Künker Auktion 347: Münzen der antiken Münzen der Welt

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AUGUSTUS

985 1,5:1

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Õ-Denar, 18/16 v. Chr., unbestimmte spanische Münzstätte (Colonia Patricia?); 3,74 g. Kopf r.// Capricornus r. mit Füllhorn und Globus. BMC 346; Coh. 21; RIC² 126. R Feine Tönung, gutes sehr schön

Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreundes. Erworben 1998. Auf dem Revers ist, wie Sueton schreibt (Aug. 94, 12), das Sternzeichen Capricorn (Steinbock) abgebildet, unter dem Augustus geboren wurde. Diese Aussage Suetons steht in einem scheinbaren Widerspruch zum Geburtstag des Augustus (unter Berücksichtigung des republikanischen Kalenders und anderer Faktoren der 21. oder 22. September 63 v. Chr.), denn die Sonne stand entweder (wenn man den Frühlingspunkt in 0 Grad Widder annimmt) in der Jungfrau oder aber in der Waage (wenn man, nach einer chaldäischen Methode der Berechnung des Horoskopes, den Frühlingspunkt in 8 Grad Widder annimmt). So ist vermutet worden, daß Sueton das Nativitätszeichen mit dem Konzeptionszeichen des Augustus verwechselt hat (zuletzt Kay Ehling, "Wer wird jetzt noch an Schicksalserforschung und Horoskop glauben?" (Ephraim d. Syrer 4, 26). Bemerkungen zu Julians Stiermünzen und dem Geburtsdatum des Kaisers, in: JNG 45/46 (2005/2006), S. 111-132). Es wird aber bei Manilius ebenfalls der Capricorn als Geburtszeichen des Augustus bezeichnet (Astronomica II, 509). Manilius nennt auch das Geburtszeichen des Tiberius, die Waage (Astronomica IV, 776). Bei der Geburt des Tiberius am 16. November 42 v. Chr. stand die Sonne allerdings im Skorpion - hier liegt scheinbar derselbe Widerspruch wie bei Augustus vor, der aber keinesfalls dadurch aufzulösen ist, daß man das Geburtszeichen zu einem Konzeptionszeichen umdeutet (es sei denn, man geht von einem medizinischen Wunder aus). Es gibt eine andere Lösung: Für das Sternzeichen der Geburt ist nicht der Stand der Sonne, sondern der des Mondes relevant. Legt man diese Auffassung zugrunde, so stimmt die Aussage der Quellen zu den Nativitätszeichen der Kaiser, sowohl bei Augustus, als auch bei Tiberius. Der Revers unseres Stückes zeigt also jenes Tierkreiszeichen, in dem beim Zeitpunkt der Geburt des Augustus der Mond stand.

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500,--

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Õ-Denar, 18/16 v. Chr., unbestimmte spanische Münzstätte (Colonia Patricia?); 3,89 g. Kopf l.//Triumphbogen, darauf Kaiser in Quadriga v. v., flankiert von zwei Figuren. BMC 427 Anm.; Coh. 85; RIC² 132. RR Knapper Schrötling, fast vorzüglich

1.000,--

Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreundes. Exemplar der Auktion Hirsch Nachf. 260, München 2009, Nr. 1895 und der Sammlung Richard Prideaux, Auktion Triton XI, New York 2008, Nr. 816. Zur Datierung siehe Sear, The History and Coinage of the Roman Imperators 49-27 BC, London 1998, Nr. 422. Der Revers stellt den Ehrenbogen dar, der 19 v. Chr. anläßlich der Rückgabe der 53 v. Chr. unter Crassus in der Schlacht bei Carrhae an die Parther verlorenen Feldzeichen errichtet wurde.

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Õ-Denar, 18/16 v. Chr., unbestimmte spanische Münzstätte (Colonia Patricia?); 3,95 g. Kopf r.//Mars steht l. mit Vexillum und Parazonium. BMC 438; Coh. 321; RIC² 150 a. R Feine Tönung, Avers leicht dezentriert, fast vorzüglich

400,--

Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreundes. Exemplar der Auktion CNG Mail Bid Sale 78, Lancaster 2008, Nr. 1680 und der Auktion SBV 33, Zürich 1993, Nr. 627. Die Rückseitenumschrift: VOTa Publica SVSCepta PRO SALute ET REDitu Iovi Optimo Maximo SACrata bezieht sich auf die Vota am Vorabend der Abreise des Augustus nach Gallien.

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Õ-Denar, 16 v. Chr., Rom, L. Mescinius Rufus; 4,17 g. Kopf r. mit Lorbeerkranz//Cippus. BMC 89; Coh. 461; RIC² 355. RR Leichte Prägeschwäche am Rand, kl. Prüfpunzen auf dem Avers, sehr schön

300,--

Aus der Sammlung eines hanseatischen Römerfreundes. Erworben 2000 von der Münzenhandlung Gilles Blancon, Hannover.

989

Õ-Denar, 15/13 v. Chr., Lugdunum; 3,67 g. Kopf r.//Stier stößt r. BMC 451; Coh. 137; RIC² 167 a. Gereinigt, gutes sehr schön Exemplar der Sammlung Dr. Klaus Berthold, Auktion Fritz Rudolf Künker 318, Osnabrück 2019, Nr. 975 (dort leicht poliert und zaponiert) und der Auktion Peus Nachf. 407, Frankfurt am Main 2012, Nr. 1021.

150,--


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