Ausflugstipps, Camping-, Wohnmobilstellplätze und Bäder
Konstanz Magazin
Das Magazin, um die größte Stadt am
See in allen Facetten zu entdecken
SeeZunge
Genuss, Gastronomie und mehr rund um den Bodensee
Wirtschaftsmagazin Bodensee
Die Visitenkarte des Wirtschaftsstandortes Bodensee
Burg Meersburg Magazin
Spannende Einblicke hinter die Kulissen und Burgmauern
Wenn Leidenschaft Wellen schlägt
In diesem Jahr hat Baden-Württemberg den Vorsitz der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK) inne. Das Land hat diese Chance genutzt, dem 2023 beschlossenen Ziel, die Bodenseeschifffahrt bis 2040 klimaneutral zu machen, mehr Öffentlichkeit und Dynamik zu verleihen. Über die Veranstaltungsreihe „Green Waves“ haben sich visionäre Seemänner und -frauen mit Leidenschaft für die Zukunft unseres Lebensraums Bodensee eingesetzt – unter ihnen Winfried Hermann, Verkehrsminister BadenWürttemberg, Björn Graf Bernadotte (Insel Mainau), Sonja Meichle (Ultramarin) und Adrian Patzak (Molabo) – um nur einige zu nennen.
Auch das Team „Malizia“ steht für Leidenschaft: 100 % für die sportlichen Ziele und weitere 100 % für das Klima. Auf der Interboot rief Cornelius Eich das Publikum auf: „Let’s make some waves!“ – ganz im Sinne der Abschlussveranstaltung von „Green Waves“. Wir waren dabei.
MIZU wird zur E-Boot-Werft am Hohentwiel. Nach der futuristischen Twiel ist der engagierte Unternehmer Michael Zupritt bei Futuro eingestiegen. Die zukunftsweisenden Alu-Boote – minimalistisch im Design, langlebig und nachhaltig gebaut – werden künftig am Bodensee fertig ausgebaut. So entstehen qualifizierte Arbeitsplätze am See – getragen von Leidenschaft und Begeisterung!
Let‘s make some waves!
Leidenschaft ist auch der Motor für den Einsatz vieler Ehrenamtlicher – für die Jugend, den Wassersport, Vereine und Projekte, letztlich zum Wohle unserer Gesellschaft. Vielen Dank und einen kräftigen Applaus für dieses sichtbare und oft auch unsichtbare Engagement!
Ganz besonders möchte ich auch die freien Autorinnen, Autoren und Fotografen wertschätzen, die an dieser Ausgabe mitgearbeitet haben. Sie alle schreiben und schaffen mit Leidenschaft: Regula Zwicky und Peter Nietsch bei Wind und Regen für die Vauriens, Uwe Koch fürs Foilen und Fliegen, Benjamin Bildstein für Wind und Wolken.
Wir möchten Ihnen diese Leidenschaft in diesem Heft in Wort und Bild – und zunehmend auch in Video und Ton, im ePaper und online – erlebbar machen. Denn der See lebt vom Engagement seiner Menschen, vom Mut zum Aufbruch und der Freude, Neues zu wagen. Bleiben Sie mit uns auf Kurs – mit Leidenschaft, Herz und Rückenwind.
Ihre
Carmen Somm
Foto: Julius Osner
INHALT
Aktuell
AUSGABE Okt./Nov. 2025
Interboot 2025 – Ein Rundgang durch fünf Messetage.
Ein Messeklassiker trotz schwieriger Zeiten. 6
German Open der Vaurien – Eine Tradition kehrt zurück an den See. Am 3.–5. Oktober 2025 beim Radolfzeller Yachtclub (YCRA). 16
Youth Sailing Award 2025 – Junge Crews und Jugendarbeit der Clubs auf der Interboot ausgezeichnet.
Traditionen – Transformation – Trends Liga, Leidenschaft, Leader –Die Swiss Sailing League feiert ihre 10-jährige Erfolgsgeschichte.
Green Waves – Der Weg zur klimaneutralen Bodensee-Schifffahrt.
Foilen – Fliegen über dem See. Wie Tragflügel Boote aus dem Wasser heben und den Wassersport revolutionieren.
Know-how und Inspiration
Thermik – Die Kunst, den Wind zu verstehen. Wissenswertes über Winde, Wolken und Stürme. ........................................................... 48
Boot mit Zukunft – Fahrspaß und Fortschritt mit der Futuro ZX 20. MIZU wird starker Partner für nachhaltige Technik am Bodensee. .................................. 56
Bodensee News
Regatten, Rekorde & Generationenwechsel –Digital weiterlesen auf IBN online. Mit News, Hintergrundinfos, Inspiration. 62
Interboot 2025 –
Ein Rundgang durch fünf Messetage
Text: Carmen Somm | Fotos: Interboot
Fünf Tage Interboot liegen hinter uns. Viele Kontakte, gute Gespräche, spannende Eindrücke. Nach wie vor ist die Interboot ein Fixpunkt im Jahreskalender von Wassersportlern und Bootsbranche.
Auch wenn die Besucherzahlen in diesem Jahr leicht rückläufig waren und die wirtschaftliche Lage auf die Konsumfreude drückt.
Schweizer Aussteller zeigen Neuheiten – die J7 bei den Segelbooten, Stickl und Lasai bei den Elektrobooten.
Ein Messeklassiker trotz schwieriger Zeiten
Die Interboot 2025 ist vorbei. Fünf Tage voller Begegnungen, Gespräche und Eindrücke, die noch lange nachhallen. Wer durch die Hallen der Messe geht, spürt sofort, warum sie seit Jahrzehnten ein Fixpunkt im Jahreskalender der Wassersportler und der gesamten Bootsbranche ist. Auch wenn die Besucherzahlen in diesem Jahr leicht rückläufig waren und die wirtschaftliche Lage mit ihrem Druck auf die Konsumfreude nicht zu übersehen war, bleibt die Interboot ein unverzichtbarer Treffpunkt. Es sind die vielen persönlichen Kontakte, die spontanen Gespräche und die Vielfalt der Eindrücke, die sie zu etwas Besonderem machen. In dieser Mischung aus Fachmesse, Schaufenster, Treffpunkt und Erlebnis liegt ihre Stärke. Und so nehme ich Sie gerne mit auf meinen Rundgang durch die Hallen, beginnend dort, wo das Herz des Segelsports schlägt.
Halle A3 – die Bühne des Segelsports Halle A3 ist die Heimat der Segler. Gleich beim Betreten der Halle fällt der Blick auf den 45er Nationalen Kreuzer „Schelm“, von der Michelsen Werft stilgerecht restauriert. Mit seinem glänzenden Holz und der eleganten Linie ist er nicht nur ein Stück Geschichte, sondern auch ein lebendiger Beweis für das Können der Bootsbauer. Gleich daneben zieht die neue Sunbeam 29.1 GT die Aufmerksamkeit auf sich. Ein sportlicher Binnensegler, der perfekt für den Bodensee geeignet ist – schnell genug für eine Regatta, zugleich komfortabel für einen mehrtägigen Törn. Markant ist ihr langer, fester Bugspriet, das unverwechselbare GT-Merkmal.
Auf der Messe sorgt sie gleich doppelt für Aufsehen: einmal als Blickfang am Stand, und dann durch einen lauten „Rumps“, als sie am Samstag vom Hänger rutscht. Ein Schreckmoment für alle, ausgelöst durch eine mangelhafte Verstrebung. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden, und so blieb es bei einem Vorfall, der den Messetrubel kurz innehalten ließ.
Klassiker und Eleganz im Fokus
Nur wenige Schritte weiter stößt man auf den nächsten Bodensee-Klassiker: die Aphrodite 101, ausgestellt von der Ott Yacht GmbH. Seit Jahren gehört sie zur Messe und ist noch immer ein Traumboot für viele Segler – zeitlos in ihrer Erscheinung, sportlich und elegant. Neu und mit eigenem Stand vertreten ist Saffier Yachts. Gezeigt werden die Daysailer Saffier 24 LE und Saffier 27 SE, Boote mit klaren, modernen Linien, die zugleich durch Eleganz und Leichtigkeit bestechen.
Ihre Segeleigenschaften haben wir bereits selbst erprobt, und sie überzeugen auf ganzer Linie. Es sind Boote, die mit einer Mischung aus Schönheit und Leistung sofort Lust machen, mitzusegeln.
Welches Team zieht den riesigen Spi der Argo am schnellsten unters Hallendach? Foto: Interboot
Ebenfalls fest mit dem Bodensee verbunden ist der Lacustre. Die Klassenvereinigung präsentiert eine neue, im Bau befindliche Yacht. Fast 90 Jahre nach ihrer ursprünglichen Konstruktion wird die Einheitsklasse noch immer gebaut – und zwar in höchster handwerklicher Perfektion, wie es nur die Werften rund um den Bodensee beherrschen.
Ein Schritt weiter erhebt sich die mächtige „Argo“, ein 75er Schärenkreuzer, der in seiner Größe und Eleganz alle Blicke auf sich zieht. Daneben wirken selbst 30er Schärenkreuzer und der Lacustre beinahe klein. Ein besonderer Moment entsteht, wenn Kinder, Jugendgruppen oder Familien den gewaltigen Sternen-
Spi im Wettbewerb unter das Hallendach hochziehen. Staunen liegt in der Luft, und Erinnerungen werden wach: Viele Besucher erinnern sich daran, dass die „Argo“ die Rund Um mehrfach gewonnen hat. Die Jugendlichen, die heute das Spifall in der Hand halten, waren damals noch nicht geboren.
Im nächsten Jahr wird die „Argo“ wieder segeln – mit einer jungen Crew, die auf den Spuren der alten Erfolge wandeln möchte.
Ausrüsten, aufrüsten, trimmen
Von dort führt der Weg weiter zu Ultramarin. Hier stehen Bente-Segelyachten neben einer Bavaria 34, Frauscher-Motorboote neben modernster Bootselektronik. Für viele Besucher ist dieser Bereich ein Pflichtstopp, nicht zuletzt wegen der attraktiven Messeangebote. Wer Segelbekleidung oder Bootsschuhe sucht, wird hier fündig. Jahr für Jahr lassen sich hier Schnäppchen machen – auch ich gehe nicht mit leeren Händen weiter, sondern mit neuen Schuhen im Gepäck, erstanden mit 50 Prozent Rabatt. Von dort ist es nur ein kurzer Weg zur IBN-Aktionsfläche. In diesem Jahr gibt Oliver Ochse auf einem L30 Cruiser/ Racer wertvolle Tipps zu Trimm und Manövern. Ich erinnere mich noch gut an meinen Probeschlag auf diesem Boot – die Vielfalt an Trimmmöglichkeiten macht es zu einem faszinierenden Spielplatz für ambitionierte Segler.
Trends, Innovation und elektrische Visionen Auch in Halle A5 kam Stimmung auf: Skimboarding war der Hit bei den Jugendlichen – geradeaus für alle, über die Schanze für die Cracks. Camper und Bentley ließ ich links liegen, mein Fokus lag auf elektrischen Flautenschiebern. Besonders beeindruckte mich der Remigo: ein Elektromotor aus einem Guss, Motor, Batterie und Pinne, nur 13 Kilogramm leicht und geformt wie ein Ruderblatt. Er führte mich zu Takacat, einem spannenden Angebot für sportliche Boote wie die J70. Bei Riomar, einem holländischen Anbieter, entdeckte ich kleine, charmante Motorboote. Sie gehören in die Kategorie Einsteigerboote bis 35.000 Euro – fahrbereit und mit Motor. Doch die Euphorie der Besucher hielt sich in Grenzen, das Einsteigerpublikum war spärlich vertreten.
Weltpremiere: Viper V 263 SY | Foto: Interboot
Eine Halle weiter warteten vertraute Gesichter. MIZU, vertreten durch Michael Zupritt und seiner Familie, präsentierte die Twiel Z7 – eine Neuheit, die zugleich zum Fotomotiv für Selfies und Social Media avancierte. Auch eine werftneue Futuro stand bereit. Die Marke wurde kürzlich von MIZU übernommen, die Endfertigung an den Bodensee verlegt, die Zukunft damit klar ausgerichtet. Gleich daneben feierte die Marke „Performance“ ihr Revival. Das erste Powerboot unter neuer Eigentümerschaft beeindruckte die Besucher – und war schon verkauft. Robert Thomas, Vertreter für den Bodensee, zeigte sich zufrieden: Für ihn war die Messe ein Erfolg, weitere Verkäufe, darunter auch eine Comitti, bahnten sich an.
Premieren, Sonderschauen und starke Marken Am Stand von Europe Marine weckte ein Schild „Weltpremiere“ die Neugier. Vorgestellt wurde die neue Viper V 263 SY: 8,10 Meter lang, 2,55 Meter breit, trailerbar und mit einem Innenlayout, das Familien anspricht. Unter Deck finden sich ein gemütlicher Salon, eine Pantry, ein WC und eine komfortable Achterkajüte – bestens geeignet für Bootsferien auf dem Bodensee. Auf dem Weg zur Sonderschau passierte ich die SAY 42 – ein Eyecatcher in Türkis. Während die große Schwester international Kundschaft findet, weckt die neu angekündigte 32er, bodenseetauglich dimensioniert und im nahen Allgäu gebaut, schon im Vorfeld enormes Interesse.
Sonderschau „Mein erstes Boot“ – Nachwuchs gesucht! Foto: IBN
In der Sonderschau standen erschwingliche Boote bis 35.000 Euro im Mittelpunkt. 20 Modelle waren ausgestellt, darunter die Auster 520 CD für 34.521 Euro und die Drago 550 mit kleiner Kajüte für 26.300 Euro. Beide gefielen mir auf Anhieb. Doch das Publikum blieb dünn, dem Referenten lauschten nur wenige, wenn auch hochinteressierte Gäste. Ein intensives Beratungsgespräch mit „Dr. Einsteiger“ zeigte, dass die Zielgruppe zwar klein, aber engagiert ist. Die Sonderschau war inhaltlich spannend und hatte eine wichtige Botschaft: erschwinglicher Wassersport bleibt ein Thema. Mit mehr Werbung könnte sie im kommenden Jahr ein größeres Publikum erreichen.
Schweizer Halle, Motorboote und die J/7
In der Schweizer Halle leuchtete die E-Njoy 800 Sport von Stichl in kräftigem Rot und mit dem klaren Hinweis „Electric Power“. Mit optionalem 40-kW-Piktronik-Wellenantrieb und 46,3-kWh-Lithium-Batterie
war sie ein Publikumsmagnet. Bei Pro Nautik führte das Gespräch schnell von der ausgestellten Greenline zur in Bau befindlichen Lobster. Allein der Gedanke an das frisch gehobelte Holz, gezeichnet von Juliane Hempel und realisiert von Pro Nautik, ließ die Vorfreude wachsen. 2026 könnte das Boot auf der Interboot zu sehen sein.
Auch Rico Fröhlich zeigte sich zufrieden. Wer sich realistische Ziele gesetzt hatte, konnte die Messe als Erfolg verbuchen. Die Regal LS bleibt ein Verkaufsschlager – auch 2025. Sie tritt in direkte Konkurrenz zur neuen Viper V 263 SY. Welche die Nase vorne haben wird, bleibt spannend. Neben Booten im sechsstelligen Bereich bot das Bootscenter Fröhlich auch Einsteigermodelle wie die Flying Shark 5.7 Bowrider. Doch die Nachfrage in diesem Segment ist eingebrochen – das finanzkräftige Publikum wünscht Luxus, während Einsteiger zurückhaltender werden.
Neuheit und Revival der Marke Performance. Foto: Interboot
Unter all den Motorbooten stach eine Segelyacht, die neue J/7 von J-boats.ch, hervor. Der Daysailor überzeugte als spannendes Familienboot mit großzügigem Cockpit. Mit 7,04 Metern Länge, 2,46 Metern Breite, 1,16 Metern Tiefgang, 23,8 Quadratmetern Segelfläche am Wind und einem Gewicht von 1.044 Kilogramm ist sie ein attraktives Familienboot. Und das zu einem einsteigerfreundlichen Preis von rund 50.000 Euro – eine echte Entdeckung, die wir bald auf dem Wasser ausprobieren wollen.
Am letzten Messetag zeigte sich die Sonne. Gelegenheit, am Messehafen vorbeizuschauen. Die Atmosphäre war beschaulich, das Programm abwechslungsreich: Blaulichttag mit Feuerwehr und DLRG, DSV-Seglertag, Oldtimer-Steg, Ausfahrten mit der restaurierten Altenrhein, Motorboot-Training für Ladies (ausgebucht) und die spektakuläre WasserskiShow des DSMC mit seinem Europameister-Team.
Ein stimmungsvoller Abschluss bei Patrick
Seit vielen Jahren beende ich meinen InterbootRundgang bei Chez Patrick. Ein Glas Crémant, ein paar Köstlichkeiten, vertraute Gesichter – so klingt der Messetag entspannt aus.
Für mich ist dieser Apéro längst Tradition und jedes Jahr der schönste Abschluss der Messe.
Interboot Hafen: Wasserski-Show des DSMC aus Konstanz. Foto: Interboot
Restauriert und wieder im Einsatz: Dornier Klassiker Altenrhein | Foto: Interboot
Skimming – neuer Trend, viel Action | Foto: Interboot
German Open der Vaurien
03.-05. Oktober 2025
beim Radolfzeller Yachtclub (YCRA)
Text: Regula Zwicky, Fotos: Peter Nietsch
Die Wettfahrten
So ruhig wie die Vaurien-Szene am Bodensee und in der ganzen Schweiz war auch der Wind am ersten Wettfahrttag, kein Lauf konnte gesegelt werden. Doch am Samstag wurde der Zellersee aus seinem Dornröschenschlaf wachgeküsst und erinnerte sich an die große Vaurien-Szene der 1970er-Jahre. Wind und Wellen hießen den Vaurien willkommen, verführten ihn zum Gleiten, während übermütige Böen für Kenterungen und kleinere Havarien sorgten.
Zwei Generationen – der Vaurien und kräftig Wind. Foto: Peter Nietsch
Ein stattliches internationales Feld bei den German Open Radolfzell – der Bodensee als Starkwindrevier. Foto: Peter Nietsch
Angesichts des herannahenden Sturmtiefs vorverlegte die Wettfahrtleitung die Startbereitschaft am Samstag auf 9 Uhr. Die Regattabahn wurde im Gebiet vor der Reichenau in Richtung Untersee eingerichtet. Bei zunehmendem Wind aus West bis Südwest konnten zwei Läufe gesegelt werden. Der dritte musste bei Sturmwarnung abgebrochen werden. Um 14 Uhr, bei Böen bis zu 38 Knoten, waren alle Boote und Mannschaften sicher im Hafen des YCRA.
Der Starkwind mit über 20 Knoten hielt bis Sonntag an. Auf Wunsch der Segler wurden die German Open am Sonntagmorgen beendet und nach zwei Läufen gewertet.
Das Team Matteo Calandrelli & Barbara Luciano vom Lago di Bracciano nördlich von Rom (ITA) sicherte sich mit einem ersten und einem zweiten Platz (3 Punkte) den Sieg. Auf dem 2. Rang (6 Punkte) folgten Martin Lakshmanan & Ann Kristin Sturm vom Segel-Club Vil-
le e.V. (GER). Dritte wurden Yves & Brice Prince vom Royal Club Nautique Mons Borinage (BEL) (9 Punkte).
Natalia & Lucia Rutz vom YCRA belegten den 16. Rang. Von insgesamt 31 gemeldeten Booten gingen 26 Boote an den Start.
Auch kleine Segelreviere machen Sieger
Bei der Recherche fällt auf, dass die größte VaurienSzene Deutschlands im Nordwesten liegt. Die Sieger aus Italien segeln auf dem kleinen Lago di Bracciano nördlich von Rom. Die drittplatzierten Belgier auf einem Gewässer bei Mons, südwestlich von Brüssel. Alles kleine Binnenseen, auf denen die weitgereisten Teams trainieren und regattieren. Hat der Vaurien dank kleiner Seen überlebt? Diese Reviere scheinen wie geschaffen für den handlichen Vaurien – ein Boot für Jung und Alt.
Erfolgreicher Nachwuchs – der Vaurien begeistert noch heute. Foto: Peter Nietsch
Am Bodensee bereichern Natalia und Lucia Rutz vom Yachtclub Radolfzell und Christian Snoek mit Maria Schilling vom Yacht Club Dettingen e.V. die VaurienKlasse.
Ehemalige Champions treffen auf die aktuelle Vaurien-Szene
Wir ehemaligen Vaurien-Seglerinnen und -Segler waren am Samstag vom Yachtclub Radolfzell auf das Zuschauerboot „Johanna“ und später zum gemeinsamen Abendessen eingeladen. Schon am Morgen spürte ich beim Aufstehen eine besondere Nervosität – Starkwind war angesagt! Obwohl ich nur Zuschauerin war, erwachte das Segler-Gen und es fühlte sich an, als stünde ich selbst in Startposition.
Eilig machten wir uns auf den Weg nach Horn auf der Höri, um von der „Johanna“ abgeholt zu werden.
Doch bald erreichte uns die Meldung: Regattaabbruch! Die Vorwarnung war um 13 Uhr auf Sturm hochgestuft worden – zu Recht, wie sich zeigte. Ein fröhliches, herzliches, sehr offenes Déjà-vu mit den alten Vaurienisten vom Bodensee verschönerte uns den stürmischen Nachmittag bis in den Abend hinein. Die ehemaligen Mitsegler persönlich zu treffen, fegte die fünfzig Jahre dazwischen hinweg wie nichts.
Alte Erinnerungen wurden ausgetauscht, Fotos von damals angeschaut: Seglerkollegen im Langhaar-Look und mit ausgestellten Jeans – so wie es sich für coole Hippies der Siebziger gehörte. Manche wussten noch ganz genau, wo sie hart um die Bojen gekämpft hatten und mit welchen taktischen Manövern ihnen der Vortritt abgerungen wurde. Ein kleines Grüppchen ehemaliger Bodensee Vaurienisten traf sich wieder – darunter ein Weltmeister, ein Schweizermeister und ein doppelter Vize Schweizermeister. Heute segeln sie in anderen Klassen oder sind als Cruiser auf dem See und den Meeren unterwegs.
Der Spirit der Vaurien-Familie ist immer noch spürbar Seit dem Erscheinen des Vaurien-Artikels in der Septemberausgabe der IBN werde ich immer wieder von Seglern angesprochen, die ihre ersten Segelerfahrungen auf diesem bis in die 1990er-Jahre weit verbreiteten Boot gemacht haben. Beim Erinnern beginnen ihre Augen zu leuchten – der alte Zauber wird spürbar. Das ultimative Segelfeeling, das Einssein mit Boot, Wind und Wasser, die Resonanz im ganzen Körper – kurz gesagt: „das Gefühl unter dem Po“. Zum unmittelbaren Segelerlebnis kommt die tiefe Freundschaft der Vaurien-Seglerinnen und -Segler, der besondere Spirit untereinander – oft wortlos und über Sprachgrenzen hinweg, im gemeinsamen Erleben auf dem Wasser und an Land.
Genau diese Stimmung durften wir an diesem Wochenende in Radolfzell bei den German Open wieder spüren: die kameradschaftliche Seemannschaft bei herausforderndem Wetter, die gute Stimmung beim Freibier und das gemütliche Beisammensein im Steg 11. Nicht zuletzt gebührt großer Dank dem Radolfzeller Yachtclub für die hervorragende Organisation – ganz im Geist der alten Tradition.
Das Podest der Gesamtwertung. Foto: Peter Nietsch
Martin Fuchs – Ein Leben für den Wind
Martin Fuchs, ehemaliger Weltmeister der VaurienKlasse, erzählt im Gespräch beim German Open in Radolfzell von seinem Werdegang im Segelsport. Bereits mit fünf Jahren saß er im Boot, mit sieben bestritt er seine erste Regatta – ausgerechnet in Radolfzell. Früh gefördert durch seinen Vater, einen passionierten Segler und Segelentwickler, nahm Martin Fuchs mit neun Jahren an seiner ersten Deutschen Meisterschaft teil. Mit sechzehn wurde er Steuermann, segelte unter anderem in Afrika bei Weltmeisterschaften und gewann später gemeinsam mit Robi Montau den Weltmeistertitel.
Für Martin ist Segeln mehr als Sport: Es ist eine Schule der Achtsamkeit. Wer den Wind nicht sehen, aber seine Wirkung spüren kann, lernt, auch im Leben Unsichtbares bewusst wahrzunehmen.
Der Körper wird zum wichtigsten Instrument – weit vor technischer Ausrüstung. „Ein guter Segler segelt mit dem ganzen Körper – mit Händen, Rücken und Gleichgewicht“, sagt Martin.
Genau diese Sensibilität legt er den jungen Seglerinnen und Seglern von heute ans Herz. Es gehe darum, mit allen Sinnen präsent zu sein – nur so gelinge das intuitive Segeln.
MIT
Das vollständige Interview mit Martin Fuchs ist als Video & Text abrufbar unter https://wind.bodensee.com/vaurien_german_open2025
50 Jahre später – die Weltmeister, Schweizermeister, Vauriencracks von damals treffen sich wieder | Foto: Peter Nietsch
INTERVIEW
MARTIN FUCHS
Vom Spirit in der Vaurien-Familie erzählt Christian Snoek. Als Bodenseemeister Ende der 70er-Jahre hat er sich 2023 entschieden, wieder in die Segelwelt am See einzutauchen, und hat mit vielen Stunden Arbeit und Liebe zum Detail die „Pocahontas“ wieder zum Leben erweckt. Die Teilnahme an den Vaurien German Open war natürlich ein Pflichttermin.
DIE SCHNELLSTEN VAURIENS KAMEN AUS MOOS
Peter Lakshmanan über die Renaissance der Vaurien-Klasse am Bodensee
Peter Lakshmanan, internationaler Klassenvertreter der Vaurien-Klasse, war nach 20 Jahren wieder am Bodensee – und brachte die German Open 2025 gleich mit. Warum gerade Radolfzell? „Hier fand 1989 die Weltmeisterschaft statt. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort – perfekt für ein Wiedersehen“, sagt er. Damals war die Bodensee-Flotte noch aktiv, doch sie zerfiel im Laufe der Jahre. Jetzt lebt sie neu auf: 29 Boote aus mehreren Ländern gingen an den Start. Ein Signal für den Aufbruch der Klasse in Süddeutschland.
Peter betont die besondere Kultur der Vaurien-Szene. Regatten sind wichtig, doch im Mittelpunkt steht die Gemeinschaft – Freundschaften über Ländergrenzen hinweg, vom Lago di Bracciano in Italien bis nach Angola. Die Weltmeisterschaft 2025 in Rom mit über 90
Booten war ein eindrucksvolles Zeugnis dieser Verbundenheit.
Der erste Regattatag in Radolfzell hatte es in sich: Sturmböen, abgebrochene Wettfahrt, Sturmwarnung. „Wir haben es gerade noch ins Ziel geschafft –und rechtzeitig in den Hafen“, berichtet Peter Lakshmanan. Alle Boote blieben heil.
Nun will er seinen Titel als Deutscher Meister verteidigen – und den Abend am See genießen.
INTERVIEW MIT PETER LAKSHMANAN
Das komplette Interview mit Peter Lakshmanan ist als Video & Text abrufbar unter https://wind.bodensee.com/vaurien_german_open2025
Setzt jemand den Spi? Let‘s Rock and Roll. Foto: Peter Nietsch
Youth Sailing Award 2025
Segeljugend ausgezeichnet
Text: Carmen Somm
Der Aktionstag des Segelverbands Baden-Württemberg auf der INTERBOOT war ein Fest für junge Segelbegeisterte, ihre Trainer und Familien. Der Höhepunkt: die Verleihung des Youth Sailing Award. Drei Clubs wurden für ihre engagierte Jugendarbeit prämiert – mit Geldpreisen und großem Applaus.
Segelspaß, Gemeinschaft und Auszeichnung
Am Samstag der INTERBOOT 2025 herrschte reger Andrang am Stand des Segelverbands Baden-Württemberg. Kinder, Jugendliche und Familien tummelten sich rund um die Mitmachaktionen der Segeljugend. Zum Auftakt wurden die Teilnehmenden der Opti-Liga gewürdigt – jedes Kind erhielt einen Erinnerungspreis für die Teilnahme in der Saison 2025. Die Liga, ein niederschwelliger Einstieg in den
Der Youth Sailing Award 2025 geht an den Nachwuchs des Württembergischen Yachtclubs. Foto: Segelverband Baden-Württemberg
Regattasport, zielt darauf ab, junge Seglerinnen und Segler auch ohne Regattaumfeld zu motivieren. Das Konzept – aus Bayern und Schleswig-Holstein importiert – zeigt in Baden-Württemberg ausstrahlende Wirkung: leuchtende Kinderaugen, stolze Eltern.
Wenn Vereine Segelträume wahr machen
Den emotionalen Höhepunkt bildete dann die Verleihung des Youth Sailing Award 2025. Die Auszeichnung würdigt nicht Regattaerfolge, sondern den Einsatz für den Segelsport als Gemeinschaftserlebnis – als Spaß auf dem Wasser. Drei Clubs wurden durch die Jury aus Vertretern des Landesjugendsegelausschusses und der INTERBOOT ausgewählt.
Engagement, das trägt
Die Zahlen sprechen für sich: Beim Württembergischen Yacht-Club sind 22 % der Mitglieder unter 27 Jahre alt, in Laupheim sind es rund 25 %. In Böblingen, wo junge Mitglieder stets mit mindestens einem Elternteil gemeinsam im Club Mitglied sind, liegt der Jugendanteil geschätzt sogar bei über 30 %. Diese beeindruckenden Quoten zeigen: Segeln hat Zukunft – dank engagierter Vereine, die ihre Jugendarbeit ernst nehmen.
1. Platz – Württembergischer Yacht-Club (750 Euro) Mit über 70 Kindern im Wochentraining, 20 Kaderseglerinnen und -seglern und einer beeindruckenden Mischung aus Breitensport, Spitzenförderung und Ehrenamt überzeugte der WYC die Jury. Herausragend: die Zusammenarbeit mit der Bodenseeschule St. Martin, das Inklusionssegeln und ein Team aus Kaderathleten, die nicht nur sportliche Vorbilder sind, sondern sich aktiv in der Jugendarbeit engagieren. Höhepunkt der Saison war ein gemeinsamer Besuch der SailGP – Weltklasse-Segelsport zum Anfassen. Der WYC begleitet seine Aktivitäten auch medial:
Abwechslungsreiche Jugendarbeit im WYC
TIPP
Hier geht’s zum online Beitrag mit Video zur abwechslungsreichen Jugendarbeit des WYC. https://wind.bodensee.com/youth-sailing-award-2025
Ein eindrucksvolles Video zur Auszeichnung ist bereits online abrufbar. www.wyc-fn.de
Präsident Oswald Freivogel betonte bei der Preisverleihung: „Diese Auszeichnung ist nicht nur Anerkennung der Jugendarbeit, sondern ein Dankeschön an das gesamte Team – Trainer, Jugendrat, Eltern und Helfer.“
2. Platz – Segelclub Laupheim (500 Euro) „Segeln macht glücklich“ – unter diesem Motto engagiert sich der SC Laupheim mit Herzblut für seine 48 jungen Mitglieder. Ein Jugendfragebogen zu Saisonbeginn sorgt dafür, dass Trainings- und Freizeitangebote genau auf die Wünsche der Kinder und Eltern abgestimmt werden. Kreativ meistert der Club die Herausforderungen des sommerlichen Badeverbots am Laupheimer Baggersee während der Segelblockwoche: So wurden wichtige Manöver auf dem
Strahlende Gesichter beim Segelclub Laupheim für Rang zwei. Foto: Carmen Somm
Opti-Gestell an Land geübt, ein Opti-Modell gebaut, Affenfäuste geknotet, gespleißt und Segeltaschen sowie Etuis aus alten Opti- und Kitesegeln gefertigt. Spontan durften die Jugendlichen auf einer flotten Segelyacht am Bodensee segeln – am letzten Tag wurde das Badeverbot glücklicherweise aufgehoben. So hieß es: Segel setzen und das echte Segeln in der Praxis üben. www.scla.eu
3. Platz – Segel- und Motoryachtverein Böblingen (250 Euro)
„Deutschlands kleinstes Segelrevier“? Kein Problem für den SMYV! Mit großer Begeisterung und starken Familienstrukturen begeistert der Verein junge Menschen für den Segelsport. Trainingslager in Überlingen und am Gardasee bringen Weitblick, Teamgeist – und tiefes Wasser: Denn Kentern-Üben ist im weniger als zwei Meter tiefen Unteren See im Stadtgarten Böblingen schlicht nicht möglich. Doch gerade diese kreative Überwindung der Reviergrenzen macht den Charme der Jugendarbeit hier aus. www.smyv.de
Platz: Segel- und Motoryachtverein Böblingen e.V.
Alle drei Preisträger wurden mit Kindern, Coaches, Eltern und Clubverantwortlichen auf die INTERBOOT eingeladen und unter großem Applaus ausgezeichnet. Der Youth Sailing Award 2025 zeigt: Segeln ist mehr als Regatta – es ist Lebensfreude, Engagement und Miteinander auf dem Wasser.
Viel Publikum und viel Applaus gab es bei der Preisverleihung. Foto: Segelverband BW
3ter
(SMYV) – Training am Gardasee
Liga, Leidenschaft, Leader –
Die Swiss Sailing League feiert ihre Erfolgsgeschichte
Text: Carmen Somm
Zehn Jahre Swiss Sailing League – eine Erfolgsgeschichte zwischen Clubgeist und Spitzenklasse.
Was als mutiges Projekt begann, ist heute eine feste Größe im Schweizer Segelsport: sportlich ambitioniert, breit verankert, getragen von einer wachsenden Community. Zum Jubiläum wurde gesegelt, gefeiert – und die Führung übergeben. Bei bestem Wind, präsidialer Präsenz und vollem Kurs auf die Zukunft.
Ligasegeln mit vollem Einsatz – Presidential Race zum 10-jährigen Jubiläum. Foto: Kacper and Gwidon Libera
30 Events, 700 Segler – eine Liga mit Format
Ein Jubiläum und viele Gründe zum Feiern! Nahezu 30 Events hat die Swiss Sailing League Association (SSLA) in diesem Jahr organisiert – von Regatten über Trainingscamps bis hin zur Ausbildung von Wettfahrtleitern und Schiedsrichterinnen. Der Swiss Sailing League Tross zieht mit acht J/70-Segelbooten, drei Schlauchbooten, vier Robomarks und einem Servicebus quer durch die Schweiz – und bis nach Punat in Kroatien.
41 Segelclubs – alles, was in der Schweiz Rang und Namen hat – stehen hinter der SSLA. Sie sind mit ihren Segelteams in drei offenen Ligen – Super League, Challenge League und Promotion League –, zwei Frauenligen, dem Youth Cup, dem Master Cup und im 2K Teamracing engagiert. In den Teams segelt das „Who is Who“ der Schweizer Segelszene: Olympioniken, Weltmeister, Schweizermeisterinnen – über 700 Segelnde sind pro Jahr bei mindestens einem Event dabei.
Die Geburtsstunde – April 2015
Alles begann im April 2015: Drei Lastwagenzüge, beladen mit sechs werftneuen J/70-Booten, standen am Zoll Konstanz/Kreuzlingen. Die Deutsche Segel-Bundesliga leistete mit ihren Booten Starthilfe.
Randnotiz: Das Logo der Liga wurde symbolisch ausgerollt – gestaltet von der Designerin Petra Gülzow, die auch das IBN-Heftlayout gestaltet.
Nach dem Grenzübertritt ging es weiter zum Thunersee Yachtclub, der den ersten offiziellen Act der Swiss Sailing League unter den Berggipfeln von Eiger, Mönch und Jungfrau orchestrierte. Was für ein Auftakt.
Patrick Zaugg, Mitbegründer der Swiss Sailing League und Regattaleiter von Thun damals:
„Die Swiss Sailing League ist ein neuartiges und spannendes Regattaformat, das für Segelclubs, Segler und Zuschauer sehr attraktiv ist. Mit dem Startschuss zur Swiss Sailing League in Thun wird Segelsport auch für eine breitere Öffentlichkeit greifbar und interessant!“
Applaus für Markus Bläsi – 10 Jahre steuerte er die Liga auf Erfolgskurs. Foto: Kacper and Gwidon Libera
Von der Pilotphase zur Erfolgswelle
17 Clubs waren in Thun am Start, zum zweiten Act in Kreuzlingen sollten es bereits 26 sein. Mit dem überwältigenden Echo bereits in der Pilotphase konnte am 24. Juli 2015 die Swiss Sailing League Association gegründet werden – allen Unkenrufen zum Trotz, die der Idee keine zehn interessierten Clubs prophezeiten.
Rasanter Aufbau – Zwei Ligen, ein Meistertitel
Mit einem Finanzierungsmodell, unterstützt von Mitgliederclubs, wurden sechs neue J/70-Sportboote auf die Saison 2016 bestellt. Das große Interesse ermöglichte es, bereits in dieser Saison sowohl eine Super League (1. Liga) als auch eine Challenge League (2. Liga) durchzuführen. Der nationale Dachverband „Swiss Sailing“ räumte der Liga das Recht ein, den Titel „Club Schweizermeister“ an den Gesamtsieger der Super League zu vergeben.
Nach acht Acts – fünf in der Super League, drei in der Challenge League –, veranstaltet in allen Landesteilen vom Lago Maggiore über Genf bis an den Boden-
see, stand der erste Club-Schweizermeister fest: Titel und Pokal gingen an den Regattaclub Bodensee.
Ein Steuermann mit Vision
Mit den Initianten der SSL – Patrick Zaugg und Carmen Somm – übernahm auch Markus Bläsi Verantwortung für den Erfolg der jungen Liga. Zehn Jahre lang hat er die Liga durch Wind und Wetter auf Erfolgskurs gehalten. Jetzt durfte er sich feiern lassen und übergibt das Ruder in neue Hände – wohl bedacht, gut vorbereitet, nachhaltig organisiert. Die neue Crew ist über die letzten Jahre in die Aufgabe hineingewachsen. Markus überlässt ein hervorragend getrimmtes Boot in junge Hände, offen für neue Ideen.
Danke, Markus – und volle Fahrt voraus!
Die Schweizer Segelwelt sagt „Danke, Markus“, und dieser ist total happy, strahlt und gibt den Dank zurück – an die Seglerinnen und Segler, mit denen er zehn Jahre lang tolle Erlebnisse und Begegnungen teilen durfte.
Die Frauen des Thunersee Yachtclub werden die ersten Club-Schweizermeisterinnen – 2024 in Kreuzlingen. Foto: Peter Nietsch
Schweizermeister 2025 – Versoix vor Stäfa und dem YC Bielersee. Foto: Kacper and Gwidon Libera
„Die Swiss Sailing League gibt dir jede Minute, die du als Volunteer investierst, zurück – mit Freude, mit Kopfschmerzen und manchmal auch im Regen. Und genau das macht sie so besonders.“ (Markus Bläsi)
Untätig wird er nicht: Markus kandidiert für das verwaiste Präsidium von Swiss Sailing, dem Schweizer Segelverband. Mit seinen Macherqualitäten hat er bereits ein ausführliches Konzept vorgelegt, wie er den Verbands-Cruiser auf Kurs „Zukunft“ trimmen will. Getreu seinem Motto „Let’s sail!“ steht er auch schon in den Startlöchern, um im nächsten Jahr eine Frauen-Europameisterschaft in Pylos, Griechenland, zu organisieren. Wir freuen uns darauf!
Meistertitel, Präsidenten im Rennen und toller Wind
Das 10-jährige Jubiläum war zugleich ein Segelfest auf dem Wasser. Super League und Challenge League segelten ihre Finalrunden, und als weiterer Höhepunkt rundete das „Präsidential Race“ den sportlichen Teil ab. Die Liga-Crews der Clubs wurden dabei durch ihre Präsidenten verstärkt.
Mit den 16 J/70 der Super- und Challenge League an der Startlinie kämpften 32 Clubteams im Wechsel um Ehre und Sieg. Der Triumph ging an den Regattaclub
Oberhofen – ein Club, der seit den Anfängen an der Spitze mitsegelt und auch in der Champions League vertreten ist. Herzliche Gratulation!
And the winners are… Gesamtsieger in der Challenge League wurde der Thunersee Yachtclub, der damit in der Saison 2026 wieder erstklassig ist.
Im Finale der Super League genügte dem gastgebenden Club Nautique de Versoix ein fünfter Platz zum Gesamtsieg – und zum Schweizermeistertitel. Die Finalrunde gewann der Segelclub Stäfa, der sich damit die Silbermedaille in der Gesamtwertung vor dem Yachtclub Bielersee sicherte. Herzliche Gratulation.
Hier geht´s zum Online-Artikel mit dem gesamten Interview mit Liga-Präsident Markus Bläsi sowie einem actionreichen Video zu den spannenden Rennen in Versoix. Gleich mal reinschauen ... https://wind.bodensee.com/10_jahre_swisssailingleague
Ranglisten Manage2sail
Die Ranglisten der Events und die Gesamtwertung finden sich unter Manage2Sail
Somm
Cindy Beisert
Anette Bengelsdorf
Hubert Domin
Benjamin Bildstein
Regula Zwicky
Uwe Koch
VERLAG
Frisch. Schlau. Online.
Die IBN gibt’s auch im Netz. Mit noch mehr News, Trends und Hintergründen rund um den Bodensee. Seit Frühjahr 2025 mit neuem Look und smarter KI. Jetzt entdecken! ibn.bodensee.com
Ausgabe – Oktober/November 2025
Labhard Medien im Auftrag des Druck- und Verlagshaus Hermann Daniel GmbH & Co. KG
Projektleitung:
Carmen Somm, Markus Hotz Geschäftsführung: Steven Rückert
REDAKTION
IBN-Redaktion, Labhard Medien GmbH
Am Seerhein 6, D-78467 Konstanz
E-Mail: ibn@ibn-online.de
Redaktionsleitung: Carmen Somm
Redaktionsassistenz: Johanna Lambach Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 03.12.2025
Autoren und Autorinnen
Carmen Somm, Cindy Beisert, Anette Bengelsdorf, Benjamin Bildstein, Hubert Domin, Uwe Koch, Johanna Lambach, Pia Schlegel, Regula Zwicky
Layout
mediendesign-ellegast | Petra Gülzow info@mediendesign-ellegast.de
Korrektorat
Katharina Raub | raublektorat.de
Druck
Glückler Druck + Grafik GmbH Wasserwiesen 42 D-72336 Balingen
ANZEIGEN
Anzeigenschluss nächste Ausgabe: 03.12.2025
Ansprechpartner: Markus Hotz
Tel. +49 (0)7531 99 148 10
E-Mail: ibn-anzeigen@ibn-online.de
Die IBN im Abo:
Die neueste Ausgabe kommt druckfrisch nach Hause. Und das Print-Abo umfasst unbegrenzten Zugang zu allen OnlineInhalten, News & dem ePaper.
Hier bestellen:
Rückfragen zu Ihrem Abo:
Tel. +49 (0) 74 33 266 299
E-Mail: ibn-vertrieb@ibn-online.de
Carmen
Green Waves:
Zwischen Vision und Widerstand
Text: Carmen Somm
Green Waves bringt Aufbruchsstimmung aufs Wasser – doch wo Visionäre Boote von morgen zeigen, bremsen alte Denkmuster. Wird die Bodensee-Schifffahrt bis 2040 wirklich klimaneutral? Können künftige Generationen den See noch so genießen, wie wir es durften?
Erleben, was möglich ist
Am 30. Mai 2025 fiel der Startschuss zur dreiteiligen Eventserie „Green Waves – klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee“ in Friedrichshafen. Der Anspruch: nichts weniger, als innovative Antriebstechnologien, emissionsfreie Boote und nachhaltige Mobilität in den Mittelpunkt zu stellen – und erlebbar zu machen. Ganz bewusst einbezogen: Familien, Kinder, die Generation von morgen. Menschen, um deren zukünftigen Lebensraum es geht.
Der Auftakt überzeugte. Elektroboote von Bodenseewerften standen zur Probefahrt bereit, Molabo – international erfolgreicher E-Motorenhersteller aus Baden-Württemberg – war ebenso vertreten wie die Bodensee-Schifffahrtsbetriebe, die ihr Elektro-SolarFahrgastschiff MS Insel Mainau vorstellten. Die vorgestellten Technologien sind verfügbar, oft regional produziert und marktreif. Die Bootsbranche vom
Bodensee ist mit Lösungen und Visionen vertreten: Sonja Meichle von Ultramarin, Adrian Patzak, COO Molabo, und Vorkämpfer Edgar Raff (IWGB). Die Experience Days machten deutlich: Das ambitionierte Ziel einer klimaneutralen Schifffahrt bis 2040 hat eine echte Chance – anspruchsvoll, aber erreichbar, wenn jetzt der richtige Kurs gesetzt wird.
Klima trifft Kinderaugen
Die Mainau war als Erlebnisort für Familien und als Veranstalter der Mainauer Klimadialoge der ideale Ort für den Family Adventure Day am 15. August 2025. Schon die Anreise auf der vollelektrischen MS Insel Mainau machte klar: Zukunft geht leise. Auf der Insel dann staunende Kinderaugen – sie bauten Solarmotoren, testeten Propeller und lernten von echten Pionieren, wie Klimaschutz heute schon Alltag sein kann. So wurde Technik zum Erlebnis – und Nachhaltigkeit zur Herzenssache.
V8 Power am Heck | Foto: Interboot
Interboot: Bühne für Wandel und Widerstand
Die Abschlussveranstaltung auf der Interboot 2025 eröffnete Verkehrsminister Winfried Hermann. Für ihn ist klar:
„Unsere Generation (Ü50) steht in der Pflicht, den nachfolgenden Generationen ein ebenso gutes Leben zu hinterlassen, wie wir es hatten. Der Klimawandel ist das Damoklesschwert – nicht die Technologie!“
Der Klimawandel in Baden-Württemberg ist messbar – im Ländle ist es durchschnittlich 1,5 Grad Celsius wärmer geworden. Noch deutlicher zeigt sich die Entwicklung bei der Wassertemperatur des Bodensees: Sie ist seit den 1960er-Jahren im Durchschnitt um 1,5 bis 2 Grad gestiegen. Wir alle spüren die Auswirkungen – in extremem Niedrig- und Hochwasser, in Extremwetterereignissen, Gewittern, Stürmen, Starkregen und Hitzewellen. Und während es den invasiven Quagga-Muscheln bei uns gefällt, wird es den heimischen Fischarten zu heiß!
Winfried Hermann: „Dagegen müssen wir etwas tun, wir alle haben etwas zu verlieren!“
Die Anreihnerstaaten müssen verstärkt zusammenarbeiten. Der Minister fordert einen neuen klimatischen „Rütlischwur“ am Bodensee: „Wir wollen klimaneutral sein.“
Segeln für den Wandel – Team Malizia inspiriert Cornelius Eich von Team Malizia war mit seinem Vortrag der Publikumsmagnet. Das Thema: „A race we must win – climate action now!“
Obwohl selbst Salzwassersegler, holte er das Süßwasserpublikum schnell ab und machte deutlich: Klimaschutz beginnt lokal – auch am Bodensee.
Moderator Andreas Kling, Maria Bouillet (Expertin für Ladeinfrastruktur), Verkehrsminister Winfried Hermann, Nils Hagemeister (Fraunhofer CML), Robert Marx (European Boating Industry) und Hans Roelants (Brunswick Group), (European Boating Industry) und Hans Roelants (Brunswick Group) | Foto: Interboot
My Ocean Challenge – Kinder entdecken das Klima mit Team Malizia
Mit dem Bildungsprogramm „My Ocean Challenge“ bringt das Segelteam Malizia jungen Menschen zwischen 8 und 12 Jahren den Schutz der Ozeane näher – spannend verpackt, wissenschaftlich fundiert und weltweit unterstützt, u. a. von der UNESCO und der Fürst-Albert-II-Stiftung.
Die Kinder verfolgen echte Hochseerennen, lernen spielerisch alles über Klimawandel, CO₂ und Meeresgesundheit – und was sie selbst zum Schutz beitragen können.
Eine Einladung an Schulen und Clubs, das Angebot zu nutzen und mitzumachen!
Mehr Infos: team-malizia.com/news/about-my-ocean-challenge
Malizia will begeistern, motivieren – und erreicht genau das.
Das Interboot-Publikum folgt dem eingespielten Film der Malizia-Abenteuer gebannt. Auf den Rennen um die Welt geht es nicht nur um Geschwindigkeit und Sieg. Auch Forschungsprojekte sind mit an Bord –etwa mit den Messbojen des Argo-Programms, das die Ozeanerwärmung in harten Zahlen dokumentiert. Eine Erwärmung mit globaler Klimawirkung – spürbar bis an den Bodensee.
Infos zum Argo-Programm: https://de.wikipedia.org/wiki/Argo_(Programm)
Was kommt als Nächstes?
Das aktuelle Malizia-Rennboot ist verkauft, das Neue im Bau. Eingewassert wird am 29. Juni 2026 in Lorient. Das erste Rennen soll das Ocean Race Atlantic mit Start am 2. September 2026 sein.
Das große Ziel mit dem Neubau ist allerdings eine Top-Platzierung bei der Vendée Globe 2028.
Zwischen Hype und Realität –Wasserstoff am Bodensee
Welche Bedeutung hat Wasserstoff für die Bodenseeschifffahrt? Dr. Volker Banhardt (e-mobil BW) informiert über den aktuellen Stand der Wasserstofftechnik in der Schifffahrt. Gleich zu Beginn die wichtigste Erkenntnis: „One fit’s all“ gibt es nicht. Klimaneutralität wird nur durch einen Mix von Technologien erreicht – H₂, E-Mobilität, eFuels, HVO…
Der zweite zentrale Punkt: Schiffe haben eine lange Lebensdauer – heute modernisierte Boote fahren noch bis 2040, Neubauten mindestens bis 2050. Ein neues Motorboot, das heute gekauft wird, muss also auch nach 2040 klimaneutral unterwegs sein können. Fraglich bleibt, ob es diesen Anforderungen dann noch genügen kann – etwa mit synthetischen Betriebsstoffen –, ob die Betriebskosten tragbar bleiben und ob der Werterhalt gesichert ist. Eine Entscheidung mit Langzeitwirkung – und eine Verantwortung gegenüber der nächsten Generation.
Seit Jahren predigen Interessenvertreter Wasserstoff als Zukunftslösung für Freizeitboote auf dem Bodensee. Doch wo stehen Wasserstoffboote heute?
Es gibt sie – etwa beim vergangenen America’s Cup, wo jedes Team ein wasserstoff-betriebenes Chase Boot einsetzen musste. Für den kommenden 38. Cup sind nun auch andere nachhaltige Energieträger zugelassen. Die Lehren aus dem Cup in Barcelona: Wasserstoff bringt hohe Anforderungen – in Logistik, Betankung und Sicherheit. Verschiedene Teams suchen deshalb nach einfacheren Alternativen: elektrisch, eFuels, hybrid.
Was passiert sonst noch? In China und Skandinavien entstehen H₂-Fracht- und Containerschiffe. Vielleicht eine Option für tage- oder wochenlange Ozeanreisen? Doch auch hier bleiben die Herausforderungen: Logistik, Betankung, Sicherheit.
Wasserstoff tanken wird am Bodensee wohl keine Realität werden.
Die Begeisterung blieb aus – das Publikum ist sprichwörtlich von Bord gegangen. Nils Hagemeister vom Frauenhofer-CML zieht Parallelen: Die Autoindustrie arbeitet seit den 1960ern an Brennstoffzellenautos, seit 2010 wurde versucht, Wasserstoffautos kommerziell in Serie zu bauen – die Verbreitung blieb aus. „Wenn Wasserstoff im Auto keinen Erfolg hat, dann auch nicht in Freizeitbooten. Die Elektromobilität hat den Wasserstoff überholt.“
Ansagen, Ausflüchte und ein Hauch Vision
Im mit Spannung erwarteten Panel mit Verkehrsminister Winfried Hermann, Maria Bouillet (Expertin für Ladeinfrastruktur), Nils Hagemeister (Fraunhofer CML), Robert Marx (European Boating Industry) und Hans Roelants (Brunswick Group), moderiert von Andreas Kling, wuchs das Publikum – verstärkt durch Besucher des gleichzeitig auf der Interboot stattfindenden Umwelttags wieder an.
Der Kurs ist für Verkehrsminister Hermann klar: Die Schifffahrt am Bodensee soll klimaneutral werden. Das Ziel „2040“ versteht er als Korridor – ein Pfad, der Schritt für Schritt gegangen werden muss. Jetzt ist der Moment, ins Tun zu kommen. Eine Verpflichtung gegenüber den Generationen, die nach uns kommen.
Kurswechsel gefordert – oder Rückschritt?
Der Holländer Hans Roelants von der Brunswick Group – zu der unter anderem die US-Hersteller Mercury Marine, MerCruiser sowie die Bootsmarken Sea Ray, Bayliner und Quicksilver gehören – tritt auf die Bremse. Er möchte die neueste Generation von Verbrennern verkaufen. Diese Motoren könnten heute sauber betrieben werden, so Roelants. Er fordert, die einschränkenden Bodensee-Schifffahrts-Ordnung (BSO II) -Vorgaben für Bootsmotoren am See aufzuheben und durch die kalifornischen Umweltstandards zu ersetzen.
Besonders aufhorchen ließ sein Vergleich der „Grachten von Amsterdam“ mit dem Bodensee. Seine Prognose: „Auf diesen Gewässern werden künftig keine Boote mehr verkehren – sie werden durch die Beschränkungen schlicht zu teuer.“
Auch Robert Marx, Bootshändler aus Berlin und Präsident der European Boating Industry, unterstützt die Forderung zur Aufhebung der BSO II-Umweltvorgaben.
Kommentar von Carmen Somm –Die Stimme vom See fehlt Warum sitzen die Vertreter der Bodenseebootsbranche im Publikum und nicht im Panel? Zum Beispiel Molabo-COO Adrian Patzak? Sonja Meichle, Ultramarin, die keine 20 Meter entfernt die elektrische Frauscher Alassio ausstellt. Michael Zupritt, MIZU präsentiert seine zukunftsorientierten, spannenden Motorboote, „Made am Bodensee“ in der Halle gegenüber als Messehighlight. Auch bei KIBAG oder Kaebon sind spannende, erschwingliche Elektromotorboote zu sehen und zu fahren. Im klassischen Rumpf der Segelyacht „Argo“ nebenan – und in vielen der ausgestellten Segelyachten – sind klimaneutrale, als Flautenschieber optimale Elektromotoren verbaut. Bei so viel Initiative am See ist es erstaunlich, dass
sich die lokalen Branchenvertreter – Praktikerinnen und Innovatoren vom See und mit Herz für den See –von auswärtigen Branchenvertretern das Wort reden lassen. Am Bodensee müssen wir an unsere Zukunft denken, an unser Gewerbe und an die nächste Generation von Wassersportlerinnen und Kunden. Werden diese mit 300 PS starken V8-Außenbordern über den See rasen – oder vielleicht die nachhaltig, klimaneutralen und heute schon vorhandenen Alternativen wählen?
Erstaunlich auch, wie die Branchenvertreter das Thema „Klimaneutralität“ in eine seit über 20 Jahren währende Diskussion um die Abgasvorschriften der Bodensee-Schifffahrts-Ordnung (BSO II) lenkten. CO₂ lässt sich nicht mit Katalysatoren ausfiltern. Schön wär’s!
Verbrennungsmotoren werden mit synthetischen Betriebsstoffen und HVO 100 eine sinnvolle Übergangslösung finden. Für Zukunftsboote ist der Wirkungsgrad von Elektromotoren deutlich höher, die Umwandlung von grünem Strom in Wasserstoff und Efuels keine effiziente Wahl.
Die BSO wird – wie schon bisher – weiterentwickelt werden müssen: im besten Sinne für den Bodensee, offen für Innovation und mit dem Ohr an Europa und der Welt. Unsere Ziele und Regelungen setzen wir besser selbst und hierzulande – aus Überzeugung und mit Weitblick.
Haben manche Branchenvertreter auf dem Podium vielleicht die Boden(see)-Haftung verloren? Derweil stehen nebenan die Familien, Jugendlichen und Kinder der Generation von morgen – künftige Wassersportlerinnen und Kunden – und ziehen mit Spaß gemeinsam am gleichen Strang den Spi der Argo ins Top.
Strom ist da – aber die Kapazität reicht nicht Maria Bouillet, Expertin für E-Ladeinfrastruktur an Häfen, stellt fest: Elektrizität ist heute an fast jedem Steg vorhanden – ein klarer Vorteil. Allerdings: Die bestehenden Systeme sind nicht für den steigenden Bedarf ausgelegt. Wenn Schnellladestationen gewünscht sind, braucht es Investitionen – und zwar erhebliche. Sie wünscht sich öffentliche Fördermittel für den Ausbau.
Kommt der Eichmeister? Ladestation bei der BMK, Langenargen | Foto:Bouillet Energy
Wer soll’s bezahlen?
Der Einwand des Verkehrsministers zwingt zum Nachdenken: Ist es politisch vertretbar, Infrastruktur für „grüne“ Yachten am Bodensee mit öffentlichen Geldern zu fördern? Die überwiegende Mehrheit der Boote ist dem Freizeitvergnügen gewidmet. Sollte es da nicht selbstverständlich sein, dass Menschen, die sich große Motoryachten leisten können – wie sie hier auf der Messe verkauft werden – auch den Klimaschutz finanzieren, den ihre Boote nötig machen? Das Verursacherprinzip wäre angebracht.
Hindernis Bürokratie
Es gibt auch andere Anreize, um privatwirtschaftliche Investitionen für die Klimaneutralität von morgen schon heute anzustoßen.
Ein Beispiel: Das Projekt des BMK-Yachthafens in Langenargen zur Installation einer modernen Ladestation wurde durch Bürokratie ausgebremst – die IBN hat darüber berichtet, auch online. Bürokratieabbau wäre ein großer Hebel, um Kosten zu senken und Investitionen zu ermöglichen.
Bürokratie bei der Installation einer Ladestation: power.bodensee.com/e-ladeinfrastruktur-bodensee
Jetzt oder wann? – 2040 ist nah
Das Ziel der klimaneutralen Schifffahrt am Bodensee bis 2040 ist nur noch 15 Jahre entfernt. Nils Hagemeister vom Fraunhofer CML bringt es auf den Punkt: „Wenn das Ziel erreicht werden soll, müssen wir jetzt anfangen – mit der jetzt verfügbaren Technologie.“
Mein Fazit
Die Paneldiskussion bewegte sich überwiegend entlang der Trennlinie zwischen Old Economy und New Economy – zwischen Bremsklötzen und Aufbruchsgeist. Die Stimmen vom See fehlten: Weder die innovativen Akteurinnen und Akteure der regionalen Bootsbranche noch die Stimmen der Jugend – jener Generation, deren Zukunft auf dem Spiel steht – waren präsent. Dabei ist das große Ziel gesetzt: Klimaneutralität bis 2040. Und die Vorboten dessen, was geschieht, wenn wir dieses Rennen verlieren, spüren wir schon heute. Cornelius Eich brachte es auf den Punkt: Klimaschutz beginnt lokal.
Die Bodenseeregion hat die Innovationskraft, das Know-how und die Akteure, um Leuchtturm zu sein – weit über die Region hinaus. Die Lösungen sind da, marktreif und international wegweisend. Sie wurden an den Green Waves Events vorgestellt, konnten getestet und erlebt werden und waren auch auf der Interboot 2025 sichtbar. Fördern wir sie. Feiern wir sie. Und lassen wir endlich die zu Wort kommen, denen wir diesen Lebensraum so schön hinterlassen wollen, wie wir ihn selbst erleben durften.
Folgen wir dem Aufruf von Team Malizia: „Let’s create some waves!“ Green Waves.
Kommentar und Fazit von Carmen Somm
–
Fliegen über dem See
Text: Uwe Koch
Wie Tragflügel Boote aus dem Wasser heben und den Wassersport revolutionieren.
Man sieht sie immer öfter: Boote und Boards, die scheinbar schwerelos über das Wasser gleiten.
Kein donnerndes Motorengeräusch, kaum Wellenschlag, nur ein leises Surren und das Bild eines Rumpfs, der über der Oberfläche zu schweben scheint. Das Geheimnis liegt unsichtbar unter Wasser: der Tragflügel, das Hydrofoil, kurz Foil genannt
Benjamin Bildstein fliegt mit der „Switch“. Foto: Julius Osner
FOIL
Strömung um Profil mit Auf triebskraf
STRÖMUNG
Die Technik des Foils stammt ursprünglich aus der Luftfahrt. Schon um 1900 erkannte der Italiener Enrico Forlanini, dass sich das Prinzip einer Tragfläche auch unter Wasser anwenden lässt. Sein Boot erreichte 1906 auf dem Lago Maggiore beeindruckende 38 Knoten (rund 70 km/h) – für die damalige Zeit eine Sensation. Heute findet man Foils nicht nur bei Hightech-Regatten wie dem America’s Cup, sondern auch bei Freizeitbooten, Surfern und Wakeboardern auf dem Bodensee.
Wie funktioniert ein Tragflügel allgemein?
Eine Tragfläche, ob am Flugzeug oder als Foil unter einem Boot, nutzt den dynamischen Auftrieb. Normale Boote ohne Foils, sogenannte Verdränger, stützen sich dagegen auf den statischen Auftrieb, also die Verdrängung von Wasser nach dem Prinzip von Archimedes. Entscheidend für den dynamischen Auftrieb sind drei Faktoren: Profilform, Anstellwinkel und Strömungsgeschwindigkeit.
Drei Foils mit unterschiedlichen Anstellwinkeln (0°, 10°) und Polarplot.
oben: Candela C-8 fliegt über den See – geräusch- und wellenlos. Foto: Julius Osner unten: Die Skipper des alinghi Youth- und Women‘s Team mit ihrem Foiler. Foto: Olaf Pignataro / alinghi Red Bull Racing
Profilform
Die Wasserteilchen, die sich an der Vorderkante eines Profils trennen, müssen sich an der Hinterkante wieder treffen. Weil der Weg über die gewölbte Oberseite länger ist als über die Unterseite, bewegen sich die Teilchen oben schneller. Nach dem Energieerhaltungssatz gilt: Je schneller die Strömung, desto niedriger der Druck. Es entsteht ein Unterdruck, der das Profil, und damit das Foil anhebt. Das Foil wird also im wahrsten Sinne „nach oben gesaugt“.
Anstellwinkel
Schon kleine Veränderungen des Anstellwinkels beeinflussen Auftrieb und Widerstand erheblich. Wird das Foil leicht angestellt, steigt der Auftrieb, aber auch der Widerstand ändert sich. Bei zu großem Winkel reißt die Strömung ab, das Wasser löst sich vom Profil, es bilden sich Turbulenzen, und der Auftrieb bricht zusammen. Dieses Verhältnis lässt sich im sogenannten Polarplot eines Foils anschaulich darstellen, wo Auftriebs- und Widerstandsbeiwert in Abhängigkeit vom Anstellwinkel ablesbar sind.
Luv-Foil up - Widerstand minimiert - Gewichtstrimm optimiert - Foto: Olaf Pignataro / Alinghi Red Bull Racing
In der Praxis werden Foils beim Start eines Bootes stärker angestellt, um schon bei niedriger Geschwindigkeit genügend Auftrieb zu erzeugen. Sobald der Rumpf aus dem Wasser gehoben ist, wird der Winkel wieder reduziert. Der Widerstand sinkt, das Boot beschleunigt und gleitet effizienter. Für jedes Foil gibt es einen optimalen Bereich, in dem sich Auftrieb und Widerstand in einem günstigen Verhältnis befinden, ähnlich wie bei einer optimal getrimmten Segelfläche.
Strömungsgeschwindigkeit
Mit zunehmender Geschwindigkeit wächst der Auftrieb. Zu Beginn, wenn sich ein Boot mit Foils nur langsam bewegt, ist der hydrodynamische Effekt noch gering. Erst wenn der Auftrieb etwas größer wird als das Gewicht des Bootes, hebt sich der Rumpf leicht aus dem Wasser. Die mit Wasser benetzte Fläche des Rumpfes verringert sich, der Widerstand sinkt und das Boot beschleunigt weiter. Dadurch hebt es sich noch etwas weiter aus dem Wasser, bis sich ein stabiler Gleichgewichtszustand einstellt. Wenn ein Foil-Boot mit konstanter Geschwindigkeit über das Wasser gleitet, befindet es sich in einem Gleichgewichtszustand. Der Auftrieb der Foils entspricht der Gewichtskraft des Bootes, während sich die Antriebskraft des Propellers und der Wasserwiderstand der Foils und Struts die Waage halten.
In diesem Zustand „fliegt“ das Boot über dem Wasser, scheinbar schwerelos und fast lautlos. Was elegant aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis präziser Aerodynamik, hydrodynamischer Berechnung und feiner Balance – zwischen Geschwindigkeit, Strömung und Auftrieb.
Grenzen des Foilens – Kavitation und Stabilität
Auch mit Hydrofoils kann man nicht unbegrenzt schnell fahren. Denn wie überall gelten auch hier die Gesetze der Physik. Bewegt sich ein Foil zu schnell durchs Wasser, kann Kavitation entstehen. Das bedeutet, dass der Unterdruck an einer bestimmten Stelle des Profils so stark wird, dass der Dampfdruck
Stabilität MOTH Class
Segel-Druck
des Wassers unterschritten wird, das Wasser verwandelt sich schlagartig in Dampf.
Ein ähnliches Phänomen kennen Bergsteiger: In den Bergen kocht Wasser bereits unter 100 °C, weil dort der Luftdruck geringer ist. Genauso ist es beim Foil, sinkt der Druck auf der Oberseite zu stark, so bilden sich Dampfblasen auch weit unter 100°C. Diese Kavitationsblasen kollabieren kurz darauf wieder, was zu heftigen Druckschwankungen führt. Bei sehr schnellen Hydrofoilbooten kann dieser Effekt die Oberfläche der Foils auf Dauer beschädigen oder gar zerstören.
Stabilität bei Segelbooten mit Tragflügeln Damit ein Segelboot unter Winddruck nicht kentert, braucht es normalerweise einen Kiel mit Ballastgewicht. Dieses Gewicht wirkt der Krängung entgegen, bringt jedoch einige Nachteile mit sich. Das Boot reagiert träge auf Böen, was zu hoher Materialbelastung führt. Außerdem vergrößert der Kiel die mit Wasser benetzte Fläche und damit auch den Widerstand. Moderne Hydrofoilboote benötigen diesen Kiel nicht mehr. Je nach Konstruktion übernehmen entweder die Foils selbst oder das Gegengewicht der Crew die Stabilisierung.
Crew-Gewicht
Auftrieb
Stabilität NACRA Class
Segel-Druck
Stabilität AC40 Class
Bei der Moth-Class sind die Foils mittschiffs montiert. Das Boot ist extrem sensibel und muss aktiv durch Gewichtsverlagerung des Seglers ausbalanciert werden. Moth-Boote werden so getrimmt, dass der Mast leicht nach Luv geneigt ist, anders als bei klassischen Jollen.
Die olympischen Nacra-17-Katamarane sind stabiler als die Moth-Class, sie behalten das typische Katamaran-Prinzip. Der Mast zeigt nach Lee, die Stabilität entsteht durch die breite Auflagefläche der Rümpfe und das zusätzliche Ausreiten der Crew. Die Hydrofoils werden genutzt, um den Widerstand im Wasser zu reduzieren.
Moderne Hydrofoilboote wie die AC 40 jedoch nutzen ihre Tragflügel zusätzlich als Stütze gegen den Segeldruck, ganz ähnlich den Stützrädern an einem Kinderfahrrad. Das Leefoil stützt das Segelboot gegen den Winddruck ab. Die Crew sitzt zentral in Fahrtrichtung, sie muss nicht ausreiten, um die Stabilität zu erhöhen, und es wird auch kein Kiel benötigt. Das Boot segelt dadurch ruhiger, effizienter und mit erstaunlicher Präzision über die Wellen.
Segel-Druck
Grafik: mediendesign-ellegast
Ein eindrucksvolles und leicht nachvollziehbares Beispiel für die Stabilisierung von Segelbooten durch Foils ist Peter Keipers „Williwaw“. Der amerikanische Pionier baute Ende der 1960er-Jahre eigenhändig einen Foil-Trimaran und segelte in den 1970ern vom kalifornischen Festland über die Südsee bis nach Neuseeland und zurück, eine bis heute beeindruckende Leistung.
Sein Boot besaß vier Foils: je eines an Bug und Heck zum Anheben des Rumpfs sowie je eines seitlich, um die Krängung auszugleichen. Damit verband Keiper Technik, Mut und Abenteuergeist – und schrieb ein Stück Foilgeschichte.
Online Artikel mit Video zur „Williwaw“ https://know-how.bodensee.com/foilen-fliegen/
Crew-Gewicht
Auftrieb
Auftrieb + Kraft gegen Segeldruck
Der Unterschied unter Wasser
Während Flugzeuge durch Luft gleiten, arbeiten Foils im Wasser – einem rund 800-mal dichteren Medium. Das macht sie effizienter, aber auch anspruchsvoller in der Konstruktion. Der Auftrieb folgt denselben physikalischen Gesetzen wie in der Luft, nur wirken die Kräfte deutlich stärker.
Reduzierter Widerstand: Sobald das Boot abhebt, berühren nur noch schmale Stützen sowie die Foils selbst das Wasser, je nach Konstruktion und Geschwindigkeit des Bootes reduziert dies den Widerstand um ca 80%.
Da der Energiebedarf fliegend auf Foils drastisch reduziert ist, bietet sich die Kombination dieser Technologie mit E-Antrieben geradezu an, denn Elektroboote verfügen über eine relativ begrenzte Batteriekapazität.
Praxisbeispiele am Bodensee Candela C-8: Hebt bei rund 15 Knoten ab, gleitet mit 22 Knoten fast 100 Kilometer weit, rein elektrisch. Ohne Foils wäre der Akku nach 30 Minuten leer. Wakefoilen: Früher brauchte man 200 PS und viel Benzin. Heute genügt ein kleines Elektroboot mit 10kWh-Akku für stundenlangen Spaß.
Fliegen über dem Untersee. Foto: Frank Siegle-Scheurell
Wingfoilen: Schon bei 10–12 km/h Wind hebt das Board ab, perfekt für die ruhigen Morgenstunden, wenn über dem Bodensee nur sanfte Thermik weht.
Grenzen und Herausforderungen
Foils bieten enorme Vorteile, haben aber auch Grenzen. Sinkt die Geschwindigkeit unter einen kritischen Wert, fällt das Boot zurück ins Wasser.
Besonders bei schwachem Wind kommt es oft gar nicht erst auf die Foils, weil der Energieaufwand zum Abheben zu groß ist.
Beim America’s Cup werden Foil-Segler deshalb von Motorbooten angeschleppt, bis sie fliegen. Verlieren sie in einer Wende zu viel Geschwindigkeit, fallen sie wieder ins Wasser und müssen erneut gezogen werden. Wingfoiler behelfen sich bei sehr wenig Wind mit zwei kleinen Zusatzmotoren und pumpen sich mit rhythmischen Bewegungen des Boards und des Drachens wieder in den Flugmodus.
Damit Foils nicht ständig manuell geregelt werden müssen, übernehmen bei größeren Booten Sensoren und Aktuatoren die Kontrolle. Sie steuern Neigung und Tiefe der Flügel in Echtzeit – genau und blitzschnell.
Warum das den Bodensee verändert
Der Bodensee ist nicht nur Spielplatz für Wassersport, sondern Naherholungs- und Urlaubsort für Tausende Menschen. Weniger Wellenschlag bedeutet weniger Ufererosion, geringere Belastung für Flora und Fauna und dank leiser Elektroantriebe mehr Ruhe auf dem See. Foilboote könnten sogar den alten Konflikt zwischen Motorbootfahrern und Seglern entschärfen. Sie erzeugen kaum Wellen, sind leiser und deutlich umweltfreundlicher. Und wer weiß, vielleicht kommt in Zukunft eine neue Bootsklasse in der Tradition der häufig stiefmütterlich behandelten Motorsegler auf den Markt. Mit solchen Foilmotorseglern könnte man sowohl unter Motor als auch unter Segel foilen kann, der Unterschied zwischen Motorboot und Segelboot würde verschwimmen.
Fazit: Fliegen ist das neue Gleiten
Foilen ist mehr als ein Hype. Es ist die logische Weiterentwicklung des Wassersports: energieeffizient, leise, ökologisch verträglicher – und spektakulär. Vom America’s Cup bis zum Freizeitsurfer auf dem Bodensee zeigt die Technik, dass sie Zukunft hat.
Die Kombination aus physikalischer Eleganz, technischer Raffinesse und klimafreundlicher Effizienz macht Foils zum Hoffnungsträger. Für den Bodensee bedeutet das: weniger Motorenlärm, weniger Wellen, mehr Freiheit auf dem Wasser.
Und wer einmal geflogen ist, der weiß: Zurück ins alte Gleiten will man nicht mehr.
Die Kunst, den Wind zu verstehen
Wissenswertes über Winde, Wolken und Stürme
Text und Fotos: Benjamin Bildstein
Wer aufs Wasser geht, ob mit Segel oder Motor, muss das Wetter verstehen und sich damit auseinandersetzen. Moderne Vorhersagen sind recht präzise, doch erst, wenn wir ihre Funktionsweise begreifen und die Zeichen am Himmel deuten können, lässt sich Wind wirklich lesen und vorhersagen. Egal ob beim Törn oder in der Regatta, mit einem fundierten Wissen über Meteorologie hat man stets den entscheidenden Vorsprung.
Foto: Benjamin Bildstein
THERMIK
Land-Luft steigt auf
Kühle Luft über dem Wasser strömt ans Land
Gradientwind und Thermik
Bevor wir auf die beiden Hauptwindsysteme (Gradient und Thermik) am Bodensee eingehen, ist es notwendig zu verstehen, wie Wind ganz allgemein entsteht. Durch die Sonne wird die Erdoberfläche erwärmt, wenn dies unterschiedlich schnell passiert, führt das zu Druckunterschieden der Luft. Eine dunklere Oberfläche erwärmt sich also beispielsweise schneller, wodurch in diesem Gebiet die warme Luft beginnt, aufzusteigen. Wenn warme Luft aufsteigt, sinkt der Luftdruck und kühlere Luft strömt nach –es weht Wind. Dieser Kreislauf wird auf der Abbildung dargestellt.
Thermik entsteht also, wenn sich das Land und das Wasser unterschiedlich schnell erwärmen. Bereits drei Grad Temperaturunterschied genügen, um diesen Effekt auszulösen. Da Wasser weniger schnell auf Temperaturveränderungen reagiert, entsteht zu Mittag die typische Mittagsthermik. Die kühlere Luft über dem Wasser strömt ans Land, wo die wärmere Luft aufsteigt. Abends kehrt sich der Effekt um, denn das Land kühlt schneller ab und so fließt Luft zurück aufs Wasser. Diese Winde sind sehr regional und starten gewöhnlich am Ufer. Am Bodensee ist sehr gut sichtbar, wie lokal eine Thermik funktioniert. So weht am Nach-
mittag in Bregenz ein leichter Westwind, während zur gleichen Zeit in Konstanz die Thermik aus Osten an das Ufer weht. Größere Temperaturunterschiede zwischen Wasser und Land verstärken neben weiteren Faktoren den thermischen Effekt.
Zusätzlich zu der lokalen Thermik gibt es den übergeordneten globalen Gradientwind. Auch hier ist die Luft bemüht, einen Ausgleich von Hoch- zu Tiefdruckgebiet zu schaffen. Abgelenkt wird dieser Wind durch die Corioliskraft, sodass der Wind nicht direkt von Hoch zu Tief strömen kann. Der Wind weht deshalb nahezu parallel zu den in Wetterkarten abgebildeten Isobaren (Linie mit gleichem Luftdruck). Wenn die Isobaren auf der Karte eng aneinanderliegen, signalisiert das starken Wind. Bei einem stabilen Hochdruck können wir hingegen ruhiges und gutes Wetter erwarten. Ein bekannter Gradientwind am Bodensee ist der Nordwind, auch in Fachsprache „Bise“ genannt. „Bise“ tritt auf, wenn ein Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln und ein Tiefdruckgebiet über Italien steht. Der Gradientwind kann auch stärker als die üblichen Thermiken wehen und bis zum Sturm werden. Um auf Sturmwinde aufmerksam zu machen, sind um den gesamten Bodensee mehr als 60 Sturmwarn-Stationen installiert.
LAND
warme
WASSER WIND
GRADIENT WIND
TIEFDRUCKGEBIE T
HOCHDRUCKGEBIE T
Blinken diese gelb-orangen Lichter 40-mal pro Minute, bedeutet das Starkwindwarnung. 90 Blinklichter pro Minute hingegen ist die Sturmwarnung, bei welcher mit Windböen über 33 Knoten (ca. 61 km/h) zu rechnen ist und akute Gefahr besteht. Speziell Westoder Föhnstürme können bei uns am Bodensee besonders kräftig und gefährlich ausfallen.
Wettermodelle und ihre Aussagekraft
Windprognosen werden von mehreren Anbietern bereitgestellt, die bekanntesten sind: Windguru, Windfinder, PredictWind, MeteoSwiss, WetterOnline. Welcher dieser digitalen Helfer die präzisesten Vorhersagen trifft, variiert je nach Revier und dem abgedeckten Flächen-Quadrat. Wie groß die abgedeckte Fläche der Vorhersage ist, wird über die Kilometerangabe hinter jedem Modell beschrieben.
Bei den unterschiedlichen Wettermodellen gilt es auch zu unterscheiden, ob rein der Gradientwind oder bereits eine Thermik mit einberechnet ist. Hilfreich ist es, beide Windmodelle und Animationen zu studieren, denn diese beiden Windsysteme können sich gegenseitig unterstützen oder stören.
In der Wetterapp Windguru wird deshalb zuerst der globale Gradientwind durch das GFS-Modell abgebildet. Folgende Modelle wie Arome oder ICON ergänzen dann bereits lokale Thermikeinflüsse.
Die Sturmfront nähert sich aus Westen – ORC Finale 2025. Foto: Julius Osner /RVB
Langanhaltender Kondensstreifen bedeutet Stabilität der Atmosphäre
Wolken als Wegweiser
Der Blick in den Himmel verrät viel darüber, wie sich der Wind und das Wetter entwickeln werden. Als Erstes sollte man die Stabilität der Atmosphäre ermitteln. Denn eine stabile Schichtung – erkennbar etwa an langanhaltenden Kondensstreifen von Linienflugzeugen oder milchigen Wolken – bedeutet wenig Luftbewegung. Am Bodensee erleben wir diesen Einfluss gewöhnlich nach einer Regenphase, in welcher die Atmosphäre instabil ist und am ersten folgenden Schönwettertag eine deutlich kräftigere Thermik ermöglicht.
Cumuluswolken: Anzeichen von Luftbewegung
Auch die Wolken am Himmel haben einen großen Einfluss auf den Wind. So ist die Bildung von Cumuluswolken (weiße Schäfchenwolken) an Land oder auf Bergen ein Anzeichen von Luftbewegung und einem wahrscheinlichen Eintreffen der Thermik. Wachsen die Wolken stark und verdunkeln sich wegen zu viel Feuchtigkeit, drohen Regen und kräftigere Böen. Vor einer dunklen Wolke über dem Wasser herrscht oft schwächerer Wind, an ihrer Luvseite dagegen eine frischere Brise, da die Wolke Luft aufsaugt. Beginnt die Wolke hingegen zu regnen, sind starke Böen aus der Wolke zu erwarten.
Speziell für Regattasegler kann das gezielte Umsegeln solcher Wolken zum taktischen Vorteil werden.
Eine geschlossene Wolkendecke kann sogar einen vorhergesagten starken Gradientwind davon abhalten, an die Wasseroberfläche zu gelangen. Öffnet sich jedoch ein blaues Loch in der Wolkendecke, oder klart der Himmel gänzlich auf, wird der angesagte starke Wind aus der Richtung des Gradientwindes eintreffen. Es gilt deshalb, stets wachsam zu sein und die Wetterveränderungen wahrzunehmen.
Westthermik beim Regattasegeln
Fünf Windcharakteristiken und damit verbundene
Tipps für Regattasegler
Stabiler Wind
Ein gleichmäßiger Wind ist zu erwarten, wenn großräumige Drucksysteme dominieren und keine Turbulenzen oder gravierende Temperaturunteschiede auf treten.
Bei stabilen Windbedingungen ist der Start am bevorzugten Ende der Startlinie wichtig, denn früh verlorene Meter sind nur mehr schwer aufzuholen. Auch im Rennverlauf ist darauf zu achten, die kürzeste Distanz zu segeln, nicht über die Bojen-Anlieger zu steuern oder hinter anderen Booten zu passieren. Der Fokus ist zudem auf eine hohe Bootsgeschwindigkeit zu richten.
Bevorzugte Seite
Speziell durch Landeffekte kann auf einer Kreuzseite spürbar mehr Wind sein. Häufig trifft das am linken Seeufer oder einem Landvorsprung bzw. einer Verengung ein.
Wer zuerst die windreiche Zone erreicht, segelt vorn. Bei einem konservativen Ansatz versucht man, ohne viel Verkehr zu starten und die bevorzugte Seite sicher zu erreichen. Auch im weiteren Rennen muss diese Strategie konsequent verfolgt werden.
Drehender Wind
Besonders bei ablandigen Winden kommt es zu Drehern und Böen. Diese Dreher und Turbulenzen werden durch Erwärmung der Landesoberfläche im Tagesverlauf verstärkt. Ein ständiger Blick auf den Kompass ist Pflicht, um stets positiv zu segeln. Taktische und strategische Entscheidung müssen schnell getroffen werden, und bei Mast- und Segeltrimmung empfiehlt sich ein verzeihendes Set-up, welches wenig Aufmerksamkeit der Segler abverlangt.
Oszillierender Wind
Der Wind pendelt in wiederkehrendem Rhythmus. Beim Einsegeln vor dem ersten Rennen gilt es, die Intervalle der Dreher zu erkennen und die am weitesten links und rechts liegenden Kompasszahlen ausfindig zu machen. Beim Start ist kein großes Risiko notwendig, entscheidend ist es, mit positiven Kompasszahlen die Kreuzung zu beginnen und Wendefreiheit zu besitzen.
Anhaltender Dreher
Hier liegt die höchste Kunst: Früh eine scheinbar ungünstige Seite wählen, um später vom dauerhaften Richtungswechsel zu profitieren – typisch, wenn die Nachmittagsthermik endet und der Wind dauerhaft nach rechts dreht.
Starkwindwarnung – Gradientwind – ORC Finale 2025. Foto: Julius Osner / RVB
Boot mit Zukunft:
Fahrspaß und Fortschritt mit der Futuro ZX 20
Text: Carmen Somm
Maximilian Kreft und Marcin Zając gaben im Juli 2019 an der „Wind and Water“-Messe in Gdynia, Polen, ihr Debüt als Konstrukteure und Gründer von Futuro Boats. Ihr Prototyp eines kleinen, eleganten Motorboots, das vor allem durch sein minimalistisches, aber auffälliges Design herausstach, fand große Beachtung. Aus dem Prototypen wurde die ZX 20, das erste Erfolgsmodell von Futuro.
Die beiden Gründer, ihr Konzept und ihr Boot überzeugten auch Michael Zupritt. MIZU wurde Vertriebspartner am Bodensee.
Die Grundkonzeption gilt auch heute: Futuro setzt auf Leichtigkeit, minimalistisches Design, eine Aluminium-Hülle und Nachhaltigkeit.
Leichtigkeit und minimalistisches Design
Aluminium als zukunftsfähiges Baumaterial
Aluminium ist zwar in der Anschaffung teurer als andere Materialien, bietet jedoch eine ganze Reihe von Vorteilen:
• Geringes Gewicht bei hoher Stabilität
• Bessere Fahrleistungen
• Leichter Trailertransport
• Robustheit und Schlagfestigkeit
• Wartungsfreiheit und Langlebigkeit
• Hervorragende Recyclingfähigkeit
Gerade im Hinblick auf die Lebensdauer eines Bootes ist Aluminium besonders interessant. Es ist langlebig und lässt sich am Ende zu 100 Prozent ohne Qualitätsverlust recyceln. Mehr als 90 Prozent des Aluminiums aus dem Bootsbau in Europa werden bereits wiederverwertet. Sekundäraluminium spart bis zu 95 Prozent Energie und reduziert den CO₂-Ausstoß im Vergleich zur Primärerzeugung um das bis zu 20-Fache. Aluboote behalten so auch am Lebensende einen Restwert, während GFK-Boote kostenpflichtig entsorgt werden müssen.
Probefahrt auf dem Untersee. Foto: Julius Osner
Trotz des überzeugenden Konzepts, hochwertiger Verarbeitung und realistischer Preise bekam Futuro aufgrund der allgemeinen Marktschwäche finanzielle Schlagseite. MIZU, als engagierter und vom Konzept überzeugter Partner, unterstützt die Neuausrichtung mit Expertise in Marketing, Vertrieb, Ausrüstung und Endfertigung.
Die Produktion der Aluminiumrümpfe verbleibt in Polen. Die beiden Gründer bleiben an Bord und bringen weiterhin ihr Know-how in Konstruktion und Produktentwicklung ein. Die Pläne für die Futuro ZX 20 E, das erste vollelektrische Modell, sind bereits in Arbeit.
Der Endausbau und das Finish erfolgen künftig in Hilzingen am Bodensee – MIZU wird zur Elektroboot-Werft. Nach dem Modell Twiel folgt nun die Futuro-Modellreihe von der ZX 20 bis zur RX 50. Das bedeutet nicht nur eine Zukunft für die Marke, sondern auch neue qualifizierte Arbeitsplätze am See.
Der internationale Vertrieb und das Marketing werden neu von Stein am Rhein in der Schweiz aus organisiert.
Die Alurümpfe werden in Polen bei einem spezialisierten Partner gefertigt. (Foto: Futuro Boats / MIZU)
Probefahrt auf dem Untersee
Ein sonniger Spätsommertag und spiegelglattes Wasser begrüßten uns in Horn an der Höri zur Probefahrt mit der ZX 20, finalisiert von MIZU. Das Boot ist mit einem 100-PS-Yamaha ausgestattet, das Deck mit Flexi-Teak ausgelegt, im Bug ein absenkbarer Tisch und darüber ein schnell montiertes schattenspendendes Bimini – ideal für Tagesausflüge.
Leicht und direkt steuere ich das handliche Boot vom Steg. Aufgrund des niedrigen Wasserstands kann der Motor noch nicht ganz abgesenkt werden, doch 20 cm Tiefgang reichen für den flachen Hafen von Horn völlig aus. Außerhalb der Uferzone im tieferen Wasser beschleunigen wir. Schnell geht die ZX 20 in Gleitfahrt über. Mit 100 PS wären auch Wakeboarden oder Wasserski problemlos möglich. Wellen anderer Boote schneidet das Boot souverän, Richtungswechsel verlaufen präzise und stabil.
Das offene Heck mit großer Badeplattform und Leiter lädt zum Sprung ins Wasser ein. Beim abrupten Stoppen kann es allerdings vorkommen, dass die eigene Heckwelle überholt und ins Cockpit einsteigt. Abhilfe schafft seitliches Abdrehen oder die optional erhältlichen Hecktüren.
Auch beim Rückwärtseinparken zeigt sich die ZX 20 als ausgesprochen gut manövrierbar – allerdings sollte man bei offenem Heck langsam fahren und auf Wellen achten, um trockene Füße zu behalten.
Das praktische, klein verpackte und schnell montierte Bimini spendet an heißen Tagen wohltuenden Schatten für Fahrer und Passagiere. Im Bugbereich lädt ein Tisch zum gemütlichen Apéro ein oder schafft, abgesenkt, eine große Liegefläche für Sonnenanbeter.
Michael Zupritt – Macher mit Visionen. Foto: MIZU
Die ZX 20 bietet Fahrspaß und Komfort gleichermaßen. Bis zu acht Personen finden Platz. Ideal für spontane Ausfahrten auf dem Untersee, Badestopps hinter der Reichenau oder gesellige Stunden beim Wakeboarden mit Freunden.
Ein 100-PS-Motor ist nicht zwingend erforderlich. Bereits 15 PS oder ein Elektro-Außenborder reichen für viele Anwendungen aus. Außerhalb des Bodensees kann man mit 15 PS sogar ohne Führerschein fahren.
Ab einer Motorisierung mit 40 PS sind auch Gleitfahrten problemlos möglich.
Durch das geringe Gewicht von 700 kg bringt die ZX 20 nicht nur tolle Fahrleistungen, sie ist auch leicht zu trailern und ebenso problemlos zu slippen.
Zahlreiche Ausstattungsoptionen ermöglichen es, das Boot zu personalisieren: von Folierung oder Metalliclackierung über Unterwasserbeleuchtung bis hin zum Audiosystem.
Zum Sundowner hinter der Reichenau. Foto: MIZU
Fazit
Die ZX 20 ist ein vielseitiges Motorboot für Tagesausflüge, Badevergnügen und sportliche Aktivitäten. Mit ihrer Größe eignet sie sich perfekt für Trailerbetrieb wie auch für kleine Gondel-Liegeplätze, besonders am Untersee, wo niedrige Wasserstände oft zur Herausforderung werden.
Als Aluboot trifft sie den Zeitgeist: nachhaltig, langlebig und werkstofflich gleichwertig recycelbar. Aus einem alten Rumpf kann problemlos ein neues Boot
Länge 6,0 m
Breite 2,0 m
Verdrängung 700 kg
Tiefgang 0,2 m
Motor 15 bis 115 PS Außenbordmotor oder Elektromotor
Material Marine Aluminium
Gewicht 700 kg
Personenzahl 8
CE Kategorie C
Preis des Vorführbootes: EUR 85.263,– inkl. MwSt. Preisliste online downloadbar!
entstehen. Bereits heute elektrisch betreibbar, sind wir gespannt auf die kommende vollelektrische ZX 20 E. Das Boot bietet auf jeden Fall klimafreundlichen Freizeitspaß mit Weitblick.
Probefahrt im Video erleben
TIPP
Mehr Details online: https://power.bodensee.com/fahrbericht-futuro-zx-20/
Technische Daten: Futuro ZX20
Foto: Julius Osner
IBN ONLINE
Vom Heft ins Netz – IBN Online Highlights
Was auf Papier beginnt, geht online weiter: Mehr Wissen. Mehr Service. Mehr Bodensee. Auf ibn.bodensee.com warten aktuelle News, fundierte Fachartikel und das multimediale ePaper – dazu „Felizitas“, die Bodensee-KI, starke Reportagen und exklusive Extras für Abonnentinnen und Abonnenten. Scannen, klicken, weiterlesen.
INSPIRATION
„Ich bin Felizitas. Teste mein Bodenseewissen.“
WIND
Umkämpfte Platzierungen in der Segelbundesliga
Im September traf sich die Deutsche Segel-Bundesliga auf dem Wannsee. Die Teams segelten drei Tage lang bei Sonne und tricky Windbedingungen. Über 15 Flights à jeweils drei Races wurden die Karten im Titel- und Abstiegskampf neu gemischt. Aus Bodenseesicht brachte der Spieltag Licht und Schatten. Die unterschiedlichen Ergebnisse zeigen, wie eng die Liga zusammengerückt ist. Eine Einordnung und die Ergebnisse gibt’s im Online-Artikel. Und eines ist klar: Das Finale Ende Oktober verspricht Hochspannung. Die IBN wird berichten.
Fordere unsere IBN-eigene KI „Felizitas“ heraus: Ihr Wissen wird gespeist von Menschen, die seit Jahren für den Bodensee recherchieren und schreiben. Stell ihr eine richtig knifflige Frage zur Wassersportszene am Bodensee! Wenn ihre Antwort falsch ist, hast du die Chance auf attraktive Gewinne und „Felizitas“ die Chance, noch mehr zu lernen. Probier’s aus –noch bis 15. November.
https://ibn.bodensee.com/ki-felizitas/
INSPIRATION
Magie des Fliegens: Wings & Foils
Wenn Boards abheben und Boote scheinbar schweben, entsteht dieses besondere Kribbeln – Foilen ist Faszination pur.
Der Beitrag zeigt, warum die neue Leichtigkeit so viele begeistert und worauf Einsteiger wie Könner achten sollten. Ein guter Einstieg in eine Technik, die den Wassersport spürbar verändert.
Junge Talente, enge Manöver, starke Nerven: In Hard zeigt der Nachwuchs, was im Optimist steckt. Der Bericht fasst die wichtigsten Läufe kompakt zusammen und zeigt eindrucksvolle Bilder von den anspruchsvollen Verhältnissen auf dem Wasser.
Wer wissen will, wer am Ende vorn lag und warum, ist hier richtig.
Die IBN veröffentlicht durchschnittlich alle zwei Tage einen neuen Artikel über den Bodensee, seine Boote und die Menschen am See. Diese Beiträge kannst du mit wenigen Klicks auf deiner Homepage – ob Vereins-, Klassen- oder Hafenwebseite – einbinden. Du musst kein Programmierer sein: Alles, was du brauchst, findest du online bei uns. Einfach kopieren, in deine Seite einfügen – fertig! Schon hast du eine automatisch aktualisierte News-Seite. Sobald bei uns ein Artikel mit Bild und Text erscheint, wird er auch auf deiner Seite angezeigt. Das Neueste steht immer oben, ältere Beiträge rutschen nach unten. So bleibt eure Seite lebendig – ganz ohne zusätzlichen Aufwand.
Probiere es aus! Weitere Informationen findest du über den QR-Code oder unter:
https://ibn.bodensee.com/ibn-magazinrss-feeds/
Foto: Armin Jacobs
POWER
E-Boot-Effizienz: LASAI setzt ein Zeichen
Wie viel Reichweite ist mit wie wenig Energie möglich? Die Lasai 22 GL schafft eine Rekordstrecke mit nur einer Batterieladung. Der Beitrag beleuchtet einen spannenden Effizienz-Meilenstein und zeigt, wohin die Reise der Elektromobilität auf dem Wasser geht. Für Technik-Fans und alle, die leise, saubere Lösungen schätzen.
Drehende Winde, enge Laylines und Sekundenentscheidungen prägten das ORC-Finale auf dem See. Der Bericht ordnet die Schlüsselmomente auf dem Kurs ein und zeigt, wie sich die Serien zum Saisonende verdichtet haben.
Alle offiziellen Ergebnisse, Gesamtwertungen und eine eindrucksvolle Bildergalerie mit On-Water-Perspektiven sind im Online-Artikel zu finden.
Christian Snoek lässt seinen Vaurien „Pocahontas“ wieder aufleben. Nach Jahrzehnten fern vom See hat er die Jolle von 1973 liebevoll restauriert – und schlagartig keht auch das Regattafieber zurück. Zwischen Schraubstunden und dem ersten Auslaufen zeigt sich, wie stark die Vaurien Familie bis heute trägt. Neue Segel, neuer Glanz – und schon stand die Teilnahme an den German Open 2025 im Logbuch. Eine persönliche Hommage an Boot und Bodensee: Die ganze Geschichte jetzt online lesen.
KLASSIK: Lacustre – Eine Yacht mit Charakter und Geschichte
Seit 1938 verkörpert der Lacustre, entworfen von Henri Copponex, Eleganz und Beständigkeit auf den Binnengewässern. Vom klassischen Mahagonibau über GFK bis hin zu modernen Composite-Versionen blieb das Boot seiner Linie treu: edel, schnell, handwerklich perfekt. Über 270 Einheiten segeln heute, viele davon am Bodensee. Während am Genfersee die frisch restaurierte Fleur Bleue von 1938 wieder glänzt, war an der Interboot die Schale des jüngsten Neubaus zu sehen – zeitlos! Wir präsentieren den Lacustre im Film und mit seiner Baugeschichte bei IBN online.
Aktuell: Das Buch über die Restaurierung der Lacustre Z 7 – Fleur Bleue aus 1938 und das Werk von Henri Copponex erscheint ab 10. November im Buchhandel, Vernissage ist am 26. November 2025 im Musée du Léman – bienvenue à toutes et à tous!
Einmal anmelden, regelmäßig profitieren: Wertvolles Know-how, Revierinfos & Tipps für Training & Törn kommen bequem per E-Mail.
Kurz, relevant und immer mit direktem Link zur ganzen Geschichte. So bleibt der Überblick über das Wassersportgeschehen leicht – auch wenn’s am See mal stürmischer wird.
https://ibn.bodensee.com/newsletter-abonnieren/
Foto: Stefan Frank
IBN abonnieren –
Du hältst die neueste IBN schon in der Hand? Perfekt. Dann fehlt nur noch dein Abo – damit dir keine Ausgabe, kein Reviertipp und kein Technik-Update mehr entgeht. Ob digital, gedruckt oder im Club:
Digital & Print Kombi – ab 8,25 €/Monat
Das Heft frisch in den Briefkasten – und zusätzlich uneingeschränkter Zugang zu allen Online-Inhalten: 6× Premium-Magazin frei Haus + voller Digitalzugang
Online & ePaper Abo – schon ab 4,00 €/Monat
Für alle, die sofort lesen wollen: Zugang zu allen aktuellen Beiträgen und Ausgaben. Voller Digitalzugang (180+ Beiträge) + 6× interaktives E-Paper
Club- und Gönner Abo – ab 41,00 €/Monat
Das Abo fürs Team. 10 digitale Zugänge für Mitglieder/Jugend/Crew + 1 Print-&-Digital-Abo
Noch unsicher?
Du kannst alle Abos für 30 Tage gratis testen!
Klar zum Abonnieren?
Scanne den QR-Code oder besuche unsere Abo-Seite: https://ibn.bodensee.com/abo-buchen
Info: Die Verwaltung des Abos erfolgt anschließend bequem über unseren Partner Steady. Du wirst in wenigen Schritten durch den gesamten Prozess begleitet. Bei Rückfragen, auch zu bestehenden Abos, wende dich an: Telefon +49 (0) 74 33 266 299 oder E-Mail: ibn-vertrieb@ibn-online.de
Deine Vorteile auf einen Blick
• Print genießen, online vertiefen – mit einem PrintAbo kannst du dir auch den vollen Digitalzugang freischalten. Mit 180+ Artikeln im Jahr, interaktivem E-Paper und der IBN eigenen KI „Felizitas“ – dein digitaler Guide für Genuss und Törn
• Immer eine Bootslänge voraus: Reviernews, Tests, Praxis-Know-how – fundiert, nah am Wasser – von echten Bodenseekennern und Bootfahrern.
• Bequem verwalten: Adresse ändern, Laufzeit checken, Zahlart anpassen – du kannst dein Abo problemlos online verwalten.
Das perfekte Geschenk:
Abo zum Verschenken (oder wünschen)
Geburtstag, Saisonstart, Prüfungsbestehen – ein IBNAbo ist DAS Geschenk für Wassersportfans. Tipp: Ein Geschenk, dass zu Dir passt: Wünsche dir ein Abo von Familie & Freunden und bleibe immer up to date.
Weitersagen schlägt Wellen
Du kennst jemanden, der Segeln lebt, Motorboote liebt oder gerade ins Revier einsteigt? Empfiehl IBN weiter. Teile unseren Online-Auftritt in der Crew- oder Vereinsgruppe und hilf mit, dass die Community rund um den See wächst.
Die IBN liefert echte Inhalte – fachlich fundiert, verständlich erklärt, professionell aufbereitet.
Du hast die Wahl: Print & Digital – Lesegenuss zu Hause und unterwegs Nur 8,25 €/Monat*
Digital-Abo (online & epaper) – Immer dabei Nur 4,00 €/Monat*
https://ibn.bodensee.com/abo-buchen/ * im Jahresabo
Jetzt IBN abonnieren –Wissen, Qualität und Erfahrung.
Ihr Spezialist für Bootsversicherungen
in der Schweiz.
Die All-Risk Deckung, die fast alle Gefahren deckt. Was nicht versichert ist, wird beim Namen genannt.
Rasche und kompetente Schadenabwicklung –damit Sie so schnell wie möglich wieder in See stechen können.
Leistungsstark und fair.
Gerne erstellen wir Ihnen eine persönliche Offerte.