beratungszentren und Frühfördereinrichtungen, SOS-Ausbildungs- und Beschäftigungseinrichtungen und SOS-Mütterzentren sowie SOS-Dorfgemeinschaften für behinderte Menschen; zusätzlich die IWL-Werkstätten gGmbH für Behinderte, Landsberg, an denen der SOS-Kinderdorf e.V. zu zwei Drittel beteiligt ist. Neben der Schaffung zusätzlicher Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche galt es in 2007 unsere bestehenden Einrichtungen in Deutschland den sich rasch ändernden Anforderungen der Kinder- und Jugendhilfe anzupassen. Dazu gehört in unseren Kinderdörfern neben dem Kern einer Langzeitbetreuung von Kindern eine Öffnung für die jeweilige Region mit Angeboten wie Kindertagesstätten, Tagespflege, Kinder- und Jugendlichen-Wohngruppen für Kurzzeitaufnahmen von Kindern in Not sowie ambulante Angebote der Beratung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen. Ende 2007 wurden in den 46 SOS-Einrichtungen in Deutschland über 27.000 Kinder, Jugendliche und Familien vom SOS-Kinderdorf e.V. stationär, teilstationär und ambulant betreut bzw. beraten oder ausgebildet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Verein sein Angebotsprofil vor allem in den Bereichen ambulante, flexible Hilfen und offene Angebote erweitert und geschärft. Der Ausbau bezieht sich insbesondere auf familienstärkende Angebote, was sich daran ablesen lässt, dass zwischenzeitlich sieben Einrichtungen des SOS-Kinderdorf e.V. den Status »Mehrgenerationenhaus« führen, der im Rahmen des »Aktionsprogramms Mehrgenerationenhäuser« der Bundesregierung vergeben wird. Auch in den nächsten Jahren will der SOS-Kinderdorf e.V. diese Entwicklungen weiter fördern und nach Möglichkeit einige neue zusätzliche Aufgaben im In- und Ausland angehen. Im Inland ist der Verein im Investitionsbereich insbesondere mit dem Um- und Ausbau sowie der Erweiterung von Familienhäusern innerhalb der bestehenden Kinderdörfer sowie mit dem Aufbau zweier neuer Standorte in Großstädten der Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Hessen befasst.

Darüber hinaus trägt der SOS-Kinderdorf e.V. neben seiner ausschließlich international tätigen Schwesterorganisation, dem Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V., in erheblichem Maße zum Unterhalt und weiteren Ausbau der internationalen SOS-Kinderdorforganisation bei, die in 132 Ländern und Territorien der Erde mit rund 1.500 SOSEinrichtungen vertreten ist. Aus Mitteln des SOS-Kinderdorf e.V. konnten über die zurückliegenden 25 Jahre 129 ausländische SOS-Kinderdorf-Projekte, vorwiegend in Ländern der Dritten Welt, errichtet werden – Kinderdörfer, Jugendhäuser, Hermann-Gmeiner-Schulen und Ausbildungszentren, Sozialzentren und Familienstärkungsprogramme – in denen heute mehr als 157.000 Kinder, Jugendliche und Familien betreut werden. Der Unterhalt dieser vom SOS-Kinderdorf e.V. im Aufbau finanzierten 129 Auslandseinrichtungen, die sich nur zum kleineren Teil aus eigenem Spendenaufkommen finanzieren können, erfordert vom deutschen SOS-Kinderdorf e.V. hohe Betriebsmittelzuschüsse, die unsere Möglichkeiten, neue zusätzliche Auslandseinrichtungen zu finanzieren, einschränken. Unsere Arbeit in den 46 SOS-Einrichtungen in Deutschland sowie die Unterstützung der weltweiten SOS-KinderdorfArbeit können wir nur mit der tatkräftigen Hilfe unserer 2,1 Millionen Spender und Freunde der deutschen SOSKinderdorf-Organisation leisten, die auch 2007 mit ihren regelmäßigen Spenden maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben. Das Vertrauen unserer Spenderinnen und Spender ist uns eine große Verpflichtung. Der im Folgenden in Kurzform dargestellte, von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC (PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) geprüfte und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss zum 31.12.2007 sowie das vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen/DZI verliehene Spenden-Siegel zeigen dies sehr deutlich.

2007


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