KVNO aktuell 1+2 2011

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Arznei-, Heil- und Hilfsmittel Aktuelle Änderungen der Me-too-Liste Auf die Me-too-Liste 2011 sind insgesamt neun neue Präparate aufgenommen worden. Zehn Präparate wurden 2010 meist wegen Patentablaufs von der Liste gestrichen, drei davon erst Ende Dezember,

sodass sie auf der Übersicht fehlen, die Sie mit der Dezember-Ausgabe von KVNO aktuell erhalten haben. Es handelt sich dabei um Actonel, Curatoderm Salbe und Flutivate.

Kein Me-too mehr Die Tabelle listet die Präparate, die 2010 von der Me-too-Liste gestrichen wurden. Me-too-Präparat

Actonel Betoptima Carmen/ Corifeo Curatoderm Salbe Cymbalta

Wirkstoff

Von der Me-tooListe gestrichen

Risedronsäure Betaxolol Lercanidipin Tacalcitol

22.12.2010 22.11.2010 1.4.2010 17.12.2010

Duloxetin

31.12.2010

Me-too-Präparat

Fareston Flutivate Nexium Xusal

Wirkstoff

Toremifen Fluticason Esomeprazol Levocetirizin

Von der Me-tooListe gestrichen

22.11.2010 17.12.2010 1.9.2010 15.07.2010

Priscus-Liste: Manches Medikament für Senioren ungeeignet Die im August 2010 veröffentlichte Priscus-Liste stuft 83 Medikamente als für Senioren ungeeignet ein, da sie höhere Risiken mit sich bringen. Sie ist die erste Liste ihrer Art, die dem deutschen Arzneimittelmarkt angepasst wurde und bietet deswegen Vorteile gegenüber internationalen Listen. Die Verordnung von Arzneimitteln bei älteren Patienten ist häufig durch Multimorbidität und damit verbundener Polymedikation gekennzeichnet. Veränderungen der Pharmakokinetik und -dynamik im Alter führen zu mehr unerwünschten Arzneimittelwirkungen. Leitlinien gehen nur selten auf die adäquate Medikation älterer Patienten ein. Hingegen führen internationale Arzneimittellisten, wie die amerikanische Beers-Liste, potentiell inadäquate Medikationen bei älteren Patienten auf. Die Verordnung dieser Mittel kann in Einzelfällen angezeigt oder ohne Alternativen sein. Amerikanische Studien zeigten jedoch, dass die Einnahme von Medikamen-

ten, die die Beers-Liste aufführt, mit einem erhöhten Hospitalisierungsrisiko bei älteren Menschen einhergeht. Nachgewiesen wurde auch ein höheres Sturzrisiko und höhere Therapiekosten aufgrund von vermehrten Arztbesuchen oder Krankenhausaufenthalten. Einzelne Krankenkassen haben angekündigt, entweder ihre Patienten oder die verordnenden Ärzte zu informieren, wenn vermehrt Arzneimittel der Priscus-Liste verordnet werden. Die Priscus-Liste (von lat. priscus = altehrwürdig) wurde im Rahmen eines sogenannten Delphi-Verfahrens entwickelt. Grundlage waren vier internationale Listen potentiell inadäquater Medikationen (PIM) und eine zusätzliche Literaturrecherche. Von den 131 Arzneistoffen wurden nach Expertenbefragungen 83 Arzneistoffe aus 18 Arzneistoffklassen für Deutschland als PIM identifiziert. Die Wirkstoffe, Alternativen und Dosierungshinweise finden Sie im Internet unter www.priscus.net

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